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Feelings stronger than Memories

von

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Blutgruppe

Sein Sichtfeld war rot. Überall war alles rot und die markerschütternden Schreie trafen sein Herz wie Messerklingen.

Doch er war machtlos. Noch nie hatte er sich so machtlos gefühlt.

Wäre dies hier eine virtuelle Welt, hätte er schnell einen Heiltrank hervorgeholt, oder irgend einen Heilzauber gewirkt, aber das würde nicht funktionieren, denn das war die Realität. Hier gab es weder Heiltränke noch Zauber. Und vor allem keinen Schmerzabsorber.

Alles was er tun konnte war zu versuchen den jungen in seinem Arm zu beruhigen und beten, dass die Sirenen die er in weiter ferne hörte, schnell genug herbeieilen würden.
 

„Kirito, hey Kirito!“

„Brüderchen! Komm schon!“

Drangen zwei stimmen zu ihm vor.

Suguha und Asuna waren zu dem schlafenden schwarzhaarigen herbei geeilt, als er plötzlich anfing im schlaf zu stöhnen und sich umher zu wälzen.

„Komm schon, wach auf, es ist nur ein Traum!“, bat Asuna und drückte vorsichtig seine Hand.

Die beiden Mädchen überlegten schon eine Schwester herbeizurufen, als der Kirito die Augen plötzlich weit aufriss und sich ruckartig aufsetzte. „EUGEO!“, schrie er.

Sofort zog Asuna ihn an sich heran.

„Sssch, schon gut, du hattest einen Alptraum. Es ist okay. Beruhige dich“, versuchte sie ihn zu beruhigen und streichelte ihm durch das pechschwarze zerzauste Haar.

„Das war kein Traum…“, murmelte er zitternd und sich an sie klammernd, doch er schien langsam wieder in der Realität anzukommen und sich zumindest etwas zu beruhigen.

„Ich weiß, aber es passiert nicht jetzt. Versuch einfach dich zu beruhigen“, sagte Suguha dann noch und legte eine Hand auf Kiritos Rücken.

„Was ist passiert? Wie lange habe ich geschlafen? Ich weiß nur noch das der Arzt uns mitgeteilt hat wie es um Eugeo steht.

Wie spät ist es? Wie...geht es ihm?“ Er löste sich leicht von Asuna und sah sie fragend an. Er hatte Angst vor der Antwort, jedoch musste er es wissen.

Sie nahm vorsichtig seine Hand bevor sie antwortete.

„Du hattest eine heftige Panikattacke und hast auf niemanden mehr reagiert, der Arzt hat dir ein starkes Beruhigungsmittel gegeben und du hast die ganze Nacht durchgeschlafen. Eugeo ist noch immer im OP. Ich weiß leider nichts darüber wie es um ihn steht. Seit heute Nacht hat niemand etwas gesagt. Aber….aber da ich denke, dass sie uns Mitteilen würden, sollte der schlimmste Fall eintreten, gehe ich davon aus das er zumindest lebt und sie weiter um ihn kämpfen. Es ist gleich 7 Uhr morgens“, erklärte Asuna.

Kirito kullerten vor Sorge ein paar Tränen aus den Augen doch er wischte sie sich schnell ab und Atmete tief durch. Er durfte nicht erneut die Fassung verlieren.

„Wo ist Mama?“, fragte Kirito dann.

Diesmal antwortete Suguha.

„Sie ist kurz nach Hause gefahren, sie wurde gebeten etwas Kleidung zu holen, du sollst auch 2 oder 3 Tage hier bleiben, bis sie sicher sein können das du Psychisch stabil bist und sie muss noch etwas Papierkram erledigen. Eugeos Ausweis….war nicht mehr lesbar, und die Wollen die Adoptionsurkunde und irgendwelche Dokumente, um sicher klären zu können das es keine anderen Angehörigen gibt und das Eugeo, na ja, das er halt er ist. Die meinten aus Rechtlichen gründen müsste das möglichst sofort passieren damit sie wissen wer Entscheidungen für ihn treffen kann, denn er kann es in nächster Zeit so oder so nicht.

„Ich verstehe“, murmelte der Schwarzhaarige.

„Willst du etwas Essen, es gibt Frühstück in der Kantine“, fragte Asuna.

