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Der Wächter

von

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Bella sprang ebenfalls auf die Beine und Edward folgte ihr auf dem Fuße. „Ich freue mich schon darauf Rachel wiederzusehen. Ist schon ewig her.“

„Ja, seit unsere Mutter gestorben ist, wollten meine Schwestern nur noch weg. Sie halten es hier nicht aus. Deshalb kommen sie uns auch so gut wie nie besuchen“, erklärte Jake nachdenklich. Dann grinste er glücklich und sagte: „Gut, ich gehe dann mal Isaak abholen.“

„Wir kommen mit“, bestimmte die junge Dame. „Ich habe da noch ein Wörtchen mit meinem Vater zu reden.“

Edward seufzte und rauschte ergeben davon. Er fuhr den Volvo vor und kutschierte sie anschließend zur Wache.

Als die drei die Tür zum Polizeipräsidium öffneten, fanden sie ein Chaos vor. Charlie stand an seinem Schreibtisch und sprach mit jemandem am Telefon. Einer der Hilfssheriffs sammelte die Blätter aus dem Faxgerät, welches wütend ein Blatt nach dem anderen ausspuckte. Jedes Mal, wenn er einen Blick auf das Geschriebene wagte, wurde er blasser.

Der andere Deputy stand am Haupttelefon und kämpfte sich möglichst höflich durch die Scharen von Anrufern. Schon von Weitem sah Bella, dass alle Leitungen munter vor sich hin blinkten. Sobald ein Gespräch beendet war, rutschte schon das Nächste in die Leitung. Die Sekretärin hingegen saß an ihrem Schreibtisch und starrte mit offenem Mund auf ihren Monitor. Leise murmelte sie: „Das gibt es doch nicht. Die Anzeige der eingegangenen Mail ist gerade von 999 auf xxx gesprungen. Das System ist scheinbar nicht auf sowas ausgelegt.“

Es herrsche Ausnahmezustand. Keiner der vier Anwesenden bemerkte die Neuankömmlinge. Alle waren zu sehr mit ihrer jeweiligen Arbeit beschäftigt. Langsam und vorsichtig näherte sich die Gruppe dem Sheriff. Sie wollten Charlie nicht bei seinem Telefonat stören, waren aber auch neugierig um was es ging.

Nun konnten sie hören was dieser sagte: „Ja Sir“-„Wie Sie wollen, Sir.“-„Ich werde mich sofort darum kümmern, Sir.“-„Auf Wiederhören, Sir.“ Er legte auf und sofort klingelte der Apparat erneut.

Der Polizist an der Sammelleitung hielt eine Hand vor die Sprechmuschel und sagte: „Chef, der Gouverneur ist auf Leitung 1. Auf Leitung 5 wartet der Oberste Staatsanwalt von Seattle. Dann haben wir noch zwei oder drei Senatoren, sowie eine Unzahl von Anwälten und Schwulenverbänden auf den anderen Leitungen.“

Entnervt hob Charlie den Blick und befahl: „Sag allen, dass ich gerade dabei bin Mr. Wächter freizulassen. Das sollte sie beruhigen.“ Schnell wandte er sich an den anderen Deputy und sagte: „Lass die Papiere einfach auf den Boden fallen. Da werden bestimmt noch so einige kommen, befürchte ich. Geh und hilf bei den Anrufern.“

Erst dann bemerkte er die drei Eindringlinge vor sich. Er nickte seiner Tochter und Edward zu und fixierte den Dritten im Bunde: „Du hättest mich ruhig warnen können. Hätte ich gewusst, wen ich da abführe, dann hätte ich mir das zweimal überlegt. Dein Freund ist ja ein ganz hohes Tier.

Mein Chef hat mir gerade den Arsch aufgerissen, wie ich es wagen konnte, Mr. Wächter einzusperren. Ich solle ihn augenblicklich freilassen. Seine ganze Behörde wird gerade von dutzenden namhaften Eliteanwälten und hochrangigen Politikern bombardiert. Genau wie wir. Und dann sagte er noch: Ich solle gut nachdenken, ob meine Freundschaft zu Mr. Black Senior mein Urteilsvermögen trübe.“

Der Sheriff schluckte und offenbarte: „Die Anklage ist vom Tisch. Es gibt beglaubigte Zeugenaussagen von einem Mr. John Turner und Earl Vincent Elroy, die schwören, dass du absolut freiwillig in New York warst. Zudem hat mein Chef mich gefragt, ob ich es witzig finde, mich bei der aktuellen Lage im Senat als Schwulenhasser zu präsentieren.“

„Earl Vincent Elroy? Was ist ein Earl?“, fragte Jake und kratzte sich am Hinterkopf.

Wie aus der Pistole geschossen antwortete Edward: „Einfach angedrückt ein Adelstitel. Mir ist aber nicht bewusst, dass er sich damit vorgestellt hat. Er hatte uns nur seinen Vornamen verraten.“ Der Blutsauger zuckte mit den Schultern. „Er wollte wohl nicht als was Besonderes angesehen werden. Bei unserem Eingeborenen hier war dieser Versuch jedenfalls wertlos“, stichelte er ein wenig.

