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take me to the night we met

Destiel
von

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„Wiebittewas“, sagte Sam, wobei Dean von seinem Bruder quasi gescannt wurde. „Dean, hast du getrunken?“
 

 

Empört schnappte Dean nach Luft. Wieso hieß es immer sofort, er habe getrunken? Auch nüchtern hatte er beklop- interessante Einfälle. „Nein, hab’ ich nicht! Ich bin wirklich, ah, nun ja. Ein, eh, Engel.“
 

 

„Könntet ihr zwei Süßen das Gespräch vielleicht drinnen weiterführen?“, mischte sich Balthazar ein. „So zwischen Tür und Angel muss ja nun wirklich nicht sein.“
 

 

Mit einem Fingerschnippen seitens Balthazar befanden sich alle drei in Bobbys Wohnzimmer. Ein ‚Du musst mir zeigen wie das geht‘ lag Dean auf der Zunge, doch er konnte sich gerade so noch beherrschen. Dean nahm auf einmal so viele Gerüche wahr, die ihm vorher noch nie aufgefallen waren. Bobby sollte vielleicht mal darüber nachdenken, diesen alten stinkenden Teppich auszuwechseln. Das konnte man wirklich keinem zumuten.
 

 

„Ein Engel also.“ Sam ging einmal um seinen Bruder herum, der sich fühlte, als wäre er ein Ausstellungsstück. „Aber du siehst nicht anders aus als sonst auch … wie kam Cas überhaupt zu dem Schluss? Fühlst du dich irgendwie, na ja, anders, himmlischer?“
 

 

„Nein man! Und woher soll ich wissen welche Sicherung bei Cas durchgebrannt ist? Der Typ ist unberechenbar geworden.“
 

 

„Ich schätze mal, das wird nur Cassie selbst wissen.“ Balthazar ließ Dean keine Sekunde lang aus den Augen, auch nicht, als er sich an Bobbys Alkoholvorrat bediente. „Zugegeben, hätte ich‘s gewusst, hätte ich ihn davon abgeraten.“
 

 

„Was“, fragte Dean, „warum?“
 

 

„Vielleicht“, der Engel nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Glas, „weil der Himmel sich in einem Bürgerkrieg mit einem Erzengel und einen selbsternannten Gott befindet und jetzt, wir können uns wirklich glücklich schätzen, eine Pappnase wie du die Kraft eines Engels hat! Von der er natürlich keine Ahnung hat, wie man sie einsetzt.“
 

 

„Würdest du sagen, sie wäre mit der von Hulk vergleichbar?“
 

 

„Dean! Darum geht‘s jetzt nicht!“ Sams Augenrollen war gewissermaßen hörbar.
 

 

„Selbst ich, zu meiner eigenen Schande, habe keine Ahnung wie groß das Ausmaß deiner Gnade ist. Wie willst du sie denn dann beurteilen können?“
 

 

Dean schwieg. Es prickelte noch immer in ihm, wahrscheinlich würde sich das auch nicht legen. Sein Blick glitt abwechselnd von Sam zu Balthazar, die ihn beide an starrten, als hätte er irgendwas Intelligentes von sich gegeben. Schock und Besorgnis waren seinem Bruder fett und kursiv auf die Stirn geschrieben und Dean konnte es ihm nicht einmal übelnehmen. Er an Sams Stelle wäre vor Sorge fast umgekommen. Aber hey, er fühlte sich, abgesehen von einem unangenehmen Zwicken, welches ihn ständig an Cas (und seine Flügel) erinnerte, großartig!
 

 

„Gibt es einen Weg es rückgängig zu machen?“, wollte Sam wissen. „Was auch immer Cas mit ihm angestellt hat.“
 

 

„Woher zum Teufel soll ich das wissen? Bin ich Wiki-How?“ In einem weiteren Zug exte Balthazar seinen Drink. „Ich würde ja gerne sagen, es interessiert mich, aber …“ Balthazar schwieg. „Nun denn, sollte Raphael euch in die Finger bekommen, der deine Umwandlung bestimmt mitbekommen hat - Sam, Dean, es wäre schön, euch nicht kennengelernt zu haben. Viel Spaß noch.“
 

 

Flapp Flapp.
 

 

Und weg war der Engel.
 

 

„Wow“, brachte Sam hervor und schürzte die Lippen. „Balthazar wird sich wohl nie ändern.“
 

 

„Hilft mir trotzdem nicht weiter.“
 

 

„Na ja, dass nicht, aber vielleicht hat Bobby ja etwas Nützliches in seinen Büchern.“
 

 

Dean sah hinter Sam, auf das Sammelsurium das Bobby sein Eigen nannte. Gut möglich wäre es, obwohl die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch war. Das Problem war nur, dass Dean selbst alles andere als ein Bücherwurm war. Mit den Dingern hätte man ihn jagen können! Zwar musste er zugeben, dass ein paar literarische Werke schon ihren Hintern gerettet hatten, aber sich hinsetzen und etwas lesen (was kein Pornoheft war)? Nope, nicht mit ihm.
 

 

Angeekelt verzog er das Gesicht, während er auf die Bücherwand blickte. Seine Hand schwebte vor den verschiedenen Buchrücken und wartete nur darauf, zu zupacken. Ob sie überhaupt etwas finden würden?
 

 

Als Bobby wieder kam (wo war der alte Kauz überhaupt gewesen?), lagen schon etliche Wälzer um die Winchester herum - auf dem Boden oder neben ihnen auf den Tischen. Sam hatte gefühlt doppelt so viele Bücher durchgeblättert wie Dean. Frustriert schlug Dean das Buch zu und hätte es am liebsten vom Tisch gefegt. Kein einziges Buch konnte ihm seine Frage beantworten, geschweige denn, hatte sich genauer mit Engeln beschäftigt. Wie auch? Sie waren ja erst vor Jahren zum ersten Mal auf die Erde gekommen. Dank ihnen.
 

 

Es sah wirklich nicht gut für ihn aus.
 

 

„Jungs?“, kam es grummelnd von der Haustür, die Sekunden später zuschlug. „Ich hab da was für euch.“
 

 

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah Dean rüber zu seinem Bruder. Er hatte die grobe Vorahnung, dass Bobby damit kein Essen meinte. Oder seine Engel-Mutation. Sam zuckte nur mit den Schultern.
 

 

Bobby kam zu ihnen ins Wohnzimmer. „Verdammt nochmal, was habt ihr mit meinen Büchern gemacht?“
 

 

Ah, er wusste also nicht Bescheid.
 

 

„Jaaaah“, sagte Dean und blickte abwechselnd von den Büchern zu Sam und dann zu Bobby. „Wir suchen etwas über Engel.“
 

 

Kopfschüttelnd ging Bobby in die Küche. Dean hörte, wie der Kühlschrank auf und zugemacht wurde. „Was hat Cas jetzt schon wieder angestellt?“
 

 

Sam schloss sein Buch leise. „Vielleicht solltest du lieber zu etwas Stärkerem als Bier greifen.“
 

 

Und dann fing Dean wieder an zu erzählen, wie er Cas auf dem Feld begegnet war, dass Balthazar ihn aufgespürt und hier her geflogen hatte („Apropos, wir müssen noch Baby holen!“) und das er jetzt ein … ein Engel war und sie etwas suchten, um es rückgängig zu machen.
 

 

„Ein Engel?“, schnaufte Bobby. „Wie kam Cas denn auf die bescheuerte Idee?“
 

 

Das frag ich mich auch“, sagte Dean murmelnd und fühlte sich von Bobbys Anmerkung auch nur ein wenig beleidigt.
 

 

Für einen Moment schwiegen sie. Dann sagte Bobby, nachdem er überlegt hatte: „Ich bezweifle, dass jemand jemals so etwas schriftlich festgehalten hat. Ich mein, es war schon schwer genug überhaupt etwas über Engel in diesen Büchern zu finden.“
 

 

Dean beruhigte das sehr, er sank ein wenig tiefer in seinen Sessel. Seine bescheuerten Flügel ignorierte er dabei, obwohl sie mit allen möglichen Dingen in Berührung kamen. „Und jetzt?“ Gekonnt wich er allen Blicken aus. „Heißt das etwa, ich werde diesen beschissenen Heiligenschein gar nicht mehr los?“
 

 