Kirito schüttelte den Kopf und flüsterte. „Nein, ich kann jetzt nichts essen“

„Na gut aber trink wenigstens etwas.“, sagte sie und hielt ihm eine Wasserflasche hin. Er jetzt merkte wie trocken sich seine Kehle anfühlte und trank die Flasche fast vollständig leer.

„Vielleicht sollte ich doch etwas essen“, murmelte er dann.
 

Doch dazu kam es nicht mehr als 2 Schwestern recht abgehetzt wirkend in den Raum platzen.

„Entschuldigen sie die Störung aber ehm, hat hier jemand die Blutgruppe 0 Negativ?

Die Lieferung ist in einen Stau geraten und wird sich um etwa 30 Minuten verspäten. Es ist sehr dringend“
 

Suguha und Asuna sahen sich gegenseitig leicht verwirrt an, doch dann sprank Kirito sofort auf.

„Eugeo… oder?“, fragte er, eher rhetorisch. Weshalb sonst sollten die ausgerechnet in diesem Zimmer fragen.

„Wir haben zwar noch für die nächsten 10-15 Minuten genug, aber bis die Lieferung kommt schafft er es nicht“, erklärte die Schwester.

„Nehmen sie meins“, sagte Kirito ohne zu zögern mit ernster Miene.

„Also haben sie tatsächlich die gleiche Blutgruppe?“, fragte die Schwester.

„Ja, erzählen sie mir später von den Risiken aber machen sie bitte schnell!“

„Nun, die Sache ist, sie sind noch nicht volljährig, ich brauche erst die Erlaubnis ihrer Eltern“, fügte die Schwester hinzu.

„Was??“, jetzt verlor er doch die Fassung.

„Die werden sie bekommen, rufen sie an oder so aber fangen sie gefälligst schon an! Verdammt, wenn Eugeo stirbt weil sie irgendeine Unterschrift nicht schnell genug hatten werde ich sie kaputt klagen!“, rief der junge wütend. Ja, er war noch nicht ganz Erwachsen, aber eben auch kein Kind mehr! Und er konnte sowas doch wohl hoffentlich für sich selbst entscheiden!

„Gut, wir machen, auf ihre Verantwortung.“, sagte sie, die andere Schwester ging mit der Anweisung raus sie sollte versuchen ein Elternteil zu erreichen.

Die Schwester bereitete schnell alles vor. Und fragte währenddessen. „Haben sie schon mal Blut gespendet? Haben sie irgendwelche Vorerkrankungen? Sie wissen vielleicht das die Spenden normalerweise gründlich untersucht werden bevor sie einem Patienten verabreichen, doch dieses mal müssen wir Notgedrungen darauf verzichten, da das Risiko den Patienten mit irgendetwas anzustecken in dem Fall wohl niedriger ist als das er sein Leben verliert“

„Mein Gott, erst fragen die nach der Einwilligung meiner Eltern weil ich Minderjährig bin und jetzt fragen sie ob ich schonmal Blut gespendet habe? Natürlich nicht! Und nein ich habe nichts von dem ich wüsste ich bin Gesund“, antwortete Kirito nicht gerade Geduldig.

Asuna legte eine Hand auf seine Schulter und versuchte ihn zu beruhigen. Sah dann fragend Suguha an.

Die die nicht gestellte Frage verstand. „Natürlich würde ich sofort Spenden, aber ich und Mama sind 0 Positiv, das hilft nicht.“, flüsterte sie leicht betrübt. Das war einer der Momente, der sie daran erinnerte, dass Kirito, Kazuto, nicht ihr tatsächlicher Bruder war, sie waren zwar Blutsverwandt, aber er war ihr Cousin. Und das hat für den unterschied ausgereicht.

Das Dieser Cousin, der als Baby von ihrer Mutter adoptiert worden war, nach dem ihre Schwester verstarb, und als eigener Sohn groß gezogen worden war, dann auch noch die gleiche seltene Blutgruppe hatte wie ihr anderer Adoptivbruder Eugeo, mit dem er nicht auch nur ansatzweise Blutsverwand war, war dann ein umso größerer Zufall gewesen.

