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Zwielicht der Walachei

von

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Vorerst herrscht Frieden

Im alten Kinderzimmer von Adrian verstummten die Laute des Kampfes.

//Dracula scheint zu begreifen, wen er versucht umzubringen.//

Auch der einzge Bewohner blickte schweigend in den an der Decke schimmernden Sternenhimmel.

All der Zorn, wie gegenseitiger Groll verebbten und eine seltsame Stille trat in ihre Mitte.

„Mein Junge!“ Seine Arme vor der Brust legend, sprach der Schlossherr seine Gedanken aus. „Ich...ich töte meinen Jungen.“

Getroffen von dieser Erkenntnis, schwankte er zum Portrait der Familie, welches an der Wand zwischen den fein rundlich geschwungenen Fenstern platziert war.

„Lisa...ich töte unseren Jung...“ Von Trauer berührte Augen blickten auf die einst von Freude und Liebe erfüllten Gesichter. „Wir haben gemeinsam dieses Zimmer gestaltet, von uns hat er dieses Spielzeug.“

„Komm steh auf.“ Hauchte ich während sein Sohn wieder auf die Beine kam und nach etwas griff.

„Dein größtes Geschenk an mich...und ich will es umbringen...“

Traurig aber wissend, sah Dracula zu uns auf. Bedauern, Schmerz zeichneten sich in seinem Antlitz wieder, wie “Alucard“ auf ihn zu ging. „Ich muss wirklich mit ihr gestorben sein.“

Was aber niemand glauben würde, waren die Tränen in den Augen beider tief verbundenen. //Meister...Adrian...//

Er ließ es geschehen, von seinem einzigen Kind durchs Herz gepfählt zu werden.

Blut lief diesem die Arme herunter, immer mehr schwanden dem Herrschers über die Walachei, Albtraum des Vatikans, sowie vieler die seinem Wüten entkommen sind, die Lebensenergie.

„Inara...“

Unter Schmerzen sprach er zu mir. „Ja Schwager?“

„Sei für ihn da...gib ihm die Liebe, welche... du für ihn hast.“

//Bitte?//

Ich schwieg, um meine Worte weise zu wählen.

„Sei frei junge Keltin...“

Nicht dem Druck der Befangenheit unterordnen, nickte ich. „Ich war nie gefangen, denn ihr wart wie ein Vater!“

Ein letzter Ruck genügte um dem in Zweifel verfallene Herz des Grafen zum schweigen zu bringen.

So als würde er seinen Sohn ein letztes mal umarmen wollen, schritt der in sich zerfallende auf Adrian zu, doch bevor er ihn erreichen konnte, enthauptete ihn der hinzugekommene Hunter und alles war Still.
 

Mein Meister war tot!

Vlad Dracula Tepes war gefallen!

Seine Leiden wurden wie vorhergesagt, von einem ungleichen Team beendet.

Doch was blieb von ihm, wenn nicht die Legenden und Sagen über jene Nächte, die er sein Wissen mehrend, Blut trinkend, seinen Feinden erhaben in einem reisenden Schloss saß und umringt von Dienern, seiner Frau und Sohn nur ein leichtes Lächeln für diese übrig hat???
 

In Sypha´s Flammen, entfläuchte die heraufbeschworene Finsternis aus allen Räumen und nur der Ehering blieb zurück.

Gemeinsam mit Trevor, versuchte sie den neben sich stehenden Vampir seine aufkommenden Schuldgefühle auszureden.

„Deine Freunde haben recht, du hast vielen Seelen heute die Freiheit geschenkt.“

„Ha...“ Seufzend hob mein neuer Herr sein Haupt. „Naja...eigentlich ist er ja auch schon vor langer Zeit gestorben.“

Auf dem Weg hinaus, wurde uns erst jenes verheerende Ausmaß dieser Schlacht bewusst.

Ihnen Zeit gebend, hielt ich mich im Hintergrund verborgen und beobachtete sie.

