Zum Inhalt der Seite

Traumfänger

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 1

Egal was das Leben plant oder der Mensch selber, es kommt immer irgendwer daher und wirf es komplett über den Haufen. Man denkt zwar dass es ok ist, doch die Gefühle die dann in so einer Situation frei gesetzt werden, können wir nicht kontrollieren. In einer Sicht fühlt man sich von allen allein gelassen, man ist verletzt oder viel schlimmer, man kapselt sich komplett ab. Einsamkeit die man sich selber erschafft, die kann man alleine nicht besiegen, entweder vertraut man auf sich selber oder man geht unter. Versinkt in einem Schwarzen Loch, voller Trauer, Intrigen, Missgunst und Lügen. Man belügt sich schließlich selber, in dem man sagt Es ist ok, aber das ist es nicht, man will sich selber in Sicherheit wiegen um dann doch nach langen Jahren fest zustellen, das man den Kontakt den man eigentlich immer gesucht hat, die Bindung zu geliebten Menschen schon längst verloren hat.
 

Es zogen dunkle Wolken über mich als ich meinen Weg, die kleine Straße am Wald entlang lief, immer wieder wurde ich von den Scheinwerfern der mir entgegenkommenden Autos geblendet. Langsam leuchtete das schwache Licht des Vollmondes auf mich herab, dennoch zogen immer wieder ein paar Wolken an ihm vorbei, der frische Wind wehte mir einige meiner langen braunen Haarsträhnen ins Gesicht. Trostlos ließ ich meine Arme, welche einige Frische Narben auf wiesen an den Seiten runter baumeln, noch immer tropfte das Blut aus einem tiefen Schnitt meine Fingerspitzen hinab. Das Grau des Asphalts ließ nichts von dem tief roten Blut aus meinen Adern sehen, es verschwand einfach, so als ob es gar nicht da wäre, erst am nächsten Tag, wenn es Hell sein würde, könnte man erahnen das dort Blut war. Meine Schritte führten mich über die Straße, mir war es egal ob dort Autos fuhren oder nicht, doch zu meinem Glück oder Pech, man konnte es so oder so sehen, fuhr zu diesem Zeitpunkt kein einziges Auto, so als ob jemand schützend seine Hand über mich hielt und darauf achtet das mir nichts passiert. Erneut blickte ich in den dunklen, nur vom Mond erhellten Himmel, das Gefühl das es Kalt um mich herum war, spürte ich schon gar nicht mehr, da ich mich immer weiter in einer Dunkelheit verschlossen hatte. Auf der Arbeit, in dem kleinen Café in welchem ich arbeitete, trug ich immer lange Shirts, damit niemand auf meine Arme blicken konnte. Ich trug eine Maske, konnte Kunden und auch Kollegen so gut täuschen, ihnen vorspielen das es mir gut geht, doch dem war nicht so und das wusste ich ganz genau. Ein relativ kühler Luftzug, strich mir über die Arme und verursachte, einen für mich wohltuenden aber auch brennenden Schmerz. Dieser zeigte mir dass ich noch am Leben war, das ich nicht ein Phantom war, welches einfach so um her wandelte. Langsam veränderte sich der Boden unter meinen Füßen, es begann zu rascheln und zu knacken, Äste und Blätter, welche unter meinen Schuhsohlen zerfielen und brachen. Das seichte Licht des Mondes fiel in kleinen Strahlen durch die Blätter, welche noch am Baum hingen und ein angenehmes rauschen verursachten, wenn der Wind diese streichelte. Ohne weiter darüber nach zudenken, lief ich an meinen Lieblingsplatz, dem kleinen See, welcher sich in mitten des Waldes befand. Es war dort immer sehr angenehm für mich und ich fand zu mir. Noch lief ich, doch je näher ich dem kleinen See kam, desto schneller wurden meine Schritte und ich wollte nur noch dort hin und meinen geschundenen Körper mit einer zerrissenen Seele in dem Wasser treiben lassen. Endlich erreichte ich das Gewässer, welcher mir ein erholsames Seufzten entlockte. Der Vollmond spiegelte sich im Wasser und der leichte Wind, welcher durch den Wald wehte, setzte das Wasser in Bewegung, was sich durch die leichten Wellen, welche an das Ufer gespült wurden, zeigte. Ich setzte mich langsam in das Moos, welches unter einem Baum wuchs, zog mir meine Schuhe und Socken aus um diese ordentlich an den Baumstamm zu setzten. Noch immer tropfte das Blut von meinen Handgelenken und es würde auch noch eine Weile dauern, bis es getrocknet war. Langsam lief ich auf das Wasser zu, zuerst nur mit den Füßen und mit jedem weiteren Schritt, saugte sich auch meine Jeanshose langsam mit Wasser voll. Mittlerweile stand ich bis zum Hüftknochen im Wasser, meine Hände hingen wieder neben meinem Körper, so dass das Wasser das Blut etwas ans Ufer spülte. Meine Gedanken schweiften ab.

