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Akatsuki in: Eine Weihnachtsgeschichte

Die drei nervigen Geister
von
Koautor:  Shino-X

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Der dritte Geist

Da stand er nun. Völlig durchgefroren auf dem Dach seines eigenen Hauses. Mann, war ihm das peinlich. Wer verlegte den auch schon seinen gesamten Schlüsselbund? Und viel wichtiger: Wer hatte wirklich all seine verdammten Schlüssel an einem Schlüsselbund? Selbst mit allen seiner sechs Körper und der ultimativen Sehkraft hatte er ihn nicht finden können. Normalerweise war Konan in solchen Situationen immer für ihn da, aber die war nun bereits seit Stunden weg und er machte sich langsam Sorgen. Hatten seine Mitglieder sich spontan zu einer jährlichen Weihnachtsfeier entschieden, zu der er nicht eingeladen worden war und sich dort mit ihr zusammen betrunken? Konan war doch nicht mal mehr ein Leicht-, sondern bereits ein Untergewicht! Horrorbilder von Konan wie sie unter dem Einfluss von Alkohol oder sogar anderen Drogen auf der Couch lag, umgeben von den ebenso unzurechnungsfähigen anderen Mitgliedern. Wer würde den Krankenwagen rufen, wenn sie eine Alkoholvergiftung hatte?
 

Schnell verdrängte er diese Gedanken aus seinem Kopf. Wahrscheinlich war sie höchstens leicht angetrunken und spielte gerade Brettspiele mit den anderen, weil sie zu höflich gewesen war, um abzulehnen. Auf der anderen Seite war sie vielleicht auch zu höflich gewesen, um andere Sachen abzulehnen, aber daran wollte er gerade gar nicht denken.
 

Also dann. Es war an der Zeit, Konan zurückzuholen. Und dabei konnte er seinen Angestellten gleich die kleinen „Danke für ein weiteres Jahr guter Zusammenarbeit (außer bei dir Kakuzu, weil du schon wieder drei deiner Partner umgebracht hast)“ – Geschenke überreichen. Er war schon der raffinierteste Boss, den es gab.
 

Als Kakuzu das dritte Mal in dieser Nacht aufwachte, starrte er direkt in die toten, roten Augen des dritten Geists. „Verdammt, Itachi.“ Der junge Mann hockte geradezu auf ihm. Immer noch liegend versuchte Kakuzu, ihn so behutsam wie es ihm nur möglich war von sich runterzuschieben. „Haben sie jetzt auch dich erwischt?“ Itachi sagte nicht dazu und kletterte vom Bett runter. „Wohin geht es jetzt?“ fragte Kakuzu seufzend, als er ebenfalls aufstand. Itachi starrte ihn schweigend an, dann wies er auf die Tür. „Draußen war ich schon. Ich dachte, dass du mir nun Schuldgefühle bezüglich meiner Zukunft einjagen möchtest.“ Ein Augenrollen kam von seiner neuen Begleitung, die immer noch auf die Tür wies. „Ist ja schon gut. Aber ich hoffe, es geht schnell. Ich habe heute Nacht schon genug Schlaf verloren.“ Damit folgte er Itachi und ehe er sich versah, standen sie beide ganz woanders.

Plötzlich war helllichter Tag. Die Umgebung glich einer Wüste und riesige Bäume, allesamt abgestorben, waren das einzige, das man in der Entfernung erkennen konnte. Itachi und er standen in der Mitte eines riesigen Kraters, der einen Meteoreinschlag vermuten ließ oder zumindest, dass Deidara diesem Ort einen Besuch abgestattet hatte.
 

