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Ungestüm

Lass den Wildfang frei
von

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Freiheit

Temari seufzte monoton auf. Nüchtern blickte sie auf die Wäsche vor sich, die sie, Teil für Teil, zusammen faltete. Ein paar Spucktücher, zwei Kimonos von ihr, ein paar Shirts von Shikamaru... Schön sortiert betrachtete sie ihre Arbeit näher und legte den Kopf schief. Abrupt ließ sie ihre Hand sinken, mit der sie gerade einen Strampler von Shikadai aus dem Korb gefischt hatte. Verdammt, seit wann hatte sich bei ihr eine solche Ordnung eingebürgert? Klar, sie war schon immer auf Ordnung bedacht, aber das hier, das war schon sehr pedantisch. Mit einem eher genervten Seufzer betrachtete die Blonde das winzige Kleidungsstück in ihren Händen.

Seitdem Shikadai auf der Welt war, tickten die Uhren so anders in ihrem Leben. Mittlerweile war der kleine Nara sechs Monate alt und es hatte sich eine sehr typische Routine zwischen Shikamaru und ihr eingespielt. Während er arbeitete, kümmerte sie sich um Haus und Kind. Er erledigte haufenweise Papierkram für den Hokagen, hatte hier und da mal eine Mission und war gefragt bei wichtigen Gesprächen. Sie versorgte ihren gemeinsamen Sohn, kochte, schmiss den Haushalt und sorgte für Ordnung. Oft kam Shikamaru erst spät nach hause, zu dem Zeitpunkt lag Temari schon längst erschlagen vom Tag im Bett, denn auch wenn Shikadai ein sehr entspanntes Kind war, so forderte er sie dennoch ziemlich.

Als sie die Geburt endlich geschafft hatte und der Kleine mit seinen dunklen, zerzausten Haaren auf ihr lag, war sie vollkommen überschwemmt von Glückshormonen. Sie konnte nicht fassen, dass dieses kleine Würmchen ihr gemeinsames Kind war, welches sie nun für den Rest ihres Lebens bereichern würde. Es änderte etwas in ihrem Inneren, sie hatte plötzlich eine Geduld, die sie sich davor niemals zugetraut hätte. Und auch Shikamaru hatte sich verändert. Temari wusste, dass es ihm nicht aufgefallen war, doch sie sah es. Er war viel verantwortungsvoller und fleißiger, immer darauf bedacht, dass es an nichts mangelte.

Shikadai hatte ihre Welt aus den Fugen gebracht und neu zusammen gesetzt. Und stellte Temari vor ganz neuen Aufgaben. Schon vor seiner Geburt hatte sie natürlich so ihre Gedanken dazu, wie das alles mit einem Baby werden würde. Aber die Blonde dachte sich nicht viel dabei, Kinder wurden immer geboren, so dramatisch war das doch also eigentlich nicht. Im Nachhinein konnte sie darüber nur müde lachen. Man machte sich wirklich keine Vorstellungen, wie anders es kommen konnte.
 

Ein Jammern unterbrach ihre Gedanken. Ohne zu zögern stand sie auf und ließ den Strampler zurück in den Korb zur ungefalteten Wäsche fallen.

„Hey Schlafmütze...“, begrüßte sie ihren Sohn, der ungehalten vor sich hinklagte und die ersten Tränen verdrückte. Sorgsam hob sie ihn aus seinem Bettchen und legte ihn mit dem Köpfchen an ihrer Schulter auf ihren Oberkörper.

„Hast wohl Durst, hm?“, wisperte sie leise und strich ihm über das weiche Haar. Nebenbei lief die Blonde mit ihm in die Küche und griff nach einer sauberen Milchflasche. Gott, wie hatte sie sich darüber geärgert, dass sie ihn nicht stillen konnte. Wobei konnte das falsche Wort war. Sie hatte ihn angelegt, es kam auch Milch. Aber zum Teufel, dieses Kind war so faul und schläfrig, dass es kaum etwas trank. Temari erinnerte sich gut, wie sie nach bereits zwei Tagen verzweifelt ihre Hebamme um Rat gefragt hatte, weil Shikadai immer mehr schrie. Natürlich hatte er totalen Hunger, aber er döste ja nach zwei Schlücken sofort wieder weg. Ihre Hebamme hatte sie daraufhin beruhigt und ihr erklärt, dass ihr Sohn wohl von der sehr gemütlichen Sorte wäre. Ja, wer hätte das gedacht, bei dem Vater? Jedenfalls erfuhr Temari so, dass es für Babys anstrengender ist, von der Brust zu trinken, als die Milch aus der Flasche zu saugen. Rückblickend wunderte es die junge Mutter also überhaupt nicht, dass Shikadai lieber aus der Flasche trank. Das ging schneller und war weniger anstrengend, also mehr Zeit für ihn zum Schlafen. Das bedeutete aber für Temari mehr Arbeit. Ständig Fläschchen machen, danach wieder abkochen... Eigentlich war sie überhaupt nicht der Typ für Hausarbeit. Aber so legte ihr Shikadai zusätzlich Arbeit obendrauf.

Mit wenigen Handgriffen hatte sie seine Mahlzeit fertig und schüttelte mit einer Hand die Flasche. Nebenbei flüsterte sie ihm beruhigend zu und ließ sich mit ihm auf einem Sitzkissen nieder. Als der Kleine endlich seine Milch nuckeln konnte, herrschte Ruhe. Zackig war die Mahlzeit verschlungen, mit dem letzten Tropfen driftete Shikadai bereits wieder ab ins Land der Träume. Temari hob nur eine Augenbraue. Eindeutig, ganz der Vater.
 

