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Totale Veränderung?

von

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Die Dinge nehmen ihren Lauf

"Verdammt ist der schnell!", fluchte die Dämonenjägerin. Sie war nun schon gute 10 Minuten dem Halbdämon hinterher gepirscht und hatte alle Mühe, ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Zudem war Inu Yasha schon misstrauisch geworden und Sango betete, nicht von ihm entdeckt zu werden.

Auf einer Lichtung blieb er stehen. Sango suchte sich ein dichtes Gestrüpp und duckte sich so gut sie konnte. Sie hatte eine gute Sicht auf ihn.

Doch was war das? Ein schwarzer Engel erschien vor Inu Yasha und dieser kniete untertänig vor ihm nieder.

Sangos Atem stockte. Sie kannte doch diese dunklen Gesichtszüge und das düstere Lachen, das von den blutroten Lippen ausgespieen wurde.

"Ankóku...!", murmelte Sango und hielt sich vor Schrecken die Hand vor den Mund. Ja, Ankóku war das Böse unter den Bösen! Neben ihr sah sogar Naraku aus wie ein kleines Kind beim Spielen mit Puppen. Jeder auch noch so wenig erfahrene Dämonenjäger kannte und fürchtete ihren Namen. Sango war da keine Ausnahme!

Aus lauter Aufregung fiel sie nach hinten und kam unsanft mit dem Handballen auf.

Das böse Lachen verstummte augenblicklich.

Oh nein, bitte nicht, dachte Sango und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass sie nicht im Stande war, sich alleine zu verteidigen. Ihr Bumerang lag neben der verletzten Kirara und Miroku war ja auch nicht bei ihr. Und Inu Yasha...

"Wen hast du denn da mitgebracht?", hörte Sango Ankókus ölige, schwarze Stimme schnalzen.

Wie von einer unsichtbaren Hand wurde Sango grob aus ihrem Versteck geschleift und blieb schließlich erniedrigt vor einem Paar schwarzer Lackstiefel liegen.

"Willst du sie nicht vorstellen, Inu Yasha?", fuhr Ankóku fort.

"Ach, das ist nur Sango, Meisterin Ankóku. Sie ist mir den ganzen Weg bis hierher gefolgt."

Was? Inu Yasha arbeitete mit der Wächterin der Dunkelheit zusammen? Also hatte er doch gewusst, dass sie ihn verfolgte. Und er hatte sie nicht gewarnt. Er hatte sie kaltblütig in ihr sicheres Verderben geleitet. Dann war Inu Yasha also auf der Seite der Bösesten unter den Bösen. Hasserfüllt sah Sango den Halbdämon an, der ihren Blick abwertend erwiderte.

"Inu Yasha, was soll das? Bist du von allen guten Geistern verlassen? Du dienst doch nicht etwa Ankóku?!?", schrie sie ihn verzweifelt an.

"Nana, zügle deine Zunge. Inu Yasha tut das, was richtig ist, nämlich auf meiner Seite stehen. Und das wirst du einsehen müssen. Du kannst nichts tun."

Sangos Augen hafteten nun auf Ankóku. "Was hast du mit ihm gemacht? Hast du ihn mit Gift manipuliert? Ich weiß, dass er niemals freiwillig dir folgen würde!"

"Ich habe nur etwas schwarze Magie verwendet, weiter nichts. Dir gebe ich die Chance, freiwillig zu entscheiden."

Sango spuckte ihr vor die Stiefel. "Niemals. Eher würde ich mich umbringen als dir zu dienen!"

"Das war zu viel. Inu Yasha, fessle sie an diesen Baum. Sie soll leiden, bevor ich sie töte.", sprach Ankóku ihr finsteres Urteil.

Inu Yasha zerrte die heftig protestierende Dämonenjägerin zu einem Baum und fesselte sie. Das raue Seil schnitt schmerzhaft in ihr Fleisch. So viel sie auch zerrte und riss, die Fesseln zogen sich nur noch enger, bis sie schließlich erschöpft locker ließ.

Sango wurde klar, dass Ankóku sie umbringen würde. Schließlich war sie die berüchtigte Wärterin der Dunkelheit, die nicht die abscheulichste Tat scheute, solange es ihr Verlangen nach Ergötzung am Leiden anderer stillte. Und nichts würde sie retten außer einem Wunder.

Trotz der aussichtlosen Situation brannte Sango noch eine Frage auf der Zunge.

"Was hast du mit Inu Yasha vor, Ankóku?"

Der schwarze Engel drehte sich zu ihr um. "Wenn du das unbedingt wissen möchtest, will ich es dir sagen...er ist stark, und als mein Diener ist er einfach perfekt. Am nützlichsten wird er mir allerdings bei der Beschaffung des Mädchens, Kagome, sein. Sie vertraut ihm. Und ich brauche ihre Fähigkeit, mit der Shikon no Tama umzugehen! Die kann ich mir nur beschaffen, wenn das Mädchen tot ist und ihre Fähigkeit sich nicht mehr in ihrem Herzen verstecken kann.". Auf Ankókus Gesicht lag ein irres Grinsen. "Und sobald ich im Besitz aller Splitter der Shikon no Tama bin, werde ich die Kugel benutzen und ich werde mächtig sein, unbesiegbar!". Sie lachte ihr böses Lachen, doch Sango beobachtete eher den hinter ihr stehenden Inu Yasha, der bei der Erwähnung von Kagomes Namen zusammengezuckt war.

"Also steckt in ihm doch noch er selbst.", murmelte Sango zu sich selbst.
 


 

"Kagome!", schrie Miroku erschrocken und lief zu dem Fluss, in den Kagome gerade getaucht war. Panisch versuchte der Priester sie zu erspähen.

"Wenn sie sich den Kopf an einem Stein aufgeschlagen hat...", sagte er lauter, als er es wahrscheinlich beabsichtigte.

Da endlich, Kagomes dunkler Haarschopf!

Mit aller erdenklichen Kraft riss Miroku sie an den Schultern zu sich ans Ufer heran und zog sie schließlich heraus.

Als das Mädchen verstört seine Augen öffnete, seufzte er erleichtert.

"Miroku...was...was machst du hier?"

"Die Frage ist, was machst du da eigentlich? Stell dir vor, ich wäre gar nicht gekommen! Du könntest tot sein!", schalt er sie.

"Ich dachte nur..."

"Tod ist keine Lösung!", unterbrach er sie. Dann milderte sich sein Blick. "Komm, du musst dir etwas anderes anziehen. Du bist ja vollkommen durchnässt."

Kagome war sich nicht sicher, ob Miroku nicht beim letzten Satz etwas mehr gegrinst hatte, als es in dieser Situation eigentlich angemessen war, aber sie nickte, ließ sich hochziehen und von ihm stützen.

"Du solltest wieder lachen.", meinte er nach einer langen Schweigepause. "Traurig sein führt nur zu eben solchen unüberlegten Entscheidungen, wie du gottseidank erfolglos demonstriert hast."

"Ich weiß ja..."

Sie waren inzwischen bei ihrem Feuerplatz angekommen, wo Shippou bei Kirara hockte und diese streichelte.

"Ich bin gleich wieder da.", meinte Kagome und verschwand in einem Grüppchen von blickdichten Bäumen. Es dauerte einige Minuten, in denen sich Miroku mit Shippou unterhielt, bis sie wieder zum Vorschein kam.

Sie hatte den Kimono an, den sie ständig in ihrem Rucksack mittransportiert hatte. Man konnte ja nie wissen, wofür so ein Kimono gut sein konnte...

Miroku, Shippou und sogar Kirara starrten sie voll Bewunderung an. Sie sah so unglaublich schön aus, dass es den Dreien erstmal den Atem verschlug.

"Warum schaut ihr mich alle so eigenartig an?", fragte Kagome verunsichert.

"Kagome, du...", Shippou musste schlucken, "...du siehst wunderschön aus!"

"Ja, Shippou hat...Recht", bestätigte Miroku mit einem schelmischen Blick.

Kirara nickte als ob sie so Shippous Aussage bestätigen wolle.

"Ach was...", winkte Kagome ab, doch sie freute sich sehr über das Lob ihrer Freunde. "Wo ist eigentlich Sango?"

"Sango...na ja...", druckste der Priester herum.

"Ist ihr irgendetwas zugestoßen?"

"Nein...nein...es ist nur..."

"Jetzt sag schon!"

"Sie...ach...". Miroku schüttelte den Kopf. "Ich werde dich nicht anlügen, sie ist Inu Yasha gefolgt. Du hast sicher mitbekommen, wie oft er in letzter Zeit in den Wald verschwindet...sie will herausfinden, was er da so treibt...für dich."

"Für mich?". Kagome konnte es gar nicht fassen. Sango unternahm solche Sachen für sie, Kagome!? Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sango war wirklich eine gute Freundin!

"Ja, weil du so leidest wegen Inu Yasha. Sie konnte das nicht mehr ertragen."

"Sango ist im Wald? Und wenn ihr da was zustößt?", meldete sich plötzlich Shippou zu Wort.

"Sie ist ja wohl stark genug, sich zu wehren. Schließlich hat sie ihren Bumerang...", antwortete Miroku zuversichtlich.

"Und was ist das?". Shippou zog unter Kirara etwas hervor.

"Das ist ja Sangos Bumerang!", rief Kagome verblüfft.

"Wenn der hier ist...dann ist Sango schutzlos allem ausgeliefert, was ihr begegnet!", dachte Miroku laut. "Ich muss sie suchen!"

"Warte auf mich!", sagte Kagome. "Ich komme mit."

"Shippou, pass auf Kirara auf und Kirara, du gibst Acht auf Shippou!", rief Miroku über die Schulter.

"Typisch, Kirara, wir müssen uns langweilen solange die anderen ihren Spaß haben!", meinte Shippou beleidigt. "Aber die werden sich wundern! Komm mit..."
 

"Auf diese Weise werden wir sie nie finden!", rief Kagome dem vor ihr laufenden Miroku zu.

Miroku blieb plötzlich stehen. Da, auf der Lichtung...das war doch Sango!

"Sango...", stieß er aus und lief auf sie zu. Sie war gefesselt an einen Baum.

"Miroku! Nein...bleib stehen, ich bitte dich, das ist eine Fa...". Noch bevor Sango ihren Satz beenden konnte, tauchte Ankóku auf und schleuderte Miroku mit ihrem schwarzen Strahl zu Boden. Er blieb liegen.

Kagome hatte schnell reagiert und sich hinter einen Baum geflüchtet. Sie musste zusehen, wie diese schwarz gekleidete Frau den reglosen Körper Mirokus durch Zauberei neben Sango platzierte und ihn fesselte.

Miroku wachte wieder auf. Er wechselte einpaar Sätze mit der Frau, die ein Dämon zu sein schien.

Viel verstand Kagome nicht aus der Unterhaltung, dafür waren die Personen zu weit weg, außer, dass die Frau Ankóku hieß und nichts Gutes im Schilde führte.

Plötzlich regte sich am Rand der Lichtung etwas und Kagome bemerkte eine Person, die ihr bis dahin nicht aufgefallen war.

"Inu Yasha!", platzte es lautstark aus ihr heraus. Stolpernd und ohne nachzudenken lief sie geradewegs auf ihn zu. Alle Blicke richteten sich unverzüglich auf sie.

Sie blieb knapp einen Schritt entfernt von ihm stehen. Inu Yasha sah sie verwirrt an. Er schien mit sich selbst zu ringen.

"Das Mädchen...", sagte Ankóku zu sich selbst. "Na los, Inu Yasha! Worauf wartest du?", fragte sie schließlich ungeduldig. "Mach schon!"

Inu Yasha sah sie kurz an und dann wieder Kagome. Er machte einen Schritt auf das Mädchen zu, die Hand nach diesem ausstreckend, stockte aber und wich ein wenig zurück.

"Lauf, Kagome! Lauf! Inu Yasha steht in Ankókus Bann!", schrie Sango so laut sie nur konnte, aber es war zu spät; Inu Yasha zog Tessaiga und schwang es mit beiden Händen hoch, wo er es dann über seinem Kopf hielt, bereit, jeden Moment Kagome zu attackieren. Aber er tat es nicht.

Kagome sank auf die Knie und sah ihn mit Tränen in den Augen an.

"Warum wehrt sich Tessaiga nicht gegen ein so schändliches Verhalten?", flüsterte Miroku Sango zu, und er hörte sich sehr betroffen an.

"Weil Inu Yasha Kagome nichts antun wird. Er kann nicht. Daran kann auch Ankókus Magie nichts ändern. Und Tessaiga spürt das."

"Sango, wie kannst du dir da nur so sicher sein? Sieh dir das an! Er wird jeden Moment Kagomes Leben ein Ende setzen! Und du bleibst vollkommen ruhig!"

Sango lachte bitter. "Du kannst ohnehin nichts ändern. Wenn Kagome tot ist, dann sterben auch wir."

"Pst!", hörte Sango neben sich.

Sie drehte ihren Kopf einwenig und sah Shippou und Kirara, die sich an ihre Beine kuschelte.

"Shippou! Wie habt ihr uns gefunden? Und Kirara ist doch verletzt!", fragte sie und ein kleines Fünkchen Hoffnung loderte wieder in ihr auf.

