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Ich glaub, mich knutscht mein Chef

von

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Freche Früchtchen

Während Yasuo seinen Reparaturen nachging, passte Seth in seinem Büro auf die Kleinen auf. Diese saßen auf dem Boden und spielten mit bunten Bauklötzen. Nebenbei versuchte er seiner Arbeit nachzugehen, damit sie nicht ins Stocken geriet.

„Ich hab den zuerst gesehen!“, fauchte Atemu, als Seto einen der vielen gelben Steine an sich nahm. „Das ist meiner, such dir selber einen!“, ranzte der Ältere zurück und hielt den Stein mit beiden Händen fest.
 

„Jungs, ihr habt genug Bausteine. Streitet euch nicht.“ Ausgerechnet heute musste sowas passieren. Gerade kam ein neuer Auftrag rein und der Kunde wollte in einer Stunde hier sein. So leid es ihm tat, weder seinen eigenen Sohn, noch den anderen Quälgeist konnte er gebrauchen. Wenigstens konnte Herr Katsuro nachher aufpassen, auch wenn er dann nicht seine Arbeit erledigen konnte.
 

„Gib den wieder her!“ Atemu dachte nicht daran sich seinen Stein wegnehmen zu lassen.

„Nein!“

„Ich will den haben!“

Dieses Spiel begann Seto amüsant zu finden und deshalb warf er den Bauklotz in eine Ecke des Büros. „Hol ihn dir doch.“
 

„Jungs!“ Jetzt ging das schon wieder los. Lautes Geschrei drang an Seths Ohren, welches von Atemu ausging.

„Das ist meiner“, weinte Atemu. Als Seto es wagte seine Kiki hinterherzuwerfen, war es vorbei. Mit noch lauterem Geschrei ging er auf Seto los.

„Auseinander, sofort!“ Schon oft fühlte Seth sich in seiner Vaterrolle überfordert, doch das hier war die absolute Königsdisziplin. Endlich bekam er Atemu zu fassen und hob ihn hoch. „Lass mich runter“, fauchte Atemu wie eine Wildkatze, während er mit den Beinen strampelte.

„Ihr macht mich fertig.“ Mit Atemu im Arm ging er ans andere Ende seines Büros und hob die Puppe auf. „Hier hast du sie wieder.“

„Der blöde Seto hat sie einfach weggeworfen.“

Konnte er Atemu gefahrlos runterlassen? Oder sollte er erst warten bis sich die erhitzten Gemüter beruhigten? „Habt ihr zufällig Hunger?“

„Ganz großen“, fing Atemu an zu quengeln und auch Seto knurrte der Magen.

„Dann lasst uns was essen. Bis zum Termin ist noch Zeit.“ Kaum zu glauben, dass er sich überreden ließ auf ein fremdes Kind aufzupassen. Warum musste der Kerl auch so bemitleidenswert aus der Wäsche schauen? Fehlte nur noch der traurige Augenaufschlag.
 

*
 

„Ein Klempner ist bei dieser Bruchbude angesagter als ich. Egal was dieser Großkotz sagt, nochmal mach ich das nicht.“ Mit aller Kraft zerrte Yasuo am Schraubenschlüssel, um die festgerostete Verschraubung zu befreien. Unterm Waschbecken tropfte es wie zu Regenzeiten in den Tropen und deshalb wollte Yasuo den Siphon austauschen. Leider bewegte sich gar nichts. „Noch ein kleines Stück…“ Ein besorgniserregendes Knacken ertönte, das Rohr riss aus der Wand, Yasuo flog nach hinten und wurde von einer eiskalten Wasserfontäne überrascht. „Scheiße!“ Er hatte vergessen das Wasser abzustellen. Jetzt lief das kühle Nass unkontrolliert aus der Wand. „Womit hab ich das nur verdient? Ich brauche dringend einen anderen Job.“ Zuerst musste er das Wasser abstellen und anschließend das neue Rohr anbringen. Nicht zu vergessen die Überflutung beseitigen.
 

