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Unerwartetes Wiedersehen

Elsa x Mario
von

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Kapitel 9

"Herein spaziert." Mario hatte die Zimmertüre geöffnet und hielt sie nun für Elsa auf, ehe er ihr in das Zimmer im Wohnheim folgte.

Die junge Frau sah sich neugierig um. Rechts von ihr befand sich in einer Nische eine kleine Küchenzeile, rechts an der Wand eine Türe, die wohl ins Bad führen dürfte. Sie trat weiter in den Raum hinein. Auf jeder Seite stand ein schmales Bett, gerade aus, unter einem großen Fenster, zwei Schreibtische mit jeweils einem Schreibtischstuhl. Vor den Betten, an den Fußenden, standen schmale Kleiderschränke. Über den Betten waren Regale angebracht. Rechts wirkte alles unordentlich, links hingegen …

"Das ist meine Seite", erklärte Mario und deutete auf die ordentliche.

"Das hatte ich mir tatsächlich gerade gedacht", sagte Elsa und ging schmunzelnd zu Marios Schreibtisch. Sie stellte ihre Handtasche auf diesen und griff nach dem Bilderrahmen, der dort stand.

"Bist du etwa etwas nostalgisch?", fragte sie, immer noch schmunzelnd.

Mario legte nervös seine Hände auf seinen Rücken. Er konnte sich seine angespannte Stimmung nicht erklären, es war ja schließlich nichts dabei, dass sie hier in seinem Zimmer war. Und trotzdem …

"Die Kickers haben mir halt viel bedeutet, tun sie auch heute noch."

"Das glaube dir sofort. Gregor hat das gleiche Bild, mit dir als Torwart drauf, auch bei sich im Zimmer stehen. Zu Hause bei unseren Eltern schon immer und auch in unserer Wohnung hat er es aufgestellt. Es hat mich immer daran erinnert, auch heute noch, dass du einfach ein essentieller Teil der Kickers warst und auch bist."

Sie lächelte ihn an und sah wieder auf das Bild zurück. Erst jetzt bemerkte sie, dass in der linken unteren Ecke noch etwas unter dem Glas steckte.

"Was ist denn das?", fragte sie, hob den Bilderrahmen schräg und bewegte ihn hin und her. Ein glänzendes Material mit einem Fußballaufdruck. Sie hob es ins Licht und als sie es erkannte, erstarrte sie in ihrer Bewegung, ehe sie den jungen Mann mit großen Augen ansah. "Ist das etwa …?"

Schnell nahm er ihr den Bilderrahmen aus der Hand und legte ihn mit dem Bild nach unten auf seinen Schreibtisch.

"Das ist nichts", murmelte er.

Ein breites Grinsen zog sich über ihr Gesicht. "Nichts? Ich habe gedacht, darin eine Pralinenverpackung zu erkennen, eine ganz bestimmte. Vielleicht von einer Praline, die ich dir mal …"

Sie durfte nicht aussprechen, da fiel ihr Mario, der jetzt hochrote Wangen hatte, ins Wort.

"Auch das hat mir halt etwas bedeutet. Das war meine erste Praline zu Valentinstag. Also … die erste, die für mich eine Bedeutung hatte."

"Und nur deshalb hast du sie behalten?" Elsa sah ihn neugierig an.

Er schüttelte seinen Kopf. "Nein, das alleine war nicht der Grund."

Sie trat dicht vor ihn. "Aha, welcher noch?"

Mario legte seinen Kopf schräg und sah sie an. "Sie war von einer Person, die mir damals sehr wichtig war."

Nun färben sich ihre Wangen rot. Doch das Lächeln, das erschien, lenkte davon ab. "Und die Praline war für eine sehr wichtige Person."

Auch er lächelte und beide hingen ihren Erinnerungen nach.
 

Schließlich atmete Mario tief ein und wieder aus. "Ich gehe schnell duschen, ja?"

Elsa nickte und trat zu seinem Bett, auf das sie sich setzte, ehe sie einen Finger hob. "Vergiss nicht, dass du dann nur mit einem Handtuch bekleidet hier rein kommen musst."

Mario hob belustigt seine Augenbrauen. "Ah ja?"

"Natürlich, so hast du mich ja auch schon erwischt. Wir müssen für ausgleichende Gerechtigkeit sorgen, jetzt will ich dich so sehen."

Der junge Mann musste laut lachen und lief zum Bad. "Ich versuche daran zu denken."

Elsa schüttelte lächelnd ihren Kopf, ehe sie nach dem Buch griff, das auf Marios Schreibtisch lag.
 

~~~
 

Es dauerte vielleicht eine Viertelstunde, dann stoppte das Rauschen im Bad und nochmal zehn Minuten später ging die Badezimmertüre auf. Elsa sah auf und erstarrte, während sich ihre Augen weiteten. Mario hatte nicht ganz getan, was sie ihm gesagt hatte. Er trug eine Jeanshose, doch er war oberkörperfrei. Und alleine dieser Anblick sorgte dafür, dass Elsas Mund trocken wurde. Er sah so … unglaublich gut aus, attraktiv, heiß, sexy - jedes dieser Worte passte zu ihm. Er war trainiert, ein Sixpack zierte seinen Körper und sie konnte ihren Blick kaum davon nehmen. Ohne dass es ihr bewusst war, stand sie auf und trat zu ihm. Mario bemerkte den Ausdruck in ihren Augen und musste schlucken. Ihm wurde heiß, als sie auf ihn zukam und direkt vor ihm stehen blieb. Ihre Hand griff nach dem Bund seiner Hose.

“Das …”, sie räusperte sich leise, “also das ist kein Handtuch”, gab sie mit heiserer Stimme von sich und sah zu ihm auf.

Mario blinzelte, ehe er eine Hand hob, sie an sich ziehen und küssen wollte, denn das Verlangen danach, ihr endlich so nahe zu kommen, überkam ihn in diesem Moment und alles andere wurde in den Hintergrund verdrängt … als hinter ihnen die Zimmertüre aufging.

“Hey”, erklang eine Stimme und gleich darauf das Geräusch der sich wieder schließenden Türe. “Ohlala, Mario, was ist denn hier los? Hatten wir nicht besprochen, dass wir in so einem Fall eine Socke an der Türklinke draußen befestigen?”

Elsa und Mario sahen den jungen Mann mit großen Augen an, der hereingekommen war und sie angrinste.

“Ähm …” Mario sah zurück zu Elsa, der erst jetzt bewusst wurde, was sie gerade tat und mit hochroten Wangen schnell einen Schritt zurück trat, ihre Hände steckte sie in ihre Hosentaschen. Sein Blick wanderte zu seinem Mitbewohner, der ihn immer noch breit angrinste und seine Augenbrauen hob.
 

“Also? Die Socke?”

Mario seufzte auf und schüttelte seinen Kopf. “Das war eine dumme Idee von dir. Und außerdem hast du das ja auch nie gebraucht, zumindest habe ich noch nie eine Socke da draußen gesehen.”

“Okay, Treffer, versenkt. Aber du hast bisher ja auch niemanden mit hierher gebracht. Wie hast du das denn jetzt geschafft?” Der Blick des neu Angekommenen richtete sich auf die Begleitung seines Mitbewohners.

Diese kicherte, ehe sie einen Schritt auf ihn zutrat und ihm ihre Hand entgegen streckte. “Hallo, ich bin Elsa, eine alte Freundin von Mario.”

Er ergriff ihre Hand und seine Augenbrauen hoben sich, ehe er zu dem Torwart sah. “Ist das etwa die Elsa?”

Diese legte ihren Kopf schräg und sah ebenfalls zu Mario. “Was heißt hier denn die Elsa?”

Er erwiderte ihren Blick. “Soweit ich es bei unserem ersten Wiedersehen richtig verstanden habe, hat Asuka von deinem Mario gesprochen.”

“Touché.” Sie schmunzelte und wand sich erneut dem jungen Mann zu, der immer noch ihre Hand hielt.“Ich weiß zwar nicht, was genau er erzählt hat, aber ja, ich gehe mal davon aus, dass ich die Elsa bin, die du meinst.”

Er lachte auf. “Schön, dich endlich mal persönlich kennenzulernen. Ich bin Jaro und ich wohne mit dem da”, er deutete mit seinem Zeigefinger seiner freien Hand auf Mario, “zusammen. Ich weiß nur nicht, wer von uns es schwerer hat.”

Elsa kicherte erneut. “Ich glaube, da kann ich nicht mitreden.”

“Vielleicht ja irgendwann.” Jaro lachte auf, ehe er erneut auf seinen Mitbewohner deutete. “Also der redet seit ein paar Wochen pausenlos nur noch von dir. Und davor hat er auch schon das ein oder andere Mal … sehr oft, von dir erzählt, von dem Mädchen, in das er damals so verliebt war und das …”

“Okay, Jaro, du darfst aufhören zu reden. Elsa, ich glaube, wir müssen gehen.”

Mario schob sich zwischen die beiden, ehe er zu seinem Kleiderschrank ging und aus diesem ein T-Shirt nahm, das er sich überzog. Mit weiteren Griffen zog er eine Jacke an, steckte seinen Geldbeutel und seinen Schlüssel ein, ehe er das Buch in die Hand nahm, das Elsa auf seinem Bett hatte liegen lassen, mit der anderen Hand nach ihrer griff und sie hinter sich herzog.

“Bis morgen, Jaro”, richtete er an seinen Mitbewohner und öffnete die Zimmertüre.

“Einen Moment noch.” Elsa zog ihre Hand aus seinem Griff und ging zurück zu seinem Schreibtisch, von dem sie ihre Handtasche nahm. Sie wand sich Jaro zu. “Es war nett, dich kennenzulernen.”

“Das fand ich auch. Das Gesicht zu einer Erzählung zu kennen, ist nicht schlecht”, erwiderte er.

Elsa nickte lächelnd, ehe sie nach draußen zu Mario ging, der bereits in den Flur getreten war.

“Gib das her”, richtete sie an ihn und nahm ihm das Buch aus der Hand, das sie in ihre Handtasche steckte.

“Danke.” Mario lächelte sie an.”Entschuldige das gerade bitte. Jaro ist an sich ein ganz cooler Typ.”

Seine Gegenüber schmunzelte, ehe sie sich kurzerhand bei ihm einhakte. “Ja, ich fand ihn auch gar nicht unsympathisch. Ihr scheint euch gut zu verstehen, sonst hättest du ihm doch sicherlich nicht von … mir erzählt.”

Mario nickte. “Ja. Schade nur, dass es nicht mehr lange so ist.”

Die junge Frau sah fragend zu ihm auf. “Beendet er sein Studium und zieht aus?”

Als Antwort bekam sie ein Kopfschütteln. “Nein, ich habe das Zimmer nur für ein Jahr bekommen, daher muss ich mir jetzt dann etwas Neues suchen.”

“Oh, das ist aber doof. Hier ist es oft schwer, etwas zu finden.”

“Richtig, aber das wird schon werden.” Mario zuckte mit seinen Schultern.

Elsa drückte sich sanft an ihn. “Ansonsten schläfst du einfach ein paar Tage bei Gregor und mir auf dem Sofa.”

Mario sah sie von der Seite aus an. “Na mal schauen, ob ich mich da dann beeile, etwas zu finden …” Und schon bekam er ihren Ellenbogen zu spüren.
 

~~~
 

Elsa wischte mit dem Lappen über die Theke, ehe sie ihn in den Eimer für die Dreckwäsche warf. Sie war fertig für heute. Ihre Schürze landete ebenfalls in dem Eimer, den Katsu später zur Wäsche geben würde. Sie beugte sich nach vorne und legte ihre Hand auf die Wange des jungen Mannes, der an der Bar vor ihr saß und in ein Buch vertieft war.

“Hey hübscher Mann, Feierabend, Zeit nach Hause zu gehen.”

Seit dem Vorfall mit den betrunkenen Männern, die sie angetatscht hatten, verbrachte er jede ihrer Schichten hier und begleitet sie danach immer nach Hause. Er saß an der Bar, aß etwas, trank. Oft, wie auch heute, hatte er etwas zu lesen dabei oder machte etwas mit seinem Laptop für die Uni. Katsu hatte schon belustigt gemeint, dass er wohl zu ihrem neuen Stammkunden werden würde. Da Mario ihn damals durch sein beherztes Eingreifen beeindruckt hatte und er gesehen hatte, dass dieser Elsa gut tat, hatte er damit auch kein Problem und spendierte auch das ein oder andere Getränk.
 

Mario klappte sein Buch zu und sah sie lächelnd an. “Hübsch? So hast du mich ja noch nie genannt.”

Ein vergnügtes Funkeln erschien in ihren Augen. “Also ich habe schon einiges gehört, was über dein Aussehen gesagt wurde.” Sie hob eine Hand an ihr Kinn, wie als ob sie nachdenken würde. “Folgende Worte waren darunter: Attraktiv, heiß. Und ich glaube sogar, dass das Wort sexy mal gefallen ist.”

