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Vereinte Seelen - Begegnung der besonderen Art

Haldir / Craig Parker Slash in Co-Arbeit mit Nicnatha
von

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Flashback Teil 4 – Zurück im Leben

Titel: Vereinte Seelen – Begegnungen der besonderen Art

Untertitel: Flashback Teil 4 – Zurück im Leben

Teil: 57/

Autor1: Nicnatha

Email: 2x-Treme@web.de

Autor2: Yamica

Email: yamica@craig-parker.de

Fandom: LOTR Slash Crossover

Rating: PG

Inhalt: Ein ungewöhnlicher Gast trifft in Auckland ein.

Warnungen: [crossover][longfic]

Pairing: Haldir/Craig Parker

Archiv: ja

Disclaimer: Jede der unten genannten Personen gehört selbstverständlich nur sich selber. Alles ist rein erfunden - aus Spaß an der Freude. Aber wir haben immerhin versucht, authentische Personen zu benutzen und den Angestellten die richtigen Namen zu verpassen.
 


 

Celeborn ging neben ihm ebenfalls in die Knie und hob ihn dann hoch. Er trug ihn zum Palast, wo seine Gemahlin schon wartete, hatte sie doch den Schrei ihres Sohnes vernommen und wusste genau was geschehen war. Kaum in seinem Zimmer, gab Galadriel ihm ein Mittel, damit er wenigstens etwas schlafen konnte.
 

Die Nachricht von Geleafons Tod raubte Haldirs gesamten Lebensmut. Er wollte niemanden sehen, nichts essen und nichts trinken.
 

Galadriel und Celeborn waren in höchster Sorge. Ihr Sohn verweigerte sogar ihnen den Zutritt zu seinem Zimmer. Ihre letzte Hoffnung lag auf Celebrian und Elrond, die versprochen hatte so schnell wie möglich anzureisen. Währenddessen war der Leichnam von Geleafon zurück nach Lórien gebracht worden und die Beerdigung wurde vorbereitet.
 

Celebrian konnte schließlich Haldirs Zimmer betreten, doch der Jungelb ignorierte sie und lag nur stumm weinend auf seinem Bett, eins der Kissen aus Geleafons Talan an sich drückend, roch es doch noch immer nach seinem Geliebten.
 

Leise ging seine Schwester an das Bett und strich Haldir dann vorsichtig über den Rücken. "Bruder? Mein armer kleiner Bruder, es tut mir so Leid...", flüsterte sie und blickte besorgt auf ihn hinab.
 

Haldir schniefte nur leise. "Ich will zu ihm......ich will hier nicht alleine bleiben..."
 

"Aber du bist doch nicht allein. Nana und Ada sind hier, sie machen sich solche Sorgen um dich und ich bin auch hier. Haldir wir brauchen dich alle, tu uns nicht weh indem du uns auch noch verlässt."
 

"Aber es tut so weh....so furchtbar weh....kann kaum atmen..."
 

Celebrian zog ihren Bruder nun in die Arme, überrascht wie leicht er war. "Ja ich weiß doch, es tut weh und es wird noch einige Zeit weh tun, aber Geleafon hätte sicher nicht gewollt, das du dein Leben wegwirfst. Bitte bleib bei uns, wir brauchen dich alle und deine Neffen brauchen dich ebenfalls."
 

"N-neffen...?"
 

"Ja...", flüsterte Celebrian und strich sich über den schon leicht gewölbten Bauch. "Du wirst bald Onkel sein..."
 

Haldir zog sein Näschen hoch und guckte auf Celebrians Bauch.
 

Diese strich ihm über die Wangen und küsste ihn dann leicht darauf. "Sie brauchen doch jemanden der ihnen reiten und Bogenschießen beibringt. Elrond ist doch so ungeschickt was das angeht."
 

"Schwimmen auch?"
 

"Natürlich...", flüsterte Celebrian und nahm die Hand ihres Bruders. "Er hat es dir beigebracht oder?"
 

Haldir nickte schwach. "Ich kann’s wirklich gut....."
 