Der Wolfsjunge ging nicht darauf ein und forderte: „Die Anklage ist also vom Tisch, dann lass Isaak frei.“

„Hey, nicht in diesem Ton, junger Mann“, schimpfte der Polizeichef.

„Ich kann auch wieder seinen Anwalt anrufen. Du sieht was ein einziger Anruf angerichtet hat. Ich werde dich und meinen Alten in Grund und Boden klagen“, grinste der Gestaltwandler und fügte hinzu: „War nur Spaß. Ich will nur meinen Freund zurück. Ich rufe gleich mal Mr. Nolan an, damit er die Meute mit den Mistgabeln zurückpfeift.“

Schnell mischte sich Bella ein: „Edward und ich können ebenfalls bezeugen, dass Jake absolut freiwillig mitgekommen ist.“

„Schon gut, schon gut“, maulte Charlie und hob die Hände. „Ich hole ihn ja schon.“

Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ging in den hinteren Teil des Gebäudes, wo sich die Zellen befanden. Geräuschvoll klimperte er mit den Schlüsseln und verschwand. Mit ihren übermenschlichen Ohren hörten sie, wie der Polizeichef mit dem Rotblonden sprach, dieser aber keine Antwort gab. Zudem schwang langsam Sorge in der Stimme des Polizisten mit, da sein Gefangener sich nicht bewegte.

„Was ist mit ihm?“, flüsterte Edward alarmiert

„Alles ok, er meditiert nur und bekommt nichts mit“, gab Jake leise zurück.

Schnell griff Jake mental nach dem Geist seines Freundes und drang in dessen Bewusstsein ein. Da saß der Wächter und begutachtete die Klingen, die er um sich herum ausgebreitet hatte. Er sah auf und ein Lächeln umspielte seine Lippen. „Na Wölfchen, hast du mich vermisst?“

„Um ehrlich zu sein ja und nein. Hatte einiges zu tun“, gab der Wolfsjunge zu. „Egal, du musst aufwachen, bevor Sheriff Swan sich in die Hosen macht.“

Irritiert runzelte der Wächter die Stirn. „Seltsam, es sind doch gerade mal 1 Stunde und 43 Minuten vergangen. Ich hatte damit gerechnet, dass es länger dauert.“ Er stand auf und alle Waffen verschwanden in einem dunkeln Riss, der sich öffnete und wieder schloss. „Wie hast du es so schnell geschafft deinen Vater zu überzeugen?“

„Gar nicht.“ Jake zuckte mit den Schultern. „Der Rat hat mich verbannt und das Rudel hat mich verstoßen. Da habe ich John angerufen.“

„Ah, verstehe“, meinte Isaak betreten und seufzte. „Sag mir bitte, dass er es nicht übertrieben hat.“

„Kommt drauf an. Die Telefone laufen heiß und alle rennen hin und her, aber bisher ist noch keine Fuhr Anwälte zur Tür rein gestürmt.“

„Ok“, sagte der Wächter und ging in die Realität über. Jake zog sich zurück und wartete freudig strahlend darauf, seinen Freund in die Arme schließen zu können.

Sie konnten hören wie Isaak kurz mit Charlie redete und ihm versicherte, dass er ihn nicht verklagen werde. Solange die Anzeige vom Tisch war, gab es keinen Grund für böses Blut.

Dann tauchten die beiden auch schon in der Tür auf. Jake mahlte mit den Zähnen. Das ging ihm zu langsam. Mit einem geknurrten „Scheiß drauf“ stürmte er vor, nahm seinen Freund in die Arme und forderte einen sanften Kuss ein.

Irritiert wurden die Zwei von allen angestarrt. Als sich Jake löste und die Blicke der anderen wahrnahm, wurde er so rot wie eine Tomate, griff nach einer Hand seines Freundes und zog diesen hinter sich her, raus aus der Wache. Bella, Edward und auch Charlie folgten dem Paar.

Vor der Tür ließ der Wolfsjunge den anderen los und drehte sich um. Der Sheriff sah peinlich berührt aus, seine Tochter grinste breit und Edward war eben Edward. Er stand stocksteif da und mimte eine einwandfreie Engelsstatue, inklusive mysteriösem Lächeln.

Charlie räusperte sich und sagte: „Nichts für ungut, Mr. Wächter.“

„Bitte Isaak, Mr. Swan“, flötete der Rotblonde vergnügt.

„Ja. Dann bitte auch Charlie. Mr. Swan war mein Vater und das ist wohl das Mindeste das ich dir als Entschädigung anbieten kann. Außerdem glaube ich, dass wir uns wohl noch öfter sehen werden. Immerhin bist du mit Jake zusammen und dieser hängt mit meiner Tochter rum.“

„Gut, danke für die Gastfreundschaft, Charlie. Glaub mir, ich bin schon in schlimmeren Zellen gewesen.“

Der Polizist runzelte die Stirn, sagte aber nichts dazu.

„Gut, lasst uns gehen“, drängelte Jake und winkte zum Abschied. „Bis dann, Charlie.“

Dieser hob die Hand zum Gruß und wandte sich seiner Tochter zu.