*
 

„Lass das, Papa“, quengelte Seto als sein Vater ihm das Gesicht mit einem feuchten Tuch säuberte. „Warum musstet ihr auch eine Essensschlacht anfangen?“

„Atemu hat zuerst geworfen.“

„Stimmt gar nicht.“

„Jetzt fangt nicht schon wieder an.“ Einen Freund fand er nicht, dafür hatte er noch ein Kind dazubekommen. Das Leben konnte unfair sein. Das Klopfen an der Tür unterbrach Seth bei seinem Tun, was Seto nutzte und sich aus den Armen seines Vaters befreite.
 

„Entschuldigen Sie die Störung.“

Seth zog beide Augenbrauen hoch. „Sie sind ja pitschnass. Was haben Sie denn jetzt schon wieder angestellt?“

„Und Sie haben Pudding im Gesicht!“

Peinlich berührt wischte sich Seth mit dem Tuch übers Gesicht. „Die kleinen Monster fanden es witzig sich mit ihrem Nachtisch zu bewerfen.“

„Klingt nach einem stressigen Morgen.“, schmunzelte Yasuo.

„Und was ist jetzt mit Ihnen passiert?“

„Ich hab mich mit dem Rohr unterm Waschbecken bei den Toiletten angelegt. Ich bin hier um mich umzuziehen. Meine Tasche hatte ich vorhin neben ihrem Schreibtisch abgelegt.“

„Machen Sie nur.“ Das gab’s nicht! Bekam er jetzt allen Ernstes etwas zu sehen? Eine angemessenere Entschädigung für diesen Vormittag konnte sich Seth beim besten Willen nicht vorstellen. Am besten, er tat so als würde er am Computer arbeiten. Bloß nicht zu auffällig.
 

„Papa, Pipi.“ Atemu fing an herum zu hampeln.

Seth legte seinen Kopf auf der Tischplatte ab. Ausgerechnet jetzt! Wie grausam konnte diese Welt sein?
 

„Ich bring dich hin.“ Seto nahm Atemu an die Hand und führte ihn zu der Toilette, die gleich nebenan lag.

„Schafft ihr das denn?“ Yasuo war sich nicht sicher.

„Ich bin doch kein Baby mehr.“, trug Seto sein Näschen ein Stück zu hoch und machte die Tür hinter sich zu.

„Okay… Zerfleischt euch nicht.“ War das vielleicht eine Falle? Sollte er doch hinterher?
 

„Seto ist mit seinen vier Jahren sehr selbstständig.“ Auch Seth sorgte sich und traute dem Frieden nicht. „Falls etwas sein sollte, bekommen wir es mit. Die Wände sind hier ziemlich dünn.“
 

„Na dann vertraue ich Ihrem Sohn mal.“ Zuerst musste Yasuo seinen klatschnassen Pulli loswerden. An ein Handtuch hatte er leider nicht gedacht. Alles konnte man wohl nicht haben.
 

So unauffällig wie möglich schaute Seth am PC vorbei und schmachtete seinen Angestellten an. Wow, seine Vorstellung wurde übertroffen. Wie er eingangs vermutete, hatte er trotz seiner schlanken Statur einen beachtlichen Körperbau. Leichte Bauchmuskeln und breite Schultern. Bei diesen schlabbrigen Klamotten konnte man nur erahnen wie dieser Mann aussah.
 

„Gleich fangen Sie an zu sabbern!“, grinste Yasuo und ging mit freiem Oberkörper auf seinen Chef zu. Mit beiden Händen stützte er sich auf der weißen Tischplatte ab. „Die ganze Zeit fragte ich mich, weshalb Sie mich eingestellt haben, obwohl wir kein richtiges Vorstellungsgespräch hatten. Jetzt weiß ich es. Obwohl ich Sie hinter Ihrem Rücken aufs übelste beleidige und mein Sohn mich ständig verpetzt, würden Sie gerne mit mir etwas anfangen?“

Seth schluckte unbemerkt. Wenn er das zugab, konnte er in Teufelsküche kommen.
 

„Dem männlichen Geschlecht bin ich nicht abgeneigt, aber ich denke nicht das wir zusammenpassen. Oder suchen Sie lediglich ein One-Night-Stand? Damit bin ich nur einverstanden, wenn unser Arbeitsverhältnis nicht beeinträchtigt wird.“

„Wie bitte? Was nehmen Sie sich heraus?“ Träumte er?

