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Where they are just and loyal

von

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Ankunft

Nervös kauerte Yuuri auf seinem Bett. Es war mitten in der Nacht, doch er und fünf seiner Mitschüler, mit welchen er sich den Schlafsaal teilte, waren viel zu aufgeregt, um zu schlafen. Morgen war es soweit. Die Schüler der Beauxbatons und die von Durmstrang würden endlich anreisen und am Abend darauf würden alle die Möglichkeit bekommen ihre Namen in den Feuerkelch zu werfen.
 

"Warum hast du mich das nur sagen lassen?!", murmelte Yuuri und sah Phichit vorwurfsvoll an.
 

"Hey, ich hab's versucht, aber du hast gar nicht mehr aufgehört mit deinen Herausforderungen.", verteidigte sich dieser und warf seinem besten Freund ein Kissen an den Kopf.
 

"Ich kann das nicht. Was wenn der Kelch mich tatsächlich auswählt?
 

"Dann wird das schon seinen Grund haben."
 

"Ich werde sterben."
 

"Nein, wirst du nicht, Yuuri! Außerdem wie hoch sind die Chancen, dass er dich tatsächlich auswählt.", erklärte ihm Phichit.
 

Das beruhigte den verängstigten Hufflepuff ein wenig. Die Wahrscheinlichkeit war bei der Anzahl an Schülern glücklicherweise sehr gering. Allein der gesamte Gryffindor-Jahrgang sprach schon die ganze Woche begeistert davon, endlich ihren Namen in den Kelch werfen zu können, um ihrer Schule Ruhm und Ehre zu bringen.

Natürlich könnte Yuuri auch Lügen und einfach vor JJ behaupten, er hätte seinen Namen hineingetan, aber er könnte darauf wetten, dass dieser dabei neben ihm stehen wird. Leider war er auch ein sehr schlechter Lügner. Seufzend ließ er sich in sein Bett fallen. Was hatte ihn denn nur geritten, so den Mund aufzureißen?
 

"Ich weiß, dass ist wahrscheinlich das Letzte was du hören möchtest, aber ich denke du wärst ein guter Kandidat, Yuuri.", sagte Emil.
 

"Was lässt dich sowas glauben? Ich hab‘ meinen Namen noch nicht einmal eingeworfen und zerbreche mir den Kopf darüber."
 

"Ja genau. Du bist gewissenhaft und vorausschauend."
 

"Außer vielleicht als er JJ herausgefordert hatte.", warf Phichit ein und entschuldigte sich sofort danach, mit einem verlegenen Kratzen am Hinterkopf.
 

"Abgesehen davon, ja. Aber es war auch sehr mutig. Außerdem bist du sehr belastbar und ausdauernd. Ich denke du wärst ein sehr würdiger Champion, also mach dich nicht so fertig."
 

Phichit und Emil schafften es ihn wieder zum Lächeln zu bringen. Ihre Worte halfen seine Unsicherheiten und Ängste für einige Zeit aus seinen Gedanken zu verbannen. Yuuri war leider schon immer sehr anfällig für Angstattacken gewesen und es wunderte ihn damals in seinem ersten Jahr nicht, dass er nach Hufflepuff gekommen war. Er besaß keinen besonderen Mut wie ein Gryffindor, keine besondere Intelligenz wie ein Ravenclaw und war nicht so ehrgeizig, dass man ihn in Slytherin stecken konnte. Was blieb dem Hut also anderes übrig?
 

Heute allerdings war er dankbar und ein stolzer Hufflepuff. Fleiß und Loyalität waren großartige Attribute. Sie bedeuteten, dass man sich nicht zu fein war hart zu arbeiten. Freundlich, gerecht und ehrlich wären alle gerne, doch es war gar nicht so einfach wie es klang.

Das Haus der Dachse hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, doch das völlig zu Unrecht. Auch ein Hufflepuff kann mutig, schlau und gerissen sein. Genau wie ein Gryffindor mal Angst haben kann, ein Ravenclaw mal nicht weiter wissen kann und ein Slytherin kann genauso gut freundlich und liebenswürdig sein. Jedes Haus hatte also seine Vor- und Nachteile. Yuuri fand diesen Ansatz sehr zutreffen, denn auch jeder Mensch hatte seine Ecken und Kanten.
 

"Meint ihr Viktor Nikiforov wird hier her geschickt?", fragte ein weiterer Hufflepuff und Yuuris Aufmerksamkeit wand sich wieder seinen Freunden zu.
 

"Auf jeden Fall. Er ist so beliebt, dass sein Name an fast allen Zauberschulen bekannt ist. Wen sollten sie schicken wenn nicht ihn?", meinte Phichit aufgeregt. Yuuris Augen leuchteten. Er sollte sich lieber darauf konzentrieren, als auf etwas was sowieso niemals eintreten würde. Als ob der Kelch ihn auswählen würde...
 

Am nächsten Morgen schleppten sich die Hufflepuffs zum Klassenraum für Verwandlungen. Anscheinend war es keine gute Idee gewesen, die halbe Nacht auf zu bleiben und über den heutigen Tag zu reden.

Müde und gelangweilt versuchte Yuuri den Worten seiner Schwester Mari Katsuki - welche ganz nebenbei Hauslehrerin von Gryffindor und Lehrerin für Vernwandlungen war - zu folgen, doch seine Augenlider wurden mit jeder Minute schwerer. Es war aber auch gemein, dass sie heute ganz normalen Unterricht hatten.
 

"Katsuki, wären sie so freundlich zu Wiederholen was ich gerade gesagt habe?", foderte Mari mit verschränkten Armen und stand wie aus dem Nichts plötzlich genau vor ihm.
 

"Eh... Verzeihung, ich habe gerade an etwas Anderes gedacht.", entschuldigte sich Yuuri doch Mari schüttelte nur den Kopf und seufzte.
 

"Also, wie ich schon sagte: Möchten sie Verwandlungen auch im sechsten Jahr freiwillig belegen, benötigen sie bestimmte Voraussetzungen an Fähigkeiten für ihre ZAG-Zwischenprüfung. Lebewesen verschwinden zu lassen ist dabei essentiell.", wiederholte sich die Ältere Katsuki.
 

Yuuri seufzte und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es Recht peinlich war von seiner großen Schwester unterrichtet und auch noch zurechtgewiesen zu werden. Allerdings fand er es auch gut, nicht von ihr bevorzugt zu werden. Das war glücklicherweise nicht ihre Art.

Mari war 30 Jahre alt und lebte seit einigen Jahren in London. Zuerst besuchte sie die Mahoutokoro Zauberschule in Japan, doch sie wechselte kurz vor ihrem Abschluss nach Hogwarts und wurde eine Gryffindor. Yuuri hätte seine kluge und kreative Schwester, mit ihrer gelassenen und manchmal distanzierten Art eher nach Ravenclaw gesteckt, aber der Hut hatte wohl andere Pläne.
 

Nachdem Mari einen perfekten Schulabschluss in der Tasche hatte, suchte sie sich eine Wohnung in London um fortan als Lehrerin in Hogwarts zu unterrichten. Sie hätte ebenfalls die Möglichkeit gehabt in der Schule zu wohnen, doch Yuuri zu liebe, welcher ebenfalls wechseln wollte, suchte sie sich eine Wohnung, damit dieser den Sommer über bei ihr wohnen konnte.

Die Mahoutokoro war eine ausgezeichnete Schule, doch der Leistungsdruck war enorm. Schüler trugen Uniformen die je nach Noten und Leistungen die Farbe änderten. Etwas was sich der gebürtige Japaner nicht antun wollte. Seine Eltern erlaubten ihm einwandslos Hogwarts zu besuchen, da er in der Obhut seiner verantwortungsbewussten, großen Schwester war, welche ihn heute auch noch unterrichtete.
 

"Also gut, das war es dann für heute. Es hört ja eh keiner zu wegen des anstehenden Besuchs.", verkündete Mari und entließ ihre Schüler in die Mittagspause.

Gerade als Yuuri gemeinsam mit seinen Freunden den Raum verlassen wollte, bat seine Schwester ihn zu sich. Er schickte Phichit schon einmal vor in die große Halle.
 

"Was gibt es denn?", fragte er.
 

"Ich habe von einem Professor gehört, dass du deinen Namen in den Feuerkelch werfen möchtest. Hast du dir das auch gut überlegt?", wollte sie wissen, während sie sich gegen ihren Tisch lehnte.
 

Yuuri zuckte mit den Schultern. Er fühlte sich ertappt und fragte sich wie soetwas die Runde bis zu ihren Ohren machen konnte.
 

"Ich denke schon...", murmelte er.
 

"Weißt du, dass ist kein normaler sportlicher Wettbewerb. Du musst dir in echten Gefahrensituationen mit Zaubern, Geschicklichkeit und Schnelligkeit zu helfen wissen.", erklärte sie ihm.
 

"Ich weiß, ich hab mich die vergangene Woche mit nichts Anderem beschäftigt."
 

"Und wieso willst du mitmachen?"
 

Yuuri wusste, dass seine große Schwester sich nur Sorgen um ihn machte und ihn schützen wollte, aber es fühlte sich an, als würde sie ihm nicht zutrauen, dass er das hinbekommen würde; und das verletzte ihn.
 

"Bestimmt werde ich gar nicht ausgewählt, also müssen wir auch gar nicht darüber reden.", sagte er mit einem Lächeln um seine Schwester zu beruhigen. Damit gab sie sich fürs erste Zufrieden und Yuuri verließ das Klassenzimmer bevor sie noch etwas sagen konnte. Er liebte seine Schwester zwar, aber er hatte oft das Gefühl sie würde ihn nicht verstehen. Viel gemeinsam hatten sie nicht - bis auf ihr Blut.
 

Beim Mittagessen wurde sich gespannt über die baldige Ankunft der Gäste unterhalten. Yuuri war so aufgeregt, dass er nichts runterbekam. Zwar sagten alle das Viktor zu 100 Prozent dabei sein musste, aber wenn nicht wäre die Entäuschung groß. Zwar war Viktor ein mehr als würdiger Representant seiner Schule, aber schließlich hatte er auch noch eine eigne Meinung und wenn er keine Lust darauf hatte, würde er sicher auch nicht dabei sein.

Nach allem was Yuuri über die Jahre so rausbekommen hatte durch Zeitungsartikel und Interviews des russischen Durmstrangschülers und Sucher der Nationalmannschaft, hatte er neben seiner charmanten und extrovertierten Art auch einen ziemlichen Dickschädel. Die Herzen der Frauen lagen ihm zu Füßen und trotzdem hatte er noch nie länger eine feste Freundin gehabt.
 

Auf einmal trat ein aufgeregter Erstklässer durch die Türen der große Halle und schnappte angestrengt nach Luft.
 

„Leute… sie… kommen. Sie kommen!“, schnaufte er und als die Schüler seine Worte registriert hatten, standen alle auf und stürmten durch die Tür, drängten den hilflosen kleinen Erstklässler wieder mit raus.
 

Auch Yuuri und Phichit beeilten sich um einen guten Platz zu ergattern. Im Hof angekommen überrannten sich die Schüler fast, aber die beiden Hufflepuffs fanden eine uneingenommene, kleine Stelle an der Seite, von welcher man aus einen guten Blick auf den See vor Hogwarts hatte.
 

Eine fliegende Kutsche brach durch die Wolken und reflektierte das Sonnenlicht. Gezogen wurde sie von pferdeartigen Wesen, sogenannten Palominos wenn Yuuri sich nicht irrte. Sie waren unheimlich stark und hatten feuerrote Augen. Als die Kutsche die Landebahn unter ihnen ansteuerte, erkannte man bereits das Wappen der Beauxbatons Akademie.

Ein Raunen zog durch die Schülerschaft von Hogwarts als die Schulleiterin, gefolgt von ihren ausgewählten Schülern austraten. Die Kutsche sah ein wenig klein aus um über zehn Schüler darin reisen zu lassen, deshalb musste sie wohl mit einem Zauber ausgestattet sein.
 

Man hatte nicht übertrieben als man von der Schönheit und Anmut dieser Schüler berichtet hatte. Eine Schwarzhaarige junge Frau mit so großen, strahlenden Augen, dass man sie selbst vom Aussichtspunkt erkennen konnte, drehte sich zu den Studenten von Hogwarts und winkte mit einem fröhlichen Lächeln. Die Jungen, aber auch viele Mädchen, waren augenblicklich verzaubert.
 

„Hört auf zu gaffen! Das ist meine Schwester!“, schimpfte Michele Crispino aus der vordersten Reihe.
 

Im selben Moment erschien ein kleines Boot am Horizont des Sees. Als es jedoch näher kam erkannte man, dass es sich um eine Art Ausguck – ein Krähennest – handelte und tatsächlich stieg das Schiff, wie ein plötzlich gebrogendes Wrack auf. Die Segel öffneten sich und das Durmstrang-Wappen erschien.

Yuuri hielt den Atem an. Viktor war vielleicht auf diesem Schiff. Das Spektakel endete damit, dass das Schiff angelegt hatte und auch hier einige Schüler von Bord gingen. Von Viktor aber fehlte bis jetzt jede Spur.
 

Im Gegensatz zu den in blau gekleideten Damen der Beauxbatons, trugen die Herren von Durmstrang dickes Fell und rote Umhänge. Yuuri fand ihr Aussehen beeindruckend.

Mehr Zeit blieb ihnen nicht um zu schauen, denn die Hauslehrer sammelten ihre Jahrgänge zusammen und bestanden darauf, dass die Schüler für die Willkommensfeier sich in der großen Halle versammelten. Immer wieder wurde erwähnt, dass sich alle benehmen und Hogwarts keine Schande machen sollten.
 

„Hast du Viktor sehen können?“, fragte Phichit, während sie auf dem Weg in die Halle waren, doch dieser schüttelte nur entäuscht den Kopf. Als sie sich alle hingesetzt hatten, waren die Lehrer bereits vorne versammelt und auch die Schulleiterin stand bereit für eine Ansprache am Pult.
 

„Liebe Schüler, wie ihr bereits wisst, wird dieses Schloß nicht nur euch dieses Jahr ein zu Hause sein, sondern auch unseren besonderen Gästen. Also bitte begrüßt mit mir die zauberhaften Damen der Beauxbatons Akademie für Zauberei und ihre Schulleiterin Lilia Baranovskaya!“
 

Kaum hatte die Schulleiterin ihr letztes Wort gesprochen öffneten sich die Türen der großen Halle und hinein traten die Schönheiten aus Frankreich. Wohin Yuuri auch sah, ein Mädchen war wirklich schöner als das Andere. Sie demonstrierten eine Art Tanz und zogen ihr Publikum in ihren Bann. Als letztes betrat die Schulleiterin der Beauxbatons die Halle. Sie war elegant gekleidet, ihr Haar war streng zurückgebunden und sie bewegte sich grazil durch den Gang.
 

Sie verbeugte sich höflich, aber ohne ein Lächeln im Gesicht vor der Hogwarts Leiterin welche die Geste erwiderte. Danach stellte sie sich zu ihren Mädchen und sie bekamen einen großen Applaus, vorallem von den Jungen.
 

„Und nun zu unseren Freunden im Norden! Bitte begrüßt die stolzen Schüler von Durmstrang und ihren Schulleiter Yakov Feltsmen!“, kündigte die Professorin an.
 

Im Kontrast zu dem eben gezeigten zauberhaften Schauspiel, boten diese Schüler ein sehr maskulines Spektakel. Sie schlugen in einem Rhythmus gewaltige Stäbe zu Boden, welche Funken entzündeten und machten animalische Laute. Ein wenig einschüchternd, aber genauso beeindruckend. Das Schlusslicht bildeten der Schulleiter Yakov Feltsmen und...
 

"Oh mein Gott.", hauchte Phichit ungläubig neben seinem besten Freund.
 

"Ich glaub‘ ich träume. Das ist Viktor Nikiforov!", rief ein weiterer verblüffter Hufflepuff neben ihnen.
 

"Viktor.", murmelte Yuuri ganz leise, während dieser mit schnellen Schritt an ihm vorbei lief und neben den Schülern der Beauxbatons mit einer Verbeugung halt machte.
 

Die Bilder aus den Zeitungen, welche Yuuri gesammelt hatte, wurde diesem jungen Mann nicht gerecht. Viktor war mehr als gutaussehend. Er hatte kurzes, grau-silbernes Haar und einen seitlichen Pony welcher sein linkes Auge leicht verdeckte. Dennoch sah man deutlich seine großen, hellblau schimmernden Augen. Er war einen guten Kopf größer als Yuuri, schlank und muskulös, eingekleidet in typischer, brauner Durmstrang Uniform. Er war noch keine Minute im Raum und schon tuschelten die Mädchen darüber wie sie ihm am besten näher kommen könnten.
 

"Er wird wirklich ein ganzes Jahr in Hogwarts leben!", sagte Phichit aufgeregt. Yuuri war unfähig etwas zu erwidern, also nickte er nur kurz.
 

Zwar war das Mittagessen noch nicht lange her, doch zur Feier des Tages wurden von der Schulleiterin Hogwarts die Tische mit Kuchen und heißer Schokolade gedeckt. Dazu reichte ihrerseits eine simple Handbewegung und schon waren alle vier Tische reich gedeckt an Leckereien. Die Gäste verteilten sich an den Tischen. Eine Mehrheit an Durmstrang Schülern gesellte sich an den Tisch der Slytherins, während die Damen der Beauxbatons sich zahlreich zu den Ravenclaws setzten, was wohl großteils an der blauen Frabe lag, welche beide Seiten trugen.
 

Yuuris Augen folgten Viktor durch den Raum. Er unterhielt sich mit einem blonden Jungen, welcher jünger aussah als er selbst, während sie sich gemeinsam an den Gryffindor-Tisch setzten. Der blonde Junge schaute ziemlich grimmig, aber seine Miene erhellte sich als er das Wappen mit einem prächtigen Löwen darauf erblickte. Da konnte ein Dachs wohl nicht mithalten.
 

"Also wann wollen wir ihn ansprechen?", fragte Phichit und riss Yuuri aus seinen Gedanken.
 

Mit großen Augen betrachtete er seinen besten Freund. "Ansprechen?", wiederholte er mit hoher Stimme, als wäre es völlig undenkbar.
 

"Klar, wieso nicht? Wie soll man denn sonst eine Unterhaltung beginnen?"
 

"Willst du ihn etwa das ganze Jahr nur anstarren?", mischte sich nun auch Emil ein. Der Japaner fühlte sich ertappt und spürte wie seine Wangen anfingen zu glühen.
 

Sein Blick wanderte wieder zum Gryffindor-Tisch und er beneidete die Schüler und Schülerinnen, die das Glück hatten sich mit ihm zu unterhalten. Yuuri würde zu gerne hören über was sie sprachen. Er kam sich jetzt schon vor wie ein Stalker.
 

Nach einer Stunde der angeregten Unterhaltungen zwischen den Hogwarts Schülern und den Gästen erhob sich Professor Okukawa um eine weitere Ansprache zu halten. Vor dem Lehrerpult befand sich ein menschengroßes, goldenes Objekt. Es war pyramidenähnlich aufgebaut. Mit einer geschmeidigen Bewegung ihres Zauberstabs verflüssigte sich das Gold langsam und machte den Anschein zu Boden zu sickern. In Wahrheit sorgte die Magie aber dafür, dass es sich langsam nach unten auflöste und zum Vorschein kam ein gewaltiger Kelch aus schwarzem Stein. Eine blau schimmernde Flamme entfachte sich plötzlich von selbst. Die Schüler schauten gebannt nach vorn.
 

"Das ist der Feuerkelch.", erklärte die Leiterin. "Wer sich für das Tunier bewerben möchte, brauch bloß seinen Namen auf ein Stück Pergament zu schreiben und es bis Morgen Nachmittag um diese Zeit in die Flammen zu werfen. Tut das aber keines Falls unbedacht. Seid ihr erst ausgewählt, gibt es kein zurück mehr. Jetzt in diesem Moment hat das trimagische Tunier begonnen."
 

Die Schüler jubelten in Vorfreude doch Yuuri sah nervös zu JJ am Slytherin-Tisch, welcher ihn angrinste. Der junge Huffelpuff verstand nicht ganz den Reiz an diesem Tunier. Ruhm und Preisgeld, schön und gut, aber er war doch verwirrt, dass es anscheinend allen egal war, dass sie dabei ihr Leben riskierten. War er vielleicht einfach nur zu feige?

Sich darüber Gedanken zu machen wie gefährlich es werden könnte, war eh sinnlos, schließlich hatte er bereits verkündet, dass er seinen Namen in diesen Kelch werfen würde.
 

"Ich geh' schonmal vor. Irgendwie bin ich ziemlich erschöpft.", murmelte Yuuri.
 

Gerade als er loslaufen wollte, rief Phichit ihm nach und Yuuri drehte sich um, lief aber weiter.
 

"Warte, ich komm gleich mit dir mit.", sagte sein bester Freund. Plötzlich weiteten sich dessen Augen und er zeigte mit dem Zeigerfinger nach vorn in Yuuris Richtung. "Pass auf! Du-"
 

Doch bevor er seine Warnung aussprechen konnte, lief Yuuri volle Wucht in jemand Anderen rein. Ein klirrendes Geräusch ertönte als Geschirr zu Boden dabei fiel. Als Yuuri sich wieder umdrehte, um sich zu entschuldigen, erkannte er den blonden Jungen, welcher sich vorhin mit Viktor unterhalten hatte. In diesem Moment bemerkte er wie still es in der großen Halle geworden war und das sie von allen Seiten angestarrt wurden. Er wollte im Erdboden versinken.
 

"Hast du keine Augen im Kopf, du Trottel?!", fauchte sein Gegenüber. Seine grünen Augen funkelten ihn wütend an, denn als wäre das zerbrochene Geschirr und die neugierigen Blicke der Anderen nicht genug gewesen, hatte er anscheinend auch noch dafür gesorgt, dass sein Getränk jetzt über seiner ganzen Uniform verteilt war. Zurecht war der junge Durmstrang zornig.
 

"T-Tut mir schrecklich Leid, ich-"
 

"Kannst du dir sparen, Idiot. Guck einfach wo du hinläufst!"
 

Mit diesen Worten ließ er Yuuri stehen und setzten sich wieder zu Viktor. Erst jetzt bemerkte er wie sein großes und jahrelanges Idol ihn ansah. Er spürte ein Stechen in seinem Brustkorb, als sich die Blicke kreuzten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  PhoenixAkito
2019-06-26T22:12:09+00:00 27.06.2019 00:12
Ich frag mich was das für ein stechen ist was Yuuri da spürt.
Ich find die Geschichte toll bin schon gespannt wie es weiter geht. Aber den JJ mag ich jetzt schon nicht. Ich kann solche Leute nicht ausstehen. Aber vielleicht bekommt er ja noch sein fett weg. Wie man so schön sagt. :)
Antwort von:  KeksFanxXx
27.06.2019 11:06
Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich freu mich sehr, dass dir die Geschichte gefällt! :D
Das Stechen rührt "nur" daher, dass er sich erschrocken hatte, dass sein jahrelanges Idol ihn ausgerechnet in so einem peinlichen Moment das erste Mal bemerkt.
Ja, der JJ ist schon ein 'besonderer' Mensch. Vielleicht ändert er sich im Verlauf der FF ja noch etwas. :D
LG <3
Antwort von:  PhoenixAkito
30.06.2019 16:07
Gut ich dachte es wäre was schlimmeres. Noch mal Glück gehabt. Naja für ihn war es wahrscheinlich der Horror pur.


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