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The Crow - Jenny's Rückkehr

von

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Jenny's Rückkehr
 

Eine düstere Stimmung lag in der Luft. An diesem einen Tag fing alles an, wurde alles anders. Es war der 30. Oktober - Teufelsnacht. Die Gang legte ein Feuer nach dem anderen und die Polizisten konnten sich keine Pause erlauben. Inzwischen war ich schon seit einem Jahr nach meinem ,Tod' wieder da. Ich saß an meinem zerbrochenen Fenster und sah mir von dort aus die in Flammen liegende Stadt an. Meine Krähe war unterwegs und später wollte Sarah vorbei kommen.
 

Ich erinnere mich noch an diese eine Nacht, als ob es erst gestern passiert ist.
 

Erschrocken sprang ich vom Fenster weg, als sich plötzlich das Portal öffnete. Als ich registrierte, was da eben geschehen war, dachte ich, dass meine Zeit nun gekommen wäre. Dass ich genug Gutes vollbracht hatte um ins Jenseits zurück zu kehren. Doch als ich hinein schreiten wollte, schossen mir einige Gedanken durch den Kopf. Was würde aus Sarah werden? Seid ihre Mum wieder zum Alkohol griff, hatte sie doch keinen mehr, der sich um sie kümmert. Fast jeden Tag war Sarah bei mir, sie räumte auf und ging einkaufen, leistete mir Gesellschaft.

Nur Nachts konnte ich sie mit Müh und Not dazu überreden, wieder nach Hause zu gehen. Nachts, wenn ich meine Kerzen aufstelle und an Shelly denke.

Sollte ich nun durch das Portal gehen? Es gab inzwischen viele Menschen, die mich brauchten...
 

Um weiter zu überlegen blieb mir keine Zeit mehr, denn ein etwa 17 jähriges Girl flog aus dem Portal und krachte auf den Boden direkt vor meine Füße. Ich kniete mich zu ihr runter, sie sah total verstört aus.

"Hey, wer bist du?" fragte ich nichtsahnend. Sie sah mich erschrocken an, richtete sich auf und blickte sich ängstlich um. Ich wiederholte meine Frage und diesmal antwortete sie.

"Ich heiße... Jenny. Du bist...?"

"Eric. Eric Draven. Sag mir, wie kommst du hier her?" fragend blickte ich sie an.

"Ich weiß nicht mehr genau... ähm... ich bin gesprungen... Brücke... mein Freund! Tommy! Irgendwas ist mit ihm... erinnere mich nicht..."

Ich hielt es für besser nicht weiter auf Jenny einzureden und sie erst einmal zur Ruhe kommen zu lassen. Eines war mir sofort klar: Jenny war wie ich aus dem Jenseits zurück gekehrt. Als ich ihre Hand anfasste, um ihr aufzuhelfen, sah ich eine Vision.

*Drei Männer mit Messern in der Hand. Sie gingen auf Jenny zu... anscheinend wollten sie was von ihr... plötzlich kam ein junger Kerl... Anfang bis Mitte zwanzig... er wollte sich dazwischen stellen, wurde aber von den Männern verletzt. Sie nahmen Jenny mit*
 

Jenny riss ihre Hand aus der meinigen und sah mich wutentbrannt an.

"Du hast es auch gesehen?" wollte ich wissen.

"Gesehen? Ich hab nichts gesehen! Fass mich nie wieder an, hörst du!"

Tränen rollten ihre Wangen hinunter und ich nahm sie tröstend in meine Arme. "Ich weiß, dass du dich erinnerst. Und ich werde dir helfen. Du musst mir nur sagen, was passiert ist. Dieser Boy... ist er Tommy? Was war mit ihm... Lebt er noch?"

Schluchzend sah Jenny mir in die Augen. Dann senkte sie den Kopf, setzte sich auf den Boden und fing zu erzählen an.

Wachsam hörte ich ihr zu, ohne sie zu unterbrechen. Ich erfuhr, was vor einem Jahr in der Teufelsnacht passiert war.
 

