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Vampire Kiss

Vermouth x Jodie, (Curaçao x Kir)
von

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Im Keller des Anwesens breitete sich betroffenes Schweigen aus. Lediglich die Fackel, die Jodie inzwischen vom Boden aufgehoben hatte, knisterte leise. Der Feuerschein hüllte die nähere Umgebung in ein warmes, orangerotes Licht.

Curaçao hatte ihre Freundin schweigend in eine Umarmung gezogen. Es bedurfte keinerlei Worte. Jeder der hier Anwesenden konnte nachvollziehen, was für ein schwerer Schlag die Wandlung in einen Vampir für die ehemalige Jägerin sein musste.

Die Zeit schien stillzustehen. Jodie fragte sich, ob es irgendeinen Weg gab, um die Sache ungeschehen zu machen, doch als sie Chris einen fragenden Blick zuwarf, schien die andere Blondine die stumme Frage darin verstanden zu haben und schüttelte lediglich den Kopf.

"Was ist passiert, dass Gin dir das angetan hat?" , durchbrach schließlich die mitfühlende Stimme der Silberhaarigen die derzeitige Stille.

Rena wirkte nach wie vor am Boden zerstört und brauchte einen Moment, ehe sie sich dazu entschloss das Wort zu ergreifen. Ihr Blick huschte kurz über die kleine Gruppe und blieb unsicher, beinahe skeptisch, an Chris hängen, welche jedoch demonstrativ die Augen verdrehte und sich eine Zigarette anzündete.

Schließlich gab Sternenstaubs ehemalige Jägerin sich einen Ruck. "Ich bin aufgeflogen, das ist passiert.", erklärte sie schließlich. "Ich konnte Gins Leuten unmöglich länger loyal sein. Leider haben sie das schneller bemerkt, als mir lieb war."

Während die Schauspielerin der Erklärung mit unbeeindruckter Mimik lauschte, war es nun an Jodie, Rena fragend anzusehen. Ein halbes Jahr lang hatte die Brünette gute Miene zum bösen Spiel gemacht. Das sie ausgerechnet jetzt beschlossen hatte, den Vampiren in den Rücken zu fallen, kam überraschend.

"Du hast dieses Spiel so lange mitgespielt. Ich meine, ich kann gut verstehen, dass du nicht länger für diese Monster arbeiten wolltest, aber der Entschluss kam ziemlich plötzlich."

Die Blondine hatte in den letzten Wochen erlebt, was für eine Angst ihre Kameradin vor den japanischen Vampiren hatte. Oft hatte sie versucht mehr aus ihr herauszubekommen, doch immer hatte die Jüngere sich geweigert, auch nur ein Wort über dieses Thema zu verlieren. Das sie sich so plötzlich gegen Gin und seine Leute wandte, musste folglich einen guten Grund haben.

"Als die Vampire uns damals angegriffen haben, haben sie Sternenstaub zum größten Teil zerschlagen. Nur wenige Mitglieder haben überlebt. Ich bin Gin und seinen Leuten damals in die Fänge geraten. Man hat mich wohl nur nicht getötet, weil meine Blutgruppe sehr selten ist und weil ich bereit war, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen." Die Mimik der Brünetten verzog sich vor Abscheu, sei es nun wegen der Vampire, oder aber aufgrund der Tatsache, dass sie als eigentliche Jägerin bereit gewesen war, für ihre eigentlichen Todfeinde zu arbeiten. "Aber neulich habe ich dann herausbekommen, dass Gins Leute sich nicht an ihren Teil der Vereinbarung gehalten haben." Sie lächelte bitter. "Welchen Sinn hat es für eine Jägerin, sich vor ihrem schlimmsten Feind kleinzumachen, wenn sie dadurch etwas ihr sehr wichtiges doch nicht beschützen kann?"

Jodie wurde hellhörig. Also doch. Sie hatte von Anfang an das Gefühl gehabt, dass es nicht nur Angst allein sein konnte, die Rena dazu bewegt hatte, sich Gin und seinen Leuten anzuschließen.

"Du hast versucht etwas zu beschützen? Oder jemanden? Geht es um Sternenstaubs überlebende Mitglieder?", hakte die Blondine nach.

Zu ihrer Überraschung schüttelte die Jüngere den Kopf. "Nein, nicht sie. Vampirjäger wissen, dass der Job sie das Leben kosten kann. Für sie hätte ich mich auf diesen Wahnsinn niemals eingelassen, zumal meine Kameraden das nie gewollt hätten."

Ihre Antwort überraschte Jodie. Sie selbst war neulich bereit gewesen, wortwörtlich alles zu tun, um Andre das Leben zu retten. Für die Blondine kam es nicht in Frage, ein Menschenleben unnötig zu gefährden, wenn sie es verhindern konnte. Gerade wollte sie erneut nachbohren, wen oder was Rena sonst hatte schützen wollen, doch Sternenstaubs Jägerin schaute erneut so aus, als wollte sie bei diesem Gesprächsthema dichtmachen.

Überraschend war es Curaçao, die sich einmischte und etwas mehr Klarheit in das Geschehen brachte. "Es geht um deinen kleinen Bruder, oder? Mit ihm haben sie dich erpresst." Das klang mehr wie eine Feststellung.

Bei ihren Worten, spannte die Brünette sich merklich an. Volltreffer. Jodie war sichtlich überrascht.

"Du hast einen jüngeren Bruder?"

Nach erneutem kurzen Zögern, nickte Rena schließlich. "So ist es. Jetzt noch weiter ein Geheimnis daraus zu machen, macht kaum noch Sinn. Das Kind ist immerhin bereits in den Brunnen gefallen."

Während Chris unbeeindruckt an der Wand lehnte, rauchte und sich nicht in das Gespräch einmischte, hatte Curaçao ihrer Freundin tröstend einen Arm um die Schultern gelegt.

Jodie hielt weiterhin die Fackel, welche den Gang halbwegs beleuchtete, auch wenn sie wohl die Einzige war, die in der Dunkelheit die Hand vor Augen nicht mehr würde sehen können.

"Na los, jetzt erzähl uns schon die ganze Geschichte.", drängte Mondnebels Jägerin, auch wenn ihre Stimme dabei mitfühlend klang. "Was haben diese Biester mit deinem Bruder gemacht? Und wie haben Gin und seine Leute gemerkt, dass du ihnen nicht länger loyal bist?" Sie wollte endlich gänzlich verstehen, was genau hier vorgefallen war.

"Der Deal, den ich damals mit Gin geschlossen habe, lautete mein Leben und das meines Bruders, gegen meine uneingeschränkte Loyalität. Eine eigentliche Jägerin und noch dazu mit seltener Blutgruppe... ich war ihm nützlich.", begann Rena schließlich zögerlich zu erklären.

Ihre Mimik verfinsterte sich. "Die ganze Zeit über ging auch alles gut, aber dann habe ich neulich Vodka und Chianti in der Bar miteinander reden hören. Sie haben sich darüber amüsiert, dass einer der japanischen Vampire meinen Bruder neulich beinahe erwischt hätte. Er weiß nichts von meinem Verbleib, aber er muss irgendeinen Hinweis bekommen haben, dem er nachgegangen ist, um mich zu suchen. Inzwischen weiß er für den Geschmack der Vampire einfach zu viel, also sind sie hinter ihm her, um ihn auszuschalten. Natürlich hinter meinem Rücken, da es amüsant und nützlich zugleich für sie war, mich weiterhin für diese Gesellschaft arbeiten zu lassen."