Die Jungs hatten zwar mal darüber gescherzt, dass sie sich im Notfall gegenseitig Blut spenden könnten, jedoch hatte keiner damit gerechnet, dass dies mal wirklich Notwendig sein würde. Und es dringender nicht sein könnte.

Keine fünf Minuten später hatte Kirito die äußerst dicke Nadel im Arm und die rote Flüssigkeit verließ über einen dicken Schlauch seinen Körper und wurde in einem Beutel gesammelt.

„Alles ok“?“, fragte die Schwester?

„Ja, mit geht es gut. Geht das nicht schneller?“, fragte er.

„Nein, es läuft schon recht schnell bei ihnen. Wir sind gut in der Zeit, wir hoffen nur sehr das der halbe Liter reicht. Es wird knapp.“, erklärte die Schwester skeptisch.

„Was? Wenn das nicht reicht, nehmen sie mehr! Nehmen sie soviel sie brauchen!“, forderte Kirito sie auf und wäre dabei fast aus dem Bett gesprungen.

„Nun, es gibt einen Grund warum bei einer Spende nur 500ml abgenommen werden. Und es gibt genug Menschen die selbst danach zusammenklappen. Und sie sind nicht mal volljährig und dürften das hier eigentlich gar nicht machen junger Mann!“, erwiderte die Schwester.

„Ich verkrafte das schon aber Eugeo...bitte! I Wenn ich der einzige bin der ihm gerade helfen kann, ich könnte nicht damit leben wenn….wenn...bitte, lieber sterbe ich!“, rief er.

„Kirito...sei bitte vernünftig!“, bat ihn Asuna, die mit den tränen kämpfte. Sie konnte den Wunsch ihres Verlobten nur zu gut verstehen, aber gleichzeitig machte sie sich sorgen.
 

„Ich muss das tun! Bitte versteht doch!“, bat der Junge verzweifelt.

Gerade war der Beutel voll, und die Schwester die eben zum telefonieren weg war nahm ihn sich und brachte ihn sofort in Richtung OP.

In dem Moment in dem sie die Tür verließ kam Midori zusammen mit einem Assiszenzarzt in den Raum.

Kirito sah sie flehend an. Bei dem Blick musste sie wissen um was es geht.

„Kazuto...bist du dir sicher? Es wäre Riskant…“, fragte sie.

Er nickte bloß. „Ja, bin ich, es geht mir gut. Bitte!“

„In Ordnung, ich erlaube es, aber nur solange du nicht dein eigenes Leben gefährdest. Ich denke das Medizinische Personal wird das gut handhaben können“, antwortete Midori, und sah den Arzt an. „Wo muss ich unterschreiben?“.

Kirito atmete erleichtert durch als ihm erlaubt wurde mehr zu Spenden.

„Danke“, flüsterte er.

Während die Schwester einen neuen Beutel anschloss und auch der anfing vollzulaufen gab der Arzt Anweisungen an die andere Schwester. „holen sie Kochsalzlösung zum Volumenausgleich, am Besten 2 oder 3 Beutel, und hängen sie die sofort an, ich will nichts Riskieren“, sagte er.

Dann wandte er sich an Kirito.

„Sie legen sich mal bitte richtig hin. Ja genau. Ich schließe ihnen jetzt zur Sicherheit noch ein EKG an. Sie können dann weitermachen solange der Kreislauf stabil ist und ich nichts auffälliges feststelle. Ich erlaube das aus dem einzigen Grund, das wir derzeit keine andere Option haben, aber ich erlaube es nur solange es ihnen gut geht. Ich erlaube nicht das sich ein Patient wegen einem anderen in Lebensgefahr begibt, egal mit welchen Konsequenzen. Also wenn ich sage es ist Schluss, dann ist Schluss, verstanden?“, mahnte der Arzt den jungen im Bett.

Kirito nickte.

Schweifte den Blick kurz zu Sugu und dann zu Asuna, die seine Hand hielt.

„Danke“, murmelte er.

Auch Midori setze sich nun dazu.

„Kazu, ich weiß wie wichtig das ist und auch wenn ich mir Sorgen mache, ich würde es nicht übers Herz bringen es dir zu verbieten. Ich kenne dich und weiß das du damit nicht klar kämst zu wissen du kannst etwas tun, aber man lässt dich nicht. Deshalb stimme ich dem zu. Aber ich bitte dich auf den Arzt zu hören, okay?“, bat sie ihn mit liebevoller Stimme.

„Ja, das ist okay. Ich will nur alles machen was ich kann. Es geht mir gut“, antwortete er.

Asuna und Midori sahen den Arzt an, wollten eine Bestätigung, während Suhuha ihrem Bruder den Kopf streichelte. Sie spürte wie aufgeregt er war und dass er den Schlauch am liebsten sofort mit Eugeo verbinden wollte. Auch fiel ihr auf, dass er etwas blasser wurde.

Als der zweite Beutel voll war wurde auch er sofort raus gebracht.

„Wie fühlen sie sich?“, fragte der Arzt.

„Blendend“, grinste Kirito. Auch wenn er sich sicher war, dass er sofort umkippen würde, würde er versuchen aufzustehen.

„Okay, Puls und Blutdruck sind in Ordnung, sie können noch weitermachen wenn sie es sich zutrauen. Rechnen sie aber damit das ihnen schwindelig wird. Ich werde das ganze sofort beenden sollten die Werte kippen“, sagte der Arzt.

„Machen sie weiter, ich halte noch etwas aus. Wissen sie ich bin Hart im nehmen“, meinte Kirito. Er sah sich kurz den Beutel der auf der anderen Seite über ihm hing an, aus dem in Höchstgeschwindigkeit Flüssigkeit in seinen anderen Arm lief.

„Wird schon gut gehen“, sagte er sich. Er war natürlich bereit sein Leben zu riskieren, aber er wusste, das er das nicht durfte. Denn dadurch würde es Eugeo sicher nicht besser gehen wenn er es schafft und zu sich kommt. Und auch Asuna. Und seine Familie. Er schloss kurz die Augen und atmete langsam durch.

„Alles ok?“, fragte Asuna.

„Ja, ich habe nur etwas nachgedacht“, murmelte er.

„Sicher? Du wirst kreidebleich“, fragte Sugu.

„Okay, das reicht, der Blutdruck fängt an abzufallen“, sagte der Arzt dann.

„Es geht noch“, protestierte Kirito.

Der Arzt wartete noch einige Sekunden, dann fing das EKG an sich zu beschweren, in diesem Moment drückte er den Notstoppknopf, der die Blutspende sofort abbrach und wies die Schwester an ihm noch über die zweite Vene Flüssigkeit anzuhängen.

„Das waren nochmal etwas über 350ml. Das ist genug. Der Transport sollte es jetzt schaffen“, verkündete er.

Kirito nickte zufrieden. „Mir ist schwarz vor Augen….“murmelte er leise.

„Das wird besser. Machen sie am besten die Augen zu“, sagte der Arzt.

Sie andere Schwester legte die Beine hoch.

„Ist er ok?“, fragte Midori besorgt. „Kirito…?“, flüsterte Asuna und drückte seine Hand die inzwischen Eiskalt war fester.

Er lächelte nur schwach und erwiderte kurz den Handdruck. Dann erschlaffte seine Hand.

„Kirito!“, rief Asuna.

„Es ist schon okay, er ist Stabil. Ich habe ihm das Maximum erlaubt das ging ohne ihn in Lebensgefahr zu bringen. Natürlich ist mir auch bewusst, dass es ihm nach einem Liter nicht mehr gut gehen kann, so blass wie er geworden ist. Aber der Deal war, solange sein Kreislauf stabil ist. Jetzt drohte er kurz zusammenzubrechen aber ich habe das rechzeitig gestoppt. Das er das Bewusstsein verliert überrascht mich nicht. Er war sicherlich total auf Adrenalin und jetzt wo die Anspannung nachließ ist auch sein Blutdruck noch eine Ecke weiter abgesackt, aber das ist jetzt okay. Er wird jetzt mindestens 24 Stunden streng überwacht und sollte morgen schon wieder aufstehen können. Er muss sich nur ausruhen. Er hat seine Sache gut gemacht.“, beruhigte der Arzt die Familie.

„Mein Gott Kirito, warum musst du nur so leichtsinnig sein?“, fragte Asuna.

„So ist er eben. Aber was hättest du getan an seiner Stelle. Stell dir vor er wäre es, der da im OP ums überleben kämpft und man würde dir sagen, das du die einzige bist die helfen kann? Auch wenn es sicherlich leichtsinnig war, ich denke ich hätte das selbe getan“, erklärte Midori den anderen.

