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Lovestory

von

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Change

Titel: Lovestory

Kapitel 3a/3 (+Epilog)

Autor: cristall

Email: cris@originalbishounen.com

Livejournal: www.livejournal.com/users/cris_mimi

Genre: Harry Potter

Warnings: Slash, Drama, Death

Pairing: Dies ist der erste Teil des dritten Kapitels, welches wesentlich länger werden wird, als ich erwartet habe. An und für sich wäre es wohl auch kein Problem gewesen, dass dritte Kapitel hier zu beenden und den Rest in ein viertes zu packen, aber das wollte ich irgendwie nicht. Um die Wartezeit jedoch nicht noch zu verlängern habe ich mich jetzt entscheiden einen Part 3a hoch zu laden (ungebetat) bevor das eigentliche Kapitel drei hochgeladen wird. Es sind 18.700 Worte, sprich bereits länger als das zweite Kapitel. Über Fehler bitte hinweg sehen, die werden alle noch ausgebessert. Über Kommentare würde ich mich wie immer mehr als nur freuen.

Einige Sachen kommen in diesem Kapitel etwas plötzlich und schnell... kann sein, dass ich das in der endgültigen Fassung noch ändere...
 

Danksagungen und Antworten auf Kommentare am Ende des Kapitels
 

Chapter 3 - Change
 

If ever you had said to me before

That I would live this life that I am

Living now I guess it's all so strange

To feel the way I do inisde but

Have so much that I could feel some

pride for in my life so why is it that

I feel like this
 

Staind - Change
 

Harry James Potter hatte in seinem Leben viel erlebt und dennoch war er seinen Eltern nie begegnet. Einmal hatte er ihre Geister gesehen und sie hatten ihm das Leben gerettet - zum zweiten Mal, denn als sie ihm sein Leben zum ersten Mal retteten starben sie.

Alles was er von seinen Eltern hatte waren Fotos und sein Leben.

Als er 13 Jahre alt war traf er zum ersten Mal auf den besten Freund seines Vaters, seinen Paten Sirius Black.

Sirius wurde für ihn schnell das, was er durch den Tod seiner Eltern nie gehabt hatte: Ein Vater, ein Bruder, ein Freund, etwas das er nicht definieren konnte, aber es war auch nicht wichtig Sirius Stellung in seinem Leben zu definieren, denn alles was zählte war, dass er Sirius liebte.

Als Harry 15 war starb Sirius und es war Harry Schuld. Als er 16 war starb der Schulleiter von Harrys Schule, der Harry immer ein Vertrauter gewesen war. In diesem Jahr begann das Grauen:

Kurz darauf wurde Harry von seinem besten Freund verraten und nur wenige Zeit später tötete dieser seine Geliebte und Harrys beste Freundin Hermione Granger.

Harry James Potter hatte in seinem Leben viel erlebt und sein ständiger Wegbegleiter war der Tod, aber er hatte ihn akzeptiert, denn er wusste irgendwann würde der Tod auch ihn holen und dann würde alles ein Ende finden und gut werden, denn Harry war klar, dass wenn er starb auch sein Gegenpart sterben würde und die Erde endlich frei wäre.

Der Schulleiter Albus Dumbledore hatte gewusst, wie Harrys Leben aussah und wie er dachte. Und er wusste auch, dass es seine Schuld war. Als er spürte, dass er bald sterben würde, ermordet werden würde, da entschloss er sich seinen Fehler wieder gut zu machen.

Er sah in Harry eine Art Sohn und wollte, dass Harry wenigstens einmal in seinem Leben glücklich war und sein eigenes Leben nicht mehr nur als Mittel zum Zweck sah.

Und so hinterließ er Harry ein Objekt der Magie, durch das Harry, wenn er dazu bereit war sich seinen Ängsten stellen würde um endlich frei zu werden.

Harry war 16 als eine kleine Glassäule ihn in die Totenwelt zu seinen Eltern brachte.
 

o-o
 

Harry lag noch immer in Sirius Armen als ihm bewusst wurde, dass etwas nicht stimmen konnte. Sirius war tot und dies war bestimmt nur einer von Harrys Wunschträumen.

Oder vielleicht war er selber tot?

Er erinnerte sich an die Explosion die es in seinem Zimmer gegeben hatte. War er vielleicht selber tot? War er endlich gestorben? War es schlussendlich alles vorbei?

Er drückte sich von Sirius weg und blickte diesen an. Sirius ließ seinen Arm um Harrys Taille liegen, so dass er nicht einfach ganz wegtreten konnte.

"Bin ich tot?", fragte Harry mit deutlicher Erleichterung in seiner Stimme, die er sofort bereute, als er den Schmerz in Sirius Augen sah. "Tut mir leid.", flüsterte er und Sirius lächelte und zog ihn wieder ein Stückchen näher.

"Du bist nicht tot.", sagte Sirius mit einer Sanftheit die Harry gar nicht von ihm kannte. "Du bist nur... zu Besuch."

Sirius lächelte noch immer, doch Harry war mit einem Male eingefallen, dass er hier wohl Sirius Geist gegenüberstand und ihm endlich alles sagen konnte was er ihm schon die ganze Zeit hatte sagen wollen. "Es war meine Schuld.", sprudelte es aus ihm heraus. "Ich hätte es vermeiden können. Ich hätte direkt mit dir Kontakt aufnehmen müssen, dann hätte ich den ganzen Kampf vermeiden können und du hättest mich nicht beschützen müssen und würdest noch..."

"Harry.", meinte Sirius und obwohl er nicht laut sprach war Harry sofort still. Sirius lächelte noch immer und hob eine Hand und strich Harry unglaublich zärtlich durch die Haare.

"Ich liebe dich.", sagte Sirius und Harrys Hände waren mit einem Male verschwitzt und sein Herz raste und gleichzeitig breitete sich in ihm eine angenehme Wärme aus.

"Wirklich?", fragte er und Sirius lachte kurz auf, bevor er sich zu Harry beugte und ihm einen Kuss auf die Stirn hauchte.

"Wirklich.", sagte Sirius und Harry spürte wie er sich vollkommen entspannte. "Ich liebe dich auch.", sagte Harry und es war das erste Mal, dass er solche Worte sprach. Er ließ zu, dass Sirius ihn erneut an sich drückte.

Harry ließ Sirius schließlich los und drehte sich zu seinen Eltern, mit denen er bisher noch kein Wort gewechselt hatte. Er fühlte sich beschämt und irgendwie mies, aber es reichte nicht aus um das warme Gefühl in seinem Körper zu unterdrücken.

Er hatte Sirius endlich alles gesagt, er hatte sich entschuldigt und er fühlte sich so frei wie er sich schon lange nicht mehr gefühlt hatte.

Lily lächelte ihn sanft an und Harry fühlte, dass sie verstand wie es ihm ging. Erneut stiegen ihm Tränen in die Augen. Wie konnte sie verstehen was mit ihm geschah? Sie kannte ihn doch kaum. Warum war in ihren Augen soviel Mitgefühl, wieso konnte er in ihrer Gestik sein eigenes Leid wieder finden?

Harry wurde sich langsam aber sich bewusst was es bedeutet zu lieben und geliebt zu werden. Es bedeutete mehr als nur jemanden nahe zu sein und sich um den anderen zu sorgen. Liebe verband zwei Menschen, ließ sie nicht los und schmiedete ein ewiges band.

Harry fühlte sich von dem Gedanken erdrückt wie sehr seine Eltern ihn geliebt hatten und noch immer liebten. Sie hatten ihr Leben für seines gegeben ebenso wie Sirius - so bedingungslos hatten sie ihn geliebt.

War er auch in der Lage so zu lieben? Konnte er das? Er schluckte und bevor er darüber nachgedacht hatte warf er sich schon in die Arme seiner Mutter und weinte hemmungslos.

"Ich hab dich vermisst.", flüsterte er und Lily strich ihm über die Haare und über den Rücken und flüsterte belanglose Dinge, die gleichzeitig alles schlimmer und doch besser machten.

Er spürte eine Hand auf seiner Schulter die eindeutig nicht zu seiner Mutter gehörte und blickte auf, schaute in das Gesicht seines Vaters.

"Dad.", schluchzte er und zögerte einen Moment, denn es war etwas anderes sich bei seinem Vater auszuheulen, als bei seiner Mutter, doch da hatte James schon einen Arm um ihn gelegt.

Harry schmieget sich an seinen Vater, während Lily einen Arm um ihn legte und Sirius ihm über die Haare strich und in ihm breitete sich eine Wärme und Geborgenheit aus, die er in seinem Leben bisher selten erlebt hatte und die ihn auf eine abstruse Art und Weise an Draco erinnerte.
 

o-o
 

Draco grummelte und klopfte erneut an Harrys Tür. Sie waren bereits seit über einer Stunde in Grimmauld Place und obwohl Harry nur kurz seine Tasche abstellen wollte war er noch immer nicht aufgetaucht. Draco war deshalb wirklich nicht gut gelaunt. Er war es nicht gewohnt jemandem hinterher zu laufen. Normalerweise liefen die Menschen hinter ihm her.

Natürlich machte es ihm nichts aus für Harry da zu sein, auch wenn das ein seltsames Gefühl war, aber dennoch...

Er seufzte und lehnte den Kopf für einen Moment gegen den Türrahmen. Alles war zu schnell passiert und er wusste selber noch nicht was eigentlich geschehen war. In ihm herrschte ein riesiges Gefühlschaos und er konnte sich nicht erklären warum und wusste nicht was er mit sich anfangen wollte.

So war sein Leben noch nie gewesen: chaotisch und wirr. Er hatte immer alles straff organisiert gehabt war auf alles vorbereitet gewesen. Mit Harry war es anderes geworden.

Harry!, fiel es Draco ein und er klopfte erneut an die Tür, öffnete sie dann als zum wiederholten Male keine Antwort kam. Draco trat ein und blickte sich um.

Es war niemand im Raum. Der Slytherin zog verwundert die Stirn kraus. Ob Remus hier war und Harry gerade bei ihm war? Oder war Harry von irgendeinem Ordensmitglied wegen einer Besprechung zur Seite gezogen worden? Oder...?

Draco schüttelte den Kopf um weitere Gedanken zu vermeiden. Er würde sich nicht unnötige Sorgen machen. Sie befanden sich an einem der sichersten Orte in ganz England und Harry war nichts passiert. Er würde einfach auf den Gryffindor warten müssen auch wenn er das noch nie zuvor getan hatte.

Draco drehte sich gerade wieder in Richtung Tür als sein Blick auf einen am Boden liegenden Gegenstand fiel. Er musste aus dem Regal gefallen sein. Draco trat näher und hob ihn auf.

Er erkannte den Gegenstand sofort. Es war die kleine Glassäule die er erst vor kurzem in der Hand gehalten hatte, doch nun leuchtete sie in einem komisch matten Licht. Draco drehte sie und blickte in sie hinein und schnappte erschrocken nach Luft, als er in einem der Spiegel Harrys Gesicht erkannte.

Er blickte sich um, doch Harry war nirgendwo im Raum zu sehen und auch ein Bild von ihm stand nirgendwo. Wieso hatte er dann Harrys Gesicht widergespiegelt gesehen?

Draco blickte erneut in die Säule und erkannte, dass Harry sich bewegte, aufgeregt redete und nicht alleine war. Eine der Personen erkannte Draco sofort: Sirius Black. Harry hatte ihm nie von Black erzählt, aber Draco wusste, dass etwas zwischen dem Jungen und dem angeblichen Mörder sein musste.

Er hatte Harry immer beobachtet und konnte alles deuten. Am Anfang des sechsten Jahres war Harry von Trauer zerfressen gewesen und in der Juniorordenversammlung hatte Draco Granger und Harry einmal beim Flüstern gelauscht und hatte gehört wie sie über das geredet hatten was im Sommer mit Sirius geschehen waren.

Wieso stand Harry Potter nun einen - wenn auch wahrscheinlich unschuldigen, denn Harry würde sich niemals mit einem Kriminellen einlassen, vor allem nicht bei dem was Black getan haben soll - Mörder? Draco betrachtete die anderen Personen die dabei standen.

Der Mann war groß gewachsen und hatte eine schlanke, wenn auch kräftige Figur und Draco war sich sicher, dass er mal als Jäger gespielt hatte, denn er hatte genau den passenden Körper dafür. Das markante an ihm aber war das verstrubbelte Haar so wie an der Frau, die daneben stand nicht die roten Haare auffielen, sondern die grünen Augen.

Beides - sowohl Haare als auch Augen - hatte auch Harry. Draco schnappte erschrocken nach Luft als ihm klar wurde, dass es Harrys Eltern waren die neben ihm standen.

"Verdammter Idiot.", schimpfte Draco und er war sich nicht sicher ob er Harry meinte, weil dieser sich mal wieder in Gefahr gebracht hatte, Dumbledore, weil dieser Harry die Säule gegeben hatte oder sich selbst, weil er Harry nicht hatte beschützen können.
 

o-o
 

Harry setzte sich auf den Boden - genau genommen war hier kein Boden, denn Harry befand sich im Nichts, aber sobald Harry darüber nachdachte wurde ihm schlecht und deshalb tat er einfach so als gäbe es hier einen Boden - und wartete bis Sirius und seine Eltern sich ebenfalls gesetzt hatten.

Sirius saß neben ihm und seine Eltern ihm gegenüber, Harrys linker Hand in Lilys rechter und Harry strich sich mit der freien Hand über die Wange auf der Suche nach Tränen die ihm bisher entkommen waren, während er seine Familie verlegen anlächelte.

"Entschuldigung.", murmelte er, doch James schüttelte nur den Kopf und sagte nichts. Harry suchte für einen Moment nach Worten, denn er wusste nicht, welche Frage er zuerst stellen sollte.

"Wo genau sind wir hier?", fragt er schließlich und er sah, dass die Anderen nun ihrerseits nach Worten suchten. "Im Geisterreich.", sagte Sirius schließlich und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Harry fiel jetzt erst auf wie viel gesünder Sirius aussah. Er hatte immer angenommen Geister würden das Aussehen beibehalten, dass sie im Moment ihres Todes hatten, doch da hatte er wohl falsch gelegen.

"Geisterreich?", wiederholte Harry fragend und fühlte sich noch verwirrter als zuvor. Lily drückte seine Hand und lächelte ihn an. Der Ausdruck in ihrem Gesicht erinnerte ihn an Hermione und sein Herz zog sich schmerzlich zusammen, während er sich zwang seiner Mutter aufmerksam zuzuhören.

"Jeder Mensch trägt bei seiner Geburt einen gewissen Anteil Energie in seinem Körper. Manche mehr.. und manche weniger. Es gibt viele verschiedene Arten von Energie und das macht uns zu so verschiedenen Menschen. Manchmal ist die Energie sanft und manchmal kraftvoll, manchmal ist sie hinterhältig und manchmal ganz offensichtlich. Doch was wichtig ist, ist das Menschen die viel von dieser Energie ins ich tragen besondere Fähigkeiten entwickeln. Sie sind etwas besonderes, nämlich.."

"Zauberer.", beendete Harry den Satz für seine Mutter und fühlte sich mit einem Male atemlos. Lily lächelte und fuhr fort.

"Genau. Die Magie die wir fähig sind zu vollbringen ist nichts anderes als die Nutzung dieser Energie. Theoretisch besitzt jeder Mensch die Fähigkeit zu zaubern. Doch wer zu wenig Energie hat und zaubern würde der würde sich selbst in Todesgefahr bringen. Diese Menschen die gerade genügend Energie zum Leben haben nennen wir Muggle. Früher einmal... da gab es trotz allem keinen Unterschied zwischen Zauberern und Mugglen. Doch irgendwann begannen die Muggle Angst zu bekommen, denn sie begriffen, dass die Zauberer stärker waren als sie selbst. Sie begannen Zauberer zu hassen und sie zu vermeiden und begegneten ihnen mit Hass und Abscheu. Die Zauberer, anstatt zu beweisen, dass die Muggle falsch lagen begannen sich zurückzuziehen und wie kleine Kinder zu schmollen und schufen sich ihre eigene kleine Welt abseits der Muggle.

"Menschen neigen dazu zu verdrängen wovor sie Angst haben und nicht mehr darüber zu reden. So hörten die Muggle, die Zauberer noch erlebt hatten irgendwann auf ihren Kindern von diesen anderen Menschen zu erzählen die so seltsame Dinge konnten und vergaßen die Welt die direkt neben ihrer eigenen existierte. Deshalb verstecken wir uns noch heute."

Harry hörte seiner Mutter aufmerksam zu, doch als sie fertig war besann er sich wieder auf seine Frage. "Ich verstehe nicht was das hier mit zu tun hat?", fragte er und sie lächelte noch immer.

"Ich weiß nicht warum Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten geboren wären und warum deshalb einige mehr wert sein sollen als andere. Ich weiß nur, dass diese Wertzuordnung von uns Menschen selbst vorgenommen wurde. Wenn wir Leben, Harry, ist jeder Mensch gleich. Nicht unsere Fähigkeiten oder die Art wie wir geboren werden machen uns zu dem was wir sind, sondern unsere Entscheidungen."

