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Der König der Welt

Ich berichte lediglich von Dingen, die sich ereignen können. Ob sie sich ereignen werden, liegt in unseren Händen...
von

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Ankunft auf Syragan

Saritok und Kinotai kamen völlig außer Atem am Hafen an. Kinotai sah sich hektisch um und als Saritok fragte, wieso sie das täte, antwortete sie: "Guarnigos ist das meistgesuchte Wesen in dieser Stadt." - "Guarnigos?" - "Er wird uns nach Syragan bringen. Er stammt vom Clan der Tarnis ab, welche sich aus den Ratten entwickelten. Er wartet immer an einem bestimmten Punkt und du wirst ihn nur mit einer Losung finden." - "Der muss ja wirklich viel gesucht sein..." - "Wenn du gleich überrascht wirst, dann schreie nicht. Lass es über dich ergehen, aber zeige keine Furcht, sonst wird man uns entdecken!" Saritok nickte nur und sie gingen beide in das Marktviertel am Hafen.

Hier war alles ziemlich heruntergekommen: Es gab lediglich ein paar kleinere Felle, die auf Holzpflöcken aufgespießt waren und unter denen die Waren angeboten wurden. Kinotai lief zu einem Stand, der nur nutzloses Zeug anzubieten hatte: Äste aus dem Hain, vertrocknete Pflanzen und kleinere Stoffreste. Hinter dem Stand tauchte aus einem kleinen Zelt eine vermummte Gestalt auf. Sie hatte eine braune Kutte an und zog ihre Kapuze zurück und man sah in das verschmutzte Gesicht eines Löwens.

"Was willst du hier? Du willst doch wohl nicht diese nutzlosen Sachen für einen Wucher kaufen? Lass uns weitergehen, hier gibt es keine Tarnis!", flüsterte Saritok Kinotai zu. Diese entgegnete ihm nur: "Bleib ruhig! Und schreie nicht!"

Der Verkäufer musterte Saritok ausgiebig und wandte sich dann Kinotai zu: "Junge Dame, was sucht Ihr hier? Ich habe nur wertlosen Tand anzubieten. Sind Sie sicher, dass sie hier etwas käuflich erwerben wollen?" Kinotai zeigte wortlos zunächst auf das größte Stück Stoff, nahm sich anschließend ohne zu fragen einen Ast und wickelte diesen in das Stück Stoff. Dabei sprach sie: "Habe Sie gesehen, wie tief heute morgen die Vögel flogen? Es scheint Unwetter zu geben..." Der Verkäufer antwortete: "Gute Frau, sehen Sie sich nur den Himmel an! Es ist schönstes Wetter!" Kinotai nahm sich eine Pflanze, legte den Ast, der mit Stoff umwickelt war zu Boden, zog mit ihrem Finger einen Kreis darum, legte die Pflanze rechts daneben und schrieb mit einem anderen Stock mit großen und leserlichen Buchstaben "Jonurta vidokus Guarnigos sorisam mulurat yintarkus Kinotai" darunter. Die Augen des Löwens weiteten sich, er schoss aus seiner Kutter hervor, packte die beiden in windeseile und zog die in das Zelt, was hinter dem Stand war.

Kaum dort angekommen, legte das Wesen eine sehr wertvolle Halskette ab und nahm die Gestalt von einem Tarnis an: "Kinotai! Was machst du hier? Hast du jemanden gefunden, der dich begleitet auf deinem Vorhaben gegen Melchior? Du musst vorsichtig sein: Fast jeder in der Stadt erzählt sich, dass du auf Abwegen bist und alle laufen sie nur blind Melchior hinterher. Dieses Zelt wurde erst kürzlich untersucht. Sie haben mir alles weggenommen, aber wenigstens die versprochene Ware kann ich dir geben. Hier, nimm das. Ich konnte leider nichts anderes auftreiben." Der Tarnis gab Kinotai eine Kette. Kinotai nahm diese an: "Guarnigos! Ich weiß, es klingt vielleicht verrückt, aber wir müssen nach Syragan! Wir müssen Silvarus finden! Bitte, gib uns eine Heuer!!!" Saritok, der sich wieder etwas von dem Schrecken gefangen hatte und bis jetzt still dasaß, fragte den Tarnis, ob er Guarnigos sei. Dieser bestätigte dies. Saritok fragte Guanigos, was er Kinotai gegeben hatte. Dieser meinte, dass es sich um eine der seltenen Wandlungsketten halte. Der Träger dieser Kette wird vollkommen zu dem Wese, was der Kette zugeschrieben sei. Er selbst habe die Kette eines Löwen, damit er nicht als Tarnis auffalle. Saritok bar Kinotai, die Kette umzulegen. Diese schaute nur bedrückt weg und legte sich die Kette ohne weitere Worte um den Hals. Saritok sah mit eigenen Augen, wie aus Kinotai langsam ein Mevolrag wurde. Guarnigos sagte nur, dass er keine andere habe und dass es besser sei, wenn Kinotai die Kette behalte, damit man nicht merkt, dass sie ein Mensch ist.

