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The birth of a new legend

A Legend of Dragoon Fanfic
von

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Seltsame Träume

Blassgrüne Funken, durch die Luft stobend...ein großes Paar lederner Flügel. Grau...unwirklich...Wo war er? Alles um ihn herum...grau, nur einige blassgrüne Funken. War das ein Traum? Es musste einer sein, so etwas gab es doch nicht in Wirklichkeit. Ein Gebrüll erhob sich und verebbte fast sofort wieder. Neben sich sah er plötzlich einen blonden Kämpfer mit einem roten Brustpanzer.

"Vater?", fragte er kaum hörbar.

Die Person antwortete nicht, sondern stürzte sich auf etwas in der Dunkelheit. Zwei Lichter erstrahlten und plötzlich stand nur noch er im Licht umgeben von Dunkelheit. Er sah sich um, aber er konnte nichts mehr sehen, außer einer Blumenwiese mitten in der Wüste...und mit einem mal wurde es völlig dunkel um ihn und eine Stimme wiederholte immer seinen Namen: "Jin. Jin. Jin...."

"Wer ruft mich?", fragte er leise.

"Jin! Jin, wach endlich auf!"

Jin riss seine blauen Augen auf. Er lag in seinem Bett. Nichts war mehr von alldem zu sehen. Hatte er geträumt?

Seine jüngere Schwester Hana fuhr ihm durch die dunkelblonden Haare. "Aufstehen, du Schlafmütze! Es ist längst Zeit."

Jin erinnerte sich wieder an seinen Traum und fragte hastig: "Wo ist Vater?"

Hana sah in fragend an. "Auf dem Feld. Wo sonst? Ist alles in Ordnung mit dir?"

"Ja, alles in Ordnung.", antwortete Jin, obwohl er sich selbst nichts so sicher war.

Hana verließ den Raum. Nachdenklich zog Jin sich an. Seine Anziehsachen hatte er wie jeden Abend auf den Stuhl neben seinem Bett gelegt. Was hatte dieser Traum zu bedeuten gehabt? Sein Vater, verschluckt von der Dunkelheit? Konnte das wahr sein? Konnte das wirklich passieren?

Jins Blick fiel auf das Bild auf seinem Nachttisch. Es zeigte seine Familie, seine Eltern, seine Schwester und ihn. Mehr Familie hatte er nie gehabt. Aber mehr hatte er auch nie gebraucht. Nachdem er auch seine Stiefel übergestreift hatte, ging er ebenfalls hinaus. Seine Mutter stand in der Küche und werkelte fleißig darin herum, um seinem Vater baldmöglichst das Mittagessen aufs Feld zu bringen. Es war bereits Herbst, die Erntezeit hatte begonnen und alle Männer und viele der jüngeren Frauen aus Seles mussten helfen, die Ernte einzuholen.

Jin ging in die Küche. Er musste wie jeden Tag, weil er immer verschlief, seiner Mutter bei der Zubereitung helfen. Sie lächelte ihm schon entgegen. "Guten Morgen, Jin."

Ihre braunen Haare fielen glatt über ihre Schultern und die kurzen weißen Sachen, die sie jeden Tag trug, da es in Seles nie kalt war, strahlten wie eh und je. Seine Mutter war eine sehr gute Köchin. Sein Vater jedoch redete oft über die Zeiten in denen seine Mutter nur vergeblich versucht hatte, zu kochen. Jin konnte es sich kaum vorstellen, denn das Essen seiner Mutter schmeckte wirklich hervorragend.

Während sie die Sandwiches zubereitete, verstaute Jin alles in einem großen Korb.

Hana war bereits zum Feld aufgebrochen, um ebenfalls zu arbeiten.

"Und, hast du gut geschlafen letzte Nacht?", fragte seine Mutter Jin.

