Zum Inhalt der Seite

Lass mich dein Sommer sein

Digimon Adventure 01/02 | Takeru x Hikari; Daisuke x Ken; Mimi x Miyako
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

- Takeru -
 

Als Takeru gesehen hatte, wie Koushirou in die Küche gekommen war, wäre er am liebsten aufgesprungen. Doch er konnte seine Freunde nicht drängen schneller zu arbeiten, wenn sie doch schon alles in ihrer Macht Stehende taten. Miyako hatte ihm erst vorhin gesagt, dass er auch nur ein Mensch war. Und Menschen brauchten Schlaf und Nahrung. Also begrüßte Takeru seinen Freund lediglich, der, obwohl er gerade erst aufgestanden war, bereits am Laptop saß.
 

Der Digiritter verließ die Küche am Hinterausgang und sank unter dem Fenster auf den Boden. So konnte er zumindest noch etwas lauschen, wenn Miyako und Koushirou sich unterhielten.
 

Patamon kam um die Ecke geflogen und rollte sich auf seinem Schoß zusammen. Gedankenverloren streichelte Takeru den vollen Bauch seines Partners. Seine freie Hand ruhte auf seiner Hosentasche. Dort bewahrte er einen anderen Schatz auf. Ein Foto von Hikari und ihm, das sie vor vielen Jahren aufgenommen hatten. Damals hatte sie ihre Leidenschaft für Fotografie entdeckt. Er hielt es noch immer in Ehren und hatte es in seiner Tasche gefunden, als er sich am Morgen umgezogen hatte.
 

Egal wo Hikari war, egal was die Finsternis versuchte, ihr einzureden, Takeru würde sie zurückbringen – mit allem, was er hatte. Er biss die Zähne zusammen. Die Ungeduld zerriss ihn innerlich.
 

Takeru spürte eine Hand auf seinem Kopf, die ihm sanft durch das helle Haar fuhr. Ein kurzes Schmunzeln zupfte an seinem Mundwinkel. Yamato war gekommen, doch er wusste nicht die richtigen Worte, um seinen kleinen Bruder zu trösten, also zeigte er ihm bloß, dass er da war.
 

Eine ganze Weile verbrachten die beiden schweigend hinter der Küche, bis Miyakos Aufschrei sie zusammenfahren ließ. „Das ist es!“, rief die Digiritterin und warf ihren Hocker voller Schwung auf den Boden. Als wäre er unerwartet von seinem Wecker aus dem Bett geschmissen wurde, sprang Takeru vom Boden auf.
 

Langsam fanden sich alle Digiritter wieder in der Küche ein. Takerus Herz pochte schnell und aufgeregt. Er vertraute in die Fähigkeiten seiner Freunde. Hatten sie endlich einen Weg gefunden?
 

Als er den Raum langsam betrat, kam sie schon wieder hereingestürmt. „Takeru ich brauche dein D-3 – jetzt sofort!“, verlangte sie und hielt die Hand bereits offen. Takeru übergab es ihr und sah sich nach den anderen um.
 

- Daisuke -
 

Dass die Stimmung so schnell kippen würde, hatte Daisuke nicht erwartet. Er hatte es gerade erst geschafft, Ken und Takeru wieder auf andere Gedanken zu bringen. Doch Taichi schien noch viel aufgewühlter und ungeduldiger zu sein als gedacht.
 

Schon immer hatte Daisuke zu Taichi aufgesehen. Sie trugen das gleiche Wappen, er hielt seine Fliegerbrille noch immer in Ehren. Doch egal, wie sehr er den älteren Digiritter bewunderte, auf der anderen Seite standen seine Gefühle und seine Beziehung zu Ken. Er hatte deutlich gespürt, wie unwohl sein Freund sich gefühlt hatte, bei Taichis Fragen.
 

Während sie sich gegenseitig den Ball zuspielten, konnte auch Daisuke seine Emotionen nur noch schwer im Zaum halten. Die ganze Zeit hatte Taichi den Ball mit seiner Brust oder seinem Kopf angenommen, doch den nächsten Schuss hielt er ganz bewusst mit beiden Händen. Mit fragendem Blick sah Taichi an ihn an.
 

„Also? Willst du mir auch sagen, warum du sauer auf mich bist?“, fragte er und kam mit dem Ball auf Daisuke zu. Manchmal war es erschreckend, wie einfach er ihn durchschauen konnte.
 

