Hallo Yuugii!
Schön, wieder eine FF von dir lesen zu dürfen!
Sie war, von Beginn an, ein Hochgenuss, genau das, was ich von dir erwartet habe. Dass du zu einem so tiefgründig-philophischen Thema schreibst, freut mich ungemein. Sich mit so einer breit gefassten Thematik zu beschäftigen ist natürlich schwierig und ich finde, du hast das sehr gut umgesetzt.
Bereits in den ersten Zeilen kommt der Disput, diese Trostlosigkeit, die sich durch die gesamte FF zieht, zum Vorschein. Ich wusste gleich, dass ich (auch) hier kein zwangsläufig gutes Ende erwarten darf. Genau das macht aber den Reiz bei deinen FFs aus. Es ist alles möglich.
Finn gefällt mir als Charakter sehr gut, auch wie du seine Umstände beschreibst. Er hat mit 18 Jahren ein schwieriges Päckchen zu tragen, und schafft es nicht, sich wahre Freiheit (ich muss dabei an einige griechische und römische Philosophen und Staatsmänner denken, die den Freitod als die ultimative Freiheit, nämlich die Entscheidungsgewalt über Leben und Tod, ansahen) anzueignen. Mir ist er sympathisch, ein Protagonist, mit dem ich mitfühlen kann. So greifbar und dabei doch so unnahbar.
Du hast wieder einmal mit Wort- und Satzkonstruktionen gespielt, und so eine Abwechslung geschaffen, die einen dazu anregt, gespannt weiterzulesen. Bewusst teilweise gleiche Satzanfänge genutzt, hie und da einen Satz weniger ausstaffiert, oder mehr, um das Kopfkino anzuregen, oder um den Leser zu führen.
Alex wirkt wie das genaue Gegenteil, frei, unbeschwert, aufgeweckt, und dabei ist er nur ein Jahr älter als Finn. Ein schöner Kontrast, der gleich wieder zum Nachdenken anregt. Was, wenn Finns Vater nicht ein versoffener Zocker wäre? Ob er sich wohl auch so entwickelt hätte? Vielleicht wäre er auch so skrupellos geworden?
Und immer dieses Betonen Finn sei anders, aber nicht so anders, wie man vermutet. Das hat perfekt gepasst.
Wirklich ein starkes Kapitel, ein starker Einstieg, bei dem ich gespannt auf das Ende warte, und eventuell selbst beim Wettbewerb mitmache.
Ganz liebe Grüße
SuperCraig