„Wo zum Teufel sind wir hier?“ Kakuzu schaute sich nach allen Seiten um. Hier war weit und breit nichts abgesehen von ihnen und diesen Bäumen. „Seltsam,“ kommentierte Itachi das ganze nur. „Und mindestens genauso wichtig: Wann sind wir?“ meckerte Kakuzu weiter. Itachi blieb still und musterte die Umgebung beinahe verwirrt. „Das wird mir hier zu blöd. Ich gehe jetzt.“ Kakuzu setzte bereits dazu an, die Szene zu verlassen. Zwar hatte er keine Ahnung, wie er wieder in die Vergangenheit gelangen würde, aber er hatte kein Problem damit, sein Leben in der Zukunft zu verbringen. Das würde er irgendwann ja sowieso müssen. Er stoppte in seinen Schritten, als er Itachis Stimme hinter sich hörte: „Hier müsste eigentlich dein Grab stehen.“ „Davon sehe ich ja nicht viel,“ schnaubte Kakuzu zur Antwort. „In der Tat nicht,“ musste auch Itachi zugeben, „aber das ist nicht alles. Wir befinden und nur ein Jahr in der Zukunft.“ Daraufhin konnte Kakuzu nur abfällig lachen. Er sollte also nächstes Jahr zu dieser Zeit im zarten Alter von nur 91 Jahren verstorben sein? „Und mein Grab?“ fragte er. „Es gibt keins,“ sagte Itachi kalt. Kakuzu musste lächeln. „Wen wundert’s?“ fragte er Itachi spöttisch. „Niemanden,“ stellte dieser fest, „aber es muss nicht so kommen.“ Er ließ seine Worte kurz einsinken, bevor er fortfuhr: „Momentan bist du komplett allein. Es gibt niemanden, der dich liebt. Wahrscheinlich weißt du nicht einmal, was Liebe bedeutet.“ Mensch, Liebe schien heute ja wirklich das Wort des Tages zu sein. „Glaub mir“, antwortete Kakuzu ihm, „wenn man so alt ist wie ich, kennt man einige Worte. Manchmal verfluche ich mein gutes Gedächtnis.“ „Das ändert nichts daran, dass du niemanden in deinem Leben hast, der sich um dich kümmert. Weder Freunde noch Familie.“ Kakuzu verkniff sich eine abfällige Bemerkung über Itachis Familiensituation. „Aber es ist nicht zu spät, dich zu ändern“, fuhr Itachi fort. „Wenn du dich weniger für dein Geld und mehr für die Menschen um dich herum interessieren würdest, könntest du verhindern, so zu enden.“ „Was hat das eine denn mit dem anderen zu tun?“, fragte er gereizt. Itachi schien darauf keine Antwort zu wissen. „Und wenn es jemanden gäbe“, fuhr Kakuzu fort, „der mir wichtig ist, würde ich ihm verbieten, ein Grab für mich anzuschaffen. Ich möchte nicht, dass Leute meinetwegen verarmen. Weißt du eigentlich, wie teuer so ein Stellplatz auf dem Friedhof ist?“ „Dein Tod ist nicht das einzige, das uns in der Zukunft erwartet“, sprach Itachi weiter, ohne auf Kakuzus Einwände einzugehen. „Denn der arme Tiny Tobi wird auch sterben, an der Krankheit, die ihn hinwegrafft.“ Er klang nun beinahe traurig. „Verdammt, wann versteht ihr endlich, dass mir komplett egal ist, wie es Tobi geht?“, donnerte Kakuzu. Ihm ging diese Landschaft langsam auf die Nerven und er wollte sich keine Minute länger von Itachi mit diesem Familiengefasel vollquatschen lassen. Seine Worte prallten an den kahlen Bäumen ab und sein Echo war überall zu hören, wie eine Herde wilder Tiere, deren Fußstapfen durch die Steppe hallten. „Selbst wenn dir andere Menschen egal sind“, versuchte Itachi es weiter, ohne sich von Kakuzus Gebrüll beirren zu lassen, „kein Geld der Welt wird dir jemals wahre Freude kaufen können.“ „Oh doch!“ widersprach Kakuzu ihm. Eigentlich wollte er gerade anfangen, von seiner enormen Büchersammlung zu sprechen, das Einzige, was seinem Leben noch einen Sinn gab, aber dann kniff er dir Augen zusammen und versuchte in die Entfernung zu spähen. Was er anfangs noch für sein Echo gehalten hatte, war nun immer lauter geworden und dort in der Distanz konnte er tatsächlich sehen, wie sich etwas bewegte. „Was ist das?“, fragte er Itachi verwirrt. „Was denn? Ich sehe nichts,“ antwortete dieser beunruhigt. „Dort hinten, sind das etwa-“ plötzlich erzitterte der Boden unter ihren Füßen. Die beiden Shinobi sprangen aus dem Krater heraus und Kakuzu konnte sehen, wie der Boden seines vermeintlichen Todesorts aufbrach. Personen sprangen aus dem Krater hervor, komplett in weiß gekleidet. Nein, bei näherer Betrachtung konnte er erkennen, dass sie allesamt nicht trugen. „Zetsu?“, fragte Itachi. Er schien genauso verwirrt, wie Kakuzu selbst es war. „Eine ganze Armee von ihnen“, stellte er fest. „In der Tat.“ Die Situation schien Kakuzu so abstrakt, dass er nicht einmal die Energie aufbringen konnte, genervt zu sein. Dann fasste er sich wieder. „Was zum Geier ist hier los?“, brachte er hervor, obwohl er sich sicher war, dass nicht einmal Itachi als der dritte Geist ihm das erklären könnte.
 

„Was macht ihr denn noch hier?“, fragte plötzlich eine barsche Stimme. Hinter ihnen war ein Mann erschienen, maskiert und ziemlich angepisst. „Los, an die Front mit euch! Ich bezahle euch hier nicht für’s Rumstehen!“ „Tobi?“ Kakuzu wandte sich unsicher an Itachi. Dann lächelte er. „Anscheinend lebt er ja doch noch. So viel zum Thema, ich sei an seinem Tod schuld.“ „An seinem Tod wohl nicht,“ gab Itachi zu, „aber durch deinen schlechten Einfluss ist er nun so geworden. Wusstest du denn nicht, dass der Junge zu dir aufblickte?“ Er wandte sich zu Kakuzu, in seinen Augen ein beinahe bösartiges Funkeln.

„Dein Geiz und deine Selbstsucht“, begann er einen erneuten Versuch, Kakuzus Herz zu bekehren, „haben den nächsten Ninja-Weltkrieg ausgelöst. Du warst wie ein Vater für ihn und anstatt ihn wie einen Sohn zu behandeln, hast du sein Vertrauen ausgenutzt, um Profit daraus zu schlagen.“ „Das hast du ja gerade ganz toll improvisiert, vor allem mit deinem Familienbezug, aber glaubst du wirklich, dass mich das interessiert?“, fragte Kakuzu ihn gereizt. „Das sollte es.“ Die beiden standen für einen Moment regungslos im Schlachtgetümmel und warfen einander böse Blicke zu. „Moment mal, ist gerade Hanzo der Salamander an uns vorbeigelaufen?“ Kakuzu war von dieser modernen Kriegsführung mehr als nur verstört. „Lenk jetzt nicht ab“, mahnte Itachi ihn, ohne auch nur annähernd in dir Richtung zu gucken, in die er zeigte. „Er war so ein guter Junge und nun ist er verkommen“, versuchte Itachi es weiter. Innerlich ekelte es ihm, dass er gerade versuchte, Madara als unschuldiges und hilfloses Kind darzustellen. „Ja, diese Armee aus Zetsus und Zombies ist wirklich verstörend“, knurrte Kakuzu. Er hatte nicht geglaubt, dass Tobi in der Lage war, so etwas auf die Beine zu stellen.

„Aber das alles hier muss nicht passieren“, sprach Itachi ihm beinahe ermutigend zu. „Wenn du dich seiner annimmst, kann er vielleicht zu einem besseren Menschen heranreifen und dieser Krieg, sowie dein Tod“, letzteres betonte er besonders, „kann verhindert werden. Wende dich von deinem Geld ab und dem zu, was wirklich wichtig ist.“ „Ähhh…“ Kakuzu überlegte einen Moment, was damit gemeint sein könnte. „Familie“, half Itachi nach. „Ist dieser Trip bald vorbei?“, ignorierte Kakuzu die Rede, die ihm gerade gehalten wurde. „Ich möchte nämlich schleunigst wieder zurück.“ „Ja, das ist er“, murmelte Itachi ein wenig beleidigt und beide setzten zum Gehen an, als Kakuzus plötzlich umfiel. Er spürte einen kurzen Schmerz am Hinterkopf, dann schien alles taub zu werden. Über sich erkannte er verschwommen Itachi, der ihn schüttelte, seinen Namen wiederholte. Dann wurde alles schwarz.
 

„Warum hast du das getan?“ Ein Mann war hinter Madara, der Kakuzu gerade eine mit seinem Fächer übergehauen hatte, aufgetaucht. War das Orochimaru? Itachi war sich nicht ganz sicher, er hatte dieses ekelhafte Kriechtier schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Die Ähnlichkeit zu ihm war zumindest bemerkenswert. „Kabuto, warum machen die hier nichts?“, fragte Madara seinen Verbündeten aufgebracht. „Ich habe dir doch gesagt, dass die Reinkarnation noch nicht ganz ausgereift ist, okay? Ich tue hier mein Bestes. Und du weißt doch, Madara, dass man ein Genie niemals hetzten sollte.“ Kabuto lächelte böse. „Aber die standen die ganze Zeit nur rum und haben nichts getan! Jetzt sieh nur, wie leicht der auszuknocken war! Deine Ware ist Schrott!“, brüllte Madara das geschuppte Etwas an. Itachi hatte genug gehört. Wenn er Leute streiten sehen wollte, dann konnte er genauso gut Zeit mit den anderen Mitgliedern verbringen. Die hassten sich ja auch alle gegenseitig. Nur ein Fingerzeichen und Kakuzu und er waren weg.
 

Hidan wurde durch ein merkwürdiges Kratzen geweckt, das vom Kamin kam. Endlich war der alte Sack da. Es war bereits drei Uhr, Hidan hatte ihn früher erwartet. Gespannt zückte er seine Sense und schlich in Richtung Feuerstelle. Ihr Kamin bereitete dem Alten wohl Probleme. Kein Wunder bei dem Bauch. Den schien er plötzlich eingezogen zu haben, als er den Schornstein nach anfänglichen Beschwerden ohne weiteres hinunterglitt. Mit einem Krachen landete er auf dem spärlichen Feuerholz, das noch nicht angezündet worden war, weil alle es für den absoluten Notfall hatten aufsparen wollen. Kaum war der fette Bastard aufgestanden, hatte er bereits Hidans Klinge am Hals. Seltsam, ging es ihm durch den Kopf. Der Alte trug gar nicht die roten Klamotten aus der Werbung. Um einiges dünner war er auch. Hidans Blick glitt den schwarzen Mantel hoch, bis er direkt in das Rinnegan ihres Anführers starrte. „Hidan,“ sagte Pain kalt, während er seine Kleidung vom Ruß freiklopfte und die roten Wolken auf seinem Umhang offenbarte. Keiner wandte seine Augen von denen des anderen ab. „Was wird das hier?“ In Pains Stimme klangen keinerlei Emotionen mit. „Chef,“ kam es Hidan über die Lippen. Er machte einen vorsichtigen Schritt nach hinten. Dann stürmte er los, aber es war bereits zu spät.



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