Isaak schenkte Jake ein freches Grinsen. Dann wurde sein Blick nachdenklich und er starrte ihn an. Mental fragte er: „Sag mal, hast du heute mit jemand Besonderem gesprochen?“

„Mit meiner Schwester. Wie kommst du darauf?“, fragte Jake in ihrer Verbindung.

„Nein, nicht deine Schwester Rachel, deren Beziehungsfaden hat sich zwar verstärkt, aber ich meine jemanden, den du heute kennengelernt hast.“

Nachdenklich runzelte der Wolfsjunge die Stirn. „Vorhin als ich beim Rudel war, haben Paul und ich einen anderen Gestaltwandler getroffen. Ich glaube sein Name war Kameron irgendwas. Er sucht seinen Vater.“ Er zuckte mit den Schultern. „Habe ihn Paul überlassen.“

„Kamden Hayes?“, fragte Isaak mit zittriger tonloser Stimme laut.

„Ja, ich glaube so hieß der“, meinte Jake und sah wie sein Freund erbleichte.

Ohne ein Wort zu sagen rannte der Wächter los. So schnell er es wagte, als Mensch zu sein, hetzte er in Richtung Reservat davon. Ungläubig starrten ihm die anderen hinterher. Schnell spurtete Jake los und holte ihn ein. Entsetzt fragte er: „Hey, was ist los?“

„Keine Zeit. Hinter dem Baum da, aufspringen oder zurückbleiben, deine Wahl“, sagte Isaak und beschleunigte noch ein wenig.

„Du kannst jetzt nicht einfach nach La Push stürmen. Sam wird ausrasten!“, warnte der Wolfsjunge als sie besagten Baum erreichten.

„Angelegenheit der Wächter. Entscheide dich, jetzt!“, knurrte der Rotblonde.

Schnell sprang Jacob seinem Freund auf den Rücken und schon rasten sie in Windeseile durch den Wald. Er war sich nicht sicher, ob der andere jemals so schnell gerannt war. Diese Geschwindigkeit war beeindruckend. „So, was ist los?“, wiederholte er mental seine Frage.

„Wenn ich nicht sofort eingreife, wird es ein Unglück geben. Kamden hätte nie so früh hierherkommen dürfen. Das ist nicht richtig. Er sollte erst in eineinhalb Jahren nach seinem Vater suchen. Offenbar hat er sich früher verwandelt als es vorherbestimmt war. Das Rudel ist zurzeit wie ein Pulverfass und Kamden wird der Zünder sein, wenn ich es nicht verhindere.“

„Was soll das heißen? Was für ein Unglück löst er aus?“

Bevor der Wächter antworten konnte, hörten sie das Geheul mehrerer Wölfe. Es war eine Warnung. Sie näherten sich dem Gebiet des Rudels. Isaak ignorierte diesen Umstand und rauschte unbeirrt weiter.

Zu ihrer Rechten tauchte Jared als Wolf auf, konnte sie jedoch nicht abfangen und fiel zurück. Er stieß ein lautes Heulen aus und als Antwort erklangen noch mehr Wolfsstimmen vor ihnen.

„Dafür habe ich jetzt keine Zeit“, murrte der Wächter, als Leah und Quil vor ihnen erschienen. Die beiden wollten ihnen den Weg abschneiden. Plötzlich machte der Wächter einen Satz und sprang in die nächste Baumkrone. Über den Bäumen konnte das Rudel nur hilflos zusehen und sie verfolgen. Zwar kamen sie nun langsamer voran, umgingen aber jede direkte Konfrontation. Mittlerweile hatten sich auch Seth, Paul und die beiden Neuen, Collin und Brady, der Jagd angeschlossen. Wer von den beiden Wölfen, welcher war, wusste Jacob aber nicht. Lediglich Sam, Embry und der Neue fehlten.

Der Wächter machte einen Bogen um das Dorf, um ungesehen zu bleiben und sprang dann mit einem mächtigen Satz aus den Baumwipfeln. Verwundert stellte Jake fest, dass sie direkt auf sein Haus zusteuerten. Sie landeten direkt vor Sam, Billy und Kamden.

Alle Verfolger stürmten ebenfalls aus dem Wald und wollten sich auf die beiden Eindringlinge stürzen. Isaak ließ Jake herunter, wirbelte herum und befahl mit der Macht des Alphas: „Stehen bleiben.“

Alle Wölfe erstarrten mitten in der Bewegung und wurden zu Statuen. Der Wächter wandte sich um und funkelte Kamden wütend an: „Du hast hier nichts zu suchen. Deine Anwesenheit löst eine Kette von Ereignissen aus, welche jetzt noch nicht vorherbestimmt ist. Du musst augenblicklich mit mir kommen, bevor es zu spät ist.“

Billy wurde knallrot im Gesicht und schrie: „Ihr beide habt hier nichts zu suchen. Das ist das Revier des Rudels. Verschwindet, ihr abartigen Missgeburten.“

Sam kämpfte verzweifelt gegen Isaaks Befehl an, schaffte es aber nicht sich zu widersetzen. Da rief er nach Embry.