Sternenstaubs Jägerin ballte die Hände zu Fäusten und starrte den Fußboden an. In ihrem Blick lagen Wut und Verzweiflung. "In diesem Moment habe ich beschlossen, das Spielchen nicht länger mitzuspielen. Es hätte keinen Sinn gehabt, hätte ich mich ihnen mit gezogener Waffe ganz direkt entgegengestellt. Aber die Weitergabe von Informationen kann sehr wohl großen Schaden anrichten. Leider nur haben die beiden Sniper sehr gute Augen. Ich habe nicht mitbekommen, dass Korn die Nachricht mitgelesen hat, die ich verschickt habe." Der letzte Satz klang ziemlich zerknirscht.

"Und seine Entdeckung hat er dann Gin mitgeteilt?", schlussfolgerte Jodie.

"Richtig. Als die Gruppe mich konfrontiert hat, habe ich damit gerechnet, dass Gin mich für den Verrat töten würde... aber er muss wohl der Meinung gewesen sein, dass es für eine Jägerin weitaus schlimmer ist, als B-Klasse Vampirin zu enden, anstatt den Tod zu finden."

Während ihrer Erklärung, war es Rena gelungen, sich kurzzeitig von dieser Tatsache abzulenken, doch nun, wo sie es ausgesprochen hatte, kam die schreckliche Erkenntnis schlagartig zurück.

Todunglücklich fuhr sie sich mit der Zunge über die scharfen Vampirzähne.

Jodie warf ihr einen mitfühlenden Blick zu. Für einen Vampirjäger gab es in der Tat kaum ein grausameres Schicksal. Als sie selbst neulich befürchtet hatte, gewandelt worden zu sein, nachdem sie in der Bar gebissen worden war, hätte diese Befürchtung sie auch fast wahnsinnig werden lassen. Nur das sich diese beunruhigenden Gedanken als Irrtum entpuppt hatten. Für Rena hingegen war der Horror erschreckende Realität.
 

"Und? Hast du inzwischen das gesamte Ausmaß deiner Probleme erfasst, Kir? Ich meine, abseits der Wandlung.", mischte sich plötzlich Chris in die Unterhaltung mit ein. Die Schauspielerin hatte die ganze Zeit über an der Wand gelehnt, eine Zigarette geraucht und unbeteiligt zugehört, nun schnippte sie den Zigarettenstummel lässig bei Seite und blickte Rena ganz direkt an. In den intelligenten, grünen Augen lag das typische spöttische Funkeln.

"Was genau meinst du, Vermouth?" Kirs Stimme klang skeptisch und alarmiert zugleich.

"Mal ganz davon abgesehen, dass du bei Tageslicht ein Dach über dem Kopf brauchst, weil Sonnenstrahlen jetzt mehr als nur angenehm warm für dich sind, musst du auch einen Weg finden, dich zu ernähren und das auf amerikanischem Grund und Boden. Dafür wirst du eine Erlaubnis brauchen, fürchte ich." Auf den Lippen der Blondine lag ein Schmunzeln. Ihre Stimme klang süß wie Honig, doch es schwang ein bedrohlicher Unterton darin. "Zu Gin und seinen Leuten willst du nicht nur nicht zurück, du kannst es auch nicht. Allerdings bedeutet die Tatsache, dass du nicht länger zu seiner Gruppe gehörst auch, dass du nicht länger Besucherin dieses Hauses bist. Aktuell bist du nicht sehr viel mehr als ein streunendes Hündchen ohne Zuhause und ohne Lebensgrundlage."

Entsetzt blickte Curaçao Amerikas Nummer Zwei an. "Was redest du da bitte, Chris? Eine Person mehr oder weniger, das dürfte kaum ein Problem sein. Sie kann doch hier bei uns bleiben...!"

"Ach ja?", hakte die Blondine nach und blickte ihre Freundin einige Augenblicke lang an, ehe sie sich wieder Sternenstaubs ehemaliger Jägerin zuwandte. Im Blick der Daywalkerin lag nicht nur die übliche Arroganz, sondern auch etwas Kaltes. "Kann sie das?" Ihre Stimme klang plötzlich bedrohlich.

Während Rena sämtliche Farbe aus dem Gesicht wich, schob Curaçao sich ganz automatisch schützend vor sie, wobei ihre Mimik vollkommen ungläubig und entsetzt auf Amerikas Nummer Zwei ruhte.

Auch Jodie meinte sich verhört zu haben. Ihr entgleisten die Gesichtszüge. Sie wusste zwar, dass Chris einen schwierigen Charakter besaß, doch das Verhalten, welches sie gerade an den Tag legte, damit hatte sie um ehrlich zu sein nicht gerechnet. Curaçao schien ähnlich schockiert.

Überraschenderweise war Rena es, die Curaçao eine Hand auf die Schulter legte und sie ein wenig zur Seite schob, sodass sie die Daywalkerin nun direkt ansehen konnte.

Die Brünette wirkte beinahe resigniert. "Sie hat Recht, Curaçao. Ich kann sie unmöglich bitten, mich in diesem Haus aufzunehmen."

Der Bodyguard wirbelte ungläubig zu Rena herum. "Wieso das denn nicht?!" Curaçao blinzelte verständnislos. "Ist es, weil wir Vampire sind? Aber allein kommst du unmöglich zurecht...!"

"Nein, deine kleine Freundin plagt viel mehr das schlechte Gewissen.", erklärte Chris ihr an Renas Stelle. "Ist es nicht so, Kleines? Du weißt, dass ich es weiß. Warum erklärst du den anderen nicht, was es ist, warum du mich unmöglich um Asyl bitten kannst?", forderte sie sie auf und ging zwei Schritte auf die Brünette zu.

Jodie griff ganz automatisch nach dem Arm der Schauspielerin, um sie im Fall der Fälle zurückhalten zu können, auch wenn sie es für unwahrscheinlich hielt, dass das wirklich nötig war.

Curaçao war es, die derweil so entsetzt und fassungslos aussah, als hätte ihre gute Freundin sie soeben getreten.
 

Rena schwieg einen Moment und lächelte bitter, dann neigte sie den Kopf und nickte. Schließlich wandte sie sich direkt an Mondnebels Jägerin. "Hast du dir nicht in den letzten Tagen des Öfteren die Frage gestellt, wie es sein konnte, dass deine Kameraden dich neulich in der Stadt gefunden haben und zuvor deinen Teamkollegen befreien konnten, Jodie?", wollte Rena wissen.

"Informationen von Dritten.", antwortete die Blondine ihr ganz automatisch und plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.

Die Jüngere musste ihr angesehen haben, dass sie begriffen hatte und nickte bestätigend. "Richtig, die Informantin, das war ich.", bestätigte sie.

