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Himitsu no Mahou - alte Version

Alte Version 2004-2008
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Punkt ohne Rückkehr

Punkt ohne Rückkehr
 


 

„Ich bin der glücklichste Mensch der Welt!“

„Du bist kein Mensch…“

„Schau mal diese wunderschönen Bäume!“

„Wenn ich eins nichts ausstehen kann…“

„Und das Vogelgezwitscher!“

„Sind das…“

„Hach, ist die Welt nicht wunder, wunderschön? Guck mal die Liebespaare! Haaaach!“

„MEDIEN DIE LIEBESBETRUNKEN SIND!“ Damit hatte Silence die Aufmerksamkeit der überschwänglichen Green. Schwungvoll wandte die verliebte Hikari sich herum, der MP3-Player schwang sich dabei stilvoll mit und die Melodie irgendeines romantischen Liedes verklang in der warmen Luft des Mais.

„Was ist denn mit dir los, Silence? Das Leben ist schön! Genieß es!“ Die Yami hatte für dieses Klischee eines verliebten Mädchens nur ein Augenrollen übrig.

„Was habe ich für ein Monstrum erschaffen… Außerdem bin ich tot. Ich kann kein Leben genießen wenn ich dieses Leben nicht besitze.“ Die Angesprochene schlug die Handflächen zusammen, lachte und sagte:

„Genau! Danke für deine Hilfe.“ Scheinbar hatte sie ab Silence‘ zweiten Satz die Ohren zu gemacht und nur das Erste gehört.

„Ohne dich hätte ich nie bemerkt, dass ich… in… AAAAH!“ Zum ersten Mal bemerkte Silence, dass Pink und Green wirklich verwandt waren, denn genau wie Pink schwenkte Green jetzt mit den Armen hin und her.

„Und ich fange an es zu bereuen…“

„Aw! Silence, lass dich umarmen!“ Abermals verdrehte die Wächterin der Dunkelheit müde die Augen, als Green es tatsächlich wahr gemacht hatte und durch sie hindurch gesprungen war: Somit war sie an das Gartentor einer Villa geknallt. Silence hatte schon gehört, dass man durch Liebe blind werden konnte - aber blöd?

„Green. Bitte komm zurück zu den Normaldenkenden und hör auf mit diesem Affentheater! Immerhin haben wir etwas von allergrößter Wichtigkeit vor. Sammle deine Konzentration für unsere Mission. Ansonsten… hej. HÖRST DU MIR ÜBERHAUPT ZU?!“ Die Hikari war wieder vorgegangen und schien ihre Begleiterin nicht sonderlich zu beachten. Sie war schon wieder in ihre Traumwelt der Romantik versunken. Dank ihrer, wie Silence es fand, kitschiger Musik, malte sie sich wahrscheinlich genau in dem Moment ihr Liebesgeständnis aus:

„Gary, ich… ich liebe dich!“Er würde rot werden. Aber natürlich vernünftig sein.

„…Aber, Green wir…“ Green würde unschuldig zu Seite schauen. Vielleicht mit Tränen?

„Ich weiß… natürlich weiß ich es! Aber ich kann nichts mehr gegen meine Gefühle tun…“ Verbotene Liebe! AW! Wie spannend! Wie dramatisch!

„… Mir geht es genauso…“ Überrascht würde sie sich umdrehen.

„Wirklich? Heißt das, du…?“

„…Ja. Ich liebe dich auch.“ Oder warte mal. Würde er nicht etwas mit Verlangen sagen? Hm… sie musste mal Siberu fragen… Sollte sie es auch sagen? „Ich verlange nach dir“, klang aber nicht gut. Wo war da die Romantik?

„Du bist krank.“ Ups. Das würde Gary aber nicht sagen… er würde sie ja wohl hoffentlich leidenschaftlich küssen. Hoffte sie jedenfalls…

Green erwachte aus ihren Tagträumen mit einem knallroten Kopf, was in Silence nicht gerade den Anschein weckte, als ob sie ihr jetzt zuhören würde. Sie war wahrlich nicht mehr ansprechbar. Ob das gut gehen würde? Mit so einer verliebten Partnerin? Sie hatte doch alles andere im Kopf als deren Aufgabe. Seit Tagen plante sie schon ihr Liebesgeständnis. Dieses Mädchen war sogar so verrückt, dass sie sich nicht nur genau ausmalte was sie anhaben wollte, sondern auch den Hintergrund. Sie benahm sich wie ein verliebter Teenager. Nicht selten kann es vor, dass sie urplötzlich anfing zu quietschen. Nur in Gegenwart der beiden Halbdämonen benahm sie sich halbwegs normal. Das verrückte Benehmen überließ sie dann ihrer Cousine. Vielleicht weil ein gewisser Rotschopf im Bunde nichts mitbekommen durfte…

Wenn sie allerdings in ihren Tagträumen vertieft war, war es schwer sie zu erreichen. Fast unmöglich. Silence wunderte es fast schon, dass sie ihr Medium bis hierher gebracht hatte. In Green schien wohl doch noch ein wenig Verantwortungsbewusstsein vorhanden zu sein. Doch wenn Green nicht ernst bei der Sache blieb, würde deren Mission gewaltig nach hinten losgehen und es hing viel von der Mission ab. Z.b deren Leben. Die Vorstellung in der Zeit verloren zu gehen, war keine an der Silence besonders Gefallen fand. Aber dieses Risiko mussten sie wohl oder übel eingehen, wenn sie genau wissen wollten, was damals geschehen war. Eine Zeitreiße so weit zurück war die einzige Möglichkeit herauszufinden was die Wahrheit war. Hatte Youma Recht oder war es Light? Selbst im Jenseits gab es Niemand der diese Fragen beantworten konnte. Silence war die Einzige die mit der damaligen Zeit verbunden war – mit Ausnahme von Youma. Also hatten sie vor drei Tagen mit Tinami gesprochen. Denn bei einer normalen Zeitreiße konnte man höchstens 100 Jahre zurück gehen, 103 Jahre in die Vergangenheit war der Rekord. Die Wächter hatten schon früher mittels Zeitmagie versucht die Geheimnisse deren Vergangenheit zu lüften. Ohne Erfolg. Sie waren einfach in der Zeit verschwunden ohne jemals wieder zurückzukehren. Ab diesem Punkt hatte Green sich geweigert weiter zu machen. Bis Tinami preisgab, dass es doch eine Möglichkeit gab. Etwas was die Wächter vor ihnen nicht gehabt hatten:

Einen Anker.

„Einen… was?“, fragte Green. Tinami schwenkte mit ihren Pockys hin und her und fuhr mit einem vielsagenden Grinsen fort, welches Silence irritierte.

„Einen Anker, Ee-chan und Ile-chan…“ Green war die Einzige die Silence‘ Fluchen über ihren Spitznamen hörte. Zu ihren Leiden.

„Oh bitte, Tinami, nenn Silence nicht so, ich muss mir ihr Maulen anhören!“ Als ob die Kikou nicht unterbrochen wurde, fuhr sie fort:

„Einen Zeitanker - um es genau zu sagen. Natürlich wisst ihr nicht was das ist! Aber er macht es möglich, dass ihr mit Hilfe von Ai-chan eine so enorme Zeitreiße unternehmen könnt. Der Anker ist nämlich Ile-chan. Sie stellt das Verbindungsglied zu der Vergangenheit her mittels ihrer Erinnerungen an damals.“

„Aber… können wir dann nicht nur in die Zeit an der sich Silence erinnert? Oder verstehe ich das falsch?“

„Im Gegenteil. Ihr könnt eine Zeitreiße unternehmen die sich in einem Radius von hundert Jahren um Ile-chans Erinnerungen befindet. Wie gesagt, ihre Erinnerungen dienen nur als Anker, für Ai-chan lediglich eine Orientierung.“ Silence und Green sahen sich an. Die Hikari war sich nicht so ganz sicher, auch wenn sie wusste, dass sie Tinami vertrauen konnte. Wenn sie sagte es war möglich, dann war es auch möglich.

„Wagst du es?“, fragte Silence grade heraus.

„Ja.“
 

„Ah wir sind da“, sagte Green und blieb stehen. Silence tat es ihr gleich, ein wenig überrascht dass ihr Medium sie dort hin geführt hatte, wo sie hin sollten. Doch bevor Green den Knopf der Sprechanlage betätigte sah sie schielend zu Silence.

„Es gibt wirklich keine andere Möglichkeit?“

„Warum?“

„Uhm… Sie mag mich nicht besonders. Und ich muss zugeben: Ich mag sie auch nicht.“

„Stell dich nicht so an. Eure Beziehung ist egal. Sie muss deinen Befehlen Folge leisten, ob sie dich nun mag oder nicht. Drück den verdammten Knopf!“ Green grummelte, tat aber wie geheißen und berührte den Knopf. Es gelang ihr nicht einmal den Finger wieder runterzunehmen ehe eine genervte Stimme ertönte:

„Du hast dir Zeit gelassen, Najotake!“ Schlagartig verdunkelte sich Greens Gesicht. Als sie ihren Mund öffnete, befürchtete Silence Zickenterror, doch das Eisentor glitt bereits zur Seite und ein Piepen deutete an, dass die Zeitwächterin an der anderen Leitung bereits die Verbindung gekappt hatte.

„Ich weiß echt nicht wozu ich das hier mache!“, maulte Green, stemmte die Hände in die Hüfte und ging durch das Tor, Silence im Schlepptau.

„Für die Zukunft deiner Rasse... Solltest du jedenfalls.“

„Wie dramatisch.“ Zielsicher öffnete Green die große Tür und wäre beinahe mit der Hausherrin zusammen gestoßen.

„Kannst du nicht aufpassen?!“, fauchte Kaira die Hikari an.

„Und was ist mit dir?!“ Ohja, dachte Silence, die haben sich lieb.

„Eeeeeeeeee-chan!“ Erleichtert über den Ruf, wandte Green sich von der Zeitwächterin ab und sah zu Tinami, die hinter Kaira aufgetaucht war und grinsend salutierte.

„Tinami, zum Glück bist du auch hier! Ich denke alleine mit Kaira wäre ich wahnsinnig geworden.“

„Gleichfalls“, fauchte Kaira und drehte auf den Hacken um.

„Lass uns das schnell hinter uns bringen!“ Tinami achtete nicht auf Kaira und sagte zu Green:

„Hast du Ile-chan dabei?“ Green nickte lächelnd, welches Silence nicht zustimmen konnte. Es gefiel ihr nicht das man so von ihr sprach. Es klang als wäre sie ein Gegenstand.