„Dann habe ich mich geirrt? Betrachten Sie mein Gerede als Gegenstandslos.“
 

Sollte Seth die Unterhaltung so enden lassen? „Warum meinen Sie, passen wir nicht zusammen?“ Jetzt hatte er sich verraten. Das schien Herrn Katsuro allerdings nicht zu interessieren und ging auch nicht darauf ein. „Sie sind viel zu steif und können nicht einmal fünf gerade sein lassen. Bei Menschen wie Ihnen muss alles seinen gewohnten Gang laufen, sonst kommen sie ins Rotieren. Das ist nichts für mich.“
 

Seth zog ein gleichgültiges Gesicht. „Ich bin viel entspannter als Sie glauben.“

„Na schön.“ Yasuo umrundete den Tisch und nahm das Gesicht seines Chefs in beide Hände. „Dann sollten Sie damit umgehen können, oder geht das zu weit?“

Oh Gott, passierte das gerade wirklich? Herr Katsuro wartete auf eine Antwort und sein Gesicht war so nah. Sollte er?

„Worauf warten Sie?“, hakte Yasuo ein letztes Mal nach.
 

Letzte Nacht träumte er von genau diesem Geschehen. Wehe er wurde aus dem Schlaf gerissen. „Fangen Sie an.“ Kaum sprach Seth das letzte Wort aus, spürte er weiche Lippen auf den seinigen. Verlangend, fest, bestimmend wurde er geküsst. Die kräftige Hand Yasuos, die zuerst durch sein Haar strich und dann an seinem Hinterkopf sanften Druck ausübte, vertiefte den Kuss.

Zunächst blieb Seth passiv, stieg dann darauf ein. Er drängte seine Zunge in die unbekannte Mundhöhle und fing an sie zu erkunden. Seine Hände blieben ebenfalls nicht untätig und wanderten über die starke Brust. Oh Gott, dieser Mann fühlte sich unglaublich gut an. Weder war er schüchtern, noch inaktiv. Diese Eigenschaften mochte Seth ganz besonders. Wie dominant er wohl war? Für gewöhnlich mochte er den passiven Part nicht, doch er konnte eine Ausnahme machen. Wann bekam er schon die Gelegenheit einen solchen Mann zu lieben!
 

„Du denkst zu viel.“, nuschelte Yasuo gegen Seths Lippen. „Konzentriere dich auf mich.“ Seine Hände schlichen sich unter das blaue Hemd seines Chefs und reizten dort die harten Knospen, die sich so sehr nach Zuwendung sehnten. Ein leises Keuchen verließ den Mund seines Arbeitgebers. „So ausgehungert?“

„Mir bleibt kaum Zeit für mich.“, stöhnte Seth. „Arbeit und Kind.“ Seth wollte nicht reden, nur eine Frage musste geklärt werden. „Oben oder unten?“

„Unten!“, keuchte Yasuo. „Kondom?“

„Schublade.“ Oh Gott, was war das nur für ein Mann? Und wenn er schon dabei war, dann konnte er diesen Körper noch viel weiter erkunden. Er zog Yasuo auf seinen Schoß und drängte sich dicht an ihn. Wie lange war es jetzt her? Viel zu lange. „Du gehst aber ran.“ , freute sich Seth als seine Hose geöffnet wurde und sich eine freche Hand hineinschlich.
 

„Papa?“, kam es anklagend von Seto.
 

Erschrocken hielt Seth inne und auch Yasuo hörte auf. „Das war’s. Wenn du weitermachen willst, sag mir jederzeit Bescheid.“ Yasuo stand auf und holte sich seinen Pulli aus der Tasche.

Seth räusperte sich. Zum Glück saßen sie hinterm Schreibtisch und der PC versperrte ebenfalls die Sicht. „Da seid ihr ja wieder.“ Dabei befand er sich vor wenigen Sekunden noch in anderen Sphären und jetzt? Die Kleinen hatte er völlig vergessen.
 

„Habt ihr euch lieb?“, wollte Atemu wissen und musterte seinen Papa ausgiebig.

„So kann man das ausdrücken.“

Seto zog an Yasuos Hose und sah ihn mit großen Augen an. „Bist du jetzt mein Papa?“

„Zwei Papas?“, wunderte sich Atemu.

„Nein, so ist das nicht.“ Normalerweise passte Yasuo besser auf, wenn er sich auf eine schnelle Nummer einließ. Dermaßen unvorsichtig war er für gewöhnlich nicht. „Wir haben uns nur lieb und mehr ist da nicht.“

„Hm?“ Skeptisch nahm Seto Atemu an die Hand und führte ihn zu ihren Bauklötzen. „Ihr seid komisch.“
 

„Da haben wir was angerichtet.“, fuhr sich Seth nervös durch die Haare. „Wenigstens vertragen sie sich endlich.“

Yasuo klopfte Seth auf die Schulter. „So schlimm ist das nicht. Sie haben nichts gesehen.“

„Sie sehen das viel zu locker. Sowas ist nichts für Kinderaugen.“ Seth steckte sich sein Hemd zurück in die Hose und richtete seinen Kragen.

„Ich werde immer noch gesiezt, obwohl deine Zunge bis vor zwei Minuten noch in meinem Hals steckte?“, spottete Yasuo.

Seth bekam leicht rote Wangen. „Das ist was anderes.“

„Wie ich sagte, viel zu verklemmt.“
 

Jetzt war er nicht nur geradlinig, sondern auch noch verklemmt. „Ich differenziere nur. Wir sind immer noch Chef und Angestellter.“

„Nenne es wie du’s willst.“ Da konnte man nichts machen, spielte er das Spiel eben mit. „Ich geh dann an die Arbeit zurück. Wenn Sie wieder Lust haben, sagen Sie Bescheid.“

„Moment! Du… Sie müssen auf die Kinder aufpassen. Ich habe gleich ein geschäftliches Meeting.“

„Kein Problem. Dann mache ich später weiter.“ In der Nähe gab es einen Spielplatz und die Jungs brauchten sowieso frische Luft. Danach sollte der Mittagsschlaf kein Problem sein.
 

„Eine Sache noch.“ Seth atmete einmal tief durch. Noch immer war er durch den Wind und sein ganzer Körper kribbelte auf angenehme Weise. „Machen Sie das öfter? Sie schienen sehr routiniert.“ Zu seiner Überraschung bekam er ein bestätigendes Nicken. „Seit ich mit Atemu alleine bin, habe ich nur noch selten solche Techtelmechtel. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, sag ich nicht nein und Sie haben mir ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass sie es wollen.“

Seth wusste nicht, wie dümmlich er aus der Wäsche schaute, ansonsten hätte er mehr auf sich geachtet. „Ich habe eher das Gefühl, dass Sie derjenige sind, der es am nötigsten hat.“ Zu seiner Überraschung bekam er ein zufriedenes Lächeln als Antwort.
 

„Atemu, Seto?“, fragte Yasuo. „Wollt ihr auf den Spielplatz gehen?“

„Au ja“, jauchzte Atemu. „Mit Papa auf den Spielplatz.“

Seto verhielt sich reservierter, denn er kannte Yasuo noch nicht richtig.
 

Als sich die Tür schloss, wurde es still und Einsamkeit machte sich in Seths Herzen breit. Dieses Gefühl empfand er oft und jetzt fühlte es sich ganz besonders schlimm an.

Ohne es zu merken, berührte er mit den Fingerspitzen seine Lippen. Sie kribbelten leicht und auch sein ganzer Körper zerrte ihn zu seinem Angestellten. Die kräftigen Hände, die einfach überall waren, die sanften und zugleich festen Küsse. „Ich muss auf andere Gedanken kommen.“
 

*
 

Yasuo öffnete die Tür und schritt mit Seto und Atemu an der Hand ins Freie.

„Dürfen wir ein Eis?“ Lauernd wartete Atemu auf eine Antwort.

„Vom mir aus.“

„Jipiiii, hast du das gehört, Seto?“

„Ganz toll.“
 

Yasuos Miene wurde ernster, als ihm ein bekanntes Gesicht entgegenkam.

„Wen haben wir denn da?“, spottete Kenzo. „Hat dir wieder eine Frau ein Gör angedreht und hat sich dann von einem Auto überfahren lassen?“

So gut es ging, riss er sich zusammen. Vor den Kleinen durfte er nicht ausfallend werden, nicht schon wieder. Atemu hatte sich schon genug Mist von ihm abgeguckt. „Will da etwa jemand wieder die Visage poliert bekommen?“, konterte Yasuo, der alles andere als gut auf diesen Mann zu sprechen war.
 

„Nochmal machst du das nicht mit mir, du Wichser!“, knurrte Kenzo im aggressiven Tonfall. Wenn er nichts geschäftliches zu erledigen hätte, würde er dieses Arschloch in seine Schranken weisen.
 

Auch Yasuo konnte sich nur schwer zusammen nehmen. Er verabscheute solche Menschen. „Zwar hat meine Anzeige gegen dich nichts gebracht, aber wenn du dein Kind noch einmal anrührst, schlage ich deine Visage zu Brei.“

„Ich weiß nicht, wovon du redest und jetzt aus dem Weg, ich habe einen wichtigen Termin.“ Kenzo stieß Yasuo absichtlich an der Schulter an und rannte beinahe Seto über den Haufen.
 

„Papa, alles gut?“ Besorgt sah Atemu aus seinen rubinroten Augen.

„Ja, alles okay. Lasst uns weitergehen.“

Leise flüsterte Seto in Atemus Ohr. „Was hat denn dein Papa gegen den Mann?“

„Der hat meinen Freund Kura gehauen und Papa ist dann böse auf Herrn Tokushima geworden. So hat Papa gemacht.“ Atemu holte mit der Faust aus und schlug ins Leere.

„Sowas macht dein Papa? Mein Papa sagt immer, man soll sich nicht einmischen.“

„Warum denn nicht?“

„Weiß ich auch nicht.“
 

Auf dem Spielplatz angekommen, rannte Atemu sofort zu seinem Freund Joey, als er diesen entdeckte.

„Seto, geh hinterher.“, ermutigte Yasuo ihn.

„Lieber nicht.“

„Wollen wir dann zusammenspielen? Wir können eine Burg bauen.“

Seto haderte mit sich. Mit Yasuo wurde er nicht warm und rannte doch lieber Atemu hinterher. Yasuo indes setzte sich auf die Bank und wurde sogleich von einer Frau begrüßt. „Guten Tag, was machen Sie denn hier?“

Yasuo erkannte sie als seine Nachbarin. „Frau Tokushima, das könnte ich Sie auch fragen.“

„Mein Mann hat geschäftliches zu erledigen und wir sollen hier auf ihn warten.“
 

Dann war der kleine Bakura also auch hier. „Ich bin ihrem Mann eben begegnet, aber keine Sorge, er hat es unbeschadet überstanden.“

Frau Tokushima nickte lediglich und strich sacht über ihren runden Bauch.

„Lange wird es nicht mehr dauern.“, bemerkte Yasuo.

„Noch zwei Monate. Es wird wieder ein Junge und er wird Ryo heißen. Bakura und ich haben den Namen ausgesucht.“

Yasuo lächelte gezwungen. Eigentlich ein freudiges Ereignis, doch in Anbetracht ihres Mannes hielt er sich mit Jubelrufen zurück. „Ein schöner Name.“

„Finden Sie? Bakura redet von nichts anderem mehr. Er kann es kaum erwarten sein Brüderchen im Arm zu halten.“
 

„Kura!“, lachte Atemu. „Endlich können wir spielen.“

Bakura rannte Atemu fast um, so sehr freute er sich. „Schön dich zu sehen. Wo ist dein Papa?“

„Er sitzt da.“ Atemu zeigte auf seinen Vater.

„Ich geh ihn begrüßen.“
 

Seto zog seine glatte Stirn in Falten. „Der ist aber aufgedreht.“

„Kura mag Papa auch.“, kam es voller Stolz.

„Wollt ihr meine kleine Schwester sehen?“, rief Joey übermütig dazwischen.

„Jaaaa, zeig sie uns.“ Atemu und Seto folgten Joey und ließen sich seine neugeborene Schwester zeigen. „Jetzt bin ich ein großer Bruder.“

Neidisch schaute Atemu auf die kleine Serenity, die friedlich in ihrem Kinderwagen schlief. „Ich will auch ein großer Bruder sein.“

„Ein Baby wie du, kann kein großer Bruder werden.“ Seto konnte es nicht lassen zu sticheln und hatte sofort wieder Atemus Zorn auf seiner Seite.
 