"Das meinte Dumbledore auch einmal zu mir.", sagte Harry und James schaltete sich in das Gespräch ein. "Dieses Prinzip Harry war die Grundlage des Orden des Phoenix. Für eine Welt die auf dieser Grundlage aufbaut wollten wir eintreten."

Lily nickte und redete weiter. "Jedenfalls.. dadurch dass die Menschen eine offensichtliche Mauer zwischen sich gebaut hatten, änderten sich auch andere Dinge. Das was ich dir nun erzähle Schatz, dürftest du eigentlich niemals erfahren, denn es ist eine Weisheit die du erst nach deinem Tod erlangen solltest. Aber du hast soviel für die Welt getan, dass du es dir verdient hast mehr zu erfahren. Durch ihre Trennung voneinander zogen die Menschen nicht nur während ihrem Leben eine Mauer zwischen sich auf, sondern auch nach ihrem Leben. Manche Dinge kann selbst der Tod einem nicht verzeihen. Menschen sind Wesen Harry, deren Art sehr vom Glauben abhängt. Die Muggle vergaßen die Energie, die in ihnen stecke und verloren den Glauben an sie. Und obwohl die Energie etwas ist was nie stirbt, so kann sie doch nicht ohne Glaube existieren."

Harry begann langsam zu verstehen. "Meinst du damit... dass es tatsächlich so etwas wie ein Leben nach dem Tod gibt? Das es die Energie in uns ist die niemals stirbt und durch die wir fähig sind zu Geistern zu werden?"

"So ungefähr ja. Allerdings werden nur die Menschen zu Geistern die zwar ihre Energie erkannt haben, sich aber nicht von ihren körperlichen Wesen trennen können." Harry verstand die Einzelheiten noch nicht ganz, aber er fragte nicht nach, denn er war sich sicher wenn er darüber nachdenken würde, würde er es bald verstehen. Stattdessen ließ er seine Mutter weiterreden.

"Wenn du also stirbst und dich mit deinem Tod abgefunden hast so bist du in der Lage ein weiteres Leben zu führen. Ein Leben in dem es keine Zeit und keinen Raum gibt in der du alles sein kannst was du willst und jeden treffen kannst den du willst."

"Das meinte Albus also mit "für den gut vorbereitete Geist ist der Tod nur ein weiteres Abenteuer"...", murmelte Harry und meinte dann lauter und als direkte Frage. "Diese Energie.. was genau ist das?", fragte er "Unser Geist? Unsere Seele?"

Lily zögerte einen Moment und blickte dann Hilfe suchend James an, der schließlich nickte und meinte "Ja. Ich denke so könnte man das etwa sagen."

Harry ließ die neuen Erkenntnisse für einen Moment einsinken, bevor er wieder redete. "Das bedeutet also, dass ich mich gerade in dieser Welt befinde?", fragte er "Eine Welt die aus reiner Energie besteht?"

"Ja.", sagte Sirius und grinste ihn dabei frech an. "Aber keine Angst Harry. Dein Aufenthalt hier wird nicht lange sein. Wie ich schon gesagt habe.. du bist nur zu Besuch. Um endgültig Abschied zu nehmen. Deshalb hat Albus dir die Glassäule gegeben, damit du, wenn du bereit bist, wirklich Abschied nehmen kannst, etwas, was dir bisher dein ganzes Leben lang verweigert worden ist."

Harry schluckte und schaute für einen Moment einfach ins Nichts hinein, bevor er es wagte seine Familie wieder anzusehen. Und selbst als er ihnen allen nach und nach in die Augen blickte brauchte er noch einige Zeit, bevor er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte.

"Und wie komme ich von hier wieder nach Hause?", fragte er und verdrängte die Gedanken, die ihn darüber nachdenken ließen wo sein Zuhause eigentlich war, denn so etwas hatte er schon lange nicht mehr.

Sirius blickte ihn mitleidig an. "Das weiß ich nicht Harry. Aber ich weiß, dass deine Aufgabe hier noch nicht erfüllt ist. Du musst verstehen. Erst dann können wir wieder in die Zukunft blicken."
 

o-o
 

Draco hatte lange gezögert was er machen sollte, bevor er die Glassäule schließlich genommen und Harrys Zimmer verlassen hatte.

Er wusste, dass er etwas tun musste. Ihm war klar, dass Harry immer Dumbledores Liebling gewesen war. Dumbledore hätte niemals etwas getan um Harry zu schaden, aber dennoch. Natürlich wusste er auch nicht, ob sich Harry tatsächlich in Gesellschaft toter Menschen befand, aber die Gefahr war zu groß und er würde nicht zulassen, dass Harry irgendetwas passieren würde.

Molly Weasley sagte ihm, dass Remus das Zimmer im zweiten Stock bewohnte, die dritte Tür links von der Treppe und er brauchte nur wenige Sekunden bis er vor der entsprechenden Tür stand. Er zögerte nicht, sondern klopfte sofort, wartete keine Antwort ab, sondern trat einfach ein.

Remus saß auf dem Fensterbrett, die Beine nach draußen hängend und für einen Moment sah er aus wie ein Kind, dass auf der Suche nach sich selbst war.

"Entschuldige.", meinte Draco und trat näher. "Ich wollte nicht stören, aber ich brauche deine Hilfe."

Remus nickte und zog seine Beine wieder nach drinnen, blieb aber auf dem Fensterbrett sitzen. "Worum geht es?", fragte er und Draco fühlte sich mit einem Male wohl und er verstand langsam was Harry zu diesem Lehrer zog und ihn dazu brachte einem Werwolf zu vertrauen.

Und dann fragte Draco sich was sich in ihm eigentlich alles verändert hatte, dass er in der Lage war so einen Komfort zuzulassen.

"Es geht um Harry.", meinte Draco und grinste schief. "Wie immer eigentlich." Remus lachte kurz auf und Draco fühlte seltsamerweise ein kleines bisschen Stolz in sich den Mann zum Lachen gebracht zu haben.

Remus blickte ihn fragend an und Draco begann zu erklären. "Also es ist folgendes. Harry wollte eigentlich vorhin direkt zu mir kommen und nur seine Tasche abstellen, aber er ist nicht gekommen. Also bin ich zu seinem Zimmer gegangen und wollte schauen was los ist und er war nicht da. Ich wollte schon wieder gehen, weil eigentlich wollte ich wirklich nicht in seinen Sachen stöbern, aber dann hab ich diese Säule af dem Boden gefunden.."

Er brach ab und reichte Remus die Säule bevor er weiter sprach. "Ich weiß, dass Dumbledore sie ihm vererbt hat und ich hab mir auch nichts dabei gedacht, aber als ich sie das letzte Mal gesehen habe, da hat sie noch nicht so geleuchtet und vor allen Dingen... hab ich noch nicht Menschen in den Spiegeln gesehen."

Remus betrachtete sie nachdenklich und dann sah Remus die Erkenntnis in seinem Gesicht. "Ich verstehe...", sagte er und Draco setzte sich neben ihn hin. "Was verstehst du?", fragte Draco und Remus lächelte ihn an und Draco konnte sich nicht entscheiden ob er das Lächeln beruhigend oder beunruhigend fand.

"Was das hier ist." Remus drehte sich erneut um und ließ seine Beine aus dem Fenster hängen.

"Lass mich dir eine Geschichte erzählen Draco..."
 

o-o
 

"Erzähl doch mal.. was ist in der Welt der Lebenden so los? Gibt es irgendwelche neuen Gerüchte? Ich will alles wissen.", fragte Sirius und für einen Moment war Harry geschockt. Ein solches Thema hatte er nicht erwartet.

Aber dann begriff er, dass diese Welt hier die Menschen veränderte. Das Leben lag hinter einem. Es gab kein Gut und kein Böse mehr, es gab keine Werte an die man sich festklammern konnte. Alles was hier zählte war die Seele eines Menschen und die Personen, die man geliebt hatte und liebte und auf deren Ankunft man wartete.

James räusperte sich und Harry bezweifelte nicht, dass seine Eltern sich ebenfalls dafür interessierten was in der Schule und vor allen Dingen in Harrys Leben los war. Harry überlegte was er erzählen konnte, doch das einzige was ihm einfiel was nichts mit Krieg und Leid und Verrat zu tun hatte war Draco und er war sich nicht sicher ob er wirklich davon erzählen sollte und wollte.

Sirius strubbelte mit einem Male durch seine Haare und riss Harry damit aus seinen Gedanken. Harry blinzelte erstaunt. "Was?", fragte er und Sirius lachte. "An wen hast du gedacht Harry? Du warst mit einem Male vollkommen woanders. Gibt es da jemanden von dem wir nichts wissen?"

Harry entschied sich, dass er nichts hinterm Berg halten wollte und auch wenn er nicht wusste was das mit Draco eigentlich war und was er fühlte, so konnte er doch zumindest erzählen was er wusste und er wusste auch schon wie er beginnen würde. Mit einem Male waren da unendlich viele Kleinigkeiten die er seinen Eltern aber vor allem Sirius erzählen wollte

Harry drehte sich Sirius und ihm fiel ein, dass es soviel gab was er ihm noch immer erzählen wollte, soviel was er die ganze Zeit fragen wollte.

"Ich habe eine Frage an dich.", meinte er und konnte an Sirius Gesichtsausdruck erkennen, dass dieser nichts gutes ahnte. "Warum warst du damals beim Quidditchspiel?", fragte er "Du weißt schon in meinem dritten Jahr. Du hattest doch keinen Grund da zu sein. Eigentlich sogar wäre das für dich doch die perfekte Gelegenheit gewesen im leeren Schlafsaal an Peter zu kommen."

Sirius verzog das Gesicht und Harry wusste, dass es ein Fehler gewesen war Peter zu erwähnen, doch dann lächelte Sirius. "Ich wollte sehen wie du fliegst.", sagte er und Harry bemerkte aus den Augenwinkeln wie sein Vater automatisch begann genauer zuzuhören.

"Ich hatte Leute über dich reden hören und wollte wissen.. ob du wirklich so sehr wie dein Vater bist." Lily lachte und Harry fühlte sich von Sekunde zu Sekunde wohler. "Und?", fragte er und Sirius strubbelte ihm erneut durch die Haare.

"Du bist überhaupt nicht wie dein Vater.", meinte Sirius und Harry fühlte sich für einen Moment lang verletzt, bevor er Sirius Lächeln saß. "Du bist wesentlich besser."

James lächelte und Harry fühlte sich unglaublich stolz. "Das glaube ich auch."

Harry kniff sich unauffällig in den Arm. War das hier wirklich kein Traum? Seine Mutter hatte die Geste wohl gesehen, denn sie lächelte ihn sanft an. "Worauf willst du hinaus?", fragte sie Harry und Harry begriff, dass sie verstanden hatte, dass hinter der Frage mehr steckte als auf den ersten Blick.

Sirius sah ihn nachdenklich an. "Hat dich das die ganze Zeit beschäftigt?", fragte er schließlich und Harry nickte. "Es gab viel...", begann er langsam und zögerlich, denn es war das erste Mal, dass er diesen Gedanken aussprach und es fühlte sich seltsam an. "..was ich dich fragen wollte. Doch die Fragen wurden mir erst bewusst als du bereits..." Sirius nickte ihm zu und Harry begriff, dass er es endlich aussprechen musste. "als du bereits tot warst."

Sirius strich ihm durch die Haare. "Jetzt kannst du mich alles fragen.", sagte Sirius. "Wir haben alle Zeit der Welt. Du kannst hier sagen was du willst."

"Remus vermisst dich.", erklärte Harry und blickte Sirius starr an. Sirius schien für einen winzigen Moment wie erstarrt, dann lächelte er leicht. "Ich würde mir Gedanken machen, wenn er nicht trauern würde - schließlich war er mein bester Freund."

Harry blickte Sirius an und Sirius war erschrocken und wie zurückgeschlagen von der Traurigkeit in den Augen des Jungen. Hatte er etwas Falsches getan?

"Warum sagst du mir selbst jetzt nicht die Wahrheit Sirius?", fragte Harry und Sirius verstand.

"Harry...", begann Sirius und kniete sich direkt vor ihn und umfing sein Gesicht mit seinen Händen. "Remus war mein bester Freund und er ist es immer noch und wird es immer sein. Aber du hast Recht. Ich hätte dir sagen, dass wir uns lieben. Ich nehme an Remus hat dir alles erzählt."

Harry nickte. "Remus...", begann er stockend. "Meinte du wolltest es mir eigentlich selbst erzählen... warum hast du es nie getan."

Sirius seufzte und senkte den Blick, ließ die Hände fallen und griff dafür nach Harrys. "Ich hatte Angst Harry. Ich weiß nun und habe es hier begriffen, dass es ein Fehler war, aber dennoch... Ich wusste nicht wie ich es dir sagen sollte. Ich wusste was ich dir bedeutete und ich hatte Angst, dass du fürchten würdest mich zu verlieren. Ich hatte Angst du würdest annehmen, dass du nichts mehr bedeutest nur weil ich mit Remus zusammen bin."

Harry hob den Blick und schaute Sirius ernst an. "Das hätte ich niemals geglaubt."

"Es tut mir dennoch leid.", sagte Sirius und als Antwort lächelte Harry nur.
 

o-o
 

Remus erzählte.

"Ich wurde gebissen als ich sieben war. Meine Eltern waren Muggle, doch die Schwester meines Vaters war eine Hexe. Sie half meinen Eltern Hilfe zu erlangen und so erreichten sie schließlich, dass es einen Ort gab an dem man mich einmal im Monat schicken konnte.

Dutzende von Medizauberern versuchten einen Gegenmittel zu finden und erforschten mich so wie sie es bei jedem Werwolf taten. Dabei wurde entdeckt, dass ich kein Muggle, sondern ein Zauberer war. Als ich elf wurde bekamen wir einen Brief von Hogwarts. Meine Eltern hielten es zuerst für unmöglich, doch Dumbledore als Schulleiter erreichte, dass ich trotz allem in Hogwarts aufgenommen wurde.

Bevor ich in Hogwarts war, war ich es gewohnt gewesen immer alleine zu sein. Freunde hatte ich nie welche gehabt und meine Familie hatte immer eine gewisse Distanz zu mir gewahrt. Als ich in Hogwarts war änderte sich alles.

Da waren mit einem Male James und Peter und Jiyu und vor allem natürlich Sirius. Für eine Zeit war ich in der Lage alles zu vergessen und ich genoss die Freundschaften. Aber Zweifel sind immer größer als Glück und irgendwann holten meine Zweifel mich ein.

War ich, der vom Schicksal verdammt worden war, denn überhaupt befugt so etwas wie Glück zu empfinden? Durfte ich Freunde haben und diese durch meine bloße Anwesenheit in Gefahr bringen? Durfte ich, der in der Gegenwart leben musste, überhaupt einen Gedanken an die Zukunft verschwenden?

Zuerst waren die Bedenken klein, doch dann wurden sie von Tag zu Tag größer und irgendwann war mein ganzes Leben von diesen Bedenken erfüllt. Natürlich bemerkten meine Freunde was mit mir geschah und sie redeten mit mir und machten sich Sorgen, aber ihre Worte erreichten mich nicht.

Und als sie mir eröffneten, dass sie wussten wer ich war und mir zuliebe zu Animagi wurden, da wurden meine Bedenken nur noch größer, denn sie hatten mir ein unglaubliches Opfer gebracht und brachten sich wegen mir noch mehr in Gefahr.

Am Anfang unseres sechsten Jahres, kam Jiyu zwei Tage zu spät. Er lebte normalerweise bei seiner Mutter in England, war die Ferien aber bei seinem Vater in Japan gewesen. Er brachte mir etwas mit. Eine kleine Glassäule, in der sich hunderte von Spiegeln befanden. In dem ersten Moment in dem wir alleine waren drückte er sie mir in die Hand und sagte:

,In meinem Land ist diese Säule ein Teil einer Legende. Sie handelt im Groben von einer jungen Frau die ihre Familie verliert und von da an anfängt in der Vergangenheit, besser gesagt in ihren Träumen zu leben. Eine alte weise Frau gibt ihr diese Säule, damit sie lernt mit der Vergangenheit zu leben. Von der Legende gibt es viele Varianten und hier gehen sie am meisten auseinander: Wie die Frau lernt mit der Vergangenheit klar zu kommen. Aber sei lernt es und sie beginnt erneut zu leben. Ich dachte du könntest diese Säule vielleicht ganz gut gebrauchen.'

Ich war Jiyu dankbar für dieses Geschenk vor allem weil ich immer befürchtet hatte, dass er mich dafür hassen könnte, dass er nicht mein engster Freund war und dass er sich ausgeschlossen fühlt, weil ich es nie geschafft habe ihn bei den Marauders zu integrieren.

Aber diese Tat war der Beweis, dass er sich um mich sorgte. Er sorgte sich genug um mich um auf eine Legende zurückzugreifen um mir zu helfen. Jiyu war Wissenschaftler er hasste Wahrsagen und Astronomie, hasste alles was er nicht nachweisen konnte.