„Sie steht genau neben mir.“

„Aw ich finde das ja so spannend! Sowas hat noch nie jemand vor uns probiert! Würde diese Mission nicht unter strengster Geheimhaltung liegen, würden wir in die Geschichte eingehen!“ Tinami legte den Arm um Greens Schultern und zog sie mit sich.

„Ist denn alles klar?“, fragte die Hikari.

„Aber logo! Es kann nichts schief gehen.“ Überzeugt von dieser Annahme machte die Kikou das Victory-Zeichen und führte Green in einen kleinen düsteren Raum, wo Kaira, im Schneidersitz und verschränkten Armen bereits auf den Boden saß. Sie zeigte auf das Kissen ihr gegenüber, wo Green sich niederließ.

„Und Silence?“

„Dein Anker muss deinen Körper übernehmen.“ Anker?! Jetzt wurde es Silence langsam zu bunt. Klar, so war es geplant: Dennoch klang es in ihren Ohren als ob sie tatsächlich ein Gegenstand war. So hatte sie sich das nicht vorgestellt!

Green nickte und sah abwechselnd zu den Mädchen.

„Ich warne euch. Ich habe noch eine Liebeserklärung vor mir!“

„Vertrau mir“, sagte Silence und schon spürte Green ihre kalte Umarmung, wodurch sie das Bewusstsein verlor und die Yami ihren Körper übernahm.

„Willkommen zurück, Ile-chan!“, grüßte Tinami schalkhaft. Doch diesmal ließ Silence diese Schmach nicht auf sich sitzen und mit einem Schnipsen feuerte sie einen dünnen Energiestrahl ab, der nur knapp Tinamis rechte Wange verfehlte und ein tiefes Loch in der Wand hinterließ.

„Nie wieder, verstanden?!“ Das Grinsen der Kikou wurde steif und Kaira sah Silence beinahe schon mit Hochachtung an.

„Ok, nie wieder…“ Tinami sah kurz so aus als würde sie anfangen zu weinen, doch sofort widmete sie sich wieder der Mission.

„Gut, Ai-chan, du weißt was du zu tun hast!“
 

Green fühlte sich leicht. So leicht als würde sie fliegen… als würde sie einfach in der Luft hängen. Nichts, absolut nichts, unter ihr. Nicht einmal die Luft spürte sie. Wenn man es genau nahm: Sie spürte gar nichts. Waren ihre Sinne etwa außer Betrieb? War das beim Zeitreißen normal…? Garantiert nicht… Silence?

Silence?

Green bekam keine Antwort und so versuchte sie es noch einmal. Silence blieb stumm. Ein kleiner Stich von Panik ließ Green aufschrecken. Schnell stellte sich jedoch heraus, dass ihre Panik umsonst war. Silence stand vor ihr. Sie hatte den Rücken ihr zugewandt und sah hinaus in einen rötlichen Himmel. Ihr Körper war durchscheinend, was bedeutete, dass sie in ihrer Seelenform vor ihr stand. Green hatte also ihren Körper…

Hatte sie nicht.

Geschockt sah sie an sich hinunter und bemerkte, dass sie genauso durchscheinend war wie Silence. Die Hikari sah genauso aus, wie, wenn sie in ihrer Seele mit Silence sprach und tatsächlich: Sie hing in der Luft.

„SILENCE!“, fauchte Green, zeigte mit dem Zeigefinger anklagend auf ihren Rücken und schrie weiter:

„Sag mir, was du mit mir angestellt hast! Ich bin jawohl nicht tot?!“ Silence schien es nicht einmal für nötig zu halten ihr eine Antwort zu geben. Weiterhin stand sie an einem Balkon und sah hinaus. Green wurde es zu bunt. Sie erhob sich, schritt mit leichten Schritten auf Silence zu und hatte schon den Mund geöffnet, als sie ihn vollkommen sprachlos wieder schloss.

Seit sie das erste Mal vom Tempel aus auf die Erde hinunter geschaut hatte, hatte es kein Anblick mehr geschafft sie so sprachlos zu machen. Doch dieser…

Die atemberaubende Stadt, die sich vor ihr erstreckte, bestand aus verspielt gebauten Häusern, dessen Architektur für Green ein absolutes Rätsel war. Die Gebäude waren alle nicht sonderlich hoch, bestanden alle aus weißen Stein, dennoch war jedes Bauwerk individuell in ihrer Konstruktion gestaltet: Runde, eckige, welche von Säulen gestützt und andere wo das Dach zu schweben schien. Die Straßen waren entlang des Randes mit Muster geschmückt und wurden erhellt von Laternen. Diese waren nicht elektronisch: Auf verschnörkelten Haltern basierend, schwebten in Reih und Glied leuchtende Kugeln, die ausreichten um fünf Meter Weg zu erhellen. Die Hauptstraße war wohl 25 Meter breit und im gleichen Takt wie auch die Laternen, wurde die Straße überdacht von Bögen an denen sich wunderschöne Blumen schlängelten: Die Green noch nie zuvor in ihren Leben gesehen hatte. Wenn die Hikari nach rechts sah, konnte sie Klippen erspähen, aus dem ein Wasserfall hervortrat. Das Wasser wurde auf halber Höhe in drei Ströme geteilt und von dort aus liefen sie dreigeteilt durch die Stadt. Über das Wasser hinweg führten Brücken. Doch auch diese waren keine die Green zuvor gesehen hatte. Sie schienen keine Substanz zu haben: Sie bestanden aus leuchtender Magie. Doch jetzt wo Greens Augen dem Wasser folgten bemerkte sie etwas. Die Stadt war nach einem bestimmten Muster aufgebaut…

Tatsächlich, stellte Green fest, zusammen mit den Gebäuden und dem Wasser, war das Wappen der Wächter von oben zu erkennen.

„…Wie schön“, war das einzige was Green heraus brachte.

„Natürlich ist es schön. Die Wächter strebten schon immer nach der vollkommenden Schönheit, im Gegensatz zu den Dämonen, die eher praktisch veranlagt sind. Aber dies... dies ist Eterniya. Meine Heimat.“ Die Angesprochene sah auf und zu Silence rüber, die fort fuhr:

„Eterniya ist, ich meine war, das kleinste unserer Gebiete und doch war dies das Zentrum des Wächtertums. Das Problem war nur…“ Silence streckte den Arm aus und zeigte nach Westen.

„Dort beginnt bereits Lerenien-sei, eines der Sektoren der Dämonen. Es liegt ringartig um Eterniya herum. Es gab ständig Reibereien. Besonders da Lerenien-sei dem Herrscher der Dämonen gehört hat.“ Die Yami sah zu Green, die sie fragend anschaute.

„Anders als bei uns, gab es bei den Dämonen acht Hauptgebiete, die von den sieben Teufeln und dem Herrscher regiert worden waren. Bei uns ist es so, dass alle unsere Gebiete von hier aus geleitet werden.“ Kaum hatte sie dies gesagt, nahm Silence Greens Hand, die sie jetzt, da sie beide Seelen waren, anfassen konnte.

„Was hast du vor?“ Wollte Green gern fragen, doch es gelang ihr nicht mehr. Denn die Yami zog ihr Medium über die Balkonbrüstung und schon befanden sie sich gut neunzig Meter über den Boden.

„…OMT“, keuchte Green als sie nach unten auf die kleinen Beete sah und sie klammerte sich an Silence‘ Hand. Sie war es vielleicht gewohnt in der Luft zu hängen, doch Green garantiert nicht. Das Fliegen mit Gary oder Siberu gefiel ihr da um einiges besser. Da hatte sie wenigstens an etwas Halt. Das Positive war allerdings, dass, wenn sie abstürzen sollte, ihren Körper nichts geschehen konnte. Vor was hatte sie also eigentlich Angst?

„Lass uns!“, sagte Silence, die eindeutig gut gelaunt war. Mit Green an der Hand, wie ein Haustier, flog sie Richtung Osten. Im ersten Moment gefiel Green die Schnelligkeit der Yami absolut nicht, doch dann… dann merkte sie wie schön das Fliegen eigentlich war. Zwar ließ sie die Hand ihrer Freundin nicht los, doch sie begann es zu genießen. Sie spürte die Luft nicht, es gab nicht den geringsten Widerstand. Eine grenzenlose Freiheit lag vor ihr und unter ihr eine wahre Märchenstadt, dessen ganze Pracht sie erst jetzt wahrnahm.

Dennoch hatte Silence nicht auf ihre Frage geantwortet, was Green gar nicht gefiel.

„Silence, du schuldest mir noch eine Antwort!“, sagte die Hikari, als sie so nah über die Wasseroberfläche des Flusses flog, dass sie das Wasser hätte berühren können, wenn es möglich gewesen wäre.

„Ach, du meinst deinen Zustand?“

„Natürlich. Ich habe noch keine Lust zu sterben!“ Die beiden flogen unter eine Brücke hindurch wo Green die Hand hob, als würde sie dessen Wölbung berühren wollen.

„Keine Sorge, deshalb wirst du garantiert nicht sterben. Dein Körper ist noch im Jahre 2006. Nur deine Seele hat eine Zeitreiße unternommen. Ein Körper hätte nur Schwierigkeiten bereitet!“ Perplex wurde sie angesehen.

„Wie hast du das denn geschafft?!“ Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht der Angesprochenen aus.

„Ich bin die Meisterin der Verbotenen Künste, vergessen?“

„Würd ich gern… Aber ich kann doch wieder zurück?“

„Natürlich. Ich beherrsche mein Handwerk! Außerdem… wäre das hier etwa so schlimm? Körperlos zu sein bringt ne Menge Vorteile. Wir zwei wären als Seelen kein schlechtes Duo.“

„W-Wie bitte?!“ Silence lachte über Greens Gesichtsausdruck.

„Nur ein Witz! Glaubst du etwa ich würde eine Ewigkeit mit dir aushalten? Nein Danke!“ Silence sah wieder gerade aus. Sie machten eine scharfe Kurve, folgten weiter dem kristallklaren Fluss, weiter nach Westen. Green wollte gerade nachfragen ob Silence überhaupt wusste wo sie hinsollten, oder ob sie einfach auf gut Glück flog, als sie ihr jedoch zu vor kam.

