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Schicksalsfaden der Liebe

von

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„Hey, Kagome?“ wurde die Priesterin von Aki ein paar Tage später angesprochen, als sie ihr dabei half Heilkräuter zu pflücken.

„Ja?“ kam es von Kagome, die zu Aki sah.

Beide knieten auf dem Waldboden, ein wenig entfernt voneinander, pflückten Kräuter und legten sie in die Körbe.

„Sag mal, riechen diese Kräuter schon immer so komisch?“ fragte Aki dann.

Kagome sah sie verwirrt an. „Komisch?“ hakte sie nach und roch an den Kräutern, die sie gerade in der rechten Hand hielt. „Was meinst du mit komisch? Die riechen wie immer. Vielleicht hast du die falschen Kräuter erwischt.“

„Hab ich nicht. Es sind genau die, die du sonst auch immer pflückst.“ sagte Aki, die Kagome die Kräuter in ihrer Hand und im Korb zeigte.

„Ich weiß nicht, was du riechst, aber für mich riechen sie wie immer.“ stellte Kagome fest.

Aki roch erneut an den Kräutern. „Nein, sie riechen anders. Viel intensiver, als sonst. Und normalerweise auch nicht so extrem süß.“

Kagome stand auf und ging zu Aki, der sie dann die Kräuter aus der Hand nahm. „Sie riechen ganz normal.“ wiederholte Kagome, nachdem sie an ihnen gerochen hatte.

Aki hob eine Augenbraue. „Dass dir der Unterschied nicht auffällt liegt wahrscheinlich daran, dass du nicht so eine empfindliche und gute Nase hast, wie ich.“

„Na hör mal, Aki.“ kam es ein wenig entsetzt von Kagome. „Ich mache das hier fast jeden Tag, seit vielen Jahren. Und ich versichere dir, mit den Kräutern ist alles in Ordnung und sie sind wie immer. Genau so, wie sie sein sollen.“

„Du brauchst dich nicht gleich angegriffen zu fühlen.“ sagte Aki, die sich dann ein Grinsen nicht verkneifen konnte.

Sprachlos sah Kagome sie dann an, woraufhin Aki, aufgrund ihres Blickes, lachen musste. Und schließlich lachte auch Kagome, die dann zu ihrem Korb ging und ihn aufhob.

„Los, Aki. Anstatt dich über mich lustig zu machen kannst du dich nützlich machen und mit mir zurück kommen.“ schmunzelte Kagome.

„Ich mache mich doch schon nützlich.“ stellte Aki fest und stand auf. „Was soll ich denn noch machen?“

„Mir zum Beispiel einfach Gesellschaft leisten. Ich fühle mich immer so einsam, wenn Inuyasha und Moroha gleichzeitig weg sind.“ antwortete die Priesterin.

Aki lächelte, als sie das sagte. „Kein Problem.“ sagte sie dann.

Kagome fiel auf, dass Aki nun verständnisvoll klang. Sie war dankbar dafür und auch für ihre Freundschaft. Kagome freute sich über die Gesellschaft und sie fand, dass Aki das ebenfalls gut tat, denn ihr war aufgefallen, dass auch die sonst so starke Aki sich im Moment nicht allzu gut fühlte, wenn sie alleine war. Sesshomaru, Setsuna und Towa waren nämlich ebenfalls nicht anwesend und so waren die beiden Frauen allein mit den Dorfbewohnern. Sango und Miroku waren in der letzten Zeit grundsätzlich so gut wie nie im Dorf anzutreffen, denn sie arbeiteten eng mit den Dämonenjägern zusammen und waren deshalb oft weg.

„Sag mal, Aki?“ sprach Kagome sie dann nach einer Weile an.

Sie saßen vor der Hütte und Aki half Kagome dabei die Kräuter zum Trocknen auf Tücher in die Sonne zu legen. Der Tag war äußerst windstill, weshalb Kagome das ausnutzen wollte.

„Hm?“ kam es von Aki lediglich, die sich auf die Kräuter konzentrierte.

„Ich weiß, es ist noch nicht lange her, als ich dich das gefragt habe, aber hast du mittlerweile mit Sesshomaru gesprochen?“ fragte Kagome.

„Was genau meinst du?“ fragte Aki, die noch immer zu den Kräutern sah.