Die drei verließen das Zelt und gingen, als Löwe und Mevolrag getarnt, zu einem kleinen Holzboot. Guarnigos griff unter das Boot und holte einen Peitschenschwanz heraus. Dieser vermag es, selbst größte Schiffe mit seinem rotierenden Schwanz zu lenken. Da diese Wesen jedoch verboten waren, weil sie oft von Flüchtlingen benutzt wurden und schneller als jedes andere Boot sind, hatte Guarnigos seinen Peitschenschwanz an der Unterseite des Bootes befestigt.

Nach einiger Zeit kamen sie an der Küste Syragans an. Guarnigos beschloss, in genau 3 Sonnen wieder an diesen Punk zurückzukehren, da er selbst kein Wasser dabei hatte und in dieser Gegend nur verkümmern würde. Er setzte die beiden ab und kehrte zurück nach Parany.

Saritok und Kinotai zogen alleine durch die einsame Wüste Syragans. Sie kamen an mancher Dorfruine vorbei, gingen aber immer weiter stur in eine Richtung; in Richtung des "Auges von Syragan".

Unterwegs begegneten ihnen kleinere Kriechtiere, die aber nicht weiter Unheil stifteten.

Der lange Marsch zehrte an ihren Kräften und sie hatten nach einer Sonne fast ihren gesamten Wasservorrat aufgebraucht. Am Tage war es zu heiß, um zu wandern und des Nachts war es zu kalt, um zu schlafen. Saritok schlug vor, dass sich die beiden für einen kurzen Moment in einer Dorfruine ausruhen sollten.

Plötzlich hörte Kinotai ein Geräusch hinter sich und sah den vorbeihuschenden Schatten einer Kreatur. Sie schrak auf und animierte Saritok, weiterzuziehen.

Dieser schaute zunächst nach, ob jemand da war. Aber anstatt Sand und Steinen fand er nichts. Plötzlich kam eine kleine Brise auf. Sie war erfrischend, aber auch anders als andere Brisen: Sie war sonderlich warm und Saritok dachte, dass er ein Atmen hören würde.

Plötzlich schnitt sich eine Klinge in sein Fell und streifte nur knapp seinen Arm, aus dem nur leicht Blut austrat. Erschrocken rannte er zu Kinotai und zog sie aus der Ruine: "Denkst du, das war Silvarus?" - "Nein.", antwortete Kinotai, "Dann hätte er mehr Zerstörung verursacht...das war...etwas anderes..."

Saritok zog Kinotai immer schneller weg von der Ruine und schließlich waren sie wohl gut 100 Fuß davon entfernt, als Saritok Schritte im Sand sah. Er schlug hektisch um sich und merkte, wie etwas zu Boden fiel. Er tastete das unsichtbare Wesen ab und schlug mit ausgestreckten Klauen zu. Da wurde das Wesen sichtbar: Es war ein Ginguran und Saritok hatte seinen Arm abgetrennt. Er bemerkte, dass an seiner Hand ein merkwürdig glänzender Ring war. Kinotai fuhr auf: "Ich kann meinen Augen kaum glauben! Ein Ring der Unsichtbarkeit!!! Steck ihn ein, Saritok, er macht dich unsichtbar, solange du ihn trägst! Deswegen konnte dich der Ginguran überraschen!" Saritok steckte den Ring ein und brachte den Ginguran zur Strecke. Kinotai durchsuchte seinen Leichnam und nahm das Wasser mit, was er in kleineren Flaschen gelagert hatte.

Schließlich kamen die beiden an einem Gebirgsmassiv an. Kinotai kletterte zuerst hinauf und wartete auf Saritok. Der Aufstieg war leicht, weil dieser Berg nach oben hin spitzer wurde und es nicht anders war, als wenn man eine Treppe hinaufgehen würde.

Als Kinotai schließlich über die oberste Kante des Berges sehen konnte, schrie sie laut zu Saritok hinunter: "Ich habe es gefunden! Dort ist es! Das Gemäuer der Verdammnis! Komm hoch!!!"

Saritok beeilte sich und sah ebenfalls über die Spitze des Berges: "Da müssen wir nun durch...hier trainiert er...hier wohnt er...hier kommt man zu ihm..." Saritoks Augen begannen zu leuchten und mit ernstem Blick sah er über die Kante: "Silvarus!!!"



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