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How To Save A Life

Haikyuu Krankenhaus AU RairPairs on the Run
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Irgendwie werden die Kapitel immer länger, da der Upload-Rhythmus aber ein sehr langer ist, glaube ich, dass mir das zu verzeihen ist. ;)
Wofür ich mich aber gleich entschuldige ist das Chaos, das in diesem Kapitel herrscht. Sorry, es passiert sehr viel, es geht viel durcheinander, Szenen verschwimmen ineinander und hacken ab. Aber es geht nun mal um die Notaufnahme, da ist es selten besonders übersichtlich.
Am Ende des Kapitels geh ich als Wiedergutmachung noch einmal kurz auf alle neuen Charaktere ein.

Und last but definitely not least: Dieses Kapitel geht mit einer Widmung raus an die liebe Jo auf FanFiction.de.
In ihrer FF zu Iwaizumi hat sie mir einen OC vorgestellt, den ich jetzt nicht mehr missen möchte.

Viel Spaß, liebe alle <3 Komplett anzeigen

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Dramaroom

Trauma. Ein Trauma entsteht durch eine Verwundung oder Verletzung äußerlicher Gewalteinwirkung. Das kann ein Schlag sein, ein Sturz, ein Stoß oder ein Aufprall anderer Art. Ursachen dafür können häusliche Gewalt, sexueller Missbrauch, Überfälle, Schlägereien oder Verkehrsunfälle sein. Ein Trauma steht aber oftmals in Verbindung mit der Bezeichnung eines traumatisierenden Erlebnisses und das muss nicht zwingend mit körperlicher Gewalt einhergehen. Dennoch erwarten Ärzte auf der Trauma-Station Unfallopfer. Menschen mit gebrochenen Beinen, verdrehten Armen, offenen Wunden, Blut, freigelegte Knochen und das durch Fremdeinwirkung, einen Aufprall, nicht selten selbstverschuldet, schlicht weg den Dingen, die nichts für schwache Nerven sind. Denn eine Operation, ein gezielter Schnitt mit dem Skalpell, der Organe freilegt, Blut fordert und Knochen zum Vorschein bringt, ist kein Trauma. Es sei denn, sie traumatisiert, dann ist sie ein anderes Trauma. Kontrollverlust. Doch die Trauma-Chirurgie beschäftigt sich mit Unfällen. Geplanten oder Spontanen.
 

***
 

„Drallcome? Was war das noch gleich?“, fragte Yamaguchi als beim Umziehen sein Pager losging, aber auch all die der anderen anwesenden Assistenzärzte und sogar die aller anwesenden Ärzte im Krankenhaus.

„Lesen kannste oder, Dr. Freckles-chan?“, konterte Terushima hinter ihm die Frage und schlüpfte dabei in seinen weißen Kittel. „Doctor All Come, alle Doktors kommen, also schnell, schnell sonst sind die Besten Sachen weg“, sagte er etwas lauter und klopfte Yamaguchi im Vorbeilaufen auf den Rücken, die anderen um Yamaguchi beeilten sich ebenfalls, dass er lieber auch hinne machte und neben Kenma und Akaashi schnellen Schrittes dem kleinen Auflauf folgte.
 

„Lesen kannste Dr. Freckles-chan… pfft Dr. … Playboy“, äffte Yamaguchi den motivierten Assistenzarzt nach, aber leise, dass er es nicht bemerkte, auffällig genug aber für Tsukishima, der sich eines Schmunzeln nicht verwehren konnte, wie er aufholte. „Nenn ihn doch Dr. Volltrottel, das passt zu ihm“, schlug er vor und Yamaguchi kicherte leise. Das würde er sich nie trauen, zu ihm zu sagen, was auch Kenma neben ihm ahnte und deswegen lieber auf den Alarm einging.
 

„Es bedeutet, dass es einen Notfall gibt, ein großer Unfall zum Beispiel oder eine Explosion mit vielen Opfern und dass sie alle Ärzte brauchen, die verfügbar sind. Da der Page von Trauma kommt, war es vielleicht ein Zugunglück, also stell dich darauf ein, dass es viel Blut geben wird und dass du das Weiße von den Knochen sehen wirst“ Yamaguchi schluckte eingeschüchtert. Natürlich, sie hatten das gelernt, aber sie haben so viel gelernt, er konnte unmöglich alles wissen. Zumindest aber wusste er, dass er dem Pager-Signal und nun auch der Lautsprecherdurchsage, die durch die Gänge hallte, zu folgen hatte.
 

Bevor sie den Empfangsraum für die Notaufnahme erreichten, trafen sie auf Dr. Iwaizumi, der ein zufriedenes Nicken in Dr. Komoris Richtung schickte, weil die beiden mit ihren Assistenzärzten zu den ersten gehörten und somit den ersten Schwall des eintreffenden Traumas abfangen sollten.

Während Dr. Komori Kenma, Akaashi, Terushima und Yamaguchi unter sich hatte, tummelten sich um Dr. Iwaizumi Kageyama, Tsukishima, der Kageyama nicht leiden konnte, Shirabu und Yachi. Das waren die acht Assistenzärzte die in ihrem ersten Jahr die Ausbildung abschließen würden.
 

Direkt hinter Dr. Iwaizumi stolzierte die Aschblonde Schwester mit dem Namen Kaori an ihnen vorbei in den großen Raum und richtete sich ihren hochgetragenen Pferdeschwanz.
 