„Früher sind Youma und ich auch immer über diesen Fluss geflogen. Genau wie du und ich jetzt. Hand in Hand…“ Der Gesichtsausdruck von Silence wurde durch einen Hauch Trauer verdunkelt und da Green wusste, dass die Yami es nicht schätzte wenn jemand sie so sah, senkte sie ihren Blick lieber. Dabei streiften ihre Augen die Hand die ihre hielt. An ihrem Ringfinger glänzte der simple Verlobungsring.

„Ich werde diesen Idioten wieder zur Vernunft bringen!“ Green nickte zustimmend. Dafür waren sie immerhin hier. Denn um das durch führen zu können, mussten sie die ganze Wahrheit wissen. Green war dieser Weg alle Male lieber als der Weg der Gewalt. Wenn sie ernsthaft gegen Youma kämpfen mussten, waren deren Chancen nicht besonders hoch…

„Wie gehen wir vor?“, fragte die Hikari. Zwar hatten sie Zuhause im Jahre 2006 schon alles besprochen doch Green wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Silence hatte mal wieder ziemlich viel offen gelassen. Diese Frau liebte wirklich die Geheimnistuerei.

„Wir werden zu allererst Hikari-kami-sama aufsuchen. Vielleicht finden wir in ihrer Nähe etwas heraus.“ Die Angesprochene nickte, wenn auch mit schweren Magen. Hikari-kami-sama, die Mutter aller Hikari und gerade Green, die Unreinste aller, sollte die Erste und einzige sein, die sie zu Gesicht bekam? Was für eine Ironie!

„Wenn wir dort nichts herausfinden, statten wir Light einen Besuch ab und durchforsten mal sein Zimmer. Wenn das wahr ist was Youma behauptet, müsste es irgendwo Dokumente geben.“

„Aber die hättet ihr doch sicher gefunden als ihr noch klein wart. Immerhin hast du Tao erzählt wie oft ihr bei ihm wart.“ Green sah aus den Augenwinkeln zu ihr.

„Die sind sicherlich gut versteckt. Hatte er einen Safe oder so?“ Heimtückisch lächelte Silence.

„Du hast wirklich die Seele einer Diebin.“ Sie erwiderte das lächelnd.

„Danke für das Kompliment.“

„Ich bin mir nicht mehr so sicher, aber ich glaube Hikaru und Light hatten einen Art Safe für wichtige Dokumente. Es könnte allerdings sein, dass nicht sie die Unterlagen aufbewahrt haben, sondern Kikou. Sie ist die einzige die das Wissen verfügt Forschungen an Körpern durchzuführen.“ Green lief es kalt dem Rücken runter. Daran konnte eine Passade von wunderschönen Bäumen mit weißen Blüten auch nichts dran ändern.

„Wie ist es nur möglich, dass ihr davon nichts mitbekommen habt? Wenn die eure Körper… aufgeschlitzt und wieder zusammen gefügt haben… oder sowas…“ Green schoss unweigerlich Frankenstein in den Kopf.

„…Urgh.“

„Wie kommst du denn auf diese fixe Idee?“

„Silence, du hast nie diese Bücher gelesen, oder?“ Sie bekam ein Kopfschütteln als Antwort.

„Wenn ich sage sie sind Mega detailiert, ist das noch untertrieben. Um so etwas schreiben zu können, mussten sie schon Körper auseinander nehmen…“ Silence sah wieder nach vorne und bog ab.

„Du vergisst da etwas. Hizashi, der die Bücher geschrieben hat, wird erst in circa zwei tausend Jahren geboren werden. Die Bücher wurden also erst sehr spät niedergeschrieben. Wenn das mit den Forschungen stimmt, waren Youma und ich sicherlich die Ersten, aber nicht die Letzten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie unsere Körper auseinander genommen haben. Von unseren Symptomen ausgehend tendiere ich eher dazu, dass sie Gifte und Medikamente an uns testeten, um zu sehen was bei Dämonen anschlägt und was nicht.“ Green war versucht immer gerade aus zu schauen damit Silence sich nicht für ihre Gefühle schämen musste, doch diesmal sah sie ihre Partnerin überrascht an.

„Das klingt aber nicht als ob du es bezweifeln würdest…“

„Tu ich auch nicht. Youma hatte schon Recht: Es ist die einzige Erklärung für diese… Zwischenfälle. Zum Beispiel kurz nach unserer Ankunft: Wir waren erst knapp einen Monat bei Light als Youma plötzlich Blut erbrach. Er hatte keine Verletzungen, er war nicht krank und doch brach er von einem Moment auf den Anderen zusammen. Drei Wochen war er nicht ansprechbar. Drei Wochen! Ihm war garantiert ein Mittel verabreicht worden welches er nicht vertrug. Und das war nicht der einzige Zwischenfall. Ich kann mich noch gut daran erinnern… Momente die in meiner Erinnerung fehlen, ja sogar ganze Tage. Light hat immer gesagt wir hätten eine seltene Krankheit, doch jetzt… ich muss zugeben, dass ich ihm das nicht mehr glaube.“

„Du glaubst also, dass Light davon wusste? Und das es von Anfang an sein Plan war?“ Was machten sie dann überhaupt hier?

„Ja. Aber eins nicht.“

„Und was?“

„Ich würde meine Hand für Lights Unschuld ins Feuer legen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er es gewollt hat. Ich denke, es blieb ihm keine Wahl. Wenn er alle anderen Götter gegen sich hatte…“ Green merkte, dass Silence langsamer wurde und sah wieder nach vorne. Sie waren außerhalb der Stadt, die Sonne hing wie eine leuchtende Scheibe über dem Gebirge, kurz davor unterzugehen und tauchte den Platz vor ihnen in dunkles rot. Ein hoher Turm erhob sich majestätisch vor ihnen. Er war wie alle anderen Gebäude im weißen Stein. Es waren keine Fenster zu sehen, bis auf die oberste Etage, wo die Außenwand komplett aus Glas bestand, wie auch das Dach. Man konnte jedoch nichts im Zimmer sehen und das wo Green und Silence sich immer noch ziemlich hoch in der Luft befanden. Durch die Scheibe war nichts außer Himmel zu sehen.

„Was ist das für ein Turm?“, fragte Green als Silence bereits zur Landung ansetzte.

Sureminence – Hikari-kami-samas selbsternanntes Gefängnis.“

„Gefängnis? Sie hat sich eingesperrt?“ Silence schlug sich die flache Hand gegen die Stirn.

„Deine Ahnungslosigkeit tut weh!“

„Was?!“

„Du hast doch keine Ahnung von deiner eigenen Geschichte! Das wussten die Hikari schon bevor Tao anfing zu schreiben! Manchmal könnte selbst Yogosu an ihre Wurzeln interessiert sein!“

„Weißt du eigentlich wie viele Geschichtsbücher es über die Hikari gibt?! Viel zu viele!“

„Ein wenig Interesse könntest selbst du zeigen.“

„Tu ich aber nicht!“

„Hat dir dein Bruder das etwa nie erklärt?“

„Das… äh…kann sein...“

„Du bist wirklich mit Pink verwandt.“

„WAS?! Das ist eine totale Belei…“ Green und Silence wurden in ihrer Auseinandersetzung unterbrochen, denn eine Person schritt genau durch sie hindurch. Green verzog das Gesicht. Was für ein ekelhaftes Gefühl nichts zu sein. Sie wandte sich herum um die Person ausfindig zu machen die durch sie hindurch gegangen war. Die Frau hatte ihnen bereits den Rücken zugekehrt und setzte ihren Weg ungehindert fort. Ihre enorm langen schwarzen Haare wehten im Wind hinter ihr her, wie auch ein hauchdünner Schleier, der um ihre Hüfte gebunden war. Sie trug ein hautenges Kleid, welches weit endete und ihre Schuhe verdeckte. Ihre Gangart sprach von Selbstbewusstsein und Stolz. Kein Wunder, zwar konnte Green ihr Gesicht nicht sehen, aber sie wirkte hübsch. Musste sie auch sein. Denn Green kam zur gleichen Schlussfolgerung wie Silence auch:

„Mutter!“ Wer so hübsche Kinder zur Welt gebracht hatte, musste selbst auch eine Schönheit sein.

Selbstverständlich hörte Yami-kami-sama sie nicht, doch Silence war sofort unterwegs um sie einzuholen. Green hatte sie vergessen. Diese musste selbst die Füße in die Hand nehmen und ihnen hinterher rennen. Eingeholt nahm auch sie sich die Zeit die Göttin ein wenig von nahem zu betrachten. Genau wie angenommen hatte sie die gleichen Augen wie ihre Kinder. Tief schwarz, wie ein unendlicher Nachthimmel. Doch wenn Green ehrlich sein musste, sahen ihre Augen weitaus lebhafter aus. Momentan war ihr hübsches feminines Gesicht jedoch nicht mit einem Lächeln geziert. Im Gegenteil; ihre Mundwinkel hingen so weit unten wie möglich. Sie sah entnervt aus.

Green fiel als Erste auf, dass die drei genau auf eine Mauer zuschritten die keine Tür hatte. Yami-kami-sama schien das nicht zu beachten. Ganz und gar nicht. Sie beschleunigte ihre Schritte sogar und ging direkt durch die Mauer. Die Lichterbin wollte gerade in Staunen ausbrechen und mit Widerrufen kommen, als sie sich jedoch selbst sagte, dass sie in einer magischen Welt war: Alles war möglich. Fragen wäre peinlich.

Silence machte es ihrer Mutter nach und Green folgte ihr etwas skeptischer. Ein kreisrunder Raum befand sich vor ihnen, nichts befand sich in diesem, außer einem leuchtenden Diskus. Dieser schwebte einige Zentimeter über den Boden und hatte einen Durchmesser von etwa drei Metern. Yami-kami-sama stand regungslos vor diesem. Sie seufzte tief und sagte:

„Sie wird mich umbringen…“ Trotz ihres offensichtlichen Widerwillens, nahm sie einen Schritt vorwärts und stellte sich auf der leuchtenden Plattform. Ehe Green sich fragen konnte was das sollte, packte Silence sie am Arm und zog sie mit sich auf die Plattform. Kaum hatten sie diese betreten bewegte sie sich nach oben.

„Ein Fahrstuhl…“ Silence antwortete nicht und ihre Mutter seufzte abermals. Die Hikari hatte Fragen an ihre Begleiterin, doch sie war der Meinung, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war zu fragen. Silence sah ihrer Mutter zum allerersten Mal seit Äonen wieder. Was musste es da für ein Gefühl sein, sie nicht ansprechen zu können?