Jin dachte kurz über eine Antwort nach. Sollte er einfach sagen >Ja, sehr gut< oder sollte er ihr die Wahrheit sagen? Er entschloss sich für letzteres und erzählte seiner Mutter von seinem Traum. Sie hörte ihm geduldig zu, während sie weiter Sandwiches belag, die Jin einpackte. Am Ende seiner Erzählung nickte sie. "Das ist ja ein interessanter Traum. Aber nur ein Traum, mein Junge."

Sie lächelte, während sie das sagte, aber in ihrem Gesicht lag ein bitterer Zug. Hatte Jin etwas falsches gesagt?

Hastig reichte seine Mutter ihm das letzte Sandwich und legte noch eine Flasche kühlen Wassers in den Korb. Nun war er voll. Jin hob ihn hoch und ächzte unter dem Gewicht. Seine Mutter lächelte und lief ihm voraus. Sie ging immer mit auf das Feld, jedoch nicht um zu arbeiten. Sie kam einfach nur mit, um ihren Mann zu sehen.

Die Felder waren zu Jins Glück nicht weit vom Dorf entfernt. Vielleicht hatte seine Schwester recht: er war einfach zu schwach. Schon von weitem erkannte er den roten Panzer seines Vaters. Seine Mutter auch: "Dart!"

Er hielt in der Arbeit inne und sah auf. "Shana!"

Jin wusste, was nun kam: seine Mutter Shana begann auf seinen Vater Dart zu zu rennen, während Jin langsam mit dem schweren Korb hinterher trottete.

Vor Dart blieb Shana stehen und drehte sich wieder zu ihrem Sohn um. Hana gesellte sich neben seine Eltern.

Schließlich kam auch Jin an und ließ den Korb seufzend zu Boden sinken. Hana lächelte ihn an. "Na, Bruderherz, war der Korb wieder zu schwer."

"Hana, bitte.", ermahnte Dart sie. "Spar dir deine Kräfte für die Arbeit."

"Ja, Vater.", seufzte Hana unzufrieden.

"Na, was haben wir denn heute im Korb?", fragte Dart wie jeden Tag.

Und wie jeden Tag waren Sandwiches drin. Jin fragte sich langsam wirklich warum sein Vater das machte. Aber das war wohl reine Tradition bei ihm. Dart setzte sich im Schneidersitz auf den Boden und begann ein Sandwich zu essen. Shana setzte sich neben ihn. Hana setzte sich auf die andere Seite des Korbes und griff ebenfalls hinein. Jin sah auf seine Familie hinunter und plötzlich hatte er wieder diese Erscheinung, dass...sie alle von der Dunkelheit verschluckt werden würden.

Er schüttelte hastig seinen Kopf, um diese beklemmenden Gedanken abzuschütteln und setzte sich neben Hana, um ebenfalls etwas zu sich zu nehmen.
 

***
 

Nach dem Essen waren nur noch wenige Sandwiches im Korb, die volle Wasserflasche war durch eine leere ersetzt worden. Shana hob den Korb hoch, verabschiedete sich von ihrer Familie und lief wieder ins Dorf zurück. Jin sah ihr hinterher und bekam von Hana eine kleine Sense in die Hand gedrückt. Damit sollte er den Mais schneiden.

Seufzend machte er sich an die Arbeit. Er machte es nicht gern. Er mochte Mais nicht einmal. Aber im Herbst wurde der Mais bei Händlern gegen andere Lebensmittel ausgetauscht und wenn nicht, dann wurde den ganzen Winter Mais gegessen. Im nächsten Jahr würde etwas anderes angebaut werden. Aber Jin wusste jetzt schon, dass ihm das nicht schmecken werden würde.

Irgend wann, wenn er älter war, das hatte Jin schon lange beschlossen, wollte er ins Königreich Basil gehen und dort ein Ritter im Dienste König Alberts werden. Er hatte gehört, dass sein Vater den König persönlich kannte, aber Jin konnte sich das irgendwie nicht vorstellen. Warum sollte sein Vater denn dann in einem solchen Dorf wohnen?

