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The birth of a new legend

A Legend of Dragoon Fanfic
von

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Lori und Aoife

Jin stand an der Reling eines Schiffes, das sie in das westliche Reich bringen sollte. Die anderen hatten sich auf dem Schiff verteilt und ruhten sich für den anstrengenden Teil der Reise aus. Jin war sich nicht sicher, ob der folgende Teil wirklich der Anstrengende war, aber er war sich im Klaren darüber, dass alles nun von ihnen abhing.

Aber was würde sie im westlichen Reich nur erwarten?

Plötzlich hörte er Schritte. Als er aufsah, entdeckte er Donna, die behende auf der Reling spazierte. Neben ihm sprang sie herunter und stellte sich neben ihn. "He Jin, was gibt's?"

"Ich mache mir Gedanken um das, was vor uns liegt. Meinst du, wir können einen Gott besiegen? Der Gott, der uns geschaffen hat?

Donna lehnte sich mit dem Rücken gegen die Reling und atmete die salzige Seeluft tief in ihre Lungen ein, bevor sie antwortete: "Ich sage es mal so: wir haben eine realistische Chance. Und selbst, wenn wir es nicht schaffen, sterben wir nur wenige Tage vor allen anderen. Freuen wir uns also."

Sie zwinkerte Jin zu, dieser konnte es aber nur halbherzig erwidern. Er hatte Donna bereits so unterkühlt kennengelernt, es brachte also nichts, sich jetzt über sie zu wundern, sie war einfach so aufgezogen worden. Dabei fiel ihm auf, dass er eigentlich so gut wie gar nichts über sie wusste. Und trotzdem glaubte er, sie seit Jahren zu kennen. In ihm entstand der Wunsch, ihre Hand zu nehmen und mit ihr irgendwohin zu gehen, wo es keine Probleme gab. Doch diesen Ort gab es nicht auf dieser Welt. Nicht für sie, die Dragoons.

Plötzlich drehte Donna sich wieder um und sah an den Horizont. "Viel wichtiger ist doch die Frage, wie wir eigentlich in das Schloss des westlichen Herrschers kommen wollen. Wir werden wohl kaum lieb anklopfen können."

Jin schnitt eine Grimasse. "Wir könnten es probieren. Was würde im schlimmsten Fall geschehen?"

"Sie nehmen uns fest und werfen uns im Kerker ihren Schoßtieren vor."

Sie lachte humorlos und lehnte sich auf die Reling. Ihre schwarzen Haaren fielen ihr seit zwei Tagen über die Augen, aber anstatt sie sich abschneiden zu lassen, band sie die Haare mit mehreren Bändern fest, doch sie lösten sich immer wieder.

Plötzlich griff sie nach ihrem Dolch, den sie nur mitnahm, um Sträucher oder Gräser zu schneiden und schnitt, bevor Jin reagieren konnte, ihren Pony ab. Zwar nicht sehr gerade, aber das schien ihr nichts auszumachen. Die abgeschnittenen Haare wurden vom Wind fortgetragen. Jin sah ihnen hinterher. "Und was sollte das jetzt bezwecken?"

"Gar nichts. Ich wollte sie nur endlich loshaben. Und jetzt kümmere ich mich darum, dass der Pony wieder gerade wird. Fall nicht über Bord, Junge."

Damit ging sie davon, diesmal aber nicht über die Reling.

Jin streckte sich. So eine Schifffahrt mochte zwar angenehm sein, war aber dennoch langweilig. Er wurde aufgrund der Untätigkeit, zu der er verdammt worden war, zappelig. Es ging um das Leben seines Vaters, das Leben der ganzen Welt. Er musste etwas tun und zwar schnell. Aber hier auf See...

Er seufzte und sah wieder an den Horizont, der sich in keinster Weise veränderte. Aber plötzlich glaubte Jin eine Bewegung zu erkennen. Etwas, was über den Himmel gleitete und ihnen in enormer Entfernung folgte. Jin schüttelte seinen Kopf, um sicherzustellen, dass er völlig klar im Kopf war und sah noch einmal hin. Etwas schwebte tatsächlich in einiger Entfernung hinter dem Schiff, aber Jin war sich völlig sicher, dass es sich dabei nur um einen Vogel handeln konnte. Was sonst sollte sich hier auf offener See befinden?

Jin schüttelte erneut seinen Kopf und beschloss, sich unter Deck etwas hinzulegen.
 

***
 

Lori drückte sich gegen das Glas der Laterne, um hinauszukommen. Das Glas an sich gab zwar nicht nach, aber Lori hatte gemerkt, dass die Laterne so nah an der Tischkante stand, dass sie diese extrem einfach hinunterwerfen und zerschmettern könnte.

Lori holte aus und warf sich mit aller Kraft gegen das Glas.

Die Laterne schwankte und fiel dann tatsächlich auf den Boden hinunter. Sie zerbrach mit einem lauten Klirren. Lori schwebte hinauf, ihre Flügel glitzerten wieder wie früher. Ein kehliges Knurren ertönte und im nächsten Moment spürte die kleine Fee wie sie gepackt und anschließend geschüttelt wurde.

Lori schrie auf. Spitze Zähne bohrten sich in ihre zarte Feenhaut. Das seltsame Wesen ließ die Fee los und sprang ins Licht. Lori ließ einen erstickten Schrei fahren. Es war ein seltsames Wesen, eine Art Wolfsmensch nur etwas kleiner. Geifer troff aus seinem Maul, die gelben Augen glühten bedrohlich, das struppige graue Fell stank entsetzlich nach altem Blut.

Lori trommelte ihre Kräfte zusammen und schwebte an die Decke, wo sie glaubte, sicher vor dem Wolf zu sein. Doch ein plötzliches Zischen sagte ihr, dass nun eine andere Bedrohung auf sie lauerte. Sie wandte hastig ihren Kopf und entdeckte eine pechschwarze Spinne mit acht roten Augen und acht dicken Beinen. Mit einem erneuten Aufschrei fuhr Lori herum und flog in die Richtung, in der sie die Tür vermutete.

Mit einem Knacken sprang etwas gegen die Wand, ein lauter Schrei durchlief das Zimmer. Eine Tür öffnete sich, Lori verspürte einen Windzug und ohne weiter zu überlegen, flog sie hinaus, auf das schwache Licht von außen zu, hinaus in die Freiheit.

Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit flog sie an Morgus' rechten Ohr vorbei, in Richtugn des Ausgangs.

Morgus sah ihr nicht hinterher, auch nicht als der Wolf ihr blutend hinterherwetzte. Die Spinne an der Decke, seilte sich an den Boden ab und verwandelte sich dort in Finna. Sie lächelte Morgus verführerisch an. "Na, hast du das kleine Vieh entkommen lassen? Bist auch nicht mehr der Jüngste, hmm?"

Morgus lachte durch die Nase. "Das ist kein Problem. Yoru wird sich darum kümmern, er ist nicht umsonst der stärkste und schnellste Feenwolf. Hättest du sie nicht so sehr erschreckt, wäre sie nicht weggeflogen."

Finna grinste ihn an. "Wenn du nicht reingekommen wärst, dann hätte sie nicht wegfliegen können."

"Habt ihr nichts besseres zu tun, als zu streiten?"

Ein scheinbar junger Mann kam dazu. Man sah ihm deutlich an, dass er zumindest zur Hälfte ein Echsenmensch war: Seine Haut hatte einen blaugrünen Teint und war an manchen Stellen mit grauen Schuppen besetzt. Seine silbernen Haare und die Regenbogenfarbigen Augen, sowie das ansonsten menschliche Aussehen deuteten auf einen Zauberer als einen Elternteil hin. Morgus und Finna zuckten erschrocken zusammen, als sie ihn sahen. "Kaiser Aoife!"

Die beiden verneigten sich. Aoife sah äußerst sauer aus, seine Stirn war gerunzelt. "Nennt mir einen Grund, warum ihr Lori gefangen gehalten habt!"

"Kaiser, sie wollte uns verraten!", entgegnete Finna.

"Selbst wenn, wer hat dir die Erlaubnis gegeben in meinem Namen zu sprechen, Finna?!"

Seine Untergebene wich zurück, Blitze zuckten bereits von seinen Haarspitzen. Morgus sah entspannt zu, doch sogleich wandte sich Aoife ihm zu: "Und du? Nachdem Finna sie gefangengenommen hatte, hättest du sie wieder freilassen können, so wie sie es gewollt hatte."

Morgus verzog kaum merklich sein Gesicht. Erst jetzt fiel ihm auf, dass Aoife etwas in seiner geöffneten rechten Hand hielt: die kleine ohnmächtige Lori. Silbriges Blut bedeckte ihren Feenkörper und benetzte die Hand des Kaisers.

Ohne eine weitere Antwort von Morgus anzuhören, drehte Aoife sich um und ging wieder davon. Lori atmete schwach.

Der Kaiser betrat sein Zimmer. Auf seinem Schreibtisch stand ein kleines Bett, das die ideale Größe für Lori hatte. Seit über zehn Jahren lebten Aoife und Lori im Normalfall gemeinsam in diesem Zimmer.

Aoife erinnerte sich genau an den Tag, an dem er die kleine Fee gefunden hatte.
 

***
 

Aoife drückte seinen Rücken gegen die Wand. Die Mauer war kalt, immerhin war es Winter, da konnte er nicht erwarten, dass es warm war.

Sein Blick glitt auf die lebhafte Hauptstraße hinüber. Die Leute dort gingen geschäftig umher und kümmerten sich nicht um ihn.

Seine Adoptiveltern, das Kaiserpaar, hatte ihn aus dem Palast gejagt, hatten gesagt, dass er eine zu große Schande für sie sei.

Jetzt saß er hier auf der Straße in seinen heruntergekommenen Kleidern, die einstmals seinen Status repräsentiert hatten und wartete darauf, dass der Tod ihn einholte.

Plötzlich hörte Aoife ein Kichern und ein leises Glöckchen in der Dunkelheit auf der anderen Seite von ihm. Als er hinsah, flog ein kleines glitzerndes Wesen ins Licht. Die Fee lachte leise. "Na, Junge, was ist denn los mit dir? Warum so alleine?"

Aoife sah das Wesen ratlos an. Es war seit zwei Tagen das erste Mal, dass jemand wie ein normaler Mensch mit ihm redete, anstatt ihn davonzujagen oder ihn anzuschreien. Die kleine Fee schwirrte vor seinem Gesicht herum. "Was ist denn nun los?"

"Wer bist du?", fragte Aoife, ohne auf ihre Fragen zu antworten.

Die Fee schnitt eine Grimasse. "Ich bin Lori, eine - wie du vielleicht schon gemerkt hast - Fee. Und du?"

"Ich bin Aoife."

"Oh, der Sohn des Kaiserpaares? Wurdest rausgeschmissen, nicht wahr?"

Aoife senkte seinen Kopf und nickte. Lori schwebte so vor ihn, dass er sie ansehen musste. "Willst du wieder in den Palast zurück?"

Er hob den Kopf, sie schwebte wieder nach oben und er starrte sie an. "Wie meinst du das?"

Lori schwirrte aufgeregt umher. "Ich kann dir helfen wieder in den Palast zu kommen. Ich kann dir helfen, selbst zu herrschen, wenn du das wünschst."

Aoife stand auf. "Du kannst das? Wer bist du wirklich?"

Die Fee lächelte geheimnisvoll. "Das wirst du zum richtigen Zeitpunkt erfahren."
 

***
 

Aoife sah Lori abwartend an. Die kleine Fee erholte sich sichtlich, aber es würde noch eine ganze Weile dauern, bis sie wieder völlig gesund wäre.

"Lori...Lori...wach doch bitte auf."

Der Kaiser hoffte, dass niemand mitbekam, wie viel ihm diese Fee, die offiziell nur seine Untergebene war, bedeutete. Sie hatte ihm geholfen, sich an seinen Eltern zu rächen und nun war er Kaiser des westlichen Reiches. Lori hatte sich in eine Art ultimativer Superwaffe verwandelt, Aoife wusste nicht wie man sie sonst hätte beschreiben können. Innerhalb Bruchteilen von Sekunden hatte sie Dutzende von Leuten umgebracht. Aoife verdankte ihr soviel und doch wusste er immer noch nichts genaues über sie.

Vorsichtig strich er über ihren kleinen Haarschopf und verließ das Zimmer dann wieder, um seinen Staatsgeschäften nachzugehen. Außerdem erholte sich die Fee alleine sicherlich schneller, als in Begleitung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2004-12-06T14:42:44+00:00 06.12.2004 15:42
ich finde das kapitel niedlich, aber es kommt mir echt so vor, als wenn sich jin in donna verliebt. Ach sag mal, kann man noch jemanden von deinen charas adoptieren?
baii baii deine Miranda-chan^^
Von:  Flaimdra
2004-11-26T15:17:02+00:00 26.11.2004 16:17
*glänzende augen hat*
das is meine Lori
*begeistert quietsch*
meine lori meine lori meine lori


*ich beruhig*
duu Aoife is ja n echt schnittiger typ
hab eigentlich nix gegen ihn
*cokerspanielblick aufsetz*
krieg ich ihn
*mit den wimpern klimpert*
bitte

sag mal verknallt sich jin grad in donna oda was??
wär doch echt toll wenn was zwischenihnen liefe
ind der mysteriöse verfolger
sehr mysteriös

wie immer meine gedanken zu deinen Kapis

Bussal
Flaimdra >__<


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