Schneller als erwartet kamen sie oben an und befanden sich in einem recht kleinen Raum, indem gerade mal der Fahrstuhl Platz hatte. Die drei Wächter standen vor einer simplen Tür. Sie schien nicht verriegelt zu sein, wie Green sofort auffiel.

Yami-kami-sama zögerte ein weiteres Mal und Green fragte sich wie schrecklich Hikari-kami-sama sein musste, wenn sie ihre Schwester so zum Zittern brachte.

Die Göttin klopfte an die Tür, wartete nicht auf die Antwort und schritt ein. Die Tür schlug hinter ihr zu, der Raum war bereits leer, denn Silence und Green waren im gleichen Moment durch die Mauer geschlüpft als Yami-kami-sama eingetreten war.

Green fiel die Kinnlade herunter.

„Hikari!“, sagte Yami-kami-sama. Sie hatte eine merkwürdige Art den Namen auszusprechen, sie zog das zweite „I“ ungewöhnlich lang.

„Yami!“, auch Hikari-kami-sama zog das „I“ lang. Die beiden Göttinnen umarmten sich und Green war immer noch nicht im Stande das zu glauben was sie da vor sich sah.

„OMT.“ Silence antwortete nicht.

„Ich glaubs ja nicht! DIE DA soll HIKARI-KAMI-SAMA sein?! WO ist der Heiligenschein, WO sind die Engelsflügel, WO ist die strahlende Licht-Aura?! Die… Die… die sieht nicht einmal so heilig aus wie meine Mutter!“ Tatsache. Hikari-kami-sama hatte nichts von dem was Green erwartet hatte. Zwar sah sie aus wie die Statue die im Tempel stand, doch in einer Statue aus Stein hätte man selbstverständlich keine Lichtaura einmauern können. Da sie eine Göttin genannt wurde, hatte Green damit gerechnet, dass sie eine strahlende Aura um sich hatte, nicht zuletzt Flügel. Dies war nicht der Fall. Sie sah nicht einmal genauso heilig aus wie White. Von oben bis unten war sie in weiß gehüllt, ihre Haut unterschied sich kaum von dem leichten Stoff. Doch das weiß war nicht strahlend rein. Es wirkte alt und verblasst. Das einzige was Green auffiel waren ihre weißen Augen: trotz ihres Lächelns sahen diese traurig aus. Die Augen lagen tief in den Augenhöhlen versunken, im Gegensatz zu ihrem Gegenpol sah sie nicht einmal annähernd so hübsch aus. Auch wenn man ihr ansehen konnte, dass sie es einmal gewesen war.

Green sah zu Silence. Ihr Blick war skeptisch, sie schien das Gleiche zu denken wie sie. Irrtum, wie sich schnell herausstellte.

„Was ist, Silence?“

„Fällt dir nichts auf?“ Die Yami sah immer noch Hikari-kami-sama an.

„Meinst du die Augen?“

„Nein. Schau dir die Füße an.“ Sie tat wie geheißen. Aber was sollte an denen schon besonders sein? Sie ging barfuß. Na und?

„Was hast du dagegen, dass sie ohne Schuhe geht?“

„Guck genauer hin. Schau diese Frau ganz genau an!“ Was meinte sie bloß? An ihr war doch nichts Besonderes. Sie hatte sich jetzt wieder von Yami-kami-sama getrennt und die beiden redeten über irgendetwas was Green nicht verstand. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne strahlten sie von hinten an, verlängerten ihren Schatten… Da sah Green es. Es gab keinen Schatten zu verlängern, denn diese Frau besaß keinen Schatten. Ihr Blick huschte noch einmal ihren Körper ab und bemerkte, dass sie nirgends Schatten besaß.

„Sie… sie hat keinen Schatten.“

„Hat ja lange gedauert… und jetzt sei ruhig, ich möchte hören was sie bereden.“ Genau in dem Moment hatten die beiden Göttinnen jedoch ihr Gespräch beendet. Hikari-kami-sama schritt durch den Raum und ging zu einem kleinen Tisch auf dem etwas zu trinken stand.

„Willst du?“, fragte sie ihrer Schwester.

„Danke, gern.“ Kaum drehte Hikari-kami-sama ihr den Rücken zu, sah Yami-kami-sama wieder nervös und gequält aus.

„Was sie wohl will?“ Green sah fragend zu Silence.

„Ich kann’s mir denken.“ Die Hikari wollte fragen doch im selben Moment übernahm Hikari-kami-sama diese Aufgabe.

„Du kommst doch nie ohne Grund. Was ist es diesmal?“ Yami-kami-sama schien froh zu sein, dass ihr Gegenpart es ihr abnahm anzufangen. Dankbar nahm sie das Wasserglass, welches Hikari-kami-sama ihr gab an und die Göttin des Lichts setzte sich. Sie sah hinaus in den Himmel.

„Gibt es Probleme? Brauchst du meine Hilfe?“ Die Angesprochene schüttelte den Kopf.

„Nichts der gleichen, diesmal nicht, Schwester.“ Hikari-kami-sama schmunzelte. Scheinbar weil sie sie „Schwester“ genannt hatte. Etwas anderes konnte Green sich nicht vorstellen.

„Hatte ich auch nicht angenommen. Ich hörte von meinem Sohn du würdest deinen Posten gut erfüllen.“

„Ich würde meinen Posten lieber wieder mit dir zusammen erfüllen.“ Hikari schlug die Augen nieder.

„Das Thema haben wir schon oft genug debattiert, Yami.“ Yami seufzte. Einen Moment schwieg sie, sah in die gleiche Richtung wie Hikari, der untergehenden Sonne entgegen.

„Kennst du Luzifer noch?“ Verwundert wandte Hikari sich vom Fenster ab. Green spürte wie Silence sich versteifte, als ihr Vater erwähnt wurde.

„Ja, ich habe ihn in Erinnerung behalten. Er stiftet doch keinen Unfrieden?“ Die Angesprochene lachte und Green fiel auf, dass sie rot wurde. Was Hikari auch nicht entfiel, sie wurde skeptisch.

„Im Gegenteil. Ich…“ Sie verlor den Faden. Es war ihr deutlich anzusehen dass sie nach den rechten Worten suchte. Hikari-kami-sama sah ihr geduldig dabei zu. Sie nahm einen weiteren Schluck von ihrem Wasser, sah wieder in die Sonne und Green fiel auf, dass ihre Augen kurz in Richtung Westen huschten, wo Lerenien-sei`s Türme zu sehen waren.

„Du hast dich in Luzifer verliebt.“ Bei diesen Worten wurde Yami aus dem Konzept geworfen. Ihr rutschte das Glas aus der Hand, konnte es jedoch mittels Magie wieder auffangen, so dass es jetzt einen Meter über den Boden in der Luft hing.

„Woher…“ Hikari lächelte.

„Ich habe dich noch nie stottern gehört, Yami. Es musste also einen besonderen Anlass geben. Außerdem… Ist deine Ausstrahlung so vom Glück erfüllt… das kann nur die Liebe sein.“ Man spürte regelrecht wie die Anspannung von Yami-kami-sama abließ. Sie nahm das Glas wieder und setzte sich nun zu ihrer Schwester. Ehe sie jedoch anfangen konnte, kam Hikari-kami-sama ihr zuvor.

„Und was wirst du mir nun mitteilen?“ Die Trauer in ihren Augen nahm zu, auch wenn sie ernst aussah, das Leid war nicht zu übersehen und auch... leicht flehend.

„Wie, was ich vorhabe?“ Darauf war die Göttin der Dunkelheit nicht vorbereitet gewesen. Hikari-kami-sama sah abermals nach Westen, während sie einen Schluck trank.

„Wirst du mich nun vollends verlassen und nach Lerenien-sei gehen?“ Yami-kami-sama schlug mit der zusammen geballten Faust auf dem Tisch. Von diesem Akt erschrocken, zuckte ihre Gesprächspartnerin zusammen.

„Hikari! Dass du dich hier einschließt und dich in Einsamkeit sulzt ist nicht meine Schuld! ICH habe dich niemals verlassen! DU hast mich verlassen!“ Hikari-kami-sama sah sie an ohne zu blinzeln, sagte nichts. Green wusste nicht wie lange sie sich anschwiegen, ehe die Göttin der Dunkelheit plötzlich weg sah.

„Tut mir Leid.“ Hikari schüttelte sachte den Kopf.

„Dich muss das Gefühl der Schuld nicht quälen.“

„Um dich zu beruhigen…“, nahm Yami den Faden wieder auf.

„Werde ich nicht nach Lerenien-sei gehen. Ich bin ein stolzes Mitglied unserer Rasse und ich habe auch vor, dies zu bleiben. Luzifer sieht das genauso.“ Verwundert und doch erfreut wurde sie angesehen.

„Du bist also nicht gekommen um mir ein Lebewohl zu überbringen?“

„Mitnichten.“

„Warum dann?“ Yami-kami-sama nahm die Hände ihrer Schwester.

„Ich bin hier um deinen Segen zu erbitten.“ Yami sah sie ernst an, doch das wurde nicht erwidert. Hikari begann dezent zu lachen.

„Warum sollte ich ihn dir verweigern? Liebe ist ein wunderschönes Gefühl und ich gönne dir dieses Gefühl vom ganzen Herzen.“ Sie lächelte warm, doch selbst ihr Lächeln konnte ihre Traurigkeit nicht überschatten. Yami-kami-sama nahm tief Luft.

„Hikari… Ich erwarte Kinder.“ Silence grinste. Hikari-kami-sama jedoch sah aus wie eine Spielzeugpuppe die man auf dem Kopf gestellt hatte, so schnell war ihr Lächeln zu einem finsteren Abbild der Wut geworden. Umgehend riss sie ihre Hände von Yami--kami-samas los und stand auf.

„Ich fass es nicht! Wie konntest du das nur tun?! Hast du eine Ahnung was für Konsequenzen das haben wird?! Wie kannst du so gewissenlos, so verantwortungslos handeln?! Und du sprichst vom Stolz?!“ Diese Worte brachten Yami-kami-sama nicht aus der Fassung. Sie sah ihre Schwester ruhig, fast schon uninteressiert an.