„Dr. Iwaizumi“, summte sie und rempelte den Stationsarzt sanft, welcher mit einem kessen Grinsen konterte. Kaori war aber schon drauf und dran mit ihren Kolleginnen und Kollegen dafür Sorge zu tragen, dass die Notfallwägen bereit und nicht im Weg standen.
 

„Unauffälliger geht’s wohl bitte wirklich nicht mehr, oder?“, erklang eine verspielte Stimme hinter ihnen allen, die neben Dr. Iwaizumi auch Shirabu zum Seufzen brachte.

„Und Facey-kawa hat nichts Besseres zu tun als zu gaffen? Neidisch, hmm“, unterstellte Dr. Iwaizumi mit einem herausfordernden Blick.
 

„Gar nicht wahr! Meian und ich wurden extra urgiert“, sagte Dr. Oikawa, Oberarzt für plastische Chirurgie. Nach ihm trat auch Chefarzt Meian hinzu, stellte sich aber die Eilmeldungen mit Asahi abgleichend an die Schwesternkoje der Notaufnahme.
 

Verkehrsunfall, zwei PKW, ein Bus und ein Motorrad. Sieben Tote bereits am Unfallort, elf Schwerverletzte und fünfzehn Mittel- bis Leichtverletzte auf dem Weg hier her, ich korrigiere, acht Tote, zehn Schwerverletzte, Verbrennungen“, wurde das absolute Chaos angekündigt.

„Siehst du, Iwa-lein? Dafür bin ich da!“, neckte Dr. Oikawa, worauf Dr. Iwaizumi mit einem Augenverdrehen den Kopf schüttelte. „Schon gut, tu einfach dein Bestes“, sagte er zu ihm. Es wurde versichert, dass es gar nicht anders in Frage kam.

Terushima klatschte in die Hände und ließ sich nach Aufforderung von Yamaguchi den extra Unfallkittel umbinden. „Ich will nen Schwerverletzten“, forderte er und half nun Yamaguchi, der sich auch direkt frische Handschuhe überzog. Irgendwie konnte Yamaguchi den Enthusiasmus, Leben zu retten, ja gut verstehen, das wollte er auch, aber er wollte eigentlich auch nicht, dass es zu dramatisch wurde.

„Bei der Ansage werdet ihr alle ranmüssen, also blamiert mich ja nicht“, sagte Dr. Komori an seine vier Assistenzärzte gerichtet. Yamaguchi schreckte hoch, stellte sich sofort stramm gerade hin und nickte artig. Akaashi zog tief Luft ein, nickte und sah zu Kenma, der ruhig und abwartend auf die große Flügeltür starrte, auf deren anderen Seite sich die Krankenwageneinfahrt befand und die jeden Moment die Pforte zur Hölle öffnen sollte.
 

Auf der anderen Seite befand sich die Krankenwageneinfahrt. Draußen standen Chefarzt und Oberarzt der Unfallchirurgie, Dr. Ukai jun. und Dr. Tendou mit Assistenzärzten ihres zweiten Jahres, die bereits eine Spezialisierung auf Unfall gewählt haben.

Es wurde bereits unruhig, drinnen und draußen. Die Sirenen waren in der Ferne zu erahnen und Kenma erkannte, es waren fünf Signalhörner. Neben diesen hörte er aber auch einen Feuerwehrwagen. Sein Blick huschte zu Akaashi, dem er ansah, wie er den Raum akribisch analysierte. Die Augen des Assistenzarztes fixierten im Wechsel von Millisekunden unterschiedliche Positionen im Raum sowie die Ärzte, die hier bereits herumstanden. Kenma hat gar nicht bemerkt, wie sie alle hinzugekommen waren, er kannte auch noch nicht jeden von ihnen.
 

Die Sirenen wurden lauter.
 

„Kozume! Da vorne. Terushima, geh zur Seite, hier kommt gleich alles rein. Achtung! Yamaguchi“, waren schnelle knappe Hinweise, die der aufmerksame Assistenzarzt an seine Gruppe weiter gab und dem auch alle Folge leisteten, selbst wenn sich Terushima zu wehren versuchte, er wollte in der ersten Reihe stehen und hätte, wenn Yamaguchi nicht aufmerksam genug gewesen wäre seinen risikofreudigen Kollegen am Oberarm wegzuziehen, im Folgemoment sofort direkte Bekanntschaft mit einer Trage gemacht, die rammbockartig in die Notaufnahme preschte. Alles passierte in rasanter Geschwindigkeit, dass sich Kenma mühen musste, einen brauchbaren Überblick über die Situation zu haben.
 

Einerseits kam als erstes die Trage hereingeschoben, die Terushima um ein Haar erwischt hätte. Auf ihr befand nicht nur eines der Opfer, sondern auch ein junger Mann mit wilder Stachelfrisur kniend über ihn gebeugt. Er tat, wie Kenma bei genauerem Hinschauen erkannte, sein Bestes, einen tiefen Einschnitt am Hals zu punktieren um so ein Verbluten zu verhindern. Seine Kleidung war vollkommen in Blut getränkt, genauso wie die des Patienten .
 

„Nishinoya-sama!“, japste Asahi, der den Arzt trotz Freizeitkleidung als solchen

erkannte. Angesprochener wandte sich sofort um, hob die Hand, die gerade nicht mit lebensrettenden Maßnahmen besetzt war und deutete kess mit dem Daumen nach oben. Ein Zwinkern galt ganz alleine dem brünetten Pfleger.

„Yo, Asahi“, rief Nishinoya und bezeichnete seinen Auftritt noch als „Rollende Lebensrettung“ bevor er von der Trage abstieg. Seine Finger blieben weiter am Hals des Mannes, der nun besser zu erkennen war. Jung, schlaksig, sicherlich groß gewachsen, wie er die Trage ausfüllte, sein Haar war schmutzig kupferfarben und stand dem Umstand des Unfalles in alle Richtungen, kurz. Erst jetzt fiel auch auf, wie klein Nishinoya eigentlich war, aber das nahm ihm nichts an Coolness in diesem Moment. Asahi war außer sich. Nishinoya suchte und fand seine Unterstützung.
 

„Yo! Blondie, hier her!“, rief er Yachi zu sich, da sie gerade am nächsten stand. Die Blondine hopste einmal vor Überraschung auf, aber überbrückte schnell die zwei Schritte zu Nishinoya um die Halsschlagader des Patienten abzudrücken. Die beiden Sanitäter, die die Trage geschoben haben, einer mit lichtem Haar, rundem Gesicht und nun auch einem erleichterten Ausdruck, der andere, gut einen halben Kopf größer, mit kurzen brünetten Wellen und einem sehr entspanntem Gesichtsausdrück, als würde ihn nichts so schnell aus der Ruhe bringen, gaben Asahi die Personalien weiter, die sie einer Karte aus der Brieftasche entnehmen konnten.
 

Parallel kam die zweite Trage herein geschoben, nicht mit einem weniger Filmreifen auftritt. Denn die wurde von Feuerwehrmännern herein geschoben.

„Habt ihr noch nicht gesehen, Seitenspiegel in Motorradfahrer“, sagte einer der Feuerwehrmänner, weiße Igelfrisur, große runde Augen und im Vergleich zu seinem Kollegen sah er winzig aus. Der Kollege hob auch gleich seinen Fehler hervor. „Motoradfarherin, Korai“ – „Ja, ja Gao, schaust du?“, wollte der Kleinere den Fokus auf die Verletzung lenken. Die junge Frau, Mitte zwanzig wohl, goldblondes Haar, flackernde bildschöne grüne Augen, hatte den Seitenspiegel einer Mercedes S-Klasse im linken Beckenbereich stecken, das rechte Bein stand ungesund ab. Überall war Blut. Komori stand am nächsten.
 

„Tsukishima! Komm hier mit, Terushima, du auch!“, forderte er die beiden Assistenzärzte zu seiner Linken, wollte zu der Trage eilen, doch wurde selbst von Nishinoyas Rufen aufgehalten. „Jo, Komori, wir brauchen Sie hier, das ist ihr Gebiet“. Yachi hielt ihre Finger nervös am Hals des Patienten, seine Lippen bebten und er suchte ihren Blick mit seinen Augen. „Bitte sprechen Sie nicht“, sagte sie zu ihm und legte ihm die freie Hand an die Wange. Die Sanitäter schoben den Wagen fort und Yachi mühte sich, schritt zu halten.
 

„Hey, hebt die Kleine hoch“, orderte Nishinoya, was einer der Sanitäter, nach kurzer Vorstellung und Warnung – „mein Name ist Inunaki Shion und ich hebe Sie jetzt hoch“ sofort machte. Yachi nickte, ließ ihn machen aber rutschte für den Bruchteil einer Sekunde von der Druckstelle ab, sie fand sie schnell wieder und hielt die Blutung weiter unter Kontrolle. Ihr gesamter Körper zitterte, aber die Rettung dieses Mannes hatte nun oberste Priorität.
 

„Kawanishi Taichi“, sagte Inunaki und klopfte sowohl Yachi als auch Kawanishi auf die Schulter. Er war nun in guten Händen und hätte hier die einzige Chance zu überleben. Yachi nickte und drehte ihren Kopf wieder zu ihrem Patienten.

„Kawanishi-san?“, fragte sie und versuchte die flackernden Augen wieder für sich zu gewinnen. „Wir werden Sie nähen müssen, vielleicht sogar operieren“, sagte sie, so viel war ihr klar, denn die weit größere Wunde, die Nishinoya an der Seite und der Hüfte unter Schacht hielt, brauchte auch dringend mehr Zuwendung. Kawanishi wurde immer blasser. Er hat reichlich Blut verloren, was man an der Trage, den Sanitätern, Nishinoya und schlussendlich auch schon an Yachi erkennen konnte.

„‘kay“, hauchte er und fiel in Yachis rehbraunen Augen in Ohnmacht, dass die blonde Ärztin vor Schreck auffiepte, aber ihre Finger nicht von seinem Hals nahm.
 

„Gut, schnell, schnell“, rief Komori und lotste Inunaki und seinen Kollegen in den Not-OP-Saal. „Iwa?!“, rief er seinem Kollegen noch zu, der sich bereits mit einem „Natürlich“ zur zweiten Trage aufmachte. Er nahm dabei auch, wie Komori es ihnen aufgetragen hat, Tsukishima und Terushima mit.
 