Dennoch konnte ich mit der Säule nichts anfangen. Ich stellte sie auf den Nachttisch und vergaß sie. Natürlich wusste ich, dass sie da war, aber ich dachte einfach nicht mehr darüber nach. Genauso wie ein Mensch nicht darüber nachdenkt warum er zwei Augen hat. Man hat einfach zwei Augen. Schluss. Aus. Ende.

Zwei Wochen später schlich sich mitten in der Nacht Sirius zu mir. Ich erfuhr erst viel später, dass dies auf Grund eines Plans von James geschehen ist, aber das ist für diese Geschichte auch nicht wichtig. Sirius setzte sich jedenfalls auf meine Bettkante. Ich hatte nicht geschlafen und war somit noch wach und wartete einfach nur darauf was Sirius tun würde.

Er saß beinahe eine Viertelstunde einfach nur so da und starrte mich an. Dann beugte er sich vor, küsste mich und ich ließ es geschehen. Nun ja.. nicht nur geschehen, ich erwiderte den Kuss, denn er wer alles was ich hatte und alles was ich jemals gewollt hatte.

An diesem Abend verabschiedete ich mich. Ich sandte meine Zweifel in einen weit entfernten Teil von mir selbst und ließ mich fallen. Und Sirius fing mich auf.

Sirius schlief an diesem Abend bei mir und er war schon längst eingeschlafen, als plötzlich ein gleißendes Licht den Raum erfüllte. Als ich die Augen wieder öffnete.. nun... sagen wir es so ich befand mich an einem anderen Ort. Nicht in mir selbst und auch nicht in der realen Welt, aber es ist auch egal in welcher Welt ich war, denn alles was zählt ist, dass ich einige Menschen getroffen haben die mir erklärt haben, dass man manchmal die Vergangenheit weder aufrecht erhalten noch ruhen lassen kann.

Manchmal muss man einfach akzeptieren, dass sie neben einem her läuft und einen begleitet und einen vielleicht nie wieder loslässt, aber das ist auch gut so, denn manchmal muss die Vergangenheit die Gegenwart sein, damit man lernt was seine Fehler waren und in Zukunft die richtigen Entscheidungen trifft.

Das ist es was Harry gerade lernen muss. Er hat den ersten Schritt gemacht indem er seine Vergangenheit akzeptierte. Nun muss er nicht nur begreifen, dass er seine Vergangenheit nicht nur akzeptieren, sondern auch aus ihr lernen muss."
 

o-o
 

Harrys Eltern hatte sie für einen Moment alleine gelassen und nun saß Harry neben Sirius und fühlte sich unglaublich zufrieden und wohl.

Sirius redete und redete und erzählte viel und obwohl Harry zuhörte, hörte er doch eigentlich nichts. Wie viel Zeit wohl schon vergangen war? Ob die anderen schon bemerkt hatten, dass er nicht mehr da war? Ob sie sich Sorgen machten? Ob sie wohl annahmen, dass auf ihn eine Attacke unternommen worden, dass er entführt worden war?

Er wünschte sich er könnte ihnen irgendeine Nachricht zukommen lassen.

Er bemerkte erst nach einer Weile, dass Sirius aufgehört hatte zu reden. Was war passiert? ER blickte Sirius an und die Sorge und die Liebe in seinem Blick rührte ihn erneut zu Tränen. Oh wie sehr würde er ihn vermissen, wenn er wieder in der Realität war. Sirius war ein Teil seines Lebens und Harry war klar, dass es nicht fair von ihm war jetzt an Remus und Draco und an all die anderen zu denken, wenn er doch wusste, dass er Sirius erst wieder sehen würde, wenn er selbst tot war.

Doch als Harry Sirius in die Augen blickte fand er dort auch Verständnis und er wusste, dass Sirius es ihm nicht übel nahm und gleichzeitig verstand er auch warum. Harry gehörte nicht hierher. Noch war er nicht tot. Und seine Sorge und seine Gedanken und sein Wunsch zurückzukehren machte nur klar wie viel Lebenswille noch in ihm steckte.

Sirius hob eine Hand und strich Harry durch die Haare. Harry schloss für ein paar Sekunden die Augen, genoss diese Geste der Liebe bevor er die Augen wieder öffnete und Sirius Frage in sich aufnahm.

"An wen denkst du Harry?", fragte ihn sein Pate und für einen winzigen Moment zögerte Harry, doch dann entschied er sich für die Wahrheit. Er musste einfach mit irgendjemandem darüber reden und er wusste, dass Sirius wohl - so hoffte er zumindest - noch am ehesten verstehen würde.

"Ich frage mich ob er sich wohl Sorgen um mich macht.", sagte Harry und ließ sich gegen Sirius sinken, denn er fühlte sich mit einem Male schwach und hilflos. Sirius schlang bereitwillig einen Arm um ihn. "Wen meinst du Harry? Ron?!"

Harry wurde schmerzlich bewusst, dass tot sein nicht gleichbedeutend war mit allwissend und ihm wurde klar, dass er Sirius noch von Ron würde erzählen müssen. Sirius küsste ihn auf die Haare, als hätte er seinen Schmerz erkannt.

"Was ist los Harry?", fragte er und Tränen stiegen in Harry auf. "Ron hat uns verraten.", flüsterte er schließlich heiser und Sirius drückte ihn fest an sich.

"Ich weiß.", meinte Sirius mit einem Male und erstaunt lehnte sich Harry sich soweit zurück, dass er in Sirius Augen blicken konnte. "Du weißt es aber woher...", und dann verstand er. Natürlich! Wie hatte er nur nicht an sie denken können. "Sie hat es dir erzählt nicht wahr? Natürlich... schließlich ist sie ja auch hier."

Sirius nickte langsam. "Ja Harry. Es war Hermione."

Harry lehnte sich wieder gegen Sirius. "Aber wenn du es wusstest... warum hast du dann nach Ron gefragt?" Ein Moment der Stille verging, bevor Sirius antwortete. "Ich weiß nur was vor Hermiones Tod passiert ist Harry. Ich hatte gehofft und mir für dich gewünscht, dass Ron seine Fehler eingesehen hat und zurückgekommen ist."

"Ich will nicht, dass Ron zurückkommt.", erklärte Harry und Sirius ging nicht weiter darauf ein. "Über wen hast du dann nachgedacht?", fragte er stattdessen und Harry zwang sich nicht schon wieder über Ron oder Hermione nachzudenken (Sie war hier!! Sie war ganz in seiner Nähe!! Und dennoch wollte sie ihn nicht sehen!!) sondern Sirius es endlich zu erzählen.

"Draco Malfoy.", sagte er und war froh, dass Sirius körperlich nicht reagierte, sondern ihn einfach weiter im Arm hielt. "Malfoy?", meinte Sirius nach genau der richtigen Zeitspanne. "Hermione hat erzählt, dass er die Seiten gewechselt hat."

Harry wünschte sich Sirius würde aufhören ganz normal über Hermione zu sprechen, doch er sagte nichts dazu. "Ja, dass hat er.", antwortete Harry und lächelte dabei und wusste, dass Sirius mehr von ihm erwartete, als so eine einfache Aussage. "Er ist... es ist nicht so, dass er sich komplett geändert hat. Er ist immer noch arrogant und selbstsüchtig, aber... er hat auch andere Seite. Er war immer für mich da, wenn ich ihn brauchte. Er versteht was los ist, er versteht wie ich fühle, weil er... er einen ähnlichen Hintergrund hat wie ich."

Harry spürte wie Sirius lächelte, als dieser seinen Kopf gegen Harrys Haare lehnte. "Das klingt, als würde Draco dir viel bedeuten." Harry fühlte sich seltsamerweise wohler als Sirius Dracos Vornamen benutzte. "Das tut er auch."

Sirius begann ihm sanft den Nacken zu kraulen und Harry schloss die Augen und versuchte soviel wie möglich von Sirius Wärme in sich aufzunehmen.

"Liebst du ihn?", fragte Sirius und ein Schauer lief über Harrys Rücken. "Nein.", sagte er beinahe automatisch, denn darüber hatte er sich noch keine Gedanken gemacht und die Frage kam eigentlich vollkommen unerwartet für ihn. Aber nun war sie ausgesprochen und begann sich Gedanken darüber zu machen. "Vielleicht.", räumte er schließlich ein. "Ich weiß es nicht. Ich habe mir keine Gedanken darüber gemacht. Macht es dir nichts aus?"

Sirius legte eine Hand unter sein Kinn und zwang Harry ihn anzusehen. "Warum sollte es?", fragte er und Harry versuchte seinem Blick auszuweichen, weil Sirius Blick so ungeschützt war und ihn dazu brachte viel zu viel nachzudenken, doch Sirius ließ es nicht zu und schließlich gab Harry auf und stellte sich seinen eigenen Gedanken.

"Weil er ein Malfoy ist." Sirius überlegte einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. "Ich vertraue auf dein Urteil. Wenn du ihm vertraust und ihn schätzt, dann tue ich das auch."

Harry lächelte und beugte sich dann zu Sirius und umarmte ihn fest. "Danke.", flüsterte er und erneut stiegen ihm Tränen in die Augen.

Sirius hielt ihn einfach nur in den Armen und ohne dass Harry es bemerkte, begann er erneut zu weinen und klammerte sich an Sirius und schlief schließlich vollkommen erschöpft in Sirius Armen ein.
 

o-o
 

Harry war sich nicht klar wie viel Zeit vergangen war. Sie hatten geredet und geredet hatten gelacht und geweint und teilweise einfach nur stumm nebeneinander gesessen. Harry hatte diese Zeit genossen hatte dabei jede Einzelheit in sich aufgezogen um sie für immer in seiner Erinnerung zu bewahren.

Gerade saßen sie schweigend zusammen, als Harry plötzlich ein komisches Prickeln in seinem Körper merkte. Als er seine Hand hob flimmerte diese und war seltsam transparent, als würde sie jeden Moment verschwinden. "Was passiert hier?", fragte er leise und als er aufblickte stellte er fest, dass seine Eltern und Sirius einige Meter entfernt von ihm standen die Gesichter der drei geprägt von Trauer.

"Was passiert hier?", wiederholte Harry und stand dabei diesmal, leichte Verzweiflung aus seinen Gesten sprechend.

"Dein Leben ruft dich.", sagte Sirius und klang als wäre er bereits weit entfernt. "Du musst zurück."

Harry schüttelte den Kopf. Er war noch nicht bereit, es war noch nicht so weit. Er hatte noch soviel was er fragen wollte, soviel was er wissen musste. Lily lächelte ihn sanft an. "Aber Harry. Du hast es doch verstanden. Wir werden uns bald wieder sehen. Es bringt nichts wenn du versuchst die Vergangenheit zurückzuholen. Irgendwann wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist wird sie dich schon von selbst einholen."

Tränen begannen über Harrys Gesicht zu laufen, obwohl er wusste, dass es diesmal kein ,Leb wohl' sondern ein ,Auf Wiedersehen' war.. "Ich werde euch vermissen." Ohne, dass sie sich bewegten entfernte sich seine Familie immer weiter von ihm, bereits jetzt schon konnte er nicht mehr jede Einzelheit erkennen, wie als würde sich ein Nebel um die drei Körper legen und Harry konnte nichts machen um es zu verhindern, denn sein Körper bewegte sich nicht so gerne er das auch wollte.

Warum passierte immer alles so schnell? Andauernd änderte sich sein Leben und er war sich nie ganz klar wo er gerade stand. Er wollte doch nur ein einziges Mal sein Leben selbst bestimmen können.

"Ich liebe euch.", schrie er, doch da waren sie bereits verschwunden. "Das wissen sie Harry.", sagte jemand und Harry erstarrte für einen Augenblick bevor er sich langsam und mit zögernden Bewegungen umdrehte.

"Hermione...", flüsterte er und das braunhaarige Mädchen lächelte ihn sanft aber auch schuldbewusst an. "Hallo.", sagte sie und trat einen Schritt näher. "Was tust du hier?", fragte er und Hermione verdrehte die Augen in einer Geste, die Harry von ihr nur zu gut kannte und die ihn beinahe lächeln ließ, obwohl er sich dem Ernst der Situation vollkommen bewusst war.

"Ich... habe mich nicht früher getraut dir gegenüber zu treten.", erklärte sie ohne dass er sie dazu aufgefordert hätte. "Deine Eltern und Sirius waren die ganze Zeit dabei und auch wenn ich mit Sirius reden kann... ich traue mich nicht deinen Eltern unter die Augen zu treten nach allem was passiert ist."

"Ich denke nicht, dass ich noch viel Zeit habe.", erklärte Harry und Hermione lächelte traurig. "Das ist mir klar. Ich habe schon wieder zu spät gehandelt."

Harry spürte plötzlich wie eine Welle Zuneigung ihn überrollte. Mit einem Male wollte er nur noch zu ihr gehen und sie in den Armen nehmen und trösten, so wie er es früher immer getan hatte. Aber es war nicht mehr so wie früher und so einfach und deshalb blieb er stehen.

"Ich wollte dich um Verzeihung bitten.", sagte sie und Harry riss erstaunt die Augen auf. Er hatte in den wenigen Sekunden nicht wirklich darüber nachgedacht warum Hermione hier war aber jetzt wurde ihm klar, dass er angenommen hatte sie würde ihm weitere Vorwürfe machen.

"Es ist schwer zu erklären was ich momentan denke und fühle, aber ich hatte hier viel Zeit für mich gehabt und habe oft mit Sirius geredet und ich denke, dass ich dir das schuldig bin. Ich bereue nicht, dass ich versucht habe Ron zurückzuholen. Ich bereue auch nicht, dass ich bei dem Versuch gestorben bin. Das war meine Entscheidung und ich war mir in diesem Moment vollkommen klar was ich tat. Aber ich bereue die Vorwürfe die ich dir gemacht habe. Es war nicht nur deine Schuld - es war auch meine. So wie du hättest handeln können hätte ich das auch tun können. Vielleicht, wenn wir uns gegenseitig genügend vertraut hätten wäre es möglich gewesen dass..."

Sie schüttelte den Kopf und fuhr anders fort. "Ich habe dir viel Kummer bereitet Harry und war zu sehr mit mir selbst beschäftigt gewesen um zu sehen was mit dir geschieht. Hätten Ron und ich uns von Anfang an klar gemacht, was es bedeutet in deiner Haut zu stecken wäre wirklich alles anders gekommen. Ich weiß nicht ob du meinte Entschuldigung annehmen kannst, aber dennoch will ich es dir gesagt haben: Es tut mir leid. Unendlich leid. Ron hatte dich verlassen - zumindest ich hätte für dich da bleiben müssen."

Nun war es Harry der den Kopf schüttelte. "Ebenso wie du Hermione habe auch ich meine Fehler gemacht, wahrscheinlich größere und schwerwiegendere als ihr alle zusammen. Ich weiß nicht warum ich dir verzeihen sollte Hermione. Es gibt nichts zu verzeihen, denn wir sind Freunde. Und ich liebe dich."

Das letzte was er sah, bevor es um ihn erst strahlend hell und dann mit einem Male dunkel wurde war Hermiones tränenverschmiertes Gesicht und das Lächeln, das auf ihren Lippen lag.
 

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"Harry."

Er schloss die Augen und versuchte zu ignorieren, dass ihn jemand rief. Er hatte gerade irgendetwas Wunderschönes geträumt, da war er sich sicher. Wenn er nur noch einmal einschlief, dann würde er sich bestimmt wieder erinnern worum es ging...

"Harry!" Ein leichter Hieb in die Rippen und er öffnete ruckartig die Augen, bereit den Angreifer zurechtzuweisen, erstarrte dann aber. Erstaunt stellte er fest, dass er nicht in seinem Bett in Hogwarts lag, sondern auf dem Boden seines Zimmers im Grimmauld Place und unter ihm lag Draco.

"Draco?", fragte er und der andere lächelte. "Soweit ich mich erinnere ist das mein Name, Potter. Schön, dass du dich auch erinnerst." Sein Ton war schneidend und aggressiv, doch seine Finger hatten begonnen durch Harrys Haare zu streichen und auf seinen Lippen lag ein Lächeln und Harry verstand und fragte sich wie viel Zeit wohl vergangen war, dass Draco sich solche Sorgen gemacht hatte.

"Ich bin wieder da.", stellte Harry fest und Dracos Blick wurde entschlossen und fest. "Das will ich auch hoffen. Das nächste Mal Potter wenn du so etwas vorhast, dann sagst du mir gefälligst vorher Bescheid, verstanden?! Wer weiß was dir alles hätte passieren können! Remus ist vor Sorgen fast gestorben!"

Harry lehnte sich hinunter und streifte mit seiner Nase Dracos was dem Slytherin aus irgendeinem Grund den Atem zu rauben schien. "Das nächste Mal passe ich auf...", murmelte er, doch er achtete selbst nicht auf seine Worte, sondern musterte nur Dracos Gesicht, betrachtete ihn als hätte er ihn seit Jahren nicht mehr gesehen. Und es schien ihm tatsächlich so, als hätte er Draco seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.

