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Queen of the Clouds

von

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Glücklich sein

Die nächsten Tage verliefen immer recht ähnlich. Yuuko verließ am Morgen das Haus und hinterließ ihren Kindern eine To-Do Liste für den Tag. Diese erledigten die Dinge darauf am Vormittag, damit sie am Nachmittag Freizeit hatten. Taichi ging meistens zu Mimi und wenn er weg war, kam Takeru zu Hikari. Es war nicht so, dass sie ihn vor ihrem Bruder versteckte, aber sie kannte Taichi und wusste, dass er einen stark ausgeprägten Beschützerinstinkt hatte und wollte ein Aufeinandertreffen der beiden so lange wie möglich aufschieben.

Am Dienstag passierte es dann aber doch, dass sich die beiden begegneten. Hikari dachte, dass ihr Bruder schon los sei und hatte Takeru Bescheid gegeben, dass er nun zu ihr kommen könne. Als sie ihm die Haustür öffnete, zog sie ihn sofort an sich und legte ihre Lippen auf seine. Er hatte nicht einmal die Gelegenheit, seine Jacke auszuziehen. Doch er konnte auch nicht behaupten, dass er es besonders schlimm fand, so empfangen zu werden. Eigentlich gefiel es ihm sogar sehr. Nach einer Weile löste Takeru den Kuss und sagte grinsend: „Darf ich erst einmal ankommen?“

Hikari tat, als müsse sie überlegen und erwiderte dann: „Ausnahmsweise. Aber nur kurz. Wenn du mich zu lange warten lässt, dann langweile ich mich vielleicht.“ Das Grinsen auf dem Gesicht des Blonden wurde noch breiter und er folgte Hikari in ihr Zimmer, wo er seine Jacke und seine Schuhe auszog. Auch, wenn ihre Eltern nicht da waren, sie wollten sie lieber auf Nummer sicher gehen und Takerus Sachen nicht im Eingang stehen lassen, falls doch einer von ihnen früher zurückkam. Der junge Mann trat nun einen Schritt auf Hikari zu und legte seine Arme um sie.

„Wie sieht es aus, langweilt sich die Prinzessin schon?“, fragte er und bedachte sie mit einem Schmunzeln. Sie legte ihre Hände auf seine Brust und fuhr mit ihren Fingern die Konturen seiner Muskeln nach, was ihn leicht erschaudern ließ. Dann sah sie in seine Augen und schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. „Hm. Ein Wenig schon, ja.“, säuselte sie. Er zog sie enger an sich und fragte: „Was machen wir denn nur dagegen?“ Mit einer Hand glitt sie in seinen Nacken und zog ihn zu sich hinunter. „Ich hätte da eine Idee…“, sagte sie und legte ihre Lippen auf seine.

Während Takeru den Kuss erwiderte, begannen seine Hände langsam ihren Körper auf und ab zu wandern. Er strich ihr über den Rücken, was ihr einen wohligen Schauer verursachte. Hikari presste sich noch dichter an ihn. Er fuhr mit seiner Zunge ihre Lippen nach und sie öffnete ihren Mund, um ihm Einlass zu gewähren. Ihre Hand fuhr durch sein Haar, seine lag auf ihrem Gesäß. Begierig tauschten sie weiter Küsse aus, während sie langsam zu Hikaris Bett gingen. Als sie dort ankamen, ließ die junge Frau sich langsam darauf nieder. Takeru folgte ihr, legte sich neben sie und breitete seine Arme aus, sodass sie sich an ihn schmiegen konnte. Sofort fanden ihre Lippen wieder zusammen.

Hikaris Hände lagen auf Takerus Brust und sie konnte durch den dünnen Stoff seines Pullovers deutlich seinen beschleunigten Herzschlag spüren. Er passte genau zum Rhythmus ihres Eigenen. Nach einer Weile wurden ihre Küsse ruhiger, wurden zärtlicher. Schließlich löste sich Takeru irgendwann von Hikari und sah ihr tief in ihre braunen Augen. Ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, welches sie sofort erwidert. „Weißt du, es ist schon komisch. Ich hatte in meinem Leben nie einen Ort, den ich wirklich Zuhause genannt habe. Aber wenn ich an dich denke, da fühlt sich dieses Wort fast schon richtig an.“, sagte er. Sie strich ihm über die Stirn und erwiderte: „Mit dir fühlt sich alles echt an. Irgendwie vollkommen.“ „Als gehörten wir zusammen.“, ergänzte Takeru. „Ja., bestätigte Hikari und beugte sich erneut zu ihm hinab, um ihn zu küssen.

Doch ein Klopfen ließ die beiden plötzlich erschrocken auseinander fahren und im nächsten Moment wurde auch schon die Zimmertür geöffnet. „Hikari, kannst du…“ Taichi trat ein und brach mitten im Satz ab, als er seine Schwester und Takeru auf dem Bett liegen sah. Ohne ein Wort zu sagen, starrte er die beiden einen Augenblick lang an, drehte sich dann um und ging aus dem Zimmer. Die Tür schlug er geräuschvoll hinter sich zu. „Oh mist.“, stellte Hikari fest und sprang sofort auf. „Warte hier, ich rede mit ihm.“, sagte sie zu Takeru und eilte ihrem Bruder nach.

Sie musste nicht lange nach ihm suchen, denn Taichi wartete im Flur auf sie. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt. „Bist du böse?“, fragte sie vorsichtig. Der Ältere starrte seine kleine Schwester einen Moment an, ehe er seufzte. „Etwas schon, ja.“ Hikari zuckte zusammen. „Aber nicht, weil du ihn mitgebracht hast. Sondern eher, weil du es heimlich gemacht hast.“, erklärte Taichi. „Oh…“, entgegnete sie. „Wieso hast du mir nicht gesagt, dass er vorbeikommt? Ich hätte dich doch sogar decken können.“ Hikari zögerte einen Moment. „Ich hatte Angst.“, gab sie zu.

„Vor mir?“, fragte ihr Bruder erstaunt. „Davor, dass du ihn kennenlernen möchtest. Und dass du ihn nicht magst.“, sagte sie leise und sah zu Boden. Taichi ging auf sie zu und im nächsten Moment spürte sie, wie er sie in seine Arme zog. „Jemanden, der meine kleine Schwester so glücklich macht, wie er es tut, den kann ich gar nicht hassen.“, sagte er. Bei seinen Worten legte sich ein Lächeln auf ihre Lippen. „Danke.“, erwiderte sie und drückte nun auch ihn an sich. Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und Taichi sah Hikari an. „Außerdem,“, begann er und ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Wenn ich mit Daisuke klar komme, dann komme ich mit jedem klar.“ Das brachte die junge Frau nun zum Lachen. „Komm, ich stelle euch einander vor.“, sagte sie schließlich.

Als sie das Zimmer wieder betraten, saß Takeru auf Hikaris Bettkante. Er sprang sofort auf und hielt Taichi seine Hand hin, um sich bei ihm vorzustellen. Sonst war er immer so selbstsicher und cool, doch nun wirkte er ziemlich nervös, was Hikari irgendwie süß fand. Der Ältere ging auf den Blonden zu und ergriff die Hand, die ihm entgegengestreckt wurde. Er sah ihm fest in die Augen und sagte dann: „Ich bin Taichi, freut mich, dass wir uns endlich mal kennenlernen.“ Erleichterung zeichnete sich auf Takerus Gesicht ab, als er zögerlich lächelte und antwortete: „Freut mich auch, ich bin Takeru.“ Hikari strahlte die beiden an. Das war doch besser verlaufen, als sie gedacht hatte.

„Wollen wir vielleicht zusammen essen?“, schlug sie vor, da die Stimmung doch noch etwas angespannt zu sein schien. Die beiden nickten, doch bevor Taichi Takerus Hand, die er noch immer gedrückt hielt, losließ, beugte er sich noch einmal vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Die Männer warfen sich noch einen Blick zu und der jüngere der beiden nickte mit ernster Miene. Dann lächelte Taichi ihn an, ließ seine Hand los und ging zur Zimmertür und auf den Flur hinaus. „Was hat er zu dir gesagt?“, fragte Hikari neugierig. Takeru schenkte nun ihr ein Lächeln, als er antwortete: „Dass er mich umbringt, wenn ich dir weh tue.“ Die junge Frau verdrehte die Augen. Ihr Bruder konnte es einfach nicht lassen.