"Du?... Ich meine, ich hatte schon das ein oder andere Mal mit dem Gedanken gespielt, aber du hast bis heute immer einen viel zu loyalen Eindruck den Vampiren gegenüber gemacht. So, als wenn du die Prinzipien der Jäger aufgegeben hättest. Waren Gin und seine Leute denn nicht vor allem dein größtes Problem?"

"Das schon, aber als ich mich dazu entschlossen hatte, etwas gegen sie zu unternehmen, nachdem der Deal geplatzt war, habe ich keinen Grund darin gesehen, mich nur auf die japanischen Vampire zu beschränken. Ich bin immerhin eine Jägerin, ganz genau so wie du."

Kurz wanderte Jodies Blick zu Curaçao. Die Silberhaarige wirkte unglücklich aber nicht überrascht. Sie musste es schon längst gewusst haben.

"Sternenstaub ist beinahe zerschlagen, aber das gilt nicht für Mondnebel. Außerdem ist Mondnebel die hier ansässige Gruppe von Vampirjägern. Da hat es nur Sinn gemacht, dass ich Kontakt zu ihnen aufgenommen habe. Ich bin so lange durch die Hölle gegangen und erpresst worden, dass ich deinem Kameraden und dir dieses Schicksal ersparen wollte."

Kurz hielt Rena inne und blickte zu der Silberhaarigen neben sich. "Den Standort des Anwesens habe ich nicht verraten, da ich Curaçao unmöglich gefährden konnte, aber ich wusste, dass Vermouth und du nach der Arbeit noch zur Reinigung gehen würdet, um Kleidung abzuholen. Das war die ideale Gelegenheit, um Mondnebel den Zugriff zu ermöglichen."

Jodie blinzelte. Also hatte Rena ihr nur helfen wollen, indem sie dafür gesorgt hatte, das Mondnebel sie befreite. Leider nur dürfte Chris ihr diese Aktion ziemlich übel nehmen, erst recht, nachdem sie in der Gefangenschaft der Jäger Federn gelassen hatte.

"Die Informationen über den Verbleib des gefangenen Jägers und dazu noch die Tatsache, dass das Team den Zugriff scheinbar ganz genau geplant hatte. Diese Informationen mussten folglich von jemandem weitergegeben worden sein, der sich in diesem Haus aufgehalten hat. Meine eigenen Leute hätten das nicht getan, unsere japanischen Besucher hätten Vampirjägern niemals die Hand gereicht. Naja, fast alle hätten das nicht getan. Auf eine Jägerin, die zum Schoßhündchen dieser Gruppe degradiert wurde, trifft dieses Ausschlussprinzip natürlich nicht zu. Zumal du dich recht schnell mit dem Kätzchen hier angefreundet hast und dich frei in unserem Haus und in der Stadt bewegen konntest. Mir war vollkommen klar, dass du der Maulwurf sein musst.", ergriff Chris wieder das Wort. Rena sah für einen Moment regelrecht erschrocken aus, nickte dann aber.

Es jetzt noch abzustreiten, hätte sowieso keinen Sinn mehr, immerhin hatte sie den Verrat bereits zugegeben.

Schließlich wandte die Schauspielerin sich Curaçao zu. "Und dir habe ich an der Nasenspitze angesehen, dass du ein schlechtes Gewissen hast.", sagte sie ihr auf den Kopf zu. "Du wusstest was passiert ist, hast aber erst davon erfahren, als Mondnebel mich bereits erwischt hatte. Ich weiß, dass die Aktion nicht von dir ausgegangen ist, aber du konntest im Anschluss mit mir auch nicht darüber sprechen, weil du Angst hattest, dass ich dem Menschlein etwas antun könnte, an das du dich gebunden hast."

Wieder dieser seltsame Begriff. Jodie horchte auf, doch derzeit war der falsche Zeitpunkt um sich zu erkundigen, was es damit auf sich hatte. Sie nahm sich jedoch vor, zu einem späteren Zeitpunkt auf das Thema zurückzukommen.

"Es tut mir leid, wirklich.", begann Curaçao zerknirscht. "Was du gesagt hast, stimmt. Ich bin dir loyal, so loyal wie kaum jemand, aber ich konnte dir unmöglich sagen, wer es war, der Mondnebel auf den Plan gerufen hat, weil ich Angst vor den Konsequenzen hatte, die dann auf Rena zukommen würden."

"Zu dem Zeitpunkt, als ich dafür gesorgt habe, dass Mondnebel Jodie befreit und dich festnimmt, bin ich davon ausgegangen, dass nur Curaçao an einer zukünftig unblutigen Lösung im Umgang zwischen Mensch und Vampir interessiert ist. Als sie erfahren hat, was ich getan habe, hat sie mir erklärt, dass der ganze Plan deine Vision ist, die sie unterstützt. Aber da war der Schaden bereits angerichtet.", meldete Rena sich wieder zu Wort. "Mit dem jetzigen Wissen hätte ich dich wohl kaum ans Messer geliefert. Durch die Informationen, die ich weitergegeben habe, hätte Amerikas Vampirgesellschaft beinahe seine zweite Anführerin verloren. Das scheinen mir nicht die besten Voraussetzungen für eine Jägerin zu sein, um ausgerechnet besagte stellvertretende Anführerin jetzt um Asyl zu bitten."

Die Stimme der Brünetten klang ruhig und gefasst, doch Jodie war sich ziemlich sicher, dass dies nur Fassade war. Für Rena war durch die Wandlung nicht nur ihre ganze Welt zusammengebrochen, sie stand noch dazu mit dem Rücken zur Wand.

Ganz allein und ohne Dach über dem Kopf, würde eine frischgebackene Vampirin sich kaum durchschlagen können, zumal sie sich leicht ausmalen konnte, was passierte, wenn sie den Japanern noch einmal über den Weg laufen würde.

"Es stimmt schon, dass die Ausgangssituation nicht ideal ist, aber zum damaligen Zeitpunkt hat Rena schlicht und ergreifend nicht gewusst, dass wir im Prinzip auf der selben Seite stehen...", wandte Curaçao sich an Chris. In ihrem Blick lag etwas flehendes.

Die Blondine ignorierte den Einwand ihres Bodyguards und wandte sich stattdessen erneut direkt an Sternenstaubs ehemalige Jägerin. Weiterhin war Rena um Fassung bemüht, doch Jodie fand, dass sie einen reichlich verlorenen Eindruck machte.

"Du hast es ganz richtig festgestellt. Die Ausgangssituation, um in diesem Haus aufgenommen zu werden, ist für dich in der Tat katastrophal.", bestätigte Chris. "Hast du schon angefangen dir Gedanken darüber zu machen, wohin du nun gehen wirst?"

Bei ihren Worten zuckte die Jüngere leicht zusammen. Inzwischen spiegelten sich ganz eindeutig Stress und Ratlosigkeit in ihrer Mimik. "Nein, das weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich werde ich versuchen in einem Hotel unterzukommen, aber das dürfte ohne Geld nicht ganz einfach sein. Meine Tasche liegt noch oben im Anwesen.", antwortete Rena ihr mit leiser, zerknirschter Stimme.

Die Schauspielerin ließ sie nicht aus den Augen, fast so lauernd wie ein Raubvogel, der eine Maus erspäht hatte. "Und wie wirst du dich zukünftig positionieren? Ich meine... eine ehemalige Jägerin, die nun selbst zu dem geworden ist, was sie normalerweise getötet hat, du stehst ziemlich am Abgrund, Kleine, findest du nicht?"