"Die Verletzung ist nicht so schlimm, dass sie sich nicht bewegen kann! Kirara hat einfach den Weg zu ihrem Frauchen verfolgt.", meinte Shippou.

"Kluges Mädchen!", lobte Sango.

"Los, befreit uns von den Fesseln hier! Schnell!", hetzte Miroku. Sofort begannen Kirara und Shippou an den Seilen, die Miroku und Sango gefangen hielten, zu knabbern.

"Inu Yasha! Warum brauchst du so lang! Bring sie endlich um! Na los!", schrie Ankóku wütend.

Inu Yasha fing an zu zittern. Er konnte es nicht...er konnte Kagome nicht umbringen...seine Gefühle waren zu stark. Aber andererseits verspürte er den Zwang, Ankóku zu dienen.

Nein, er konnte das nicht...

"Erledige sie!", schrie die Wächterin der Dunkelheit, wahnsinnig vor Begierde.

Nein...nein, wehrte sich etwas in dem Hanyou.

Erledige sie! Dieser Satz hallte unaufhörlich in seinem Kopf nach. Wieso, wieso nur konnte er diesen Befehl nicht ausführen?

Kagome sah den bedrohlich auf sie herabblickenden Halbdämon immer noch angsterfüllt an. "Inu Yasha!", flüsterte sie mehr als dass sie es sagte.

Erledige sie!

Nein.

Langsam senkte er seine Hände und mit ihnen Tessaiga. Mit einem schweren Geräusch berührte Tessaiga den Boden. Inu Yasha fiel wie Kagome auf die Knie und sah sie an. Sein Blick enthüllte Schmerz und Sehnsucht. Kagome fuhr im sanft über sein Gesicht.

"Oh Inu Yasha..."

"Du Nichtsnutz! Mach den Weg frei, ich werde das selbst erledigen!". Wieder feuerte Ankóku ihren schwarzen Strahl ab. Er traf Inu Yasha und er wurde weggeschleudert.

"Nein! Inu Yasha!", schrie Kagome verschreckt.

"Und jetzt zu dir!", groß und bedrohlich baute sich Ankóku vor ihr auf. "Jetzt versetze ich dir den Gnadenstoß! Sag deinen Freunden ,Lebe wohl!'.", lachte sie spöttisch und hob ihre Hand, um eine geballte Ladung schwarzer Energie auf Kagome abzufeuern.

Schreiend warf sich Inu Yasha dazwischen und stellte sich schützend vor Kagome, Tessaiga auf Ankóku gerichtet.

"Geh endlich aus dem Weg, Inu Yasha!"

Inu Yasha rührte sich nicht von der Stelle und ließ Tessaiga bedrohlich im spärlichen Sonnenlicht blitzen.

"Das ist nicht möglich! Du stehst unter meinem mächtigsten Zauber! Es ist unmöglich, dass du dich mir widersetzt!"

Immer noch bewegte sich Inu Yasha nicht.

"Das kann nicht sein!". Ankóku konnte sich nicht erklären, warum Inu Yasha ihr trotz des Bannes nicht gehorchte. "Na ja, da hilft wohl nichts anderes...". Mit einem kurzen Dreh ihres Handgelenks sank Inu Yasha aufstöhnend vor Schmerz zu Boden. Kagome warf sich neben ihn. "Inu Yasha! Inu Yasha! Mach die Augen auf! Bitte!"

Im selben Moment flog ein Bumerang an Ankókus Kopf. Ankóku schrie auf vor Schmerz und drehte sich um, um den Übeltäter anzusehen. Sango und Miroku standen ihr gegenüber.

"Hah? Aber...aber ihr wart doch gefesselt! Wie um alles in der Welt...?"

Zuerst gehorchte ihr der im Bann stehende Diener nicht mehr und dann befreiten sich die Gefangenen und griffen sie an....alles läuft falsch!, dachte Ankóku sich.

Doch zu mehr kam sie gar nicht, denn hinter ihrem Rücken machte Inu Yasha Gebrauch von Tessaiga.

Schmerzvoll schrie Ankóku auf und zerfiel sogleich in feinen Staub - nicht ohne vorher noch Rache anzudrohen - bis von ihr nicht mehr übrig war, als ein Häufchen Sand, das von einem sanften Windstoß in alle Himmelsrichtungen verteilt wurde.