Jenny und Tommy waren auf einer Discoparty. Irgendwie kamen die Beiden dann auf ein heikles Thema und sie fingen an zu streiten. Jenny wollte nach Hause und verließ die Disco. Auf der Straße begegnete sie unangenehmen Typen, welche auf der Lauer nach hilflosen Mädchen waren. Tommy war seiner Freundin nachgerannt und als er sah, was sich in dieser Seitengasse abspielte, ging er dazwischen. Einer der Männer rammte ihm ein Messer in die Magengegend und er ging zu Boden. Die anderen packten Jenny, brachten sie wo anders hin, vergingen sich an ihr und brachten sie danach um.
 

Als sie aufhörte legte ich ihr meinen Arm um die Schultern. Sie wusste nicht, was mit Tommy war. Deshalb kam sie wohl aus dem anderen Reich zurück. Es war komisch... aber sie löste irgend etwas in mir aus. Normalerweise lässt mich sowas kalt. Aber - vielleicht lag es daran, dass sie auch eine Krähe war - ich empfand Mitleid.

Sie war eine Krähe, daran gab es keinen Zweifel, denn meine Krähe kam nicht allein zurück.

"Jenny, du solltest dich erst einmal etwas ausruhen. Ich hab Kontakt zu einem guten Polizisten, er findet sicher etwas über Mordopfer von letzter Teufelsnacht."
 

***Am nächsten Morgen rief ich Albrecht auf seinem Handy an. Er gab die Daten weiter an Capture, welche in den Computerdateien nach dem Fall Jenny Simmons suchte.

Am Nachmittag brachte Sarah mir dann eine dicke Akte vorbei.

Thomas Reeder war wegen Mordes an Jenny Simmons zur Todesstrafe Verurteilt. Die Strafe sollte am 03. November diesen Jahres vollzogen werden.

"Oh mein Gott! Eric wir müssen was unternehmen! Tommy wird in 4 Tagen hingerichtet obwohl er unschuldig ist!"

Ich sah dieses Feuer in Jenny's Augen und beschloss ihr so gut ich konnte zu helfen.
 

Sarah missbilligte es zutiefst, dass ich mich so mit Jenny beschäftigte. Am Abend ging sie beleidigt nach Hause. Doch irgendwie interessierte mich dies gerade nicht und dann machte ich mich mit Jenny auf dem Weg in die Strafanstalt. Tommy's Zelle war schnell gefunden und als Jenny eintrat traute er seinen Augen nicht. Ich hielt mich im Hintergrund auf.

"Jenny! ... Wie?... du bist doch tot!... Oh Jenny!"

"Ich weiß nicht was passierte... Tommy! Du bist unschuldig! Ich werde mit dem Richter reden!"

Sie fielen sich in die Arme und schon kam der Gefängniswärter daher.

"Hey, es ist 20 Uhr, Besuchszeit ist für heute um! Raus hier!"

Schweren Herzens machten wir uns auf den Heimweg.

"Du Eric... es ist nett von dir... dass du mir so hilfst."

"Ähh, hey... das mach ich doch gerne."

"Was ist eigentlich mit dir? Du isst nichts, du schläfst nicht... bist du auch sowas wie ich?"

Ich wusste, dass diese Frage kommen würde.

"Jaah, ich kam auch zurück..." war meine knappe Antwort.

"Und warum? Du sagtest ich kam zurück, weil ich wissen wollte, was mit Tommy ist... aber was ist mit dir... deine Frau?"

Wie ein glühender Dolch stach diese Frage schmerzhaft in mein Herz. Warum kam ich zurück?... Ich wollte mich an den Mördern von Shelly und mir rächen. Ich wollte sie tot sehen!

Doch wusste ich damals, dass ich Gutes tun muss um jemals wieder zurück zu kehren? Dahin wo Shelly seit einem Jahr auf mich wartet?

"Weißt du... alles fing damit an, dass ich im Blackout - einer Disco... oder eher einem Club... was gehört hatte, was ich nicht hören durfte. Der Manager des Blackouts setzte Killer auf mich an.

Shelly - meine Verlobte - und ich waren in unserer Wohnung und feierten unsere Verlobung. Wir wollten Halloween heiraten. Jedenfalls kamen am 30. Oktober letzten Jahres diese Killer in die Wohnung, schmissen mich aus dem Fenster und vergingen sich an Shelly, bevor sie auch Sie umbrachten.