Einen weiteren Moment blickten sie einander nur an, dann lehnte Harry sich endgültig nach unten, küsste Draco sanft und voller Gefühl. Und obwohl der Kuss nur Sekunden dauerte wussten beide wie viel er bedeutete.

"Harry..." Dracos Hände streichelten noch immer durch schwarze Haare. "Mmmh?" Draco grinste. "Du liegst immer noch auf mir und *so* leicht bist du nicht."

Harry lachte und rollte sich von Draco hinunter, so dass sie Seite an Seite lagen. Es dauerte eine Weile, dann griff Draco nach Harrys Hand, drückte sie kurz und strich dann mit dem Daumen über dessen Handrücken.

"Ich bin froh, dass du wieder da bist."
 

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Draco zog sich die Decke bis zum Kinn und drehte sich auf die Seite um Harry weiter beobachten zu können. "Du hast also deine Eltern getroffen?"

Harry nickte und zog sich sein Shirt über den Kopf, setzte sich auf die Bettkante. "Und Sirius... und... Hermione..." Harry ließ sich zur Seite fallen, so dass er erneut neben Draco lag, starrte dabei aber an die Decke. "Sie hat mich um Verziehung gebeten."

Draco hob die Decke und Harry krabbelte unter sie, lag nun so nahe an Draco, dass er ihn nicht berührte, aber seine Wärme spürte. "Und du hast ihr verziehen oder?" Harry schloss die Augen und seufzte lautstark. "Was hätte ich sonst tun sollen?", fragte er rein rhetorisch und drehte sich ebenfalls auf die Seite, so dass er Draco anblickte. "In ihrer Lage hätte ich mir wahrscheinlich auch die Schuld gegeben."

"Aber du warst nicht dran Schuld.", sagte Draco und brach die unsichtbare Grenze zwischen ihnen in dem er eine Hand hob und Harry durch die Haare strich. Harry lächelte und schmiegte sich in die Berührung. "Ich weiß. Deshalb habe ich ihr verziehen."

Harry wusste, dass seine Worte nicht viel Sinn ergaben, aber Draco verstand dennoch und lehnte sich noch näher zu ihm, so dass ihre Lippen nur Millimeter von einander entfernt waren und ließ seine Hand von Harrys Haare über dessen Nacken zu seinem Rücken gleiten.

Harry lächelte und schloss die Augen, ließ zu, dass Draco ihn auf den Rücken drehte. Harry legte eine Hand in Dracos Nacken. "Darf ich dich küssen?", fragte er und sie mussten beide lachen und steigerten sich immer weiter hoch, bis Draco schließlich erschöpft auf Harrys Brust zu liegen kam.

"Der Kampf...", erklärte Draco und Harry legte eine Hand unter sein Kinn und zwang ihn Harry anzusehen. "Nicht heute Nacht.", bat er sanft und küsste Draco dann. "Bitte nicht heute Nacht. Morgen sehen wir weiter okay?!"

Draco schaute ihn einen Moment nur an, dann nickte er und küsste Harry auf die Stirn. Er verstand und es war seltsam, dass diese Rolle des Verstehenden gerade von Draco eingenommen wurde, der von dem Harry immer gedacht hatte er wäre der Mensch auf der Welt, der ihm am allerwenigsten verstehen würde.

Harry schlang einen Arm um Dracos Körper und verbarg sein Gesicht in dessen Haaren und genoss die Nähe und es dauerte nur Sekunden, bis die Erschöpfung endlich Überhand gewann und ihn einschlafen ließ.
 

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"Harry.", sagte Pansy und schlang von hinten einen Arm um seine Schulter. Harry grinste und lehnte den Kopf zurück, so dass er auf Pansys Schulter lag. "Was gibt es Süße?", fragte er und sie grinste. Draco hatte erklärt, dass Harry auf Pansys Art einfach eingehen sollte. Ignorieren, so meinte er, würde da gar nichts bringen, sondern es nur noch schlimmer machen.

Harry musste noch breiter grinsen wenn er daran dachte wie viel Menschlichkeit sie sich doch bewahrt hatten ungeachtet von den Grausamkeiten die außerhalb ihrer Heimat geschehen waren.

Harry hatte seinen ersten Einsatz vor zwei Tagen gehabt. Nach allem was passiert war hatte es sich seltsam angefühlt wieder zu kämpfen. Seine Gedanken waren so durcheinander gewesen, dass er nur aus Reflexen heraus gekämpft hatte. Alles hatte sich wie ein Traum angefühlt, nur, dass es die Realität war.

Niemand hatte diese Veränderungen an Harry gemerkt. Draco hatte ihn einmal drauf angesprochen, aber Harry hatte gesagt er wolle nicht darüber reden und Draco hatte es akzeptiert.

Harry hatte sich schnell wieder in das Leben im Grimmauld Place eingefügt. Er arbeitete gewissenhaft, lernte von Remus und den anderen, trainierte und schaffte es abends doch alle wieder zum Lachen zu bringen.

Draco aber war klar, dass Harry auf irgendetwas wartete. Irgendetwas ging vor sich und Harry plante etwas. Draco betrat sein eigenes Zimmer nur selten. Seit er am ersten Abend den sie gemeinsam im Grimmauld Place verbracht hatten in Harrys Zimmer übernachtet hatte, hatte er jeden Tag dort geschlafen und Harry hatte es mit einem Lächeln quittiert.

Draco war sich nicht sicher ob Harry sich im Klaren darüber war wieso er bei Harry blieb, aber es war auch nicht wirklich wichtig. Hauptsache war, dass er bei Harry sein konnte. Über Gefühle würden sie reden können, wenn der Krieg zu Ende war. Momentan gab es wichtigere Dinge zu tun. Sie mussten sich darauf konzentrieren, dass nicht noch mehr Menschen sterben müssen.

Harry hatte Draco kaum erzählt worüber er mit seinen Eltern geredet hatte und Draco hatte keinen weiteren Druck ausgeübt. Er vermutete, dass Harry diese Erinnerung in sich verschließen musste um sicher zu gehen, dass er sie nicht noch einmal verlieren würde. Draco war bereit zu warten bis Harry es ihm vielleicht eines Tages erzählen könnte.

Als eines Tages Jiyu Osuneko in der Tür stand und Harrys Gesicht sich aufhellte, begriff Draco, dass Harry auf die Ankunft des Professors gewartet hatte. Warum? Die Frage kam sofort in ihm auf. Was machte Osuneko so besonders, dass er mit diesem besser reden konnte als mit Remus oder Draco selbst?

Draco spürte Eifersucht in sich aufsteigen und versuchte sie gar nicht erst zu unterdrücken. Eifersucht musste nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten, wie er als Slytherin schon früh gelernt hatte. Jegliches als negativ verschriene Gefühl konnte in seine Bahnen gelenkt auch etwas Positives bezwecken.

Es war schon spät am Abend, als Draco auf Harrys Bett saß und wartete während Harry seine allabendlichen Unterrichtsstunden bei Remus absolvierte.

Es war etwas später als normal, als sich die Tür öffnete und Harry eintrat ein leichtes Lächeln auf den Lippen, während der Rest seines Gesichtes von Ernst bestimmt wurde. "Hey.", sagte er und zog seine Jacke aus - er war wohl mit Remus wie schon oft draußen unterwegs gewesen - und setzte sich neben Draco. "Bist du sehr müde oder hast du noch etwas Kraft?", fragte er und lehnte sich gegen Draco, der bereitwillig einen Arm um Harry schlang.

Draco war sich vollkommen bewusst, dass diese Nähe für Harry wichtig war. Es gab immer noch Momente in denen Harry sich ihrer Nähe bewusst wurde und zurückwich - sei es aus Scheu, Unsicherheit oder Furcht - aber meistens nahm er diese Art der Fürsorge gerne entgegen.

Draco musterte Harry besorgt und war sich bewusst, dass es eher Harry war der die Ruhe benötigte, aber Harry ließ sich keine Pause verordnen solange es nicht unbedingt nötig war.

"Ist schon in Ordnung.", sagte er deshalb und lehnte seinen Kopf gegen Harrys. "Worum geht es?" Es fiel ihm schwer die Neugier vollkommen außer seiner Stimme zu verbannen.

"Ich möchte, dass du mit mir zu Osuneko kommst.", erklärte Harry und Draco zog verwundert die Stirn kraus. "Training?"

Harry schüttelte den Kopf. "Ich möchte etwas mit euch besprechen. Einen Plan."

Draco zögerte kurz. Er hatte Harry sein Leben lang beobachtet und wusste was es bedeutete wenn Harry von einem Plan redete. Wahrscheinlich war ein Plan von Harry auch nicht besser, als wenn er einfach drauflos rannte, aber zumindest bezog er Draco und Osuneko ein, so dass sie die Möglichkeit hatten einzugreifen wenn Harry sich in Schwierigkeiten brachte.

Vor allem war es ein Zeichen des Vertrauens.

"Okay.", sagte Draco und stand auf.
 

o-o
 

Draco war überrascht in dem Zimmer nicht ur Osuneko, sondern auch Remus vorzufinden. Harry griff beim Eintreten nach seiner Hand und Draco merkte wie sich ein dämliches Grinsen auf seinen Lippen festsetzte. Auch wenn eigentlich jeder von ihnen wusste, so hatte Harry doch jedes öffentliches Zeichen bisher gekonnt vermieden.

Dass er diese Geste nun vor Remus vollbrachte, der für ihm einer Vaterfigur gleich kam machte Draco ungemein stolz.

"Hallo.", meinte Harry und setzte sich selbstsicher auf das Sofa vor dem Kamin, zog Draco neben sich. Remus blickte sich um und stellte fest, dass das Zimmer aussah als würde es nur für den Übergang benutzt werden. In der Ecke stand ein gepackter Koffer aus dem offensichtlich gelebt wurde und es gab kaum Merkmale der Person die hier wohnte.

Draco schaute sich weiter um und entdeckte auf dem Schreibtisch ein Foto, dass Sirius Black zeigte. Remus Zimmer also. Harry hatte ihm erzählt, dass Remus eine eigene Wohnung in einem Muggleviertel befand.

Osuneko und Remus sahen so verwirrt aus wie Draco sich fühlte und ließen sich in den beiden Sesseln nieder. "Worum geht es Harry?", fragte Remus und Harry klammerte sich für einen Augenblick an Dracos Hand bevor er mit einem Stolz den Kopf hob den Draco noch nie zuvor so offensichtlich bei Harry gesehen hatte.

"Ich möchte es zu Ende bringen. Das mag sich für euch kindisch und verrückt anhören, aber so kann es nicht weitergehen. Unsere Leute kämpfen draußen, aber sowohl unsere als auch ihre Spitze halten sich vollkommen im Hintergrund.

Wenn es so weiter geht wird der Krieg ewig andauern. Täglich haben wir neue Opfer, weil die Todesser nahezu perfekt organisiert sind. Wir haben Dumbledore verloren, von der alten Truppe lebt kaum noch einer. Sehen wir den Tatsachen ins Gesicht, dass unsere Gruppe fast nur aus Neulingen besteht und da nehme ich mich selbst auch nicht aus. Aber es reicht. Ich möchte, dass es endet. Ich möchte es zu Ende bringen."

"Was willst du machen Harry?", fragte Osuneko und obwohl seine Stimme spöttisch klang war es unübersehbar, dass er Harrys Wunsch ernst nahm. Es klang fast so, als hätte er auf so etwas gerade zu gewartet. "Willst du Voldemort zu einem Zaubererduell auffordern?"

"Noch nicht.", sagte Harry und über Dracos Rücken zog sich ein eiskalter Schauer und er starrte Harry ungläubig an, doch Harry erwiderte den Blick nicht einmal. "Ich möchte erst lernen. Remus ist einer der besten Lehrer die ich kenne und sie Professor Osuneko... sie haben Erfahrung in dem was ich lernen will."

Professor Osuneko zeigte plötzlich einen Gesichtsausdruck den man normalerweise als kleiner Junge trug wenn man dabei erwischt wurde heimlich die Schokoladenkekse aus dem Schrank stibitzt zu haben. "Ich weiß nicht was du meinst.", erklärte er aber seine Stimme betrog ihn.

Harry lächelte und Draco fragte sich was wohl aus Harry geworden wäre wenn er nach Slytherin gekommen wäre. Früher hatte er immer geglaubt Harry wäre in seinem Haus untergegangen, aber jetzt war er sich da nicht mehr sicher. Wahrscheinlich wäre Harry sogar ein ziemlich guter Slytherin gewesen.

"Krummschwanz.", meinte Harry und nun blickte Draco seinen Nachbarn vollkommen verwirrt an. "Wovon redest du Harry?", fragte er aber Harry reagierte nicht auf ihn. "Krummschwanz war Hermiones Katze. Mir ist schon länger aufgefallen, dass sie nicht mehr da ist, aber zuerst dachte ich er würde einfach nur rumstrolchen, aber dann fiel mir auf, dass er schon eine ganze Weile nicht mehr da gewesen war. Und er ist genau um den Zeitpunkt herum verschwunden indem sie hier aufgetaucht sind Professor. Sirius hat mir damals erzählt, dass Krummschwanz ihm gezeigt hat wie der Mechanismus an der Peitschenden Weide funktionierte. *Und* sie waren wie sie selbst und Remus gesagt haben in der Schule mit den Marauders befreundet."

"Wer zum Teufel sind die Marauders?! Harry wovon redest du eigentlich?!" Harry ließ Dracos Hand los. "Ich erkläre es dir später Draco." Draco fühlte sich verletzt und war eingespannt aber er war intelligent genug mit seinen Beschwerden bis später zu warten.

Er drehte sich wieder zu den beiden Professoren und stellte fest, dass diese wohl wussten wovon Harry redete. "Könntest du auf den Punkt bringen, wovon du redest Harry?", sagte Osuneko und Draco stellte fest, dass der Ton in dem der Professor sprach wohl nie mit seiner eigentlichen Gefühlslage zu tun hatte. Momentan klang seine Stimme schroff, aber auf seinen Lippen lag ein Lächeln als wäre er regelrecht stolz auf Harry.

"Sie sind ein Animagi, Professor. Genauer gesagt sind sie Hermiones Katze Krummschwanz und befinden sich somit seit dem dritten Jahr in Hogwarts."

Draco wollte Harry sagen wie dumm es war ohne handfeste Beweise einen solchen Verdacht in den Raum zu stellen, doch bevor er etwas sagen konnte ließ ihn Osunekos Grinsen erstarren.

"Du bist ein intelligenter Junge Harry."
 

o-o
 

Draco schwieg bis sie das Zimmer erreicht hatten. Harry hatte nicht nach Dracos gegriffen nachdem sie den Raum verlassen hatten und Draco hatte sich auch nicht darum gekümmert. Er war zu sauer um Harry im Moment nahe sein zu können.

Im Zimmer zog Draco sich um und setzte sich aufs Fensterbrett, während Harry ins Bett verschwand. Draco hörte nicht wie Harry wiederkam, sondern bemerkte seine Anwesenheit erst als Harry eine Hand auf Dracos Schulter legte. Draco zuckte unwillkürlich zusammen und wich der Berührung aus.

Harry seufzte und setzte sich neben Draco.

"Wirst du ewig nicht mehr mit mir sprechen?", fragte er und Draco zog die Knie an und lehnte seinen Kopf dagegen.

"Noch nicht hast du gesagt Harry.", flüsterte er und schloss dabei die Augen. Kalte Nachtluft wehte durchs Fenster herein und erzeugte eine Gänsehaut bei Draco. "Du hast ,Noch nicht' gesagt, als Osuneko dich gefragt hat ob du dich mit Voldemort duellieren willst."

"Was hast du denn erwartet Draco? Das es weiter bei diesen kleinen Einsätzen bleibt in denen sie versuchen uns möglichst im Hintergrund zu halten? Seit fast zwei Wochen sind wir nun hier im Hauptquartier Draco und..... es kann so einfach nicht weitergehen. Und ich bin die Schlüsselfigur. Es gibt eine Prophezeiung Draco. Nur ich kann Voldemort töten... nur ich..."

"Du bist dafür nicht stark genug.", sagte Draco und schluckte schwer. Er kannte diese Überzeugung die Harry vorzeigte. Er trug sie auch selbst in sich, wenn ihm etwas überaus wichtig war. Harry würde sich niemals davon abbringen lassen, dass zu tun, was er tun wollte. Selbst dann nicht wenn es Draco störte.

"Ich weiß. Deshalb will ich, dass Osuneko mich zum Animagi ausbildet. Ich will trainieren... für den Augenblick in dem es zu Ende sein wird."

"Ich weiß nicht, ob ich genauso denken kann wie du.", sagte Draco und öffnete die Augen wieder. "Ich glaube niemand kann so denken wie ich.", meinte Harry nach einer Weile. "Das hat bisher niemand gekonnt und ich verlange es auch nicht von dir. Alles was ich mir wünsche ist, dass du meine Entscheidung akzeptierst und mich unterstützt."

Konnte er das? Konnte Draco das einfach so tun? Jemanden in einer Entscheidung unterstützen die er niemals selbst getroffen hätte? Aber woher wusste er schon, ob er in Harrys Situation nicht vielleicht dasselbe getan hätte? Was wäre wenn...

