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Ruf der Klinge

Pirates of Tokara
von

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Einsames Herz

Nex_Caedes, Hamzo, Tine1906, primaBella, irrational, Lightbringer, Nikki19... *schnief* Ich weiß nicht, wie ich euch für die freundliche Unterstützung wirklich danken kann, aber ich hoffe, dass euch dieser Teil gefallen wird. Er ist recht... langweilig, aber notwendig, um den späteren Verlauf der Geschichte zu erklären. Also bitte nicht enttäuscht sein, ja? Für eventuelles Lesen: Danke!
 


 

Einsames Herz
 

Wider Willen blickte Akane auf und sah den wolkenlosen Himmel. Wie schnell konnte doch ein Sturm aufkommen, wie schnell sich über der feinen, blau schillernden Grenze, die über dem weiten Meer den Horizont bildete, wahre Wolkenberge auftürmen. Seltsamerweise fühlte sich Akane mit diesem Himmel verbunden. Oft zeigte sie ein Lächeln, konnte allerdings auch schnell aufbrausend und störrisch sein, manchen Menschen ihrer Umgebung das Leben wirklich zur Hölle machen. Und nachts... da träumte sie, wie der Mond, der sein milchiges Angesicht, sein fernes Leuchten der Erde von den meisten ungesehen nachts zeigte.

Sie seufzte, als sie sich einmal in ihrem Spiegel drehte. Ihr Spiegelbild wollte nicht recht zueinander passen. Begann man bei ihrem fast schon unwirklich schönen Gesicht und ließ den Blick nach unten wandern, so sah man die Kleider eines Mannes. Siebzehn Jahre hatten das kleine runde Gesicht zu dem einer jungen Frau geformt. Der Geist weiblichen Sanftmutes ruhte in ihren Augen, in ihrem Lächeln, doch wurde der Blick oft von den kurzen Haaren und dem Katana an ihrer linken Hüfte abgelenkt.

Auf den Tag genau siebzehn Jahre wandelte sie nun auf dieser Erde. Wie gerne hätte sie seinen Blick an diesem Tag gesehen. Seinen Blick, als er ihr ins Gesicht sah und das Mädchen suchte, das er damals zurückgelassen hatte.

Damals hatte er auch ihr Herz mitgenommen. Der kleine Junge, der so störrisch wie ein Maultier sein konnte und ihr für wenige Tage die glücklichste Zeit ihres kurzen Lebens beschert hatte. Die Erinnerung an ihn und an diese Zeit behielt sie tief in ihrem Herzen, an einem Ort, der für die sie bewundernden Soldaten unter ihrem Kommando nicht ersichtlich war.

Zu dieser bestimmten Zeit war sie noch so jung... und doch musste sie ihn geliebt haben. Für Akane Tendo gab es keine andere Möglichkeit, keine andere Erklärung für den Schmerz, den sein Verlust mit sich gebracht hatte und dafür, dass sie jeden Mann, der sich ihr näherte, erst mit ihm, mit Ranma Saotome, verglich. Kein Mann glich demjenigen, nach dem sich ihr Kinderherz sehnte, auch nur im Entferntesten. Wie denn auch? Ranma war einzigartig gewesen. Ein vergeblicher, törichter Versuch ihn zu ersetzen würde nur sein Andenken beschmutzen.

Noch einmal warf Akane einen prüfenden Blick in den Spiegel, bevor sie aus ihrem Zimmer trat und sich mental darauf gefasst machte, was ihr dieser Tag bringen würde. Erfolgreich versuchte sie ein Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern, um diejenigen Menschen nicht zu enttäuschen, die im Speisesaal auf sie warteten, um ihr eine Freude zu machen. Aber dieses Lächeln war von unreiner Natur. Akane wollte nicht lächeln, nicht glücklich sein. Sie wollte an diesem Tag allein sein, und sich ihrer Trauer einmal hingeben können. Wie lange war es nun schon her? Und doch erinnerte sie jeder Glückwunsch zu einem neuen Lebensjahr schmerzhaft daran, dass es auch wieder ein Jahr ohne ihn sein würde.

Sie wollte traurig sein. Um sein Schicksal und ihr eigenes stille Tränen vergießen, sich von niemandem trösten, aufheitern lassen. Kein Lachen sollte ihrer Kehle entspringen. Und doch würde sie heute lachen. Keine Träne sollte sie den Menschen zeigen, die sich um sie sorgten. Und doch würde sie weinen, in ihrem Inneren schreien, wenn sie alleine war. Warum musste er von ihr genommen worden sein? Warum konnte er seine Akane an diesem Tag nicht sehen?

Dieser Tag war ein Tag der gequälten Freude, der verborgenen Trauer, aber auch jedes Jahr ein Tag des Versprechens. Sie würde so lange ohne ihn ausharren, bis sie seinen Tod würdig gerächt hatte.

So gab sie sich der spielerischen Freude ihrer Freunde und dem stolzen Glück ihres Vaters hin. All diesen Menschen zuliebe würde sie an diesem Tag glücklich sein. Für niemand anderen sonst. Ranma hätte nicht von ihr verlangt, glücklich zu sein, wenn sie es nicht war. Ranma war perfekt. Auf einen Augenblick an diesem Tag jedoch freute sie sich schon. Auf den Augenblick, in dem sie Ranmas Mutter in ihrem "Garten der Tränen", wie er unter den Dorfbewohnern bekannt war, einige Momente in Frieden verbringen können. Nodoka-san und Akane sprachen in dieser Zeit nie besonders viel; sie genossen die Stille. Nicht oft gab es für beide Zeit, alleine einfach nur die Ruhe genießen zu können. Akanes Leben war beherrscht von dem Lärm ihrer Freunde, dem lauten Gelächter ihres Vaters und dem Marschrhythmus ihrer untergeordneten Truppen.
 

Entspannt atmete Akane aus, als sie den "Garten der Tränen" betrat. Unglaublich, wie dieser Ort der Seele wenigstens einen kleinen Teil des Himmels zugänglich machen konnte. Dieser Ort war ein Ort des Friedens, wie man ihn kaum sonst irgendwo finden konnte. Er strahlte eine Aura der Unendlichkeit aus, die Mystik von Tag und Nacht, Ebbe und Flut. Welcher Dichter auch immer einst vom Gedanken der Unendlichkeit verführt wurde, fand sicherlich in der Vergänglichkeit der verführerisch, verschwenderisch farbensatten Blütenkelche Inspiration und Leidenschaft. In diesem kleinen Stück des Paradieses herrschte nie Winter, jedoch auch nie Sommer. Ewiger Frühling, jedoch auch ewiger Herbst. Stets gediehen neue Pflanzen exotischster Art, starben, gebaren gleichzeitig wieder Leben. Ein steter Rhythmus, ewiges Gleichgewicht.

Von einem solchen Gleichgewicht konnte Akane nur träumen - in ihrem Leben gab es praktisch keines. Ständig erlebte sie eine Berg- und Talfahrt der verschiedensten Gefühle und Emotionen, wie als würde sie auf einer Welle bei stürmischer Nacht treiben.

Was diesen Traum der Vergänglichkeit und des darin flackernden Lebens so anziehend machte, war nicht etwa, dass die wahrhaft erstaunliche Farbenpracht sie so verzauberte und sie ständig erfreute.

An diesem Ort fand sie Frieden, da hier für sie weder Glück noch Trauer wirklich existierten. Hier weinte sie, da sie mit diesem Ort viele Erinnerungen an einen kleinen Jungen verband. Aber genau an diesem Ort lächelte sie auch, denn hier konnte sie somit die für sie schönsten Augenblicke ihrer Vergangenheit in Ruhe durchleben.

Lautlos waren ihre Schritte, wie die einer Katze, als sie über die geländerlose niedrige Brücke über einen kleinen, im unruhig flackernden Licht glitzernden Bachlauf schritt. Diese Lautlosigkeit verdankte sie dem harten Soldatentraining, welches sie mit verbittertem Eifer und Ehrgeiz absolviert hatte. Die beinahe schon unwirkliche Anmut jedoch, welche in jeder ihrer Bewegungen Ausdruck fand, war nicht eine Folge des harten Trainings. Scheinbar war es einfach ein Geschenk, das ihr eine freundlich gesinnte Göttin gegeben hatte. Trotz der weiten Kleider, die geschickt zumindest einen groben Teil der durchaus anziehenden Rundungen verbargen, strahlte sie somit einen Eindruck purer Weiblichkeit aus, dem sich selbst der hartgesottenste Offizier nicht entziehen konnte. Für Akane praktisch ein Fluch. Denn sie hatte seit einer ereignisreichen Nacht, im Nebel geboren, kein Interesse daran, die Gebete eines Mannes zu erhören und ihn zu erwählen.

Kein Mann war ihr Ranma genug.

"Ich habe dich erwartet, Akane."

Mit einem Lächeln trat Akane auf Nodoka-san zu, die Frau des Kommandanten, die mit dem Rücken zu ihr auf einer hölzernen Bank vor dem Seerosenteich saß.

"Nodoka-san... Ich freue mich sehr, heute zu ihnen kommen zu dürfen."

Akane verneigte sich leicht vor dem selbst durch Jahre des Leids nicht gebeugten Rücken der Frau, die Akane aus tiefstem Herzen bewunderte. Menschen, die Nodoka-san nicht kannten, hätten wohl über Akane gelacht. Warum sich vor einem Rücken beugen?! Aber Akane wusste, dass Nodoka-san sich durchaus jeder Bewegung bewusst war, die Akane tat.

Ein sanftes Lächeln spielte auf den Lippen der Frau, die Akane als die schönste unter dem Erdenhimmel ansah. Andere Menschen waren zwar der Ansicht, dass Akane mit ihren großen unschuldigen aber entschlossenen Augen der Herrin diese Position streitig machte. Akane hingegen sah das ganz anders. Schon allein dieses Lächeln, das Lächeln einer Mutter, fehlte ihr, was Akane ihrer persönlichen Meinung nach zu einem halben Mann machte.

Teilweise wandte sich Nodoka-san von dem bezaubernden Anblick, der vor ihr lag, ab und bedeutete Akane mit einer einladenden Geste, neben der Herrin auf der Bank Platz zu nehmen.

Nachdem Akane der Aufforderung nachgekommen war, sahen beide eine Weile schweigsam auf den Seerosenteich, bevor Nodoka-san die Unterhaltung begann.

Der Anblick der sich langsam in der nahenden Dämmerung öffnenden Seerosen war einfach überwältigend für jemanden wie Akane, die den Anblick von im Training verletzten und dreckbesudelten Soldaten gewöhnt war.

"Lange ist es her, dass mein geliebter Sohn uns verlassen hat. Und doch können unsere Herzen nicht ruhen. In uns beiden findet die Sehnsucht Stimme. Und wir beide sind wohl die einzigen, die noch an sein Leben glauben."

"Nodoka-san..."

Unsicher versuchte Akane, sich zu erklären. Sie wollte Nodoka-san erklären, dass sie nicht daran glaubte, dass ihr Sohn noch lebte. Sie wollte es dem letzten Menschen, der die bodenständige und realistische Akane nicht kennen wollte, klar machen, dass sie einen solchen Gedanken allein schon absurd fand.

Sich selbst wollte sie das ebenfalls verzweifelt klar machen.

"Du brauchst es nicht zu versuchen, Akane. Ich kenne dich und kann in deinen Augen lesen. Für mich bist du wie ein offenes Buch... Ich sehe die Trauer in deinem Blick, allerdings auch den tief in dir versteckten Funken der Hoffnung. Mir brauchst du nicht zu sagen, dass du glaubst, mein Sohn wäre tot. Von deinen Lippen kann ich jede Lüge hören, in deinen Augen aber die Wahrheit finden."

Darauf wusste Akane nichts zu erwidern. Darauf gab es einfach nichts zu erwidern.

"Heute, so wie in den Jahren davor, besuchtest du mich in meinem Garten. Heute, wie in den Jahren davor, möchte ich dir ein Geschenk machen."

Gespannt blickte Akane ihre Gesprächspartnerin an, welche sie sanft ansah. Beschämt sah Akane auf den Boden, als ihr bewusst wurde, in welchem Ausmaß sie der kindlichen Freude in sich erlaubte, eine solche Kontrolle über ihre Mimik finden zu lassen. Sicherlich musste ein unansehnlich breites Lächeln mittlerweile ihren Schädel spalten...

"Sieh her, Akane."

Das tat sie, nur um im nächsten Moment in verträumter Bewunderung zu ertrinken.

"Dieses Schwert soll ab heute dir gehören, Akane. Halte es in Ehren." Zitternd nahm Akane Schwert und Scheide an sich. Ihre Augen glänzten in Bewunderung, als sie den Schliff der Klinge musterte, als sie einzelne Lichtreflexe mit dem blanken Metall des Katanas auffing. Ein wahres Kunstwerk.

"Aber höre mir zu, Akane... Du bist nicht sein Meister. Du magst vielleicht die Schlangenhaut des Griffes mit deiner Hand umschließen, mit dem Metall nach deinen Feinden Hacken, aber du wirst niemals seine Klinge führen können."