„Yasuo!“ Fröhlich rannte Bakura durch den weichen Sand auf die Bänke zu.

„Hallo, kleiner Bakura, wie geht’s dir?“ Auch Yasuo freute sich den kleinen so munter wiederzusehen.

„Ich hab gestern ein großes Lob im Kindergarten bekommen. Ich hab das schönste Bild gemalt.“

„Wirklich? Dann bist du ein großer Künstler. Zeigst du mir das Bild bei Gelegenheit?“ Da sie fast nebenan wohnten und Bakura öfter bei ihnen zu Besuch war, um mit Atemu zu spielen, konnte der 4-jährige das Bild mitbringen.

„Mach ich. Es ist sehr schön geworden, mit ganz vielen Blumen.“ Wie ein Wasserfall erzählte Bakura was er alles auf sein Blatt gemalt hatte und beschrieb jedes noch so kleine Detail.

„Ich kann kaum erwarten dein Kunstwerk zu sehen und Atemu wird auch begeistert sein.“

„Hast du das gehört, Mama. Kann ich heute bei Atemu spielen?“

Frau Tokushima nickte. „Ich habe nichts dagegen, aber zuerst musst du Herrn Katsuro fragen, ob er auch Zeit hat.“

Bakura schaute Yasuo mit einem großen Fragezeichen an.

„Heute Abend kannst du für eine Stunde rüberkommen.“ Wie konnte Yasuo da nein sagen. Wenn Atemu Mittagsschlaf hielt, sollte das kein Problem sein.
 

„Herr Katsuro!“, rief die Mutter von Joey rüber. „Atemu prügelt sich mit einem anderen Jungen.“

Ach du Schreck, Yasuo hatte sich ablenken lassen. „Hört gefälligst auf! Atemu, Seto! Auseinander!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yui_du_Ma
2022-10-04T17:42:01+00:00 04.10.2022 19:42
Ein wieder durch und durch geniales Kapitel! ^.^
Ging ja doch recht rasch voran.
Die Kids sind einfach der Brüller.
Man ist gespannt wie es sich weiter entwickelt.
Freu mich darauf.
Danke für das schöne Kapitel.
Antwort von:  DonnaHayley
04.10.2022 20:56
Lieben Dank. :)
Bei dieser Geschichte zieh ich das Tempo ganz schön an.
Die Kleinen werden ihren Vätern noch ordentlich auf der Nase herumtanzen.
Wie schön das dir meine kleine Geschichte gefällt. :)
Von:  Duchess
2022-10-03T10:39:04+00:00 03.10.2022 12:39
Er hat die Dinger in der Schublade im Büro???????
Also ich finde dass lässt ihn nicht mehr ganz so steif und gerade wirken XD
Aber Yasuo unten? Seth hört sich eher so an als könnte er genau das gebrauchen. Ständig so einen Stress, da braucht man jemanden von dem man verwöhnt wird.
Und die lieben Kleinen platzen genau im richtigen Moment dazwischen.
Total süß finds ich ja wie Bakura auf Yasuo abgeht.
Bin eh gespannt wie das mit seinem Vater und dem Geschäft mit Seth weiter geht.
Gerade jetzt wo der kleine Bruder ja bald kommt
Antwort von:  DonnaHayley
03.10.2022 13:02
Seth ist auf alles vorbereitet. XD
Im Grunde sagt das über ihn aus, dass er das ein oder andere Verhältnis mit Arbeitskollegen bereits hatte. So weit denk Yasuo nicht und hält seinen Chef eben für einen steifen, aber geilen Kotzbrocken. <.<
Dieser Seth ist sehr selbstbewusst und hatte schon einige männliche Liebschaften. Deshalb kann er sehr Dominant sein.
Die lieben Kleinen werden ihren Papas das Leben noch ganz schön schwer machen.
Seth wird sich noch umgucken was für einen Geschäftspartner er sich da ins Haus geholt hat.

Es werde noch ein paar Kapitel dazukommen. Ich kann einfach nichts kurzes schreiben.


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