Heute würde sie mal wieder die Chance nutzen und einkaufen gehen, die Wäsche lief ihr garantiert nicht weg. Und bis sich ihr Sohn wieder meldete, würden mindestens drei Stunden vergehen. Also band sie sich den Kleinen auf den Rücken und schnappte sich den Korb. Beim Verlassen des Hauses warf Temari einen Blick in den Spiegel. Das tat sie eher selten, meist war sie gedanklich so mit allem anderen beschäftigt, dass sie für sowas keine Zeit hatte. Das Bild, was sich der Blonden zeigte, stellte sie nicht zufrieden. Obwohl es das könnte. Sie hatte einen tollen Mann, sie lebten in einem schönen Haus, hatten einen Sohn und es gab keine Probleme. Und doch war sie nicht zufrieden. Vor Shikadai trug sie auf ihrem Rücken ihren Fächer, ihr ein und alles. Nun war es ein Baby, welches dort ruhte. Temari verscheuchte vorerst den Gedanken und schlüpfte in ihre Sandalen.
 

Wie immer um diese Zeit, waren es vor allem Mütter, die auf dem Markt unterwegs waren. Temari hatte schon während ihrer Schwangerschaft feststellen müssen, dass sie mit zu einer Welle an Frauen gehörte, die nach dem Krieg ein Kind bekamen. Hinata und Naruto waren die ersten, die bekanntgaben, das Nachwuchs auf dem Weg war. In dem Moment hatte Temari schon darüber gegrübelt, wann Shikamaru und sie diesen Schritt gehen würden. Eigentlich hatten sie ja alle Zeit der Welt, andererseits war sie eben drei Jahre älter, wodurch sie schon etwas anders rechnete, als es wohl die anderen Freunde in ihrem Umfeld taten. Als nächstes folgte die frohe Kunde von Choji, da hatte wohl auch Shikamaru mehr darüber nachgedacht. Kurz darauf jammerte Ino sie voll, dass es bei ihr irgendwie nicht klappte und Sai und sie schon seit Monaten auf einen positiven Test hofften. Mit einem Schlag bemerkte Temari, dass diese Welle sie mitriss. Noch ehe sie es sich anders überlegen konnte, hatte sie mit dem Nara darüber gesprochen, der dann unbekümmert meinte, man könne es ja drauf anlegen. Etwas schuldig hatte sich Temari dann der Yamanaka gegenüber schon gefühlt, denn sie wurde sofort schwanger. Doch im Gegensatz zu scheinbar allen anderen schwärmenden, schwangeren Frauen war sie ein Eisklotz. Bei Vorsorgeuntersuchungen im Wartezimmer redeten andere Frauen von ihren Wundern, Prinzen und Prinzessinnen. Nun, sie hatte eben nur ein Kind im Bauch. Als schließlich die Geburtenrate stieg, Ino auch endlich glücklich mit ihrem Babybauch durch die Gegend lief, empfand Temari einen faden Beigeschmack für die Situation. Es wirkte so beschaulich, idyllisch. Die Krone hatte dann Sakura aufgesetzt, die einfach so mir nichts, dir nichts, verheiratet und mit Baby in Konoha auftauchte.
 

Wie es der Zufall so wollte, lief ihr genau diese direkt über den Weg.

„Hey Temari!“, freundlich hob sie eine Hand zum Gruß, in der anderen Hand, wie sollte es anders sein, ein Korb.

„Hallo Sakura...“, kam es etwas lahm von der Blonden. Fragend hob die Uchiha eine Augenbraue: „Kein Schlaf?“

„Ach... Das geht eigentlich.“, Temari warf ihrem Sohn kurz über die Schulter einen Blick zu, „Schläft wie ein Stein. Hat er definitiv von Shikamaru.“ Sakura lachte kurz: „Es hat doch was, wenn das Kind das ruhige Gemüt des Vaters erbt.“

„Was macht Sarada?“, fragte die Blonde, jedoch mehr aus Höflichkeit. Nun war es die Rosahaarige, die über die Schulter hinweg zu ihrer Tochter sah: „Zwar wach, aber stumm. Auch ganz der Vater. Sie lässt mich momentan aber gut schlafen, ich kann mich nicht beklagen.“

„Shikadai lässt mich meist auch schlafen. Wenn er pünktlich seine Flaschen bekommt.“

„Klingt, als wenn er dich doch jede Nacht hochscheucht. Du siehst irgendwie fertig aus.“ Unbekümmert sah die Blonde zurück zu Sakura. Sie wusste, dass die Uchiha es nicht so meinte, wie es klang. Ino wäre bei einem solchen Satz wohl an die Decke gegangen, aber ihr war das ziemlich egal.

„Hm...“, gab Temari von sich und hing wieder an ihren Gedanken von vorhin fest.

„Oh Oh Oh...“, machte Sakura und lächelte, „Dir fällt die Decke auf den Kopf.“ Sakuras Feststellung ließ die andere tief seufzen. Sie hatte ja so recht.

„Man sollte meinen, dass ich keinen Grund dazu habe...“, begann die Blonde mit dem Thema. Alle um sie herum waren total im Babymodus, der an ihr winkend vorbeizog. Sakura harkte sich bei ihr ein und zog sie zu einer Bank, wo sie beide Platz nahmen.