„Du links, ich rechts, was machst du als erstes, Tsukishima?“, fragte er seinen Assistenzarzt, Terushima orderte er mit raschen drehenden Handbewegung zu sich, den Kopf der Motorradfahrerin zu stabilisieren. Sie waren immerhin ein Lehrkrankenhaus und die Assistenzärzte brauchten Praxis. Dass etwas geschah, würde aber keiner der hier Lehrenden zulassen.

Iwaizumi zog eine Taschenlampe aus seiner Kitteltasche und fixierte Tsukishima. „Reaktion“, sagte dieser schnell und Iwaizumi fuchtelte mit dem Licht vor ihren Augen. „Und die Wunde? Check die Wunde, Tsukishima“, sagte er zu ihm. Terushima hielt den Kopf gerade. „Komm schon, Bohnenstange“, stichelte er. Tsukishima blieb ungeahnt still. Iwaizumi wirkte so, als hätte er die Situation im Griff. Der Feuerwehmann mit der weißen Igelfrisur hielt den Seitenspiegel penibel still und sah auch fordernd zu dem blonden Arzt mit der Brille. „Komm schon Alter, die kratzt sonst jeden Moment ab!“ – „Hoshiumi!“, zischte sein Kollege, Gao. Die Situation für Tsukishima wurde nicht besser. Beide Feuerwehrmänner zogen scharf Luft ein, aber Iwaizumi entschärfte die Situation.
 

„Hey Sonnenschein“, sagte er zu der Verunglückten als sich ihre Augen endlich regten und ihr Mund aufklappte. „Wissen Sie, was passiert ist?“, fragte er, seine Augen huschten nervös zwischen ihr und Tsukishima her, aber er wollte nun nichts Harsches sagen, solange die junge Frau bei Bewusstsein war. Das würde sie nur beunruhigen. Es reichte schon Hoshiumis Ansage.

„Engelchen“, flüsterte sie, dann kippte ihr der Kopf weg und Terushima bekam sofort eine laute Rüge. „Willst du, dass sie sich das Genick auch noch bricht?!“, fuhr ihn Iwaizumi an. „Sorry, das kam unerwartet“, verteidigte sich Terushima, aber Iwaizumi schnaubte. „In diesem Bereich des Krankenhauses ist alles unerwartet, immer! Geh und hol Dr. Ushijima, das kann nur er, Dr. Ukai ist heute nicht da“, sagte er und jagte Terushima regelrecht weg. „Aber Dr. Ukai steht doch draußen, ich hab ihn gesehen“, erwiderte Terushima. „Das ist sein Enkel, du Hohlbirne, bist du etwa erst seit gestern hier?“, fragte Hoshiumi, Terushima streckte ihm frech die Zunge raus. „Ich kann nicht jeden nennen“ – „Dann merk dir meinen Namen, okay? Korai Hoshiumi und jetzt zieh endlich ab und schau nicht so auf mich herab, Punk“ Hoshiumi schien jeden Moment eine Sicherung durchzubrennen, dass ihm Gao die Hand auf die Schulter legte. Der Spiegel sollte ja nicht verrutschen. „Wage es nicht, was zu sagen, du Riesenlulatsch“, knurrte der Kleine den Großen an. Gao überragte Hoshiumi immerhin um mehr als dreißig Zentimeter, was schwer auf Hoshiumis Ego lastete, das merkte ihm jeder hier an.
 

„Danke, Hoshiumi“ Iwaizumi behielt wie immer Ruhe und versuchte so auch etwas Zunder aus dem Energiebündel zu nehmen, denn auch ihm war es ein Anliegen, dass der Seitenspiegel nicht verrutschte und dadurch noch größeren Schaden anrichtete als vermutlich eh schon.
 

Kenma half währenddessen einer Sanitäterin, sie war groß gewachsen, überragte hier so einige männliche Ärzte, aber hatte mit ihrem schwarzen Bobschnitt und dem in ihr Gesicht fallenden Pony ein unheimlich hübsches wenngleich kindliches Gesicht. Gemeinsam führten sie eine junge Frau in die Notaufnahme. Das war eindeutig ein Fall für Dr. Meian und Dr. Oikawa. Die Sirenen draußen kündigten auch schon den nächsten Schwall an, aber Kenmas Aufmerksamkeit lag vorerst auf der Frau. Ihr dunkelblonder Zopf hing absolut schief und das Gummiband hatte auch schon bessere Dienste geleistet, denn das Haar hing ganz durcheinander heraus. Die Augen starrten dem Schock geleitet nur gerade aus, dass Kenma sofort einen Reaktionstest machte. Er hielt ihr die Finger vor, fragte sie, ob sie erkannte, wie viele es waren, ob sie verschwommen sah und fragte: „Was ist passiert?“
 

Die Frau erzählte von einer Explosion im Bus, keine große und sie meinte, es lag an dem Gerät, das ihr Sitznachbar zu seinem Mund geführt hat, ihn hat sie nicht mehr gesehen, seit dem Unfall. Sie wusste auch nicht, ob der Unfall daher getragen war, dass der Busfahrer von dem Krach und dem Feuer abgelenkt war. Abgelenkt war auch sie gerade, denn sie sah suchend durch den Raum, in dem es vor Medizinern, Tragen und Verletzten nur so wimmelte. Die Panik in ihren Augen wurde sichtbarer, Tränen sammelten sich und ihr Mund klappte sprachlos auf.
 

„Hey, Mai! Hier hergesehen“, sagte die Sanitäterin. Kenma hatte gerade Mühe einzelne Strähnen aus den Verbrennungswunden zu lösen. „Hey! Das tut weh“, tadelte ihn Mai nicht gerade freundlich. „Entschuldigung“, murrte er ruhig, stoppte aber nicht in seinem Tun, ihre Wehleidigkeit war ihm gerade egal, wenn die Haare zu lange in der Wunde waren, bestand die Gefahr, dass sie sich entzündete und die Heilung damit verlangsamte geschweige denn, dass hässliche Narben gefördert wurden. Außerdem lag die Aufmerksamkeit nun wieder nicht mehr direkt auf dem gefühlten Weltuntergang.
 

„Jo, Kanoka, wir sind hier fertig, wir sehen uns später, ja?“, rief eine der Feuerwehrleute, klein, frecher Blick und Kenma fragte sich gleich, wer dieser Frau denn bitte die Haare geschnitten hat. „Klar“, erwiderte Kanoka, so hieß die Sanitäterin, mit der er sich um Mai kümmerte, und setzte sich wieder mit deren Verbrennungen auseinander.

„Ich hole Dr. Meian“, schlug Kenma vor, doch die plastischen Chirurgen waren schon anwesend.
 

„Kozume-san, Eis holen, OP buchen, ich will Konoha da drinnen sitzen haben, das braucht Fingerspitzengefühl, sie darf nicht zu sehr wegdämmern, gut gemacht mit der Wunde“, sagte Dr. Meian und Kenma nickte. Schnell machte er sich auf den Weg zu tun, was ihm aufgetragen wurde, hörte aber noch eine kurze Unterhaltung der beiden Ärzte mit. „Hast du Inunaki gesehen? Sieht wieder besonders schnittig aus in seiner Uniform mit dem ganzen Blut“, sagte Dr. Oikawa zum Chefarzt und lehnte sich bereits zu Mai nach vorne. „Nicht deine Frage zu stellen, Toru“. Aus dem Augenwinkel sah Kenma noch durch seine blondgefärbten Haare, wie Dr. Oikawa eine Schnute zog, aber Dr. Meian direkt mit der Wunddesinfektion anfing. Er ging rasch weiter. Der Nächste Rettungswagen kam an, die Notaufnahme füllte sich hinter Kenma noch mehr.
 

„Tsukishima, zur Seite, wenn du abschaltest. Shirabu!“, hörte er Iwaizumi im Vorbeigehen sagen und nach einem weiterenseiner Assistenzärzte rufen. Tsukishima stand überraschend aufgelöst neben der Trage mit der Motorradfahrerin, die den Seitenspiegel aus ihrer Hüfte stehen hatte. Kenma musste sich schon eingestehen, dass ihm bei dem Anblick auch anders wurde, irgendwie hätte er das Ding gerne selbst entfernt und alles drumherum nahtlos und perfekt zusammengenäht. Aber er würde vielleicht gleich mit Chefarzt Meian und Oberarzt Oikawa ein hübsches Gesicht vor der Entstellung retten.

Als er von der Notaufnahme in den allgemeinen Teil des Krankenhauses lief, wich er auch schon Konoha aus, den er umgehend ansprach.

„Konoha-san? Dr. Meian braucht einen OP für ein verbranntes Gesicht und er will Sie dabei haben“, sagte er an ihn gewandt und der für die Situation überraschend ruhige Anästhesist versprach ihm, dass er sich um den Saal kümmere.
 

Mit dem Eis zurück in dem regelrechten Schlachtfeld – besser konnte es Kenma nicht beschreiben, nachdem er wieder reinkam und den Raum ganz anders wahrnahm. Blutige Fetzen lagen auf dem Boden, Schuhe, Kleidung, alles blutgetränkt, Tsukishima stand immer noch wie angewurzelt in einer Ecke, aber die Trage mit der Motorradfahrerin war weg, auch Kawanishi wurde bereits in einem eigenen kleinen Not-OP-Saal genäht und versorgt. Kenma konnte Yachi durchs Fenster erkennen, wie sie gemeinsam mit Komori am Hals des Patienten arbeitete, sie hielt die Blutung wohl immer noch ich Schacht. Akaashi stand dabei und half Nishinoya bei der langen Wunde an der Seite. Was die Ärzte sprachen, konnte er nicht hören.

Yamaguchi stand mitten in der Notaufnahme vor einer Trage, deren Patient unter einem weißen Tuch lag. Tot. Yamaguchi war fast so bleich wie das Tuch, aber neben ihm gab ihm gerade ein Arzt, den Kenma von Kuroo kannte einen klapps auf den Rücken.
 

„Sie kam quasi tot rein, du hast nichts falsch gemacht, der Unfall war zu krass“, sagte der Arzt mit der grauen Stoppelglatze, zog sich die Handschuhe aus und ließ sie auf dem weißen Tuch nieder. „Ryu!“, hörte Kenma die Sanitäterin von vorhin rufen. Kanoka überwand die Schritte gegengleich mit Kenma, der Oikawa das Eis reichte. Hinter ihm gab es eine mittelprächtige Begrüßung von wohl alten Freunden. Wenn Kenma richtig vernahm, haben sie gemeinsam studiert, aber Kanoka hat sich für die Rettungsausbildung entschieden.
 