Verwirrt und ein wenig enttäuscht wandte Akane ihren Blick von diesem Meisterwerk der Schmiedekunst auf das nun ernste Gesicht der Herrin.

"Wo besteht dann der Sinn in eurem Geschenk, wenn ich dieses Schwert nie werde führen können?"

"Akane, dieses Schwert soll für dich keine Waffe sein - für dich soll es ein Wegweiser sein. Denn das Schwert sehnt sich nach seinem Meister, ruft nach ihm, und wird ihn zu dir führen."

"Und dieser Meister? Wer ist das?"

"Du möchtest, dass jeder Mensch glaubt, er sei eine Erinnerung für dich. Ich weiß nicht genau, wie viel er dir bedeutet, wie weit deine Liebe für ihn geht. Aber ich weiß, dass mein Sohn auch für dich mehr als nur eine bloße Erinnerung ist."

"Nodoka-san...-"

"Akane... geh bitte nun. Es wird spät, und du möchtest doch nicht, dass dein Vater sich Sorgen um dich macht, nicht wahr? Und das gerade an deinem Geburtstag..."

Schweigend erhob sich Akane von ihrem Platz auf der Bank, schob das Schwert in seine Scheide und verneigte sich noch einmal vor der Herrin, bevor sie sich auf ihren Heimweg machte. Einmal jedoch hielt sie noch inne, als sie die Stimme der Herrin hörte.

"Schlafe gut, Akane. Träume von einem goldenen Morgen."

"Gute Nacht, Nodoka-san..."

Ohne sich noch einmal umzuwenden verließ sie die Gemahlin ihres Vorgesetzten und begab sich auf den Heimweg, immer noch voller Gedanken an das, was Nodoka-san ihr gesagt hatte. Würde dieses Schwert Ranma wirklich zu ihr führen können?

Der Soldat in ihr vertrat die nüchterne Ansicht, dass Tote nicht wieder aus dem Reich der Nacht zurückkehren konnten. Die junge Frau, das kleine Mädchen, die Prinzessin einer vergessenen Geschichte jedoch klammerte sich an diese Hoffnung und glaubte an die geheimnisvolle Macht des Schwertes.
 

Erschöpft schloss Akane die Augen, als sie auf dem Geländer des Balkons saß, der von ihrem Zimmer aus durch Glastüren betretbar war.

Warum mussten Geburtstage immer so anstrengend sein? So viele Menschen, die einem eine Freude machen wollten... Und doch war dieser eine Mensch nicht anwesend gewesen, mit dem sie diesen speziellen Tag gerne verbracht hätte.

Nachdenklich sah sie auf den länglichen Gegenstand, der in ihrem Schoß lag. Wie lange hatte sie es sich eingeredet, dass es vollkommen sinnlos sei auf ihn zu warten? Auf seine Rückkehr zu hoffen? Eine lange Zeit... Und eine lange Zeit konnte sie selbst sich davon überzeugen, dass sie eine vollkommen realitätsbewusste Sicht über das Leben besaß. Und nun? Nun hatte Frau Saotome mit nur wenigen Worten und einem Schwert ihre ganzen, sinnlosen Hoffnungen belebt und alle Rationalität aus ihren Gedanken verbannt.

Wahrscheinlich war ihr das nur gelungen, da Akane an ihren Geburtstagen im Allgemeinen recht ... emotional aufgewühlt war. Natürlich, das musste es sein. An diesem Tag schienen Jahr für Jahr die Geister der Vergangenheit sich einen Pfad in die Gegenwart zu erschleichen. War es dieses Gefühl, diese Leere, die ihr an diesem Tag immer wieder bewusst machte, dass sie schon wieder ein Jahr ohne ihn vor sich hatte? Ein Jahr ohne sein Lachen, ein Jahr ohne seine Umarmung, die Sicherheit versprach.

Warum sie ausgerechnet an ihrem Geburtstag von diesen wehmütigen Gefühlen, die eigentlich kein Soldat hätte fühlen dürfen, heimgesucht wurde, lag an einer einzigen Tatsache: An ihrem Geburtstag durfte sie kein Soldat sein. Um ihrer Familie und ihren Freunden eine Freude zu machen, trainierte sie an diesem Tag nicht, erfüllte keine Missionen. An diesem Tag gab es für sie keine Möglichkeit, ihren Gedanken - ihren Gedanken an ihn - zu entfliehen. Tag auf Tag folgte, und den Sonnenuntergang konnte sie nie so sehen, wie sie es an diesem Abend tat. Nur an dem Abend ihres Geburtstages konnte sie den lauen Abendwind auf ihrem Gesicht spüren und dabei die verschwenderischen Farben des Himmels betrachten. Feuriges Rot, das über spielerische Übergänge in samtenes Blau zerfloss...