Erneut glaubte Jodie nicht recht zu hören. Am liebsten hätte sie die Daywalkerin am Kragen gepackt und geschüttelt. Wie konnte sie nur so gemein sein?! Renas Leben war mit einem Schlag vollkommen zerstört worden. Sie saß am Boden und Chris hatte nichts besseres zu tun als zuzutreten, wenn auch nur verbal.

"Ich würde ja sagen, dass ich zurück zu Sternenstaub kehre, oder aber Mondnebel darum bitte, mich in ihren Reihen aufzunehmen. Aber das kann ich vergessen." Um ihre Worte zu unterstreichen, ließ die Brünette für einen kurzen Moment beim Sprechen die perlweißen, scharfen Fänge aufblitzen. "Jäger haben wohl kaum Interesse an einem Vampir als neuer Kameradin. Ich weiß selbst, dass ich ziemlich am Arsch bin, das musst du mir nicht auch noch unter die Nase reiben."

"Schön, dass du das auch schon erkannt hast." Auf den Lippen der Schauspielerin lag ein arrogantes Schmunzeln.

Curaçao wirkte einfach nur entsetzt. Ihr hatte es scheinbar die Sprache verschlagen. Ganz anders als Jodie. Der jungen Frau reichte es. Sie konnte nicht mehr länger schweigend daneben stehen und zusehen, wie Chris eine Person fertigmachte, die eh schon mit den Nerven zu Fuß war.

Sie zog am Arm der Schauspielerin und blickte sie mit vor Wut funkelnden Augen an. "Sag mal, bist du eigentlich vollkommen bescheuert?! Warum tust du-", begann sie, doch da wurde sie auch schon von der Daywalkerin unterbrochen. Diese rempelte sie mit der Schulter an und warf ihr ihrerseits einen gereizten Blick zu.

"Das wievielte Mal ziehst du heute eigentlich schon an mir herum?! Jetzt lass das gefälligst und halt mal für einen Moment die Klappe!"

Fast schon ungläubig starrte Jodie die Ältere an, ehe erneut die Wut in ihr aufstieg. Schon wollte sie sie wieder anfahren, doch da hatte Chris sich bereits wieder Rena zugewandt und beachtete Mondnebels Jägerin nicht länger.
 

"Weiter im Text.", entschied die Blondine. "Du sagtest eben, dass du mich nicht ans Messer geliefert hättest, wenn du meine Pläne für Amerikas Zukunft gekannt hättest. Das bedeutet also, dass Curaçao mit der darüber gesprochen hat. Was denkst du über das, was ich vorhabe, Kleine?"

Rena blinzelte irritiert. "Eh? ... Nun ja, ich denke, dass dieser Plan in der Realität schwer umzusetzen sein wird, aber für den Fall, dass es gelingt, wären die Gesetze, die dir für die Vampirgesellschaft vorschweben, ein großer Schritt in Richtung unblutigem Zusammenleben von Menschen und Vampiren."

"Ist das so?" Weiterhin hatten Stimme und Mimik der Daywalkerin etwas Lauerndes. Sie musterte die Brünette aufmerksam, fast so, als wollte sie sicher sein, keine Regung und kein verräterisches Blinzeln zu übersehen. "Dann frage ich dich ganz direkt: wärst du ein zweites Mal bereit einen Deal mit dem Teufel einzugehen?"

"Wie meinst du das, Vermouth?" Sofort wirkte Rena skeptisch. Nicht weiter verwunderlich, musste sie doch an den Deal denken, den sie damals mit Gin geschlossen hatte.

"Mir geht es nicht darum, die Sicherheit von irgendwem zu gewährleisten. Auf deinen Bruder musst du selbst achten. Im Übrigen habe ich ganz sicher nicht vor, mir den Fuchs in den Hühnerstall zu holen." Chris hatte die Arme vor der Brust verschränkt und lief langsam im Halbkreis um die Gruppe. Jodie wurde das Gefühl nicht los, dass sie die Aufmerksamkeit genoss.

"Ich wäre bereit, dir einen Platz in diesem Haus anzubieten, aber dafür verlange ich natürlich auch etwas." Während in Curaçaos Augen Hoffnung aufglomm, sog Jodie scharf die Luft ein. Rena starrte ihr Gegenüber nur schweigend und aufmerksam zugleich an. Für sie ging es hier gerade immerhin um alles. "Du hast ein gutes halbes Jahr bei den japanischen Vampiren gelebt. Ich will alle Informationen, die du über sie hast. Über jeden von ihnen und ganz besonders über Gin. Grundvoraussetzung dafür, dass mein Plan für Amerikas Zukunft aufgeht ist, dass ich dieses Spielchen zum Ende des Jahres hin für mich entscheiden kann. So viel wie möglich über unsere japanischen Gäste in Erfahrung zu bringen, kann also nicht schaden.", erklärte Chris. "Außerdem wirst du mir im Anschluss als Vermittlerin nützlich sein. Du bist im Herzen Jägerin, aber rein körperlich bist du nun ein Vampir. Eine von uns. Du weißt, wie du mit beiden Seiten umzugehen hast und es braucht Personen wie dich, um möglichst viele Mitglieder dieser Gesellschaft anzusprechen."

Nur langsam sickerten die Worte der Blondine zu Sternenstaubs ehemaliger Jägerin durch. Ihre taubenblauen Augen weiteten sich ungläubig. "Das... ist das dein Ernst? Ich soll dir dabei helfen, deinen Plan bezüglich der Reformation der Vampirgesellschaft umzusetzen und zwischen Vampiren und Jägern zu vermitteln?", brachte Rena stockend heraus.

Amerikas stellvertretende Anführerin nickte. In den grünen Augen der Blondine lag ein abwartender Schimmer, als sie ihrem Gegenüber die Hand entgegenstreckte. "Du hilfst bei der Umsetzung dieses Mammutprojekts, dafür nehme ich dich in diesem Haus auf und gebe dir ein Dach über dem Kopf. Das ist der Deal."

Einen Moment noch starrte die Jüngste in der Runde zögerlich auf die ihr angebotene Hand, dann ergriff sie diese und nickte der Schauspielerin zu. Rena schien eine tonnenschwere Last von den Schultern zu fallen.

"Ich danke dir." Ein leichtes Lächeln fand den Weg zurück auf ihre Lippen. "Gegen Gin und seine Leute zu agieren und gleichzeitig den Weg in eine unblutigere Zukunft zu ebnen, das sind Ziele, die ich guten Gewissens unterstützen kann. Ich schließe mich dir folglich gerne an, wenn ich darf."

Kurz drückte Chris die Hand ihres Gegenübers etwas stärker und nickte schließlich. "So sei es, von jetzt an bist du ein Mitglied dieses Hauses. Deinen Codenamen behältst du. Ich denke, du wirst zukünftig eng mit dem Kätzchen hier zusammenarbeiten. Sie ist aktive Jägerin, du frischgebackene Vampirin, aber ihr seid befreundet. Ihr zwei werdet folglich die erste Brücke bauen."