Der Wächter riss entsetzt die Augen auf und machte einen Schritt auf Kamden zu. Dieser wich zurück und knurrte: „Was soll der Schwachsinn? Und wer bist du überhaupt? Ich werde auf keinen Fall mit dir mitkommen. Du tickst doch nicht mehr richtig. Zieh Leine.“

In dem Augenblick stürmte Embry als Wolf aus dem Unterholz. Ohne zu zögern stürzte sich Isaak auf den Neuen, rang ihn zu Boden und legte ihm eine Hand über die Augen. Panisch sah er auf und schrie: „Embry, verschwinde! Komm nicht näher!“

Der Angesprochene wurde langsamer und blieb unschlüssig stehen.

Kamden versuchte sich vom Wächter zu befreien, aber sein Gegner war zu stark. Dann verwandelte er sich. Er wurde zu einem schwarzen Wolf, ähnlich wie Sam, aber mit einer weißen Maserung um die Schnauze, die einem Strich glich. Seine Augen waren von demselben Bernsteinton wie Jakes.

Isaak ließ nur kurz von dem Mann ab, als dieser explodierte, sprang ihm auf den Kopf und hielt ihm abermals die Augen zu. „Kamden, beruhige dich“, befahl er mit der Stimme des Alphas, jedoch ohne Erfolg. Der schwarze Wolf wurde nur noch wilder und kämpfte verbissen darum den Ballast abzuschütteln. Dabei trampelte er wild umher und sie näherten sich Billy, welcher nicht schnell genug zurückweichen konnte.

Jake stand wie vom Donner gerührt da. Was machte sein Freund da nur? Was sollte dieser Irrsinn? Und warum hielt er ihm die Augen zu? Das ergab doch keinen Sinn. Wenn das so weiterging, würden die beiden seinen Vater umnieten. Auch wenn er diesen gerade nicht leiden konnte, so war er immer noch sein Dad. Er musste eingreifen, bevor der Häuptling zu Schaden kam. Schnell sprang er vor und griff nach den Armen des Rotblonden, wobei er den Zähnen des Wolfes ausweichen musste.

„Jake, nein!“, schrie der Wächter, als dieser seine Handgelenke zu fassen bekam. Mit einem Ruck riss er seinen verrückt gewordenen Freund vom Wolf und warf ihn zu Boden. Er setzte sich auf dessen Becken und drückte seine Arme über den Kopf.

Befreit von seinem Gegner machte der schwarze Wolf hastig einen Satz zurück und stieß mit Embry zusammen, der nähergekommen war.

„NEIN“, schrie der Wächter und kämpfte mit aller Kraft gegen seinen Freund an.

Jake hob den Blick und sah, wie in Zeitlupe, dass die beiden Wölfe sich einander zuwandten. Sie sahen sich direkt in die Augen und ihre Pupillen weiteten sich. Da verstand der Wolfsjunge was los war und was Isaak zu verhindern versucht hatte. Beide prägten sich zeitgleich auf den jeweils anderen. Er musste nicht mental mit ihnen verbunden sein um es zu begreifen.

Der Rotblonde gab jeden Widerstand auf und sackte kraftlos zusammen. Auch sein Befehl war gebrochen. Dennoch rührte sich keiner. Alle starrten entsetzt auf die Szene vor ihnen.

Sam erholte sich als Erster, ließ die Schultern sinken und sagte tonlos: „Nein.“

Kamden und Embry sahen sich immer noch tief in die Augen und gingen langsam aufeinander zu. Dann schmiegten sie zärtlich ihre Köpfe aneinander und gurrten zufrieden.

Billy, der als Einziger nicht verstand was los war, sah den beiden bei dieser Aktion zu. „Was ist los, Sam? Warum machen die das? Erkläre es mir!“

Der Alpha zuckte wie geschlagen zusammen und warf dem Rollstuhlfahrer einen panischen Blick zu. Er konnte es nicht sagen. Das würde in einem Desaster enden.

„Warum?“, fragte Jake tonlos.

Ebenso ausdruckslos antwortete der Wächter: „Weil sie füreinander bestimmt sind.“

Der Wolfsjunge ließ die Handgelenke seines Freundes los, blieb aber einfach auf ihm sitzen. „Ich verstehe nicht. Warum hast du dann versucht es zu verhindern?“

„Weil es noch zu früh ist. Kamden hätte erst in eineinhalb Jahren nach La Push kommen sollen. Bis dahin wären die Wogen geglättet gewesen. Nun kann ich das Folgende nicht mehr aufhalten. Durch ihre Doppelprägung aufeinander wird es ein Lauffeuer geben.“

„WAS?“, schrie der Häuptling und sah mit hervorquellenden Augen zu den beiden schmusenden Wölfen. Seine Stimme zitterte und die Augen zuckten wie wild umher: „Nicht schon wieder!“ Unfähig weiterzusprechen, sackte Billy zusammen und schien einem Herzinfarkt nahe.

Aufgeschreckt von den Worten des alten Mannes stoben die beiden Wölfe auseinander und sahen sich irritiert um.