//Ihr habt immer gesagt „Den Menschen kann man nicht trauen, doch gibt es welche, wenn auch nur ganz wenige...die sich unser Vertrauen verdienen in dem sie uns zu dem machen was wir glaubten nie sein zu können.“//

Beim Anblick der Drei vor mir, wie Sypha den leicht zitternden Vampir stützte, ihre Hand zeitgleich in die des Hunters legte und sie sich einander ansahen, fiel es mir wieder ein. //Ihr habt der Welt mehr hinterlassen, wie ihr zuerst glaubtet...durch euren Sohn können die Menschen hoffen und die Vampire trotz kleiner Ungereimtheiten, Koexistieren.//

Mitten im seichten Morgennebel, ging die Sonne über den Ruinen des Belmont-Anwesens auf.

//Wunderschön//

„Hey ich dachte, Vampire vergehen im Sonnenlicht?!“

Dieser Typ musste auch unbedingt diese ruhige Stimmung stören.

Mir die Hand an die langsam verheilende Wunde legend, schüttelte ich nur mit dem Kopf. „Hättest du besser kombiniert, wüsstest du, das ich keiner dieser Waschlappen bin, Hunter.“

Wieder total aus dem Häuschen, wedelte die Sprecher ihm mit den Händen vorm Gesicht rum. „Sie ist das Müdel Dracula, ihr wurden andere Gene übermittelt, ist dir dies nicht beigebracht worden, also ernsthaft.“ Worüber Adrian sachte kichern musste. //Er wird es schaffen.//

„Es ist besser, wenn ihr euch ausruht. Um eure Wunden kümmere ich mich direkt in euren Zimmern.“

Überrascht von dieser Gastfreundlichkeit, folgten mir die Beiden nach einem Fragenden Blick zum neuen Schlossherrn. „Wenn noch welche Intakt sind.“ brummelte Belmont.

Zum Glück waren die Wohnflügel unbehelligt geblieben und wie ich mich um Sypha ihre Kratzer sorgte, stand der Hunter mit wachsamen Blick in der Tür.

„Du hast wohl Angst, ich würde deiner Liebsten etwas antun? Wie traurig.“

Putter-Rot anlaufend, hätte ich schwören können der Sprecherin pfeifen die Ohren vor Verlegenheit, hingegen es bei ihrem Kameraden mehr wie nur ersichtlich war. „Willst du dich mit mir anlegen Vampir? Keine Sorge, ein falscher Zug und du kannst deinem alten Herrn gerne folgen.“

//Autsch!//

„Wie wollt ihr mit eurem Mangel an medizinischem Wissen, erkennen ob es richtig oder falsch ist?“ Kurzes Augenbraunzucken seiner saits. „Ihr könnt froh sein mit eurem Dickschädel überhaupt noch am Leben zu sein.“ //Wie du mir so ich dir Freundchen.// „Ich bin zwar in euren Augen noch jung, aber nach mehr als einem Jahrhundert, sollte ich schon wissen was ich tu.“

Schlichtend, mischte sich nun Sypha in unsre kleinen jedoch interessanten Austausch ein. „Wir sind euch Dankbar für die Hilfe, die ihr uns entgegenkommen lasst, Lady Inara und ich kann mir nicht vorstellen wie schwer es eigentlich für euch sein müsste nach dem was ihr mitansehen musstet.“

Innehaltend schaute ich auf meine Hände. „Meine Schwester, sagte mir immer wie glücklich es sie machte, anderen zu helfen und ich werde nicht vergessen wie es sie erfüllt hat bis zu ihrer Ermordung.“

Ruhig lehnte sich Belmont gegen den Rahmen. „Ein Mann auf der Durchreise erzählte mal, er habe einen Engel mit traurigen Augen gesehen..tze...er meinte im Suff, dieser sei ihm und seinem Dorf zuerst in Gestalt einer Blonden Frau mit unglaublichen Wissen erschienen und habe sich nach dem der Bischof dieses Dorf reinigte, zu einem Engel des Todes gewandelt, welcher mit den Dämonen nach Vergeltung aus war.“  

//Boar!!!//

Perplex, hätte man Sypha und mein Kinn nach unten aufschlagen hören können. „Na das ist ja ne erstaunliche Beschreibung für Lisa und mich.“

„Ich bin erstaunt, dass selbst ein Trunkenbold, wie du einer sein kannst, sich solch Geschichten merken kann, Trevor Belmont.“

Mosernd wie ein altes Waschweib kabbelten sich die Zwei eine Weile. //Dieser Mann muss einer von deinen geheilten Patienten gewesen sein, liebste Schwester.//

Nachdem ich mit ihnen fertig war und sie sich zur Ruhe legten, machte ich mich auf nach dem letzten Geschenk dieses Engels zu suchen.

Doch fand ich außer viel Arbeit und Schrott nur Erinnerungen an meine Kindheit, den Studien welchen ich so inbrünstig nachging und einigen noch funktionsfähigen Maschinen. //Was für ein Chaos...//

Ich wusste, es würde lange brauchen um hier wieder alles auf Vordermann zubringen, doch wozu ist man ein Vampir mit schnellen Reflexen und Geschwindigkeit?

Auf einigen alten Wandteppichen waren Sagen meiner Heimat. //Sie haben es überlebt ein Glück.//

Eigentlich könnte ich zurück in diese, schauen wie sich da alles gewandelt hat und ob die Gräber meiner Ahnen noch vorhanden sind oder die Natur sie komplett vereinnahmt hat.

Vor meinem inneren Auge sah ich die grünen Weiten, roch die frische salzige Luft an dessen Klippen, hörte die laute seiner Natur und spürte den Wind in meiner Seele. //Dracula ließ mich gehen...bloß ist es wirklich das was ich möchte? Zurück an den Ort meiner Geburt?//

Die Antwort auf diese Frage, bekam ich wie ich mich zur Eingangshalle begab und da auf mein ungleiches Trio traf.

„Hier ist alles was ihm wichtig war, es soll kein Grab sein und offen für Plünderer.“ Adrian erklärte ihnen wohl gerade sein Plan von den kommenden Morgen. „Es soll mein Grab sein.“

//Welch Gänsehaut bereitende Worte...// Nur hatte er damit nicht ganz unrecht.

Es war unser Zuhause, unsre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Jedoch war der Hunter anderer Ansicht. „Nein..nein ist es nicht.“

Gespannt was er damit sagen will, lehnte ich mich ans Treppengeländer und lauschte, nachdem sich die Jungs gegen der Sprecherin ihren Protest auf „Sie hat die Maschinerie welche das Schloss bewegt zerstört“ einigten, seinen Worten. //Hihi...//

„Hier Oben haben wir deines Vaters gesammeltes Wissen. Und genau darunter, jenes der Familie deiner Mutter.“ //Eine durchaus zutreffende Feststellung, Belmont.//

„Deine beiden Hälften, Alucard! Also hör mir genau zu du trotziger Bengel eines Vampirs: Ich vermache dir den Nachlass, des Belmont Fundus!“

Seine galante hochachtungsvolle Verneigung dabei, brach dem Faß bald den Boden aus. //Hört hört.//

Dem Gesicht von Sypha zu entnehmen fand sie dieses Gehabe etwas übertrieben. //Lass ihm doch den Spaß.//

„Mache beides zu deinem Zuhause, nicht zu deinem Grab.“ Spitzbübisch lächelnd deutete er zu mir „oder sollte ich besser “eurem“ Zuhause sagen?!“

Zurückweichend wusste ich zuerst nicht was ich dazu sagen geschweige was ich tun sollte, denn wie Adrian war auch ich gerührt von dieser Herzensgüte. „Seit seine letzten Verteidiger.“

Mich zu ihnen gesellend legte ich meine Hände um den Arm des den Tränen nahe stehenden jungen Mannes. „Du schenkst uns dein Zuhause?“

Seine Arme vor der Brust verschränkt unterstrich Trevor Belmont seine Bitte. „Es ist das Zuhause meiner wie eurer Kindheit, schützt es Alucard, macht was  aus diesen Ruinen des Terrors.“

An meinen Nebenmann lehnend, verbarg ich die Tränen vor den Menschen. //Es ist zu schön um Wahr zu sein.//

„Sag Alucard, heult deine Kleine etwa?“

Sauer entfernte ich mich von dem Gefragten und schleuderte den Hunter vor die Tore der Halle. „Nein tu ich nicht, dämlicher Fatzke.“
 

Gen späten Nachmittag gingen die beiden Menschen spazieren.