Seine Augen hatten sich leicht geweitet und begannen ebenfalls zu funkeln. Er beugte sich leicht über die Bar zu ihr hinüber. “Und welches Adjektiv genau benutzt du, meine liebe Elsa?”

Sie grinste nun von einem Ohr zum anderen. “Verrückt. Das Wort, dass mir zu dir einfällt lautet verrückt. Eindeutig verrückt, sowas von.”

Nun sah er sie verdutzt an. Damit hatte er eindeutig nicht gerechnet. “Verrückt?”

“Natürlich, ich meine, du bist jedes Mal hier, wenn ich eine Schicht habe, von Beginn bis zum Ende. Das ist verrückt.”

Mario legte seine Arme auf der Theke ab. “Wenn du es als verrückt bezeichnen willst, darfst du das gerne, vermutlich ist es das auch irgendwo. Aber ich will einfach nicht, dass so etwas wieder passiert, also passe ich auf dich auf.” Sein Blick war ernst auf sie gerichtet.

Elsa legte eine Hand auf seinen Arm. “Ich weiß und ich schätze es auch sehr. Ich freue mich, dass du hier bist, ich genieße es, dass du in der Nähe bist. Also verstehe mich nur nicht falsch. Du bist trotzdem verrückt. Und übrigens habe ich dich doch hübsch genannt.”

Nun lachte Mario auf. “Das gilt.”

Sein Blick blieb auf sie gerichtet und er schenkte ihr ein wunderschönes Lächeln. Dies konnte sie nur erwidern. Sie kräftigte den Handdruck an seinem Arm für einen Moment, ehe sie ihre Hand zurückzog und nach ihrer Handtasche griff. Diese hob sie Mario geöffnet entgegen, sodass er sein Buch hineintun konnte.

“Gehen wir nach Hause.”

Mario nickte und stand auf. Er holte seine eigenen Jacke und zog sie an, während Elsa sich ihre überstreifte. Er hob ihr die Türe auf und zusammen traten sie ins Freie wo sie sich gemeinsam auf den Weg machten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Devilvegeta
2022-01-07T17:21:19+00:00 07.01.2022 18:21
Die beiden sind doch schon ein Paar ^^ aber sie wissen es wohl noch nicht ^^
Mensch das war ja der Anfang einer richtig heißen Szene😅
Antwort von:  Tasha88
07.01.2022 21:00
sie sind doch schon über neun Jahre zusammen, vergessen? Keiner hat Schluss gemacht, also sind sie noch zusammen ...
und ja, das hätte was werden können, wäre da nicht Jaro gewesen ... oder sollen wir sagen, ich? XD
ich mache es ihnen doch nicht einfach ... ich doch nicht XD
Von:  Centranthusalba
2022-01-07T16:38:29+00:00 07.01.2022 17:38
Richtig beobachtet Elsa, das ist kein Handtuch! 😆😆😆
Und Jaro mag ich schon mal 👍🏻 (ich musste kurz nachdenken, ihn nicht mit einem anderen Mitbewohner zu verwechseln. Ich komme kaum noch hinterher, Tasha… 🙈)
Antwort von:  Tasha88
07.01.2022 20:59
richtig, eindeutig kein Handtuch ... und eigentlich Betrug, denn eine Jeans und ein Handtuch können gar nicht miteinander verglichen werden ... das Handtuch kann man eindeutig schneller aus/abziehen, als eine Jeans ... Mario hat Elsas Wunsch sozusagen nicht erfüllt bzw berücksichtig

welchen Mitbewohner hätten wir denn noch im Angebot?
Reiko?
Gregor?

und tut mir leid >.<
Antwort von:  Centranthusalba
07.01.2022 22:06
Hahaha… nein die meine ich nicht 😂
Und wehe, du hörst auf damit!!!
Antwort von:  Tasha88
07.01.2022 22:15
wen dann? Erzähl, erzähl!!!!

und vermutlich nicht XD weißt du doch ;)
Antwort von:  Centranthusalba
07.01.2022 22:39
Was hast du mir gestern Abend geschickt?😉
Und wenn ich das richtig verstanden habe, steckst du sie beide in eine Wohnung. Damit die Damenwelt es einfacher hat.😂
Antwort von:  Tasha88
07.01.2022 22:46
ja, da war was :)

ich sehe, wo dein Kopf hauptsächlich ist, wundert mich nicht, ist meiner gerade auch ;p

und Mario hat bald einen neuen Mitbewohner ;)
Antwort von:  Tasha88
07.01.2022 22:47
die Damenwelt? oder sie beide? ;p


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