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Le grand Lis

von

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Die Erste Nacht

Mika hatte noch viel zu tun. Als erstes lief sie in die Küche, dort wollte das Geschirr einsortiert und die Gläser poliert werden. Routiniert griff sie nach einem sauberen Tuch und polierte ein Weinglas nach dem anderen. Nebenbei räumte sie den express Geschirrspüler immer wieder neu ein und aus. Alles im allen brauchte sie etwa eine knappe dreiviertel Stunde. Anschließend flitzte sie in den Keller um die 6 Waschmaschinen des Hotels mit der Bettwäsche des Vortages zu befüllen. Bei 20 Zimmern fällt jede menge Wäsche an. Als alle Maschinen leise surrend liefen, huschte Mika zum Lagerraum, der letzten Station für heute. Dort kontrollierte sie den Bestand und notierte sich was sie am nächsten Tag einkaufen musste. Die Liste war nicht sehr lang, aber das konnte sich im laufe des morgigen Vormittags noch ändern, das wusste sie. Sie schnappte sich ihre abgelegten Sachen aus dem Fach und eilte zum Lift. Heute Nacht sollte es warm und trocken bleiben, also beschloss sie auf dem flachen Hoteldach zu nächtigen. Dort angekommen schaute sie auf ihre Armbanduhr. Es war kurz vor Mitternacht und nur das leise Zirpen der Grillen war noch zu hören. Sie legte eine Decke auf das Gras des begrünten Daches und stellte petit Pieks neben sich. Der kleine mammillaria spinosissima Kaktus ist das letzte Geschenk ihres Vaters gewesen bevor er starb. Er war mittlerweile fast 15 cm hoch und sah wunderschön aus. Mika pflegte ihn jeden Tag und hütete ihn wie ihren Augapfel. Leider hatte er noch nie geblüht. „Warum blühst du nicht mein kleiner stacheliger Freund?“ fragte Mika in die Nacht herein und berührte ganz sanft eine der Stacheln. Noch nie hatte sie sich an petit Pieks verletzt. Seine Stacheln verliefen nach oben zu einer kleinen roten Krone. Mika drehte sich auf den Rücken und sah in den leicht bewölkten Himmel. Einige Sterne waren zu sehen und es war noch immer angenehm warm. Sie stellte ihren Wecker auf 5 Uhr und schloss ihre Augen. Hoffentlich fiel ihr morgen früh eine gute Ausrede für ihren Opa ein, denn heute war sie viel zu müde um darüber nachzudenken.
 

Gaara wälzte sich hin und her. Er war ein sehr unruhiger Schläfer. Tobte doch in ihm bei jedem Schlafversuch ein Kampf zwischen Shukaku und ihm. Shukaku versuchte mit aller Macht die Oberhand zu gewinnen und schmiss sich in Gaaras Inneren gegen den versiegelten Käfig. Bedrohlich wackelten die Gitterstäbe des Gefängnisses. Shukaku brüllte, schrie Gaara an und beleidigte ihn. Seine Augen funkelten ihn bedrohlich an. Gaara stand mit einigen Metern Sicherheitsabstand vor dem Käfig und sagte kein Ton. Er kannte dieses Spielchen zu gut und führte immer wieder sein Chakra zu den Käfigstäben von Shukaku um diese fest zu halten. Er wusste nicht wie lange er das aushalten würde. „DU Nichtsnutziger Mensch!“ kreischte Shukaku „ich werde hier schon herauskommen und alles zermalmen war mir vor die Pranken kommt!“ Gaara schüttelte den Kopf „Nicht so lange ich das verhindern kann!“ sagte Gaara angestrengt. Shukaku lachte schallend „Du armseliges Würstchen! Du hast kaum noch Kraft übrig und willst mir die Stirn bieten? Wurm!!!“ Wieder schmiss er sich mit voller Kraft gegen den Käfig. Schweiß bildete sich auf Gaaras Stirn als er ein immer lauter werdendes Knacken vernahm. Der Kampf mit Shukaku dauerte schon über drei Stunden an. Langsam verließen Gaara seine letzten Kraftreserven. *Ich muss aufwachen* dachte er und zwang sich dazu die Augen wieder zu öffnen. Shukaku brüllte so laut dass sein Kopf dröhnte, als er bemerkte was Gaara vorhatte. Doch es half nichts. Gaara gelang es mit Müh und Not die Augen wieder zu öffnen. Er setzte sich im Bett auf und war von oben bis unten nass geschwitzt. Das Schlafen war für ihn anstrengender als jedes Training.

Gaara erhob sich aus dem Bett und ging zur Dusche. Er brauchte jetzt dringend kaltes Wasser um richtig wach zu werden. Kurze Zeit später stand er splitterfasernackt unter der eiskalten Dusche. Die Kälte schmerzte auf Gaaras Haut, doch er wusste, dass es nur einige Momente andauern würde bis er sich daran gewöhnte. So kam es auch, dass er sich nach und nach wieder entspannte.

Er trocknete sich ab und zog sich ein paar bequeme Sachen an, ehe er zurück zu seinem Bett ging. Draußen war es noch dunkel. Kein Wunder, immerhin war es gerade einmal 4 Uhr früh. Er öffnete das Fenster um frische Luft in das Zimmer zu lassen. Eine leichte Brise umspielte seine noch leicht feuchten Haare. Gaara sprang auf den Ast vor seinem Fenster und von dort aus wieder auf das Dach des Hotels. Alles war ruhig. Er ging ein Stück weiter auf die Dachmitte zu als er eine Gestalt auf dem Boden liegen sah. Ohne Deck oder Kissen lag sie auf dem Boden und schlief tief und fest. Gaara musste nicht näher heran gehen um zu erkennen wer da lag. Er stoppte in seiner Bewegung. Was machte sie hier oben und warum hatte sie weder Decke noch Kissen bei sich? Diese Fragen schossen Ihm durch den Kopf. Kurz beobachtet er sie, wie sie dort lag und friedlich schlief, sich ihr Brustkorb sanft hob und wieder senkte. Eine Strähne hing ihr wirr im Gesicht. Langsam und leise näherte er sich und blieb nur einige cm vor ihr stehen. Vorsichtig hockte er sich zu ihr und betrachtete sie von Nahen. Sie hatte wunderschöne lange Wimpern und eine blasse zarte Haut. An der rechten Unterseite des Kinns erkannte Gaara ein kleines Muttermal. So nah an ihr dran hörte er sogar ihre regelmäßigen leisen Atemzüge. Gaara schluckte. Er hatte sich noch nie für Mädchen interessiert, aber auch er musste zugeben, dass sie unglaublich hübsch war. Wieder bildete sich ein rosa Schimmer auf seinen Wangen. Er fand sie sowohl anziehend als auch faszinierend.

Behutsam streckte er seine Hand aus. Diese eine Strähne, die in ihrem Gesicht lag, störte das Gesamtbild. Sollte er sie beiseite streichen? Gaara hielt inne. Wie würde sie reagieren wenn sie durch seine Berührung aufwachen würde? Schreiend? Wütend? Ängstlich? Ein kleiner Teil in ihm wollte es zu gern herausfinden, doch seine Vernunft siegte. Er zog seine Hand wieder zurück und erhob sich langsam. Neben ihrem Kopf entdeckte Gaara einen kleinen Kaktus. Er kannte diese Art sehr gut, immerhin züchtete er sie. So leise wie möglich schlich er zurück zu dem Baum.

Gaara stieg hinab zu seinem Zimmer und schloss das Fenster.
 

Viel zu früh klingelte der kleine Wecker neben ihrem Kopf. Mika öffnete angestrengt ihre Augen. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und die Temperatur war in der Nacht auf etwa 15 Grad gesunken. Heute würde wieder ein heißer und anstrengender Tag werden. Sie erhob sich langsam von ihrer Schlafstelle, um sich erst einmal ausgiebig zu strecken. So schön es hier oben auch war, der Boden war trotz des Grases recht hart und unbequem. Gähnend ging Mika zur Personaldusche. Wie jeden Morgen war sie die erste hier. Schnell duschte sie sich ab und zog sich frische Sachen an. Ihr Weg führte sie als nächstes zu den Waschmaschinen. Sie packte alles in zwei große Wäschekörbe und schleppte diese in den Wäschehof. Mika hasste diese Schlepperei. Das Aufhängen dauerte Gott sei dank nicht allzu lang immerhin waren es nur Bettsachen. Schnell flitzte sie in die Küche und setzte Kaffee auf. Es war nun bereits 6:15 Uhr. Die Tür zur Küche wurde aufgestoßen und es kam Gaya, eine 56 Jahre alte Frau mit missmutiger Mine herein. Abschätzend sah sie auf Mika herab. Die Alte hasste das Mädchen. „Dir auch einen Guten Morgen Gaya!“ sagte Mika übertrieben freundlich. „Grmpf“ kam sogleich die Antwort. Schon war Mika wieder aus der Küche gehechtet. Eines der Zimmer im dritten Obergeschoss würde heute frei und am Nachmittag wieder belegt werden. Beherzt klopfte sie an. Bis 6:30 Uhr musste das Zimmer geräumt werden. Die Tür zu Zimmer 304 öffnete sich. Heraus traten ein Mann im mittleren Alter im Anzug und eine Dame mit viel zu viel Makeup. „Guten Morgen, ich möchte ihnen als Geschenk des Hauses noch diese Flasche Wein überreichen. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Aufenthalt. Bitte empfehlen sie uns weiter. Auf Wiedersehen!“ Das Paar nahm die Flasche dankbar entgegen und drückten Mika den Zimmerschlüssel in die Hand. Mika verbeugte sich noch einmal höflich und huschte dann in das freie Zimmer. Das Bett war sichtlich zerwühlt und es roch nach Alkohol und Zigaretten. Mika hielt kurz die Luft an. Diese Geruchsvermischung war einfach widerlich. Zügig öffnete sie das große Fenster und atmete auf. Schnell zog sie das Bett ab und hängte die Bettsachen aus dem Fenster. Mika besorgte sich Staubsauger, Wischmopp und Wasser. Kurz vor 7 Uhr war sie fertig. Das Zimmer war gesaugt und gewischt, das Bett frisch bezogen und gelüftet. Den Rest würde der Zimmerservice erledigen. Sie trat aus dem Raum und hing ein weißes Schild an die Türklinke, das Zeichen für ein freies noch zu reinigendes Zimmer. Sie wollte sich gerade auf den Weg in die Küche machen als sie von der Seite angesprochen wurde. „Guten Morgen!“ es war Kankuro der sie breit grinsend grüßte. „Guten morgen Herr Sabakuno! Ich hoffe sie hatten eine angenehme Nacht?“ fragte sie ihn freundlich. „Ja. Danke“ antwortete er noch immer grinsend „7:30 Uhr gibt es Frühstück richtig?“ Mika nickte „Gut dann geh ich noch kurz ein bisschen trainieren“ sagte er abschließend und ging winkend davon. Mika huschte nun in die Küche um das Frühstück für Gaara vorzubereiten. Sich selbst machte sie einen Tee und eine Schüssel Müsli mit Joghurt. Punkt 7:30Uhr klopfte sie schließlich an Zimmertür 405.
 

Gaara hörte das Klopfen und wusste wer vor der Tür stand. Langsam öffnete er die Tür und erblicke sogleich zwei schöne braune Augen. Dieses Mal konnte er sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. „Guten Morgen! Ich bringe ihnen wie versprochen ihr Frühstück.“ Sagte Mika lächelnd an Gaara gewandt. Dieser nahm ihr wieder das Tablett ab und wusste nicht so recht was er sagen konnte. Er wollte etwas sagen. Irgendetwas nettes, aber ihm viel nichts ein was er annährend gut genug fand. Zudem war seine Kehle staubtrocken wenn er sie ansah. So nickte er nur und sah sie weiter an. Sie wartete noch einen Augenblick, doch da er nichts zu sagen hatte drehte sie sich langsam zum gehen um. „Ich nehme an du hast heute wieder viel zu tun?“ sagte er auf einmal. *Verdammt Gaara das kannst du besser!!!* innerlich schlug er sich mit der Handfläche gegen die Stirn. Überrascht drehte sich Mika wieder zu Gaara. „Ja.“ Einen Augenblick überlegte sie „Ich muss neue Vorräte besorgen auf dem Markt. Der Reis geht zur Neige.“ Wieder wusste er nicht weiter. Verdammt, warum mussten Konversationen auch so schwer sein? „Viel Erfolg“ sagte er. „danke, ich muss jetzt leider weiter. Ich hole das Tablett wieder später ab“ damit verbeugte sie sich und verschwand. Gaara schloss die Tür, stellte sein Tablett auf den Tisch und schmiss sich mit dem Kopf nach unten ins Kissen. Er hätte schreien können „Viel erfolg? Gaara du bist so dämlich…“ sprach er zu sich selbst. Gaara wusste einfach nicht was er zu ihr sagen sollte und fühlte sich wie der letzte Trottel. „Das ist so frustrierend…“ schnaufte er in sein Kissen. „Was ist frustrierend?“ ertönte auf einmal eine weibliche Stimme aus der Richtung der Tür. Dort standen seine Geschwister, beladen mit Tabletts und musterten ihn schelmisch. Wie vom Blitz getroffen setzte Gaara sich auf. „Schon mal was von anklopfen gehört?“ fauchte er wütend. „Keine Hand frei.“ War die plumpe Antwort seines Bruders. Die Zwei traten ein und stellten ihre Tabletts auf dem Tisch ab. „Was wollt ihr?“ fragte Gaara trotzig. „Hallo? Mit dir gemeinsam frühstücken natürlich!“ Stumm sah Gaara dabei zu wie es sich seine Geschwister bequem machten. Kankuro grinste noch immer wissend als er Gaara ansah. „Was ist los Brüderchen? Hat die Kleine keine Zeit für dich?“ Kankuro wusste dass er sich auf ganz dünnen Eis bewegte, aber ein bisschen necken wollte er seinen kleinen, sonst so monotonen Bruder trotzdem. Gaara verschluckte sich an seinem Kaffee und warf ihm einen mehr als bösen Blick zu. Temari die die Situation noch nicht begriffen hatte schaute irritiert zwischen den beiden hin und her. „Kankuro…“ knurrte Gaara. „Ach komm schon, das war doch nur ein Scherz. Es ist einfach schön dich auch mal außerhalb deines Pokerfaces zu erleben“ Jetzt fiel auch bei Temari der Groschen. „Du magst sie!!??“ platzte es aus ihr heraus. Nun starrten beide Geschwister auf den Rothaarigen, dessen Wangen sich rot färbten. Ruckartig stand Gaara auf und verließ türknallend das Zimmer. Er brauchte Luft. Kankuro und Temari sahen sich an und prusteten los. „Das war wohl ein ja…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Vigeta_Lord_d_T
2020-05-01T06:26:15+00:00 01.05.2020 08:26
petit Pieks ist das letzte Geschenk ihres Vaters . Und er hat noch nie geblüht.

Armer Garra mit solch einem Untermieter zu Leben muß schlimm sein.

Garra betrachtet Mika im Schlaf und findet sie wunderschön. Er kennt/ züchtet denn selben Kaktus Art.

Wird mika hier als Sklavin gehalten als letzte ins Bett und als erste wider aufstehen.
Gemeinheit.😡😡😡😡

Armer Garra was soll er machen er hat keine Ahnung von zwischen menschlichen Verhaltensweisen. Aber vielleicht wird das sich in Zukunft ändern.

😈😈😈😈
Antwort von:  LittleCrow90
01.05.2020 13:15
Ja die arme Mika hat es schon nicht leicht =/ Warum und wieso, das klärt sich im laufe der FF noch. also sei gespannt ;-P


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