„Weil du dich wie ein unsensibler Arsch verhältst“, schoss es aus seinem Mund hervor. Als er das realisierte, hielt er sich die Hand vor den Mund. Dieser kleine Ausbruch war ihm plötzlich total peinlich. „I-ich meine dein Verhalten Ken gegenüber ist echt nicht okay.“ Taichis Lippen verzogen sich zu einem schmalen Strich. „Ken kämpft immer noch mit seiner Vergangenheit. Ich will nicht, dass er sich wieder verkriecht. Er will Hikari auch zurückholen. Die beiden haben eine besondere Verbindung zu diesem Dark Ocean.“
 

Taichis Hände ballten sich zu einer Faust. Er griff nach Daisukes Shirt und zog ihn an sich heran. „Wieso? Warum redet sie mit ihm darüber und nicht mit mir?!“
 

Da lag der Hund also begraben.
 

„Vielleicht wollte sie dir keine Sorgen machen. Vielleicht ist es leichter mit jemandem zu reden, der das Gleiche gesehen hat. Aber es ist nicht Kens Schuld, wenn sie mit ihm darüber redet.“
 

Taichi raufte seine braune Haarpracht. Langsam löste sich der Anflug von Zorn in seinen Augen, wich einem traurigen Schimmer. Als hätte er einen Schalter umgelegt, verflog auch Daisukes Wut auf ihn. Am Ende war er nur ein liebender Bruder, der Angst hatte, nicht gebraucht zu werden.
 

Daisuke klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter.
 

„Hikari-chan würde mit Sicherheit genauso verbissen versuchen, dich zu finden.“
 

Für eine Sekunde zuckten Taichis Mundwinkel. „Bestimmt.“ Auch Taichi hob seine Hand und legte sie auf Daisukes Schulter. Sie wog schwer, doch er verstand jetzt besser, was sein Freund empfand.
 

Hinter ihnen bei den Häusern erkannte Daisuke wie Miyako aus der Küche stürmte und wenige Sekunden später aus den Schlafhäusern wieder zurücklief. Dabei stolperte sie beinahe im Sand. Taichi folgte seinem Blick.
 

„Lass uns nachschauen, was da los ist.“
 

Kaum erreichten die beiden die Küche, stürmte Miyako auf sie zu und verlangte nach seinem D-3. „Wir brauchen noch einen Moment. Bitte geduldet euch noch etwas“, kommentierte sie und huschte davon.
 

Takeru kam lautlos seufzend auf ihn zu, um ihm eine Nachricht von Ken zu überbringen, dass er ihn auf den Klippen finden würde
 

- Ken -
 

Mit angezogenen Beinen saß Ken auf der Klippe und blickte auf das Meer. Nach der Konfrontation mit Taichi musste er sich einfach zurückziehen. Es hatte eine Weile gedauert, bis das Zittern seiner Hände aufgehört hatte. Sein Digipartner war die ganze Zeit an seiner Seite und spendete ihm etwas Kraft.
 

Von seiner Position aus hatte er Daisuke und Taichi beobachtet. Er war seinem Freund dankbar, dass er ihn aus der Schusslinie gezogen hatte. So wie es aussah, stand er Taichi sehr nahe oder konnte einfach gut auf ihn einreden. Daisukes Fähigkeit, andere Menschen zu überzeugen, war aber keinesfalls neu für ihn.
 

Er rief sich die letzte Nacht wieder in Erinnerung und schöpfte daraus neue Kraft.
 

„Hey Ken“, sagt Wormmon und kletterte auf seinen Schoß. Um seinem Digimon mehr Platz zu machen, streckte Ken seine Beine aus. „Obwohl du eben noch ganz aufgelöst warst, lächelst du jetzt schon wieder. Das macht mich glücklich.“ Ken blickte seinem Partner ein paar Sekunden in die Augen und blinzelte verwirrt. Ihm war gar nicht bewusst, dass er bei den Gedanken an Daisuke sofort lächelte.
 

„Mach dir keine Sorgen“, antwortete Ken ruhig und streichelte den Kopf seines Partners. Wormmon folgte seinem Blick aufs Meer. „Woran denkst du, Ken?“ „Nach diesem Urlaub möchte ich wieder mehr mit Hikari-chan reden … und auch mit den anderen. Sie waren immer alle für mich da.“
 

Ein Stechen zog durch seinen Kopf. Die Wellen wurden unruhiger und es fröstelte ihn eine wenig. Doch von einer auf die andere Sekunde war das schon wieder vorbei.
 