Plötzlich klopfte ihm jemand auf die Schulter. Jin drehte sich um. Hinter ihm stand ein Mädchen, das er noch nie zuvor gesehen hatte. Sie hatte langes glattes schwarzes Haar, ihre dunklen Augen durchbohrten ihn geradezu. Ihre Haut war sehr blass und bildete eine starken Kontrast zu ihren Haaren, ihren Augen und ihrer dunklen Kleidung. Sie räusperte sich und fragte ihn mit einer dunklen klaren Stimme: "Bist du Dart?"

"Ich? Nein..."

Sie sah ihn an, ohne auch nur zu blinzeln, bis er endlich fortfuhr: "Mein Name ist Jin. Mein Vater heißt Dart."

"Dein Vater?", wiederholte das Mädchen fragend.

"Ja. Warum?"

Eine Krähe schreckte plötzlich aus dem Feld auf. Jin sah in die Richtung, aus der die Krähe gekommen war. Als er den Bruchteil einer Sekunde später wieder auf das Mädchen sah, war sie...verschwunden. Ohne ein Geräusch zu verursachen. Wer war das nur gewesen?

Während er dastand und noch darüber nachdachte, spürte er, wie ihn wieder jemand auf die Schulter tippte. In der Hoffnung, das Mädchen wiederzusehen, drehte er sich um - und starrte direkt in das wütende Gesicht seiner Schwester.

"Jetzt arbeite gefälligst!", blaffte sie ihn an.

"Ist ja schon gut, Hana."

Hana drehte sich um und wollte wieder weggehen, aber Jin hielt sie noch einmal auf. "Hana, hast du hier irgendwo ein Mädchen gesehen, das nicht aus dem Dorf ist?"

Sie sah ihn müde an. "Jin, du träumst am hellichten Tag. Konzentriere dich gefälligst auf deine Arbeit!"

Jin seufzte. Hana lief wieder davon.

Wer war dieses Mädchen nur gewesen? Hatte er nur von dieser Begegnung geträumt? So wie die Sache mit seiner Familie vorher? Aber die Berührung war so echt gewesen.

Hastig schüttelte er seinen Kopf und machte sich wieder an die Arbeit.
 

***
 

Viele Stunden später läutete die Kirchenglocke und rief die Arbeiter wieder nach Hause. Es dämmerte.

Jin kroch fast auf allen Vieren. Der Tag war so anstrengend gewesen. Es schien ihm fast wie eine Ewigkeit, dass er zu seinem Vater und seiner Schwester aufschloss und die beiden ihn stützten, bis sie zu Hause waren.

Shana erwartete sie bereits. Das Essen stand auf dem Tisch, neben einem Quarkauflauf gab es noch die Sandwiches, die vom Mittagessen übrig geblieben waren.

Die Familie setzte sich an den Tisch und begann zu essen. Das Kerzenlicht flackerte leicht im sanften Windhauch, der durch die offenen Türen und Fenster kam. Von weither roch Jin etwas, aber er konnte nicht mit Sicherheit sagen, was es war.

Ein Feuer etwa? Nichts ungewöhnliches, im Spätsommer gab es viele Rituale bei denen es notwendig war, ganze Nächte lang, große Feuer brennen zu lassen.

Jin aß langsam und ohne Appetit. Er hatte die dumpfe Ahnung, dass irgend etwas geschehen würde. Aber gleichzeitig hoffte er, dass er sich nur täuschte.

Nach dem Essen ging Jin bald ins Bett. Er war müde und erledigt. Dieser Tag hatte ihm alles abverlangt. Er legte sich hin und war fast sofort eingeschlafen.
 

***
 

In dieser Nacht träumte er weitere seltsame Dinge. Jin sah seine Eltern und seine Schwester. Sie lagen neben ihm, aber sie waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Jin zuckte unwillkürlich zurück. Um ihn herum war es extrem heiß. Es brannte. Was war geschehen? Aus den Flammen erschienen Soldaten, aber keine menschlichen. Es waren seltsame Dämonen, die Jin nicht richtig sehen konnte. Der Rauch brannte ihm in den Augen. Er sah nur, wie die Monster alles niedermetzelten, was ihnen in den Weg kam. Neben seinem Vater Dart bückte sich eines der Monster und hob etwas leuchtendes hoch. Jin erkannte es als den Glücksbringer seines Vaters. Es war eine kleine Kugel, die die Größe seiner Handfläche hatte. Sie war blassgrün, aber in ihrem Inneren schien ein orangenes Feuer zu glühen. Die Wesen zischten etwas, einer zeigte auf Jin. Die anderen brüllten zustimmend und stürzten sich auf ihn. Jin schloss seine Augen und hörte plötzlich die Rufe: "FEUER!! FEUER!!"

Jin riss seine Augen auf. Es war unerträglich heiß. Wie in seinem Traum. Aber diesmal war es kein Traum. In seinem Zimmer brannte es.

Hastig fuhr er hoch und sah aus dem Fenster. Das gesamte Dorf brannte. Die Leute rannten durch die Gegend und versuchten das Feuer zu löschen, aber das Feuer nährte sich von den ausgetrockneten Bäumen und den trockenen Strohdächern. Die Dorfleute waren hoffnungslos unterlegen. Jin fuhr herum und wollte zu seiner Tür hinaus, doch die stand ebenfalls schon in Flammen. Was jetzt? Sollte er aus dem Fenster springen? Direkt darunter stand ein Heuwagen...doch natürlich hatte dieser auch bereits Feuer gefangen. Und einen anderen Weg hier heraus gab es nicht.

Jins Blick schweifte durch den Raum und verharrte noch einmal am Fenster. Draußen sah er nun auch die Soldaten aus seinem Traum. Sie zischten sich gegenseitig Dinge zu und trugen Körper davon. Doch soweit Jin sehen konnte, lebten alle, die weggetragen wurden, noch. Die Frauen und Mädchen wurden in Wagen mit Gittern geworfen. Die Männer, die sich ihnen in den Weg zu stellen versuchten, wurden getötet. Jins Blick fiel auf den einzigen Mann, der ebenfalls weggetragen wurde: es war sein Vater.

"Vater!", schrie Jin hinaus, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Aber in dem Lärm hörten die Soldaten ihn ohnehin nicht. Der Rauch begann in seinen Augen fürchterlich zu brennen. Panisch sah er sich nach einem Fluchtweg um. Es schien, den Geräuschen nach zu urteilen, dass der Dachstuhl bald zusammenbrechen würde.

Plötzlich blieb Jins Blick an einer Bodenklappe hängen. Über die Leiter unter der Klappe konnte er bis in den Keller vordringen. Vielleicht war er dort sicher. Und es schien, als hätte er keine andere Wahl, denn von unten hörte er, wie jemand in das Haus eindrang.

Hastig öffnete Jin die Klappe und kletterte die Leiter hinunter. Er hatte gerade noch Zeit, die Klappe zu schließen, als er hörte, wie mehrere Personen sein Zimmer betraten und darum herumliefen, dabei Dinge zu Boden stießen.

So leise wie möglich kletterte Jin die Leiter hinunter und kauerte sich in einer dunklen Ecke des Kellers zusammen. Er hatte keine Befürchtung, dass das Feuer ihm hier etwas antun könnte. Der Keller war ein separates Stockwerk, dass nur durch einige Klappen und Leitern mit den anderen Stockwerken verbunden war.

Jin zog seine Beine an den Körper, umschlang sie mit den Armen und wippte mit dem Oberkörper immer vor und zurück.

Was war nur geschehen? Was waren das für seltsame Wesen? Er wusste einfach nicht, was er tun sollte. Hier bis an sein Lebensende sitzenbleiben? Das war keine akzeptable Lösung.

Schließlich siegte die Erschöpfung und Jin fiel in einen unruhigen Schlaf.
 

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Boah, meine erste Fortsetzungs-FF. Ich hoffe, sie gefällt irgendjemandem. *seufz*



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