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Sein Blick traf mich wie eine Kugel

von

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No. 18

Kid war ganz froh, als das Essen irgendwann vorüber war. Er hoffte, dass so ein unangenehmes Thema nicht nochmal zur Sprache kommen würde. Law ging mit ihm zurück in Richtung ihrer Zimmer.

„Wollen wir dann gleich noch in die heißen Quellen hüpfen? Du warst doch so scharf drauf?“ fragte er lächelnd, Kid sah auf. Er nickte etwas und erwiderte das lächeln.

„Ja, gerne...!“ Kid hatte über sein Grübeln schon fast wieder vergessen gehabt, dass sie ja noch zusammen Baden wollten.

„Dann komm, lass uns direkt hin, oder willst du erst mal verdauen?“ Kid musste nun grinsen, schüttelte aber sofort den Kopf.

„Nein, sicher nicht... ich geh auch mit vollem Bauch nen Marathon laufen, also wird ein heißes Bad drin sein!“ Vielleicht könnte er Law ja dann darauf ansprechen, was das eben beim Essen sollte. So ganz hatte er es immer noch nicht durchblickt.
 

Als sie den Bade-Bereich betraten, war es genau so, wie Kid es sich immer vorgestellt hatte. Und dabei waren sie erst im Umkleidebereich.

„Hikari hat uns Hauskimonos bereitgelegt, die wir nach dem Bad anziehen können! Hast du schon mal eine Kimono getragen?“ fragte Law lächelnd und begann, sich zu entkleiden und seine Sachen ordentlich zusammen zu legen. Er legte sie in eines der großen Fächer im hölzernen Regal. So ordentlich würde Kid sein Shirt nicht mal gefaltet bekommen, wenn er sich anstrengte.

„Als Kind, ja.. da hatte meine Oma mir sogar einen geschenkt, aber das ist Jahre her. Ich denke, das binden musst du mir dann nochmal erklären!“ sagte er und begann auch, sich auszuziehen.

„Das bekomme ich hin.“ Law schmunzelte etwas, während er sich völlig ungeniert langsam auszog. Kid kam nicht drum rum, immer wieder zu ihm zu sehen. Die Blessuren vom Don waren immer noch deutlich zu sehen, doch der Rest von Laws Körper war makellos. Kid stockte in seiner Bewegung, als Law seine Shorts über seinen Hintern zog. Sein Po war perfekt und Kid wünschte sich in diesem Moment nichts mehr, als sich mit ihm zu vereinen. Er wollte ihm nah sein, ihm etwas geben, mit ihm schlafen und ihn dabei glücklich machen. Und am nächsten Morgen wollte er neben ihm aufwachen. Doch all das war völlig unmöglich, oder? Als Law sich halb umdrehte, um sich ein Handtuch zu greifen, sah Kid schnell weg und zog sich selbst auch weiter aus. Er sah an sich runter... an ihm war überhaupt nichts perfekt. Sein ganzer Körper war vernarbt und hässlich. Zumindest sah Kid es so. Wie konnte er auch nur glauben, Law könnte überhaupt etwas an ihm attraktiv finden? Oder ihn an sich ranlassen? Kid wusste doch ganz genau, wie es sich anfühlte... er schlief zwar auch mit Männern, aber dabei lag er niemals unten. Nie! Nicht seitdem sein Vater ihn... Er konnte es einfach nicht, also wieso sollte Law es können?

Law hingegen hatte Kids Blick förmlich gespürt. Nur deswegen hatte er ihm beim Ausziehen den Rücken zugewandt. Er hatte geahnt, dass er ihn ansehen würde, aber irgendwie... war ihm das viel weniger unangenehm, als er es erwartet hätte. Doch als Law sich umdrehte und das Handtuch um die Hüfte wickelte, sah Kid nicht mehr hin. Hatte er sich den Blick nur eingebildet, oder hatte der Rothaarige ganz schnell weggesehen? Statt ihm betrachtete er sich selbst. Und er wirkte dabei nicht glücklich. Dabei fand er ihn durchaus ebenso attraktiv, trotz der Narben. Law kannte schon nahezu jeden Teil von Kids Körper ohne Bekleidung, hatte er doch sowohl sein Bein, als auch schon seinen Oberkörper verarztet. Doch auch er konnte nicht verhindern, einen Blick auf seinen Hintern zu werfen, als Kid seine Shorts auszog... und auch auf seinen vorderen Bereich. Kid stand seitlich zu ihm, und er konnte DORT genau hinsehen. Auf sein Glied, das beachtlich war. Irgendwie... fand er sogar das attraktiv, dabei hatte er sich nie etwas aus Männern gemacht. Und er hatte schon viele nackt gesehen. Doch allzu lang sah auch Law nicht hin, obwohl er so neugierig war. Wieso? Wieso wollte er den anderen ansehen und von ihm angesehen werden?