Draco stoppte diesen Gedankengang. Es gab zu viele Wenn's um sie alle berücksichtigen zu können. Wichtig war doch eigentlich nur ob er bereit war Harry zu beschützen und an seiner Seite zu stehen. Draco hatte für Harry und seine Seite bereits zuviel aufgegeben um diese Frage noch mit Nein beantworten Und er wollte sie auch gar nicht anders als mit einem ,Ja' beantworten.

Er drehte den Kopf zu Harry und blickte ihn an. "Wäre es für dich okay, wenn ich dir nicht mehr geben könnte?", fragte er und Harry lächelte und strich Draco eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das ist mehr als mir bisher sonst irgendjemand geben konnte. Und schließlich ist es dir nicht das einzige was du mir gibst."

Draco blinzelte verwirrt und richtete sich auf. "Was meinst du damit?", fragte er und Harry schien mit einem Male seltsam verlegen. Innerlich war Draco etwas überrascht darüber wie schnell sie solch ernste Themen beendet hatte. Wahrscheinlich gingen sie nur beide einem Streit solange aus dem Weg wie es nur ging. In Zeiten wie diesen gab es anderes über das sie sich Gedanken machen sollten.

"Du hast mich doch aus der Säule zurückgeholt oder?" Draco lehnte sich zurück um Harry richtig anschauen zu können. "Ich habe dich nicht aus der Säule geholt. Ich habe sie doch nur bei mir gehabt und gewartet." Harrys Erstaunen wandelte sich langsam in Verständnis, wie Draco genau beobachten konnte.

"Remus hat es dir nicht erklärt wie ich zurückgekommen bin?", fragte er und Draco schüttelte den Kopf. "Nein. Wovon redest du Harry?"

Harry beugte sich vor und küsste Draco kurz, bevor er aufstand. "Es ist egal, Draco.", erklärte er während er ins Bett kletterte. Er drehte den Kopf und lächelte Draco an. "Es ist nicht wichtig."

Draco stand auf und schloss das Fenster, kletterte zu Harry. "Ich möchte es wissen.", sagte er als Harry mit einem Handwink das Licht löschte und sich an Dracos Brust schmiegte. "Es scheint schließlich wichtig zu sein." Harrys Hände strichen über Dracos Rücken und er verbarg sein Gesicht in Dracos Halsbeuge. "Ich will es aber nicht sagen."

"Dann werde ich Remus fragen.", sagte Draco und richtete sich auf als wolle er das Bett verlassen, doch Harry drückte ihn zurück in die Kissen. "Frag ihn nicht.", erklärte Harry und war froh über die Dunkelheit.

Er hatte nicht gewollt Draco es zu erzählen, dass war deutlich klar, dass zeigte sein ganzes Verhalten, aber dafür war es jetzt zu spät.

"Remus war auch einmal in dieser Säule gewesen.", sagte Harry und legte zwei Finger auf Dracos Lippen, als dieser etwas sagen wollte. "Und er ist damals von Sirius zurückgeholt worden. Denn um einen Menschen aus dieser Säule zurückzuholen Draco... muss man etwas für diese Person in sich tragen... oder zumindest die Fähigkeit besitzen einmal dieses etwas zu besitzen."

Draco fühlte sich verwirrter, als er sich jemals gefühlt hatte. Harrys Finger hatten begonnen die Konturen seines Gesichts nachzufahren und irritierten Draco. "Was ist es Harry?", fragte er und fühlte sich atemlos. "Was ist dieses etwas?"

Selbst in der Dunkelheit wusste Draco, dass Harry nervös lächelte als er sprach.

"Liebe."
 

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Als Harry am nächsten Morgen aufwachte fühlte er sich seltsam benommen, wie als würde er immer noch schlafen.

"Draco?", murmelte er und bekam ein leises Grummeln als Antwort, als Draco ihn noch näher an sich heranzog offensichtlich nicht gewillt aufzustehen. "Training beginnt bald."

"Ich geh heute nicht zum Training.", erklärte Draco und begann dann Küsse auf Harrys Rücken zu verteilen. Harry seufzte und wollte sich umdrehen um Draco ins Gesicht zu sehen, aber Draco hielt ihn mit mehr Kraft fest, als er es für möglich gehalten hätte.

"Wir können nicht schwänzen.", sagte er stattdessen und Draco ließ ihn los, so dass Harry sich doch drehen konnte. "Heute beginnt doch mein Animagi-Training."

"Unser Training.", berichtigte Draco und Harry riss die Augen auf. "Aber du...!", begann er doch Draco schüttelte den Kopf. "Du hast doch nicht wirklich geglaubt ich würde dich alleine gehen lassen oder? Auch wenn du deine Entscheidung getroffen hast Harry, ich habe meine getroffen."

Er richtete sich auf und blickte auf Harry hinunter, ließ sich dann doch noch mal zurückfallen um Harry kurz zu küssen. "Ich werde dich beschützen.", erklärte er bevor er aufstand und ins Bad verschwand.

Harry blickte ihm lächelnd hinterher, fühlte sich wohl und beschützt und spürte wie sich Wärme in ihm ausbreitete wenn er an die letzte Nacht dachte.

,Ich habe bereits angefangen mich in dich zu verlieben', hatte Draco gesagt.
 

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Das Training war anders als Harry es sich vorgestellt hatte, denn die ersten Trainingsstunden erinnerten ihn mehr an Meditation als an Magie, aber er war bereit alles zu tun um sich vorzubereiten. Es gab ihm Kraft, dass Draco neben ihm war und das mit ihm durchstand.

Osuneko war ein strenger Lehrer. Harry hatte etwas Leichteres erwartet nach dem Unterricht den er bei Osuneko gehabt hatte. Aber es schien als hätte Osuneko begriffen wie ernst es Harry war und sich diesem Ernst angepasst.

"Das war es für heute.", sagte Osuneko und Harry atmete tief durch, ließ sich aus seiner sitzenden Person nach hinten auf den Boden fallen. Osuneko packte lächelnd seine Sachen zusammen, beugte sich dann kurz über Harry und Draco. "Wir sehen uns dann morgen Jungs. Esst noch etwas bevor ihr schlafen geht, ja?!"

Draco nickte brav, während Harry einfach nur die Augen schloss und so gar nicht mehr sah wie Osuneko den Raum verließ.

"Das war nicht gerade höflich.", erklärte Draco grinsend und beugte sich über Harry, küsste sanft dessen Hals. Harry lächelte und seufzte kurz. "Es war höflich genug.", sagte er und öffnete die Augen, legte eine Hand in Dracos Nacken und einen Arm um seine Taille, zog ihn auf sich und küsste ihn zärtlich.

Draco ließ zu, dass Harry den Kuss leitete, konzentrierte sich auf das Gefühl Harry in seiner Nähe zu haben, strich erst über Harrys Seiten, ließ seine Fingerspitzen dann leicht unter Harrys Shirt gleiten, strich mit den Fingerspitzen über die erreichbare Haut.

Hatte der Kuss auch voller Zärtlichkeit angefangen, so steigerte er sich schnell in Leidenschaft hinein, wurde bestimmender und fordernder.

"Draco...", seufzte Harry, als dieser den Kuss löste und Draco begann an Harrys Hals zu knabbern. Die Berührungen der beiden blieben unerfahren und forderten nichts und doch drückten sie viel aus, was die Jungen zu diesem Zeitpunkt noch nicht in der Lage waren in Worte zu fassen.

"Harry...", begann Draco und brach dann ab, als Magie durch den ganzen Raum strömte. Harry riss die Augen auf und richtete sich dann auf, zog Draco mit sich mit. Die Magie würde stärker, erreichte nun auch sie und durchströmte sie.

Es war das erste Mal das so etwas passierte, aber sie erkannten das Zeichen sofort.

"Der Alarm.", keuchte Harry. "Hogwarts wird angegriffen."
 

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Grimmauld Place war in den letzten Wochen ihre Heimat geworden und das hatte sich in jedem Raum des Hauses gezeigt. Überall hatten persönliche Gegenstände gelegen: Aufgeschlagene Romane, Kleidungsstücke, benutzte Kaffeetassen, Notizbücher.

All diese Sachen waren nun innerhalb von Sekunden verschwunden und stattdessen Karten und Plänen gewichen. Osuneko und Tonks waren unterwegs herauszufinden wie genau es um Hogwarts stand. Molly war ungewöhnlich ruhig, doch Harry war sich sicher, dass in ihrem Inneren Chaos herrschte. Schließlich befand sich Ginny in Hogwarts und somit in Gefahr.

Charlie versuchte alle die in Panik verfallen waren zu beruhigen. "Bisher wissen wir noch nicht was genau passiert ist.", sagte er "Wir haben die Alarmsysteme erst letzte Woche neu konfiguriert. Es kann auch eine Fehlfunktion sein... vielleicht haben sie den Angriff auch schon ohne uns niedergeschlagen."

Pansy, Blaise, Tibeth, Lucas und Smith hatten sich in Sekundenschnelle bei Harry und Draco eingefunden. Nun saßen sie über einen Plan von Hogwarts gebeugt, der eine Vergrößerung der Marauderkarte war und somit alle Geheimgänge anzeigte. Harry wünschte sich er hätte die echte Marauderkarte um zu sehen wer sich alles in Hogwarts befand, aber diese war noch immer bei Osuneko.

Es dauerte nur eine knappe halbe Stunde bis Osuneko und Tonks wieder zurückkamen. Sie beugten sich direkt über den großen Plan der auf dem Esszimmertisch ausgebreitet war, versuchten daran ihre Erzählungen zu verdeutlichen.

"Die Todesser greifen hier und hier an. Sie haben die äußeren Schutzwälle durchbrochen, aber wir haben immer noch die Inneren, einmal den starken den sie bestimmt schon aufgespürt haben und dabei sind zu durchdringen und dann noch den Versteckten. Sie greifen organisiert an und Hogwarts hat kaum Möglichkeiten zurückzuschlagen. Die Schüler befinden sich momentan zwischen den zwei Wällen und warten darauf dass die Todesser den nächsten durchbrechen. Die Gewächshäuser und Hagrids Hütte sind komplett zerstört, aber bis jetzt gibt es bei uns noch keine Opfer." Tonks brach ab und blickte Osuneko Hilfe suchend an.

"Das Problem ist.", erklärte Osuneko zögernd. "Das selbst wenn wir den Leuten in Hogwarts zu Hilfe kommen wir haltlos in der Unterzahl sind. Wir haben keine Chance."

Entsetzen machte sich unter den Ordensmitgliedern breit. Harry blickte Remus an und war erstaunt, dass Remus als einziger nicht verzweifelt aussah. "Worüber denkst du nach Remus?", fragte Harry und augenblicklich hatte Remus die Aufmerksamkeit des ganzen Raumes. Wenn nur einer von ihnen eine Idee hätte wären sie vielleicht alle gerettet.

"Was ist mit den Wesen, die im Verbotenen Wald leben?", fragte Remus. "Sie könnten uns helfen. Sie besitzen Magie, die wir nicht einordnen können. Die wir selbst nicht beherrschen können. Vielleicht ist das unsere Rettung."

Molly wollte Einwände erheben, aber Moody unterbrach sie mit einer Handbewegung. "Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit."

"Ich würde gehen.", sagte Remus. "Sie akzeptieren mich, ich könnte mit ihnen reden und sie davon überzeugen, dass es das Beste ist, das zu tun. Vielleicht hätten wir das sogar schon längst tun sollen.".

"Ich bin dagegen, dass du alleine gehst.", sagte Molly, die seltsam gefasst aussah. Harry überlegte zum ersten Mal was Rons Verrat in dieser Frau wohl alles geändert hatte, sie schien sich bewusster, dass ein Krieg auch Opfer verlangte. Und gleichzeitig mit dieser Erkenntnis wurde Harry klar, dass Molly schon einmal einen Krieg erlebt hatte. Sie fuhr fort zu reden. "Jemand sollte mit dir gehen. Ein Team von drei Personen wäre am besten, aber zwei sind mir immer noch lieber, als wenn du alleine gehst."

"Ich werde mitgehen.", sagte Draco und Harry drehte sich erschrocken zu ihm um. "Ich kenne mich mit diesen Wesen aus. Mein Vater hat einige in Malfoy Manor gehalten und ist sicher gegangen, dass ich mich mit allen Arten auskenne und sie bezwingen kann. Ich denke von allen hier bin ich für diesen Job noch die beste Wahl."

"Dann gehe ich auch mit.", sagte Harry, aber Draco schüttelte bestimmt den Kopf. "Du musst dich hier an der Planung beteiligen, du bist der Leiter deines Teams Harry, dich kann keiner entbehren. Ich bin nur ein Mitglied und zudem noch nicht lange dabei. Ihr kommt auch ohne mich klar."

Remus trat vor. "Draco hat wahrscheinlich Recht.", gab er zu und fügte dann leiser hinzu. "Und selbst wenn nicht ist das der beste Plan den wir momentan haben."

Harry fühlte sich nicht wohl, aber er wusste er würde die Entscheidung akzeptieren müssen. Wut begann langsam in ihm heranzuwachsen. Wann war es geschehen, dass sie beginnen hatte nur noch zu reagieren statt einfach zu agieren? Er wusste, dass seine Wut nichts bringen würde, aber sie war dennoch da.

Remus ging zu Draco und legte ihm eine Hand auf die Schulter, während er Osuneko anschaute. "Was denkst du wie viel Zeit uns noch bleibt bis der Angriff auf Hogwarts richtig losgeht, Jiyu?!"

Osuneko legte den Kopf schief und dachte einen Moment lang nach. "Höchstens zwei Stunden." Remus nickte zufrieden und drückte Dracos Schulter kurz bevor er sie losließ. "Dann sollten wir uns beeilen. Ich muss ein paar Dinge holen. Draco wir treffen uns in fünf Minuten an der Eingangstür."

Es dauerte nur Sekunden bis die Truppe sich im Raum verteilt hatten. Pansy umarmte Draco stumm und Blaise drückte seine Schulter bevor die beiden Harry und Draco alleine ließen - Nun ja... zumindest so alleine wie man zwei Menschen in einem Raum voller Menschen sein konnte.

"Ich bin hiervon nicht gerade begeistert.", erklärte Harry und zwang sich dabei zu einem Lächeln. "Aber ich werde dich wohl nicht davon abhalten können."

"Nein.", meinte Draco und schlang einen Arm um Harry. "Dass hier ist ein Krieg Harry. Da muss jeder tun was er am besten kann. Und das hier ist etwas was ich kann."

In Hogwarts hatte Draco noch vor kurzem zu Harry gesagt: ,Was ist wenn ich einen Fehler mache? Die Leute hier misstrauen mir sowieso... wenn ich etwas falsch mache, dann werden sie mir niemals vertrauen... sondern sie werden mich hassen...' und jetzt begann Harry zu verstehen was mit Draco los war und warum er unbedingt mit Remus mitgehen musste.

Harry lehnte sich an Draco. "Du passt auf dich auf nicht wahr?" Draco grinste "Natürlich. Oder denkst du wirklich ich würde dich alleine lassen? Ich weiß doch wie aufgeschmissen du ohne mich bist." Harry erwiderte das Grinsen und schloss die Augen als Draco ihn küsste.

"Ich muss jetzt los.", sagte Draco und drückte ihn noch einmal kurz, verließ dann den Raum. Harry stand für einen Moment da und starrte ihm einfach hinterher, bis Blaise neben ihn trat und eine Hand auf seinen Arm legte. "Alles in Ordnung?", fragte er und Harry nickte.

"Ja.", erklärte er und drehte sich zu den Plänen. "Lasst uns schauen was wir machen wenn wir doch auf uns alleine gestellt sind."

Denn sie waren im Krieg und hatten keine Zeit um an ihren Entscheidungen zu zweifeln.
 

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Das Team im Grimmauld Place bestand zumeist aus 30 Personen. Manchmal waren es zwei weniger, manchmal zwei mehr, aber zumeist waren sie ein gleich bleibendes Team.

Überall verteilt gab es einzelne Kämpfertruppen, die sich auf den Angriff vorbereiteten - die größte bestehend aus den Schülern in Hogwarts - aber Grimmauld Place war der Kopf der Organisation. Kleine Angriffe in ihrer Nähe konnten die Truppen alleine zurückschlagen, aber sobald ein Angriff ein bestimmtes Limit überstieg lag es an dem Grimmauld Team die Leitung in dem Ort zu übernehmen und einen Plan umzusetzen.

Niemand setzte ihre Autorität in Frage. Jeder wusste, dass sich im Grimmauld Place die Leute befanden die am meisten Ahnung vom Planen hatten.

Aber ein Angriff wie der auf Hogwarts erforderte selbst von diesem Team ungewohnte Maßnahmen und sie merkten zum ersten Mal schmerzlich wie viele Leute ihnen fehlten. McGonagall war in Hogwarts zu eingenommen um rüber zu kommen, Snape arbeitete noch immer als Spion, Draco und Remus waren unterwegs und Hermione...

Dennoch ließ sich das Team nicht unterkriegen. Es ging um zuviel und sie waren bereit zu weit gekommen um jetzt die Hoffnung aufzugeben.

Draco und Remus waren in etwa eine Stunde wieder zurück. Remus stützte Draco und Harry schnappte erschrocken nach Luft als er Draco sah. Sein Gesicht war durchzogen von einem leicht blutenden Schnitt, während sein Hose am linken Bein vom Knie bis zum Fuß mit Blut durchtränkt war. Er schenkte Harry ein müdes Lächeln als dieser näher eilte und ließ bereit willig zu, dass er nun von Harry statt von Remus zu einem Stuhl geführt wurde.

"Es sieht schlimmer aus als es ist.", sagte er, aber seine Stimme war geprägt von Schmerz und Erschöpfung. "Was ist passiert?", fragte Harry und kniete sich vor Draco und war plötzlich froh, dass sie auch in Heilkunde trainiert worden waren. Er war kein perfekter Heiler, aber zumindest konnte er die Dringlichkeit der Wunden einschätzen.

Er krempelte das Hosenbein von Draco hoch, während Remus erklärte. "Der Schnitt kommt von einem der Zaubersprüche die sich vom Gefecht in den Wald verwirrt haben, darauf waren wir anfangs nicht vorbereitet. Die restlichen Sprüche konnten wir danach abhalten. Die Wunde am Bein... die Zentauren waren nicht alle begeistert und wir wurden etwas in den Kampf hineingezogen. Mich haben sie nicht angerührt - der Vollmond ist zu Nahe - aber Draco war da etwas anderes..."

"Tibeth.", rief Harry nachdem er die Wunde versorgt hatte, denn Tibeth war der beste Heiler in ihrer Truppe und Harry wollte, dass sich jemand Qualifiziertes um die Wunde kümmerte. Charlie Weasley drängte sich nach vorne und blickte Remus fragend an. "Und? Werden sie uns helfen?"

"Einige Zentaur bestimmt... und auch einige der anderen Wesen. Ich kann dir keine genauen Zahlen sagen. Wir werden sehen wer kommt wenn wir den Gegenangriff starten.... Magische Wesen sind rätselhafte Charaktere Charlie. Wir müssen uns einfach darauf verlassen, dass sie den Ernst der Lage erkennen."

Das war nicht das was sie gewollt hatten, aber es war zumindest etwas. "Fertig.", sagte Tibeth und Harry begutachtete die Wunde. Auf der blassen Haut am Bein konnte man eine feine Narbe erkennen, doch im Gesicht war die Haut wo die Schramme war nur noch leicht gerötet. Dort würde keine Narbe übrig bleiben. "Danke.", sagte Harry und Tibeth lächelte nur kurz und schwach bevor er wieder zu den anderen ging und einige Einzelheiten klärte.

Harry krempelte Dracos Hosenbein wieder hinunter und richtete sich auf. "Wann hast du ihnen gesagt greifen wir an?", fragte er und Remus zuckte unbeholfen mit den Schultern. "Bald. Sie werden es von alleine wissen. So wie sie auch wussten, dass wir sie um Hilfe bitten würden. Sie sind wirklich starke Verbündete."

Harry nickte und drehte sich zu den anderen, nickte ihnen zu und alle verstanden:

Es war an der Zeit Hogwarts zu retten - oder es zumindest zu versuchen.
 

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Ginny war die erste die bei ihnen war, als der Portkey sie in die Große Halle brachte. Sie umarmte erst Harry, dann ihre Familie. Harry wusste, dass Ginny sich auf Medimagie spezialisiert hatte und ein Blick in der Großen Halle zeigte ihm, dass diese zur Krankenstation umfunktioniert worden war.

"Die Schwerverletzten die sofort Behandlung brauchen liegen links an der Wand, dann in Richtung zu rechten Wand gestaffelt diejenigen die mit mittleren und leichteren Verletzungen sind.", erklärte sie, während sie die Truppe durch die Große Halle nach Draußen führte. "Die mit den ganz leichten Verletzungen können wir fast alle nach zwei Sekunden wieder rausschicken."

"Wann ist die kleine Weasley erwachsen geworden?", flüsterte Draco Harry zu und Harry schenkte ihm ein ehrliches Grinsen. Er war selbst über Ginnys Entwicklung überrascht gewesen, aber ein Weasley und dazu noch das einzige Mädchen zu sein schien einen stark zu machen.

"Bisher haben wir kaum Verletzte.", fuhr Ginny fort, als sie durch die Tore traten. "Aber bisher haben wir auch noch nicht angegriffen, sondern uns nur gegen die verteidigt, die bis an die Mauern vorgedrungen sind. Sobald der Gegenangriff anfängt wird sich das ändern."

Sie blieb stehen und drehte sich zu dem Team um. "Es ist gut, dass ihr gekommen seid. Auf einen direkten Angriff waren wir nicht vorbereitet."

Harry trat vor und griff lächelnd nach Ginnys Arm, brachte sie dazu weiter zu gehen. Er wusste, dass McGonagalls altes Büro im Erdgeschoss als Planungszentrale benutzt wurde und schlug diesen Weg ein.

"Wie viele Meditruppen habt ihr draußen?", fragte er und wusste, dass jeder aus dem Team aufmerksam zuhörte. Sie mussten so viele zusätzliche Informationen zusammenbekommen wie nur möglich war.

"Bisher nur eins, dass die Schwerverletzten nach drinnen bringt. Sobald der Angriff beginnt werde ich alle nach draußen schicken die ich irgendwie entbehren kann."

Harry nickte und hielt Ginnys Arm weiter fest obwohl er wusste, dass das eigentlich nicht notwendig war. "Wo sind eure Truppen momentan?"

"Die unteren Truppen sind eigentlich alle draußen, allerdings sind nur zwei, drei Haupttruppen draußen, der Rest ist mit der Planung beschäftigt. Aber soweit ich gehört habe sind sie ohne euch ziemlich aufgeschmissen."

Er nickte und bog ab und schaute sie dann wieder an. "Weißt du sonst irgendetwas?", fragte er und Ginny schüttelte bedauernd den Kopf. "Ich habe mit der Mediabteilung genug zu tun. Ich komme auch jetzt nur mit um zu wissen worauf ich mich vorbereiten muss. Wenn du genaueres wissen willst musst du dich an Dean wenden. Er hat hier beinahe die komplette Leitung übernommen."

"Dean?", fragte Harry ungläubig, denn er konnte sich den Jungen so sehr er es bedauerte nicht in einer Stellung vorstellen die so offensichtlich Autorität benötigte.

"Er hat sich verändert.", erklärte Ginny leise. "Wir alle haben das."

Harry verstand und schwieg bis sie kurz darauf das Büro erreichten.
 

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Die Besprechung verlief schneller und glatter als Harry oder wahrscheinlich irgendjemand anders aus dem Team erwartet hatte. So unvorbereitet wie Ginny angedeutet hatte war Hogwarts gar nicht. Es fehlte nur eine klare Führung.

Zu Harrys Freude befand sich im Büro auch Minerva McGonagall und zu Dracos Freude auch Severus Snape. Sowohl Harry als auch Draco selbst waren überrascht den Professor in Hogwarts zu sehen, doch er winkte ab und erklärte sie würden später auch alles erklären. Harry war verblüfft mit wie viel Freundlichkeit Snape ihm begegnete.

Gemeinsam verließen sie alle den Raum, bereits aufs Schlachtfeld zu treten. Sie wollten angreifen bevor sie zu sehr in die Verteidigung gedrängt wurden. Eigentlich hätten sie sogar schon längst angreifen müssen, aber daran konnte man nun nichts mehr ändern.

Kurz bevor sie die Eingangshalle erreichten griff Dean nach Harrys Arm und zog ihn zur Seite und somit von Draco und Snape weg.

"Du bist ein guter Planungsleiter.", sagte Harry mit einem Lächeln, doch es erstarb sofort, als er die Abscheu und Wut in Deans Blick sah. "Was ist los?", fragte er und Dean nickte in Richtung Snape und Draco. "Gehörst du jetzt zu ihnen Harry? Zu den Slytherins?"

Harry zog die Stirn kraus. Es schien eine Ewigkeit her, seit er jemanden die Mitglieder des Ordens in Häuser hatte einteilen hören. "Sie kämpfen mit uns zusammen.", sagte er und Dean verzog das Gesicht. "Wer weiß.", sagte er "Wahrscheinlich werden sie es sein, die uns am Ende das Messer in den Rücken stoßen."

Wut stieg in Harry auf. Wann hatte er sich so in Dean getäuscht? Warum hatte er sich in so vielen Menschen geirrt? Draco hatte letztens irgendjemanden zitiert der gesagt hatte der Krieg würde in manchen Menschen das Gute in anderen Menschen das Schlechte hervorbringen. Stimmte das? Hatte es somit in Dean das Schlechte hervor gebracht?

"Wenn du dich richtig erinnerst.", zischte Harry und fühlte sich in diesem Moment tatsächlich eher wie ein Slytherin und nicht wie ein Gryffindor. "Dann wurde uns bereits ein Messer in den Rücken gerammt. Und zwar nicht von einem Slytherin, sondern von einem Gryffindor."

Deans Gesichtszüge erstarrten, aber Harry blieb vollkommen gelassen. "Anscheinend bist du doch kein so guter Leiter wie ich geglaubt hatte Dean.", erklärte Harry und beschleunigte dann seine Schritte um Draco und Snape wieder einzuholen.
 

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"Weiter rechts!", schrie Harry und wischte sich dabei mit der linken Hand Schweiß und Blut aus dem Gesicht. "Verdammt Seamus zieh deine Truppe weiter nach rechts. Ihr driftet immer weiter nach links ab."

Seamus schaute ihn an und nickte und Harry war froh, dass zumindest einer seinen Befehl gehört hatte. Irgendwie ging alles drunter und drüber, besonders deshalb weil wie vorher gesehen die Todesser ihnen von der Anzahl her weit überlegen waren.

Harry blickte zum wiederholten Male zum Verbotenen Wald. Wenn die Wesen die dort lebten nicht bald eingreifen würden wären sie alle tot.

"Wir stoßen weiter vor!!", schrie er seiner Truppe zu und innerhalb weniger Sekunden standen Pansy und Blaise an seiner Seite, die anderen waren direkt hinter ihnen. Harry fühlte sich bei diesem Kampf unwohl. Für einen Augenblick hatte er sowohl McNair als auch Nott in der Menge der Todesser gesehen.

Dieser Angriff hier war wichtig... mehr als wichtig... die höchsten Todesser befanden sich hier. Harry fühlte Angst in sich aufsteigen. Auf einen Großangriff, auf den *entscheidenden* Angriff waren sie nicht vorbereitet. Sie konnten sich nur verteidigen.

"Bleib zurück.", zischte Draco mit einem Male und obwohl Draco nicht das Kommando hatte gehorchten alle sofort. In einem Krieg passierte es oft, dass nur einer Person etwas auffiel. Dann mussten alle sofort auf diesen hörte. Harrys Team war ein perfekt eingespieltes Team.

Als Harry sich jetzt jedoch umblickte konnte er nicht erkennen, was Draco dazu veranlasst hatte zu stoppen. "Draco...", begann er und dann legte Draco eine Hand auf seine Schulter und trat neben ihn. "Da vorne.", erklärte er und Harry folgte seinem Blick und erstarrte.

"Malfoy...", murmelte er und Dracos Griff um die Schulter verstärkte "Als ich damals zu Dumbledore kam, Harry.", erklärte er leise. "War es nicht weil ich dachte ihr kämpft für das Richtige. Es war weil ich Schutz vor meinem Vater suchte."

Harry blickte Draco entgeistert an, nicht begreifend was hier geschah, doch als er den Kopf wieder drehte musste er erkennen, dass Lucius genau in ihre Richtung blickte.

Dann passierten mehrere Dinge auf einmal. Der Fronten prallten mit einem Male aufeinander und überall herrschte Chaos, Lucius jedoch blieb davon vollkommen unberührt. Statt im Chaos unterzugehen bewegte sich Lucius mit einem Male auf sie zu, brachte Harry und Draco und ihr Team gleichermaßen dazu einen Schritt zurückzuweichen.

"Harry!!", schrie Blaise mit einem Male, während Pansy nach Draco schrie und im selben Moment sahen sie es auch. Aus dem Verbotenen Wald kamen Wesen auf das Kampfgelände zu. Harry konnte Ferenz an der Spitze erkennen, gefolgt von einigen anderen Zentauren und Wesen die Harry noch nie gesehen hatte und sie stoben in die Todesser Menge hinein, durchfurchten sie.

"Silbergeister.", keuchte Tibeth und drängte sich nach vorne. "Aber ich dachte sie sind nur eine Legende..." Harry beobachtete die Bewegungen der Wesen und fühlte sich ebenfalls ungläubig. Er hatte von diesen Wesen gehört, aber sich nie wirklich über sie informiert. Dennoch wusste er zumindest, dass sich Silbergeister den Menschen nur äußerst selten zeigten.

Der Kampf war für einen Moment zu erliegen gekommen, doch mit einem Male bekam einer der niedrigen Todesser in Panik aus, schickte einen Spruch in die Reihen des Ordens. Harry duckte sich automatisch, doch der Spruch prallte einen Meter vor ihnen an einer unsichtbaren Mauer ab.

Harry riss erstaunt die Augen auf. "Rückzug!", schrie mit einem Male jemand und Harry stellte erstaunt fest, dass es McGonagall gewesen war. Aber sie konnten nicht zurückgehen... sie gaben ihre Verteidigungslinie auf. Doch Harry kannte die Befehle und zog sich wie befohlen zurück, zog sein Team dabei mit sich.

Vielleicht gab es etwas was er nicht wusste.

Es begann schlagartig zu regnen und das Wasser begann den Boden in rasender Geschwindigkeit aufzulösen.

Harry stolperte und fiel in den Schlamm. Draco griff nach seinem Arm. "Schnell!!", erklärte er und zog Harry hoch. "Wir dürfen auf keinen Fall stehen bleiben." Panik schwang in Dracos Stimme mit und Harry rappelte sich auf, zuckte schmerzhaft zusammen, als er mit dem rechten Fuß auftrat. Draco stützte ihn noch mehr und Blaise stand mit einem Male auf seiner anderen Seite, stützte ihn ebenfalls.

Harry blickte kurz zur Seite in Blaise Gesicht und war überrascht auch Panik in seinem Gesicht zu finden. Er war sich nun sicher, dass es etwas gab, was er nicht wusste und so kniff er die Zähne zusammen und versuchte so schnell wie möglich das Schloss zu erreichen.

Hinter ihnen begannen die ersten Menschen zu schreien.
 

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Ginny warf ihnen nur einen kurzen Blick zu und wies Harry dann nach einem kurzen Blick einen Platz bei den Leichtverletzten. "Es kümmert sich gleich einer um dich.", erklärte sie und war dann schon wieder verschwunden.

Blaise murmelte irgendetwas von Pansy suchen und verschwand dann ebenfalls in der Menge, während Draco Harry auf einen der Sitze niederdrückte. "Ich muss wieder los.", erklärte er "Du bleibst hier."

Bevor er verschwinden konnte griff Harry nach seinem Arm. "Was ist los?", fragte er "Warum ist hier so eine Panik ausgebrochen? Es sind doch nur Silbergeister!!"

Draco schnappte erschrocken nach Luft und kniete sich vor Harry, senkte seine Stimme auf ein Minimum damit niemand sie belauschen konnte, obwohl Harry bezweifelte, dass irgendjemand auf sie achtete. Obwohl der Raum voll war, war er erfüllt von vollkommenen aufgelösten Menschen, die hin und her rannten.

Es hatte mir Verletzte als Harry erwartet hatte.

"Hast du denn in magische Geschöpfe nie aufgepasst?", fragte Draco und in seiner Stimme lag immer noch Panik, während sein Blick immer wieder zur Tür huschte und offensichtlich versuchte draußen etwas zu erkennen.

"Ich habe es abgewählt so bald ich konnte. Das war vor dem neuen Lehrer."

Draco seufzte. "Silbergeister sind mit den Dementoren verwandt. Sie bewegen sich immer dorthin wo es große Emotionen Ansammlungen gibt. Von negativen Emotionen genauer gesagt. Dann sammeln sie sich und entziehen den anwesenden Wesen unter größten Qualen all ihre Lebenskraft. Das ist es... was draußen gerade passiert."

Harry riss erschrocken die Augen auf.

"Das heißt sie sterben... alle die nicht hier sind, sind draußen und sterben dort, nicht wahr?", fragte Harry und versuchte in der Menge so viele bekannte Gesichter wie möglich zu finden. Jetzt verstand er warum Blaise so hastig verschwunden war um Pansy zu finden.

Draco antwortete nicht, denn ein Drittklässler kniete sich mit einem Male neben sie und versorgte mit einigen schnellen Zaubersprüchen Harrys Fuß, dann verschwand er wieder.

Zum ersten Mal fand Harry die Kraft Draco eingehend zu mustern. Er war blasser als sonst und obwohl er sonst immer ausgeglichen war, wirkte er nun unruhig und verstört.

"Ja.", sagte Draco.
 

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Harry verbarg sein Gesicht in den Händen, während die Ruhe langsam wieder den Weg zurück nach Hogwarts fand.

Die Verletzten wurden endlich in Geordneter Weise verarztet und nach und nach aus der Großen Halle entlassen. Draußen in der Eingangshalle sammelten sich kleine Grüppchen an. Einige schwiegen betreten und hielten sich nur in den Armen, andere flüsterten aufgeregt miteinander.

Harry wusste, dass solche Gruppierungen nicht gut waren für das Klima. Gerüchte würden entstehen, Panik würde sich vielleicht breit machen. Aber Harry war zu müde um sich darum zu kümmern. Sie würden später mit den Folgen lernen umzugehen. Sie würden es müssen.

Nachdem Harry und Draco geredet hatte - geredet war übertrieben, aber es war für den Moment genug gewesen - waren sie zum Eingang des Schlosses gelaufen und hatte einigen Verirrten die sich in unmittelbarer Nähe befunden hatten ins Schloss hineingelotst.

Weiter als einige Meter hinaus durften sie nicht. Die Gefahr noch auf Silbergeister zu stoßen war zu groß.

Harry stand auf, als er Blaise die Treppe runter kommen sah und ging zu ihm. "Hast du Pansy gefunden?", fragte er und Blaise nickte. Seine Wangen zeigten Spuren von Tränen. "Sie war eine der Letzten.", erklärte er "Sie ist müde und... der Schmerz hat Narben hinterlassen. Sie ist in meinem Zimmer und schläft."

Harry legte eine Hand auf Blaise Schulter. "Ich werde ihr nachher bei Ginny einen Trank besorgen.", meinte er und war überrascht als Blaise sich mit einem Male gegen ihn fallen ließ und an ihn klammerte. Bisher hatte er Blaise immer nur als lebenslustigen Menschen erlebt. Das hier war eine Seite an Blaise, die er noch nie erlebt hatte.

"Ich liebe sie, Harry." Und Harry verstand sofort, schlang seine Arme um Blaise. Der Junge in seinen Armen zitterte und Harry vermutete, dass er weinte, doch in diesem Augenblick konnte er nichts anderes tun, als Blaise einfach nur festzuhalten. Er konnte sich nicht vorstellen, welche Worte in dieser Situation Trost gespendet hätten.

Oben auf der Treppe, drehte sich Draco von dem Anblick weg und verschwand um ein längst überfälliges Gespräch mit Remus zu führen.
 

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Das Grimmauld Team blieb in dieser Nacht in Hogwarts. Es machte keinen Sinn jetzt zurückzukehren, denn die Schäden waren noch nicht beseitigt worden und niemand konnte die Konsequenzen bisher einschätzen.

Vor allem aber wusste niemand, ob die Todesser nicht vielleicht noch einmal angreifen würden.

Harry suchte Draco und fand ihn nicht und entschied sich schließlich um kurz nach Mitternacht dafür, dass Draco bestimmt bei Pansy und Blaise war und verschwand in sein altes Zimmer, verkroch sich in sein Bett. Dean saß bei Harrys Eintreten auf Seamus Bett und beobachtete ihn die ganze Zeit, aber Harry ignorierte ihn.

Es dämmerte bereits als Harry aufwachte. Verschlafen öffnete er die Augen, blinzelte verwirrt. Jemand strich ihm über die Haare, murmelte leise etwas, dann war das schummrige Licht vollkommen erloschen und es herrschte wieder Dunkelheit. "Draco?", fragte Harry.

"Mmmh...", erwiderte Draco und schlang seine Arme um Harry. "Wo warst du die ganze Zeit...", murmelte Harry und gähnte dabei, war bereits wieder dabei einzuschlafen.

"Ich hatte etwas zu erledigen.", erklärte Draco und lächelte als Harry sich an seine Brust schmiegte. "Morgen...", murmelte er und schloss die Augen. "Morgen werde ich dir alles erklären."
 

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Draco wachte spät auf, denn die Sonne stand schon hoch am Himmel.

Er war schlagartig wach, denn irgendetwas Ungewöhnliches musste passiert sein. Normalerweise war er ein Frühaufsteher und er schlief nur sehr selten so lange. Er stand und stellte fest, dass er im Gryffindorturm war und suchte das Bad.

Während er duschte erinnerte er sich daran was gestern passiert war und begann sich zu fragen ob Harry wohl schon bei Remus war. Es wäre gut, wenn Remus es so schnell wie möglich hinter sich bringen würde.

Er verließ die Dusch und trocknete sich ab, wickelte sich das Handtuch dann um die Hüfte und beschloss sich Sachen von Harry zu leihen. Seine Sachen lagen noch immer neben Harrys Bett, aber er wusste auch ohne sie zu sehen, dass sie schlammverschmiert und zerrissen waren.

Als er den Schlafsaal wieder betrat saß Dean Thomas auf dem Fensterbrett und blickte ihn mürrisch an. "Ich denke nicht, dass du hier etwas zu suchen hast Malfoy."

Draco schenkte ihm nur ein herablassendes Lächeln und trat zu Harrys Truhe, begann nach Sachen zu suchen die ihm halbwegs passen und stehen würden.

Dean schlug mit seiner Faust gegen die Fensterscheibe. Sie vibrierte leise und Draco blickte von der Truhe auf. "Hast du mir etwas zu sagen Thomas?", fragte und Dean drehte sich wütend zu ihm. "Du kannst mich nicht einfach ignorieren."

Draco schüttelte den Kopf und begann erneut die Truhe zu durchsuchen. "Allein die Tatsache, dass ich in diesem Moment rede zeigt doch, dass ich dich nicht ignoriere."

Dean schnaubte. "Harry hätte sich niemals mit dir einlassen sollen." Draco grinste erfreut als er einige seiner eigenen Sachen unter Harrys fand. Es war das Outfit, das er Harry einmal geliehen hatte. Er betrachtete es für einen Moment, bevor er sich betont unschuldig wieder zu Dean drehte.

"Entschuldige hast du etwas gesagt? Ich glaube ich habe dich ignoriert."

Dean sprang auf und Draco zog nur belustigt die Augenbrauen hoch, als er sich sein Shirt anzog. "Willst du mich verprügeln Thomas?", fragte er und wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern fuhr fort. "Aber bevor du zuschlägst.. kann ich dir eine Frage stellen?"

Dean sagte nichts, aber die Neugierde war ihm anzusehen. Draco musste über diese Schwäche beinahe lachen, aber er tat es nicht, denn es hätte die Komik der Situation zerstört.

"Harry hat mir viel von euch Gryffindors erzählt... von euren Freundschaften hier, von eurem Mut... und auch von dir Thomas... sag... als was hättest du Harry bezeichnet bevor das alles hier passiert ist?"

"Er war mein Freund, aber..." Draco hob eine Hand und seltsamer Weise verstummte Dean tatsächlich. Es war offensichtlich wer die Oberhand in diesem Gespräch hatte. "Dein Freund als...", wiederholte Draco und machte dabei seine Hose zu. "Das bedeutet du hast ihm vertraut nicht wahr?"

Dean nickte nur und ließ sich wieder auf die Fensterbank zurücksinken. Er schien langsam zu ahnen worauf das Ganze hinauslief. Draco trat mit langsamen Schritten auf ihn zu. "Du hast ihm vertraut, dass er euch alle retten wird... aber bei einer einfachen Entscheidung wie der Wahl seiner Freunde vertraust du ihm nicht?"

Er beugte sich über Dean und stützte sich mit beiden Händen an der Fensterscheibe neben Deans Kopf ab. "Du bist ein miserabler Freund Thomas...", zischte er "Du bist es noch nicht einmal wert ein Gryffindor zu sein..."

Mit dem letzten Rest seines Selbstbewusstseins hob Dean den Kopf, blickte Draco stolz an. "Was willst du nun tun Malfoy? Mich schlagen?"

"Das sollte ich tun nicht wahr? Du hättest es verdient... aber im Gegensatz zu dir gibt es Menschen die erwachsen geworden sind Thomas und verstanden haben, dass es wichtigeres gibt als Häuserrivalität."

Draco drehte sich um und verließ den Raum ohne Dean Thomas noch einen Blick zuzugestehen.
 

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Harry stand im Gang der zur Eingangshalle führte und Draco erkannte sofort, dass er sauer war.

"Hey.", meinte er dennoch, als wäre nichts und schlang einen Arm um Harry, fühlte wie Harry sich unter der Berührung versteifte.

"Warum hast du das gemacht?", fragte Harry und Draco seufzte und zog seinen Arm zurück. "Erklärst du mir was du meinst oder soll ich raten?", sagte Draco und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Wenn ich jetzt nämlich nachdenken würde würden mir mit Sicherheit so einige Dinge einfallen die ich getan habe und die dich sauer machen könnten."

Harrys Gesicht verdüsterte sich zusehend. "Spiele nicht dieses Spiel mit mir Draco."

Draco ließ seine Arme sinken und steckte die Hände in seine Hosentaschen. "Ich spiele kein Spiel Harry. Sag mir warum du wütend bist."

"Remus hat mich heute Morgen geweckt, Draco. Er hat es mir erzählt, dass du zur ihm gekommen bist."

Draco ließ sich gegen die Wand sinken und blickte Harry ruhig an. Er ließ Harry einige Zeit sich zu beruhigen, bevor er weiter sprach. "Ich hatte ihn darum gebeten, dass er mit dir redet. Ich dachte es würde mehr bringen, wenn du mit ihm darüber sprechen könntest."

Harry trat einen Schritt näher. "Warum?", fragte er und seine Stimme war leiser und wirkte dennoch irgendwie drängender als zuvor.

Draco seufzte. "Du hast es doch genauso bemerkt wie ich Harry. Wenn wir miteinander reden gehen wir jeglichen Streit aus dem Weg. Früher haben wir uns nur gestritten und nun ist es als hätten wir Angst durch einen einzigen Streit alles kaputt zu machen. Ich wusste, wenn ich dir davon erzähle wirst du einfach akzeptieren was ich vorgeschlagen habe. Doch das wollte ich nicht... so kann es nicht ewig laufen, selbst dann nicht wenn wir im Krieg sind."

"Das heißt du wolltest, dass ich sauer werde? Du hast diese ganze Situation provozieren wollen?"

"Ja."

"Dir ist klar was die Informationen die du Remus gegeben hast bedeuten oder?"

Draco stützte sich von der Wand ab und trat wieder auf Harry zu, so dass er direkt vor diesem stand. "Mir ist es vollkommen klar... aber warum regst du dich auf Harry? Ich dachte es ist das was du haben wolltest?! Du wolltest den letzten Kampf so bald wie möglich stattfinden lassen... und das geht nur wenn wir nach Malfoy Manor kommen." Er holte tief Luft und griff nach Harrys Hand, doch obwohl Harry der Berührung nicht auswich, erwiderte er sie auch nicht. "Und ich Harry... bin der einzige der alle Geheimnisse der Manor kennt und uns Eintritt verschaffen kann."

"Es könnte Dich das Leben kosten.", meinte Harry und Draco zuckte mit den Schultern. "Ohne Risiko kein Gewinn."

Harry schlug hart und ohne Bedenken zu und Draco fühlte sich mehr und mehr in die Vergangenheit zurückversetzt und wusste, dass es richtig war was er getan hatte. Harry jedoch blickte entsetzt auf seine eigene Hand, als könne er nicht begreifen was gerade geschehen war obwohl er sich doch schon so oft mit Draco geprügelt hatte.

Draco fiel zurück gegen die Wand und wischte sich das Blut von den Lippen. "Du weißt, dass ich das nicht zulassen werde.", sagte Harry und trat langsam näher an Draco heran. "Ich werde gehen, aber du wirst mich nicht begleiten."

"Du kannst die Manor nicht ohne jemanden der Malfoyblut in sich trägt betreten." Draco hob den Kopf und blickte Harry herausfordernd an. "Und glaubst du wirklich, dass ich mir von dir vorschreiben lassen würde was ich zu tun habe?"

Harry stütze sich mit beiden Händen neben Dracos Kopf ab, wie Draco es zuvor bei Dean getan hatte. "Ich bin stärker als du Draco.", erklärte Harry und Draco war nicht sicher ob Harry mentale oder körperliche Stärke meinte.

"Du würdest mich nicht aufhalten.", sagte Draco "Denn du würdest nicht wollen, dass ich dich hasse." Diese Worte schienen Harry für einen Moment aus der Bahn zu werfen aber innerhalb weniger Sekunden fingen sich seine Gesichtszüge wieder.

"Du hast mich schon einmal gehasst... warum sollte es mir jetzt etwas ausmachen?"

Draco seufzte und schloss für ein paar Sekunden die Augen. "Müssen wir unbedingt in so einer Situation darüber reden Harry? Können wir zum eigentlichen Thema zurückzukommen?"

"Und das wäre?" Draco schob Harry ein Stück von sich weg und trat an ihm vorbei in die Mitte des Ganges. "Dass du meine Entscheidung nicht akzeptierst."

"Deine Entscheidung was zu tun? Dein Leben wegzuwerfen? Ist das wieder der Quatsch wo du mir erzählst, dass du mich beschützen willst?"

Draco schluckte, aber ließ sich nichts anmerken. Er würde das jetzt durchziehen. "Ich *will* dich beschützen.", sagte er und fügte dann hinzu. "Aber ich gebe zu, dass das nicht der einzige Grund ist aus dem ich dich begleiten will. Wenn du nach Malfoy Manor gehst wirst du unweigerlich auf Voldemort treffen. Aber du wirst auch auf Lucius treffen. Voldemort ist deine Sache... aber mein Vater ist meine."

"Das heißt es geht nur darum deine Rache auszuleben habe ich das richtig verstanden?" Es fiel Draco erst jetzt auf, dass Harry von ihm weggetreten war und als er Harry richtig anschaute, alles in sich aufnahm fiel ihm auf wie viel Schmerz in Harrys Gesichtzügen lag, vielleicht war dies doch der falsche Weg gewesen.

"Du verstehst es nicht.", flüsterte Draco und folgte Harrys Bewegungen den Abstand zwischen ihnen dennoch immer gleich halten. "Es geht hier nicht darum meine Rache auszuführen... es geht darum eine Gefahr aus dem Weg zu räumen."

Harry blieb stehen und Draco brach den Abstand und stand wieder direkt vor ihm. "Hör mit diesem Kram auf Draco. Hör mit deinen bescheuerten Ausreden vor. Ich will die Wahrheit wissen!", seine Stimme wurde lauter, bis er beinahe schrie. "Ich will wissen was dir das ganze hier bringt!! Du tust doch nie etwas ohne dass du etwas dafür bekommst!!

"Schrei mich nicht an.", befahl Draco scharf und Harry verstummte tatsächlich. Draco begriff, dass er sich selbst in eine Situation gefahren hatte die nicht so lief wie er sie geplant hatte. "Du kannst mir deine Meinung ruhig sagen, aber ich werde mich von dir weder beleidigen noch anschreien lassen. Wenn du mich nicht erklären lass willst, dann ist es deine eigene Schuld. Ich habe meine Entscheidung getroffen, wenn du sie nicht akzeptieren kannst oder willst, dann..."

Er fand mit einem Male die Worte nicht mehr und zum zweiten Mal an diesem Tag drehte er sich um und ging mitten im Gespräch einfach davon.
 

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Harry brauchte fast zwei Stunden bis er es schaffte sich aufzuraffen Draco zu suchen.

Seine Gedanken spielten irgendwie verrückt und er wusste nicht wirklich was er von dem was passiert war halten sollte. Natürlich hatte er nicht erwartet, dass das was er und Draco hatten immer gut laufen würde. Wenn er ehrlich zu sich selbst war hatte er sich schon gewundert, dass sie sich nicht schon längst gestritten hatten. Aber das vorhin war kein wirklicher Streit gewesen.

Es war eher eine Sammlung von Missverständnissen gewesen und der verzweifelte Versuch sich zu streiten um wieder etwas Normalität zurückzuholen. Harry seufzte. Allerdings verstand er auch immer noch nicht warum Draco gerade diesen Zeitpunkt ausgesucht hatte um Remus alle Geheimnisse von Malfoy Manor zu erzählen.

Harry war es satt zu warten und zuzusehen wie immer mehr Menschen starben. Er wollte den letzten Kampf hinter sich bringen, aber ihm war auch klar, dass er sich nicht bereit, sondern nur verpflichtet fühlte. Und er wusste auch, dass er es mit größter Wahrscheinlichkeit nicht alleine schaffen würde.

Und in dieser Hinsicht war er sich unsicher. Er wollte Draco an seiner Seite haben beim letzten Kampf und er wusste, dass Draco ihm würde helfen können, aber er wollte Draco auch in Sicherheit in Hogwarts wissen. Harry fühlte sich mit der Situation überfordert und er wusste, dass er sich auf die Leute die an seiner Seite stützen musste um zu gewinnen.