„Was meint der Alte damit, nicht schon wieder?“, fragte Jacob.

„Kamden ist dein Halbbruder. In seinen Augen hat er heute einen neuen Erben bekommen und dieser hat sich gerade auf einen Mann geprägt. Das ist wohl das Schlimmste, was man ihm antun konnte.“

Der ehemalige Beta riss die Augen auf und deutete mit zittrigem Finger auf den schwarzen Wolf. „Der da ist mein Halbbruder?“

Langsam und vorsichtig nickte der Wächter und ergänzte: „Dein älterer Halbbruder väterlicherseits. Kamden ist etwa ein Jahr jünger als deine Zwillingsschwestern.“

In den bernsteinfarbenen Augen des schwarzen Wolfes blitze es gefährlich und er knurrte den Liegenden an.

Jake sprang auf, stellte sich seinem Halbbruder in den Weg und schnauzte: „Lass Isaak in Ruhe.“

Die wachsamen Augen richteten sich auf ihn. Sam trat vor und befahl: „Ihr drei werdet euch unterwerfen. Ich bin der Alpha des Rudels. Umstellt sie.“

Das Rudel zog einen knurrenden Kreis um alle Blacks, Sam, Embry und Isaak. Mit einem Satz sprang der Wächter auf die Beine und seufzte. „Und das Schicksal nimmt seinen Lauf,“ murmelte er traurig.

Embry winselte und warf sich zu Boden. Er präsentierte seinem Leitwolf die Kehle. Kamden sah zu ihm und seine Nackenhaare stellten sich zornig auf. Schnell trat er vor und schirmte den hellgrauen Wolf ab. Seine Zähne waren gebleckt und er knurrte unheilvoll.

„Du wirst dich mir unterwerfen“, befahl Sam erneut und legte seine ganze Macht als Alpha in seine Stimme.

Kamden zuckte zurück und schüttelte den Kopf. Langsam und immer noch gegen die Kraft des anderen ankämpfend, neigte er das Haupt, Zentimeter um Zentimeter.

Plötzlich sprang Jake dazwischen und schrie den Leitwolf an: „Ich warne dich, Sam. Lass die beiden in Ruhe!“

Die zwei taxierten sich einen Augenblick und wurden zu Wölfen. Beide bleckten die Zähne, knurrten und stellten die Nackenhaare auf. Erhobenen Hauptes standen sie sich gegenüber. Dann hörte er die Stimme des Alphas in seinem Kopf: „Ich habe diesen Unsinn schon zu lange toleriert. Unterwirf dich, Jake.“

„Nein!“, schnauzte dieser zurück. „Was hast du vor? Uns deinem Willen zu unterwerfen? Willst du uns mit Gewalt gefügig machen? Selbst du kannst nichts gegen die Prägung unternehmen.“

Sam baute sich zu voller Größe auf, sein ehemaliger Beta tat es ihm gleich. „Du wirst dich unterwerfen. Und dann werde ICH das beenden.“

„Du kannst mich mal“, schnaubte Jacob und widerstand dem Drang kleinbeizugeben. „Ich werde nicht kampflos untergehen. Du wirst weder Isaak, Kamden, noch Embry was antun. Das werde ich nicht zulassen.“

„Unterwirf dich“, schrie der Alpha und fackelte nicht lange. Er nutzte seine ganze Kraft, alles was ihm als Leitwolf zu Verfügung stand.

Widerwillig knickte Jake ein und senkte, um sich beißend, den Kopf.

„Du wirst dich unterwerfen und dann werde ich euch alle vier verbannen“, sagte Sam.

Er hatte das Falsche gesagt. Jake hielt kurz inne und kämpfte gegen die Macht des Alphas. „Das ist auch unsere Heimat. Ich werde dich nicht einfach machen lassen, was du willst.“

„Du hast keine Wahl. Unterwirf dich. Sofort!“, befahl der Leitwolf.

„Nein“, stieß der andere hervor. „Ich bin Jacob Ephraim Black. Ich bin der Nachfahre des letzten wahren Alphas. Ich wurde nicht geboren, um Sam Uley zu gehorchen.“ Während er sprach bemerkte er, wie sich seine Stimme veränderte. Sie schwang einen Augenblick hin und her und am Ende, als er auch wieder den Kopf erhoben hatte, hatte sie den Doppelklang eines Leitwolfes.

Sein Erbe war erwacht und er hatte es angenommen. Nun war er, wie Sam, ein Alphatier. Durch seine Abstammung sogar der „Wahre Alpha“ des Rudels. In dem Moment brach die Verbindung zu allen anderen wieder auf. Jacob war ihr wahrer Anführer, Sams ausgesprochene Verbannung war hinfällig. Das Rudel würde ihn nun wieder hören und auch Kamden war ein Teil ihrer Gemeinschaft geworden.

Sam war sprachlos; er wusste nicht was er tun sollte. Jake hatte mit der gleichen Kraft gesprochen wie er. „Ich werde nicht kampflos untergehen. Ich werde mich dir niemals unterwerfen“, sagte er ein wenig eingeschüchtert, aber mit vollem Ernst in der Stimme.