Chris schien kein Problem darin zu sehen, den Boss dazu zu bekommen, der Aufnahme eines neuen Mitglieds in diesem Haus zuzustimmen. Oder hatte sie die Entscheidung allein und in der vollen Absicht, hinter seinem Rücken zu agieren, getroffen?
 

Auch Jodie fiel ein Stein vom Herzen. War es von Anfang an der Plan der Schauspielerin gewesen, Rena einen Platz in diesem Haus anzubieten und sie mit an Bord zu holen?

Aber warum dann vorher das ganze Drama und die unnötigen Gemeinheiten? Auch wenn Jodie froh war, dass die ganze Sache gut ausgegangen war, sie war dennoch der Meinung, dass Chris ruhig etwas direkter und freundlicher auf Rena hätte zugehen können, als die arme Brünette so unter Druck zu setzen und ihr mit Sicherheit einen halben Herzinfarkt einzujagen. Die Welt ihrer Kameradin hatte sich doch sowieso schon von jetzt auf gleich in einen einzigen Trümmerhaufen verwandelt.

Auch Curaçao schien beruhigt und atmete sichtlich auf. "Danke, Chris. Aber musstest du uns wirklich so erschrecken? Ich habe im ersten Moment wirklich gedacht, du setzt sie vor die Tür."

Unbekümmert zuckte die Schauspielerin mit den Schultern. "Das war nötig. Die Sache, die sie mir neulich mit Mondnebel eingebrockt hat, war nicht besonders lustig und ich kann nur loyale Mitstreiter gebrauchen."

Noch einmal wandte sie sich an Rena. "Damit das klar ist: fällst du mir noch einmal in den Rücken, hat das Konsequenzen.", stellte sie klipp und klar fest.

Die Jüngere blinzelte im ersten Moment fast schon erschrocken. "Wir verfolgen das selbe Ziel. Wenn du dich an dein Wort hältst und diese Gesellschaft wirklich verändern willst, dann wüsste ich nicht, warum ich dir in den Rücken fallen sollte."
 

"Was ist jetzt eigentlich mit Rena? Ich meine, du kannst sie schlecht mit zurück ins Anwesen nehmen, wo die Japaner sie sehen." Fragend blickte Jodie die Daywalkerin an.

"Was das betrifft... Curaçao, kannst du sie bitte durch die Tiefgarage hier rausschmuggeln? Bring sie in einem der anderen Unterschlüpfe unter und bleib erst einmal bei ihr. Ich rufe dich später an, damit wir besprechen können, wann wir uns zwecks einer Besprechung der weiteren Vorgehensweise zusammensetzen. Gin und seine Leute lassen wir sicherheitshalber glauben, die Kleine wäre tot. Sie muss immerhin nur noch für knappe zwei Monate untertauchen."

Die Silberhaarige nickte. "Natürlich, ich sehe zu, dass ich sie hier raus und in Sicherheit bringe."

Dann schien ihr etwas einzufallen. Curaçao warf Chris ein schiefes Lächeln zu. "Nur das mit dem Wegfahren wird schwer. Meine Autoschlüssel liegen noch oben in meinem Zimmer."

Die Blondine verdrehte genervt die Augen, fischte in einer Innentasche ihres Oberteils herum und hielt ihrem Bodyguard schließlich einen Autoschlüssel entgegen.

"Dann nimm mein Auto." Ein belustigtes Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. "Aber fahr ein einziges Mal so, als würdest du dir die Straßenverkehrsordnung zu Herzen nehmen. Wenn du geblitzt wirst, steht Morgen in jeder Zeitung, dass jemand mein Auto geklaut hat."

Curaçao lachte leise. "Darüber mach dir mal keine Sorgen. Ich geb mir Mühe."

Derweil hatte Jodie sich zu Rena gesellt. "Und du passt gut auf dich auf, okay? Vielleicht ist es zu zweit ja auch etwas leichter, Mondnebel dazu zu bringen, sich an diesem Plan zu beteiligen."

Sie umarmte die Brünette kurz.

"Es ist gut zu wissen, dass wir zukünftig zusammenarbeiten können. Aber ich fürchte, Mondnebel wirst du erst einmal selbst überzeugen müssen. Ihre Kameradin findet mit Sicherheit eher Gehör, als eine Vampirin."

Ihr Gegenüber warf ihr ein Lächeln zu, doch Jodie konnte ohne viel Mühe erkennen, dass Rena derzeit ganz und gar nicht zum Lachen zu Mute war. Sie riss sich lediglich zusammen, da sie vor den Anderen nicht zeigen wollte, wie sehr die Wandlung sie tatsächlich mitnahm. Die taubenblauen Augen schimmerten feucht und die ehemalige Jägerin blinzelte rasch. Nur die Fassung bewahren, das hatte sie immerhin auch durch die letzten sechs Monate gebracht.

Kurz warf Jodie einen Blick in Curaçaos Richtung. Sie war froh, dass Rena die Silberhaarige hatte. Sie war sich sicher, dass Curaçao ihr irgendwie durch diesen Horror helfen würde.
 

Nachdem Kir und Curaçao sich auf den Weg in Richtung Tiefgarage gemacht hatten, blieben die beiden Blondinen allein zurück. Jodie drückte Chris die Fackel in die Hand und rieb sich die Schläfen. Sie seufzte und lehnte sich gegen die Wand.

"Mir schwirrt der Kopf. Das war eindeutig viel zu viel für einen einzigen Tag.", murrte sie vor sich hin und realisierte erneut gar nicht, wie natürlich sie sich inzwischen gegenüber der Daywalkerin verhielt. Sie in ihrer Nähe zu haben, fühlte sich nicht länger falsch an.

"Glaubst du mir geht es anders, Kätzchen? Bloß das du dir jetzt im Prinzip eine Auszeit gönnen kannst. Ich muss Gin noch mit diesem Desaster konfrontieren und darf den Boss darüber in Kenntnis setzen, dass die Japaner das Gebäude beschädigt haben." Auch Chris klang ganz eindeutig wenig begeistert. Jodie konnte sie verstehen.

"Ich bin immer noch entsetzt darüber, was Gin getan hat. Arme Rena, für sie ist heute ihre ganze Welt zusammengebrochen.", wechselte Jodie das Thema.

"So ist das, wenn ein Vampir einem das Leben versaut.", stellte die Schauspielerin nur schulterzuckend fest, doch in ihrer Stimme klang eine gewisse Bitterkeit mit. "Sie hatte Mühe damit, in unserer Gegenwart nicht die Fassung zu verlieren und in Tränen auszubrechen, aber Curaçao ist bei ihr. Sie wird Kir schon wieder auf die Füße helfen."

Das mochte wohl stimmen, dennoch würde die folgende Zeit hart für die Brünette werden.

Nicht wirklich zufrieden, zog Jodie ein Gesicht. Dann fiel ihr plötzlich etwas ganz anderes ein. Fragend blickte sie Amerikas Nummer Zwei entgegen. "Wie hast du mich vorhin eigentlich gefunden?", wollte sie wissen. "Und Curaçao war auch ziemlich schnell hier."

