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Sein Blick traf mich wie eine Kugel

von

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No.14

Am kommenden Morgen, war es die Sonne, die Kid weckte. Es war noch früh, vermutlich gerade mal kurz nach sieben, aber trotzdem: Kid fühlte sich ausgeschlafen. Er hatte gar nicht mehr gewusst, wie sich das anfühlte. Ebenso wenig, wie es sich anfühlte, wenn man mit jemandem im Arm aufwachte, den man gern hatte. Genau genommen hatte er das ohnehin noch nie gespürt. Law lag noch immer halb auf seiner Brust, ihre Position hatte sich in der Nacht kaum geändert, und das, wo Kid doch normal einmal quer durch das Bett rollte, bevor er irgendwann in einen flachen Schlaf abdriftete. Ein sanftes und zufriedenes Lächeln zog sich auf sein Gesicht, während er den noch immer schlafenden Law eine Weile beobachtete. Er würde ihn nicht wecken, schloss stattdessen selbst noch etwas die Augen und vergrub seine Nase in Laws weichem Haar.

Es dauerte noch gut eine Stunde, ehe von Law eine Reaktion kam. Er wachte langsam aus seinem traumlosen Schlaf auf und spürte sofort die Wärme, die ihn umgab und der wohlige Duft, in den er gehüllt war. Müde blinzelte er und sah, dass er noch immer im Arm von Kid lag. Es war bereits hell im Zimmer und ihm wurde bewusst, dass er keinen Albtraum gehabt hatte. Normal erlebte er jede Nacht, nachdem er bei Donquixote gewesen war, alles, was der ihm angetan hatte, nochmal. Doch dieses Mal nicht. Lag das an Kid? Er hob langsam den Kopf und sah in die schon etwas wacheren Augen des anderen. „Morgen...!“ murmelte er leise und bekam von Kid ein sanftes Lächeln geschenkt. „Guten Morgen... hast du gut geschlafen?“ Law nickte etwas und rollte sich nur ein wenig zur Seite, um Kid besser ansehen zu können. „Hab ich... und du? Konntest du wieder nicht schlafen...?“ Kid lächelte noch immer, strich Law sanft ein wenig die verwuschelten Haare aus dem Gesicht. „Doch... ich konnte schlafen... sogar ziemlich lang und gut!“ sagte er sanft. Law erstaunten Kids Worte etwas, doch auch er musste lächeln, auch über seine sanfte Hand. „Das freut mich... Ich... auch!“ Law senkte nun wieder etwas den Blick. „Ich hatte keinen Albtraum... Ich glaube, weil...“ Law wagte es nicht auszusprechen, doch Kid schien zu verstehen. Er gab ihm einen Kuss auf den Kopf.

„Ja, bei mir auch...!“ sagte er sanft, löste sich dann aber langsam und setzte sich hin. „ Ich muss aufs Klo... und ich hab Hunger. Wie wär‘s mit Frühstück?“ Law ließ sich etwas wegdrücken und setzte sich auch auf. Sein Körper schmerzte noch immer. „Klingt gut... ich hab auch Hunger!“ Kid grinste etwas, stand dann auf. „Gut! Bin gleich zurück...!“ Damit verschwand der rothaarige im Bad. Hatte Law das eben richtig verstanden? Glaubte Kid, gut geschlafen zu haben, nur weil er, Law, bei ihm gewesen war? Das klang für ihn so... seltsam. Gab er Kid etwa doch etwas zurück? Bisher hatte er das Gefühl gehabt, nur zu nehmen.

Lange darüber grübeln konnte Law nicht. Er spürte beim Aufsetzen jeden Muskeln, vor allem sein Hintern und seine Schulter taten weh. Er zog sein Shirt aus, es musste ohnehin in die Wäsche und er wollte vor dem Frühstück dringend duschen. „Soll ich... dich eincremen?“ fragte Kid plötzlich hinter ihm, der wohl aus dem Bad gekommen war. „Was?“ Law drehte sich zu ihm, Kid stand auf der anderen Seite des Bettes und zeigte auf Laws Rücken. Er erinnerte sich wieder daran, dass der Don ihn gestern mit der Brust aufs Bett gedrückt und seine Hände in seine Rippen gebohrt hatte. Offenbar sah man das, Kids trauriger Blick ließ keinen anderen Schluss zu. „Ich... es geht schon... nach dem Duschen vielleicht... ich will mich erst waschen!“ Law stand auf, noch immer etwas gekrümmt. „Kannst du mich danach auch nochmal verbinden? Tut mir leid, ich würde gerne erst mit dir frühstücken, aber ich... fühle mich dreckig...!“ Law ließ den Kopf dabei etwas hängen.

Kid sah, wie sehr Law das ganze mitnahm und kam auf ihn zu. Sanft griff er seine Hand, legte eine Hand an sein Kinn und zwang ihn so, ihn wieder anzusehen. „Ist schon gut, Law... geh in Ruhe duschen, ich bereite unser Frühstück vor... und wenn ich dich verarztet habe, dann essen wir zusammen, ja?“