Der rostbraune Wolf knurrte und ließ alle seine neue Macht spüren. Die anderen blieben stehen und sahen zwischen den beiden Alphas hin und her. Dann wusste Jacob nicht weiter. Was sollte er jetzt tun? Sollte er mit Sam um die Macht im Rudel kämpfen? Der andere würde sich nicht unterwerfen, das wusste er. Wenn er nach der Krone greifen würde, so musste er Sam dabei töten. Das wollte er aber nicht. Es musste doch noch einen anderen Weg geben.

Da erinnerte er sich an die Szenen, die Isaak ihm gezeigt hatte. Er ließ sein Schicksal, wie es gewesen wäre, ohne ihre Begegnung, die alles aus dem Ruder hatte laufen lassen, erneut vor seinem inneren Auge ablaufen. Auch dort gab es eine ähnliche Szene.

Er warf einen Seitenblick zu seinem Freund. Dieser sah ihn nur mitleidig an. Isaak hatte ihn gewarnt, aber Jake hatte diesen Weg nun gewählt und es gab kein Zurück mehr, das wusste er. Wenn er sich falsch entschied, dann würde er jetzt alles zerstören. Sein Freund würde ihn aufhalten müssen. Das war immerhin dessen Bestimmung. Der Wächter konnte einfach nicht anders.

Der rostbraune Wolf seufzte innerlich. Nun wusste er, was er zu tun hatte. Er musste das Schicksal in die richtigen Bahnen lenken, auch wenn es eigentlich noch zu früh dafür war. Der Anflug eines Lächelns huschte über das Gesicht seines Geliebten und er sah dies als Bestätigung auf dem richtigen Weg zu sein.

„Ich habe nicht vor dich herauszufordern, Sam. Du hast nun weder Macht über mich noch steht es dir zu mich zu verbannen oder aus dem Rudel zu werfen. Du wirst weder Isaak, Kamden noch Embry anfassen. Die drei stehen ab sofort unter meinem Schutz.“

„Es kann keine zwei Alphas in einem Rudel geben“, fuhr ihn der andere an.

„Das wird es auch nicht. Ab sofort gibt es zwei Rudel und jedes hat einen Alpha. Wir werden gemeinsam über unser Revier wachen. So wie es unserer Aufgabe ist. Du sagst mir nicht, was ich zu tun habe und ich dir nicht, was du zu tun hast“, erklärte der Rostbraune. „Alles Weitere liegt bei dir. Wie entscheidest du dich?“

„Was soll das, Jake? Es gibt nur ein Rudel. Es gab immer nur ein Rudel.“

„Vieles, was geschehen ist, gab es zuvor noch nicht“, erinnerte Jake anklagend. „Um des lieben Friedens willen werden wir uns nun zurückziehen. Wir gehen zum Haus der Cullens. Ich gebe dir bis morgen Abend Zeit meinen Vorschlag zu bedenken.“

„Und was, wenn ich ablehne?“

„Das ist deine Sache. Wir werden bleiben. Ich brauche deine Erlaubnis nicht. Ich bin der „Wahre Alpha“ des Rudels. Fordere mich nicht heraus, sonst wirst du verlieren. Also denk nach bevor du handelst. Denk auch daran, dass wir zwar nur zu viert sind, aber ich habe Isaak auf meiner Seite. Du weißt, wie stark er ist. Er wird nicht zulassen, dass mir ein Leid geschieht.“

Jake wusste, mit diesem Spruch schmälerte er seine eigene Position als Alpha, aber er musste einfach mit den Ketten rasseln, damit Sam begriff, was Sache war.

Sam grinste sein Wolfsgrinsen und eröffnete: „Und was, wenn sie dir nicht folgen wollen? Was dann?“ Er wurde ernst. „Unterwirfst du sie dann?“

„Du meinst so, wie du es immer mit uns machst? Nein. Ich zwinge niemanden mir zu folgen, noch werde ich so wie du Befehle durch die Gegend brüllen und Gehorsam erzwingen. Das ist dein Weg, Sam, nicht der meine“, sagte Jake stolz erhobenen Hauptes und zeigte dem anderen somit seine Fehler auf.

Dann wandte er sich an Isaak. Dieser lächelte kurz und verwandelte sich. Augenblicklich rollte der rote Wolf sich auf den Rücken und unterwarf sich somit vor den Augen aller anderen seinem Freund.

„Wie ich es dir versprochen habe“, flötete der Wächter mental nur zu ihm. „Auch wenn ich nicht an ein solches Szenario gedacht hatte.“

Der neue Alpha schnaubte und sah hinter sich zu Embry und Kamden. „Was ist mit euch? Wollt ihr meinen Schutz oder wollt ihr bei Sam bleiben?“

Sein bester Freund, der immer noch unterwürfig den Hals regte, sah ihm einen Augenblick in die Augen. Er versuchte wie immer zu klingen und sagte: „Habe ich denn eine Wahl? Ich weiß, was wir mit dir gemacht haben. Darauf habe ich keinen Bock, Alter. Ich folge dir.“

„Dann steh auf. Ich brauche keine Speichellecker in meinem Rudel“, knurrte Jake streng.