„Ich dachte du gönnst es mir?“

„Tu nicht so als wüsstest du es nicht!“ Wütend wandte sie sich ab. Es sah so als müsste sie den Drang zurück halten, sich die Haare zu raufen. Es war Green unerklärlich wie ein Wesen, welches vorher noch so friedfertig war, plötzlich so wütend werden konnte. Es war als würde White plötzlich zu Shaginai werden.

„Natürlich weiß ich es. Doch ich bin bereit dieses Opfer einzugehen.“ Hikari-kami-sama drehte sich nicht um.

„Du bist also bereit deine Göttlichkeit aufzugeben.“ Beide schwiegen, sahen jeder in eine andere Richtung. Bis Hikari-kami-sama die Stille brach.

„Dann… wirst du sterben.“

„Dessen bin ich mir bewusst.“

„Weißt du, wie lange ein normaler Wächter lebt?“

„Dreißig Jahre.“

„Das ist es was du willst?“

„Das ist es.“ Hikari wandte sich wieder herum, es gelang ihr nicht ihre Traurigkeit zu verbergen. Sie schritt zurück zu ihrer Schwester und stützte sich am Tisch ab.

„Warum? Yami, sag es mir. Du und ich wir haben schon so viele hundert Jahre hinter uns, wir sind für die Ewigkeit geschaffen! Warum so plötzlich? Warum willst du das aufgeben? Ist es etwa dein Wunsch zu sterben? Willst du genauso sterben wie unsere Wächter? Ich leide, jedesmal, wenn ich einen von Ihnen sterben sehe. Egal ob es durch Erkrankung oder Kampf ist… Der Tod ist schrecklich. Ich will dich nicht auch sterben sehen!“ Yami-kami-sama sah sie mit Mitleid in den Augen an.

„Ich weiß, Hikari, ich weiß… Aber du warst doch auch mal verliebt…“ Sowohl Silence als auch Green nahmen im ersten Moment an das Hikari-kami-sama einen Herzinfarkt hatte, so krampfhaft griff sie an ihr Herz. Während Green sie anstarrte bemerkte sie, dass ihre Sicht verschwamm und daher rieb sie sich die Augen – was allerdings auch nichts bewirkte.

„Sprich nicht… davon!“

„Tut mir leid, Hikari! Tut mir leid! Ich… wusste nicht dass er dir… nach wie vor solche Schmerzen bereitet… wo es doch schon…“

„…111 Jahre her ist. Sünden verblassen niemals.“ Ein ironisches und doch schmerzendes Lächeln war auf dem Gesicht der Lichtgöttin erschienen. Hikari-kami-sama drehte sich um, schwer atmend und setzte sich zurück auf ihren Stuhl. Sie ließ den Kopf ein wenig hängen und rieb sich den Oberarm. Green sah zu Silence und meinte:

„Sie muss aber unter enormen Liebeskummer leiden.“ Daher auch die endlose Traurigkeit in ihren Augen…

„Tut sie wohl auch... " Beide sahen wieder zu den Göttinnen. Hikari hatte sich gerade entschuldigt.

„Ich habe dich unterbrochen… Fahr bitte fort.“ Das Bild vor Greens Augen war nun nicht mehr nur verschwommen, sondern es mischten sich auch schwarze Flecken hinein, als würde das Bild weggeätzt werden. Silence packte plötzlich hart ihr Handgelenk und da Green plötzlich von einer Angst förmlich überwältigt wurde, klammerte sie sich an ihre Begleiterin. Die Stimmen hörte sie jedoch weiterhin gestochen scharf, als würden die Personen genau neben ihr stehen und ihr die Worte ins Ohr flüstern.

„Er ist die Boshaftigkeit in Person und Luzifer ist seine rechte Hand... Ich versuche daran zu glauben, dass er meine Schwester liebt, aber meine Zweifel überschatten meinen Glauben. Sie haben Yami bereits ihrer Göttlichkeit beraubt. Was ist, wenn dahinter mehr steckt? Yami und du, ihr seit die einzigen die diesen Ort betreten könnt. Wenn ich jedoch den beiden meinen Segen schenke... Muss ich Luzifer gegenüber treten.“ Green konnte diese Worte nicht passend machen – sie passten nicht in das momentane Gespräch... war es etwa ein anderes?

...

„Yami würde es mir nie verzeihen. Nein... ich sterbe lieber, als ihren Hass gegen mich zu haben.“

...

„Egal wodurch ich sterben werde, Light... versprich mir, dass du nichts tun wirst, was Yami

schadet oder ihrer Seele schmerzt, selbst wenn ich dafür sterben sollte.“

...

„Versprich es mir, mein Sohn!“

„Green! Halt dich gut an mir fest! Nicht loslassen!“ Die Hikari kniff die Augen zusammen. Sie wusste nicht was um sie herum geschah, da sie sich nicht traute die Augen wieder zu öffnen. Das Einzige was sie tun konnte, war, sich an das zu klammern was sie spüren konnte. Dabei konnte sie nicht einmal sagen, ob es nur Silence Hand war, oder ob die Hikari ihre Arme um ihre Taille geschlungen hatte – so sehr waren ihre Sinne von einem Moment auf dem anderen ausgeschaltet worden. Das Letzte was sie gehört hatte, ehe auch ihr Gehörsinn sie in Stich gelassen hatte, war Silence‘ Stimme, doch nun drangen plötzlich Schreie an ihr Ohr:

„Nein, Yami, nein! Ich habe deinen Kindern kein Leid zugefügt!“

„Red keinen Unsinn. Nur du und ich haben die Macht so etwas in die Wege zu leiten. Nur uns beiden folgen die Wächter.“

„Aber Yami! Ich liebe dich doch!“

„Aber meine Kinder liebst du nicht! Du warst von Anfang an gegen die Liebe von mir und Luzifer und genauso warst du gegen Silence und Youma! Du warst eifersüchtig auf unser Glück!“

„Ja, Yami... ich war eifersüchtig... aber, dennoch freute ich mich für dich! Wenn du glücklich bist, bin ich es auch!“

„WARUM HAST DU DANN LUZIFER UMGEBRACHT?!“

„Ich habe ihn nicht umgebracht! So glaub mir doch!“

„Mutter! Lass mich dir helfen!“

„Nein! Light! Nein! Erinnere dich an das Versprechen welches du mir einst gegeben hast!“

„Schweigt ihr verdammten Lichtlinge! Einer von euch hat sein Licht zum Töten missbraucht und es ist mir egal wer von euch es war, denn eins ist klar: ihr handelt auf dem Wunsch von Hikari! Ohne ihre Zustimmung kann keiner von euch handeln!“

„Yami... Yami... willst du... dass ich sterbe?“

„Hikari... Du sollst dafür bezahlen mir mein Glück zerstört zu haben.“

„Wirst du... dann glücklich? Schweigen, dann plötzlich ein markerschütternder Schrei, der sich langsam in der Dunkelheit verlor und nur noch als Echo in Greens Kopf hallte. Ihr Griff, um was auch immer sie sich klammerte, wurde fester, besonders als wieder Stimmen zu hören waren:

„Du warst es Hikaru.“ Green konnte keine Zeit festsetzen, darauf, wie lange sie auf die nächste Stimme warten musste, doch sie kam:

„Du hast Mutter verraten und du warst es die Luzifer tötete. Sag mir, Hikaru: Hat er deine Pläne herausgefunden oder war er dir auch einfach nur im Weg?“ Wieder eine Pause des Schweigens und Green verstand was die Pausen bedeuteten: Es waren die Momente in dem Hikaru antwortete. Green konnte Hikarus Stimme nicht hören, da nur Light sie vernehmen konnte.

„Du...du bist wahnsinnig, Hikaru! Du opferst die beiden armen Kinder um an Informationen zu gelangen?! Um einen Vorteil im Krieg zu haben?! Welchen Krieg?! Das war nicht im Sinne unserer heiligen Mutter und das ist auch nicht im Sinne von überhaupt einem Wächter oder Dämon! Nur weil sie eine andere Lebenseinstellung verfolgen als wir, heißt das noch lange nicht, dass sie gegen uns kämpfen wollen!“ Wieder wartete Green auf eine Antwort, die jedoch schnell kam:

„Nein, Hikaru. Ich bin nicht naiv. Ich glaube an das Gute! Ich glaube an das Gute in jedem Wesen! Denn ich kenne die guten Seiten der Dämonen. DU hast dir nie die Mühe gemacht sie zu verstehen, DU hast sie gleich gebrandmarkt als die Bösen, nur weil sie anders sind als wir. Und nur weil Mutter deine Meinung nicht teilte... hast du sie... auf so schändliche Weise hintergangen... du hast es so aussehen lassen, dass Mutter an allem Schuld war und Yami gegen sie aufgehetzt. Du wusstest, dass unsere Mutter sich lieber selbst umbringen würde, als ihre geliebte Schwester. Doch glaube mir, Hikaru: Ich werde gegen dich sein! Ich lasse nicht zu, dass du unsere Ordnung zerstörst. Solange ich da bin, werde ich dafür sogen, dass niemals ein Krieg ausbrechen kann!“ Die Antwort von Hikaru fiel diesmal länger aus – oder war es Light dem es die Sprache verschlagen hatte?

„Das... das kannst du doch nicht machen... Die Kinder...“ Das Schweigen wahrte abermals lange.

„...Tu den Kindern nichts. Ich bitte dich, Hikaru! Solange du Silence und Youma verschonst, bin ich willig alles zu tun...“

„Ich verstehe...jetzt verstehe ich alles.“ Green schreckte beim Klang dieser Stimme auf, da Silence‘ Stimme so gar nicht ins Geschehen passte und vollkommen anders klang, als die Stimme von Light. Nach kurzem Überlegen versuchte Green wieder ihre Stimme in Gebrauch zu nehmen:

„Dann erklär‘s mir. Ich verstehe nur Bahnhof.“ Doch auch wenn Green ihre Stimme wiedergefunden hatte, traute sie sich dennoch nicht, Silence loszulassen oder die Augen zu öffnen. Daher war es ihr auch nicht möglich zu sagen, wie ihre Partnerin sich gerade fühlte.