Asuna nickte. „Ja, ich würde für ihn auf der stelle das gleiche tun. Ich mache ihm da auch keinen vorwurf draus. Ich hoffe nur das das reicht“.

„Ja, das hoffe ich auch“, stimmte Midori zu.

„Ich auch...er würde es sonst nicht verkraften“, murmelte Sugu mit tränen in den Augen.

„Ich hoffe einfach das alles gut wird und ich bald mit beiden Brüdern nach Hause kann“, fügte sie noch hinzu.

„Nun gut, ich lasse sie mal unter sich. Sollte etwas sein sagen sie Bescheid. Die Schwester wird ihm gleich noch etwas Kochsalzlösung geben, dann hat er zumindest genug Volumen. Er darf die nächsten tage nur nichts anstrengendes machen, das könnte dann noch zu Problemen führen, aber er ist jung und wird sich schnell erholen“, versicherte der Arzt.
 

Er vergingen Stunden. Sugu war zwischenzeitlich nach hause gefahren um etwas zu schlafen. Midori schlief im Krankenhausflur, denn sie wollte ihrem Sohn und Asuna etwas Zeit alleine geben, nachdem er wieder zu sich gekommen war.

Wie der Arzt angekündigt hat, fühlte Kirito sich recht schwach aber solange er nicht versuchte aufzustehen wurde ihm nicht erneut schwindelig.

Nur wurde er mittlerweile sehr ungeduldig.

Seit dem Raubüberfall bei dem Eugeo schwerst Verletzt wurde, waren inzwischen über 20 Stunden vergangen. So lange konnten sie doch unmöglich noch Operieren. Verheimlichten sie ihm was? Oder brachten sie es einfach nicht übers Herz ihm die Wahrheit zu sagen. Aber wie lange wollten sie es ihm verschweigen?
 

Er wurde aus den Gedanken gerissen, als die Schwester, die ihm ganz am anfang geholfen hatte den Raum betrat.

Guten Abend Kazuto. Kannst du sitzen? Fragte sie vorsichtig.

Wenn sie das deswegen fragte weil es Abendessen gab, er hatte keinen Hunger.

„Ich weiß nicht. Warum?“, fragte Kirito vorsichtig.

„Weil ich das wissen will. Versuchen wir es mal vorsichtig ja?“, fragte sie.

„Na gut“, stimmte er zu.

Sie stellte zuerst langsam seine Lehne vom Bett hoch, damit er in eine halbwegs sitzende position gebracht wurde.

Mit Asunas Hilfe konnte er sich dann auch richtig hinsetzen. Im wurde zwar schwindelig davon aber nach einigen Minuten ging es wieder.

„Und jetzt?“, fragte Kirito.

„Jetzt hole ich einen Rollstuhl und sie können dann ihren Freund auf der Intensivstation besuchen. Mir wurde mitgeteilt der er jetzt Besuch empfangen kann. Ihre Mutter ist schon dort“, erklärte die Schwester.
 

Mit einem mal verwandelte sich Kiritos niedergeschlagene Miene in ein lächeln und auch Asuna war sofort erleichtert.
 

„Eugeo lebt also….Gott sei dank!“, flüsterte Kirito.

Die Schwester nickte und holte den versprochenen Rollstuhl.

Natürlich wäre Kirito am liebsten sofort Aufgesprungen und wäre hingelaufen, doch so lange wie er gebraucht hat um sich einfach nur aufrecht hinzusetzen ohne das Gefühl gleich wieder umzukippen, beschloss er zu waren, da er sich sicher war keine drei Schritte laufen zu können ohne dass sein Kreislauf streiken würde.
 

Mit der Hilfe der Schwester und Asuna schaffte es Kirito schließlich in den Rollstuhl.

„Wie geht es ihm?“, fragte Kirito. Er wollte wissen worauf er sich einstellen sollte.

„Na ja, soweit ich weiß ist es ein Wunder, dass er lebt. Aber es geht ihm nicht nicht wirklich gut, soweit ich weiß. Aber die Ärzte haben die Operation vor etwa zwei Stunden beendet und ihn nun auf die Intensivstation verlegt. Sein Zustand erfordert die höchste Priorisierung der Überwachung und er hat eine eigene Intensivschwester zugeteilt bekommen soweit ich weiß.