"Siehst du und nun bringst du es meinen Kindern bei, Geleafon würde Stolz auf dich sein. Aber zuerst musst du mit Nana und Ada sprechen, die beiden machen sich solche Sorgen um dich und du musst dringend etwas Essen, du bist viel zu dünn. Und...ich weiß das es schwer ist, aber du willst doch sicher bei der Beerdigung dabei sein oder?"
 

Sofort verkrampfte sich Haldir.
 

"Shht...", flüsterte seine Schwester und zog ihn wieder an sich. "Du brauchst nicht wenn du nicht möchtest, aber glaub mir es wäre besser. Dann hast du die Möglichkeit dich zu verabschieden."
 

Haldir nickte leicht und vergrub sein Gesicht an Celebrians Schulter. Neue Tränen flossen erneut.
 

"Ach mein Bruder, es tut weh dich so leiden zu sehen..." Celebrian küsste Haldir sanft auf die Wange und strich ihm zärtlich über den Rücken.
 

Die Beerdigung bekam Haldir nur wie durch einen Nebelschleier mit, vergoss dabei seltsamerweise keine Tränen mehr.
 

Celebrian war die nächsten Tage immer an seiner Seite. Seine Eltern machten sich dennoch große Sorgen, da Haldir trotzdem fast nichts aß und auch nur selten sein Zimmer verließ. Schließlich konnte Celebrian ihn eines Tages zu einem Ausflug überreden.

Ziemlich unsicher hielt sich Haldir auf dem Pferderücken.
 

Doch Celebrian ließ ihm keine Zeit sich zu viele Gedanken zu machen, sondern legte einiges an Tempo zu und ritt ihm davon, wollte ihm so zu einem kleinen Wettrennen überreden.
 

Langsam schlich sich wieder das Gefühl von Freiheit in Haldir und er legte sich flach an den Pferdekörper.
 

Als seine Schwester schließlich stehen blieb, drehte sie sich um und wartete auf ihren Bruder. "Wohin wollen wir reiten?", fragte sie lachend und außer Atem.
 

Haldir hechelte und setzte sich auf. "Zum Fluss..?"
 

"Gute Idee…", grinste die Elbin und drehte ihre Stute wieder um. "Du bist langsam geworden Bruder, nun kann ich dich sogar schlagen."
 

"Was...? Das wäre mir ein Neues!", schnaubte Haldir und trieb den Hengst kräftig an, der sofort abzog wie der geölte Blitz.
 

Celebrian lachte nur und ritt ihm dann im vollem Tempo hinterher.
 

Haldir trieb das Pferd bis in den Fluss und lies sich dann von seinem Rücken gleiten, um sich ins Wasser fallen zu lassen, wie er war.
 

Als seine Schwester am Fluss ankam, lag Haldir mitten drin und sein Hengst sah ihn verwirrt an. "Hast du nicht gelernt dass man sich auszieht bevor man badet?", rief sie ihm zu.
 

Der junge Elb zuckte entschuldigend mit den Schultern und lies sich nach hinten ins Wasser fallen, so dass er gänzlich untertauchte.
 

Celebrian setzte sich ans Ufer und blickte dorthin wo Haldir untergetaucht war.
 

Aber der Junge kam nicht mehr hoch. Der Hengst begann schon mit der Nase im Wasser zu wühlen.
 

Celebrian stand nun auf und ging zu Haldir, hob ihn an der Schulter hoch und zerrte ihn ans Ufer.
 

Haldir prustete und blinzelte seine Schwester an.
 

"Was machst du da verdammt…", murrte dise ihn an und ließ sich dann erschöpft aufs Ufer fallen, legte eine Hand auf ihren Bauch.
 

"Wasser genießen...."
 

"Und dich nebenbei ertränken?"
 

"Nein, wollt ich nicht...wirklich nicht....."
 

Celebrian lehnte sich nun gegen ihren Bruder und seufzte leise. "Ich hab dich so vermisst in Bruchtal…"
 

"Ich dich auch, Thêl...ich dich auch..."
 

"Wieso kommst du nicht einfach mit wenn Elrond und ich wieder abreisen? Für eine Weile zumindest? Ich könnte dich dort wirklich gebrauchen und mit dir an meiner Seite, wäre mir nicht immer so langweilig...Bitte Tôr..."
 

Haldir nickte. Vielleicht würde es ihm gut tun einen Ort zu sehen, wo nicht alles an seinen Geliebten erinnerte.
 

"Es wird sicher toll, Elrond hat mir nämlich verboten die nächste Zeit zu reisen, er will das ich die ganze Zeit still sitze und nichts tue, aber wenn du da bist, dann kannst du mich vor diesen trüben Tagen bewahren. Ich hab manchmal das Gefühl, du bist schon viel Erwachsener als ich..."
 

"Ja...?" Haldir sah seine Schwester überrascht an, doch seine Mundwinkel zogen sich etwas hoch.
 

"Ja...du bist irgendwie nicht wie mein kleiner Bruder, sondern wie mein großer. Du beschützt mich und bist immer für mich da. Ich hab dich unglaublich lieb und freue mich das du da sein wirst, wenn ich die Babys bekomme...ich hab Angst davor, weißt du..."
 

Haldir griff nach Celebrians Hand. "Das klappt schon......Mama wird sicher auch kommen......"
 

"Ja...wenn ihr beide dabei seid, dann wird es klappen, aber Ada nicht, er macht nur alle wieder nervös…"
 

"Wieso wieder nervös?"
 

"Weil das bei deiner Geburt nicht anders war. Er war nur still, weil Mutter ihn angeschrieen hat. Ich möchte nicht wissen wie das bei meiner Geburt war."
 

"Beim ersten Kind? Sicher furchtbar...", lachte Haldir.
 

"Ja und deswegen möchte ich ihn nicht dabei haben, aber er lässt sich sowieso nicht raushalten. Ich wette er kommt extra schon einen Monat eher, damit er auch nichts verpasst. Du kommst also mit wenn wir wieder abreisen?"
 

Haldir nickte und schaffte ein aufrichtiges Lächeln.
 

"Gut...ich freue mich so sehr…endlich siehst du Elronds Heimat, sie ist wunderschön, zwar nicht Lórien, aber trotzdem."
 

Eine Woche später machten sie sich schließlich auf den Weg und schafften es recht schnell in Bruchtal zu sein. Schon als sie den Anduin passierten, strahlte Celebrian ihren Bruder an und deutete nach vorn. "Nicht mehr weit, dann sind wir da.."
 

"Es ist anders.....", meinte Haldir und trabte an.
 

Celebrian folgte ihm und lachte dann. "Ja anders, aber dennoch wundervoll. Du wirst sehen es wird dir gefallen." Kurze Zeit später wurden ihnen die Pferde abgenommen und sie standen vor dem Eingang zu Elronds und Celebrians zu Hause.
 

Haldir blickte sich staunend um und begeisterte sich vor allem für die Wandbilder.
 

Seine Schwester brachte ihn direkt in eines der Gästezimmer und setzte sich dort aufs Bett. "Wie gefällt es dir?"
 

"Irgendwie ist alles so groß....."
 

"Du wirst dich daran gewöhnen, ich bin froh dass du hier bist." Celebrian gab ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange und ging dann zur Tür. "Du wirst sehen, bevor du dich versiehst fühlst du dich hier wohl."
 

Vor allem konnte Haldir allmählich die Vergangenheit vergessen, spätestens dann, als Celebrian mit Wehen im Bett lag und Haldir im Gegensatz zu seinem Vater eher zur Salzsäule erstarrte, als dass er in Panik geriet.
 

Galadriel war bei ihrer Tochter, die Männer waren alle nach draußen geschickt worden, sogar Elrond, der sich zwar darüber beschwerte, aber es nach einem Blick von Galadriel schweigend hinnahm. Celeborn trat an Haldirs Seite und stupste ihn leicht an. "Was hast du mein Sohn?"
 

"War...ist....das immer so entsetzlich schmerzhaft für die Frauen?"
 

Celeborn lachte leise und strich seinem Sohn das Haar hinters Ohr. "Ja, aber es ist ein Schmerz, der sich lohnt, denn dafür schenken sie neues Leben." Wieder ertönte der laute Schrei seiner Schwester hinter der Tür und auch die Stimme seiner Mutter war zu vernehmen, als diese beruhigend auf ihr Kind einsprach.
 

Haldir zuckte zusammen und sprang fast im Viereck. "Wie könnt ihr so ruhig bleiben?", fuhr er Vater und Schwager an.
 

"Haldir, es macht doch keinen Sinn das du hier verrückt spielst, wir können auch nichts tun. Deine Mutter musste das gleiche durchmachen als sie deine Schwester und dich bekommen hat. Celebrian passiert schon nichts." Wieder ein Schrei aus dem Zimmer, kurz darauf erschien Galadriel an der Tür. "Elrond, komm bitte herein."
 

Elrond lies Celeborn und Haldir wortlos stehen und eilte in das Zimmer.
 

Hinter ihm schloss sich die Tür wieder und Celeborn lächelte seinen Sohn an. "Es wird schon alles gut, du wirst sehen..." Es dauerte noch einige Stunden, dann hörte man das erste Schreien aus dem Zimmer, diesmal nicht von Celebrian, sondern das eines Babys.
 

Haldir begann aufgeregt vor der Tür hin und her zu hüpfen.
 

Kurz darauf hörte man noch ein zweites Schreien und die Tür öffnete sich. "Ihr könnt nun reinkommen…", flüsterte Galadriel und trat zur Seite.
 

Haldir eilte sofort ans Bett seiner Schwester und sah sie fragend an. „Wie geht es dir?“
 

Celebrian sah ihren Bruder müde, aber lächelnd an. "Mir geht es gut, hast du sie schon gesehen? Sie sind wunderschön, sie sehen dir sogar etwas ähnlich…" Die Elbin griff nach Haldirs Hand und drückte sie leicht. "Du bist jetzt ihr Onkel, versprichst du mir auf sie aufzupassen?"
 

Eifrig nickte Haldir. "Das werd ich..." Schnell wandte er sich Elrond zu, um die Babys zu betrachten. "Die sind ja winzig..."
 

Elrond lachte leise und reichte ihm eines der Babys. "Du musst nur seinen Kopf stützen, ja genau so..." Celeborn nahm seinen Bruder und strahlte mit Haldir um die Wette.
 

Galadriel trat lächelnd zu den beiden. "Dabei war Haldir doch viel winziger...", stichelte sie ihren Sohn und strich einem der dunkelhaarigen Babyelben übers Köpfchen. "Eigentlich sind die beiden recht groß für Zwillinge..."
 

Celeborn nickte. "Ja Haldir war noch viel kleiner und die beiden hier sind viel munterer als du." Elrond lachte leise und ging dann zu seiner Frau, küsste ihre Stirn und lächelte sie glücklich an. "Du hast mir zwei Wunder geschenkt. Ich liebe dich so sehr und Elladan und Elrohir erst Recht."
 

Haldir erwies sich als sehr sorgsamer und manchmal sogar überbesorgter Onkel. Aber er liebte seine Neffen abgöttisch und brachte ihnen schon im zarten Alter von fünf Jahren das Schwimmen bei.
 

Celebrian war stolz auf ihre Söhne und noch viel mehr auf ihren Bruder, hatte er Geleafons Tod doch inzwischen gut verkraftet. Aber noch immer weigerte er sich nach Lórien zurück zu kehren, obwohl ihre Eltern schon kurz nach der Geburt der Zwillinge wieder abgereist waren, hatte Haldir sie nicht begleitet. Celebrian war zwar froh darüber ihren Bruder bei sich zu haben, aber sie wusste, dass er sich bald seiner Vergangenheit stellen musste.
 

Jahre vergingen, die Zwillinge wuchsen zu Jugendlichen heran. Bald schienen sie gleich alt wie Haldir und der genoss es mit ihnen durch den Wald zu streifen und hie und da schon mal junge Elbinnen zu ärgern.
 

Doch irgendwann kam die Zeit, dass auch Celebrian und Elrond ihren Söhnen die Heimat ihrer Großeltern zeigen wollten. Während Elladan und Elrohir sich wahnsinnig freuten, wusste Celebrian das es ein Kampf werden würde Haldir zu überzeugen. Leise klopfte sie an die Tür seines Zimmers und trat auf seine Aufforderung ein. "Bruder, ich muss mit dir sprechen, es geht um Lórien..."
 