„Na hör mal, natürlich darf einer Temari die Decke auf den Kopf fallen!“ Mürrisch drein blickend stellte die Blonde ihren Korb ab: „Alle sind so übelst glücklich. Mann, Haus, Kind. Friede, Freude, Eierkuchen.“ Sakura grinste: „Klingt extrem perfekt.“

„Irgendwie... ekelig perfekt.“, kommentierte Temari, besann sich aber einen Moment später über die Situation von Sakura, „Entschuldige. Ich jammere wohl auf hohem Niveau.“ Die Rosahaarige winkte ab: „Ach was. Ich hab mich dran gewöhnt, dass er nicht da ist. Es wäre eher seltsam, wenn er zuhause wäre.“ Stumm nickte die Blonde und überlegte, was sie als nächstes sagen sollte, ohne die andere vor den Kopf zu stoßen.

„Weißt du, ich kann dich gut verstehen, auch wenn Sasuke nicht da ist.“, Sakura nahm ihr die Entscheidung ab und erzählte von sich aus weiter, „Mit Kind ist man nicht mehr so frei, irgendwie arbeitet man jeden Tag die gleichen Dinge ab, am Abend weiß man gar nicht, wann man das letzte Mal etwas für sich selbst getan hat. Und am nächsten Morgen warten wieder die selben Sachen darauf, erledigt zu werden.“

„Du sagst es. Eine elendig lange Wiederholung.“, bestätigte Temari sie.

„Ich vermisse schon die Tage, bevor Sarada kam.“, Sakura schaute hoch in den Himmel, „Einfach machen, was einem gefällt. Und jede Menge Zeit mit dem Mann haben...“ Betretendes Schweigen machte sich zwischen ihnen breit. Nun schaute auch die andere Frau nach oben. Sie erinnerte sich genau an den letzten, intimen Moment mit Shikamaru. Da war sie im vierten Monat schwanger gewesen. Darüber hinaus war er für Zärtlichkeiten nicht mehr zugänglich. Sie schätze, es war bei ihm schon mit Beginn der Schwangerschaft eine Kopfsache, mit ihr zu schlafen und ein Kind in ihrem Bauch zu wissen. Und mit wachsendem Babybauch konnte das auch nicht mehr ignoriert werden. Das war auch so ein Punkt, der sie innerlich zermürbte. Ihn in ihrer Nähe zu haben, aber zu wissen, dass nichts passieren würde, hatte sie total kirre gemacht. Ihre Hoffnung stieg, dass es nach der Geburt wieder aktiver zwischen ihnen wurde. Doch so war es nicht. Sie hatte keine Ahnung, woran es lag. Hauptsächlich wahrscheinlich daran, dass sie die meiste Zeit mit Shikadai zugange war und des nachts so kaputt war, dass sie schon schlief, wenn er endlich von der Arbeit nach hause kam. Dazu kam noch, dass sie vor allem in den ersten drei Monaten ständig wegen ihrem Sohn in der Nacht aufstehen musste. Shikamaru unterstützte sie natürlich, aber sie beide waren an ihren Grenzen angekommen und liefen auf Sparflamme.

„Bin wohl nicht die einzige, die vereinsamt.“, entgegnete Sakura. Temari stützte ihren Kopf auf und grummelte: „Tja, macht wohl keinen großen Unterschied, ob der Mann abends nach hause kommt oder nicht.“

„Oh weh...“, wehleidig grinste die Uchiha, „Aber irgendwie beruhigend für mich.“

„Schon klar.“, murrte die Blonde, „Geteiltes Leid und so.“

„Genau.“

Weitere Minuten verstrichen, in denen beide ihren Gedanken nachhingen, bis sie jemand unterbrach.

„Was macht ihr zwei denn da?“, Hinata beugte sich leicht zu den beiden Träumenden vor, auf dem Rücken einen jammernden Boruto. Die Uzumaki gehörte definitiv zu der Sorte 'immer glücklich'. Und das trotz absolutem Schreikind.

„Hallo Hinata.“, begrüßte Sakura sie lächelnd, „Wir hängen unseren freien Tagen nach.“

„Ah, verstehe.“, ein zaghaftes Lächeln zierte ihren Mund, „Mit Baby ist es schon etwas anders.“ Aufs Wort fing ihr Sohn hysterisch an zu schreien. Mit liebevollen Worten und wippenden Bewegungen versuchte die Dunkelhaarige ihr Baby zu beruhigen.

„Etwas?“, Temari zog eine Augenbraue hoch. Wenn sie sich die arme Hinata so ansah, war sie sich da nicht sicher. Sie war verdammt froh, dass Shikadai nicht so anstrengend war. Und dennoch schaute Hinata immer super fit aus und strahlte übers ganze Gesicht. Dazu kam ihr unerschöpflicher Vorrat an Geduld. Klar, Temari war auch geduldiger geworden, aber mit der Zeit war sie schneller genervt. Die Uzumaki hingegen wirkte, als könne sie absolut gar nichts aus der Fassung bringen.

„Naja, vielleicht ein bisschen mehr als etwas.“, setzte Hinata nach und bewegte sich weiter hin und her, was langsam Wirkung zeigte.

„Dein Kleiner macht es dir nicht einfach.“, stellte Sakura fest und warf der anderen einen mitleidigen Blick zu, „Hilft dir Naruto denn?“

„Ach...“, verlegen strich sich Hinata eine Strähne hinters Ohr, „Er gibt sein Bestes, wenn er denn mal zuhause ist.“ Aha, Hinata war also auch die meiste Zeit alleine. Aber Temari war sich sicher, dass dieser Zustand für die Dunkelhaarige weit aus weniger bedrückend war, als für sie.
 