Aber gerade davor hatte er Angst. Ron hatte ihn verraten und die Freundschaft zu Hermione und Dean war nicht beständig gewesen und das waren die Leute auf die er sich immer am meisten hatte verlassen können.

Die Verbindung zu Remus war ungewohnt und die zu Osuneko existierte noch nicht einmal wirklich und seine Beziehung zu Draco war noch so neu und unsicher, dass er nicht wusste was er tun sollte.

Es dauerte eine weitere Stunde bis Harry auf die Idee kam in Dracos eigenem Zimmer zu suchen.

Draco lag auf dem Bett und starrte an die Decke, reagierte noch nicht einmal als Harry eintrat. Harry zwang sich zu einem minimalen Lächeln als er sich auf die Bettkante setzte und Draco anblickte. Für einen Augenblick suchte er nach Worten und wollte gerade etwas sagen, als Draco zu reden begann.

"Ich habe die ganze Zeit das Gefühl ich befinde mich in einem Traum. Alles scheint durcheinander zu gehen und ist so irreal... bei vielen der Dinge die mir in letzter Zeit passiert sind kann ich immer noch nicht fassen, dass sie wirklich passiert sind." Draco drehte das Gesicht zu Harry und dieser war sich mit einem Male ziemlich sicher, dass er zumindest eine Sache wusste von der Draco redete.

Draco drehte den Kopf und blickte Harry direkt an. "Das vorhin war ziemlich erbärmlich oder?", fragte er und Harry schüttelte dann den Kopf. Draco zog beide Augenbrauen hoch und Harry nickte dann grinsend. "Es tut mir leid.", sagte er dann. "Ich weiß nicht was vorhin in mich geraten ist, dass ich so einen Mist von mir gegeben habe und naja... du weißt schon..."

Er streckte eine Hand aus und berührte vorsichtig Dracos leicht geschwollene Lippe. "Tut es weh?", fragte er und Draco schüttelte den Kopf und griff dann nach Harrys Hand, zog ihn neben sich aufs Bett. "Es geht schon." Harry legte den freien Arm um Draco und atmete einmal tief ein und aus. "Es scheint als kämen wir nicht davon los was wir einmal waren nicht wahr?", fragte er und Draco schloss die Augen.

"Wir werden es einfach akzeptieren müssen.", sagte der Slytherin schließlich. "Ich meine wir können uns ja nicht ewig an die Vergangenheit klammern nicht wahr."

Harry dachte mit einem Male an die Begegnung mit Sirius und seinen Eltern und nickte. "Ja. Wir müssen lernen nach vorne zu blicken." Er drückte Dracos Hand und Draco öffnete die Augen wieder und schaute Harry an. "Wenn du es wirklich willst.", flüsterte Harry "Wenn du dich dazu bereit bist und du es tust weil du es willst und sonst aus keinem anderen Grund... dann möchte ich dich an meiner Seite haben wenn wir nach Malfoy Manor gehen."

"Das will ich.", sagte Draco und drehte sich auf die Seite um Harry problemlos anschauen zu können.

Harry lächelte und drückte Dracos Hand leicht. Wenn das Dracos freie Entscheidung war, dann würde er sie akzeptieren. Draco war erfahren genug um die Konsequenzen seiner Entscheidung einschätzen zu können. "Das bedeutet der erbärmliche Versuch eines Streites von vorhin ist vergessen ja?!" Draco erwiderte das Lächeln und schmiegte sich an Harry.

"Es ist seltsam oder?", fragte er und Harry blickte auf ihn hinunter. "Was meinst du?" Draco lehnte sich zurück und blickte Harry ins Gesicht. "Das mit uns...", meinte er mit einem Lächeln. "Es ging alles so schnell."

Harry schlang seine Arme enger um Draco. "Aber es ist gut oder?", fragte er und leichte Unsicherheit in seiner Stimme schwang mit. Draco streckte sich und küsste Harry zärtlich.

"Ja.", sagte er "Es ist gut."
 

o-o
 

Remus hatte den Plan von Malfoy Manor auf dem großen Küchentisch ausgebreitet, und Osuneko, Draco, Harry und Remus selbst saßen nun bereits eine Stunde über diesem, besprachen jede Einzelheit.

"Der Haupteingang ist durch drei Zauber geschützt und lässt sich nur von einem Malfoy öffnen.", sagte Draco in diesem Moment. "Solange die Sicherheitsvorkehrungen nicht aufgehoben sind muss man dem Weg zur Manor auf eine ganz bestimmte Art und Weise lang laufen."

Osuneko lehnte sich neben Draco an den Tisch. "Aber wir werden doch nicht wirklich durch den Haupteingang hineinlaufen oder?"

Draco blickte Osuneko mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Wie denn sonst? Denken sie wirklich Professor, dass die Manor irgendwelche Schleichwege bietet? Ich kann ihnen noch nicht einmal garantieren, dass mein Vater nicht dafür gesorgt hat, dass ich das Haupttor nicht mehr öffnen kann oder das es neue Schutzvorrichtungen gibt."

Harry, der auf der Arbeitsfläche der Küche saß räusperte sich. "Das ist mir alles zu wage. So wie ihr bisher redet. Haben wir nur zwei Möglichkeiten... wir greifen mit allen uns zur Verfügung stellenden Mitteln die Manor an oder wir versuchen uns durch das Haupttor zu schleichen. Wenn wir es realistisch sehen sind beide Pläne zum scheitern verurteilt."

Draco lehnte sich neben Harry an die Arbeitsfläche. "Was willst du denn sonst machen? Einfach anklopfen und um Einlass bitten?" Harry legte den Kopf zur Seite. "Warum nicht? Ob wir nun anklopfen oder hoffen den Weg zur Manor einfach lang laufen zu können ohne dass jemand uns bemerkt... kommt das nicht auf dasselbe hinaus?"

Draco schüttelte ungläubig den Kopf. "Du bist verrückt Potter."

Harry grinste nur.
 

o-o
 

"Harry?", fragte Hermione und legte das Buch das sie gerade las zur Seite. Harry hob den Blick vom Schachbrett und schaute Hermione an während Ron weiter über seinen nächsten Zug nachdachte.

Hermione lehnte sich gegen die Kissen auf Harrys Bett. Da die Jungen nicht den Mädchenschlafsaal betreten durften und der Gemeinschaftssaal an diesem Abend überfüllt war hatten sie sich auf Harrys Bett zurückgezogen.

"Was ist Herm?", fragte Harry als Hermione nicht weiterredete. Ihr sechstes Jahr hatte gerade erst begonnen, aber Harry war sofort aufgefallen, dass Hermione wesentlich nachdenklicher und stiller, als in den letzten Jahren war. Er hoffte, dass sie jetzt bereit wäre darüber zu reden und es war tatsächlich so.

"Wirst du einmal wirklich gegen ihn kämpfen?", fragte sie und Harry richtete sich vollkommen auf. Ron griff nach der Dame und hob sie hoch, zögerte dann. Harry nickte. Ron setzte die Dame. "Schach.", sagte er und Harry schenkte ihm ein Lächeln.

"Harry.", sagte Hermione und Harry seufzte. "Du kennst die Prophezeiung Hermione. Ich möchte sie erfüllen. Ich kann sie erfüllen." Hermione zog die Beine an ihren Körper und schlang die Arme um sie. "Du musst das nicht tun.", sagte sie, während Ron das Schachbrett wegräumte.

"Ich will es tun Hermione. Ich habe die Chance etwas Besonderes zu tun und mich als nützlich zu erweisen. Ich trage die Fähigkeiten in mir und ich will sie nutzen."

"Du könntest dabei sterben Harry." Ron griff nach Hermiones linken, Harry nach ihrer rechten Hand, denn sie sah aus als würde sie jeden Moment in Tränen auszubrechen. Sie lächelte dankbar und drückte ihre Hände. "Mir geht es gut.", flüsterte sie und Harry und Ron warfen sich einen ungläubigen Blick zu und mussten dann beide Lächeln.

"Ich weiß, dass ich sterben kann.", stellte Harry fest und obwohl er Hermione anblickte erkannte er aus den Augenwinkeln wie sich Rons Augen erstaunt weiteten. "Und ich habe mich damit abgefunden. Du musst dir das mal so überlegen...", erklärte er mit einem Lächeln um seine Unsicherheit zu verbergen. "Ich werde in allen Geschichtsbüchern als Held dargestellt werden. Meine Kinder werden im Unterricht meine Geschichte erzählt bekommen... wenn ich Kinder hätte."

Er ließ Hermiones Hand los und sah mit Wohlwollen, dass Ron seinem Beispiel nicht folgte. Hermione blickte ihn an und ihre Augen waren so mit Liebe erfüllt, dass Harry spürte wie ihm Tränen in die Augen stiegen. "Hättest du gerne Kinder?", fragte sie und Harry nickte. "Ich hätte gerne eine riesige Rasselband mit wunderbaren kleinen Wesen die ich auf unmögliche Art und Weise verwöhnen kann."

Hermione umarmte ihn, während Ron ihn mit einem Lächeln und einem Kopfschütteln anblickte.

"Du wirst mit Sicherheit ein guter Vater werden Harry.", sagte er.
 

o-o
 

Harry blickte in Gedanken versunken auf seine Hände, bevor Draco von hinten die Arme um ihn schlang. Harry drehte den Kopf nach hinten und blickte Draco an. "Wie hast du mich gefunden?", fragte er.

"Osuneko hat mich einen Blick auf die Marauderkarte werfen lassen.", erklärte Draco und schaute sich um. "Interessanten Ort zum nachdenken hast du dir hier gesucht." Harry drehte den Kopf wieder nach vorne. "Hier kommt niemand hin. Kaum einer klettert auf ein Dach um Ruhe zu finden."

Draco lehnte seinen Kopf gegen Harrys Nacken und Harry konnte das Lächeln auf seinen Lippen spüren. "Remus meinte wir sollten das ganze möglichst bald starten.", erklärte Draco und Harry schloss die Augen und ließ sich gegen Draco sinken. "Hast du Angst?", fragte er und Dracos Griff um ihn verstärkte sich.

"Ja.", sagte Draco und fügte dann nach einer Weile hinzu: "Aber ich weiß, dass wir es schaffen werden."

Harry öffnete die Augen wieder. "Wenn du weißt, dass alles gut wird, warum hast du dann Angst? Ich dachte du hättest Angst davor, dass wir es *nicht* schaffen würden."

"Das wir es schaffen Voldemort auszuschalten bedeutet nicht, dass danach alles in Ordnung ist Harry.", erklärte Draco "Es schaltet vielleicht ihren Kopf aus aber damit verschwinden nicht alle Todesser von der Welt. Das Böse verschwindet nicht nur weil du seinen Kopf ausschaltest. Und das wir Voldemort ausschalten bedeutet auch nicht, dass uns nichts geschehen wird."

"Du meinst, dass wir nicht verletzt werden?", fragte Harry und Draco atmete tief durch. "Ja.", sagte er schließlich. "Aber es sind nicht die körperlichen Wunden vor denen ich Angst habe Harry... es sind die Wunden die man nicht sehen kann die am schwersten heilen."

"Ich weiß.", sagte Harry, denn sie trugen beide diese Wunden auf ihrer Seele. Harry drehte sich vorsichtig um, bedacht darauf nicht durch eine unvorsichtige Bewegung vom Dach zu rutschen und schmiegte sich an Dracos Brust.

"Aber wenn wir es schaffen.", flüsterte Harry nach einer ganzen Weise und beide ignorierten die Regentropfen die nach und nah immer schneller vom Himmel fielen. "Dann können wir vielleicht irgendwann glücklich werden und wenn wir es nicht werden.. dann wird es die Generation sein, die nach uns kommt."

"Vielleicht.", sagte Draco und zog Harry noch enger an sich, während ihre Kleidung sich mit Wasser vollzog. "Vielleicht..."
 

*to be continued...*
 

~~~~~
 

Danksagungen:
 

@all Vielen Dank für die umfangreichen Charas und die vielen Komplimente ^^

@Kiran vielen Dank... die langen Wartezeiten tun mir auch sehr leid... aber ich kann da selten etwas machen, da ich mit der Schule total zugeworfen bin, da ich dieses Jahr Abi mache und mich nebenbei immer irrsinniger Weise mit Arbeit vollade... es tut mir leid.

@Blue.. wie gesagt... die Wartezeiten tun mir wirklich, wirklich, wirklich leid...

@Sweet-Dreams2 Es freut mich, dass dir die Länge der Story gefällt, denn gerade das ist es wobei ich mir nie so sicher war, weil die Länge ja viele Leute abschreckt...

@Ralna Ich hoffe Hermione hier gefällt dir besser... ich weiß, dass ihre Reaktion etwas krass war, aber es musste sein, weil ihr Tod einfach notwendig war... *drop* ich gebe es ja zu ich missbrauche meine Charas gerne...

@wecanbuildatree Vielen Dank für dieses unglaublich liebe Lob

@Jafin Danke schön ^^

@Tinadragon Freut mich sehr, dass dir die Geschichte so gut gefällt ^^

@teufelchen_netty Vielen Dank, dass du meine Story gene liest

@Tamaryn12 Dankeschön, dass dir der Aufbau der Story und die Charas gefallen.. über so ein Lob freut man sich doch immer und immer wieder

@Devil_SSJPan Ich hoffe deine Theorie über die Glassäule war die richtige?!

@Replica Hoffentlich hast du meine ENS bekommen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-03-30T07:40:57+00:00 30.03.2005 09:40
HE, wieso zu Teufel hab ich hier noch kein Kommi geschrieben, kannst du mir das mal sagen??
Ich bin ja total im Abseits in dieser Story.. jetzt muss ich das ganze ja nochmal lesen, dass ich überhaupt weiß, was sache ist... sorry, dann kriegst du natürlich auch nen richtigen Kommi!
Cat
Von:  DarkEye
2005-03-06T16:45:45+00:00 06.03.2005 17:45
also! ich hab mir deine ganz FF durch gelesen und find sie klasse.. besonders die idee das ROn Harry verrät find ich toll denn das sieht man ja nicht so oft...

mach ja ganz schnell weiter

dark
Von: abgemeldet
2004-12-26T10:02:02+00:00 26.12.2004 11:02
oh oh oh, so schusselig wie ich war, hab ich hier ja noch gar kein Kommi geschrieben!
Das geht doch nciht, ich muss dir doch unbedingt sagen, wie genial, hammermäßig und cool deine Story ist!
Von daher: Deine Story ist echt genial, hammermäßig geschrieben und einfach cool ^-^
Vor allem Draco und Harry's Beziehung ist soo süß ^.~

Mach bitte schnell weiter!

bye Devil
Von:  Chucki
2004-11-15T17:42:58+00:00 15.11.2004 18:42
was kann man da noch anderes sagen ^^
ich hoffe du schreibst schnell weiter
bye bye Chucki
bekommt Harry jetzt kinder ja onder nein und mit wem mit Dray oder wem es passiert ihnen doch nichtsoder auf Manor ^^
Von:  Rodo
2004-11-15T13:27:16+00:00 15.11.2004 14:27
Ich glaube, du hast Krummschwanz geschrieben, dabei heißt das Vieh doch Krummbein, glaub ich...
Von:  Slytherin-Princess
2004-11-14T17:36:15+00:00 14.11.2004 18:36
Hey du
Ich finde die Story wahnsinnig genial,
dein Stil ist umwerfend und klasse ausführlich.
Kompliment.
Gut find ich die Beziehung zwischen Harry und Dray, besinders dieses "Krankhaft nach einem Streit suchen", was die an den Tag gelegt hatten! Wirklich süß!
Mach weiter so,
Rina
Von: abgemeldet
2004-11-14T15:15:20+00:00 14.11.2004 16:15
Wow... Geiles Kapitel und so lang... Wahnsinn... Hoffentlich überleben die beiden den Angriff auf die Manor... Das der Japaner (hab seinen Namen vergessen) Krummbein ist, fand ich echt genial... Schade, dass Hermine gestorben ist... Aber wie gesagt: Jeder Krieg fordert seine Opfer... Schreib schnell weiter.
Bis dann.
Selen
Von: abgemeldet
2004-11-14T10:49:50+00:00 14.11.2004 11:49
ERSTE! *gg* Wieder einmal muss ich dir zu deinem unglaublichen Schreibstil gratulieren...Zum Teil musste ich weinen, besonders da wo Harry Hermione getrofen hat...Es ist gut das er seine Eltern, Sirius und Moine noch mal gesehen hat, es war besser so..
Liebe...Ich denke das was da zwischen Harry und Draco entsteht ist wirklich liebe, ansonsten hätte Draco ihn ja nicht so schnell zurück holen können...
Harry will es also durchziehen, er will Voldemort töten und Draco will seinen Vater...Ob das gut geht? Auch wenn Draco sagt es äre keine Rache. ist es nicht ein stück weit doch so? Werden sie zusammn angreifen oder wird Harry doch im letzten Moment DRaco davor beschützen?
Jyu war also Krummbein...Einen geniale Wendung, jetzt da keiner der animagi- Marauders mehr übrig ist...
Ich bin gespannt wie es sich weiter entwickelt!
Bis dann
deien Tamaryn12


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