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Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohe Weihnachten Komplett anzeigen

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Tag 24

Shuichi saß zu Hause und ging die Akte über seine falsche Identität abermals durch. Es war das zehnte Mal an jenem Tag – mindestens. Und auch wenn es ihm immer leicht fiel, sich neue Sachen zu merken und zu erlernen, wollte er bestmöglich vorbereitet sein. Jeder Fehler, egal wie klein er auch war, konnte die ganze Operation zum Scheitern bringen. Das durfte er nicht zulassen. Es durfte nicht sein Fehler werden. Aber niemand kannte die Zukunft. Was heute war, konnte morgen ganz anders aussehen. Es wäre nicht verwunderlich, wenn seine Vorgesetzten die Mission abbrechen würden. Sie waren sowieso in einer verbotenen Zone, denn das FBI war nicht befugt, im Ausland zu agieren. Dafür war das CIA zuständig. Doch trotz allem, hatten sie diese Mission geplant.

Akai schüttelte den Kopf. Er durfte nicht an solche Sachen denken, wenn es noch gar nicht losgegangen war. Er war noch nicht in Japan, arbeitete noch nicht für die Gegenseite und was noch viel wichtiger war, er gehörte zu den Guten. Das führte er sich immer wieder vor Augen und würde es auch tun, wenn er in den Reihen der Organisation war. Sein Hintergrund machte ihn für den perfekten Kandidaten für diesen Auftrag. Und was machte schon ein kleiner Ausflug nach Japan? Es wäre nicht das erste Mal, dass er dort wäre. Nur war es dieses Mal die Arbeit, die ihn dorthin führte, leider für einen unbekannten Zeitraum. Mit nur einigen Wochen rechnete er nicht. Viel eher ging er davon aus, dass es sich um Monate handeln würde, im schlimmsten Fall um Jahre.

Shuichi blätterte die Akten ein weiteres Mal durch. Seine neue Identität besaß einige Parallelen zu ihm selbst, aber es gab auch große Unterschiede. Eine gute Lüge beinhaltete immer einen Funken Wahrheit.

Als es an seiner Haustür klingelte, schob er die Akte in die Ablage unter dem Tisch und machte sich auf den Weg in den Flur. Er spähte durch das Guckloch und lächelte sofort. Dann öffnete er die Tür. „Hey.“

„Hi“, gab Jodie von sich. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. „Ich wollte mal sehen, wie weit du bist.“

Er ließ sie eintreten und sah ihr zu, wie sie Jacke und Schuhe auszog. Ihre Handtasche ließ sie ebenfalls zu Boden gleiten. „Du kennst mich doch.“

„Mhm…“, murmelte Jodie. „Dann hast du dir also schon alle Informationen eingeprägt?“

Shuichi schmunzelte.

„Wie schade. Dann bin ich ja umsonst hergekommen. Dabei wollte ich dir doch beim Lernen helfen.“ Sie machte Anstalten zu gehen, aber Shuichi hielt sie fest und zog sie zu sich heran.

„Und wenn ich nicht will, dass du gehst?“, hauchte er gegen ihre Lippen und warf die Tür zu.

Jodie lächelte. „Dann bleibe ich natürlich. Aber wenn du doch noch arbeiten musst, gibst du Bescheid. Ich werde dich in Ruhe arbeiten lassen.“

„Das hältst du doch nicht durch“, warf der Agent ein.

„Das werden wir ja noch sehen“, entgegnete sie und schob Shuichi in sein Schlafzimmer. „Erst das Vergnügen, dann die Arbeit ohne Ablenkungen und dann…wieder das Vergnügen.“

Akai lachte und ließ sich auf das Bett fallen. Sofort nahm Jodie über ihm Platz. Das war typisch Jodie. Von einem Moment auf den nächsten änderte sie ihre Meinung und tat das Gegenteil von dem, was sie eigentlich tun wollte.

„Wenn du so bist, dann…“

„Ja?“, fragte er erwartungsvoll.

