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Peinlicher Polizeieinsatz

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Peinlicher Polizeieinsatz

Hätte Jodie kein Problem und würde sie nicht zwingend Shuichis Hilfe brauchen, hätte sie ihn nicht angerufen. Glücklicherweise war er direkt ans Telefon gegangen und hatte ihr ruhig zugehört. „Wo bist du?“, wollte er von seiner Kollegin wissen. Er mochte die Stille nicht, die sich gerade bildete. „Jodie? Sag mir bitte wo du bist.“

Die Agentin schluckte und nannte ihm die Adresse. „Wie…wie lange brauchst du her?“

Shuichi stieg in seinen Wagen, steckte das Handy in die Freisprechanlage und schnallte sich an. Anschließend startete er den Motor und sah auf die Straße. Shuichi reihte sich in den Verkehr ein und überlegte. „Bei dem bisherigen Schritttempo und in Anbetracht an die Strecke, wird es wohl etwa 45 Minuten dauern. Wenn ich will, schaffe ich es aber auch in 30 Minuten.“ Shuichi schmunzelte. Wenn es sein musste, hatte er einen Bleifuß und wenn es nicht anders ging, konnte er auch die anderen Autofahrer ignorieren. Nahm er auf niemanden Rücksicht, würde er sogar noch schneller sein. Allerdings durfte er nicht auffallen – nicht am helllichten Tage.

„Danke, Shu“, murmelte Jodie erleichtert. „Fahr bitte vorsichtig. Ich will nicht, dass dir irgendwas passiert...und mach bitte nichts Unüberlegtes.“

„Jaja, mach dir keine Sorgen“, fing der Agent an. „Mir passiert schon nichts. Ich weiß schließlich was ich tu. Wir hören uns also in spätestens 45 Minuten. Stell dein Handy auf lautlos und bleib wo du bist. Wenn ich da bin, ruf ich dich an, und erst dann kommst du raus. Nicht eher“, fügte er hinzu und legte auf.

„Danke, Shu“, wiederholte Jodie, hörte allerdings nur noch das Tuten am anderen Ende der Leitung.

Shuichi blickte nach vorne auf die Straße und betätigte das Gaspedal. Nach einer Weile fuhr er immer schneller, bis er wieder langsamer werden musste. Manchmal verstand er einige Autofahrer nicht. Die Straße war frei und sie fuhren dennoch nur Schritttempo. Natürlich hielten sie sich an die Tempobegrenzung, dennoch gab es einen gewissen Spielraum. Genervt betrachtete der Agent den Wagen vor ihm und den, der vor diesem war. Vermutlich gab es noch mindestens einen, wenn nicht sogar zwei weitere Autos davor, aber er wusste nicht, warum sie sich gerade jetzt so verhielten. Ob die Organisation alles geplant hatte und versuchte ihn von Jodie fernzuhalten? Akai biss sich auf die Unterlippe und ging seine Optionen durch. Anschließend schaltete er das Radio an und hoffte auf eine Meldung, dass sich in der Nähe ein Unfall ereignet hatte. Aber es wurde nichts berichtet und nach einem Stau sah es auch nicht aus.

Shuichi ärgerte sich über solche Autofahrer. Da Jodie aber in Gefahr war, hatte er keine andere Wahl mehr. Auf der Gegenspur war weit und breit kein Wagen unterwegs. Aus diesem Grund betätigte der Agent den Blinker und setzte zum Überholen an. Der erste Wagen war kein Problem und auch beim zweiten Wagen hatte er keine Schwierigkeit. Durch den Rückspiegel sah er, dass die Autos ihr Tempo drosselten, sodass er gut einscheren konnte. Eine Weile fuhr er hinter den nächsten Fahrzeugen, dann beschleunigte er erneut und begann mit dem nächsten Überholmanöver. Dann stockte ihm der Atem. „Verdammt“, murmelte Shuichi leise. Nun verstand er, warum die Autos so langsam gefahren fahren. Shuichi scherte hinter dem Polizeiauto wieder ein, doch schon kurz darauf wurde die Polizeikelle aus dem Fenster gehalten.

„Großartig“, sagte der Agent zu sich selbst. Er konnte nicht einmal Jodie informieren, da sie sein Telefonat sicherlich als Ablenkung werten würden. Hielten sie ihn deswegen noch länger auf, hatte Jodie bald wirklich ein Problem.

Akai folgte dem Polizeiwagen bis zur nächsten Abzweigung und verlangsamte das Tempo immer mehr. Der Wagen hielt vor ihm an und auch er parkte am Seitenstreifen.

Eine junge Frau stieg aus und kam zu ihm. Shuichi kannte sie von Bildern – Yumi Miyamoto – die Freundin seines jüngeren Bruders. Akai hoffte, dass Shukichi keine Bilder von ihm gezeigt hatte. Sie klopfte an die Fensterscheibe, die Akai herunterkurbelte.

„Sie wissen, warum ich Sie angehalten habe?“, fragte Yumi.

„Weil ich zu schnell gefahren bin und überholt habe“, antwortete Akai ruhig.

„Bitte reichen Sie mir Führerschein und Fahrzeugpapiere.“

Akai seufzte und holte die Unterlagen heraus. Er reichte sie ihr und wartete. „Hören Sie, ich weiß, das klingt nun wie eine billige Ausrede, aber ich muss dringend zu einer Freundin.“

Yumi sah ihn an. „Das stimmt. Es klingt wie eine Ausrede. Dennoch müssen auch Sie die Überprüfung abwarten, Herr…Akai.“ Yumi holte ein kleines Lesegerät heraus und überprüfte die Daten.

Verdammt, sagte sich der Agent. Nun ärgerte er sich, dass er nicht langsamer gefahren war. Jetzt hatte er erst recht ein Problem und damit auch Jodie. Kam er nicht rechtzeitig an, würde er es sich nie verzeihen.

Yumi machte weiter. „Gut, ich schreibe Ihnen jetzt noch einen Strafzettel und dann können Sie weiter fahren. Ich möchte Sie heute aber nicht noch einmal beim Rasen erwischen. Und auch nicht bei einem Überholmanöver mit möglichem Gegenverkehr möchte ich Sie nicht erneut erwischen.“

„Verstanden“, murmelte Shuichi. Doch er wusste, dass er das Gleiche erneut tun würde. Dieses Mal würde er sich nur vergewissern, dass nicht erneut ein Polizeiwagen in der Nähe war. Akai nahm den Strafzettel entgegen und legte ihn auf den Beifahrersitz.

„Schönen Tag noch“, sagte Yumi und ging zurück zum Polizeiwagen.

„Verdammt.“ Akai ballte die Faust, fuhr dann aber wieder los. Als er in den Rückspiegel blickte, seufzte er. Der Polizeiwagen fuhr direkt hinter ihm. Prüfte sie nun, ob er sich auch tatsächlich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielt? Oder fuhr sie zufällig in die gleiche Richtung wie er?

Um nicht erneut heraus gewunken zu werden und Zeit zu vergeuden, hatte der Agent keine andere Wahl als sich dem Tempo anzupassen. Dieses Mal achtete er penibel auf die Geschwindigkeitsbegrenzung. Trotzdem wählte er über die Freisprechanlage Jodies Nummer.

„Shu? Wo bist du?“, wisperte sie in das Telefon.

„Ich brauch etwas länger. Hältst du noch durch?“

„Ja, alles in Ordnung bei mir“, antwortete sie leise. „Bist du…angehalten worden?“

Überrascht sah Akai auf die Straße. „Woher…?“ Woher wusste sie was passiert war? Soweit er wusste, kannten sich Jodie und Yumi nicht. Und Yumi konnte auch nicht wissen in welcher Verbindung er zu Jodie stand. Aber wie hatte sie dann davon erfahren?

„Weibliche Intuition.“



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