„Das klingt...nicht sehr beruhigend“, murmelte Kirito.

„Aber er lebt, das ist doch gut. Das wird schon“, versuchte Asuna den schwarzhaarigen zu beruhigen. Auch wenn sie sich denken konnte, dass die Lage immer noch äußerst kritisch sein musste.
 

„Ab hier leider nur direkte Angehörige“, sagte die Schwester an der Tür zur Intensivstation. „Aber…“, protestierte Asuna, sie wollte Kirito zur Seite stehen bei was auch immer er gleich sehen würde.

„Ist schon okay“, sagte der aber dann nur. Ich komme schon klar. Ich sage dir dann Bescheid.

Die Schwester brachte Kirito bis zu einer Tür, an der ihn eine andere Schwester in Empfang nahm.

Diese lächelte ihn warm an. „Hallo, du musst Kazuto sein, richtig? Ich bin Schwester Ruki und für deinen Bruder Eugeo zuständig“,erklärte sie.

Dieser nickte. „Oh Entschuldigung, du ist doch okay oder, ich dachte nur“, meinte sie dann.

„Ja, ist okay. Kann ich jetzt zu Eugeo?“.

„Ja, nur noch kurz, ich muss dir erst ein paar Sätze zu seinem Zustand sagen, damit du ihm nicht versehentlich weh tust“, meinte sie.

Kirito nickte ungeduldig. Was auch immer.

„Nun, du solltest wissen, bei der Operation die übrigens fast 18 Stunden dauerte, da sie immer wieder unterbrochen werden musste, ist es den Ärzten gelungen die Blutungen weitestgehend zu stoppen und die Wunden zu nähen. Jedoch ist die nächsten Tage noch mit Nachblutungen und weiteren Komplikationen zu rechnen.

Sein Zustand ist alles andere als Stabil. Er hat in so kurzer Zeit so viel Blut verloren wie eigentlich kein normaler Mensch verkraften kann. Während der Operation wurde sein gesamtes Blutvolumen sicherlich an die 15 mal ausgetauscht. Er bekommt jetzt gerade noch konzentrierte rote Blutkörperchen und Plasma, in der Hoffnung ihn so endlich Stabil zu bekommen. Der Anblick wird für dich sicher sehr erschreckend sein. Es sind sehr viele Kabel und Schläuche an ihm angeschlossen außerdem liegt er im Koma und wird vollständig beatmet. Wir wissen noch nicht ob er selbst atmen könnte aber es ist auszugehen das er es nicht schaffen würde, es wäre zu anstrengend. Und wir müssen jede noch so geringe Anstrengung für ihn vermeiden.

Lass dich nicht zu sehr von den piepsenden Geräten irritieren, auf einer Intensivstation piepst es meist sehr oft. Sein Kreislauf sackt einfach immer wieder ab und es gelingt uns im Moment nur mit mühe ihn aufrecht zu erhalten. Sollte er in eine Reanimations Situation kommen bitte ich dich Abstand zu halten auch wen es schwer fällt. Wir werden unser möglichstes versuchen. Jedoch ist sein Zustand im Moment einfach noch zu kritisch als das irgendetwas garantiert werden könnte.

Wenn du gleich zu ihm reingehst, du kannst ruhig seine Hand halten aber er darf auf keinen Fall bewegt werden. Es tut mir Leid nichts besseres sagen zu können, aber das ist nun mal die aktuelle Situation. Es geht ihm leider sehr schlecht und sein Leben hängt am seidenen Faden.

Jedoch, nachdem er mit solchen Wunden es lebend bis hierher geschafft hat, denke ich nicht das er jetzt einfach Aufgeben wird…..

Alles ok?“, fragte die Schwester schließlich nachdem sie alles grob erklärt hatte.

Na ja, nicht alles. Aber zumindest alles was Kirito für den Moment wissen musste.

Den Schock seinen besten Freund so zu sehen konnte sie ihm nicht abnehmen. Also öffnete sie, nachdem Kirito ihr zugenickt hatte einfach die Tür und fuhr ihn in das Zimmer.



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