"Ihr wollt Ada und Nana besuchen, nicht? Keine Sorge, ich pass so lange hier auf alles auf..."
 

"Haldir, wir möchten das du uns begleitest...wir brauchen deinen Schutz..."
 

"Aber ihr habt doch genügend fabelhafte Wachen."
 

"Aber die meisten wollen Imladris nicht verlassen und wir möchten den Besten zum Schutz der Kinder. Haldir ich flehe dich an, ohne dich würde ich mich nicht sicher fühlen und Nana und Ada würden sich so freuen."
 

Haldir senkte den Kopf. "I-ich.....bis zu den Grenzen.....in Ordnung? Dann werd ich umkehren...ich kann den goldenen Wald nicht betreten..."
 

"Bruder..." Celebrian ging nun direkt auf ihn zu und zwang ihn sie anzusehen. "Du kannst nicht ewig davonlaufen. Du solltest zurückkehren und deine Stellung bei den Galadhrim wieder einnehmen. Ich flehe dich an, ich habe dich noch nie um etwas gebeten und das ist wahrscheinlich auch das erste und letzte Mal, ich bitte dich, kehre zurück und besuche ihn...es wird dir helfen..."
 

Der junge Elb versuchte Celebrians Blick wieder auszuweichen.
 

"Haldir, benehme dich nicht wie ein kleiner Junge, du musst endlich erwachsend werden und deine Vergangenheit verarbeiten. Ich bitte dich, begleite uns, wenn du es nicht tust...Elrond hat gesagt...er würde..."
 

"Was? Ich komm ja schon...."
 

"Du wirst mit nach Lórien kommen? Uns begleiten und deine Ausbildung beenden?"
 

Haldir lächelte schief. "Ich bin doch fast fertig...ich muss nur noch die Prüfung ablegen..."
 

"Ja... aber willst du ewig ein kleiner Soldat bleiben? Ich dachte dein Traum war es eine eigene Gruppe zu führen, Hauptmann zu werden..."
 

"Hauptmann.....", wisperte Haldir und schluckte leer. "Meinst du ich könnte das schaffen?"
 

"Natürlich..." Celebrian setzte sich nun neben ihm und sah ihm direkt in die Augen. "Du warst in der Ausbildung der Beste, sag nicht dass es nicht stimmt, Adar hat es mir erzählt. Du wolltest es immer und wenn du dich nur etwas anstrengen würdest..."
 

Haldir seufzte und versprach sein Bestes und in der Tat, drei Monate nach seiner Rückkehr nach Lórien wurde er zum Hauptmann befördert. In der Zeit hatte er die Zwillinge ziemlich vernachlässigt, doch nun lud er die beiden zu einem See ein und hatte auch einen Picknickkorb mitgebracht.
 

Galadriel und Celeborn waren mehr als stolz auf ihren Sohn und überglücklich das er endlich wieder in Lórien war. Elladan und Elrohir freuten sich wahnsinnig auf diesen Ausflug, hatten sie doch in den letzten Monaten kaum Zeit mit ihrem Lieblingsonkel verbracht.
 

Zusammen auf dem riesigen Pferd seines Vaters reitend, strich Haldir mit den beiden Jüngeren durch den Wald.
 

Elladan und Elrohir hatten Spaß ohne Ende. Sie versuchten immer wieder Haldir aus der Ruhe zu bringen, was ihnen natürlich nicht gelang.
 

Dafür flog schon mal der ein oder andere Zwillinge fast vom Pferd, wurde aber immer in aller letzter Sekunde am Kragen oder am Gürtel fest gehalten.
 

Also sie schließlich am Fluss ankamen sprangen die Zwillinge lachend vom Pferd und setzte sich dann ins Gras. "Haldir, sag, wieso bist du von hier weggegangen? Der Wald ist wundervoll, viel schöner als Imladris..."
 

Haldir versorgte gewissenhaft sein Pferd und setzte sich dann erst zu den Zwillingen und stellte den Korb in ihre Mitte. "Selbst der hellste Wald kann dunkle Erinnerungen beherbergen.....deswegen wollte ich nicht wirklich hierhin zurückkehren..."
 

"Das..."
 

"...wussten wir nicht..." Die Zwillinge schauten bedeppert drein und senkten dann den Blick. "Wir dachten dass du bei Nana bleiben wolltest und deswegen nicht wieder zurück wolltest."
 

"Das natürlich auch....", lachte Haldir. "Von ihr hab ich die wichtigsten Dinge im Leben gelernt..."
 

"Sie ist wirklich klug oder?", grinste Elladan und ließ sich ins Gras nieder. "Aber Onkel Haldir ist noch klüger...", korrigierte ihn Elrohir.
 

"Na ja....sie hat mir gezeigt wo all die Süßigkeiten im Palast versteckt sind, aber den Topf mit den Zuckerfrüchten hab ich ganz allein gefunden", grinste Haldir und nahm besagten Topf aus dem Korb und öffnete ihn.
 

Sofort bekamen die Zwillinge große Augen. "Zuckerfrüchte?", fragte sie gleichzeitig und strahlten ihren Onkel über alles an.
 

Haldir nickte lächelte und naschte nicht minder oft davon wie die Zwillinge. Die beiden erfuhren auch was Haldir mit 'den wichtigsten Dingen im Leben' gemeint hatte. Das meiste betraf Leckerein, die sie eigentlich nicht hätten haben dürfen, wie man sich aus dem Palast schlich und vor allem wie man bekam was man wollte, in dem man den richtigen Blick anzuwenden wusste.
 

Die Brüder genossen diesen Tag mit ihrem großen Onkel sehr und wollten am liebsten gar nicht mehr zurück zum Palast. Haldir hatte soviel zu erzählen, der Ältere war für sie ein richtiger Held.
 

Und Haldir liebte die beiden jungen Elben abgöttisch, doch bald schon würde er seine Liebe teilen müssen. Er stand gerade kurz vor seinem 1000. Geburtstag, als Galadriel und Celeborn ihn zu sich riefen.
 

Die beiden strahlten ihn regelrecht an, als Haldir die Halle betrat und Galadriel schließlich auf ihn zuging. Ohne ein Wort zu sagen, nahm sie Haldirs Hand und legte sie auf ihren Bauch.
 

Verwirrt blinzelte der junge Elb sie an, dann ihren Bauch, bis seine Augenbrauen in Erkenntnis hoch wanderten.
 

//Hallo großer Bruder...//, sprach Galadriel ihren Sohn schließlich an und auch Celeborn trat an ihre Seite, legte einen Arm um die Schultern seiner Frau und lächelte glücklich.
 

Nun begann Haldir zu strahlen und strich behutsam über den Bauch seiner Mutter.
 

"Sieht so aus als müsstest du dich demnächst um drei Jungelben kümmern...", grinste sein Vater.
 

"Noch so gerne...Elladan und Elrohir können mir dann beim Wickeln helfen...", meinte er fies grinsend.
 

"Oh ja...das will ich aber sehen, ich wette mit dir die beiden sind schneller weg, als das du hinterher kannst."
 

"Na sicher, weil ich mich ums Baby kümmern werde.....Junge oder Mädchen?"
 

"Was wünscht du dir denn?", fragte Galadriel und griff Haldirs Hand um sie zurück zu ihrem Platz zu führen. Dann setzte sie sich und sah ihn neugierig an.
 

"Hauptsache gesund...", meinte Haldir altklug.
 

"Nun komm schon, ich sehe es in deinen Augen, du willst einen Bruder...", grinste seine Mutter und zog den Elben, der inzwischen eigentlich schon viel zu alt dafür war in ihre Arme und küsste ihn auf die Wange. "Dein Wunsch ist mir Befehlt..."
 

"Ein Brüderchen? Schön.....", schnurrte Haldir und schmiegte sich an seine Mutter. "Hehe....das wird lustig...Elladan und Elrohir werden älter als ihr Onkel sein..."
 

"Ja...", lachte Galadriel und strich ihrem Sohn übers Haar. "Wirst du uns wieder verlassen? Jetzt da du deine Ausbildung beendet hast?"
 

