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favorite crime

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favorite crime

‘Liebe ist wie ein Dolch. ’ hatte Bakura am Anfang ihrer Beziehung einmal gesagt. Wirklich verstanden hatte Ryou diesen Satz damals nicht und es hatte gedauert, bis er sich seine eigene Assoziation dazu machen konnte. Man hält sie nahe, lässt sich von ihr beschützen, sich Sicherheit geben, oder man fühlt ihren stechenden Schmerz tief in Brust. Ryou kannte beide Seiten zur Genüge.

Er hatte noch studiert als er Bakura kennengelernt hatte. Bakura war das genau Gegenteil von ihm, groß, gebräunt, vorlaut, stolz und vor allem gefährlich. Seine Gesichtszüge waren kantig, seine bläulichen Haare lang und standen wild in alle Richtungen ab. Und doch waren seine Augen wohl das Markanteste an ihm. Kalt funkelten sie und versuchen den Hauch von Wahnsinn, der in ihnen lag, zu verbergen.

Ryou dagegen war eher klein, ruhig und freundlich. Yugi, einer Ryous Kindheits Freunde, fragte ihn einmal, wie sie sich kennengelernt hätten. Ryou erzählte, es wäre in der Uni bei einer Vorlesung gewesen; die erste Lüge, die er für Bakura aussprach. Viele weitere würden folgen.
 

Know that I loved you so bad

I let you treat me like that

I was your willing accomplice, honey

And I watched as you fled the scene

Doe-eyed as you buried me

One heart broke, four hands bloody
 

Er wusste was der Ältere tat, wenn er draußen unterwegs war, und trotzdem war er geblieben. Verfangen in Hoffnung und einer Liebe, die jetzt so unglaublich weit weg schien.

Ryou hatte geahnt, wie es enden würde und es trotz allem willig hingenommen. Selbst wenn Bakura ihn verletzte, mit Worten, manchmal auch mit Dingen, die er tat, Ryou kam immer zurück und Bakura versicherte ihm immer wieder es wäre das letzte Mal gewesen und dass er sich bessern würde. Beide hatten gewusst, dass es nur leere Worte waren. Yugi hatte er von dem allem nie etwas erzählt. Wenn er blaue Flecken an den Händen, Armen oder im Gesicht hatte, log er mit einem Lächeln im Gesicht.

Ryou war ein williger Komplize für Bakura gewesen.

Er hatte zu gesehen wie sein Liebster von dem Tatort geflohen war und ließ zu, dass er Teile von Ryous Persönlichkeit zusammen mit all seiner Liebe mit dem Mädchen in dem hastig ausgehoben Loch begrub.

Ein gebrochenes Herz, vier Hände besudelt mit dessen Blut.
 

The things I did

Just so I could call you mine

The things you did

Well, I hope I was your favorite crime

You used me as an alibi

I crossed my heart as you crossed the line

And I defended you to all my friends

And now every time a siren sounds

I wondеr if you're around

'Cause you know that I'd do it all again
 

Die Dinge, die er für ihn getan hatte. Die Lügen, die er erzählt hatte und die irgendwann sogar zu seiner Wahrheit wurden. Alles nur für den Milden, fast liebevollen Ausdruck in den Augen Bakuras.

Nur damit er wenigstes für einen Augenblick, und niemals laut, Bakura sein nennen konnte.

Die Dinge, die der Dieb getan hatte, waren so abscheulich, dass Ryou an manchen Tagen nicht wirklich wusste wie er ihm in die Augen schauen sollte.

Manchmal hoffte er, unter all den Verbrechen, die Bakura begangen hatte, sein Liebstes zu sein.
 

Wie oft hatte der Andere ihn wohl als Alibi benutzt? Ryou wusste es nicht und er wollte es eigentlich auch nicht wissen, schließlich er hatte nicht umsonst aufgehört zu zählen.

Ryou hatte Bakura vor all seinen Freunden verteidigt, wenn er es hatte sein müssen. Wenn der Ältere dumme Kommentare gemacht hatte, sich in einen hitzigen Streit mit Joey oder Marik hatte verwickeln lassen, oder Anspielungen auf einen seiner letzten Raubzüge machte.
 

Jedes Mal, wenn eine Sirene ertönte, frage er sich, ob der Andere in der Nähe war, was er wieder angestellt hatte und wie er, Ryou, die letzen Spuren verwischen könnte.

Denn er wusste genau so gut wie Bakura, dass er alles wieder tun würde, wenn der Dieb nur danach fragen würde.
 

It's bittersweet to think about the damage that we'd do

'Cause I was goin' down, but I was doin' it with you

Yeah, everything we broke and all the trouble that we made

But I say that I hate you with a smile on my face

Oh, look what we became

Oh, the things I did

Just so I could call you mine

Oh, the things you did

Well, I hope I was your favorite crime
 

Es war bittersüß über den Schaden nachzudenken, den sie angerichtet hatten.

Ryou hatte bei seinem langsamen Untergang zusehen können. Er hatte es nicht mal wirklich gemerkt, es war ein schleichender Prozess gewesen. Denn immerhin fiel er zusammen mit Bakura, und das war genug für ihn.

Alles was sie zusammen kaputt gemacht hatten, all die Brücken, die sie eingerissen hatten, und all den Ärger, den sie verursacht hatten, war es, wenn auch nur für einen Moment, wert gewesen. Für den Moment, den Bakura ihn liebt.
 

Jetzt konnte Ryou sagen, dass er ihn aus tiefstem Herzen hasste; mit einem Lächeln auf seinem Gesicht und einer Stimme, die nie freier geklungen hatte.

“Oh, schau nur Kura, was aus uns geworden ist.”
 

Den Spaten an einen Baum gelehnt betrachtete er sein Werk. Dreck klebte an seinen Hosenbeinen, der Hoodie, den er über seinem gestreiften T-Shirt getragen hatte, hing an einem Ast am Baum und ein leichter Schweißfilm glänzte auf seiner Stirn, aber das war es ihm wert. Einen Moment überlegte er ob bei allem was Bakura ihn hatte durchleben lasse er auch des Älteren Lieblingsverbrechen gewesen war.

Denn Bakura wird seines gewesen sein.



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