„Komm, lass uns ins Wasser!“ Der schwarzhaarige hatte gesehen, wie Kid sich ein Handtuch genommen und es ebenso um seine Hüften gewickelt hatte.

„Bin direkt hinter dir!“ Kid folgte Law in den Außenbereich. Die kalte, nächtliche Herbstluft kam ihnen entgegen, doch Kid war viel zu gebannt von dem beeindruckenden Anblick, der sich ihnen offenbarte, um sich an der Kälte zu stören. Das große Becken, halb überdacht, halb unter freiem Himmel, lag drei Stufen unter ihnen und war mit natürlichen Steinen umrandet. Das heiße Wasser dampfte in der kalten Luft und der Nebel verlieh dem Ort etwas Magisches.

„Wow... genau so hab ich es mir immer vorgestellt!“ Law ging bereits die Stufen runter und grinste zu ihm hoch.

„Und es fühlt sich auch genauso gut an, versprochen! Komm, vom hin schauen wird dir nur kalt!“

Kid musste etwas grinsen, folgte dann aber Law, der schon im gehen sein Handtuch löste und ihm erneut seine perfekten Po präsentierte. Machte er das mit Absicht? Oder war das nur das ungenierte Verhalten von Japanern in heißen Quellen? Kid wusste es nicht, doch seine Vorderseite bekam er wieder nicht zu Gesicht, denn Law stieg schon in das heiße Becken. Kid folgte ihm kurz darauf, löste ebenso sein Handtuch und stieg mit den Füßen auf die Stufen ins Becken. Das heiße Wasser fühlte sich himmlisch an, und als er ganz drin war, schloss er eine Moment die Augen.

„Hmmm, es ist... perfekt!“

Law saß bereits auf einer der eingebaut Sitzgelegenheiten am Rand des Beckens und legte entspannt die Arme auf den Rand. Er beobachtete Kid, wie er ins Becken stieg. Erneut blickte er auf seinen Penis. Als dieser im Wasser verschwand allerdings sah er in Kids Gesicht, wie er sich genießend ins Wasser sinken ließ. So entspannt hatte er ihn noch nie gesehen und irgendwie machte es ihn glücklich, dass er ihm das ermöglichen konnte. Einfach zu entspannen, etwas Luxus zu genießen und sich um nichts zu Sorgen.

„Hab ich zu viel versprochen?“ fragte er lächelnd, Kid sah ihn wieder an.

„Oh nein, es ist der Hammer!“ antwortete er schmunzelnd und setzte sich ebenso an den Rand, nicht weit von Law und schloss nochmal die Augen. Eine Weile saßen sie nur da und schwiegen, doch Law hatte vorhin beim Essen Kids Unwohlsein bemerkt.

„Tut mir Leid, dass ich das vorhin einfach so rausgehauen habe beim Essen. Ich wollte dich nicht bloßstellen oder so... aber glaub mir, es war das einzig richtige!“ sagte er ruhig.

Als Law das Thema ansprach, öffnete Kid wieder die Augen und sah ihn an. Er hätte nicht geglaubt, dass der andere es von sich aus ansprechen würde.

„Ja, ich.. hab mich etwas wie beim Verhör bei den zukünftigen Schwiegereltern gefühlt...!“ Er lachte etwas, senkte dabei aber den Kopf. „Wirklich vorzeigbar ist mein Lebenslauf nicht!“

Law sah weiterhin zu Kid, musste über den Vergleich etwas lachen, ehe er wieder ernster wurde. „Glaub mir, ihrer auch nicht. Yuma sieht wie eine nette alte Dame aus, aber glaube mir... sie war früher genauso gefürchtet, wie du oder ich! Sie hat wohl mehr Menschen auf dem Gewissen, als wir beide zusammen! Und es gibt nichts, was sie mehr hasst als Unehrlichkeit... das hat sie mit dem Don gemeinsam.“

Kid hob bei Laws Worten den Blick wieder, sah Law doch etwas schockiert an. „Die nette alte Dame?“ fragte er irritiert. Dieses Mal sah Law weg, nach oben in den sternenklaren Himmel.