Kagome verlor für einen Augenblick ihre Fassung. „Wie kann es sein, dass du nicht weißt, was ich meine?“ hakte sie nach. „Ich spreche von einer eventuellen Heirat.“

Nun sah Aki ihre Freundin doch an, jedoch nur aus dem Augenwinkel. „Nein, ich habe nicht mit ihm gesprochen. Wieso muss ich eigentlich diejenige sein, die so etwas anspricht? Wer sagt überhaupt, dass ich ihn heiraten möchte? Davon mal abgesehen weiß doch niemand, ob er nach Rin überhaupt noch mal heiraten möchte.“

Kagome fiel durchaus auf, dass sich ein leichter, roter Schimmer auf Aki´s Wangen legte, was sie schmunzeln ließ. Und auch, dass Aki immer kleinlauter wurde, fand Kagome äußerst amüsant.

„Also wartest du lieber darauf, dass er von sich aus auf die Idee kommt.“ stellte Kagome fest, die ein kurzes Brummen von Aki vernahm. „Vielleicht denkt er ja, dass du gar nicht heiraten möchtest und sagt deshalb nichts. Wenn du nicht mit ihm sprichst, dann passiert auch nichts.“

„Lass das, Kagome.“ kam es leise von Aki, die dann seufzte. „Wenn er fragen würde, dann würde ich keine Sekunde zögern. Aber es ist nicht meine Aufgabe, verstehst du?“

Kagome bemerkte den etwas traurigen Blick. „Vielleicht braucht er selbst auch nur ein wenig Zeit.“ warf Kagome dann ein und versuchte beiläufig zu klingen. „Inuyasha hat auch eine Weile gebraucht. Es würde mich also nicht wundern, wenn gerade Sesshomaru auf den passenden Moment wartet.“

Aki nickte und drapierte die letzten Kräuter auf das Tuch. Sie sagte nichts mehr dazu und blickte stattdessen auf die Reisfelder, die von den Bauern des Dorfes vor vielen Jahren angelegt worden waren. Das Wasser in den Feldern stand vollkommen still und es sah aus, als würden riesige Spiegel auf den Feldern liegen.

„Hey, ihr Beiden.“ wurden sie kurz darauf von Kaede begrüßt, die in Begleitung von zwei jungen Frauen war.

Kagome und Aki sahen verwundert zu ihr auf. „Hallo Kaede.“ sagten sie gleichzeitig.

„Was führt dich her?“ wollte Kagome dann wissen.

„Nun, ich habe hier zwei wissbegierige, junge Damen, die gerne etwas von dir lernen würden. Sie sind weit gereist, nur um dich zu sehen.“ antwortete Kaede.

Kagome sah sie sprachlos an und von ihr dann zu den Frauen. „Ihr seid wegen mir so weit gereist?“ fragte Kagome dann nach, worauf sie nickten.

„Mein Name ist Megumi und das ist meine Schwester Nagisa. Du wirst dich wohl kaum an uns erinnern. Du hast uns damals vor einem falschen Wassergott gerettet und uns in Sicherheit gebracht. Als wir vor einer Weile gehört haben, dass du eine noch stärkere Priesterin geworden bist und deine eigene Medizin her stellst, wollten wir zu dir kommen und von dir lernen, damit wir den Menschen in unserem Dorf helfen können.“ erklärte die Ältere der Beiden.

„So, da das nun geklärt wäre..“ unterbrach Kaede sie, deren Blick dann auf Aki fiel, die sich aufgrund des Blickes aus irgendeinem Grund sofort ertappt fühlte. „Aki, du kommst mit mir.“

Verwirrt sahen Kagome und Aki sich an, dann wieder zu Kaede. „Worauf wartest du? Los, steh schon auf.“ befahl Kaede, die es offensichtlich etwas eilig hatte.

Aki tat, was Kaede sagte, stand auf und folgte ihr. „Was ist denn los, Kaede? Ich hab keine Zeit für so etwas.“

„Ach, nein? Was tust du denn gerade? Sitzt du nicht nutzlos in der Gegend herum?“ fragte sie.

„Was.. Also.. Kaede! Ich habe Kagome geholfen Kräuter zu pflücken und sie zum Trocknen in die Sonne zu legen. Wir waren gerade erst fertig, als du gekommen bist.“ protestierte Aki.

„Sag ich doch. Nutzlos in der Gegend herum sitzen.“ sagte sie dann, woraufhin Aki die Augen verdrehte und seufzte.

„Wobei genau soll ich dir nun helfen?“ wollte Aki dann wissen.

„Wer hat gesagt, dass du mir bei etwas helfen sollst?“ hakte Kaede verdutzt nach.

Erneut blickte Aki sie verwirrt an. „Weshalb sollte ich sonst mit dir kommen?“ fragte sie und folgte der alten Priesterin in ihre Hütte.

„Leg dich hin. Auf den Rücken.“ sagte sie, doch Aki dachte nicht daran.