„Hey, es gibt bestimmt eine Möglichkeit.“ Sein Bruder versuchte sich an einem Lächeln. „Vielleicht musst du einfach nochmal mit Cas red-“
 

 

„Als ob das was bringen würde!“, unterbrach er ihn stürzte aus dem Sessel, der sogleich polternd nach hinten kippte. „Cas denkt momentan nur an sich und an seinen Krieg!“
 

 

Bobby kratze sich am Kinn, während er Dean mit seinem Blick taxierte. „Ich hätte da einen Fall für euch, als kleine Ablenkung. In der Zwischenzeit könnte ich auch in Ruhe nochmal alte Gefallen einfordern. Vielleicht finde ich ja doch was raus.“
 

 

„Von mir aus.“ Dean rieb sich die Stirn. „Dann erzähl mal.“
 

 

Es war ein einfaches Salt ‘n Burn - nachdem sie von Bobby zu Baby gefahren wurden. Nur wenige Stunden später befanden sie sich in Rochester auf dem Friedhof. Dadurch, dass Dean noch nicht herausgefunden hatte, wie er seine Flügel entmaterialisieren konnte, war er so angespannt, dass Sam die Fahrt übernehmen musste. Was seine Laune nicht gerade steigerte.
 

 

Wenigstens war Sam so nett und kommentierte nicht Babys Beule. Aber wahrscheinlich wollte er einfach nur noch ein bisschen weiter leben.
 

 

Die Schaufel diente Dean als Armstütze, während er zusah wie Sam weiter buddelte. Ein Tinnitus machte sich in seinem Kopf breit, der immer stärker wurde. Intuitiv sah Dean sich um und erkannte eine verblasste Gestalt in Form einer Frau. Sekunden später spürten die Winchesters einen starken Windstoß, welchen sogar Sam von den Füßen riss.
 

 

„Fuck!“, fluchte Sam laut und richtete sich im Grab langsam wieder auf.
 

 

Dean reichte ihm seine Hand und half ihm mühelos aus dem Grab. Als er wieder stand, blickte er direkt in die trüben Augen der Frau. Im nächsten Moment wurde Sam wieder ins Grab geschleudert und die Erde, die sie ausgehoben hatten, fiel auf ihn drauf.
 

 

Die Frau lachte kalt, als sie zusah, wie Sam begraben wurde. Dean schien sie gar nicht zu bemerken.
 

 

„Sam!“, rief Dean und schlug reflexartig aus. Mit einem Zischen verschwand die Frau. „-the fuck?“
 

 

Sam kroch ein weiteres Mal hervor. Dreckig und missgestimmt blickte er zu Dean. „Alter, worauf wartest du noch? Hilf mir!“
 

 

Dean stieg zu seinem Bruder ins Grab. Zu zweit war das Begräbnis schnell ausgeschaufelt und das Skelett lächelte ihnen unschuldig entgegen. Schnell kippten sie Benzin und ein Streichholz in die Grube. Der Wind legte sich wieder. In der Ferne verblasste ein grölendes Lachen.
 

 

Mit seinem verdreckten Ärmel wischte sich Sam über seine verschwitzte Stirn. „Was ein scheiß Tag.“ Hinter ihm ging die Sonne langsam auf.
 

 

„Jepp“, meinte Dean nur. Er versuchte so gut wie möglich diesen Piep-Ton in seinen Ohren zu ignorieren. „Komm, lass uns schnell abhauen. Du brauchst ganz dringend ‘ne Dusche. Mann, stinkst du nach verfaulter Erde.“
 

 

Sam zog das beste Bitch-Face das er seit langem gesehen hatte, ließ es sich aber nicht zweimal sagen und stelzte zurück zu Baby. Selbstverständlich beanspruchte er den Fahrersitz. Dean verzog das Gesicht. Diesen ekligen Geruch würde er nie wieder aus dem Leder bekommen! Er griff zur Türklinke. Ein markerschütterndes Geräusch erklang.
 

„Son of a bitch!“ Deans Ruf hallte über den ganzen Friedhof, während er mit großen Augen auf die Tür starrte, die er locker in der Hand hielt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, erstmal etwas Normalität, bevor es mit der Action weiter geht.
Im nächsten Kapitel bekommt Dean seine Flugstunden ;) Komplett anzeigen

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