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Naraku-Fanfict-1

Narakus Monolog
von

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Mondblüte

"Komm, laß uns zu Kagura gehen, ich möchte euch Schwestern einander vorstellen", sagte Naraku zu Kana. Naraku verließ den Schrein und Kana folgte ihm wortlos.

Kagura bereitete gerade einen speziellen Tee, sowie Reiskuchen zu. Um das Feuer zu entfachen, schwang sie ihren Fächer. Sie haßte es, solcherlei Arbeit zu verrichten. In ihrer unterdrückten Wut schwang sie den Fächer zu heftig, wodurch die Flammen für einen kurzen Augenblick riesig aufloderten, doch ehe sie auf die Umgebung übergreifen konnten, hatte Kagura sie bereits mit einer schnellen Bewegung ihres Fächers eingedämmt.

"Du wirst doch wohl nicht vorhaben, mein Anwesen niederzubrennen, Kagura!",

begrüßte Naraku sie. Kagura blickte auf und sah Naraku herausfordernd entgegen. "Tja, wie dumm für dich, wo dies doch dein wirkliches Schloss ist, nicht wahr, Naraku?" Sie hätte sicher noch weitere bissige Bemerkungen gemacht, wenn ihr nicht in diesem Augenblick Kana aufgefallen wäre. Interessiert musterte sie die kleine, zarte Gestalt, die schräg hinter Naraku stand. Naraku, dem Kaguras Reaktion keineswegs entgangen war, wandte sich zu Kana um und zog sie nach vorne, so dass sie nun direkt vor ihm stand.

"Kagura, dies ist Kana, deine Schwester, die Verkörperung des Nichts", das auch das Alles ist, fügte er in Gedanken hinzu.

"Kana, dies ist Kagura, die Herrscherin des Windes. Ich lasse euch nun allein. Du weißt, wo du mich findest, Kagura." Er drehte sich um und war bald darauf hinter dem Haus verschwunden.

Kana stand noch immer reglos da und blickte Kagura entgegen. Diese fragte sich allmählich, ob die Kleine wohl überhaupt sprechen könne...

"Willst du auch eine Schale Tee, Kana? Ich weiss nicht, ob du ihn magst, es ist eine Eigenkomposition von Naraku. Ich bevorzuge einen anderen, aber zuerst muß ich den für Naraku kochen..."

Kana hatte leicht genickt und stand nun neben Kagura, die ihr eine Schale mit dampfendem Tee gab. Kagura stellte Schalen, die Teekanne und Esschüsseln auf

ein Tablett und wandte sich nochmals Kana zu. "Ich werde erstmal Naraku sein Frühstück bringen. Warte hier auf mich, Kana." Wieder erhielt sie als Antwort ein Nicken.
 

Kagura traf Naraku wie gewöhnlich auf seiner Veranda mit Blick auf den See an. Sie durchquerte das Zimmer und stellte das Tablett an die Schwelle zur Verandatür. Naraku lehnte mit dem Rücken an der Hauswand und blickte in seinen Garten. Als Kagura sich gerade zum Gehen wandte, hielt Narakus Stimme sie zurück. "Warte noch, Kagura. Leiste mir etwas Gesellschaft."

Kagura trat nach draußen und blieb vor der Tür stehen. Er bedeutete ihr mit einer Handbewegung, sich zu ihm zu setzen. Sie ging zu ihm und setzte sich in geringer Entfernung vor ihn.

"Nun, was sagst du zu deiner Schwester Kana?" fragte er sie. Kagura überlegte.