„Du hättest nicht so grob zu ihm sein sollen, Sypha hat sich fast zu Tode erschreckt.“

Schmollend legte ich ein Buch zur Seite. „Was stellt er auch solch unkorrekte Thesen auf?“

Sicher den Kopf schüttelnd kam Adrian auf mich zu „Weil er doch gar nicht so falsch lag.“, drehte mich zu sich „Oder habe ich mir die nassen Punkte an meinem Arm nur eingebildet.“ und sah mir lächelnd in die Augen. „Inara.“

„Die beiden sind wie ein altes Ehepaar, wobei du und dieser Hunter euch nicht besser verhalten habt.“ Vergebens versuchte ich ihm auszuweichen. „Du wechselst wieder das Thema.“

Seiner Mach ergebend, erwiderte ich und blickte ihm in seine goldenen Seelenspiegel. „Du hast mir etwas versprochen.“

//Oh verflucht...//

„In einem hast du aber recht. Die Beiden sind wirklich wie für einander geschaffen.“

Die Wiederkehr und die mit ihr eingehende Nachricht des Aufbruchs, schoben die fällige Aussprache zu meiner Erleichterung, noch etwas auf.

„Lebe wohl mein Freund.“ Verabschiedete Sypha sich am nächsten Morgen von ihm, während Trevor und ich den Wagen sowie Pferde, reise tauglich machten. „Pass gut darauf auf, das dieser Trottel nicht allzu viel Ärger macht.“

„Bis aufs übliche wird er´s nicht tun.“ kicherte die Sprecherin und stieg neben ihrem Begleiter auf den Wagen. „Das reicht auch schon.“ meinte Adrian, woraufhin Belmont mir nach der wirklich aussagekräftigen Verabschiedung, entgegen rief. „Lass ihn ruhig ein wenig zappeln, Inara... der Bastard soll erst mal zu schätzen wissen, was ihm Gutes vorgesetzt wird.“

//Hä???//

Darauf fiel mir rein gar nix zu ein.

„Lass uns zurück ins Schloss gehen, diesen Typen muss man nicht für voll nehmen.“ meinte Adrian, wie der Wagen außer Sicht war.

„Wenn du das sagst.“

Ihn nicht aus den Augen lassend schlenderten wir durch die schönen Gärten in die Eingangshalle zurück, wo das Geräusch unserer Schritte von den Wänden widerhallte.

„Es wird nicht mehr wie früher sein.“ Durchbrach er die aufkommende Stille nachdem er wie in Trance am Treppenaufsatz stehen blieb.

Er redete mehr zu sich selbst, als mit mir, doch brauchte er dies wohl um seiner gewiss zu werden.

Leise folgte ich ihm ins ehemalige Arbeitszimmer seines Vaters, wo er neben dem Bild seiner Mutter auch den Sessel seines Vaters aufhob und sich in diesem niederließ.

//Auch wenn die Beiden nicht mehr hier sind, selbst wenn das Schloss zwar bald wieder in seinem alten jedoch etwas neuerem Gewand erstrahlt...//

Mich zu seinen Füßen niederlassend legte ich meine Hände an seine Wangen. „So werden deine Eltern immer ihren Platz in unsren Herzen haben und weiterhin ihres Sohnes Seele nahe sein.“

Tränen liefen seinem Antlitz hernieder, er weinte bitterlich und wusste nicht wohin mit sich.

Mich auf die Lehne setzend, drückte ich seinen Kopf an meine Brust, fuhr ihm stetig tröstlich übers Haar und ließ ihn seiner Gefühle Luft machen.

//Er wird noch seine Zeit brauchen, bis dahin werde ich mich darum kümmern in Erfahrung zu bringen was Carmilla vor hat und...// Hinaus aus dem Fenster blickend, erhaschte ich den Schatten einer meiner Krähen. //versuche Isaac ausfindig zu machen.//



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