"Ach das.", begann Chris, ehe ihre Mimik sich verfinsterte. Deutliches Missfallen spiegelte sich nun in ihrem Gesicht. "Ich habe das Gespräch mit Gin beendet, kurz nachdem du aufgebrochen warst. Als ich zurück bei Curaçao und Bourbon war, meinten die beiden, dass du nie bei ihnen angekommen wärst. Wir sind los um zu sehen, was du jetzt schon wieder angestellt hast und haben schließlich bemerkt, wie Chianti gerade den Keller verlassen hat. Sie hatte so einen merkwürdiges, selbstzufriedenes Grinsen auf dem Gesicht. Da war uns vollkommen klar, wo wir suchen müssen."

Kurz nickte Chris in Richtung Flur. "Da der Keller so riesig ist, haben wir uns aufgeteilt. Im übrigen sollte jemand mal Bourbon Bescheid geben, dass du wieder aufgetaucht bist. Er dürfte hier immer noch irgendwo unterwegs sein.", warf sie ein. "Zumindest war ich es, die zufälligerweise den richtigen Weg eingeschlagen hat und dann erst das Loch in der Wand und schließlich dich gefunden hat."

Chris wandte sich ihr zu und hielt der Jägerin die Fackel plötzlich näher entgegen. Jodie drückte den Arm der Anderen ein Stück weit zur Seite. "Hey, pass mit dem Feuer auf!"

"Aber genug davon. Hätte es nicht schon vollkommen gereicht, wenn wir uns mit einer amoklaufenden B-Klasse Vampirin hätten herumärgern müssen? Würdest du mir vielleicht mal erklären, was zur Hölle mit dir eigentlich nicht stimmt?!" Mit jedem Wort funkelten die Augen der Daywalkerin wütender und auch ihre Stimme klang gereizter. Jodie wusste bereits, was kam und sie konnte ihrem Gegenüber noch nicht einmal böse sein.

"Was hat dich auf die Idee kommen lassen, mir vorhin hinterherzuspionieren?! Ich konnte dich vor Gins Tür kaum ignorieren. Er hatte immerhin auch schon längst bemerkt, dass du da warst.", begann die Blondine mit ihrer Bergpredigt. "Du hast mir nicht nur einen Strich durch die Rechnung gemacht, was die Informationsbeschaffung angeht, du hast mich auch verdammt dumm dastehen lassen. Wegen dir wäre die Konfrontation vorhin beinah eskaliert. Was glaubst du was passiert wäre, wenn zwei Clanoberhäupter sich in Friedenszeiten an die Köpfe gegangen wären?! Mal ganz von dem politischen Desaster abgesehen, das wäre niemals gut für dich und mich ausgegangen."

So ungern sie es auch zugab, Jodie wusste, dass sie was das betraf, Mist gebaut hatte. Chris hatte allen Grund wütend zu sein.

"Ich hatte gehofft, ein paar Wortfetzen aufschnappen zu können, die einen Hinweis darauf geben, wo Rena ist. Curaçao war vollkommen fertig mit den Nerven und ich konnte vor Sorge auch nicht länger stillsitzen.", versuchte sie sich zu rechtfertigen.

"Manchmal ist es hilfreicher stillzusitzen und abzuwarten." Die Schauspielerin wirkte genervt. "Es bringt nichts, immer nur mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Damit verschlimmerst du Situationen oftmals nur noch, auch wenn du eigentlich nur helfen willst. Du hättest uns beinah echte Schwierigkeiten eingehandelt, was Kir im übrigen auch nicht weitergeholfen hätte."

Unter dem tadelnden Blick der grünen Augen, fühlte die Jägerin sich ein wenig wie ein Kind, welches irgendeine Dummheit begangen hatte. Sie murrte etwas Unverständliches vor sich hin.

Was sollte sie auch sagen? Bestreiten, dass ihre Entscheidung mehr Ärger als Nutzen gebracht hatte? Wohl kaum.

"Und als wenn das nicht schon dumm genug gewesen wäre, musstest du den Vogel ja unbedingt noch gänzlich abschießen. Was bitte ist falsch mit dir, um auf die seltendämliche Idee zu kommen, mit Chianti mitzugehen?! In einen verdammten Keller, den du eigentlich gar nicht betreten darfst. Und das auch noch ohne irgendjemandem etwas zu sagen! Hast du wirklich so wenig Menschenkenntnis? Diese Frau hätte dich ganz leicht töten können, was im übrigen um ein Haar auch passiert wäre. Sie ist alles, aber nicht vertrauenswürdig. So blöd kann man doch gar nicht sein!" Erneut fuchtelte die Schauspielerin mit der Fackel vor Jodies Gesicht herum, diesmal jedoch eher unbewusst.

Im Normalfall hätte die Jüngere sich eine solche Predigt nicht so einfach gefallen lassen, diesmal wusste sie jedoch, dass Chris Recht hatte. Wegen ihrer Blödheit waren Vermouth und Curaçao sogar verletzt worden.

"Das war wirklich ziemlich dämlich von mir..." gab Jodie folglich ungewöhnlich leise und zerknirscht zu.

Chris, die mit weiteren Rechtfertigungsversuchen gerechnet hatte, blickte ihr Gegenüber im ersten Moment skeptisch an, doch die Tatsache, dass Jodie Einsicht zeigte, nahm ihr ein wenig den Wind aus den Segeln. Schließlich seufzte die Daywalkerin. In einem ruhigeren Tonfall fuhr sie fort: "Du bist ganz schön selbstzerstörerisch veranlagt, wirklich."

Chris musterte sie. "Auf den ersten Blick scheint der Kopf noch dran zu sein. Bist du verletzt?", wollte sie wissen.

Jodie schüttelte den Kopf. "Nein, ich hatte nochmal Glück im Unglück. Ich bin mit ein paar blauen Flecken davongekommen, denke ich."

"Gut. Dann komm, lass uns von hier verschwinden und zurück nach oben gehen. Auf mich wartet noch mehr als genug Arbeit, du kannst dich etwas ausruhen. Im Übrigen müssen wir unbedingt noch Bourbon wiederfinden. Leider gibt es in diesem verdammten Keller keinen Handyempfang." Das hätte es wohl wesentlich leichter gemacht.

Mit der Fackel in der rechten Hand, setzte Chris sich in Bewegung. Jodie folgte ihr, um nicht plötzlich im Dunkeln zu stehen, doch bereits nach wenigen Schritten hatte sie die Schauspielerin eingeholt, griff nach ihrem linken Handgelenk und hielt sie zurück.
 

"Warte mal. Mit mir ist zwar alles in Ordnung, aber du bist verletzt. Von deinem Hals und deinem Handgelenk mal ganz abgesehen, du hast da einen ziemlich üblen, blutigen Kratzer quer im Gesicht. Wenn du in dem Zustand in der Bar auftauchst, wird das Fragen aufwerfen."

Die Ältere hielt inne und drehte sich zu ihrer menschlichen Begleitung um. "Sämtliche Schrammen heilen bereits, aber ein Weilchen wird es noch dauern, bis man nichts mehr sieht. Ich werde mich allerdings keine ein oder zwei Stunden mehr hier im Keller aufhalten. Es gibt Dinge, die geklärt werden müssen."