Unsicher blinzelte Embry. Sein Alpha hatte nicht mit der Doppelstimme gesprochen. Er hatte somit die Wahl zu tun was er wollte. Das rechnete er ihm hoch an. Schnell rappelte er sich auf und hob den Kopf. „Aye, aye. Kapitän.“

Während des Gesprächs hatte sich auch Isaak erhoben und stellte sich gurrend neben seinen Leitwolf. Dieser sah zu seinem Halbbruder. „Was ist mit dir?“

Irritiert sah Kamden ihn an. „Was soll mit mir sein? Was ist hier überhaupt los? Du bist mein jüngerer Bruder oder? Warum sollte ich mich dir unterwerfen? Und was soll dieser ganze Unterwerfensschwachsinn überhaupt? Was zum Teufel ist die Prägung? Und was ist mit mir passiert?“

„Später“, antwortete Jacob ruhig. „Du musst noch viel lernen. Eins nach dem anderen. Wichtig ist nur, dass du und Embry jetzt ein Paar seid. Ob du es willst oder nicht, du hast keine Wahl.“

Kamden warf einen Seitenblick zu dem hellgrauen Wolf und sagte: „Was soll das heißen, ich habe keine Wahl? Ich kenn ihn nicht einmal. Ich entscheide selbst ob ich einen Kerl mag oder nicht.“

„Du bist schwul?“

„Ich bin bi, wenn du es unbedingt wissen willst. Wieso?“

„Hm…, der fairnesshalber sollte ich dich warnen: Die Quileute hassen alle die nicht „normal“ sind. In den Augen des Stammes ist nur Heterosexualität erlaubt. Deshalb wurde ich verbannt. Ich habe es gewagt mich auf einen Mann zu prägen, so wie du. Bei mir ist es Isaak, der rote Wolf, der wie ein Fuchs aussieht. Wir sind nun ein Paar. Es ist deine Entscheidung, aber glaube mir, wenn du bleibst, spielen sie mit dir, so wie sie es auch mit mir taten, hau die Schwuchtel und dann verbannen sie dich.“

Wütend bleckte Kamden die Zähne und schnauzte: „Was soll das schon wieder bedeuten? Ich bin niemandes Prügelknabe. Ich bin wie ich bin und ich werde mich von niemanden in eine Schublade stecken lassen. Ich bin hierhergekommen, um meinen Vater zu finden und um zu erfahren, was es mit dieser Wolfsverwandlung auf sich hat. Ich mache bei eurem Unsinn nicht mit. Lass mich da raus. Ich verschwinde.“

Der schwarze Wolf machte auf dem Absatz kehrt und wollte gehen. Dann schaute er sich um und sein Blick fiel auf Embry, der betreten zu Boden sah. „Scheiße, was ist das? Wo kommen diese Gefühle auf einmal her?“, schrie er, ging auf den anderen zu, und schmiegte sich tröstend an das hellgraue Fell.

„Das ist die Prägung“, erklärte Jake tonlos. „Du kannst nicht einfach verschwinden. Damit tust du dir und Embry weh. Kommt erstmal mit mir mit. Entscheide später zu welchem Rudel du gehören willst. Wenn du Embry überreden kannst La Push zu verlassen und mit dir zu kommen, dann werde ich euch nicht im Wege stehen.“

Kamden knirschte mit den Zähnen. Er war noch nicht bereit kleinbeizugeben.

Flehend bat Embry: „Bitte, komm erstmal mit. Glaub mir, du willst nicht dasselbe Schicksal erleiden, das wir Jake aufgebürdet haben.“

„Ich komme mit“, offenbarte der Schwarze etwas neben sich stehend. Er musste einfach nachgeben, wenn der andere so bettelte.

„Gut“, sagte Jake und wandte sich erneut an Sam. „Lässt du uns in Frieden gehen oder willst du es gleich hier und jetzt zu Ende bringen?“

Der Angesprochene sah sich knurrend um. Alle nahmen nun Aufstellung an und sammelten sich hinter ihrem jeweiligen Alpha. Zu Jakes Rechten stand Isaak leicht versetzt, zur Linken Kamden und Embry gleich auf. Die Stellungen waren noch nicht klar definiert. Dafür war aber jetzt auch keine Zeit.

Zu Sams Rechten baute sich Jared auf, auf der anderen Seite Paul. Quil, Collin und Brandy standen in zweiter Reihe. Alle sahen hasserfüllt zu der zweiten Gruppe.

Irritiert schauten die beiden Alphas auf Leah und Seth; diese standen noch immer abseits.

„Geht zu Sam“, schnauzte Jake die beiden an. „Das ist mein Kampf, nicht der eure.“

„Ist das ein Befehl?“, fragte Seth.

„Nein“, gab der jüngste Black zu. „Ihr könnt machen, was ihr wollt, aber ich halte es für das Beste, wenn ihr bei Sam bleibt. Wir sind doch die bösen Abartigen hier.“

„Wenn das so ist“, flötete der Sandfarbene und kam auf Kamden zu. Schnell drängte er sich zwischen die Brüder und sagte: „Ich bin dein neuer Flügelmann.“

„Das sind Isaak und Embry“, meinte Jake.

