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finally caught?

von

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Ihr Atem ging heftiger, während sie um die nächste Straßenecke in eine Seitengasse sprintete.

Ein Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, immerhin wusste sie, dass es dort nicht weiterging.

Sie hatte diese Diebin in eine Falle gelockt, auch wenn es vielleicht etwas unfair gewesen war.

Isumi Haruka schluckte, verlangsamte ihre Schritte und strich ihre türkisen, etwas längeren, Haare nach hinten, die ihr vorher nach vorne und über die Schultern gefallen waren.

Ihre Augen wirkten in der Dunkelheit des späten Abends noch heller, während sie zu ihrer Gegnerin blickte, die vor ihr und vor einer größeren Absperrung stand. Das Gesicht der Diebin zierte immer noch ein Lächeln, als wenn es ihr nichts ausmachte, dass sie in Harukas Falle gelaufen war.

Dass es diesmal sie war, die diese Diebin ausgetrickst hatte.

Haruka legte den Kopf zur Seite, bewegte sich auf sie zu. Über den Augen dieser Diebin lag eine helle, fast weiße Maske, so dass sie ihr Gesicht nicht wirklich erkennen konnte. „Du wirkst nicht beunruhigt“, sagte Haruka und hob eine Augenbraue, „und es nervt!“

„Tut es das, Isumi?“, lächelte die Diebin weiterhin vor sich hin, bewegte ihre Hände in die Taschen ihres Mantels, den sie übergeworfen trug.

„Was willst du noch tun? Ich glaube kaum, dass du hier rauskommen kannst“, zischte Haruka ihr entgegen, machte einen weiteren Schritt auf sie zu, stoppte nur wenige Meter vor ihr, so dass sie sich ziemlich direkt entgegensehen konnten.

„Oh, dann will Haru-chan mich also hier und heute wirklich fangen?“, erwiderte die Diebin ein wenig säuselnder, „und wissen, wer ich bin? Nur zu ...“

„Hör auf, mich ‚Haru-chan‘ zu nennen!“, zischte Haruka zurück, streckte ihren Arm nach der Maske der Diebin aus, stoppte allerdings kurz davor. Wieso stoppte diese Diebin sie nicht?

Warum hatte sie nur so ein komisches Gefühl dabei, wenn sie in dieses viel zu ruhige Gesicht sah? Zu diesem viel zu ruhigen Lächeln, während diese Diebin nicht einmal irgendein Anzeichen machte, sich zu bewegen oder sie aufzuhalten?

Haruka grummelte etwas mehr, griff in einer schnellen Bewegung nach der Maske und zog sie einfach zu sich, stockte kurz darauf, als ihr helle, rosafarbene Augen entgegensahen.

Zusätzlich dazu fielen die Haare dieser Diebin etwas länger über ihren Rücken, welche sie vermutlich vorher hochgesteckt und teilweise mit der Maske befestigt hatte?

Haruka war in dem Moment nicht in der Lage, weiter darüber nachzudenken, als sie nur diese weißen, langen Haare sah, die einen leichten rosa Schimmer besaßen, während sie nun über den Rücken der Diebin fielen. Ihre Augen lagen weiterhin so ruhig auf Haruka.

„... Tenn?“, fragte Haruka schließlich nach einer gefühlten Ewigkeit nach, machte einen Schritt nach hinten, schüttelte den Kopf. Sie musste sich irren. Das dort, diese Diebin, konnte niemals die Frau sein, die sie in der vorherigen Nacht getroffen hatte und mit der sie den Abend zusammen verbracht hatte.

„Du bist süß, wenn du betrunken darüber redest, wie sehr du mich fangen willst, Haru-chan“, sagte Tenn nun schmunzelnder, legte eine Hand an ihr Kinn, „... habe ich dich überrascht?“

„Ich–“, fing Haruka an, schluckte, starrte einfach nur weiter zurück. Was genau hatte sie Tenn am vergangenen Abend noch einmal alles erzählt? Sie verfluchte sich gerade wirklich dafür, dass sie zu viel getrunken hatte und sich nicht wirklich an mehr erinnerte, außer dass sie eindeutig zu viel Spaß gehabt hatten. Und dass sie sich den Morgen daran erinnert hatte, dass sie Tenn wiedertreffen wollte. Sie wusste, dass sie sich gewünscht hatte, dass es nicht nur etwas Einmaliges war, auch wenn es genau das gewesen war.

„Ich hoffe, ich habe Haru-chan nicht kaputt gemacht“, flüsterte Tenn plötzlich so nah bei ihr, dass Haruka erschrocken ihre Augen weitete und bemerkte, wie Tenn direkt bei ihr war und ihr ins Ohr flüsterte, „... aber ich schätze, wir beenden dieses Treffen hier.“

„Wa–was“, startete Haruka, kurz bevor sie nur noch merkte, wie Tenn ihr einen Kuss auf die Lippen drückte, schließlich mit einer Hand nach der Maske griff und sich an Haruka vorbeibewegte.

„Bye-bye, Haru-chan! Wir sehen uns~“, sagte Tenn kurz darauf, bevor Haruka nur noch sah, wie sie durch die Straßen in der Dunkelheit verschwand.

Sie blinzelte einen Moment länger, bevor sie eindeutig grummelte. Wieso war sie nur so unaufmerksam gewesen, als sie realisiert hatte, wer diese Diebin gewesen war? Verdammt. Hatte Tenn das alles gewusst? Hatte sie sich extra in diese Falle locken lassen, weil sie gewusst hatte, was vorher gewesen war?

Haruka grummelte erneut, strich ihre Haare auf einer Seite nach hinten. Natürlich hatte Tenn es gewusst. Als wenn sich diese Diebin so einfach von ihr fangen ließ.

Sie stieß einen Fluch aus, blinzelte, als sie etwas an ihrer Jacke aus einer Tasche raushängen sah, griff nach einer Karte.

„Falls du erneut Interesse hast, können wir uns gerne wieder dort treffen. Ich mag dich nämlich, Haru-chan.“

Sie grummelte, drehte sich um und drückte die Karte in ihrer Hand zusammen, verstaute sie in ihrer Jackentasche und machte sich auf den Weg zurück. Auch, wenn sie nicht verhindern konnte, dass sich ein Lächeln auf ihre Lippen legte. Solange es nicht die Diebin war, konnte sie sich durchaus vorstellen, Tenn erneut zu treffen, oder?



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