Damit mochte Chris wohl recht haben, dennoch würde es wohl besonders Chianti freuen, sollte sie mitbekommen, dass sie angeschlagen aus dem Keller zurückkamen. Auch wenn der ursprüngliche Plan der Vampirin fehlgeschlagen war, Ärger hatte sie ihnen dennoch bereitet und diese Schadenfreude auskosten zu können, das gönnte Jodie ihr nicht.

"Würde der Kratzer in deinem Gesicht mit etwas frischem Blut schneller wieder verschwinden?"

"Sicher. Auf diese Art heilen Vampire ihre Verletzungen immerhin."

"Dann lass mich das ganze Chaos, das ich heute angerichtet habe, zumindest teilweise wieder gutmachen." Mit einer kurzen Geste deutete die Jägerin auf ihrem Hals und erschrak beinahe über sich selbst. Das war jetzt bereits das zweite Mal das sie, eine eigentliche Vampirjägerin, der Daywalkerin ihr Blut anbot und das, obwohl diese sie schon längst nicht mehr erpresste.

Die Schauspielerin zog eine Augenbraue hoch. "Es ist nicht gut für dich, zu oft gebissen zu werden.", gab sie zu bedenken.

"Aber du bräuchtest diesmal weniger Blut, als neulich in Mondnebels Basis, oder?", hakte Jodie nach.

"Das stimmt schon. Trotzdem gefällt es mir nicht, wie leichtfertig du das vorschlägst. Wenn du an einen ausgehungerten, oder ernsthaft verletzten Vampir gerätst, kann das Folgen haben, über die du dir scheinbar nicht im Klaren bist, Kleine."

Die junge Frau verdrehte die Augen. "Erstens würde ich dieses Angebot sicher nicht jedem machen, zweitens bist du weder ausgehungert noch schwer verletzt. Es dürfte folglich ungefährlich sein, oder nicht?"

Anstelle einer wirklichen Antwort auf ihre Frage, legte sich ein neckisches Schmunzeln auf Chris Lippen. Sie legte der Jüngeren einen Finger unters Kinn und blickte sie amüsiert an.

"So, das Angebot gilt also exklusiv nur für mich?", bohrte sie nach. "Wie komme ich denn zu der Ehre? Hasst das Kätzchen mich also doch nicht so sehr, wie es immer behauptet?"

Die Jägerin spürte, wie ihre Wangen schlagartig wärmer wurden. Wie sollten sie auch nicht, zog ihr Gegenüber sie doch einmal mehr auf. Das amüsierte Funkeln in den grünen Augen der Vampirin verriet, dass sie ziemlichen Spaß daran hatte, sie einmal mehr zu ärgern.

Die Blondine zog ein genervtes Gesicht. "Wenn du noch weiter so ein dummes Zeug redest, überlege ich es mir nochmal. Also beeil dich lieber, Prinzesschen."

Die Schauspielerin blinzelte, grinste jedoch weiterhin amüsiert und beugte sich langsam zu ihrem Gegenüber. "Wenn du so darauf bestehst..."

Rasch legte Jodie ihr einen Finger auf die Lippen, um die Daywalkerin in der Bewegung zu stoppen. "Hey, warte mal. Du wendest doch wieder diesen Trick mit den Augen an, oder?", wollte sie rasch wissen.

"Ich bin gerade selbst noch daran erinnert worden, das Bisse in den Hals ohne diesen kleinen Trick extrem schmerzhaft sind, da mach dir mal keine Sorgen."

Smaragdgrüne und meeresblaue Augen trafen sich. Die Jägerin konnte das Parfüm der Anderen riechen, befand sie sich aktuell doch fast Nase an Nase mit ihr. Irgendein teures Zeug, allerdings nicht zu aufdringlich vom Geruch und gemischt mit einem Hauch von Zigarettenrauch.

Langsam verlor sie sich in den Augen ihres Gegenübers und spürte, wie ihre Atmung ruhiger wurde und ihre Gedanken abdrifteten. Sie wehrte sich nicht dagegen.

Nur am Rande bekam sie mit, wie die Schauspielerin den Blickkontakt unterbrach und sich zu ihrem Hals hinabbeugte.

Als die spitzen Fänge sich in ihren Hals gruben, blieb der Schmerz wie erwartet aus, dennoch war der Effekt ein gänzlich anderer, als beim letzten Mal. Der letzte Biss hatte einfach nur nicht weh getan, sie hatte ihn kaum bemerkt, diesmal jedoch fühlte es sich regelrecht... gut... an, als die Zähne ihre Haut durchdrangen.

Sie spürte die Lippen der Anderen auf ihrem Hals, viel mehr als würde die Daywalkerin sie küssen.

Gänsehaut legte sich schlagartig auf ihre Arme und ihr Herz begann schneller zu schlagen, allerdings auf eine angenehme Art und Weise. Der Biss und die Lippen der Vampirin auf ihrem Hals, ließen ihre Magengegend kribbeln. Unbewusst hatte sie die Arme um die andere Blondine geschlungen und diese näher zu sich gezogen. Ihrer Kehle entkam ein wohliger Laut.

Wie sie es versprochen hatte, hielt die Vampirin sich zurück, was die Menge des Blutes betraf, doch diesmal schien auch sie dem Effekt ihres eigenen Tricks erlegen zu sein. Anstatt wieder auf Abstand zu gehen, begann sie damit, den Hals der Jägerin mit Küssen zu versehen und aus dem Affekt heraus, die Zähne an einer anderen Stelle noch einmal in der weichen Haut zu versenken.

Die Jüngere stöhnte auf, aber ganz sicher nicht vor Schmerz...

Ihr ganzer Körper kribbelte vor Erregung und Verlangen, eine Tatsache, die sie aufgrund ihres aktuell so benebelten Zustands nicht weiter hinterfragte.

Als die andere Blondine von ihrem Hals abließ und sie sanft aber bestimmt gegen die Wand drückte, landete die Fackel, die den Flur mehr schlecht als recht erhellte, auf dem staubigen Boden.

Erneut trafen meeresblaue und derzeit stahlblaue Augen sich.

In einer stummen Übereinkunft, lehnte die Schauspielerin sich nach vorn. Ihre Lippen trafen sich.

Zuerst küssten sie sich beinahe sanft, dann intensiver und schließlich beinahe gierig.

Mondnebels Jägerin konnte sich nicht daran erinnert, wann ein Kuss sich das letzte Mal so gut angefühlt hatte. Am Rande nahm sie wahr, dass sie ihr eigenes Blut auf den Lippen ihres Gegenübers schmecken konnte, ehe sie mit der Zunge an einem der spitzen Fänge entlangfuhr.

Sie hatte der Vampirin eine Hand in den Nacken gelegt, während sie sich küssten. Ihre Finger fuhren durch das platinblonde Haar. Die Ältere hatte sie mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. Eine Hand hatte sich an den Hintern der Jägerin verirrt, die sich jedoch nicht daran störte. Im Gegenteil.

Als sie schließlich aus Luftmangel wieder etwas auf Abstand gingen, kribbelte Jodies ganzer Körper. Sie war immer noch im Bann der Daywalkerin gefangen und stand vollkommen neben sich.
 

