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My (little) secret

von

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„Tenn-nii?“

Tenn reagierte nicht wirklich auf die Stimme bei ihm, auch, wenn er in gewisserweise realisierte, dass Riku bei ihm aufgetaucht war und ihn ansprach. Seine Augen lagen nur weiterhin auf dem Foto, welches er in der Hand hielt, während er sich nicht in der Lage fühlte, aufzublicken.

„Tenn-nii“, fing Riku erneut an, diesmal eindeutig lauter, bevor er nur bemerkte, wie Riku ihn nach hinten auf das Bett drückte.

„Riku“, flüsterte er zurück, bevor er allerdings auch nur weiter darüber nachdenken konnte, was er sagen sollte oder wollte, bemerkte er, wie Riku ihn eindeutig küsste. Er ließ es einfach nur zu, ohne in irgendeiner Weise darauf zu reagieren. Auch, weil seine Gedanken immer noch zu sehr bei dieser Begegnung mit diesem Kerl und diesem Foto, welches er weiterhin festhielt, waren.

„Komm am neunten Dezember abends zu mir, wir besprechen dort den rest und ich erkläre dir alles“, sagte Riku schließlich weiter, nachdem er sich nur noch über ihn gestützt hatte, allerdings weiterhin so direkt vor ihm war.

Tenn war sich nicht einmal sicher, ob er überhaupt komplett realisierte, wovon Riku sprach, da seine Gedanken immer noch bei dieser Begegnung vorher waren. Er sollte Riku alleine lassen, obwohl sie gerade planten, endlich wieder zusammen zu sein? Aber was für eine Wahl hatte er denn?

„Tenn-nii? Was ist los?“, fragte Riku schließlich nach, sah ihn nun eindeutig besorgter an, „geht es nicht? Willst du es absagen? Keine Sorge, ich finde eine andere Lösung, wenn du nicht kannst oder es zu riskant ist. Es wird schwierig, aber–“,

Tenn unterbrach Riku darin, weiterzusprechen, indem er sich nur ein Stück aufrichtete und ihn einfach nur küsste, seinen Arm um Rikus Hals legte und ihn wieder zu sich zog, um mit ihm zurück aufs Bett zu fallen.

„Tenn-nii“, startete Riku ein wenig überraschter, als er den Kuss unterbrach, worauf Tenn wusste, dass er ihm zumindest etwas erzählen musste. Oder zumindest dafür sorgen musste, dass er ihn beruhigte.

„Es geht nicht darum, ich ... es ist okay. Am Neunten, abends? Wo genau?“, fragte er nach, lächelte Riku an, wenn auch gequälter, als er wollte. So dass er eigentlich wusste, dass Riku sich nicht täuschen ließ.

„Ich schicke dir meine Adresse später“, flüsterte Riku nach einem kurzen Moment, während sein Blick weiterhin so ernsthaft blieb, „Tenn-nii, was ist los?“

Tenn seufzte, atmete ein wenig tiefer ein und aus, zog den Arm zu sich, wo er das Foto noch mit festhielt, so dass er es Riku entgegenhalten konnte. „Ich hatte Besuch von jemandem von euch? Er meinte was davon, dass du bei ihnen bleiben sollst und ich dich alleine lassen soll.“

Riku starrte ihn kurz geschockter an, bevor er die Karte griff und beide Seiten musterte. Schließlich weitete er seine Augen, als er das Foto ansah. „Damit geht er zu weit“, flüsterte er vor sich hin, verzog sein Lächeln etwas und verengte seine Augen eindeutig zu einem Blick, den Tenn nicht wirklich mit seinem Zwillingsbruder identifizieren konnte. Es wirkte so bedrohlich und mordlüstern, dass es ihn erschaudern ließ.

Einzig damals, als sie sich wiedergetroffen hatten, hatte Tenn ihn einmal so gesehen, auch, wenn es in diesem Moment nur noch dunkler wirkte.

„Riku?“, fragte er langsam nach.

„Ich kümmere mich darum“, sagte Riku nur, gab ihm das Foto zurück, „es wird nichts daran ändern, dass ich zurück zu dir und zu meinen Freunden komme. Ich plane das alles zu beenden. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, Tenn-nii.“

Tenn schluckte, sah weiterhin in Rikus Gesicht, in diese Augen, die immer noch etwas Bedrohliches besaßen, wenn auch langsam wieder sanfter und mehr so, wie er ihn kannte. „Du willst sie alleine retten? Riku–“,

„Versuche nicht, mich aufzuhalten. Ich kann Tenn-nii nicht in Gefahr bringen. Er wird dafür bezahlen“, sagte Riku eindeutig ernster, lächelte ihn nun langsam wieder an, „vertrau mir einfach, ja?“ Kurz darauf bewegte sich Riku zurück, um aufzustehen und sich durch das Zimmer zu bewegen.

Tenn rutschte nur ein Stück so, dass er sich auf dem Bett aufstützen und ihn ansehen konnte.

„Ich schreibe dir später noch die Adresse, wo und wann genau wir uns treffen. Überlass alles andere mir“, sagte Riku schließlich, während er bereits an der Balkontür stand und sich nur noch einmal zu ihm gedreht hatte, um ihn anzusehen.