„Hey, lass mich da raus. Ich bin dein Freund. In deinem Rudel habe ich keinen Rang“, bestimmte der Wächter feierlich.

„Gut, dann bin ich der Beta“, gluckste Seth.

„Ich habe nichts dagegen“, meinte Isaak und machte brav Platz um den anderen auf die Position des Beta zur Rechten des Leitwolfs zu lassen.

„Darüber reden wir noch“, knurrte Jake zu den beiden.

„Ja, Schatz, alles was du willst“, flötete der Wächter und bebte vor unterdrücktem Lachen.

Als Reaktion auf diese Worte knurrte Sams Rudel böse auf.

Leah seufzte und folgte ihrem Bruder. Diesen dränge sie zurück und übernahm selbst die Position als Beta.

„Hey“, regte sich der Jüngere auf. „Geh weg, Leah. Du machst alles kaputt.“

Diese schnaubte und verkündete: „Ich passe nur auf meinen kleinen Bruder auf. Ich bleibe, es sei denn Jake befiehlt mir zu gehen.“

„Darüber reden wir auch noch“, moserte ihr Alpha. Dann sahen sich beide Leitwölfe an. „Was ist nun, Sam?“

Der schwarze Gigant sah sich kurz die Machtverhältnisse an und knurrte missgelaunt: „Geht in Frieden.“ Anschließend hob er den Kopf und blaffte. „Das ist aber noch nicht zu Ende. Ich werde den Rat darüber in Kenntnis setzen.“

„Mach doch“, sagte Jake und zuckte mit den Schultern. „Als ob die wirklich was zu sagen hätten. Wir sind die Krieger. Die wirklichen Kämpfer. Die Alten sitzen nur dumm rum und überlegen sich, wie sie uns das Leben schwer machen können.“

Abermals knurrte Sams Rudel und Jake befahl: „Abmarsch.“

Alle setzten sich in Bewegung, außer Isaak, der blieb einfach stehen und verwandelte sich in einen Menschen. Auf den fragenden Blick seines Freundes hin erklärte er: „Ich muss noch ein Versprechen einlösen. Ich komme gleich nach, versprochen.“

Jake schnaubte und führte sein Rudel langsam in den Wald.

Alle Augen fixierten den Wächter voller Hass. Dieser hob die Hände und sagte: „Sam, können wir reden?“

Der Alpha verwandelte sich zurück und bellte: „Was willst du noch, du Missgeburt? Sieh was du angerichtet hast.“

„Das war nie meine Absicht“, meinte Isaak und senkte den Blick. „Was geschehen ist, ist geschehen.“ Er straffte die Schultern und hob den Blick. „Ich bin nicht hiergeblieben, um mich beleidigen zu lassen.“

„Was willst du?“, knurrte Sam unheilvoll.

„Ich wollte nur fragen, ob du und Emily euch schon entschieden habt. Soll ich ihr Gesicht nun heilen oder nicht?“

Irritiert runzelte der Leitwolf die Stirn. „Wir sind nun Feinde und du fragst, ob du sie heilen sollst?“

„Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Emilys Heilung ist ein Gefallen, den ich dir schulde. Ungeachtet der Situation oder dass du mich als Feind siehst“, erläuterte der Wächter und zuckte mit den Schultern. „Ich gab dir mein Wort und ich halte mein Wort.“

Entwaffnet gestand Sam: „Wir haben uns noch nicht entschieden. Wir dachten das Angebot sei vom Tisch, durch Jakes Verbannung.“

„Ist es nicht. Es besteht noch immer. Sag mir, wenn ihr die Heilung wünscht. Bis dann“, flötete der Rotblonde und sauste wie der Wind davon.
 

Alle außer Jake zuckten zusammen als Isaak bei ihnen auftauchte und sich einfach frech auf den Rücken seines Freundes Schwang. Der Alpha knurrte kurz und gab sich geschlagen. Warum sollte er sich jetzt noch weiter verstecken wollen?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Tomasu
2021-07-11T12:56:07+00:00 11.07.2021 14:56
Oh diese Wendung hab ich nicht erwartet, obwohl ja auch in den Büchern sowas vorkommt, also das Jake sein Erbe annimmt. hab es nur nie so gesehen das es dadurch 2 rudel in einem Gebiet sind.

ich freu mich auf das gesprch bei den cullan, denn der neue schwarze hat bestimmt megal viele fragen

grüße TK
Antwort von:  Drachenlords
11.07.2021 16:46
Der "neue Wolf" hat gerade andere Dine im Kopf. Aber ja, er muss noch viel lernen ^^

Freut mich zu hören, dass die Wendung dir gefällt. Mal sehen was du zu den weitern Geschehnissen sagst. Wie versprochen, haben wir nun zwei Pärchen. Beide bekommen eigene Kapitel und die Geschichte wird ab hier auf diese vier Hauptcharaktere erweitert.

LG
Drachenlords


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