Auch ihre Partnerin hatte die Umgebung vollständig ausgeblendet, doch langsam fand das logische Denken einen Weg zurück in Chris Kopf. Sie blinzelte. Als sie die Augen wieder öffnete, waren diese nicht länger stahlblau, sondern smaragdgrün.

Erst sickerte die Erkenntnis darüber, was hier los war, langsam in ihren Verstand, dann hatte sie die Situation plötzlich schlagartig erfasst. Die Augen der Schauspielerin weiteten sich ungläubig.

Langsam aber sicher gelang es auch Jodie sich aus der Trance zu reißen. Zuerst stolperte sie noch nicht einmal besonders über die Situation, dann war der Nebel auch aus ihrem Kopf verschwunden und Fassungslosigkeit überrollte sie wie eine Welle.

"W-Was war das denn bitte?", stammelte sie vor sich hin.

Sicher, sie hatte der Daywalkerin ihr Blut angeboten, um diese zu heilen, doch wie hatte die ganze Geschichte bitte so ausarten können?!

"Die Sache mit der Trance, damit der Biss für dich weniger schmerzhaft ist, muss irgendwie schiefgegangen sein...", antwortete Chris ihr und sortierte sich eine verirrte Ponysträhne aus dem Gesicht.

"DAS habe ich gemerkt.", räusperte Jodie sich.

"Das jemand so stark auf den Blickkontakt reagiert, ist mir dann auch noch nicht untergekommen." Die Schauspielerin blickte sie mit ihrem üblichen, leicht amüsierten Schmunzeln an, doch Jodie wurde das Gefühl nicht los, dass die Andere versuchte etwas zu verbergen.

"Du hast dich selbst gleich mit hypnotisiert, kann das sein?", kam es mit skeptischer Stimme von der Jüngeren.

"So ein Quatsch!", brauste Chris auf, was die Jägerin überrascht blinzeln ließ. War das wieder eine ihrer Launen? "Du reagierst anders...stärker, als es üblich ist. Aber ist ja auch egal, es ist immerhin nicht wirklich etwas passiert." Chris fuhr sich prüfend mit zwei Fingern über die Haut in ihrem Gesicht. Der Kratzer war vollständig verschwunden. "Zumindest sieht man mir die kleine Rauferei mit Kir nicht mehr an. Danke dafür."

"Es ist nichts passiert? Anstatt dich nur auf etwas Blut zu beschränken, hättest du mich beinahe auf eine ganz andere Art und Weise vernascht!", widersprach Jodie heftig.

Chris winkte ab. "Du hättest dich nicht beschwert.", sagte sie ihr auf den Kopf zu. "Aber keine Sorge, Kätzchen, davon war ich meilenweit entfernt."

Die Daywalkerin hob die Fackel vom Boden auf und warf sie Jodie zu. "Reden wir nicht weiter darüber.", beendete Chris das Thema.
 

Die Jägerin fing die Fackel gerade so auf. "Hey! Wirf nicht mit einer brennenden Fackel!", beschwerte sie sich, ehe sie der Anderen wohl oder übel folgte, hatte diese sich doch bereits in Bewegung gesetzt. Jodie hatte keinen Bedarf im Dunkeln zu stehen.

Während sie Chris folgte und über den Schutt und die zerstörte Mauer zurück in den eigentlichen Keller kletterte, musterte sie die andere Blondine skeptisch und fragend zugleich.

Chris hatte es wirklich eilig gehabt das Thema abzuhaken. Sie hatte sich zwar darum bemüht, weiterhin wie die Selbstsicherheit in Person zu klingen, aber... irgendetwas stimmte nicht. Zur Abwechslung kaufte Jodie der Schauspielerin ihre Rolle nicht ab. Chris hatte ihr viel zu schnell geantwortet und hatte das Thema auffällig schnell unter den Teppich kehren wollen. Sie hatte behauptet, dass die Jägerin selbst es gewesen war, die ungewöhnlich stark auf den Blickkontakt reagiert hatte. Möglich, aber sie wurde das Gefühl nicht los, dass dies nur die halbe Wahrheit war. Irgendetwas stimmte hier doch nicht...

Von dieser Tatsache mal ganz abgesehen, war Jodie über sich selbst fassungslos. Sie war eine Jägerin Mondnebels und sie war durch und durch überzeugt von ihrem Job. Das sie sich für eine Zusammenarbeit mit dieser Vampirin entschieden hatte, konnte damit begründet werden, dass ihr Plan für die Zukunft ein echter Gewinn für beide Seiten darstellte... aber dass sie sie geküsst hatte, das war eine ganz andere Sache.

Sie hatte ganz in Trance reagiert...trotzdem. Eine Jägerin, die eine Vampirin küsste? Und das Schlimme daran: in diesem Moment hatte es ihr gefallen. Es hatte sich absolut richtig und natürlich angefühlt. Wenn sie jetzt an den Kuss zurückdachte, war auch dieses wohlige Kribbeln in ihrer Magengegend sogleich wieder zurück. Fast wie ein Schmetterlingsschwarm, der nur geschlafen hatte und nun wieder aufgeflogen war.

Was zur Hölle dachte sie sich dabei? Sicher, die andere Blondine war eine international berühmte Schauspielerin, sie war intelligent, humorvoll, elegant und wunderschön, aber trotz dem perfekten Gesicht... diese Frau war gleichzeitig auch skrupellos und würde über Leichen gehen, um ihre Ziele zu erreichen. Und sie war eine Vampirin. Ein gottverdammtes Biest! Was also war passiert, dass sie so auf Chris reagiert hatte?... Das sie immer noch so auf sie reagierte, um genau zu sein.

Jodie verstand die Welt nicht mehr. Sie rieb sich über die Schläfen und war kurz davor anzusprechen, was für einen faulen Zauber die Daywalkerin da bloß angewandt hatte, als eine Stimme sie aus ihren Gedanken riss und sie vor Schreck zusammenfahren ließ.

"Chris! Jodie! Da seid ihr ja. Ich habe den Großteil des Kellers auf den Kopf gestellt."

Rei trat in den Schein der Fackel und blickte die beiden Frauen fragend und ein wenig besorgt zugleich an. "Ist alles in Ordnung? Und wo ist Curaçao?"

Im Gegensatz zu ihr, wirkte Chris kein bisschen erschrocken, oder auch nur im entferntesten überrascht. Warum auch? Die Daywalkerin konnte in der Dunkelheit nicht nur sehen, mit ihren feinen Sinnen musste sie ihren Bodyguard schon lange Zeit vorher bemerkt haben.

"Uns geht es gut. Aber das alles in Ordnung ist, würde ich trotzdem nicht behaupten." Sie seufzte und blickte recht unzufrieden drein. "Gut das du da bist. Ich bringe dich rasch auf den neusten Stand, dann habe ich ein Hühnchen mit Gin und seinen Leuten zu rupfen. Oder besser gesagt einen ganzen Hühnerstall."

Die Schauspielerin hielt inne und zündete sich eine Zigarette an, während Bourbon sie abwartend ansah. Im Moment war Jodie beinahe froh, dass Chris das Reden übernahm und Bourbon soeben hier aufgetaucht war, denn das gab ihr Zeit, ihre Gedanken so gut es ging zu ordnen.



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