Seufzend erhob sich die Blonde wieder und griff nach ihrem Korb: „Ich muss weiter, sonst schaff ich heute nichts mehr.“

„Wem sagst du das...“, erwiderte Sakura und tat es ihr gleich, „Ich wünsch euch noch einen entspannten Tag.“
 

Temaris Tag war eigentlich ziemlich entspannt. Mal abgesehen davon, dass sie viel zu tun hatte, unterlag sie aber keinem Stress. Wenn sie ein normales Tempo beibehielt, schaffte sie alle ihre Arbeiten bis zum Abend. Die wenige Freizeit zwischendurch ging für Shikadai drauf, der natürlich auch bespaßt werden wollte, wenn er nicht gerade Hunger oder eine volle Windel hatte. Doch jeden Abend lag Temari alleine in ihrem gemeinsamen Bett, war vollkommen fertig und vermisste ihr altes Leben.
 

Gerade, als sie dachte, Shikadai würde endlich durchschlafen, kam sein erster Zahn. Mittlerweile war er sieben Monate alt, er hatte erst wenige Tage von spät abends bis früh morgens durchgehalten und dann das. Temari hatte gehofft, es würde nun endlich besser werden, dass sie und Shikamaru wenigstens in der Nacht ungestört waren. Doch Pustekuchen. Shikadai machte die Nacht zum Tag und verlangte eine Rund-um-Betreuung von seiner Mutter. Langsam aber sicher fragte sie sich, wo das noch hinführen sollte.
 

Seit Wochen kam sie nicht mehr zur Ruhe. Nach dem ersten Zahn folgte direkt der zweite. Nun kündigte sich der dritte Zahn an. Temari ging sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch und nutzte auch am Tag jede Chance für ein kleines Nickerchen. Sie kam sich schon wie Shikamaru vor, der ja sonst auch ständig und überall schlief. Und so lag sie auch diesen Nachmittag neben Shikadais Bettchen auf einem Futon, um etwas Kraft zu tanken.

Als sie erwachte, war es bereits dunkel, nur der Mond spendete etwas Licht. Leicht panisch setzte sie sich auf, um sich zu orientieren. Was war geschehen? Shikadai konnte unmöglich so lange am Stück geschlafen haben! Mit klopfendem Herzen erhob sie sich, um nach ihm zu sehen – doch sein Bett war leer. Entgeisterung machte sich auf ihrem Gesicht breit und Angst stieg in ihr auf. War etwas passiert? Sie tastete nach dem Lichtschalter, doch auch mit Licht blieb das Bett leer. Ihr nächster Griff galt der Schiebetür, zu der sie sich drehte, während sie schon nach ihrem Mann rief: „Shikamaru!“

„Ja?“, kam es entspannt von ihm. Er stand direkt hinter der Tür, die sie aufgezogen hatte. Von seinem überraschenden Auftauchen irritiert, blickte sie ihn an: „Wo ist Shikadai?“ Ein Grinsen zog sich über die Lippen des Mannes: „Der schläft heute auswärtig.“ Verdutzt klappte ihr der Mund auf. Wie bitte?

„Du hast unseren Sohn ausquartiert?“, fragte sie verblüfft nach.

„Ich würde es anders formulieren. Er macht Urlaub bei seiner Großmutter.“ Temari konnte es nicht glauben. Shikamaru hatte Shikadai bei Yoshino geparkt. Ihr Gesichtsausdruck belustigte ihn, ihre Fassungslosigkeit war zu erheiternd. Zufrieden nahm er ihre Hand: „Komm mit, ich will dir etwas zeigen.“ Verwirrt blinzelte sie. Was hatte er denn nun vor?

„Wie spät ist es?“, fragte sie auf dem Weg zur Haustür.

„Vier Uhr morgens.“ Moment! Sie hatte dreizehn Stunden durchgeschlafen?!

„Warum hast du mich nicht geweckt?“ Shikamaru ignorierte ihre rüde Art und hielt ihr ihre Sandalen hin: „Weil du ausschlafen solltest. Hier, zieh an und komm.“

Noch immer überrumpelt, folgte sie schließlich seiner Bitte und ließ sich mit ihm ziehen.
 

Die Straßen waren leer, keine Menschenseele war unterwegs. Der Mond erhellte ihnen den Weg, der sie, für Temari sehr überraschend, aus Konoha führte.

„Wo bringst du mich denn hin?“, fragte sie argwöhnisch, aber auch ziemlich neugierig.

„Du bist ungeduldig.“, entgegnete der Nara und drückte sachte ihre Hand. Seine ruhige Stimme und seine sanfte Berührung jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Eigentlich könnte sie jetzt... Mit leicht roten Wangen wandte sie das Gesicht von ihm ab. Herrje, seine Gegenwart machte sie verrückt, ähnlich, wie ganz am Anfang ihrer Beziehung, als alles noch ungewohnt war. Erstaunt über diese Feststellung, das er noch immer diese Wirkung auf sie hatte, musste Temari lächeln. Schön, dass es nicht verloren gegangen war.
 

„Wir sind da.“, Shikamaru stoppte mit ihr vor einer großen Fläche nichts. Naja, abgesehen von ein paar Felsen. Fragend warf sie ihm einen Blick zu: „Und was gibt es hier?“ Sein Grinsen wurde breiter: „Schau mal, was da drüben für dich liegt.“ Er schaute rechts von ihr zu einem Felsen. Interessiert löste sie ihre Hand von seiner und schritt näher. Was sie dort erblickte, ließ sie nicht schlecht staunen. Fast schon wehmütig ergriff sie ihren Fächer. Gott, wie sehr hatte sie allein dieses Gefühl vermisst, ihn zu halten! Ihr Blick huschte weiter zu einem Bündel. Mit einer gewissen Vermutung öffnete sie es und erblickte einen kurzen Kimono, sowie ihren Brustschutz und Handschuhe.