„…dann verbinden wir nun das Vergnügen mit der Arbeit und ich frag dich ab.“

„Was?“ Akai sah verdattert zu ihr.

„Zu deinem Auftrag. Ich kenne auch die Einzelheiten, schließlich bin ich deine Kontaktfrau. Und jetzt…stelle ich die Fragen und für jede richtige Antwort bekommst du eine Belohnung.“

Shuichi zog sie zu sich und küsste sie. „Und wie sieht meine Belohnung aus? Gib mir doch einen Vorgeschmack darauf.“

Jodie löste den Kuss. „Das siehst du, wenn es soweit ist“, antwortete sie. „Erste Frage: Wie lautet dein Name?“

„Moroboshi Dai.“

„Richtig.“ Sie knöpfte sich einen Knopf ihrer Bluse auf.

Der Agent schmunzelte. „So gefällt mir das Lernen. Ich wünschte, ich hätte dich schon während der Schulzeit gekannt.“

„Vermutlich hättest du mich damals keines Blickes gewürdigt. Ich war das, was man als einen Streber bezeichnet. Ich hatte kaum Freunde und hatte auch kein Interesse am anderen Geschlecht.“ Sie musterte ihn. „Aber vielleicht wäre es bei dir anders geworden.“

„Das will ich doch hoffen.“ Er legte seine Hände an ihre Seiten. „Die nächste Frage, bitte.“

„Mhm…“ Jodie überlegte gespielt. „Wie alt bist du?“

„26 Jahre alt.“

Sie entfernte den nächsten Knopf von der Bluse.

„Ich finde, ich sollte für jede richtige Antwort zwei Knöpfe bekommen. Und wenn ich mich besonders gut mache, dann auch mehr.“

„Findest du?“ Jodie beugte sich zu ihm. „Mal sehen, was sich machen lässt“, hauchte sie ihm gegen die Lippen. „Erzähl mir doch was zu deinem beruflichen Werdegang.“

„Das sind definitiv mehr Knöpfe“, gab er von sich. „Seit ich 16 Jahre alt bin, habe ich verschiedene Nebenjobs ausgeübt. Ich war Tellerwäscher, Musiker, Maler, Koch…alles querbeet. Als ich alt genug war, bin ich den Selbstverteidigungsstreitkräften von Japan beigetreten. Aber mir hat ihre defensive Haltung nicht gefallen, weswegen ich freiwillig ausgeschieden bin. Seitdem reise ich durch das Land und gehe der Arbeit nach, die gerade anliegt. Wird mir langweilig, wechsle ich die Stadt. Wenn ich mal frei habe, bin ich auf dem Schießübungsplatz und arbeite an meinen Fähigkeiten“, erzählte er. „Und damit habe ich dir auch schon die nächste Frage beantwortet. Sofort knöpfte er ihr die Bluse vollständig auf und streifte sie ab. „Ich sag doch, ich habe viel mehr verdient.“

„Oh ja, das hast du“, entgegnete Jodie und beugte sich zu ihm. Sie küsste ihn und sie ließen ihrer Leidenschaft freien Lauf.
 

Shuichi schreckte aus seinem Traum hoch. Draußen tobte ein Sturm, ansonsten war es friedlich. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und blickte sich dann im Raum um. Er wusste, warum er ausgerechnet jetzt von der Vergangenheit träumte. Es war wegen Jodie. Sie lag neben ihm, die Decke eng umschlungen und sie schlief friedlich. Sie hatten nicht nur den Abend gemeinsam verbracht, sondern auch die Nacht. Jodie stand einfach so mit einer Flasche Bourbon vor seiner Haustür. Es war der Todestag ihrer Eltern und sie wollte nicht allein sein. Sie hatten angefangen zu trinken, allerdings nicht so viel, dass sie nicht mehr klar denken konnten. Irgendwann hatten sie damit angefangen, sich zu küssen, zu berühren und schließlich hatten sie, nach vielen Jahren, ihrer Leidenschaft wieder freien Lauf gelassen.



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