Nun brach Inu Yasha endgültig vor Erschöpfung zusammen und Kagome sah etwas erschrocken, aber gleichzeitig auch erleichtert aus. Sie betrachtete den vor ihr liegenden Halbdämon liebevoll, wie der Wind seine weißen Haare aufmischte und er gleichmäßig atmete. Sie zog vorsichtig seinen Kopf auf ihren Schoß.

Er hatte ihr gerade das Leben gerettet.

"Er dürfte mit Ankókus Tod vom Bann befreit sein.", sagte Sango zufrieden.

"Aber er ist am Ende seiner Kräfte. Er braucht Ruhe. Los, wir tragen ihn weg von hier. Ein warmes Feuer und Kagomes Kochkünste werden ihn schon wieder aufpäppeln.", schlug Miroku vor.

Kagome nickte nur. Es war wichtig, dass Inu Yasha wieder zu Kräften kam, aber sie fragte sich, was dann sein würde. Die Unruhe, die sich während des Kampfes kurz verflüchtigt hatte, kehrte wieder in ihr Herz ein. Würde Inu Yasha wieder so sein wie früher?
 


 

Es war bereits spät in der Nacht, alles war stockfinster und Shippou, Kirara, Miroku, Sango, Kagome und der schlafende Inu Yasha saßen an einem Feuer und unterhielten sich über Ankóku. Kagome saß still da. Sie sah immer wieder verstohlen zu dem Hundedämon.

"Kagome, hör endlich auf, dir Sorgen zu machen. Alles ist gut.", versuchte Shippou, Kagome aufzumuntern.

"Shippou hat Recht, Kagome. Du hast nicht mit Inu Yasha gestritten, sondern mit Ankókus Magie.", bestätigte Sango. "Er liebt dich doch.", fügte sie überzeugt hinzu.

Kagome sah auf. "Woher willst du das wissen, Sango?", fragte sie etwas gereizt. Er liebt doch seine Kikyou, fügte sie in Gedanken hinzu.

"Ich weiß, was du jetzt denkst. Aber weißt du, was für eine ungeheure Kraft er aufbringen musste, um gegen Ankókus Bann anzukämpfen? Und diese Kraft hat er nur durch seine Liebe zu dir erhalten. Er hätte dich einfach so umbringen sollen, und jeder andere, der von Ankóku verzaubert gewesen wäre, hätte das getan, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber Ankóku hat nicht damit gerechnet, dass Inu Yashas Herz dir gehört."

Kagome schwieg. Wenn das wahr war...dann hieße das...

"Ich gehe schlafen! Shippou, für dich ist es auch höchste Zeit.", wandte Miroku ein. "Gute Nacht."

"Kirara und ich legen uns auch aufs Ohr. Was ist mit dir, Kagome?", fragte Sango.

"Äh...ich bliebe noch hier..."

"Verstehe!", grinste Sango. "Gute Nacht!"

"Gute Nacht."

Nun war Kagome allein mit Inu Yasha. Sie sah ihn an und ihr Herz schlug höher.

Ach wie süß du doch bist, Inu Yasha, dachte sie.

Inu Yasha öffnete die Augen. "Kagome?". Er setzte sich auf.

"Du bist aufgewacht!", freute sich das Mädchen.

Es trat ein peinliches Schweigen ein, als sich beide an die Geschehnisse der letzten Tage erinnerten.

"Ich habe mich wohl benommen, wie der letzte Vollidiot."

Kagome nickte nur stumm und sah ihn an.

"Es tut mir so Leid, Kagome. Wirklich.". Inu Yasha erkannte sich selbst nicht wieder. Er konnte sich nicht erinnern, jemals etwas so ernst gemeint zu haben. "Ich...ich...ich weiß auch nicht genau, wie es passiert ist, aber...als ich Ankóku im Wald getroffen habe, da hat sie irgendetwas mit mir gemacht, dass ich plötzlich einen unerträglichen Hass auf alles verspürt habe! Es war so eigenartig...ich wollte alles zerreißen und zerfetzen und habe nur noch auf Ankókus Befehle reagiert. Und als ich dich dann angreifen sollte...da war der Hass plötzlich weg, oder besser gesagt auf Ankóku gerichtet. Als ich dich gesehen habe...die ganze Welt war plötzlich wieder in Ordnung und...". Inu Yasha verstummte peinlich berührt. Warum sagte er so etwas vor Kagome? Warum rechtfertigte er sich so eifrig?

Kagomes Wangen zierte ein rosafarbener Schimmer. Sie lächelte.