Und gerade kam noch der rothaarige Arzt mit dem verrückten Blick herein und koordinierte mit einem Sanitäter, dessen brünettes Haar irgendwie geordnet zu Berge stand. Ein bisschen als hätte sie sich abgestimmt, dachte Kenma kurz. Zwischen ihnen rollte die letzte Trage mit dem zehnten Schwerverletzten herein, neunten, wenn man den auf Yamaguchis Trage bereits wegrechnete und bei den Todesopfern hinzuaddierte.
 

„Hey, Normalo, hier her, für Schockstarre ist jetzt keine Zeit, du willst dich doch auch beweisen oder? Du auch“, lockte Dr. Tendou, Oberarzt der Unfallchirurgie, Tsukishima und Kageyama zu sich. Tsukishima gab sich auch direkt einen Ruck und schloss mit ihm auf.

„Ihn brauchen wir nicht“, sagte er und deutete auf Kageyama. „Als würdest du was taugen“, knurrte Kageyama einem gefährlichen Funkeln in den Augen. „Oh, wie herzallerliebst“, kicherte Tendou, wechselte aber in einen ernsteren Blick. „Ihr reißt euch zusammen“, mahnte er und ging auf den Patienten auf der Trage ein.

„Wie nennst du den Bruch da und welcher Knochen steht dort raus und wie bindest du hier das Blut ab, wenn Washio gleich weg ist?“. Sein Blick ruhte herausfordernd auf Tsukishima, der noch mit sich rang.

„Hmm?“, machte Tendou, Tsukishima holte einmal tief Luft und schon sprudelte es aus ihm heraus, was er sogleich tun sollte. Er kritisierte Tendou dabei bereits wegen der Reihenfolge, denn wie er die Baustellen genannt hat, waren sie nicht der Dringlichkeit ihrer Behandlung gereiht. Zuerst nahm er dem Sanitäter die Aufgabe der Blutstillung ab. „Gehen wir? Wenn wir das nicht gleich versorgen droht eine Embolie“, belehrte er Dr. Tendou auch noch, der überrascht nach Luft schnappte, aber gleich den Blick verdunkelte.

„Oh, wie nervtötend… ich kann die aus dem ersten Jahr eh nie leiden… aber du nimmst jetzt schon Platz eins ein, Klugscheißer!“, knurrte Tendou und peilte mit Tsukishima, Kageyama und der Trage einen weiteren Not-OP-Saal der Station an.

„Saeko, Liebes, hier her, knacki-knacki“, rief er noch im Singsang um die Orthopädiestationsärztin zu ihnen zu ordern, der wahnwitzige Ausdruck in seinem Gesicht tauschte sofort mit einem zuckersüßen ab. Gruselig, würden es Viele bezeichnen. Ungewöhnlich, dachte Kenma, er meinte, selbst nicht annähernd eine solche Bandbreite an Ausdrücken zu besitzen, geschweige denn, dass er so schnell hätte zwischen ihnen wechseln können.

„Das haben wir gleich“, sagte die blonde Stationsärztin mit dem schnittigen Bob und regelte den ersten Bruch direkt im Vorbeigehen, um den Weiteren würde sie gleich kümmern, sowie sie standen und sich die beiden Ärzte um die Versorgung der Wunden kümmerten.
 

Die Minuten vergingen wie Sekunden, die Stunden wie lange Minuten. Die Operationssäle wurden im wilden Wechsel belegt, Notoperationen folgten auf nicht geahnte Komplikationen. Kenma fand sich neben Dr. Meian ein und observierte seine ruhigen präzisen Fingerbewegungen. Es war schon bemerkenswert, wie still eine Hand unter Anspannung halten konnte, aber Kenma bemerkte auch, wie kontrolliert langsam Dr. Meians Atem ging. „Nehmen Sie nur alles auf, Dr. Kozume“, sagte Dr. Meian durchaus mit strengem Ton. Lehrendem Ton vielmehr. Kenma nickte. Er nahm alles auf.
 

In einem anderen Operationssaal, wusste Kenma, stand Dr. Oikawa mit Kageyama an einer gebrochenen Nase, er konnte sich von Dr. Tendou und Tsukishima lösen. Bevor Dr. Meian und sein Team diesen Saal besetzt haben, stand Dr. Sawamura, der Oberarzt für Allgemeine Chirurgie, hier und stoppte innere Blutungen. Innere Blutungen hatten sie fast alle, dass auch die Assistensärzte, die bereits in ihrem zweiten Jahr hier waren einiges zu tun hatten. So auch Kuroo, der Kenma im Vorbeigehen gedeutet hat, dass er heute ran durfte. Er war irgendwann wie all die anderen Ärzten in der Notaufnahme aufgetaucht, was Kenma sofort aufgefallen war, aber er konnte sich nicht lange damit aufhalten.
 

Auch mit dem Fakt nicht, den er nach der Operation an Mais Gesicht durch den Gang gehört hat, konnte er sich nicht lange auseinandersetzen.
 

„Er muss ganz rauf auf die Liste!“ Dr. Ukais Stimme war bestimmt, brummend und voller Stärker, dass Kenma gleich das Gefühl hatte, etwas angestellt zu haben. Aber so war einfach die Wirkung des Chefarztes für Unfallchirurgie. Die Information ging an eine Schwester, die einem Mauerblümchen nicht ähnlicher sehen konnte.