„Erst, wenn du mir sagst, was das werden soll.“ sagte Aki, doch Kaede sah sie nur an und Aki tat schon, was sie sagte.

Nun lag Aki in Kaede´s Hütte auf dem Rücken und Kaede kniete sich neben sie. Kaede konzentrierte sich und hielt ihre Hände über Aki´s Körper, schloss dabei das einzige Auge, was sie noch hatte. Die eine Hand hielt sie über Aki´s Stirn, die Andere bewegte sie über Aki´s Oberkörper auf und ab.

„Aha. Wusste ich es doch.“ sagte sie, nahm die Hände zurück und blickte Aki mit ihrem Auge nun fröhlich an.

Diese richtete sich auf, setzte sich in den Schneidersitz und sah Kaede verwirrt an. „Was wusstest du?“ hakte sie nach.

„Du bist in freudiger Erwartung, mein Kind.“ sagte Kaede dann. „Dass du das selbst nicht bemerkt hast wundert mich allerdings.“

„Was?“ war das Erste, was Aki hervor brachte, die Kaede dann schockiert ansah. „Wie kommst du darauf? Und wie kommst du darauf mich heute so offensichtlich abzufangen und zu tun, was auch immer du getan hast?“

Aki wusste gar nicht, was sie sonst sagen sollte. Viel zu groß war der Schock über das, was Kaede ihr mitgeteilt hatte.

„Um ehrlich zu sein bin ich nicht selbst auf die Idee gekommen. Ich hätte es wohl erst bemerkt, wenn man es bereits gesehen hätte. Immerhin lässt du dich so gut wie nie blicken.“ sagte sie und der letzte Satz klang eher wie ein Vorwurf, als alles Andere. „Nein, Sesshomaru suchte mich vor zwei Tagen zu später Stunde auf. Er war sich ziemlich sicher, doch scheinbar wollte er noch eine zweite Meinung.“ erklärte sie relativ beiläufig.

Sprachlos und entsetzt saß Aki dort. Sie konnte nicht fassen, was hier vor sich ging. Die Tatsache, dass Sesshomaru mit Kaede aber nicht mit ihr selbst, die es wohl am Ehesten etwas anginge, gesprochen hatte war wohl genau das, was sie in diesem Moment am Meisten verärgerte. Natürlich erklärte dieser Umstand Aki nun auch, weshalb sie Gerüche in der letzten Zeit ganz anders wahr nahm, als sonst, wie zum Beispiel die Kräuter am heutigen Tage. Dennoch konnte sie nicht glauben, was Kaede da sagte. Aki hatte nicht damit gerechnet und es hatte sie dermaßen unvorbereitet getroffen, dass sie einfach nur da saß und schließlich von Kaede an sich hinunter sah. Aki blickte wieder zu Kaede, holte Luft und öffnete den Mund, da sie etwas sagen wollte, doch sie wusste nicht was, weshalb die das Manöver abbrach und weiterhin schwieg. Ebenso schweigend verließ sie Kaede dann. Aki war so schockiert und sprachlos über das, was gerade passiert war, dass sie nicht ein Mal in der Lage war sich von Kaede zu verabschieden. So dachte Aki auch nicht daran zu Kagome zurück zu kehren, was sie ursprünglich eigentlich vor gehabt hatte. Stattdessen führte sie ihr Weg nach Hause.

Dort stand sie nun ein wenig verloren herum, sah auf das Haus und wusste nicht, was sie tun sollte. Niemals hatte sie damit gerechnet, dass sie das irgendwann ein Mal erleben würde. Sie sah vom Haus an sich hinunter. Die hellbraunen Locken, die im Schein der Sonne stets Gold glitzerten, hatte sie heute zu einem langen Flechtzopf gebunden. Er hing über ihre rechte Schulter und reichte ihr beinahe bis zur Taille. Die Spitzen, die nicht geflochten waren und aus dem blauen Band heraus kamen, welches Sango ihr vor Jahren schenkte, wehten leicht in der Brise, die in diesem Moment am Haus vorbei zog. Das Pony tat das Gleiche und kitzelte ihre Brauen. Aki seufzte, als ihr Blick auf ihren Bauch fiel. Nicht mehr lange und man würde sehen, wie sich das stets wachsende Geschöpf in ihr mehr und mehr Platz verschaffte. Auch war ihr klar, dass ihre Dämonenjägerrüstung dann wohl nicht mehr passen würde. Das wiederum stimmte sie ein wenig betrübt, denn sie würde wohl nicht mehr jagen können. Nicht, dass sie es nicht tun würde, denn das würde sie. Nur war ihr bewusst, dass weder Sesshomaru noch einer der Anderen das zulassen würden. Erneut seufzte sie und strich sich das Pony zur Seite.

