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Die farbenfrohe Schreibfeder

von

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SMS bei Vollmond - Wataru x Miwa

One Shot Nr. 6

Ƹ̵̡Ӝ̵̨̄Ʒ SMS bei Vollmond

 

Der Wetterbericht hatte eine kühle Nacht angekündigt und Takagi konnte dem zustimmen.

Er rieb sich fröstelnd über die Oberarme, hatte er die Temperaturen zu dieser späten Stund bei weitem unterschätzt. Surrend zog er mit zittrigen Fingern den Reißverschluss seiner braunen Übergangsjacke hoch und stellte den Kragen auf, um sich etwas gegen die Kälte zu schützen, die seine Gliedmaßen steif werden lief.

»Brrr, ist das eisig«, murmelte er bibbernd und trat von einem Fuß auf den anderen, um sich etwas warm zu halten. Bewegung verhalf bekanntlich Linderung.

 

Mit einem friedvollen Ausdruck in den Augen sah er hinauf in die sternklare Nacht, sein Blick wurde weich als er die helle Runde Scheibe am Nachthimmel sah.

»Vollmond«, flüsterte er, obwohl noch nicht ganz. Sein Blick wanderte zu seiner billigen und bereits recht abgenutzten Modeuhr am Handgelenk.

Noch vier Minuten bis Vollmond, verbesserte er sich gedanklich, war laut Mondkalender genau um 23.05 Uhr für eine Minute Vollmond, bevor die Phase zum abnehmenden Mond eingeläutet werden würde.

 

Sein Blick wanderte zum Wohnkomplex gegenüber, wo er sie im vierten Stock mit einer Tasse am Fenster sitzen sah.

Eingekuschelt in einer Wolldecke saß sie auf dem Fenstersims, die sie zu einer Sitzgelegenheiten umgerüstet hatte, mit unzähligen, bunten Kissen, und sah verträumt in den Nachthimmel empor.

Er lächelte, wahrscheinlich trank sie ihren Lieblingstee, während sie den Vollmond betrachtete, mochte sie ihn von allen Mondphasen am liebsten.

 

Ein schweres Seufzen drang aus seiner Kehle empor und der Ausdruck in seinen kastanienbraunen Augen wurde sehnsuchtsvoll.

Wie gern wäre er jetzt bei ihr.

Wie gern würde er sie umarmen, ihre Wärme an seinen Oberkörper spüren und gemeinsam still und leise mit ihr den Vollmond ansehen.

 

Noch zwei Minuten, wie er nach einem Blick auf sein Ziffernblatt feststellte. Mit steifen Fingern fischte er sein Smartphone aus der Jackentasche hinaus und öffnete die SMS App. Kurz pustete er sich mit seinem heißem Atem in die Hände, um diese ein wenig aufzutauen, ehe er sich ans tippen machte:

 

Miwa,

wie der Vollmond am Nachthimmel die Dunkelheit erhellt, bist du das Licht in meiner  Finsternis.

Mein strahlender Stern, den ich behüten und beschützen werde.

Dein Wataru

 

Er betätigte den Sendebutton und lächelte traurig als er ihr einen letzten Blick schenkte.

»Ich liebe dich«, wisperte er mit gedämpfter Stimme.

Drei kleine Worte, mit viel Gewicht, wovon er wusste, dass sie dies niemals zulassen würde.

Er war ihr bester Freund, ein Arbeitskollege, auf den sie sich im Einsatz blind vertrauen musste, und dennoch waren die Gefühle, die sie beide füreinander hegten hinderlich.

Gefährlich.

Er war ihr Partner und beide wussten, würden sie mehr zulassen, würde es ihr Urteilsvermögen beeinflussen, eine Sache, die sie nicht zulassen durften, hingen Menschenleben davon ab.

Ihm war bewusst, dass sie ihn liebte, er liebte sie und dennoch war da diese Mauer zwischen ihnen, die niemals zu Fall gebracht werden würde.

Ein Umstand, den er lernen musste zu akzeptieren, auch wenn es schwer fiel, stand er mit seinem Schmerz nicht alleine da.

Ob sie genau die gleichen Gedanken hat, wenn sie den Vollmond anschaut?, flitzte die Frage durch seinen Kopf, als er sich geknickt auf den Weg nach Hause machte, wo keiner auf ihn wartete.

 

Sein Handy summte und kündigte den Eingang einer SMS an.

Kurz war er versucht einen Blick auf das Display zu verwerfen, als ihm wieder einfiel, dass es seine SMS an Miwako war.

Eine SMS, die sie niemals erreichen würde und sich zu den unzähligen anderen in seinem Posteingang hinzufügte.

 

Ende



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