„Ja, genau die... ihre Familie führt dieses Onsen seit Generationen. Aber genauso lange dient sie auch schon dem Yakuza-Clan der Doflamingo-Familie. Es ist schon immer ein Ort des Rückzugs gewesen, ein sicheres Versteck für die wichtigsten Familienmitglieder. Sie sind dem Clan treu... nicht jeder aus der Familie ist ein Mörder, aber doch die meisten. Akira auch, Yuki wird gerade eingeführt. Hikari war glaube ich nie wirklich aktiv, aber unterstützt den Clan, wo sie nur kann. Sie behandeln mich wie einen Sohn, weil ich lange hier gelebt habe und Cora-san sehr schätzten. Ich mag sie wirklich gerne, aber sie wissen auch, dass ich eigentlich nicht freiwillig dem Clan angehöre. Und ich glaube, sie mögen Donquixote auch nicht sonderlich. Er ist ein grausamer Clan-führer, aber es wird ihm auch wieder ein anderer folgen. Und sie werden auch diesem treu sein!“

Kid hörte zu und verstand... sie waren hier zwar sicher, aber nur solange, wie sie dem Clan ebenso treu waren. Diese Familie würde Law niemals aufnehmen, wenn er für den Tod des Clan-Führers verantwortlich, oder auch nur darin verstrickt wäre.

„Sind sie sicher, dass ein anderer folgen wird? Ich meine... er hat keine Frau, oder? Nur...“ Beinahe hätte Kid „dich“ gesagt, doch Law ging nicht darauf ein.

„Er ist noch nicht verheiratet, aber das wird er bald sein. Violett wird ihn heiraten. Sie schläft seit Jahren mit ihm, sie kommt aus einer extrem reichen Familie, die krumme Geschäfte mit dem Clan dreht und sie wird ihm Nachfolger schenken.“

Also doch. Kid hatte es sich fast gedacht, dass diese Frau eine große Rolle spielte. Er sah kurz zum Haus, ob auch niemand in der Nähe war, und senkte seien Stimme für die nächste Frage.

„Weiß sie... was er mit dir macht? Wissen die Leute hier es?“ Laws Blick senkte sich wieder, er sah auf das Wasser.

„Niemand weiß das... und wenn sie es wüssten, dann... ich weiß nicht, was dann wäre. Aber wie du sicher weißt ist Homosexualität noch immer schwer verpönt... vor allem in einer Familie wie dieser, die so viel auf Tradition und Nachfahren gibt. Er hat mir vor Jahren gedroht, mir die Zunge rauszuschneiden, sollte ich auch nur ein Wort darüber verlieren.“, antwortete Law leise.

Kid rutschte etwas näher, um nicht so laut sprechen zu müssen.

„Aber dann hast du doch etwas gegen ihn in der Hand... etwas, das man sich zu Nutze machen kann.“ Law sah nun doch wieder auf, doch das Thema wühlte ihn auf, das sah Kid sofort in seinen Augen.

„Und was? Niemand würde mir glauben, Kid... ich würde schlimmeres durchleiden, wenn ich je etwas gesagt hätte, als wenn ich es einfach ertrage. Auf mein Wort allein gibt doch niemand etwas! Mein hoher Status ist doch nur ein Schein, jeder weiß, wie sehr ich hin hasse.“

Kid verstand seine Argumente, dennoch lächelte er sanft und legte eine Hand an seine Wange.

„Du bist aber nicht mehr allein... Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir das zu verwenden wissen, versprochen! Und dann musst du das alles nicht länger ertragen!“ Kid flüsterte nun nur noch, ihm war klar, dass es hier gefährlich war, auch nur zu erwähnen, dass sie etwas im Schilde führten.

Law berührten die Worte von Kid erneut tief und er schmiegte sich an die warme, große Hand. Er hoffte einfach nur, dass er diesen Worten trauen konnte. Und dass er ihm hier raus helfen würde.

„Danke, Kid... aber.. wir sollten nicht...“ In dem Moment löste sich Kid auch schon von ihm und setzte sich wieder normal hin.

„Ich weiß...!“ Er lächelte, lehnte sich dann nochmal zurück und sah nun ebenso hinauf in den Sternenhimmel. „Irgendwie... ist das hier trotzdem ein bisschen wie Urlaub für mich. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so entspannen konnte!“

Kid klang glücklich und Law musste wieder lächeln.

„Ich bin froh, dass es dir so gefällt... du hast dir das auch verdient!“

Kid schloss nochmal die Augen. „Das haben wir beide!“

Law sah noch immer zu Kid bei dessen Worte, doch sagte er darauf nichts mehr. Er genoss einfach den Anblick des rothaarigen in dieser traumhaften Umgebung, bis beiden irgendwann zu warm wurde.



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