„Shikamaru...“, sie quiekte fast vor Vorfreude. Jetzt verstand sie auch, warum sie hier im absoluten Nichts waren.

„Zieh dich um, ich warte auf dich.“, antwortete ihr Mann, sichtlich zufrieden damit, dass er ihr solch eine Freude bereiten konnte. Temari ließ sich das kein zweites Mal sagen und wechselte zügig ihre Klamotten. Nebenbei warf ihr Shikamaru einen belustigten Blick zu, den sie keck erwiderte: „Macht's Spaß?“

„Immer doch, wenn ich dich sehe.“ Mit einem Haufen Glückshormonen im Blut griff sie erneut nach ihrem Fächer, klappte ihn auf und ließ den Wind um sie seicht spielen. Es war so, als würde ein alter Freund sie nach langer Zeit begrüßen, was ihr eine Gänsehaut bescherte. Mit einem Funkeln in den Augen, wandte sie sich dem Dunkelhaarigen zu.
 

So gefiel sie ihm viel besser. Shikamaru war natürlich nicht entgangen, dass die Mutterrolle sehr an ihren Kräften zerrte. Sie war eine starke Persönlichkeit und hatte immer viel Energie. Doch mittlerweile sah er sie meist nur noch schlafend, falls er es mal früher nach hause schaffte, war sie total mit Shikadai oder dem Haushalt beschäftigt, für ihn war absolut kein Platz. Er spürte, wie sein Wildfang einging, wie eine Blume, die kein Wasser bekam. Es war allerhöchste Zeit, dass sie wieder das spüren konnte, was sie ausmachte: ihre Ungestümheit.
 

Von der machte sie auch direkt Gebrauch. Ohne Vorwarnung legte sie mit ihrem Fächer los und trieb ihm zum Ausweichen an. Oh ja, er war sich schon jetzt sicher, dass das hier genau das Richtige für sie war. Flink wie er war, wich er ihren Angriffen aus und beließ es vorerst dabei, damit sie sich austoben konnte.

„Shikamaru, sei kein Feigling!“, schrie sie ihm grinsend entgegen und spurtete ihm hinterher. Na schön, das konnte sie haben. Testweise beschwor er sein Jutsu und probierte aus, wie leicht sie zu fangen war. Doch so einfach machte die Blonde es ihm nicht. Sie kannte seine Technik genau und gab ihm keine Chance, sie zu erhaschen. Doch das hinderte sie auch daran, richtig mit ihrem Fächer zu arbeiten. Das bereitete ihrer Freude aber keinen Abbruch. Es tat ihr so unwahrscheinlich gut, sich endlich mal wieder zu verausgaben, sich zu bewegen und den Wind in den Haaren zu spüren. Er konnte ihr ein Haus bieten, ein Kind, ein tolles Leben. Doch das war nichts im Vergleich zu dem, was er ihr nun schenkte: die Freiheit, sie selbst zu sein. Shikamaru verstand sie und dafür war sie so unglaublich dankbar. Sie brauchte keine Blumen oder ein schickes Abendessen, in der Hinsicht war sie wirklich genügsam. Andere Frauen hätten sich wahrscheinlich beklagt, sie würden zu wenig Liebe von ihrem Mann bekommen. Nun, Temari fühlte sich dennoch sehr geliebt, auch wenn sie in diesem Moment mit ihm kämpfte.
 

Durch ihre Gedanken abgelenkt, spürte sie plötzlich einen Ruck durch ihren Körper gehen. Dunkle Schatten zogen sich über ihren Körper und machten sie handlungsunfähig. Zunächst etwas überrascht, hob sie schmunzelnd ihren Blick zu Shikamaru. Es hatte irgendwie etwas, dass er sie so in der Hand hielt. Wenn sie etwas besonders an ihm schätzte, dann, dass er sie dominieren konnte, wenn er wollte.

Ohne Umschweife schritt er auf sie zu und blieb dicht vor ihr stehen. Mit einer Genugtuung in den Augen, hob er ihr Kinn und küsste sie. Seine direkte, kecke Art bescherte ihr Schmetterlinge im Bauch. Mit der Berührung seiner Lippen wurde ihr ziemlich warm. Zufrieden seufzte sie in den Kuss und erwiderte diesen.

„Du stehst so versteinert da, dabei bist du doch gar nicht mehr gefesselt.“, neckte er sie schließlich, als er sich kurz von ihren Lippen löste. Grinsend schaute sie in seine Augen: „Vielleicht mag ich es ja so?“ Der Satz eröffnete ihm ein neues Bild von Temari.

„Ist das so?“, harkte der Dunkelhaarige wiederum nach und strich mit einer Hand von ihrer Wange ihren Hals hinunter. Ihr verspielter Ausdruck machte ihn neugierig. Da war sie wieder, seine Temari, immer wieder für eine Überraschung gut.

„Finde es doch heraus.“, schlug sie ihm vor. Seit wann war sie für solche Spielchen zu haben? Etwas verdutzt war Shikamaru schon, was ihn aber nicht abschreckte. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, dass sie sich nahe waren.

„Dann sollten wir vielleicht deine Sachen holen...“, mit der Hand weiter über ihr Dekolletee streichend, harkte er sich an ihrem Kragen ein und zog sie für einen vorerst letzten Kuss zu sich.