„Hey, Aki.“ kam es von Kagome, die Aki dann aus ihren Gedanken riss. „Ich dachte, du kommst wieder. Wir machen eine Pause und ich war bei Kaede, aber sie meinte, dass du nach Hause gegangen bist.“

Aki drehte sich zu ihrer Freundin um. „Ja, tut mir leid. Ich dachte, ich kann dir dabei sowieso nicht behilflich sein, also wollte ich die Zeit zum Meditieren nutzen.“ sagte Aki, doch dann schüttelte sie den Kopf. „Tut mir leid, das war gelogen, Kagome.“ gab sie dann seufzend zu und fasste sich kurz an die Stirn.

Kagome wurde daraufhin von ihrem Gegenüber aufgeklärt. Was Kaede getan und gesagt hatte. Und sie entschuldigte sich erneut für die Lüge. Aki wusste auf die Schnelle nicht, was sie hatte sagen sollen und da sie selbst das erst noch verdauen musste, war es eben dazu gekommen. Anders, als Aki, begann Kagome zu strahlen. Sofort dachte sie darüber nach, dass sie das Kind würde aufwachsen sehen und dass sie Dinge miterleben würde, die sie bei ihrer Tochter Moroha verpasst hatte. Aufgrund dessen stiegen ihr Tränen in die Augen, was Aki ein wenig überfordert und verlegen zugleich machte.

„Kagome, untersteh dich jetzt zu weinen.“ mahnte Aki ihre Freundin an, doch es war bereits zu spät.

„Tut mir leid, Aki.“ sagte Kagome dann, die in diesem Moment von Aki umarmt wurde. „Ich freue mich nur so für dich. Aber das macht mir auch bewusst, was wir eigentlich alles bei Moroha verpasst haben.“

Aki strich Kagome über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. Es dauerte zwar eine Weile, doch es funktionierte. Kagome´s Gefühlsausbruch hatte auch dazu geführt, dass Aki sich nun nicht mehr ganz so schlecht fühlte, wie nach Kaede´s Nachricht. Es hatte sie sozusagen von ihren Gedanken abgelenkt, was sie nun als gar nicht so negativ empfand.

„Immerhin gibt es jetzt Grund genug, um zu heiraten.“ stellte Kagome breit grinsend fest, die mit Aki ins Haus gegangen war und einen Tee von ihr entgegen nahm.

Aki hob eine Augenbraue und sah sie erst erstaunt an. „Man sollte aber nicht aus so einem Grund heiraten.“ stellte sie fest.

„Ja, ich weiß. Man sollte aus Liebe heiraten. Aber das Eine schließt das Andere ja nun mal in den meisten Fällen nicht aus.“ sagte Kagome, woraufhin Aki dann doch ein kurzes, lachendes Geräusch von sich gab.

Aki, die Kagome gegenüber am Tisch saß, sah dann nachdenklich in ihre Tasse Tee. Kagome sah ihr kurz dabei zu, ehe sie wieder das Wort erhob.

„Was ist los, Aki? Freust du dich etwa nicht?“ fragte sie dann besorgt.

„Doch, schon.“ antwortete Aki, die Kagome dann wieder ansah. „Aber du musst auch zugeben, dass das doch schon ziemlich schnell ging.“

Kagome lächelte. „Das stimmt, aber eigentlich war es auch längst überfällig.“ sagte sie und wurde dann fragend angesehen. „Nun ja, wenn es anders gelaufen wäre, dann wäre das Kind wohl jetzt im Alter von Towa, Setsuna und Moroha. Das war doch das, was du damals schon wolltest oder irre mich?“

Aki seufzte, stemmte den Ellbogen auf den Tisch und legte ihr Kinn in ihre Handfläche. „Nein, du hast schon Recht. Aber es ist viel Zeit vergangen. Und es war nicht geplant.“

„Gerade du redest von Planung? Die, die noch nie etwas geplant hat und einfach das tut, worauf sie Lust hat?“ hakte Kagome dann lachend nach.

„Hey, was soll das denn heißen? Wir haben früher oft geplant, wie wir Naraku zur Strecke bringen.“ wehrte Aki sich.

Kagome lachte noch immer. „Und wer von uns hat sich so gut wie nie an den Plan gehalten?“

„Ich war nicht die Einzige. Inuyasha hat auch seinen Teil dazu beigetragen.“ grinste Aki nun auch, die ja wusste, dass Kagome Recht hatte.



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