Dieses Wesen war anders, als jedes bisherige, dem sie bereits begegnet war. Sie umgab eine Aura der Ewigkeit und des Friedens, die Kagura zutiefst überrascht hatte. Sie wirkte unschuldig wie ein Kind, obwohl sie kaum weníger erwachsen als Kagura selbst sein konnte, auch wenn ihre äußere Erscheinung die eines Kindes war.... und dann noch ihre Schweigsamkeit... "Nun?", unterbrach Naraku ihre Gedanken. "Kann sie eigentlich sprechen?" fragte Kagura plötzlich. Vielleicht war Kana tatsächlich stumm. Narakus Miene nahm einen nachdenklichen Ausdruck an. Er wußte es nicht, allerdings gab es keinen Grund, weshalb Kana nicht hätte sprechen können. Er war bisher davon ausgegangen, dass sie nur auf Grund der ungewohnten, fremden Umgebung noch nicht gesprochen hatte...aber Kaguras Frage zeigte, dass Kana noch immer nichts gesagt hatte. Er musste die Ursache ergründen. Er stand auf und ging in den Garten. "Ich werde es herausfinden", sagte er noch zu Kagura, ehe er zwischen den Bäumen verschwand.
 

Na toll ! Dachte Kagura. Naraku schafft sich einen Abkömmling, ohne eine Ahnung zu haben, wer sie eigentlich ist. Und ich habe noch immer nichts gefrühstückt. Eigentlich wollte sie Naraku noch nachrufen, dass sie Kana bei der Kochstelle zurückgelassen hatte und er in die falsche Richtung lief, aber er war bereits außer Sicht und sie hatte keine Lust, ihm nachzulaufen. Wenn er einen Umweg gehen wollte - bitte! Sollte er doch!
 

Als Naraku aus dem Schatten der Bäume trat, sah er Kana. Sie stand am Ufer des Sees und blickte auf die glitzernde Wasserfläche. Er hatte sich nicht gettäuscht, er war sich sicher gewesen, sie hier zu finden. Sie würde für alle Zeiten mit diesem Ort verbunden bleiben. Ob sie sich dessen bewußt wahr?

Wie viel wußte sie von der wahren Essenz der Welt? Er dachte an ihren Augenausdruck, als sie ihn zum ersten Mal angesehenen hatte,welch eine Weisheit, was für ein Wissen,hatte die Tiefe ihres Blickes gespiegelt. Kana war wahrhaft etwas Besonderes - sein Mondkind.

"Hallo Kana" begrüßte er sie. "Gefällt es dir hier? Ich bin gerne an diesem Ort, der mein privates Reich ist. Niemand darf es unerlaubt betreten. Aber dir, Kana, gestatte ich, wann immer es dir beliebt, hierher zu kommen."

Sie zeigt noch immer keinerlei Reaktion. Unverwandt betrachtete sie die Seerosen. Naraku folgt ihrem Blick. Mit einer leichten Handbewegung beförderte er zwei Seerosenblüten in seine Hände. Er umschloss beide Blüten und konzentrierte sich, als er die Hände wieder öffnete, lagen zwei wunderschöne, seidige Blüten in seinen Händen, die perlmuttfarben schimmerten.

Aufmerksam hatte Kana Naraku beobachtet. Sie hatte sich ihm zugewandt und blickte ihn ruhig an. Ihr Gesichtsausdruck war vollkommen emotionslos. Naraku spürte die Itensität ihres Blickes und fragte sich erneut, woher wohl diese besondere Ausstrahlung kam. Er kniete sich vor sie und hielt ihr die Seidenblüten entgegen. "Sie gefallen dir, nicht wahr? Diese hier wirst du immer bei dir tragen können." Er steckte die beiden Blüten in ihr Haar, an jede Kopfseite eine. Sie berührte mit den Fingerspitzen eine Blüte. Auf ihrem Gesicht erschien der Hauch eines Lächelns. "Danke, Naraku", sagte sie. Erstaunt betrachtete er Kana. Sie konnte also doch sprechen! Und das Erste, was sie sagte war ein Dank an ihn! Er wußte nicht weshalb, doch irgendwie berührte dies sein Innerstes Wesen, bedeutete ihm etwas

Unwillkürlich strich er ihr über die Wangen, erhob sich und nickte ihr kurz zu.

"Wollen wir nun etwas essen? Ich habe heute meine gewohnte Frühstückszeremonie ausfallen lassen." Ohne ein weiteres Wort gingen sie in schweigender Übereinstimmung zur Kochstelle, um etwas Warmes zu essen.

Kagura hatte in weiser Voraussicht dafür gesorgt, dass die Speisen nicht erkaltet

waren.



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