"Jetzt? Verlassen?!" Haldir schien entsetzt.
 

"Wir hatten nur Angst, dass du wieder mit Celebrian nach Bruchtal gehen würdest...", flüsterte Celeborn und ging zu seinem Sohn.
 

"Ada....", lächelte Haldir sanft und lehnte sich leicht an seine Seite, wie er es lange nicht mehr getan hatte. "Vielleicht brauchen die Galadhrim noch einen Hauptmann?"
 

"Du meinst den besten Absolventen der Ausbildung der letzten tausend Jahre? Ich glaube die Galadhrim wären stolz dich als Hauptmann zu haben."
 

Haldir lächelte und wurde ganz leicht rot.
 

"Also gut, ich werde deiner Ernennung sofort unterschreiben, irgendwelche Wünsche? Welche Grenze?"
 

Damit war Haldir nun überfordert. Eine Grenze schien ihm so gut wie die andere zu sein und so zuckte er leicht mit den Schultern. "Ich will niemandem seinen Posten wegnehmen."
 

"Das wirst du nicht...an der Südgrenze wurde der Hauptmann letztens verwundet und nun hat solange einer der Galadhrim seinen Posten übernommen, möchtest du?"
 

Haldir nickte. "Sicher..."
 

"Gut...dann werd ich das veranlassen." Celeborn zog seinen Sohn nochmals an sich und ging dann zu seinem Arbeitszimmer. Galadriel klopfte neben sich auf den Stuhl und lächelte selig. "Komm zu mir mein Sohn, auch als Hauptmann wirst du doch noch etwas Zeit für deine alte Mutter haben oder?"
 

"Du bist doch nicht alt, Nana....", lachte Haldir und setzte sich neben sie. "Wir sind Elben...wir werden niemals alt...nur weise..."
 

"Ja...und du mein Sohn, wirst bald sogar mich an Weisheit übertreffen." Galadriel lächelte ihn an, doch dann wandelte sich ihr Blick und sie nahm ernst Haldirs Hand. "Hattest du in letzter Zeit wieder irgendwelche Träume?"
 

"Nur sehr ungenaue...verschwommen und trügerisch....."
 

"Beschreib sie mir...", flüsterte Galadriel, deutete aber auf ihren Kopf, um Haldir zu zeigen wie er sie beschreiben sollte.
 

Haldir schloss die Augen und versuchte sich an die Träume zu erinnern, damit seine Mutter die Bilder sehen konnte. Sie waren wahrlich unscharf und verschwommen, doch die Anwesenheit dunkler Kreaturen, Orks und weitaus schrecklicheren Wesen, die noch keinen Namen hatten, war deutlich zu erkennen. Auch Elben in Angst und mit toten Blicken und vor allem war da noch sehr viel Schmerz. Allerdings unklar ob es Haldirs Schmerzen oder die anderer waren.
 

Nachdem die Bilder geendet hatten blickte Galadriel ihren Sohn besorgt an. "Mach dir nicht zuviel Gedanken darüber. Wahrlich es sind schreckliche Bilder, doch wissen wir nicht, in wie weit sie die Wahrheit sprechen. Deine Traum...damals, war wesentlich realer...oder?"
 

Der Jungelb nickte und schluckte schwer.
 

Sofort zog Galadriel ihren Sohn an sich und streichelte ihn beruhigend. "Es tut mir Leid, ich wollte den Schmerz nicht wieder wecken, aber früher oder später musst du darüber sprechen...ich weiß es tut weh, aber deine Wunden verheilen erst gänzlich, wenn dein Herz frei von Sorgen ist."
 

"Geht ja schon", lächelte Haldir tapfer. "Es sind viele Jahrzehnte, ja Jahrhunderte vergangen..."
 

"Aber deine Seele schreit noch immer, streite es nicht ab Haldir, ich weiß das du dich auch jetzt noch oft in den Schlaf weinst. Meinst du Geleafon hätte da gewollt? Das du dein restliches Leben nur von ihm abhängig machst? Du wirst sehen, das Leben bietet dir noch soviel und irgendwann auch neue Liebe."
 