Zuerst kam ich zurück, weil ich Rache wollte... doch dann erfuhr ich, dass ich nur wieder zurück kann, wenn ich Gutes tue. Mit der Rache war wohl nix... jetzt versuche ich alles um wieder zurück zu kommen... dorthin wo Shelly auf mich wartet."

"Du tust mir Leid... aber du hilfst mir, das ist doch was Gutes. Und für den Fall, dass ich früher zurück kann als du, sage ich Shelly dass du sie liebst. Ich sehe dir an, wie du leidest. Wie allein du ohne sie bist..."
 

Ich erwiderte nichts. Meine Gedanken drehten sich wieder um Shelly. Die ganze Nacht überlegte ich mit Jenny, wie wir vorgehen sollten. Klar, wenn Jenny auftaucht, kann sie die Wahrheit sagen.
 

In dieser Nacht vor einem Jahr erfuhr ich viel von Jenny. Sie erzählte mir, wie sie und Tommy sich kennen lernten, wie sie sich verlobten... alles kam mir so verdammt bekannt vor. Was ich da hörte war fast meine Geschichte. Nur dass Tommy noch lebte und Shelly im Reich der Toten auch mich wartete.

Voller Optimismus machten wir uns am nächsten Tag, so gegen Mittag, auf dem Weg zu Tommys Anwalt.

"Es tut mir wirklich sehr leid... aber heute Früh um 7 Uhr wurde die Strafe vollzogen. Die Strafanstalt war überfüllt und sie mussten Platz schaffen. Oh währt ihr doch nur früher gekommen!"

Jenny verschlug es die Sprache und auch ich war geschockt. Naklar, die Kopie der Akte war schon etwas älter und jegliche Änderungen wurden in das Original geschrieben.

Als wir uns auf den Rückweg machten, schaute ich an Shellys Grab vorbei.

Meine Stimmung verschlechterte sich. Jenny durchlebte nun das gleiche Schicksal wie ich. Und ich bin mir sicher, dass auch Tommy zusammen mit Shelly wartet.

"Eric... ich würde mich gerne irgendwie ablenken... du sagtest, dass du früher in einer Band gespielt hast, lass uns doch in dieses Blackout gehen."

Ich hielt nicht viel von dieser Idee, doch ich willigte ein. Lieber wäre ich heim gegangen und wäre in meinen Gedanken versunken.

Ob es Zufall war, oder nicht das weiß ich nicht, aber auf der Bühne stand heute meine frühere Band. Durch den Prozess von mir, wussten sie dass ich ,noch' am ,Leben' war.

Kaum kam ich durch die Tür, hörte Kenny auf zu Spielen.

"Mensch Eric! Cool dass du dich mal wieder blicken lässt!"

Er sprang - gefolgt von den anderen Bandmitgliedern - die Bühne runter und kam auf mich zu.

"Du warst wie vom Erdboden verschluckt! Wir dachten alle, dass du tot warst!"

"In gewisser Weise war ich das auch..."

"Hast du nicht Lust mal wieder mitzuspielen? Dein Platz als Gitarrist ist immer noch frei!" erwartungsvoll sah mich die ganze Band an.

"Heute nicht... ein anderes Mal vielleicht."

Enttäuscht kehrten sie auf die Bühne zurück und spielten einen Song, welchen ich damals geschrieben hatte.
 

Weder Jenny noch mir war nach tanzen, so setzten wir uns an einen runden Tisch und unterhielten uns etwas.

"Hey Eric, ich hab dich überall gesucht! Wir wollten doch heute etwas zusammen unternehmen!"

Eine wutentbrannte Sarah stand vor mir. Stimmt, ich hatte es vergessen. Schon seid Monaten wollten wir mal einen ganzen Tag zusammen verbringen.

"Sarah,... tut mir echt leid. Ich habs vergessen. Weißt du, Jenny und ich waren heute wieder"

"Hör auf Eric, ich versteh schon!"

"Sarah!" Sie lief weg. Hinaus aus dem Blackout.
 

Sie kam seither nur noch sehr selten zu mir und blieb auch nie lang.

