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Zwischen Licht und Dunkelheit

von

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Es war eigentlich einer seiner normalen, abendlichen, kleineren Diebeszüge, als Riku in der Nähe einer Hauswand stoppte, von wo er einen guten Blick auf den Bildschirm ein Stück entfernt erhaschen konnte.

„... Tenn-nii?“, entwich es ihm leise.

„... es ist eine schockierende Nachricht für die Idolwelt, dass so etwas passiert ...“,

Riku blendete die Sprecherin aus, während er sich einfach nur abdrehte. Zu sehr hing dieser Text, den er vorher gelesen hatte, in seinem Kopf. ‚TRIGGER’s Center ist eigentlich Nanase Tenn.‘

Wieso wusste irgendjemand davon? Hatte Tenn irgendetwas getan, ohne das er es ihm gesagt hatte? Wollten sie nicht ab jetzt zusammen arbeiten? Würde Tenn sich, nach diesem einen Abend, wieder so heftig gegen ihn stellen?

Er schluckte, drehte sich um und rannte einfach nur los. In Richtung des alten Theatergebäudes. In Richtung des Untergrunds, wo er aus diesem Licht der Stadt sicher war.

Sie mussten etwas tun. Ganz egal, was es bedeutete. Ganz egal, ob Tenn nun bei ihnen war oder nicht. Riku wusste, dass sie nicht länger warten durften. Immerhin war er vorher auch bereit gewesen, Tenn zur Not ebenfalls zu zerstören, nicht? Er hatte doch jahrelang damit abgeschlossen, ihn noch als seinen Tenn-nii zu sehen. Es sollte ihn nicht mehr treffen, wenn er einfach nur das tun musste, was er die ganzen Jahre tun wollte und wo sie jetzt endlich bereit für waren.

 

––––

 

„Tenn.“

Tenn blickte einfach nur still zu dem anderen, bemerkte den ernsten Blick in den Augen des anderen. „... Kujou-san ...“, flüsterte er ein wenig mehr.

Er hatte keine Ahnung, was genau in den letzten Stunden passiert war.

Kurz nachdem er mit Gaku zusammen die Nachrichten gesehen hatte, wie enthüllt worden war, wer er war und das es unmöglich wäre, dass er, dass Nanase Tenn weiterhin in der Öffentlichkeit sein konnte, hatte Kujou Takamasa bei ihnen geklingelt und ihn mitgenommen, ohne das er oder Gaku etwas tun konnten.

„Du weißt, dass wir eine Vereinbarung hatten?“, entgegnete Kujou eindeutig ernster, „wieso weiß jemand davon?“

„Ich habe keine Ahnung“, sagte Tenn und schluckte etwas. Die einzigen Personen, die wussten, dass er Nanase Tenn war, war seine Familie. Sowie Kujou und inzwischen Gaku und Ryuu.

Als er Riku wiedergetroffen hatte, hatte er nicht sagen können, ob er ihn verraten würde, auch wenn er gehofft hatte, dass Riku, sein Riku, das niemals tun würde. Aber er hatte längst nicht mehr das Gefühl, dass er Riku noch so sehr kannte, wie früher.

Aber nachdem sie sich ausgesprochen hatten, bezweifelte er, dass es Riku gewesen war. Oder jemand seiner Familie.

Kujou Takamasa erwartete viel zu sehr von ihm, dass er ihm seinen Traum erfüllte, dafür, dass er Riku damals geholfen und anständige, medizinische Versorgung gebracht hatte. Er würde niemals etwas tun, was Tenns Idolkarriere – was TRIGGER – zerstörte.

Er zuckte ein wenig zusammen. Er wollte nur nicht glauben, dass es Gaku oder Ryuu waren. „Wieso kannst du sagen, dass sie auf unserer Seite sind?“, hallte Rikus Stimme erneut in seinem Kopf wider. Tenn hatte eh das Gefühl, dass es ihn die letzten Stunden immer wieder heimsuchte.

„Ich konnte nicht ... es länger vor ihnen geheimhalten ...“, murmelte Tenn etwas reumütiger, sah einfach nur vor sich auf den Boden.

Riku hatte recht, oder? Sie hatten niemanden in diesem Licht, denen sie trauen durften.

„Du bleibst hier und lässt dich nirgendwo blicken, Tenn“, sagte Kujou mit einem eindeutig scharfen Unterton.

Tenn starrte nur vor sich, hörte, wie eine Tür auf und zuging, bevor er kurz aufsah und bemerkte, dass er alleine war.

Hierbleiben?

Er wusste, dass er das nicht tun würde. Nicht mehr. Er würde keine Sekunde länger in dieser Welt bleiben, die nicht seine war. Die nie mehr seine sein würde. Die niemals seine war.

Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, was war, ging er nach draußen, ließ die Tür hinter sich zufallen und rannte einfach nur los. Sein einziges Ziel, welches er noch hatte, war das alte Theatergebäude, der Weg zu ihrem unterirdischen Versteck. Der Ort, wo er die ganze Zeit hingehörte. Der einzige Ort, an dem er sein konnte.



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