Tenn blickte ihm nur still hinterher und auch wenn er etwas sagen wollte, um Riku aufzuhalten, er konnte nicht. Er wollte ihm so sehr sagen, dass er ihn dabei nicht alleine lassen wollte, allerdings konnte er kein Wort mehr sagen und nur noch zusehen, wie Riku über den Balkon nach draußen verschwand.

Er hätte sich denken können, dass Riku ihm nicht mehr sagte oder zulassen würde, dass er ihm half.

Seine Augen richteten sich erneut auf das Foto, bevor er wieder zurück auf die Matratze rutschte und sich seinen Arm über die Stirn und die Augen legte.

Er wusste, dass er Riku vertrauen musste, dass er es schon schaffte. Er musste einfach nur abwarten und sich beruhigen.

Einen Moment versuchte Tenn einfach nur, ruhiger zu atmen und sich einzureden, dass er Riku nur vertrauen musste, bevor er schließlich doch ins Sitzen rutschte und die Zimmertür anstarrte.

Schließlich stand er auf, bewegte sich durch sein Zimmer und angelte nach dem Zimmerschlüssel, schloss die Tür auf und öffnete die Tür schließlich. Auch, wenn er dabei bemerkte, dass er eindeutig zitterte. Was aber nur mehr der Grund war, wieso er besser nicht alleine war.

Er lehnte sich gegen die Wand im Flur neben seinem Zimmer, während er weiterhin das Foto in der Hand hielt und sich erneut versuchte, zu beruhigen.

„Tenn?“

Er hörte die Stimme zwar, allerdings war er sich nicht sicher, ob er sie überhaupt zuordnen konnte. Dennoch war er froh, dass er zumindest nicht alleine war, weswegen er sich nur ein Stück von der Wand abstützte und sich kurz darauf in den Armen des anderen wiederfand.

„Du siehst absolut nicht gut aus.“

Tenn lächelte einfach nur gequält, ließ sich von einem seiner Freunde hochnehmen. Es war ihm gerade egal, wer ihn ansprach. Er war sich auch nicht sicher, wieso er gerade Gaku und Ryuu nicht einmal auseinanderhalten konnte. Aber außer ihnen konnte eh niemand hier sein und er war nur froh, dass er nicht mehr alleine war.

 
 

––––

 

Die sanfte Berührung und die Wärme bei ihm sorgte dafür, dass Tenn langsam seine Augen wieder öffnete und bemerkte, dass er sich in einem größeren Bett befand, während er gegen Ryuus Brust gelehnt lag.

„Ryuu ...?“, flüsterte er leise vor sich hin, rutschte ein wenig so, dass er ihn zumindest ansehen konnte.

„Geht es dir besser?“, fragte Ryuu nach, sah ihn eindeutig besorgter an, „ich dachte, du wolltest schlafen gehen. Wie kommt es, dass Gaku dich so zitternd findet?“

Tenn schluckte, rutschte nur wieder gegen ihn, während er nicht einmal wusste, was er sagen sollte. „Ich ...“,

„Ist es das Foto, was du festgehalten hast?“, erklang Gakus Stimme hinter ihm ruhiger, während Tenn bemerkte, wie er ihn beruhigend am Rücken berührte.

„Riku kümmert sich um sie“, flüsterte Tenn nur vor sich hin, wenn auch bei weitem nicht so zuversichtlich, wie er klingen wollte. Er wollte darauf vertrauen, dass Riku es schon schaffte, immerhin schien er zu wissen, was er tun musste.

„Weiß irgendjemand sonst davon?“, fragte Ryuu besorgter nach.

„Nein“, flüsterte Tenn zurück, „ich ... ich will sie nicht beunruhigen.“ Außerdem hatte er Riku schließlich versprochen, dass er niemandem etwas erzählte. Er musste ihm einfach nur vertrauen.

„Ist vielleicht auch besser so“, erwiderte Gaku ein wenig seufzender, „was ist mit dir? Tenn, du solltest aufhören, so zu tun, als wenn alles in Ordnung ist.“

„Es ...“, fing Tenn an, schluckte, rutschte so, dass er sich auf den Rücken drehte und einfach nur die Zimmerdecke ansah, „... ich will Riku vertrauen. Ich will daran glauben, dass er das schafft und bald alles wieder so ist, wie es sein soll. Er meint, ich gebe ihm die Kraft, wenn er mir, uns, zusieht, aber ...“,

„Du willst ihm helfen, oder?“, flüsterte Ryuu ihm von der Seite her zu, „nicht nur auf diese Weise. Du willst ihm helfen, bei dem, was er gerade durchmacht?“

Tenn schluckte, lächelte etwas gequälter, streckte seine Arme aus und griff jeweils nach Gakus und Ryuus Hand. „Ich will einfach nur, dass er sich meldet und mir sagt, dass Aya in Sicherheit ist. Ich will, dass er zurückkommt. Ich will ihn, IDOLiSH7, endlich wieder richtig auf der Bühne sehen können.“

„Das wollen wir alle“, sagte Gaku ruhiger zurück, drückte seine Hand etwas mehr.

Tenn seufzte, lächelte ein wenig mehr, bevor er langsam spürte, wie ihn erneut eine Müdigkeit überfiel. Er musste sich ausruhen. Er musste sich beruhigen und darauf vertrauen, dass er danach eine Nachricht von Riku hatte, dass alles in Ordnung wäre.



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