Wieder sprach er so sanft mit ihm... so liebevoll und dieses Mal war es Law, der den Drang hatte, ihn zu küssen. Doch er wagte es nicht, lächelte nur leicht und nickte. „Okay... danke!“ Er löste sich wieder von Kid und verschwand erstmal im Bad. Eine heiße Dusche später fühlte er sich schon deutlich besser. Beim Blick in den Spiegel sah er schließlich auch, was Kid vorhin gesehen hatte. Man konnte regelrecht die Handabdrücke sehen, begleitet von weiteren Blauen flecken an seinem Becken und dem Rest vom Rücken. Law seufzte leise und fragte sich, wie lange er das noch würde ertragen müssen. Dabei musste er wieder an Kid denken, der draußen mit dem Frühstück wohl auf ihn wartete und musste lächeln. Es fühlte sich gut an, zu wissen, dass der Rothaarige auf ihn wartete. Und das nicht, um ihn zu misshandeln, sondern einfach um bei ihm zu sein. Also beeilte sich Law, zog sich im noch was Frisches an. Das Shirt jedoch ließ er aus, er hatte Verbandszeug und die Creme dabei, und betrat das Wohnzimmer, wo Kid im großen Essebereich bereits den Tisch gedeckt und Kaffee gekocht hatte. Law meinte sogar Rührei zu riechen. Kid bestand beim Frühstück auf die amerikanische Art und Weise und Law hatte es bisher immer geschmeckt. „Das riecht schon super!“ sagte Law, Kid sah vom Herd auf und lächelte.

„Das wird auch so schmecken!“ Kid schob die Pfanne vom Herd und kam auf Law zu. „Aber erst verarzte ich dich...!“ Kid versorgte Laws Schulter mit einem großen Wundpflaster, die Schusswunde war inzwischen gut zugewachsen, trotz der Tortur in der vergangenen Nacht. Auf die Blessuren von Donquixote rieb er sanft und vorsichtig die Creme. Er fragte sich dabei, wie man dieser makellosen Haut etwas Derartiges antun konnte. Law zu berühren war für Kid wie ein Feuerwerk. Er wünschte sich in diesem Moment, er könnte einfach weiter machen, Law verwöhnen, ihn streicheln und ihm das geben, was er verdiente. Aber auch das ging nicht, wegen eben jenem, der ihm das hier antat. „So, fertig!“ sagte er sanft und strich ihm nochmal sanft über die Schulte, gab ihm einen Kuss in den Nacken. „Lass uns essen, bevor es kalt wird!“ Kid klang bedrückt, und Law wusste auch ganz genau, wieso. Er spürte regelrecht den Schmerz des anderen, wenn er seine Blessuren sah. Aber wieso fühlte Kid so mit? Law hätte geglaubt, ein Mensch wie Kid, der nur fürs Töten lebte, kannte kein Mitleid.

Law stand auf, zog sein Shirt über und kam zum Tisch, auf dem ein leckeres Frühstück auf sie wartete. „Danke!“ sagte Law und meinte damit sowohl das versorgen, als auch das Frühstück. „Tut mir Leid, dass du dir das immer wieder ansehen musst... Ich kann das auch alleine versorgen, wenn es dich zu sehr bedrückt!“

Kid sah von seinem Teller auf, auf den er gerade etwas von dem Ei getan hatte, das er noch vom Herd geholt hatte. Sein Blick war noch immer traurig. „Nein, ich mach das gerne... also... eigentlich natürlich nicht gerne...!“ er erhob sich nochmal, um Law sein Ei auf den Teller zu machen. „Aber solange er dir das antut, werde ich danach für dich da sein und dich versorgen!“ Es klang entschlossen, keinen Zweifel duldend. „Wieso?“ Law kam diese Frage einfach über die Lippen, ohne dass er groß nachdachte. Kid sah ihn erstaunt an, so eine direkte Frage hatte er nicht erwartet. Und wenn er ehrlich war wusste er auch nicht, wie er sie beantworten sollte. „Weil...“ Er begann, brach dann jedoch ab, um erneut anzufangen. Sollte er es ihm sagen? „Weil... ich... also...“ Doch bevor er zu Ende sprechen konnte, vibrierte Laws Handy auf dem Tisch, ein Anruf. Er ging ran. Es war Donquixote. „Ja? ... Was? Wieso schon... ja... okay... ja, wir kommen gleich! Gib uns 15 Minuten... ja, okay!“ Law legte auf, sah zu Kid. „War er das? Er zitiert dich doch nicht schon wieder zu sich, oder?“ Law seufzte. „Doch, aber dieses Mal uns beide... ich denke es geht um was anderes... lass uns schnell frühstücken, er klang genervt und ich hab keine Lust auf noch mehr Ärger!“ Kid passte das absolut gar nicht, aber er nickte. „Okay...!“ Law sah auf sein Ei. Hätte Kid ihm geantwortet? Law wusste nicht, ob der andere ihm die Wahrheit nicht verraten wollte, oder ob Kid sie schlicht und ergreifend selbst nicht wusste. Er machte jedenfalls keine Anstalten, noch zu antworten und Law fragte nicht nochmal nach.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Katsumi-Youko
2019-12-23T18:31:45+00:00 23.12.2019 19:31
Was will der blonde vogel den jetzt... Nichts gutes wie man vermutet....

Nach wie vor schöner spannungsaufbau... Es ist wirklich fesselnd... Weiter so bitte ^////^
Gruß youko
Antwort von:  -MyNameisKid-
23.12.2019 23:23
Manchmal kann auch aus etwas schlechtem, etwas gutes entstehen ;3 Also abwarten, hehe <3
Antwort von:  Katsumi-Youko
24.12.2019 00:13
Bleibt mir na nix anderes übrig als warten :')
Antwort von:  -MyNameisKid-
24.12.2019 12:02
Zur Feier des Tages, gibts heute ganz viel zum lesen >3< wünsche dir und deinen liebsten frohe Weihnachten!


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