„Heulsusen zuerst.“

„Ladys first.“ Sie rollte mit den Augen und drehte sich von ihm weg: „Du und deine altmodischen Ansichten.“ Unbekümmert warf sie ihm ihr Zeug zu und befestigte ihren Fächer auf den Rücken. Was für ein unbeschreibliches Gefühl, mal wieder diesen zu tragen und nicht Shikadai. Shikamaru fing ihre Sachen auf und stopfte sie zu einem Bündel zusammen, ehe er zu ihr trat und ihre Hand nahm: „Ich trag halt gerne deine Sachen.“

„Spinner...“, lachte sie und folgte ihm schließlich.
 

Die Sonne ging langsam auf, als der Nara sie schnellen Schrittes über die Dächer von Konoha nach hause führte. Temari konnte nicht anders, als breit zu grinsen. Zum einen, weil Shikamaru es scheinbar ebenso eilig hatte, wie sie, zum anderen stieg ihre Vorfreude mit jedem zurückgelegten Meter.
 

Sie landeten vor ihrem Haus und betraten dies zielstrebig. Kaum im Flur angekommen und die Schuhe ausgezogen, hatte Shikamaru ihre Sachen bereits fallen gelassen und sie eng an sich gezogen, um dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten. Temari seufzte genießerisch in den Kuss und löste unterdessen ihren Fächer, den sie blindlings neben sich an die Haustür anlehnte. Kaum war dieser von ihr getrennt, drückte Shikamaru sie bestimmend neben dem Fächer an die Tür und küsste sie intensiver. In Temari kochten mit einem Schlag all diese starken Gefühle wieder hoch, die sie für diesen Mann empfand. Kein anderer brachte sie dazu, alles um sie herum zu vergessen und nur noch ihn zu sehen.

In die Offensive gehend griff sie nach seiner Weste, woraufhin er ihre Hände einfing und über ihren Kopf an die Tür pinnte. Aha, dachte sich die Blonde gewitzt, er probierte seinen neuen Freifahrtschein direkt aus. Es löste ein Kribbeln in ihrem Unterleib aus, es gefiel ihr, wenn er mal den Ton angab. Oft war es nämlich so, dass sie mehr den aktiven Part hatte und er genoss. Doch so einfach wollte sie es ihm nicht machen. Wie es typisch für sie war, wurde der Kuss schnell ungezügelter und fordernder. Und als sie glaubte, dass er mehr als abgelenkt war, fuhr sie mit einem Knie langsam an der Innenseite seines Beines hinauf.

„Na na...“, raunte er gegen ihre Lippen und drückte ihr Bein zur Seite, wobei er seines direkt mal zwischen ihre stellte, um sie an weiteren Taten dieser Art zu blockieren. Ein Keuchen entfuhr ihr, während er weite an ihrem Hals knabberte. Mehr als bereitwillig lehnte sie ihren Kopf leicht zur Seite, um ihm mehr Fläche bieten. Wie sehr hatte sie diese Nähe von ihm vermisst, dabei waren sie gerade mal am Anfang. Sie wollte mehr haben, sie wollte alles. Am liebsten sofort. Doch da heute der Nara die Zügel in der Hand hatte, musste sie sich gedulden. Die Ruhe selbst, hielt er ihre Handgelenke nur noch mit einer Hand fest und ließ die andere auf Wanderschaft gehen. Mit den Fingerspitzen strich er zunächst ihren Arm hinunter, über ihre Brust, hin zur Kordel, die den Brustschutz zusammen hielt. Flink hatte er das gute Stück gelöst und zog es hinunter. Temari konzentrierte sich dabei auf jede Berührung seinerseits, ihr entging nicht, dass er ganz bewusst von ihren Lippen abgelassen hatte, damit sie auch ja nichts verpasste. Temari spürte, wie er langsam den dünnen Obi löste und an ihrem Körper zu Boden gleiten ließ. Verführen konnte er definitiv, dass hatte sie sehr früh in ihrer Beziehung festgestellt.

Als sie endlich seine Hand auf ihrer nackten Haut fühlen konnte, begann ihr Herz wild zu klopfen. Noch immer war er etwas gemächlich dabei, was das Tempo anging. Ungeduldig drehte sie ihr Gesicht zu ihm und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange: „Spann mich nicht auf die Folter, Shikamaru.“ Ein spitzbübisches Grinsen folgte auf ihre Ansage: „Entspann dich.“

„Das mach ich, wenn ich gekommen bin.“, gab sie keck zurück.

„Dafür werde ich schon sorgen...“, er lockerte seinen Griff und entließ ihre Hände, nur um sie dann auf die Arme zu heben. Mit einem überraschten Laut klammerte sich Temari an ihm fest, während er zielstrebig zu ihrem Schlafzimmer ging. Heute Nacht würde sie nur ihm gehören. Und er ihr.
 

Vor ihrem Bett angekommen, setzte er sie mitten drauf ab und warf seine Weste von sich. Bevor Temari sich auch nur aufsetzen konnte, war Shikamaru bereits über ihr und drückte sie küssend zurück in die Decken. Wieder wollte die Blonde ihre Chance nutzen und angelte dieses mal nach seinem Zopfband. Sie liebte es, wenn seine Haare offen waren. Dann sah er nicht so extrem geordnet aus und noch eine Spur attraktiver. Doch Shikamaru entging das nicht. Er bekam ihre Hand zu fassen, geleitete sie dann aber zu seinen Haaren: „Ich weiß, dass du das magst.“

„Oh ja, und wie...“, murmelte sie zurück gegen seine Lippen und strich mit ihrer Zunge kurz über seine Unterlippe. Der Dunkelhaarige erlaubte ihr also, seine Haare zu öffnen und so zog sie das Band von seinem Schopf. Wieder hoben sich seine Mundwinkel. Wie sehr hatte er das zwischen ihnen vermisst. Nun auch langsam ungeduldiger, setzte sich Shikamaru auf und schaute hinab auf seine Frau, die etwas schneller atmend unter ihm lag. Ihr Kimono war bereits soweit verrutscht, dass er mehr von ihr preis gab. Der Nara entledigte sich seines Oberteils und machte sich anschließend daran, Temari um ihre Kleidung zu erleichtern. Sachte zog er sie an den Händen in eine sitzende Position und streifte ihr den Stoff von den Schultern, gefolgt von den Trägern ihres Bhs. Sanft fuhr er mit den Händen ihren Rücken hinunter, um ihren BH zu öffnen und ihr auszuziehen. Temari küsste ihn zärtlich am Hals, während Shikamaru sich mit der Arbeit begnügte. Sie fühlte sich wie bei ihrem ersten Mal, sie war ebenso aufgeregt und hatte eine ganze Armee Schmetterlinge im Bauch.
 

Mit einem Ruck beförderte Shikamaru sie zurück in die Senkrechte, was ihr ein Fiepen entlockte. Schelmisch nippte er an ihren Lippen, ehe er sich langsam an sie hinunter küsste. Nach und nach war es mit ihrer Beherrschung dahin. Ob es daran lag, dass sie schon so lange nicht mehr miteinander geschlafen hatten? Jede seiner Bewegungen war so intensiv für sie, jeder Kuss, jede seichte Berührung, jagte ihr Schauer durch den Körper. Und nun machte er sie fast verrückt mit seinen Zärtlichkeiten. Da sie nicht wusste, wohin mit ihren Händen, wollte sie diese in seinen dunklen Haaren vergraben, doch kaum merkte er, dass sie aktiv wurde, drückte er ihre Hände zurück aufs Bett.

Wie gemein, dachte sich die Blonde und legte sich einen Unterarm über die Augen. Zu Beginn versuchte sich noch ihr Keuchen im Zaun zu halten, aber lange hielt sie das nicht aus. Er wusste ganz genau, was ihr gefiel und er wusste ebenso genau, wie weit er sie reizen konnte. Das war auch so eine Eigenschaft, die sie an dem Dunkelhaarigen liebte: er war gründlich und ließ kein bisschen aus.

Gerade in dem Moment, als Temari ein lauter Stöhner entfuhr, fand sein Mund zurück zu ihrem. Gierig nach mehr, klammerte sie sich an ihm, was er im nächsten Moment beendete. Etwas verblüfft war sie schon, dass er sein Spiel weiter durchzog und ihre Hände wieder zurück in die Kissen drückte. Ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals, es betörte sie so sehr, dass der Dunkelhaarige sich einfach mal bei ihr bediente, wo es doch sonst immer umgekehrt war.

„Lass die Hände schön da...“, wisperte er ihr ins Ohr.

„Und was, wenn nicht?“, fragte sie keuchend zurück. Genüsslich knabberte er an ihrer Unterlippe und flüsterte: „Du hast damit angefangen, jetzt musst du auch mitspielen.“

„Hm... Und wenn ich keine Lust auf das Spiel habe?“, ärgerte sie ihn leicht und schaute in seine braunen Augen.

„Du bist aber weder eine Spielverderberin, noch eine Verliererin.“, gab er zurück und küsste sie in der Halsbeuge. Leise seufzte sie: „Das stimmt allerdings, ich verliere nicht gerne...“ Ein dunkles Lachen entfuhr ihm. Wie sehr liebte Shikamaru sie für diesen Charakterzug. Sie war nicht die typische Frau, bei Temari konnte er durchaus derber sein, ohne dass sie ihm das krumm nahm.

„Dann spiel weiter, Shikamaru.“, säuselte die Blonde ihm zu. Da ließ er sich nicht zwei mal bitten. Während sie also die Hände dort behielt, wo er sie zurückgelassen hatte, verwöhnte er weiter ihren Hals und befreite sich von der restlichen Kleidung.

Für Temari dauerte das gefühlt viel zu lange, sie wollte ihm einfach nur noch nahe sein, seine Haut auf ihrer spüren, mit seiner Stimme in ihrem Ohr. Die leichten Berührungen von ihm dabei spannten sie nur noch mehr auf die Folter, es kostete sie einiges an Willenskraft, ihn nicht auf den Rücken zu schubsen und die Führung zu übernehmen. Zärtlich strichen seine Fingerkuppen ihre Seite hinunter. An ihrer Kniekehle angekommen, griff der Dunkelhaarige zu und zog ihr Bein nach oben. Als Temari ihn kurz darauf endlich spürte und er sanft in sie glitt, hatte sie das Gefühl, alles um sich herum zu vergessen. Genießerisch entflohen ihrem Mund weitere Töne, denen Shikamaru nur zu gerne lauschte.

Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fanden seine Hände wieder zu ihren. Bestimmend fächerte er ihre Hände mit seinen Fingern auf und ließ sie zwischen ihre gleiten, ehe er seine Hände um ihre schloss.

Ihn so dicht an sich spürend, berauschte Temari. Sie hatte seine Nähe so sehr vermisst und schon fast vergessen, wie sehr er sie betören konnte. Jede seiner Bewegungen beschleunigte ihren Herzschlag und verbannte alle Gedanken aus ihrem Kopf. Immer wieder fanden seine Lippen zurück zu ihren, wenn sie sich lauter stöhnend von ihm trennte. Je intensiver und schneller sein Rhythmus wurde, desto größer wurde die innere Anspannung in ihr. Sonst handlungsunfähig, versenkte sie ihre Fingernägel in seine Handrücken. Die Blonde fühlte, wie eine Welle sich in ihr auftürmte und ihr fast die Luft ausging. Keuchend legte sie den Kopf etwas zurück, woraufhin Shikamaru seine Lippen wieder zu ihrem Hals senkte. Das leichte Knabbern machte sie zusätzlich verrückt und gab ihr schließlich den Rest. Zufrieden lauschte der Dunkelhaarige ihrer Ekstase, nur um sie Sekunden später ebenso zu unterhalten.

Keuchend öffnete Temari leicht ihre Augen, die sie zuvor geschlossen hatte, um all seine Berührungen genau nachzuverfolgen. Ihr Herz klopfte noch immer wild in ihrer Brust, zudem sah sie kleine Lichter vor ihren Augen tanzen, die langsam im goldenen Licht der Morgensonne untergingen. Wie lange hatte sie sich nicht mehr so extrem geborgen und ausgeglichen gefühlt? Sie konnte sich diese Frage nicht beantworten. Aber es war so, als hätte die Blonde zum ersten Mal seit Monaten wieder richtig durchgeatmet.

Glücklich schmiegte sie ihre Wange an die von ihrem Mann, der ihre Schulter mit kleinen Küssen bedachte. Gemächlich erhob sich Shikamaru leicht, um ihr in die Augen sehen zu können. Wie sie, konnte er nicht anders, als zu grinsen: „Das war schön...“

„Das darf gerne wieder öfter passieren...“, bat Temari und fuhr mit ihren Daumen über seine. Zur Antwort erhielt sie einen sachten Kuss: „Da sage ich bestimmt nicht nein.“ Neckend stupste der Nara ihre Nasenspitze mit seiner an: „Aber ich muss dich jetzt nicht immer festhalten?“ Wenn das der Fall wäre, würde ihm verdammt viel verloren gehen, was sie sonst so mit ihm anstellte. Tatsache war einfach, dass er es wirklich mehr genoss, wenn sie den Ton angab.

Schmunzelnd entzog sie ihm ihre Hände und drehte sich mit ihm: „Keine Sorge, so leicht mache ich es dir garantiert nicht immer.“ Mit der Hand in ihrem Nacken, zog Shikamaru sie zu sich runter, um erneut ihre Lippen in Beschlag zu nehmen. Allein wie sie sprach, zeigte ihm, dass sein Wildfang wieder zurück war. Dieses Feuer, welches die Blonde in ihm auslösen konnte, brannte wieder, wenn nicht sogar stärker, als zuvor.

„Wie lange macht Shikadai noch Urlaub?“, fragte Temari neugierig. Fast hätte er sie nicht verstanden, da sein Kopf noch immer auf Autopilot gestellt war.

„Später Nachmittag.“, war seine knappe Antwort. Begeisterung machte sich in Temari breit. Ohne Umschweife fuhr sie mit einer Hand an seiner Seite hinab: „Dann haben wir ja noch jede Menge Zeit...“
 

Oh ja, Zeit. Shikamaru gab ihr so viel. Aber das Wichtigste, war die Zeit, die er nur ihr schenkte. In der es nichts anderes gab, als sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hatte echt Spaß beim Schreiben, obwohl ich nach Vorgaben arbeiten musste - was eigentlich überhaupt nicht meine Stärke ist. Im Normalfall arbeite ich nur nach meinen Vorstellungen und bin auch viel zu faul, um mir dafür den Aufwand zu machen. Doch Goetterspeise hat es geschafft, sie hat den ersten FF-WB-Beitrag von mir abgeluchst ;)
Ich hoffe, der OS kommt gut an und erheitert noch ein paar mehr! :) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Cuddlytoy
2019-08-08T06:03:36+00:00 08.08.2019 08:03
Hach, einfach wieder herrlich.
Ein richtiger adult-teil hätte diesem os gar nicht mehr gut getan. Hier war das augenmerk mehr auf sinnlichkeit gelegt. Fand ich wirklich klasse geschrieben!

Antwort von:  Berrii
08.08.2019 08:45
Vielen Dank für das Lob! :)
Freut mich, dass es dir gefallen hat!
Von:  eNiM
2019-08-02T20:46:38+00:00 02.08.2019 22:46
hi
es hat mir wirklich Spaß gemacht deine Geschichte zu lesen. <3
Ich liebe einfach Shikamaru x Temari ^____^
Fand auch das du die Charaktere wirklich gut getroffen hast, in der Art wie die beiden auch sind.
Kann dir keine Kritik entgegen bringen.
Wünsche dir viel Erfolg beim Wettbewerb!
Antwort von:  Berrii
02.08.2019 22:47
Vielen lieben Dank für das tolle Lob! <3
Falls du mehr von den beiden von mir lesen willst, ich hab noch zwei weitere FFs im Angebot und weiter folgen ^^
Bin gerade ganz geflasht von den beiden :'D
Von:  Carmion2
2019-07-30T07:10:40+00:00 30.07.2019 09:10
Ich finde den One Shot klasse, du hast die beiden wieder mal klasse getroffen. Und nach Vorgaben arbeiten ist nicht immer leicht.
Ich wünsche dir viel Erfolg beim Wettbewerb.

LG Carmion2
Antwort von:  Berrii
30.07.2019 12:13
Vielen Dank für deine Rückmeldung! :)
Freut mich, dass du die beiden als gut getroffen empfindest <3


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