Jenny wohnte inzwischen bei mir in der Wohnung. Ich habe sie sehr ins Herz geschlossen. Es ist fast so, als ob sie meine Schwester wäre.

Ihre Kräfte, welche sie von der Krähe hat, nahm sie bisher noch nie in Gebrauch. Sie war kein besonderer Kämpfertyp, sondern eher der ruhige und gelassene Typ.

Während ich Shellys Grab besuchte, besuchte sie immer das von Tommy. Ihr Schmerz war groß und oft weinte sie sich bei mir aus.

Danach ging es Jenny meistens besser. Ich wünschte, ich könnte auch einfach alles rauslassen. Aber die Tränen verweigern sich mir. Sarah meinte einst zu mir, dass mich dies neben meinen Kräften auch von den richtigen Lebenden unterscheidet. Als sie das letzte Mal hier war - und das war vor 2 Monaten - meinte sie zu mir: "Eric, du hast dich verändert! Früher liebte ich dich wie einen Vater, jetzt hasse ich dich!" danach ging sie weinend. Ich glaube nicht, dass ich Sarah so schnell wieder sehe. Auch nicht zu ihrem 14. Geburtstag in 3 Wochen.

"Eric!" durch Jennys aufjapsen wurde ich aus meinen Gedanken gerissen.

"Was ist los?"

"Siehst du es nicht?" Sie sah mich fragend an und ich schüttelte den Kopf. In meiner Wohnung war alles so wie früher "Da, das Portal hat sich geöffnet!"

Mir wurde klar, was dies heißen mag...

"Jenny, ich glaube deine Zeit ist nun gekommen."

"Was? Aber... aber du musst mitkommen! Du hast das ganze Jahr nur Gutes getan, hast niemanden Leid zugefügt!"

Es tut weh... sehr weh! Der Gedanke, dass nun auch Jenny geht.

"Nein, das stimmt nicht! Sarah habe ich sehr weh getan..." murmle ich kaum verständlich. "Und nun Jenny... geh, bevor es zu spät ist!"

Wir umarmen uns ein letzes mal und sie machte sich bereit. Einem Schritt vor dem Portal sah sie sich nochmal um.

"Ich werde Shelly sagen, dass sie sich glücklich schätzen kann, und dass du sie liebst. Und auch, dass ihr bald wieder vereint sein werdet."

Woosch. Weg war sie.

Ich blickte auf die Uhr. Es war später Nachmittag! Zeit, etwas wichtiges nachzuholen. Wie vom Teufel gebissen rannte ich los. Auf der Straße wäre ich beinahe von einem Auto überfahren worden. Aus dem Polizeiwagen stieg Albrecht aus.

"Hey Draven! Bist du verrückt?"

"Nein... ich..." mir fiel nichts passendes ein. Verrückt war ich wohl schon.

"Pass mal auf, ich muss dir was wichtiges sagen! Die kleine Sarah ist fast täglich bei mir und weint sich die Augen aus, weil sie denkt, dass sie dir unwichtig sei! Ändere dies!"

Ich blickte still in seine Augen, bevor ich antwortete.

"Das wollte ich gerade!"

Und weg war ich.
 

3 Wochen später
 

"Alles Gute Sarah!"

"Danke Eric!" Sie umarmte mich so liebevoll wie seit einem Jahr nicht mehr. Ich nahm sie auf den Schoss, von wo aus sie ihre Kerzen ausbließ.

"15 Jahre. Als wir uns kennenlernten warst du 10. Weißt du noch?"

"Jaah, ich erinnere mich noch dran, als ob es gestern wäre. Es war auch zu meinen Geburtstag. Meine Mum hatte es vergessen und ich war total sauer... du und Shelly habt dann die ganze Nacht mit mir gefeiert."

"Und das werden wir auch heute machen. Nur wirst du nur mit mir Vorlied nehmen müssen."

"Nein... Shelly ist dabei... glaub mir!"
 

The End



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ai-Megumi
2002-09-04T13:27:53+00:00 04.09.2002 15:27
Eine traurige FF aber trotzdem wunder schön. Ich kenn die Serie the Crow zwar bloß flüchtig, aber du hast das alles sehr glaubhaft rüber gebracht. Weiter so.
Ai!


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