„Aye Aye, Sir“, rief sie aber mit ungeahnt starker Stimme zurück und war schneller ums nächste Eck gelaufen, als Kenma sich ein genaueres Bild der Brünetten Schwester hätte machen können. Später erfuhr er, dass es Hana Misaki war, die Oberschwester, die es wohl faustdick hinter den Ohren haben sollte. Er notierte, dass er es sich mit ihr nicht verscherzen wollte. Er wollte es sich aber mit niemanden verscherzen, am wenigsten mit Dr. Sakusa, der gegen Mittag zu ihm kam und die Vorgehensweise für Iizunas Operation durchging, die in zwei Tagen stattfinden sollte. Davor sollte er noch einen Ultraschall mit ihm machen, ihn zum CT bringen um ein möglichst genaues und zeitnahes Bild des Tumors zu bekommen und es musste noch ein psychologischen Gutachten gemacht werden. Kenma sollte sich darum kümmern, dass die Termine koordiniert wurden und er sollte sie natürlich ab morgen mit Iizuna einhalten. Allein beim Gedanken an dieses schöne Lächeln ahnte Kenma schon, dass er niemals so ruhig sein könnte, wie Dr. Meian es war, wenn er in zwei Tagen ein Skalpell an Iizunas Hals legen sollte. Seine Finger, das wusste er, würden still halten, aber sein Atem? Und sein Herzschlag? Er wusste, sie würden ihn verraten, aber er wusste auch, dass es nicht daran ändern würde, dass er Dr. Sakusa von sich überzeugen würde. Er war ein guter Arzt und er ging während seinen Praktika und auch bei anderen Lehreinheiten mit Training ausgesprochen gut mit dem Skalpell um. Was natürlich auch Dr. Sakusa zu Ohren gekommen war, weswegen er nun einmal der Auserwählte war.
 

Dieser Tag verging so rasant wie langsam. In der Notfallaufnahme konnte man die Gedanken manchmal nicht schnell genug fassen, während des Wartens konnte es nicht schnell genug gehen, das Mittagessen dauerte für Kenma eine Ewigkeit, denn Kuroo triezte ihn ungehalten damit zu essen. Kenma hat an diesem Tag aber so viel gesehen, dass er am Ende seiner Schicht nicht sicher war, ob er auch wirklich alles richtig mitbekommen hat.
 

Da war Kawanishi, der Nishinoya einen unheimlich coolen Auftritt ermöglicht hat, der erst so wirkte, als wäre seine gesamte linke Seite in Mitleidenschaft getragen worden, die einfach nur behandelt und viel genäht werden musste. Allerdings stellte sich später heraus, dass sämtliche seiner Organe zu versagen drohten, deswegen war es Dr. Ukai ein so dringliches Anliegen, ihn an die erste Stelle der Transplantatsliste zu bringen. Das gelang auch und sobald Kawanishi in einem stabilen Koma lag, würden morgen früh die Transplantatsspezialisten ran müssen. Yachi war außer sich. Sie hat beim Essen erzählt, wie Kawanishi sie nach seinem Ohnmachtsanfall um einen Tanz gebeten hat. Nach ihrer Zusatze wurde er dem künstlichen Tiefschlaf übergeben.
 

„Ich kann doch nicht nein sagen“, hat sie mit schwacher Stimme gesagt. Sie war noch immer vollkommen weggetreten, wie auch Yamaguchi, der wie versteinert vor seinen Fritten saß. Keine besonders ausgewogene Ernährung, aber Kenma war der Letzte, der darüber urteilen würde. Tsukishima hat sich über Dr. Tendou ausgelassen, der viel zu riskant arbeitete. „Von wegen Intuition, der ist vollkommen außer Kontrolle“, hat er gesagt, hat aber auch zugeben müssen, dass sie dadurch den Patienten retten konnten.
 

Später erfuhren die Ärzte auch, wie sich der Unfall zugetragen haben soll:
 

Ein Bus fuhr einen kurzen Teil seiner Linienstrecke zum Flughafen auf der Autobahn. Ein PKW, darin saß Kawanishi mit seinen Eltern und seiner Schwester, hat den Bus überholt, ein Motorrad, gesteuert von Kaede Sato, überholte den PWK, vor dem PKW bremste ein anderer, Kawanishis Vater riss das Steuer zur Seite und erfasste das Motorrad, durch den Rückprall verschlug es den Wagen, der so direkt vor den Bus kam, der wegen einer kleinen Explosion eines Verdampfers langsamer wurde. Der Busfahrer war abgelenkt. Der Bus rammte den PKW. Der PKW erfasste die Leitplanke, die fädelte ein und hatte die gesamte Familie auf dem Gewissen. Fast die gesamte. Denn Kawanishi lag gerade als einziger Überlebender aus dem PKW auf der Intensivstation im Koma und kämpfte um sein Leben.

Der zweite PKW, eine Mercedes S-Klasse, hat gebremst, weil der Fahrer einen Streit mit seiner Beifahrerin ausgefochten hat und wich dem Schrecken, der dem Bus und PKW Zusammenstoß gefolgt war nach links aus, wo die Motorradfahrerin ihr Gefährt gerade noch so in den Griff bekommen hat um der Überholspur nicht zum Opfer zu fallen. Der nächste Zusammenprall. Den Insassen in der S-Klasse ist nichts passiert. Ein paar Schrammen, die schnell versorgt waren, aber Kaede lag Stunden lang auf dem OP-Tisch von Dr. Ushijima. Der Bus hat ebenso die Leitplanke erwischt. Der Fahrer und die Fahrgäste aus den ersten Reihen hatten keine Chance. Nishinoya saß nicht unweit von der kleinen Explosion am Weg zum Flughafen, das Ziel hat er nicht verraten, weil es nicht mehr von Bedeutung war.