"Vielleicht...irgendwann... aber jetzt.... jetzt ist das nicht wichtig, Nana...jetzt bist du wichtig...und das Baby..."
 

"Doch Haldir, du bist wichtig, da ich mich erst wohl fühlen kann, wenn es dir gut geht. Ich möchte dich nicht mehr leiden sehen, ich will dich wieder so froh und glücklich sehen wie damals..."
 

Ganz schwach schüttelte Haldir den Kopf. "So wie früher...wird es nie mehr sein.....den ein Teil von mir ist mit gestorben..."
 

"Ich weiß, er war deine erste große Liebe, aber glaubst du nicht, das es diese Liebe nochmals geben kann? Du bist ihm nicht gefolgt, du bist hier bei uns geblieben und das bedeutet du hast eine Aufgabe und ich weiß, das du bald wieder lieben wirst…und du wirst glücklich sein, sogar mehr als früher..."
 

"Wirklich?" Haldir schmiegte sein Gesicht an Galadriels Schulter. "Was würde ich nur ohne euch machen..."
 

"Was würden wir nur ohne dich machen?", fragte Galadriel im Gegenzug und lächelte ihn an. "Vertrau mir mein Sohn, suche nicht nach der Liebe, denn sie wird dich finden und ohne dass du es ahnst dein Herz befallen…"
 

Haldir glaubte zwar nicht daran, doch sollte er es noch vor der Geburt seines Bruders erfahren.
 

Ein neuer Galadhrim wurde an seine Grenze versetzt und sollte sich bei ihm melden. Doch anscheinend ließ dieser sich Zeit und tauchte nicht wie verabredet auf.
 

Ziemlich angesäuert machte Haldir sich auf die Suche, nachdem er dafür gesorgt hatte, dass auch sein Posten bewacht wurde. Er war sehr nahe der Grenze und verlies den lórischen Boden, um die Ebene abzusuchen.
 

Was der Elb jedoch nicht bemerkte, war der Ork, der sich unbemerkt in seine Nähe geschlichen hatte. Er legte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens und zielte, genau auf des Elben Herz.
 

Haldir erkannte vor sich eine Spur im Gras und ging in die Hocke, um sie sich genauer ansehen zu könne. Misstrauisch zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Von irgendwo her kannte er diesen Abdruck.
 

Der Ork wartete nur noch darauf, das Haldir sich wieder erhob und in diesem Moment ließ er den Pfeil los. Dieser sauste durch den Wald, Haldir schien das Geräusch gehört zu haben und drehte sich um, doch es schien zu spät. Unbeweglich blieb der Elb stehen, bis ihn etwas hart zu Boden warf und etwas Schweres auf ihm zu liegen kam.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SesshomaruFluffy
2009-02-15T14:09:55+00:00 15.02.2009 15:09
Oha! Hoffentlich ist Haldir nix passiertT.T
Der arme Kerl...
Geschwisterbindungen können übrigens ganz schön stark sein>.< Ich spreche aus eigener Erfahrung.
Mach schnell weiter^^ Tolles Kapitel!

LG
Sessy
Von:  Starlett
2009-02-15T12:30:50+00:00 15.02.2009 13:30
Hallo.

Dass einzige positive ohne Internet ist, dass ich jetzt zwei Kapitel lesen kann =)
Das erste ist wundervoll beschrieben, die aufkeimenden Gefühle, aber auch der Schmerz von Haldir. Einen geliebten Menschen zu verlieren ist nicht leicht.
Die enge Verbindung zwischen den Geschwistern hat Haldir anscheinend geholfen, seine Trauer zu überwinden. Sein Verhalten gegenüber Craiq ist nun leichter nachvollziehbar.
Celeborn reagiert ja sehr besorgt. Erst lässt er Haldir gehen ("Das ihr meinen Sohn ja wieder unverletzt und befriedigt zurückbringt."^^), dann wird er wütend. Vielleicht lässt seine Sorge um Haldir etwas nach, wenn der Nachwuchs eintrudelt :)

Ich hoffe, dass Haldir jetzt nichts passiert, er muss schließlich bald Babysitten^^

LG
Starlett



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