An allen anderen Tagen des Jahres trainierte sie bis tief in die Nacht, nur um dann vollkommen erschöpft in die Kissen zu fallen. Gestattete sie sich eine Atempause, so musste sie sich ihren Gefühlen und ihrer stillen Sehnsucht ergeben.

Mit beiden Händen balancierte sie das Katana in ihren Händen und wog es in ihnen. Sollte dieses Schwert sie zu Ranma führen? Oder war es nur die Hoffnung einer einsamen Mutter und eines kleinen Mädchens, das seinen Spielkameraden aus alter Zeit störrisch zurück verlangte?

Die Ungewissheit nagte an ihr. Wie sollte sie es herausfinden? Wie sollte sie herausfinden können, ob dieses Schwert etwas vollbringen konnte, was ihr Schreien, Flehen, Beten und ihre Tränen nicht vollbringen konnten? Konnte es ihr den kleinen Jungen zurückbringen, den Spielkameraden, den sie so schrecklich vermisste?

Natürlich war es ihr klar. Natürlich war sie sich ihrer eigenen Dummheit bewusst. Aber heute würde sie einfach der Hoffnung in ihrem Herzen vertrauen. Sollte er nicht mehr am Leben sein, so lebte er zumindest in diesem Moment in ihrer Erinnerung.

Dort sah sie einen kleinen Jungen mit rabenschwarzen Haaren, einem kurzen Zopf und den schönsten, saphirfarbenen Augen, die man sich vorstellen konnte. So blau wie das Meerwasser, welches die Sonne küsst, wenn sie über den Horizont bricht und Licht in die Dunkelheit trägt.

Dieser Junge hatte aus dem kleinen, schüchternen Mädchen einen jungen Soldaten gemacht, der mit dem Meer auf diese Art wie kaum ein zweiter verbunden war.

Schnell blickte sie auf, als sie den nahen Schrei einer Möwe vernahm. Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als sie das weiße Gefieder des Vogels im letzten Licht des Tages aufleuchten sah.

"Ja, bringe ihm Kunde. Sage ihm, dass ich hier auf ihn warte und sein Schwert in den Händen halte. Fliege zum Horizont und sage ihm, dass ich auf ihn warten werde. Fliege und trage meine Träume zum Sternenhimmel!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Deepdream
2004-04-29T13:00:07+00:00 29.04.2004 15:00
Ich muss mal wieder sagen, du schaffst es auf eine unglaubliche, schier unerfassbare Art und Weise, aus einfachen Zeichen, die wir Wörter nennen, derartige kleine Wunderwerke entstehen zu lassen, die wir, deine Leser, dann bestaunen dürfen.
Ich muss dir meine Anerkennung aussprechen, allein dein Schreibstil ist schon mehr als nur gut und woher du dann auch noch all die Ideen hernimmst und die Gefühle und Gedanken der einzelnen Charaktere zum Ausdruck bringst.

Einfach eine wunderschöne Geschichte. ^^

Ich hoffe, dass dir die Ideen nicht zu rasch ausgehen und du uns bald mit einem weiteren Kapitel beglückst.

Bye, Deepdream
Von: abgemeldet
2004-04-28T18:09:48+00:00 28.04.2004 20:09
*g* danken? hm... also erstmal musst du hier niemandem danken. aber wenn du das umbedingt willst... dann mach das doch in Form von noch mehr so tollen Fictions^^
Dein Stil ist super und die Story sowieso. Und weil ich ein großer Fluch der Karibik Fan bin kann ich sowieso nicht anders als dir zu sagen wie genial ich diese Fic finde^^
Mach weiter so!
ciao, primaBella
Von: abgemeldet
2004-04-28T16:51:54+00:00 28.04.2004 18:51
wow! ich finde, du kannst wirklich toll schreiben. man merkt, dass du dir auch gedanken darüber gemacht hast und nicht einfach drauflosgeschrieben hast. also, freue mich auf ne fortsetzung, bye shika

PS: magst du fluch der karibik? ich find der fil ist absolut gut! mein lieblingsfilm zur zeit.^-^
Von:  Nex_Caedes
2004-04-28T15:46:56+00:00 28.04.2004 17:46
toll!!!
etwas melancolisch aber schön zugleich.
mach weiter so
nex


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