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Wenn der Krieg zu Ende ist...

von

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Blicke, die töten

No Intro, just enjoy....
 


 

Blicke, die töten
 

Sie bahnten sich gemeinsam einen Weg durch die dunklen Gassen der mehr als halb verfallenen und versunkenen Hochhäuser Tokyos, oder dessen, was einmal Tokyo gewesen war. Es roch nach Kloake und Hayami nahm aus dem Augenwinkel huschende Bewegungen wahr. Nicht einmal Zorndyke hatte es geschafft, die Ratten auszumerzen.
 

"Wir sind gleich da", sagte er zu seiner kleinen Begleiterin, die tapfer neben ihm herlief.
 

Vor ihnen erschien ein Gebäude, das in einem nicht ganz so armseligen Zustand war, als die zuvor.
 

"Wir sind da. Hier wohnt Mayumi Kino. Du wirst sehen, sie ist wirklich sehr nett."
 

Hayami hatte Kino zuvor kontaktiert und ihr alles erzählt. Zuerst war sie schockiert, nach einer Weile versprach sie ihm aber, sich die Kleine anzusehen. Danach wollte sie sich entscheiden, ob sie ihm helfen würde, oder nicht.
 

Die beiden betraten das Gebäude und stiegen die Stufen bis zum obersten Stockwerk hinauf.

Kino wohnte, wie Hayami, so hoch oben, wie möglich. Abgesehen davon, befanden sich schließlich auch über die Hälfte der Stockwerke unter Wasser.
 

Hayami klopfte an die Tür. Einen Moment später öffnete Kino. Sie hatte sich in den Jahren, abgesehen davon, dass sie etwas älter aussah, kaum verändert. Auch sie war nicht mehr bei der AO, hatte geheiratet und arbeitete als Aufbaukoordinatorin.
 

"Hallo Hayami! Schön, dich zu sehen.....Und du musst wohl Miyuki-chan sein?", sagte sie , während sie sich mit einem strahlenden Lächeln zu dem Mädchen hinunterbeugte und ihr zärtlich durchs Haaar strich.

Von ihrer anfänglichen Ablehnung war nichts zu erkennen.
 

Kino und Miyuki schienen sich vom ersten Moment an sehr gut zu verstehen und Hayami war zufrieden, da er sah, wie Miyuki in ihrer Gesellschaft auflebte.
 

"Na Miyuki, wie gefällt dir dein Adoptiv-Vater?", fragte sie beispielsweise, als sie am Tisch saßen und Tee tranken.
 

"Gut", sagte Miyuki spontan, "Obwohl er ich finde, dass er ein bischen wenig redet."
 

Kino lachte: "Im Gegensatz zu dir, du Labertasche, außerdem bist du ein keiner Frechdachs. Du musst ihn wohl noch ein bischen aus der Reserve locken!"
 

Daraufhin kicherte Miyuki ungehalten.
 

Als sich Hayami von Kino verabschieden wollte, hielt Kino ihn an der Schulter zurück und flüsterte ihm zu, dass sie bereit wäre, ihm zu helfen. Sie wollte ihm helfen, Miyuki glücklich zu machen.
 

Als sie sich nach drei Stunden also auf den Heimweg machten, leuchteten Miyukis Augen und ihre Wangen waren gerötet. Hayami sah keinen Hinweis mehr auf die Angst und das Misstrauen, das er am Anfang in ihren Augen gesehen und ihr einen fast erwachsenen Ausdruck verleihen hatte. Nun war sie nichts weiter als ein ganz gewöhnliches Kind, ein lachendes, fröhliches Kind.
 

Alles schien also gut zu werden, als sie sich auf den Rückweg machten. Da es bereits dunkel geworden war, nahmen sie den kürzesten Weg, der durch den Markt führte.

Verglichen mit den Märkten , die es vor dem Krieg gab, bot dieser Markt einen armseligen Anblick. Trotz alledem war er der gesellschaftliche Treffpunkt derer, die versuchten, sich in der zerstörten Stadt eine Existenz aufzubauen. Die Menschen der Stadt bildeten eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützte und Schutz bot und die das selbe Schicksal hinter sich hatten. Es war eine Gemeinschaft von Überlebenden.
 

Hayami wurde erst klar, dass es ein Fehler gewesen war, Miyuki hierher zu bringen, als es bereits zu spät war. Sie waren schon mitten unter den Menschen, als er merkte, wie die Leute Miyuki anschauten. Sie unterbrachen ihre Gespräche und wandten sich nach ihr um. Ihre Blicke drückten alle das gleich aus: Sie waren schockiert, entsetzt, verachtend. Sie schienen das Mädchen zu durchbohren.
 

Als Hayami Miyuki anschaute, sah er, dass die Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war. Er erkannte in ihrem Ausdruck die Angst wieder. Er fragte sich, wie lange sie dieses Starren schon bemerkt hatte.

Er wollte sie beschützen. Beschützen vor den bösartigen Blicken der Menschen, vor ihrem feindseligen Wesen.
 

Doch er konnte es nicht. Er konnte es einfach nicht.
 


 

Ende Kapitel 3
 


 

So, die FF neigt sich lansam ihrem Ende zu...noch ein Kapitel.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Dayari
2004-04-19T17:27:21+00:00 19.04.2004 19:27
eine wirklich total schön geschriebene fanfiction!!!! ich liebe den anime zu BS6; hab ihn 5 mal angesehn ^^
am ende war ich voll am heuln als die miyuki gestorben ist! das hast du echt gut hingekriegt!! vor allem im ausdruck ähnelt sie mutio, finde ich. irgendwie traurig bzw, wehmütig, aber auch positiv eingestellt.
würde mich freuen, wenn du noch mehr fanfics zu blue submarine no.6 schreibst!!
(achja, bin übrigens die dayari. der computer zeigt aus irgendeinem grund den namen bei mir net an XD)


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