Der Hanyou ertappte sich dabei, wie er die vor ihm sitzende Schönheit anstarrte.

"Du bist wunderschön...". Inu Yasha stand auf und zog Kagome mit sich. "Der Kimono steht dir...". Schon wieder hätte er sich auf die Zunge beißen können. Weshalb sagte er das?

"Findest du? Danke...", antwortete sie und sie fühlte sich so glücklich, wie an dem Morgen, den sie mit Inu Yasha am Fluss verbracht hatte.

Inu Yasha sah ihr tief in die Augen. Kagome wurde richtig schwindlig.

Ach, was klammere ich mich denn so besessen an Kikyou?, schoss es dem Hanyou durch den Kopf. Ich belüge mich doch nur selbst wenn ich mir vormache, sie zu lieben! Mein Herz gehört nicht mehr Kikyou...

"Kagome, ich...ich..., ich meine, ich...". Stammelte er hilflos. Er fand keine Worte.

Kagome sah Inu Yasha erwartungsvoll an. Der Hanyou merkte, wie sein Herz sich bei dem Anblick des Mädchens erwärmte und wie es plötzlich anfing, wie wild zu hämmern.

"Kagome, ich... liebe dich.", brach es schließlich aus Inu Yasha heraus.
 

Kagome kämpfte verzweifelt dagegen an, in Ohnmacht zu fallen. "Und ich liebe dich, Inu Yasha.", flüsterte sie endlich.

Inu Yasha zog seine Kagome ganz Nahe an sich heran. Sie konnte seinen Herzschlag spüren, Seine Nähe, seine Wärme. Er legte seine starken Arme um sie und er küsste sie. Kagome wurde heiß und kalt. Sie schloss ihre Augen und ließ sich in diesem wunderbaren Kuss fallen. Leidenschaftlich küsste Inu Yasha ihren Hals, ihren Nacken. Es fühlte sich an, wie der Sturz von einem Berg und der endlose darauf folgende Fall, wie der sanfte Sommerregen, der auf der Haut prickelt, wie Wasser, das die verdorrte Pflanze tränkt, nur tausendmal schöner. Endlich waren sie zusammen...Inu Yasha und Kagome.
 

- ENDE -



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von: abgemeldet
2004-09-08T17:34:17+00:00 08.09.2004 19:34
Echt super!!! Die ganze FF ist einfach wundervoll geschrieben!!! Mach weiter so!!!

Alles Liebe
Sassi-chan
Von: abgemeldet
2004-03-10T18:28:47+00:00 10.03.2004 19:28
Hey. echt super schööne FF *aufwolke7schwebt*
Du bist echt gut in sache ,,FF'' schreiben finde ich und du solltest noch mehr sollte FF's schreiben denn deine FF's sind einfach himmlisch *dahinschmelz*
bb *wink* *smile* *allesgutefürdichhoff* nanada
Von: abgemeldet
2004-01-03T19:01:24+00:00 03.01.2004 20:01
Oh, wie schön.... *schmelz dahin* *wisch träne weg*
die FF ist dir echt super gelungen. Hoffe noch mehr solcher schönen FF von dir zu lesen.
Gruß Half-Demon-Angel
Von:  White_Wolf
2004-01-03T14:02:41+00:00 03.01.2004 15:02
Hat mir mal wieder sehr gut gefallen!
Auf alle fälle musst du weiterschreiben!

wölfische grüße White_Wolf
Von: abgemeldet
2004-01-03T11:05:37+00:00 03.01.2004 12:05
Woow super schöön! ich bin begeistert! Das ist echt sooooooo schön *gerührtbin* Schreib noch viele solcher super schöönen FFs :-))
Gruß Kagome04
Von: abgemeldet
2004-01-02T18:37:04+00:00 02.01.2004 19:37
Sugoi!^^
das is sooo schön!*schwärm*
bitte schreib noch eine fanfic zum thema inuyasha....*fleh*
much greets inu^^
Von:  Boofgag
2004-01-01T23:55:01+00:00 02.01.2004 00:55
Wow, was ein goiles Ende und auch der spanennde Teil ist einafch goil, du ahst talent du solltest ruhig noch merh fanfics schreiben!Wenn du willst kann ich ein wenig Werbung für deinen fanfic in meinem Stecki machen damit du ein paar mehr Kommis bekommstXD? Antworte einfach
Von: abgemeldet
2004-01-01T23:13:58+00:00 02.01.2004 00:13
Is ein sehr guter Anfan für ne Story

mach weiter so!


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