 

Nishinoya stand nach dem ganzen Trubel in kesser Haltung ans Schwesternpult gelehnt und erzählte Asahi haargenau und sehr lebhaft, was alles passiert war. Asahi war aufgelöst, vor Sorge und Entsetzen. Seine Augen weiteten sich von Mal zu Mal mehr. Kenma hat aufgehört mitzuzählen, wie oft sich der Pfleger an die Brust gefasst oder sich die Hand vor den Mund geschlagen hat. Aber Asahi war mitgerissen, sehr sogar, selbst seine gesunde Hautfarbe hat es erwischt, denn er war kreidebleich.
 

„War ein turbulenter Tag, hm?“, fragte Akaashi sanft und nahm Kenma im Vorbeigehen mit zum Umkleideraum. Eigentlich wollte Kenma noch gar nicht gehen. Nicht etwa, weil er hier noch weiter die Folgen dieses Unfalles verfolgen wollte, aber weil er genau wusste, dass es in der Garderobe laut war. Und wie laut es war. Jeder der Assistenzärzte erzählte lauthals was er erlebt hat. Tsukishima hatte sich mit Kageyama in den Haaren, wegen was Belanglosem, Shirabu stocherte, mit nicht weniger Belanglosem nach. Yachi saß schweigend daneben. Ihr Blick war starr auf ihre Hände gerichtet, die zitterten. Kenma setzte sich neben sie. Er fragte nicht nach, sie sprach dennoch.
 

„Er hat niemanden mehr…“, flüsterte sie den Tränen nahe oder war sie bereits am Ende ihrer Tränen? Yachis Augen waren ganz verquollen, rot vom Weinen gar. „Aber dank dir und Dr. Komori hat er eine Chance, sich ein eigenes Leben aufzubauen“, sagte Akaashi, der für solche Situation weit mehr Einfühlvermögen hatte als Kenma, der bereits angesetzt hatte, aber nur sagen wollte „Er weiß das noch gar nicht“ Zum Glück hielt er sich zurück. Er duckte sich unter dem Geplänkel hinweg, zog sich um und entzog sich dem Lärm zurück durchs Krankenhaus beim Hauptausgang hinaus zur Bushaltestelle. Er wartete nicht auf Kuroo, tat er nie, entweder wartete der Ältere auf ihn oder sie trafen sich später zuhause.
 

Und als Kenma bei der Haltestelle ankam, traf er ganz überrascht auf Terushima und erkannte, was er bisweilen übersehen hat. Der vorlaute Assistenzarzt war ruhig geworden und irgendwann aus Kenmas Beobachtungsfeld verschwunden.
 

„Hat man dir den Führerschein wegen unverantwortlichem Fahren abgenommen?“, fragte er und setzte sich damit neben ihn.
 

„Die Motorradfahrerin wird nie wieder laufen können“, sagte Terushima leise.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, hier muss ich vielleicht nochmal kurz zusammenfassen, wen ich alles im Schnellverfahren vorgestellt habe:

Meian, Chefarzt plastische Chirurgie
Oikawa, Oberarzt plastische Chirurgie
Erwähnt: Ukai Sen., Chefarzt Orthopädie
Ushijima, Oberarzt Orthopädie
Saeko: Stationsärztin, Spezialgebiet Orthopädie
Ukai jun., Chefarzt Unfallchirurgie
Tendou, Oberarzt Unfallchirurgie
Nishinoya und Tanaka: Assistenzärzte im zweiten Jahr
Hana Misaki, Oberschwester
Kaori, Krankenschwester

Sanitäter: Kanoka, Washio, Inunaki und Hirugami, wobei Hirugami nicht namentlich genannt wurde
Feuerwehr: Gao, Hoshiumi und Maiko, auch Maiko wurde nicht namentlich genannt

Patienten:
Mai Nametsu, die mit den Verbrennungen
Kawanishi, der ins Koma fällt
Keade Sato, die Motorradfahrerin mit dem Seitenspiegel in der Hüfte: ein ganz wundervoller OC der lieben Jo, wenn ihr offen für OCs sein, möchte ich euch ihre Geschichte Iwaizumi-Hajime-Fly wärmstens ans Herz legen. Und wenn ihr nicht offen für OCs seid: Ich bin das auch nicht so, aber sie hat mich wirklich überzeugt, wie noch ein anderer OC, den ihr im Laufe dieser Geschichte noch bei mir kennenlernen werden, aber dazu mehr zu entsprechender Stelle in der Zukunft.

Es gab dann noch ein paar ungenannte Opfer/Patienten sowie den Fahrer des Mercedes und seine Beifahrerin oder der Kerl mit dem explodierenden Verdampfer, das sind keine Hints auf existierende Charaktere und sie werden auch nicht wieder vorkommen – Wobei den ein oder anderen Mercedesfahrer wird’s vielleicht noch geben ;)

Im nächsten Kapitel plane ich Momente des Aufwachens, aber auch die des Einschlafens. Also seid bitte weiter gespannt, neugierig und mit dabei, wenn die Ärzte wieder fleißig Leben retten.

Bitte gönnt euch auch zur Ergänzung den Spin-Off von Suga-chan: To Stay Komplett anzeigen

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