Ihm ist es doch egal was du machst, er benutzt dich einfach nur, du bist nichts wert, nur ein altes Möbelstück oder seine Dienerin. Warum habe ich mich damals so ihn ihm geirrt. War ich wirklich so blind und naiv. Ich hab alles verloren, meine Freunde, meine Familie und alles nur weil ich an einer Beziehung fest gehalten habe, welche mich kaputt macht.

Während mir das klar wurde hatte ich meinen Blick wieder zum Mond gerichtet und lautlos rollten einige salzige Tränen über meine Wangen. Ich hatte wirklich nichts mehr was mich am Leben erhielt. Ich hatte mich von allen abgekapselt, mich von meiner Familie getrennt. Vier Jahre an eine Beziehung geglaubt welche doch zum Scheitern verurteilt war. Wie naiv musste ich denn gewesen sein. Und jetzt lebe ich in einer Stadt in der ich eigentlich gar nicht sein will, mit einem Mann dem ich nichts bedeute. Dennoch warum kann ich nicht einfach Schluss machen, ihn verlassen und mein Eigenes Leben leben? Langsam wurde meine Kleidung schwerer und schwerer, genauso wie meine Gedanken, welche mich wirklich in ein tiefes Loch gezogen hatten.

„Was machst du da, schon wieder?“, eine raue Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich, mich schnell um drehten, sofort erblickte ich wieder den jungen Mann, welchen ich schon vor einigen Tagen hier angetroffen hatte. Mit verschränkten Armen stand er am Ufer und musterte mich, ehe er ohne ein weiteres Wort zu mir ins Wasser kam, mich am rechten Handgelenk packte und ans Ufer zog. Der Wald war sonst immer ziemlich verlassen, doch ihn traf ich hier immer öfter, dennoch hatten wir nie wirklich mit einander gesprochen, wie immer hatte er ein Basecape auf, so dass ich nie wirklich sein ganzes Gesicht zu sehen bekam, zudem trug er auch einen Paladin-Schal so dass ich lediglich seine Augen sehen konnte. So dunkle Augen, welche dennoch eine gewisse Wärme ausstrahlten, hatte ich noch nie gesehen. Mit sanfter Gewalt drückte er mich am Baumstamm herunter, sah mir dabei eindringlich in die Augen und sprach wieder.

„Also was machst du da schon wieder?“, sprach er dieses mal etwas wütender, als er sein T-Shirt aus zog und damit meine Arme abtupfte. Ungläubig sah ich seinem Tun zu, verstand es nicht, hatte aber immer noch seine Worte in meinen Ohren. Als er feste auf meine Schnittverletzung am linken Handgelenk drückte, zuckte ich leicht zusammen und verzog dabei leicht mein Gesicht. Ohne zu antworten, zog ich meinen Arm weg, warum mischte er sich ein, er kannte mich nicht einmal, wir hatten kaum drei Wörter mit einander gesprochen, zudem hatte er mich schon oft im Wasser stehen sehen. „Es kann dir doch egal sein“, meinte ich dann nur, nahm meine Schuhe, stand auf und lief, den Weg, welchen ich gekommen war, zurück. Mittlerweile war der Vollmond von Wolken bedeckt und ein leises grummeln konnte man in der Ferne war nehmen. Eindeutig zog ein Gewitter auf, auch begann es langsam an zu regnen, das kühle Nass war sehr angenehm auf meiner Haut und ließ einen wohligen Schauer über meinen Rücken laufen. Sogar der Waldboden und den im Anschluss fühlenden Asphalt unter meinen Füßen, tat auf seine Art und Weise gut. Ich genoss es so den Weg zurück zu meiner kleinen Wohnung zu laufen. Obwohl ich für meine Zeit ziemlich früh wieder da war. Es begann bereits zu Regnen als ich das Mehrfamilienhaus erreicht hatte und die Tür leise hinter mir schloss. Das Licht im Treppenhaus, ließ ich einfach aus, da der Flur durch die Blitze, welche das Gewitter mit sich gebracht hatte, erhellt wurde. Für mich war es ein leichtes meine Wohnung auf zu schließen, ich betrat den dunklen Flur, die Stille über kam mich und ich wollte am liebsten auf dem Absatz kehrt machen, dennoch konnte ich nicht immer weg rennen. Ich stellte meine nassen Schuhe neben den Schuhschrank, lief Barfuß über die Diele zum Badezimmer, was sich auf der rechten Seite meiner Wohnung befand. Dort machte ich das Licht an, ging zum Medizinschränkchen, naja eher eine Ansammlung von verschiedenen Sachen, ob es nun Medikamente, salben oder Verbände sind. Ich war einfach gut aus gestattet. Schnell hatte ich eine Kompresse und eine Mullbinde aus der Schublade geholt, verließ das Bad wieder, machte das Licht wieder aus und ging ins Schlafzimmer. Dort setzte ich mich auf die Bettkante, dachte darüber nach, was vorhin passiert war, warum zog er mich aus dem Wasser und tupfte mir das Blut vom Arm. Ich legte derweil vorsichtig die Kompresse auf die Schnittverletzung und begann dann die Mullbinde darum zu wickeln, nicht zu fest, aber gerade so fest das es nicht verrutschen konnte. Als mir dann doch noch auf fiel, das meine Hose und auch die restlichen Klamotten immer noch nass waren, war es zu spät, ich konnte die Decke schon fast auswringen, ok so schlimm war es doch nicht, doch die musste erst einmal über Nacht trocknen. Schnell hatte ich mich aus der nassen Kleidung und der Unterwäsche befreit, als ich über meinen Körper blickte, ich war nicht sehr schön, ich fand mich eher hässlich, fand mich viel zu dick und ich hatte absolut kein Selbstvertrauen. Schnell zog ich mir eine Kuscheldecke über die Schultern, ging zu meiner Kommode um mir dort frische und vor allem trockene Unterwäsche raus zu holen. Nach dem ich die nassen Sachen ins Bad geworfen hatte, begab ich mich in die Küche, dort goss ich noch schnell die Lilie, welche schon langsam ihren Kopf hängen ließ. Ja sie war genauso zerbrechlich wie ich. Nachdem ich mir dann noch eine kleine Wasserflasche aus dem Kühlschrank geholt hatte, lief ich ins Wohnzimmer, morgen war Samstag, ich musste nicht arbeiten und hatte Zeit für mich. Als ich mich auf das Sofa setzte, blickte ich auf mein Handy, welches auf dem Couchtisch lag und mir mit einem Lichtsignal anzeigte das ich eine oder mehrere Nachrichten hatte. Langsam griff ich zum Tisch um mein Handy zu nehmen, ich löste die Bildschirmsperre und sah das ich eine Neue Nachricht hatte, ich öffnete diese um den Inhalt der Nachricht zu lesen, während des lesen rollten erneut Tränen über meine Wangen und nach dem ich fertig war, flog das Handy auch schon gegen die Wand. //Was bildet er sich ein// schrie ich in meinen Gedanken, als das zerspringen des Handys mich auf blicken ließ. Wenn das so weiter ging, würde ich einen größeren Verschleiß an Handys haben als an anderen Dingen. Die Blitze durch zogen mittlerweile den dunklen Himmel und erhellten diesen für einige Sekunden, eh es wieder dunkel wurde und man ein paar Sekunden später das Donnergrollen vernahm. Es würde eine regnerische Nacht sein, da war ich mich sicher, doch ich konnte so oder so nicht schlafen, zudem ging mir das Verhalten des jungen Mannes nicht mehr aus dem Kopf, genauso wie seine dunklen Augen, welche mich durch die Dunkelheit an sahen. Irgendwie faszinierte er mich, obwohl ich ihn nicht einmal kannte, er war einfach immer öfter auf getaucht, stand nur am Ufer und starrte auf das Wasser. Irgendwas, ich weiß nicht genau was, aber da war etwas, etwas was uns zu Verbinden schien. Am besten war es wenn ich ihn morgen Abend frage warum er es gestern gemacht hat, warum er ins Wasser kam und mich da raus geholt hat, obwohl er mich nicht kannte, mich gefragt hat was ich da mache. Ich ließ mich einfach in mein kleines Sofa sinken und ließ mich in die Dunkelheit fallen, welche mich langsam umgab. Eine Dunkelheit, welche mich zu verschlingen drohte, wenn sie weiter an hielt, mich von innen zerstören mochte, egal ob ich dagegen an kämpfte oder nicht. Ich sollte in ihr versinken und nie wieder helles Licht sehen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück