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Sometimes .. Worlds end.

von

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„Kennst du das Gefühl, wenn von jetzt auf gleich alles zusammenbricht, was du dir je erarbeitet hast? Wenn du das Gefühl hast, kurz davor zu sein, eine der wichtigen Personen in deinem Leben zu verlieren, einen jahrelangen Wegbegleiter?“
 

Angefangen hat alles vor nicht mal zwei Stunden, als mich ein Telefonanruf von deiner Mutter völlig aus der Bahn geworfen hat. In diesem hat sie mir von deinem Selbstmordversuch erzählt, welcher mich dazu veranlasst hat, sofort alle Termine unserer Band abzusagen, bevor ich mich auf den Weg ins Krankenhaus gemacht habe.

Seit über einer Stunde laufe ich nun schon wie ein aufgescheuchtes Huhn auf dem Flur hin und her, versuche Antworten auf all meine Fragen zu erhalten.

Warum habe ich, als dein bester Freund, nicht gemerkt, wie schlecht es dir wirklich ging?

Warum habe ich – scheinbar unbewusst – die Augen so sehr vor dem verschlossen, was außerhalb der Band um mich herum geschehen ist.

Hart beiße ich mir auf die Lippen, fahre mir mit einer Hand einmal quer über das Gesicht und zucke doch zusammen, als hinter mir ein einfaches „Takanori..“, erklingt.

Langsam drehe ich mich zu unserem Bandleader Kai um, lächele ihn etwas unsicher an und weiß doch nicht richtig, wie ich mich jetzt überhaupt verhalten soll.

Ich habe zum ersten Mal wirklich das Gefühl, völlig die Kontrolle über mein Denken und Handeln verloren zu haben, mich vollkommen hilflos zu fühlen.

„Wie geht es ihm?“, will Kai nach ein paar Minuten leise wissen, entlockt mir so ein bitteres Lächeln, gefolgt von einem Kopfschütteln.

„Ich weiß es nicht. Seine Eltern sind noch bei ihm, aber mir oder eher uns stehen als Nicht – Angehörige keine Informationen der Ärzte zu.“, höre ich mich ihm antworten, wobei ich fast schon erschrocken darüber bin, wie fremdartig sich meine Stimme in diesem Moment anhört.

Kurz nickt der Ältere für wenige Augenblicke, ehe er mich zu einer der kleinen Sitzgruppen zieht und mich dort auf einen Sessel drückt.

„Ich organisiere uns einen Kaffee und dann warten wir gemeinsam, okay? Uruha und Aoi müssten auch auf dem Weg sein.“, richtet er sanft das Wort an mich, bevor er mit einem „Du wirst schon sehen, alles wird wieder gut.“, aus meinem Sichtfeld verschwindet.
 

Keine zehn Minuten später hält er mir einen Becher Kaffee entgegen, lässt sich neben mir nieder. Ein Teil von mir ist ihm sofort dankbar, dass er in den ersten Minuten einfach schweigt.

„Warum habe ich nichts gemerkt, Kai? Warum war ich so blind und habe nicht gemerkt, wie schlecht es ihm geht?“, will ich nach ein paar Minuten kaum hörbar wissen, erwarte gleichzeitig nicht mal eine Antwort auf all die Fragen, die mich selbst schon seit Stunden quälen.

Minutenlang scheint es, als würde ich tatsächlich keine Antwort von ihm bekommen, bevor er ein einfaches „Ich glaube, er wollte einfach nicht, dass überhaupt jemand etwas merkt.“, verlauten lässt, mich von der Seite aus ansieht.

Nach außen hin warst du zwar bislang immer derjenige, der uns aufgemuntert hat, der immer ein Lächeln oder einen blöden Spruch auf den Lippen hatte, aber wie es tief in dir drin ausgesehen hat, wußten nur die wenigsten – zu denen ich scheinbar auch gehöre.

Was war der Auslöser für dein Handeln?

Was hat dich dazu gebracht, dein Leben einfach beenden zu wollen, ohne mit mir oder einem der anderen darüber zu reden?

Bin ich am Ende sogar selbst daran schuld, weil ich mich einfach nicht genug um dich gekümmert habe?

Seufzend fahre ich mir erneut durch die Haare, leere den Kaffeebecher in meiner Hand in einem Zug und springe doch sofort auf, als ich deine Mutter aus einem der Zimmer treten sehe.

„Wie geht es ihm? Wissen Sie etwas Neues?“, richte ich sofort das Wort an sie und ziehe scharf die Luft ein, als sie mir erklärt, was genau du getan hast und dass du zwar stabil bist, aber noch deine Ruhe brauchst.

„Kann ich.. ich muss zu ihm!“, höre ich mich erneut sagen und laufe einige Meter an ihr vorbei in Richtung Tür, auch wenn mich ihr „Warte, Takanori. Er will dich nicht sehen!“, sofort dazu bringen, stehen zu bleiben – völlig irritiert und überfordert mit diesem einen Satz.



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