Hikari und Takeru gingen nun ebenfalls hinunter und in die Küche. Taichi durchstöberte bereits den Kühlschrank nach etwas zu Essen. „Ich dachte, du wolltest nett sein.“, sagte die Brünette leise und stellte sich neben ihren Bruder. „War ich doch.“, gab dieser in normaler Lautstärke zurück. „Naja, aber meinem Freund zu drohen, ihn umzubringen, wenn er mir weh tut, ist nicht sehr nett!“, rief sie. „Deinem Freund?“, fragte nun jemand, den sie kurz ausgeblendet hatte. Hikari drehte sich zu Takeru um und sah ihn mit geröteten Wangen an. Auf seinen Lippen lag ein Lächeln. „Naja, ja?“, fragte sie unsicher.

Er streckte seine Hand aus und sie ging auf ihn zu, um sie zu ergreifen. Im nächsten Moment legte er seine Arme um sie und sagte: „Das hört sich sehr gut für mich an.“ Hikari lächelte ihn glücklich an. „Ich möchte euch ja wirklich ungern unterbrechen, aber was ist mit Daisuke?“, fragte Taichi vorsichtig und schloss den Kühlschrank. Hikari senkte den Blick und sah auf Takerus Brust. Sein Geruch und seine Umarmung gaben ihr die Sicherheit, die Worte, die für sie alles verändern würden, endlich laut auszusprechen: „Ich werde mich von ihm trennen.“ Dann hob sie ihren Kopf und blaue Augen trafen auf braune. Die beiden lächelten sich an. „Ich habe endlich auf mein Herz gehört.“, sagte sie.

„Das wurde auch wirklich Zeit!“, bestätigte Taichi. Auch auf seine Lippen hatte sich ein Lächeln gelegt. Das Wichtigste für ihn, war das Glück seiner Schwester. Er hatte sie noch nie so vollkommen zufrieden und glücklich gesehen, wie mit Takeru. Doch nun würde noch der schwierigste Teil kommen. Sie mussten es ihren Eltern sagen. Nicht nur, dass sich Hikari von Daisuke trennen wollte, sondern auch, dass Taichi mit Mimi zusammen war. Das würde alles verändern. Und auch wenn er wusste, dass ihre Eltern sie liebten und nur das Beste für sie wollten, hatte ihre Mutter im Laufe der Jahre doch auch viele Opfer für ihre Firma gebracht. Und ob sie es bewusst tat oder nicht, von ihren Kindern erwartete sie ebenso ein gewisses Maß an Bereitschaft, sich dem Wohl der Familie unterzuordnen.

Mimi kam aus einer normalen Familie, sie hatten keinen Einfluss. Ob ihre Eltern sie als Taichis Partnerin überhaupt akzeptieren würden? Und die Verbindung zwischen Hikari und Daisuke war eigentlich entstanden, um die Partnerschaft mit den Motomiyas zu festigen. Was bedeutete es für den Konzern, wenn sich die beiden trennten? Und über Takeru wusste Taichi eigentlich so gut wie gar nichts. Nur, dass er Journalismus studierte. Aber über seine Familie hatte Hikari nichts erzählt. Mit nachdenklichem Blick sah er seine Schwester an. Ihr Glück stand an erster Stelle. Für sie würde er alles tun, auch, wenn er dafür auf Seines verzichten musste.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tasha88
2022-03-04T14:13:00+00:00 04.03.2022 15:13
Hallochen :)

hmm, ich bin immer noch zwiegespalten - noch ist Kari mit Davis zusammen, sie geht ihm also fremd ...
jaaa ... nicht so toll.
aber schön, dass Taichi ihn wohl mag - und ihm gleich droht, etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten ;p

<Und ich gehe stark davon aus, dass es ein riesen theater mit ihrer Mutter gibt, wenn gleich beide Kinder ihnen mitteilen, dass die Arrangements nicht eingehalten werden.

Ich höre das Drama und auch das Chaos ganz laut rufen :)
Antwort von:  PanicAndSoul
04.03.2022 15:30
Drama und Chaos ist doch mein zweiter Name 😄
Aber keine Sorge, sie hat sich ja nun entschieden, also wird sie es Davis auch sagen 😊
Und dann kommt nochmal Drama (hoho)
Ja von Tai war doch auch nichts anderes zu erwarten, wer seiner Schwester weh tut, der sollte gewarnt sein 😂


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