„Die Geschichte besagt Luzifer habe Hikari-kami-sama und Mutter hintergangen. Er wollte meine Mutter zuerst aus dem Weg räumen, was ihre Schwester nicht zulassen konnte. Sie opferte sich und riss Luzifer mit in ihren Tod. Daraufhin bittet meine Mutter Light darum uns zu adoptieren und begeht Selbstmord. So weit die Überlieferung. Youma glaubt allerdings, dass unsere Eltern den Plan mit den Forschungen herausbekommen haben und Hikari-kami-sama deshalb zur Strecke bringen wollten und dass daran alle drei gestorben sind. Die Wahrheit ist aber, dass es Hikarus Schuld ist: Sie hat Luzifer getötet, mich und Youma zu Versuchskaninchen verbannt und damit meine Mutter gegen ihre Schwester aufgehetzt, da sie glauben musste, dass es ihre Schuld war. In einem günstigen Moment tötete Hikaru Mutter... Light, der alles herausgefunden hatte, hat sie nur aus einem Grund verschont: Weil alle ihn liebten. Hätte sie Light selbst getötet, hätten sich die Wächter, die sie im Krieg brauchte, gegen sie gewendet. Die Forschungen, die sie an uns durchführen lies, waren vielleicht gar nicht so dramatisch wie Youma es glaubt – der wahre Sinn in uns war uns als Mittel zu missbrauchen! Wir waren nur ein Mittel zum Zweck! Hikaru hat Light mit unseren Leben erpresst – wahrscheinlich hat sie ihm gesagt, dass sie uns mit den Forschungen umbringen würde, wenn Light die Wahrheit verkündete. Nur sie und er haben die Tragödie meiner Mutter und ihrer Schwester erlebt und um zu verhindern, dass die Wächter und auch die Dämonen jemals sie Wahrheit erfahren, hat Hikaru Light gezwungen eine falsche Wahrheit zu übermitteln: eine wo die erste Skepsis gegenüber den Dämonen gesät werden konnte, da Luzifer immerhin der Verräter war. Später hat Hikaru Youma, genau wie Mutter Jahre zuvor, gegen Light aufgehetzt und gab den Wächtern damit Grund genug die Dämonen zu hassen, da sie alle dem Dämonenblut die Schuld gaben – wer würde schon Hikaru, einer Hikari, die Schuld geben! Selbst ich, die Hikaru gehasst hat, hätte ihr das nicht zu getraut. Zwar wusste ich, dass sie die Dämonen mehr als alles andere verabscheut hat und auch für einen Krieg war... aber, dass sie den Willen und die Macht hat, so einen Plan durchzusetzen... das hätte ich ihr nicht zugetraut.“ Green brauchte nicht lange um in Silence‘ Erklärung einen Hacken zu finden:

„Aber Silence... was ist mit dem namenlosen Dämonenherrscher? Wie passt er da rein? Er war es doch, der Youma über die Forschungen erzählt hat und nicht Hikaru.“ Kurz überlegte Silence.

„Ja, da hast Recht...“ Sie seufzte.

„Du hast Recht, er passt nicht rein. Sowieso: Youma hätte Hikaru doch niemals geglaubt. Immerhin hat er sie genauso gehasst wie ich... Wir sind doch nicht auf der richtigen Spur... wir müssen doch noch einmal neu planen.“

„Nein, mir ist was eingefallen...“ Die Hikari spürte wie Silence aufhorchte.

„Light hat es selbst gesagt... „Solange ich da bin, werde ich dafür sogen, dass niemals ein Krieg ausbrechen kann“. Das wusste nicht nur Hikaru... und damit stand Light auch diesem namenlosen Typen im Weg – er wollte doch auch einen Krieg. Hikaru und er hatten damit das gleiche Ziel! Und Light war das einzige Hindernis! Ich kann nicht sagen ob die beiden unter einer Decke steckten, aber vielleicht kannte er die Wahrheit und hat dies für seine Zwecke missbraucht? So... könnt ich mir das vorstellen.“ Silence schwieg wieder einen Augenblick, ehe sie fast schon beeindruckt sagte:

„Du bist ja doch nicht mit Pink verwandt.“

„Soll das ein Kompliment sein?“, fragte Green leicht säuerlich. Silence lachte daraufhin und antwortete:

„Kannst später darüber nachdenken, denn du solltest dich wieder gut festhalten! Ich weiß nicht wo wir landen.“ Was für eine verlockende Vorstellung! Green sehnte sich nach ihrem Zuhause. Das ewige Zeitreißen ging ihr auf den Keks! Sie wusste, dass deren Reise auch dieses Mal kein Ende hatte, denn dafür fühlte sie sich zu leicht. Sie war nach wie vor substanzlos und als sie die Augen öffnete war sie froh darüber.

Mit einem Sausen ging eine glänzende Sense direkt durch Green hindurch.

Green schrie auf und krabbelte panisch nach hinten zurück, außer Reichweiter der Waffe. Youma stand vor ihr, sah sie nicht. Seine Kleidung war vollgesaugt mit Blut. Green fragte sich sofort woher er das viele Blut her hatte. Diese Frage stellte sich Silence nicht. Diese stand neben Green und sah weg von ihrem Bruder. Sie erkannte alles wieder. Die Trauerweide, das hohe goldene Gras, der See, in dem sich der Mond spiegelte und … ihre Leiche.

Light war es der sie in den Armen hielt. Silence‘ Körper löste sich bereits auf, ihr Vater schien es verhindern zu wollen, auch wenn er wusste, dass es nichts brachte. Es war ein schreckliches Gefühl sich selbst sterben zu sehen und tatenlos zu sein. Die Verzweiflung hatte Light zum Weinen gebracht. Youma stand einfach nur regungslos da.

„Youma… verdammt, tu etwas!“, sagte Light mit zitternder Stimme, die jede Sekunde an Kraft verlor. Es war für Silence unerträglich ihren geliebten Vater so zu sehen. Doch noch schlimmer war Youmas Ausdruckslosigkeit, mit der er den Tod seiner Schwester beiwohnte.

„Was sollte ich deiner Meinung nach tun?“

„Hol… Hol sie zurück! Du bist mein Erbe… du besitzt also die Fähigkeit Silence wieder zu beleben!“ Stumm sah der Yami ihn an, bis sich ein ironisches Grinsen auf seinem Gesicht ausbreitete und er anfing zu lachen. Silence riss dies beinahe in zwei. In so einen Moment lachte er?

„Light, du Naivling! Siehst du das Blut nicht? Verstehst du nicht, dass ich Silence umgebracht habe? Oder willst du es nicht verstehen… Vater?“ Light wie auch Silence zuckten bei seinem letzten Wort zusammen.

„Aber… aber…“ Der Hikari schien nicht zu wissen was er sagen wollte. Er war verwirrt von seiner Verzweiflung, wollte nicht verstehen was sein Sohn ihm sagte. Der tote Körper Silence‘ löste sich weiterhin auf, nur noch der Oberkörper war vorhanden.

„A-Aber du… Youma, du liebst Silence doch… warum…“ Youma starrte ihn entsetzt an, die Wut stand ihm ins Gesicht gemeißelt, als er sich aufrichtete und Light anschrie:

„DAS WAGST DU NOCH ZU FRAGEN?!“ Abermals zuckte Light zusammen. Verwirrt sah er den Halbdämonen vor sich an, der seine Wut kaum zurück halten konnte. Nicht nur seine Hand zitterte, sondern auch die Sense bebte wie unter einem Erdbeben.

„Beichte es einfach, Light! Ich bin dir keine Erklärung schuldig, im Gegensatz zu DIR! Sag mir den WAHREN Grund weshalb du uns adoptiert hast! Ich will es aus deinem Mund hören!“ Der Angesprochene schloss die Augen und wandte sich ab. Die Tränen perlten über seine weiße Wange, tropften herunter und fielen ins Nichts. Der Körper Silence‘ hatte sich in kleine leuchtende Punkte aufgelöst, die ihn umgaben wie kleine Glühwürmchen - fast so als wollten sie nicht, dass Light weinte. Youma erreichten sie nicht.

„…Hasse ihn nicht, Silence… Ihm trifft am allerwenigsten die Schuld… Meine geliebte Tochter… bitte… versuch in Frieden… zu ruhen…“ Green spürte wie die Tränen freien Laufs runter perlten. Zu Anfang hatte sie versucht dem Drang zu wiederstehen. Doch dieses Bild war zu herzzerreißend. Der weinende Light, der dennoch versuchte zu Lächeln. Er hatte die Hände ein wenig angehoben, als versuche er die kleinen Funken aufzufangen und an sich zu drücken.

„L-Light…“ Silence keuchte auf, Green musste nicht hinsehen um zu wissen, dass sie weinte. Die Wächterin der Dunkelheit wollte am liebsten auf ihn zu rennen und ihm sagen, dass es ihr gut ginge. Auch wenn es gelogen war; er durfte nicht weinen. Er sollte aufhören. Diese Traurigkeit war ihr unerträglich…

Es gab nur einer der sich dort befand und nicht gegen die Tränen ankämpfen musste. Youmas Gesicht war immer noch von Wut verzerrt, sie hatte sogar zugenommen. So sehr, dass er auf Light zustürzte und ihn am Kragen packte. Die Sense flog dabei zu Boden und landete scheppernd. Lights Engelsflügel verloren keine Feder.

„Wie kannst du es wagen sie deine „geliebte Tochter“ zu nennen!“ Seinem offensichtlichen Zorn wurde nur ein fast schon leerer Blick entgegen gebracht. Jedoch keine Antwort. Keine Gegenwehr.

„Light!“, brachte Youma mit zornbebender Stimme zwischen den zusammen gebissenen Zähnen hervor.

„Sag mir die Wahrheit! Auf der Stelle! LOS!“

„Ich habe euch adoptiert um das Versprechen meiner erhabenen Mutter zu halten. Ich habe geschworen nie etwas zu tun was deiner Mutters Herz traurig gemacht hätte.“, antwortete Light gefasst. Youma bäumte sich auf, die Wut ließ ihn zittern. Ehe er antwortete schüttelte er Light kurz.

„Lügner! Du elendiger Lügner! Was versuch ich überhaupt die Wahrheit von dir zu erfahren… Wenn du uns die ganze Zeit getäuscht hast, wirst du es auch weiterhin tun!“ Abermals bekam der Halbdämon keine Antwort, Lights weiße Augen sahen in eine andere Richtung. Youma holte tief Luft.

„Ich habe die Dokumente gefunden.“ Light sah ihn wieder an.

„In denen jeder kleinste Schritt geschrieben steht. Jede noch so kleine Arbeit die ihr an unseren Körpern unternommen habt! Jedes noch so kleine Gift steht dort geschrieben!“ Der Gesichtsausdruck des Hikari veränderte sich. Eine Mischung aus Ernst, Reue, Verzweiflung und Mitleid war in seinem Gesicht zu erkennen. Youma sah es nicht. Er sah das offensichtliche Leid seines Vaters nicht.

„Ich versuche es noch einmal… Warst du daran beteiligt?“

„Ja.“ Es gelang Youma nicht länger seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Seine Wut ließ er ungebändigt freien Lauf. Er löste seinen Griff um Light, nur um ihn so heftig zu schlagen, dass der Hikari mehrere Meter zurück fiel.

„Am liebsten würde ich dich für jede einzelne Untersuchung schlagen! Aber dann wäre ich ja morgen noch nicht fertig!“ Light blieb sitzen. Er sah Youma nicht an, als er sagte:

„Ich werde mich nicht wehren.“ Höhnisch lachte sein ehemaliger Schützling.

„Mach dich doch nicht lächerlich! Nach 20 Jahren kommst du auf die Idee Reue zu zeigen? Aber nein, so einfach werde ich es dir nicht machen. Zuerst habe ich eine Reihe Fragen an dich… War es von Anfang an geplant?“

„Ja.“ Das ironische Lächeln kehrte zurück.

„Verstehe. Deine Liebe war also nur gespielt-“ Light unterbrach ihn.

„Nein! Das ist nicht wahr! Ich hab euch-“ Seine Proteste wurden zerschlagen.

„Light du solltest auf dem ehrlichen Weg bleiben! Das passt besser zu meinem Trugbild von dir!“

„Aber Youma! So hör mir doch zu! Lass es mich erklären! Ich habe eine schreckliche Tat begangen und ich habe deinen Hass vollauf verdient! Wie auch den Tod! Aber lass es mich erklären! Ich will nicht, dass du handelst, weil deine Gedanken von ihm vernebelt sind! Er und Hikaru haben...“ Lights Versuch wurde abermals unterbrochen.

„NEIN! Ich habe deine Lügen satt! Alleine für deine Lügen sollte ich dich hassen! Aber weißt du was? Das ist nicht einmal mein Grund! Der Grund ist auch nicht, was du mit mir gemacht hast – Was du aber mit Silence getan hast… das werde ich dir niemals verzeihen! Mit diesen Forschungen hast du sie einem enormen Risiko ausgesetzt! Jede Untersuchung hätte ihr Leben beenden können! Sie gingen doch darauf aus, dass wir sterben! Ihr wolltet uns von Anfang an nur als Versuchskaninchen, um herauszufinden, welche Gifte gegen Dämonen am wirksamsten sind! Es ist mir egal ob du selbst die Untersuchungen durchgeführt hast, oder nur tatenlos zugesehen hast! Beides ist eine gleich große Sünde! Eine Sünde die ich dir niemals vergeben werde!“ Während er dies gesagt hatte, hatte er seine Sense wieder zu sich beschworen und noch etwas war mit ihm passiert, Youma war wieder im Dämonenmodus. Light starrte ihn nur versteinert an.

„Youma... bitte hör doch...“ Der Sensenmann tat so als würde er es nicht hören.

„Deshalb Light. DESHALB musste Silence sterben. Ich wusste ich wäre nicht stark genug um dich zu töten. Ich brauchte die Macht, das Glöckchen, meiner geliebten Schwester… Du siehst also… es ist deine Schuld. Alles. Nun werde ich Silence rächen, ich werde alles rächen was du ihr, uns, angetan hast. Für jede deiner Lügen sollst du Höllenqualen leiden! STIRB!“
 

Fertiggestellt: 14.08.07
 

White: Auch wenn wir im Jenseits momentan alle Hände voll zu tun haben, erkläre ich mich dazu bereit Euch, liebe Leser, einen kleinen Einblick in das Kapitel zu gewähren. Das nächste Kapitel spielt einige Wochen nach diesem hier: Der Sommer ist angebrochen und meine Tochter hat bald Geburtstag. Einen Tag vor diesem Ereignis plant sie mit ihren beiden Halbdämonen auszugehen, wie der Rotschopf so schön sagt „Um in den Tag hinein zu feiern“ ^^ Da Greens Leben allerdings nicht wie das Leben menschlicher Jugendlicher ist, endet der Tag anders als geplant...

... und dieses Kapitel trägt den Namen „Ein Stückchen Liebe“.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Keiko-maus
2013-11-21T23:15:25+00:00 22.11.2013 00:15
Oh man ö.ö Hikaru ist wirklich... was sagte Light? Ich glaube wahnsinnig, oder? xD Auf jeden Fall sehe ich sie so. Und dann hat sie auch noch alles so eingefädelt, dass Light der Stammvater des gesamtes Geschlechts ist. Da frage ich mich doch gerade wirklich, wie SIE gestorben ist. Ich meine, Light wurde aufgrund seiner Flügel verehrt, aber alles weitere danach hat sie ja wirklich hervorragend hinbekommen. Kaum zu glauben, dass so ein liebes Mädchen sowas anrichten kann ö.ö Sie hat im Grunde die gesamte Weltordnung auf den Kopf gestellt, nur weil sie größenwahnsinnig ist. Oh, größenwahnsinnig ist sogar besser als wahnsinnig :3
Ich hoffe man bekommt noch ein paar Infos zu Hikaru später, würde mich sehr freuen und meine Neugier stillen xD
Von:  Mona-Kaiba
2008-07-10T06:26:31+00:00 10.07.2008 08:26
Oh mein Teufel, ich fasse es nicht, ich hab es endlich geschafft.
Nach fünf Tagen pure Überbelastung meiner Augen bin ich endlich durch, ich habe alle 56 Kapitel geschafft.
Juhu! *Freudensprung mach*
So, und nachdem meine Augen sich so übernommen haben, werde ich jetzt endlich wieder meine gelangweilten Finger zum Einsatz bringen, also mach dich auf einen großen Kommentar gefasst!
(Für den Inhalt des Kommentars ist allein mein Himitsu no Mahou - überladenes Gehirn verantwortlich, der Verfasser übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.)

Also zuerst einmal sei gesagt: ICH LIEBE DIESE GESCHICHTE!

Derweil fing das ganze so Harmlos an. Du musst wissen, ich bin Fan von Miyas Bildern und sie hat ja erst vor kurzem ein FA zu dieser Story veröffentlich, welches mich echt fasziniert hat (und ich böses Mona hab ihr nicht einmal ein Kommi dafür gegeben... *mich schäm*) und da ich gerade Zeit hatte, dachte ich mir, ich schaue mir doch mal die Inspiration für dieses Bild genauer an. Das ist jetzt fünf Tage her, da hab ich das erste Kapitel gelesen und bin seit dem nicht mehr von dieser Geschichte los gekommen.
Ich möchte schon fast meinen, ich bin Süchtig nach Himi, denn ich kann kaum noch an etwas anderes denken (ich hab sogar davon geträumt...) und hatte auch ernsthaft Probleme damit, zwischen den Kapitel mal ne Pause zu machen und sei es nur, um auf eine ENS zu antworten.

Was ich dir damit sagen will: Die Geschichte ist so gut, sie sollte verboten werden! – Bloß nicht! Ich will doch wissen wie es weiter geht! >.<

Aber während des Lesens musste ich mich immer wieder eines Fragen: „Was zum Henker tue ich hier eigentlich?“
Die Story ist voll von Dingen, die mich in jedem guten Film gewaltig gestört hätten. Das fängt schon damit an, dass diese Geschichte irgendwie kein einziges wirklich Glückliches Liebespärchen enthält.
Ich meine, sieh dir das mal an:

Shaginai und seine Frau – liebten sich letzten Endes nicht mehr, weil sie mit seiner Hikari Seite nicht klar kam, außerdem starb sie dann auch noch.
Violett und Mister X – Keine Ahnung wer Pinks Vater ist, aber seine Liebe wurde offenbar nicht lange erwidert.
White und Kanori – Kanori musste unfreiwillig sterben, bevor ihre Liebe richtig erblühen konnte.
White und Mister ? (Alias Vater von Green) – Es ist klar, dass White diesen Mann nicht geliebt hat, daher hatte auch der wohl eher eine unglückliche Liebe
Nocturn und White – Der Arme Nocturn hat die gute White ja auch irgendwie geliebt, bekommen hat er sie trotzdem nicht.
Green und Silver – Erst liebte sie ihn und er sie nicht und nun liebt er sie und sie ihn nicht, eine Liebe ohne Happy End.
Silver und Firey – Das sie auf ihn steht, musste so kommen, aber der Trottel ist so in Green verliebt, dass er es nicht merkt bzw. wohl vorerst auch nicht drauf reagieren wird, also wieder eine Liebe die zum Scheitern verurteilt ist – zumindest ersteinmal.
Daichi und Pink – Ich kann mich täuschen, aber im Moment weis Pink doch nicht einmal was liebe bedeutet, ganz davon zu schweigen, wie man sie erwidert, oder? Also wieder eine Liebe ohne große Hoffnung.
Ilang und Grey – Er scheint sie ja zu mögen, aber lieben tut er offenbar nur Green und vor allem, ist er absolut zu dämlich um zu merken, dass überhaupt irgendwer auf ihn steht *mein armes Ryô anschiel*
Seigi und seine Schwester – Die Arme Schwester hat ihn so geliebt, doch er hat seine Gefühle nicht erwidert und dann musste sie sterben.
Seigi und Elly – Da erblüht zwischen den beiden gerade eine Liebe und dann muss sie sterben, schon wieder eine Beziehung die durch den Tod unterbunden wurde.
Youma und Silence – Da sind sie zuerst Glücklich vereint, doch dann bringt er sie um und als die beiden sich wieder begegnen, liebt sie ihn nicht mehr, der tut einem fast (!) leid.
Silence und Tao – Wieder so eine Liebe die einfach nichts werden konnte, sie tot und er am Leben und nun er tot und sie... auf den Weg wieder ins Leben zurück zu kehren. Traurig.
Tao und seine Verlobte – Sie liebt ihn, doch er liebt sie nicht, er stirbt und sie wird von Silence getötet, sehr traurig.
UND als Gipfel das ganzen jetzt wohl das Pair das alle Leser am meisten interessiert:
Gary und Green – ich flehe zwar die Allmächtige (also dich!) an, dass sie wenigstens den beiden ein Happy End gönnt, aber ich fürchte fasst, dass das nicht passieren wird, ihre Liebe steht ja jetzt schon unter einem sehr~ schlechten Stern.

Hast du mal nachgezählt, wie viele das waren? Das ist fast schon deprimierend... aber gleichzeitig auch irgendwie unglaublich spannend, gerade weil man immer wieder an Green und Gary denken muss, oder an die Paare die noch entstehen könnten, weil es ja auch ‚Pärchen’ gibt, die der Tod noch nicht geschieden hat.
Was ich eigentlich sagen wollte war nur, dass ich eigentlich nicht darauf stehe, wenn es in einer Geschichte kein Glückliches Pärchen gibt. Gelesen habe ich die Story trotzdem mit Eifer. ^^
(Und ich hab so geweint als Elly sterben musste – Das war übrigens ein Lob, ich bin zwar sehr emotional, aber so häufig weine ich nicht, wenn ich eine Storys lese)

Der nächste Punkt, warum ich diese Geschichte nicht mögen sollte ist: So viele tote...
Kari (armes kleines Ding, ich musste dauernd an Tais Schwester aus Digimon denken ^^’), White, Elly, Kanori... du kennst die Liste ja und einige davon sterben wirklich einen Brutalen tot und viel Blut ist eigentlich gar nicht mein Ding. Aber ich hab trotzdem immer weiter und weiter gelesen und obwohl ich wusste, wie der Kampf zwischen zB. White und Nocturn ausgeht, habe ich mit Spannung weiter gelesen...
Mit anderen Worten: Deine Story hat mich einfach gefesselt und egal wie viel da drin war, was ich eigentlich nicht mögen sollte, ich mochte es trotzdem irgendwie.

Du hast immer mal wieder deine Persönliche Favoritenliste erwähnt, ich musste mir jetzt auch mal eine machen und werde sie dir mit Freude nennen (auch wenn sie dich vermutlich nur minder interessiert).
Eine kleine Anmerkung: Platzierung Nummer 0 steht für einen Chara der nicht mein Liebling ist und den ich trotzdem sehr mag (wiederspricht sich, ich weis, aber ich kann es nicht anders erklären)

Platz 0: Ryô! Mein über alles geliebter Ryô, immer wenn ich von ihm lese denke ich mir: „Hey, wenn Grey-sama dich nicht will, dann nehme ich dich!“ Ich muss ja zu meiner Schande gestehen, dass ich Shounen-Ai absolut nichts abgewinnen kann (okay, lass uns ehrlich sein: Ich hasse es) und daher bin ich ja auch froh, dass dieser Trottel Grey (wie ich einfach mal annehme) nicht schwul ist und vermutlich ist es auch besser für ihn und seine Beziehung zu Ryô, dass er nie etwas von dessen Gefühlen erfährt, aber der Typ (also mein Ryôlein) tut mir so schrecklich leid. Es ist so schlimm, dass ich ihn schon richtig in mein Herz geschlossen habe (Ryôlein, ich leide mit dir!) und irgendwie muss ich sagen, dass ich ihn am meisten von allen mag. Daher mein Platz Nummer 0

Platz 1: Wie könnte es anders sein? Gary! Ich weis nicht, wenn wir hier bei Pokemon währen, würde ich Fieber messen. Was soll ich den mit Gary? Ich bin Ash Fan! Aber hey! Hier gibt es keinen Ash, also hatte ich genügend Zeit mich mit Gary zu befassen und muss einfach sagen, von allen Charakter aus Himi, ist er mein Liebster.

Platz 2: Wieder so eine Überraschung... Green! Ich kannte sie vorher kaum, aber auf jeden Fall ist sie mir ultra Sympathisch. Ich mag es das sie sowohl die Seite der Regelbrecherin hat, die gerne mal aus der Haut fährt, aber auch die Seite des Emotionalen Mädchens, dass gerne helfen möchte. Ich finde es toll, dass sie Angst vor Schnee hat, dass ist mal etwas völlig anderes und macht sie gleich noch Sympathischer. (Das klingt Wahrscheinlich jetzt dumm, aber es ist einfach so...)

Platz 3: White-sama! (OMT, hab ich da gerade ein ‚sama’ dran gehängt? Okay, ich sollte wirklich Fieber messen...) Ich weis nicht wirklich wieso, aber sie ist mir einfach sehr~ Sympathisch. Ich mag ihre Geheimnisvolle Art und ich kann sie mir immer richtig schön Bildlich vorstellen.

Platz 4: Silence! Ich habe keine Ahnung wieso... vielleicht weil sie Green so ähnlich ist? Weil sie auch etwas Geheimnisvolles an sich hat? Weil ich es toll finde, dass sie sich trotz allem gegen ihren Bruder stellt und für die Wächter einsetzt? Keine Ahnung, ich mag sie einfach. ^^

Platz 5: Ist ne gute Frage... *think* Klar! Seigi! Er ist ein totaler Trottel und Anfangs mochte ich ihn gar nicht, aber seit ich seine Vergangenheit kenne, kann ich ihn einfach nicht mehr, nicht mögen. Außerdem ist er irgendwie Lustig und erinnert mich an einen Typen aus meiner Liebstens-Anime-Serie... irgendwie.

Und da ich ja einen Kommentar zur bisherigen gesamten Story abgebe, hier auch gleich mal die Liste meiner liebsten Kappis:

Zuerst Kapitel 55. Ganz klar GxG forever! Auch wenn ich immer noch auf eine ordentliche Kussszene zwischen den beiden warte.

Dann Kapitel 36. Der Schluss mit Gary und Green, wo er sie im Arm hält und so, war einfach rührend. *sniff*

Dann Kapitel 46. Ich fand das zwischen Tao und Silence unglaublich schön... und Traurig.

Und zuletzt Kapitel 23. Ich musste so heulen, als Elly gestorben ist. Aber das Kapitel war trotzdem irgendwie toll T.T

(Die anderen Kapitel waren auch gut, aber das waren meine Lieblinge.)

Bezüglich der Taro-Karten von Greens Zukunft muss ich ja sagen, dass ich sie etwas anders deute. Das mit der Liebe und dem Dämon passt schon, aber die Karte des Todes, steht ja eigentlich in den seltensten Fällen für Tod und Zerstörung. Die Karte steht ja für das Ende eines ‚Kapitels’ und für den beginn eines neuen. Vielleicht leitet Green nur eine neue Ära ein, also eine, wo Dämonen und Wächter wieder friedlich miteinander Leben. Währe jedenfalls schön. ^^

Joah... was gibt es noch? (Das Kommi ist sowieso schon zu lang!) Oh, ich weis! Ich mag es, dass du so viele eigene Charas eingebracht hast und das sie alle eine eigene Geschichte haben. So etwas sollte es viel, viel öfter geben!
Auch wenn ich mir Aussehen und Namen nicht von allen merken kann... ich weis nicht einmal mehr wie mein Ryôlein, eigentlich aussieht... *sniff* aber ich arbeite daran.

Sonst noch was? Ach ja! Ich hab vorhin gelesen, dass du nicht mehr weiter veröffentlichen willst, wenn du keine Kommis mehr bekommst (von mir bekommst du jetzt immer eines), dass kann ich verstehen, aber wenn du das machst, dann muss ich dich leider anflehen mir die fertigen Kapitel per Mail zu schicken (ich brauch auch keine Überarbeitung, ich lese gerne die Rohfassung ^^), denn ich MUSS unbedingt wissen, wie die Geschichte ausgeht. *dich ganz lieb anguck*

Ach so, da ist noch etwas und zwar ein paar Fragen.

Zuerst einmal: Auf wie viele Kapitel darf ich mich den noch so in etwa freuen? (Nur so aus Neugierde, ob ich schon so ziemliche alles verpasst habe.)
Dann: Wird die Sache mit dem Schwert von Seigi, noch einmal näher erläutert? (Also warum Elly sich ihm nicht mehr zeigt und so.)
Und was ich am Wichtigsten finde: WER ZUM HENKER IST GREENS VATER? Diese Frage schwebt mir schon seit Kapitel 1 im Kopf rum und irgendwie gab es da nie eine Antwort drauf. War er ein Wächter? Ein Mensch? Ein Dämon? Oder war es am Ende ‚Windbestäubung’? (Ganz ehrlich, ich traue Kanori alles zu ^^’) Und warum machen alle so ein großes Geheimnis draus?

So, dass war dann erst einmal mein übergroßer erster Kommi und ich verspreche es kommen noch mehr (Kann ich eine ENS haben, wenn es weiter geht?), wenn du weiterhin schön hochlädtst.

Ich freue mich sehr darauf.

LG
Mona-Kaiba, die total verliebt ist in diese Story (und Ryô!)
Von:  JunAkera
2008-06-26T10:37:43+00:00 26.06.2008 12:37
O_______________________O
*faint*
BOAH Cary ist das wieder ein affenstarkes Kapi!!
und YAY jetzt kapier ich es ganz *muahahahahaha* XD

und ganz ehrlich - ich wär geschockt gewesen wenn Light die Versuche so gemacht hätte OO
Hikaru mocht ich von Anfang an net (is so ein Hasschara wie Shaginai *g*) >///<
und der trau ich das sowas von zu OO

aber dass sie Hikari-sama umbringt - also sozusagen ihre Mutter OMG
heftig ;///;
und dann Luzifer OO

und dass Hikaru dann noch so dreist ist um mit dem Dämonen-Herrscher Geschäfte zu machen OO okay das hätt ich doch net erwartet aber ich mocht sie schon von Anfang an net ><°°

auf jeden Fall voll geil geschrieben halt wie immer - wenn ich alles nochmal aufzähl was ich geil gefunden hab dann wird es wieda so lang *rofl* XD
aber was ich auch noch sagen muss: das Gespräch zwischen Yami-sama und Hikari-sama ist auch klasse geschrieben OO
und nochmal als Silence getötet wurde ;////;
OMG
die arme Silence das nochmal erleben zu müssen *sniff*

ABER GEIL GEIL GEIL ist Green am Anfang *rofl* XD°°
sie hat sich verlieeeeebt und wie du das geschrieben hast mit ihren Gefühlen und wie sie es Gary gestehen will ist einfach göttlich!! *lach*
ich lieb es so derb!!! ♥
einfach klasse *hehe*
und Silence wie genervt sie ist *höhö* XD°

awwww aber ich freu mich scho auf das nächste Kapi ^//////////////^
ihren Geburtstag?? OO
ich bin gespaaaaannt ^//////^
warte nicht zu lange mit dem hochladen *höhö* kanns net abwarten ^///^


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