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Kriegerin bei Nacht

von

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Wanda

Kira sah fassungslos auf die Gedankenjäger. Sie kamen immer näher, während Wanda auf ihrem Baum saß und sich sichtlich amüsierte. Hatte Kira das nicht schon heute Morgen durchstehen müssen?

Sie schaute Nox an, der bereit war zu kämpfen, und überlegte, was sie machen konnte. Es war genau wie am Morgen… oder, war es das?

Kira griff in ihre Tasche und holte ihren Wurfstern raus. Sie wusste zwar noch nicht, wie genau der Portalgenerator funktionierte, aber sie sah einen kleinen Schalter, an dem „Power“ stand. Sie betätigte ihn, woraufhin das Gerät anfing zu surren. Kira machte sich bereit, während Nox sie aufmerksam anschaute.

„Los, Nox!“, rief sie und warf ihren Wurfstern mitten zwischen die Gedankenjäger. Nox sprang los und packte den nächstgelegenen von ihnen. Als der Wurfstern den ersten Fuchs berührte, breitete sich ein Portal aus, genau so, wie Kira es bei Korays Bumerang beobachtet hatte. Die Gedankenjäger wurden eingesogen und in kurzer Zeit war die Hälfte von ihnen verschwunden.

„Oooh, du hast ja schon deine Waffe!“, meldete sich Wanda von oben.

Kira atmete erleichtert auf. Jetzt, wo sie den Wurfstern hatte, konnte sie vielleicht gegen die Gedankenjäger ankommen…

Doch in diesem Moment hob Wanda wieder ihre Arme und weitere Gedankenjäger kamen hinter den Bäumen hervor.

„Woher kommen die alle?!“, dachte Kira entsetzt, während sie ihren Wurfstern beäugte, der etwa zehn Meter von ihr auf dem Boden aufgekommen war.

Wenn der Weg frei wurde, konnte sie ihn zurückholen…

„Jetzt!“, dachte sie, als die Gedankenjäger zur Seite schwebten, und rannte los. Schon nach kurzer Strecke schnitt ihr einer der Füchse den Weg ab und sie musste abrupt stoppen. Doch da schoss Nox hinter ihr hervor, an den Gedankenjägern vorbei und schnappte sich den Wurfstern.

„Gut gemacht, Nox!“, freute sich Kira. Nox sprang gerade zu ihr zurück, als vom Eingang der Lichtung eine Stimme kam.

„Wanda!“

Kira wirbelte zum Eingang der Lichtung herum. Dort standen Alon und Coco, die nicht gerade amüsiert aussahen. Kira bemerkte erstaunt, wie die Gedankenjäger vor ihnen zurückwichen.

„Ah, da seid ihr ja!“, meinte Wanda und Kira fragte sich, ob sie sie kannte.

„Findest du das etwa witzig?!“, sagte Coco empört und hielt ihr einen Zettel hin, auf dem „Reingelegt! Ihr findet mich beim Torii“ stand.

„Seid ihr etwa sauer, dass ich euch etwas rumgescheucht hab?“ Wanda grinste sie an „Na ja, ihr seid ja noch rechtzeitig gekommen, bevor ich dieser kleinen Kriegerin die Gedanken genommen hab~“

„Ich kann die Organisation rufen“, meldete sich Alon auf einmal.

Wandas Grinsen war wie weggefegt.

„Das…würdest du nicht machen.“

Alon sagte nichts und blickte sie stur an.

„Wie du willst.“ Wanda schaute sich unentschlossen um, wandte sich dann aber zum Gehen.

„Ihr habt mich nicht zum letzten Mal gesehen.“ Sie verschwand hinter den Bäumen und mit ihr die Gedankenjäger.
 

Kira ließ sich aufs Sofa fallen. Inzwischen waren Alon, Coco und sie wieder bei ihr zu Hause angekommen, um eine Krisensitzung abzuhalten.

„Was will Wanda denn jetzt schon wieder?“, seufzte Coco.

Kira horchte auf.

„Ihr kennt sie?“

„Jep, sie ist auch eine Kriegerin“, erklärte Coco, „Aber sie hat sich sozusagen ‚selbstständig‘ gemacht und den Kontakt zur Organisation abgebrochen.“

„Ah!“, machte Kira, „Das wollte ich schon die ganze Zeit fragen: Was ist diese Organisation eigentlich?“

Alon lehnte sich zurück und fing an zu erklären: „Die Organisation ist so eine Art Unternehmen, die für das Gleichgewicht zwischen den Dimensionen sorgt. Und wenn das Gleichgewicht gestört ist, so wie jetzt, ernennen sie Krieger, die für ihre Zwecke kämpfen sollen. Diesen Kriegern wird dann jeweils ein Mitarbeiter der Organisation, wie ich zum Beispiel, zugeteilt. Ich war eigentlich für Wanda zuständig, bevor ich zu dir geschickt wurde.“

„Du arbeitest für die?“, fragte Kira erstaunt, „Dann… kann ich die Organisation auch mal kennen lernen?“

„Das wird schwierig…“, seufzte Alon, „Es kann aber sein, dass sie Krieger persönlich kontaktieren. So, jetzt müssen wir aber besprechen, wie wir weiter vorgehen. Irgendwelche Ideen?“

Kira und Coco schwiegen.

„Also…“, fing Coco an, „Wir müssen irgendwie schauen, wie wir die Gedankenjäger in den Griff bekommen. Vielleicht können wir uns mit anderen Kriegern zusammentun.“

Alon nickte.

„Das hab ich mir auch gedacht. Kira, hast du nicht letztens einen Krieger getroffen?“

„Ja, aber ich weiß nur seinen Vornamen…“

„Gut, das macht es nicht einfacher…“

Alon überlegte und fing dann an: „Ich habe letztens von einem Ort gelesen, an dem einige Gedankenjäger gesichtet wurden. Dort sollten wir mal nachforschen.“

Kira machte ein entmutigtes Gesicht.

„Schon wieder Gedankenjäger…und was, wenn Wanda wiederkommt?“

„Wir schaffen das schon!“, sagte Coco bestimmt.

„Und was Wanda angeht,“, sagte Alon und ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, „Ich habe einen Plan.“
 

Kira seufzte. Hätte sie gewusst, dass Alons Plan beinhaltete, im Dunkeln eine verlassene Ruine zu erkunden, hätte sie sich das Ganze noch mal überlegt.

Inzwischen war sie wieder verwandelt und war immer noch erstaunt darüber, wie viel Energie sie hatte und wie sehr ihre Ausdauer doch im Laufe der Jahre gelitten hatte.

Sie schaute sich das Gebäude von vorne an. Es war halb eingestürzt, sodass sie in den Hinterhof sehen konnte, der nach hinten raus von einer Mauer umgeben war. Da Alon gesagt hatte, er und Coco würden erst später dazukommen, ging sie ein paar Schritte in den Hinterhof und schaute sich um.

Im Hof standen einige Bänke und Bäume, von denen die meisten umgekippt waren. Kira schauderte bei dem Gedanken, dass Gedankenjäger solch eine Zerstörungskraft hatten. Sie ging weiter in den Hof hinein, doch sie konnte nichts Interessantes finden.

Auf einmal hörte sie ein Geräusch von hinten und Kira schauderte. Langsam drehte sie sich um.

Am Eingang des Hofes stand ein Mann von etwa 60 Jahren, der sie erstaunt anschaute. Er hatte kurze schwarze Haare und trug schicke, aber etwas altmodische Kleidung.

Kira wurde unruhig. Warum war um diese Zeit noch jemand hier? Wie sollte sie erklären, dass sie hier war?

„Ich, äh…bin nur hier, weil…“, versuchte Kira sich eine Ausrede einfallen zu lassen.

Der Mann lachte.

„Keine Sorge, ich bin auch Krieger! Ich weiß, warum du hier bist.“

Kira entspannte sich.

„Wie heißen sie denn?“

„Koray!“

„Ah!“, machte Kira, „Ich bin Kira.“

„Ah!“, machte auch Koray.

Nach einer kurzen Pause mussten beide lachen.



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