Einen Moment später ertönten zaghafte Schritte hinter ihm. „Takeru hat mir gesagt, dass du hier bist“, sagte Daisuke und wartete, bis Ken ihm das Okay gab, zu ihm zu kommen. „Tut mir leid wegen Taichi. Er ist eigentlich nicht so“, begann Daisuke und setzte sich. „Ich hoffe, ich habe nicht zu sehr den Beschützer raushängen lassen.“ Ken lachte leise. „Nein, hast du nicht. Ich brauchte nur etwas Abstand.“ Sein Freund stieß ihn sanft mit dem Knie an.
 

„Wie ist die Lage gerade?“, fragte Ken und deutete auf die Häuser. „Einen Weg haben sie gefunden. Es fehlt nur noch der Rückweg, aber auch das dauert nicht mehr lange“, erklärte Daisuke ruhig, sprach jedoch direkt weiter: „Fürchtest du dich? Vor dem Dark Ocean?“
 

Kens Brust fühlte sich bei dem Gedanken, dorthin zurückzukehren wirklich enger an. Doch wenn er Daisuke ansah, löste sich die Anpassung. Er streckte seine Hand aus und legte sie auf die von seinem Freund. „Nicht, wenn wir zusammen gehen.“ Er hatte ihm immerhin versprochen, dass die Dunkelheit in nicht in seine Fänge bekommen würde.
 

Etwa eine halbe Stunde später kam Patamon zu ihnen geflogen, um ihnen zu sagen, dass Miyako sie alle am Strand treffen wollte.
 

„Bist du bereit?“, fragte Daisuke und bot seinem Freund seine Hand. Ken nickte und ließ sich auf die Beine ziehen. „Dann lass uns gehen.“
 

- Miyako -
 

Gemeinsam mit Koushirou hatte Miyako nicht nur einen Weg zum Dark Ocean gefunden, sondern auch die Möglichkeit wieder zurück in die Digiwelt zu kommen. Sie saßen draußen in einem großen Kreis zusammen, während sie den anderen den Plan erklärte. „Die einzige Voraussetzung dafür ist, dass alle Besitzer des D-3 mit zum Dark Ocean kommen. Ist das für jemanden ein Problem?“
 

Sie blickte zu ihren Freunden, die nacheinander ihr Einverständnis gaben. Nur Iori schien zu zögern. Miyako holte gerade Luft, doch Takeru kam ihr zuvor. „Mach dir keine Sorgen. Wenn wir zusammenbleiben, können Angemon und Ankylomon eine Jogress Digitation machen. Wir haben schon so viel zusammen geschafft, das kriegen wir auch hin.“ Die Unsicherheit wich langsam einem entschlossenen Blick und Iori nickte.
 

„Ich werde hier bleiben, um den Computer zu überwachen“, warf Koushirou ein. Joe schloss sich ihm ebenfalls an. Keiner konnte sagen, wie lange sie weg waren und einer alleine konnte nicht dauerhaft im Einsatz sein.
 

Von den älteren Digirittern reisten neben Taichi noch Mimi, Sora und Yamato mit zum Dark Ocean. „Ich bereite alles vor. Wenn ihr noch etwas braucht, holt es jetzt“, wies Koushirou die Truppe an, ohne von seinem Laptop aufzuschauen.
 

Nur Miyako und Takeru zogen sich noch einmal in ihre Zimmer zurück, bevor sich alle am Strand versammelten. Piyomon, V-mon und Wormmon digitieren auf das Adult-Level, während Patamon und Hawkmon eine Armordigitation zu Pegasmon und Holsmon machten. Mit den fliegenden Digimon hatten sie eine bessere Chance, schnell genug durch das Portal zu gelangen.
 

Mimi und Palmon setzten sich mit Miyako auf Holsmon, Yamato und Gabumon flogen gemeinsam mit Sora auf Birdramon, Taichi und Agumon wurden von XV-mon getragen während Daisuke und Ken auf den Armen von Stingmon saßen und Iori und Armadimon zusammen mit Takeru auf dem Rücken von Pegasmon flogen.
 

Sie schwebten bereits in der Luft. Miyako erlaubte sich einen letzten Atemzug der salzigen Meeresluft.
 

„Seid ihr soweit? 3 … 2 … 1 …“
 

Koushirou erschuf mit Hilfe seines Laptops und der gespeicherten Energie von Kens und Hikaris D-3 einen Dimensionsriss am Horizont.
 

„Jetzt!“
 

Und auf Kommando flogen die Digiritter mit ihren Partnern auf das Loch zu, das sie in die graue Welt des Dark Ocean führte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück