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Hin und her gerissen

zwischen Liebe und Freundschaft
von
Koautoren:  Jevi  Meitantei

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30. Juli - Meine Welt zerbricht....

Ein fröhliches, rothaariges Mädchen rannte durch das Haus, polterte dabei ständig die Treppe hoch und wieder runter. Der Krach hatte den 17-jährigen Jungen seines Schlafes beraubt, auch wenn er nicht vorgehabt hatte, schon aufzustehen. Seit 5 Tagen spielte er nun schon krank und daran hatte er auch nicht vor eine Änderung vorzunehmen. Halbwach ging er vor die Tür und schnappte sich Riinas Handgelenk, als sie mal wieder die Treppe hinabrennen wollte.

"Musst du immer so einen Lärm machen? Ich wollte doch noch schlafen", beschwerte sich Wataru bei seiner kleinen Schwester.
 

"Unverschämtheit, ich mache keinen Lärm! Was kann ich dafür, wenn du das als Lärm empfindest..? Ich hab eben nicht so viel Zeit wie du, ich muss in die Schule, ganz im Gegensatz zu dir.. deswegen renne ich hier so rum."
 

Was für eine tolle Entschuldigung. "Man, dann renn doch leise hier rum, du nervst, ist dir doch hoffentlich klar? Ich will noch 'ne Runde pennen, also bitte, tu mir den Gefallen."

"Nix da.. unsere Mutter meinte, dass sie dich gleich wecken kommt und dich dann zur Schule schickt. Ich glaube, sie kauft dir deine Magenschmerzen nicht mehr ab." Wataru seufzte, na wunderbar, dann würde er Shina heute wohl wiedersehen müssen, es sei denn er schwänzte die Schule, wofür er nur Ärger einkassieren würde.

"Danke für die Warnung.. bis später dann." Er ließ das Mädchen stehen, ging wieder ins Zimmer und beförderte die Tür mit einem Fußtritt ins Schloss.
 

Was hatte der denn auf einmal für ein Benehmen drauf? Riina wunderte sich ein Bisschen und zuckte mit den Schultern. Sie dachte nicht weiter darüber nach und ging langsam die Treppe hinab, um noch schnell etwas zu frühstücken, oder wohl eher runterzuschlingen.
 

Wataru kam geduscht und fertig angezogen die Treppe runter, nachdem er versucht hatte sich noch einmal hinzulegen, aber bei seiner Mutter war es vergeblich gewesen, weiter den Kranken zu spielen. Sie hatte nur gemeint, dass er vor seinen Problemen gefälligst nicht weglaufen, sondern sich ihnen stellen sollte. So in der Art sollte es kommen...
 

***
 

Genervt kaute der Junge auf seinem Toast herum, als ihm Akemi auf einmal auf die Schulter tippte. "Morgen! Na, endlich wieder fit?" begrüßte sie ihn. Er schaute sie mit einem traurigen Lächeln an und das Mädchen fragte sich, wieso er sie so anblickte, bis ihr die Sache mit ihrer besten Freundin auch wieder in den Sinn kam, doch sie lieber schwieg, da das Mädchen schließlich wusste, dass Wataru Shina mehr als nur mochte.
 

Wataru gab ein genervtes Seufzen von sich. Sie wusste doch mit Sicherheit, dass er sich in Shina verliebt hatte und doch tat sie so, als sei sie nicht überrascht. "Ich war nie krank, Akemi, ich hab mich nur vor etwas gedrückt!" sagte er leise. "Du dürftest auch wissen vor was, aber egal, wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir zu spät!" Für einen Moment dachte er über Kôjis Vorschlag, sich an Akemi ranzuschmeißen, nach, aber Watarus Verstand sagte ihm, dass er das besser nicht tat, also ließ er den Gedanken ganz sein.
 

"Ich hab es geahnt, aber gewusst hab ich's nicht. Was war überhaupt los? Shina hat total geheimnisvoll gemeint, dass ich dich doch selbst fragen soll." Akemi schaute Shinas besten Freund prüfend an, aber er schien völlig gelassen zu sein. "Na los, sag schon, mir kannst du alles sagen, ohne befürchten zu müssen, dass ich zu deiner Freundin renne und ihr alles sage."
 

"Das ist lieb von dir, aber.. ich behalte es doch besser für mich, was mit mir los ist."

"Wieso denn das?" fragte sie etwas verwirrt.

"Weil es mir irgendwie fast schon peinlich ist, wie ich reagiert habe.."

"Worauf denn?" Mittlerweile war Wataru so weit, dass er sich ausgehorcht fühlte.
 

Eigentlich hatte Akemi selbst genug Probleme, die sie keinem gegenüber erwähnte, aber trotzdem war es ihr nicht weniger wichtig, zu erfahren, was mit ihren Freunden los war und wenn sie Kummer hatten, wollte sie ihnen helfen und am liebsten deren Probleme lösen. Das hatte sie stets versucht, mit mehr oder weniger Erfolg.
 

Worauf er reagiert hatte? Na auf Shina, auf sonst eigentlich gar nichts. Wataru hatte sich doch schamlos gehen lassen. Das konnte man einem Mädchen wie Akemi doch nicht einfach sagen, das gehörte sich nicht. "Ich hab sie bedrängt.." Mit niedergeschlagenem Blick setzte der Junge zum Rennen an und lief davon. Es war schwierig für ihn gewesen überhaupt zu sagen, was er getan hatte, das ließ weitere Ausführungen nicht zu.
 

Aus ihren Gedanken jäh entrissen, schaute Akemi auf und bemerkte, dass Wataru vor ihr flüchtete. "Warte doch!" rief sie ihm deswegen nach und begann ebenfalls zu rennen, sie war schon immer recht gut im Sprint gewesen, darum schaffte sie es auch bald ihn einzuholen und seine Hand zu schnappen. "Hey..", sagte sie keuchend. "Das ist kein Grund wegzurennen. Ich weiß das doch schon, dass du sie geküsst hast und das ist sicher nicht der Grund dafür, dass du die Schule schwänzt, wenn doch, dann ist das ziemlich dumm!" Eigentlich wollte sie ihn nicht verurteilen und doch tat sie das auf irgendeine Weise. "Tut mir leid, ich wollte nicht laut werden. Ich kann's nur nicht glauben, dass du vor deiner besten Freundin die Flucht ergreifst und die Schule schwänzt, statt mal mit ihr zu reden."
 

"Ich bin ein Feigling, ja.. da hast du recht. Ich war vor ein paar Tagen bei Shina und Ryo war auch da, wir standen vor der Haustür. Dort sind wir aneinander geraten und wurden handgreiflich. Alles sah aus, als wäre ich eifersüchtig und wollte Ryo schlecht machen, aber das ist nicht so, zumindest will ich ihn nicht schlecht machen, obwohl, doch das will ich. Aber nur, weil ich finde, dass er sich vorbei benimmt. Ich will Shina doch bloß beschützen, aber sie meint, ich tue das nur, weil ich eifersüchtig bin. Vielleicht stimmt auch das, ich bin so ein Idiot!" Ihm war so elend zu Mute, dass er am liebsten wieder nach hause gehen würde, um ja niemandem begegnen zu müssen. "Außerdem hat dieser Idiot behauptet, dass sie keinen besten Freund braucht, der sie bloß flachlegen will. Dann hat der das auch noch vor Shina bestätigt, ich hasse ihn so.. diesen miesen Intriganten.."
 

Er war total verwirrt und redete Unsinn, den Akemi nicht so ganz verstand. Der Junge wiedersprach sich mal wieder selbst, das passierte ziemlich oft. "Noch mal von vorne und vor allem langsam. Du und Ryo, ihr habt euch geprügelt und Shina, was hat sie getan? Euch dabei erwischt?"

"Ja", antwortete er kleinlaut und schaute leicht zur Seite. Sein verletzter Blick schmerzte Akemi, sie wollte ihm gerne helfen, aber wusste nicht wie. "Und dann? Was hast du ihr gesagt, weshalb ihr euch geprügelt habt?"

"Na ja.. du kennst Shina, wenn sie etwas wissen will, dann bekommt sie es immer heraus, sie ist doch eine kleine Detektivin, sie kommt ganz nach ihrem Vater! Sie hat.. ihn in Schutz genommen, dabei hat der mich so provoziert, dass ich ihm einfach eine reingehauen hab." Wataru seufzte wieder, bevor er noch etwas hinzufügte. "Er weiß, dass ich Shina liebe und daher weiß er auch, dass ich eifersüchtig bin. Der wird doch all sein Wissen nutzen, um ihr klarzumachen, dass ich unsere Freundschaft verraten habe.. und nachdem, was Shina so sagte, vertraut sie sowieso ihm mehr, als mir. Du glaubst gar nicht, wie sehr mich das alles verletzt. Am liebsten wäre ich tot.."

Das durfte doch nicht wahr sein, er konnte doch nicht einfach solche Dinge sagen. "Sie liebt mich nicht, das hat sie doch quasi gesagt, als sie meinte: Hab ich dir denn gesagt, dass ich dich liebe..?" Akemi hatte das Gefühl, dass er das mit dem Sterben vollkommen ernst meinte.

"Na komm.. du wirst eine ganze tolle Freundin finden, du bist doch noch jung, es kommt sicher eine, die viel besser ist, als Shina." Sie legte ihre Hand auf seine Schulter und versuchte ihm auf die Weise Trost zu spenden.

"Leider kam dieser eine Kuss so bei mir an, als würde sie mich lieben, das hat alles noch schlimmer gemacht. Ich hab das Gefühl, dass meine ganze Welt gerade in sich zusammenfällt."
 

Ihm standen schon Tränen in den Augen, bevor er mit Akemi sprach und seine Stimme klang dann dadurch sehr angegriffen,. "Ich werde nie eine abkriegen.. die Mädchen stehen doch nun wirklich nicht auf Leute wie mich, das ist vergebene Liebesmühe." Der Junge war deprimiert und anscheinend konnte ihn da keiner außer Shina wieder rausbekommen, so war es immer gewesen, sie war die einzige, die an ihn herankam und ihn zur Vernunft bringen konnte. Wie konnte sie ihm nur wehtun? Wahrscheinlich hasste sie sich auch noch dafür, dass sie das tat. Wer sollte ihr da bitte mehr leid tun? Ihre Freundin oder Wataru? Akemi wusste nichts mehr zu sagen, außer: "Kopf hoch, das wird schon werden." Sie sagte es als Aufmunterung, auch wenn sie wusste, dass er ihr nichts davon glaubte. Sie würde wohl mit Shina mal ein ernstes Wörtchen reden müssen.
 

***
 

Den Rest des Weges hatten sie geschwiegen, dann als sie in die Klasse kamen, stürmten mehrere Jungs auf Wataru zu und machten ihm Vorwürfe. "Was hast du dir dabei gedacht? Wie kannst du so gemeine Intrigen spinnen, um Shinas Beziehung zu zerstören? Was bist du bloß für ein Mensch?" Wataru wandte sich ab, er ertrug diese Anschuldigungen nicht, als noch einer seiner Feinde, er hieß Toshizo Katô, ankam und laut, so dass alle es hören würden, sagte: "Das tut er, weil er weiß, dass sie ihn nie gewollt hat, außerdem, wusstet ihr nicht, dass er nur mit ihr befreundet *war*, weil er was von ihr wollte? Er wird ihr zu nahe gekommen sein und sie hat ihn abgewiesen, dann fing er an Ryochi schlecht zu machen, weil er ja eh weiß, dass er ihm nicht das Wasser reichen kann!" Akemi stieß den Kerl beiseite. "Los, verzieh dich, das geht dich doch wohl überhaupt nichts an, was zwischen den beiden *war* und sein wird. Mach dich nicht so wichtig!" Akemi fasste es nicht, aber es hätte ihr klar sein müssen, dass diese ganzen Neider auf dem armen Jungen rumhacken würden. Und ausgerechnet jetzt war Shina nicht da, deswegen sah es Akemi als ihre Pflicht an die Schwächeren zu beschützen, so wie Shina das immer tat. Wataru war ganz alleine und fast die ganze Klasse ging auf ihn los, das war mehr als unfair. "Lasst ihn ja in Ruhe, sonst sag ich es dem Lehrer, dann bekommt ihr alle 'ne Menge Ärger!" Nachdem sie das sagte, setzten sich alle an ihren Platz und Akemi tat es ihnen gleich.
 

Wenig später trat auch schon der Lehrer ein, diesmal in Begleitung eines Mädchens. "Guten Morgen, ihr Lieben!", begrüßte er die Klasse. "Ich bringe euch eine neue Mitschülerin. Ihr werdet sie mit Respekt behandeln, sie ist neu hier, da sie mit ihrer Familie umgezogen ist. Sie ging in Nagoya auf eine Privatschule und hat dort sehr gute Leistungen erbracht, was heißt, dass sie euch mit gutem Beispiel voran gehen wird. Aber stell dich doch bitte selbst vor."
 

"Hallo alle zusammen, ich bin.." Sie war nervös und stotterte etwas. "Ich bin Yumikô Otaké." Sie verbeugte sich tief und machte einen sehr ordentlichen und wohlerzogenen Eindruck. "Ich hoffe wir kommen gut miteinander aus." Sie lächelte nett und schaute den Lehrer ratsuchend an.

"Neben dem Jungen ganz rechts in der zweiten Reihe ist noch ein Platz frei, setze dich doch bitte dahin." Yumikô ließ ihren Blick durch das Klassenzimmer schweifen, jeder schaute sie prüfend an, sie mochte es nicht, wenn man sie so anstarrte und wurde leicht rot, dann ging sie auf den Jungen zu, der aus dem Fenster starrte und den offensichtlich nichts anderes als das Wetter zu interessieren schien. Er war der einzige Junge, der sie nicht anstarrte, als wollte er sie ausziehen. Normalerweise hatte sie auch etwas gegen Jungs, die hielten sie nur von den wichtigen Dingen im Leben ab, aber dieser Junge schien anders zu sein, er wirkte nicht wie ein Macho, auch wenn er gut als einer durchgegangen wäre, wenn man ihn sich so ansah. "Hallo..", sagte sie schüchtern und er blickte an ihr hoch.

"Hi!" Er war mehr als desinteressiert, versuchte jedoch nett wie immer zu sein. Sie setzte sich neben ihn und für einen Moment trafen sich ihre Blicke. Sie war hin und weg von seinen aufrichtigen Augen und versank sogar für fast eine halbe Minute in ihnen. "Wie heißt du?" fragte sie ihn mit einiger Überwindung und er grinste etwas.

"Ich bin Wataru Takagi und wie es scheint, bist du jetzt meine Banknachbarin. Wenn du Hilfe brauchst, oder so, dann helfe ich dir gerne." Er war wirklich nett. Sie wusste nicht, was das für ein Gefühl war, aber ihr Herz schlug um Längen schneller, als zuvor. "Dankeschön, das ist nett von dir. Was für ein Fach haben wir jetzt?" fragte sie ihn und er beugte sich leicht zu ihr rüber. "Wir haben Mathematik und der Lehrer ist bei weitem nicht so nett, wie er ausschaut", warnte er sie, als in dem Moment die Tür aufging und eine aufgeregte Shina Kudô herein kam.
 

"Entschuldigen sie, Herr Natsukawa", sagte sie schwer atmend, "Ich musste der Polizei Hilfe leisten, deswegen komme ich etwas zu spät, auch wenn ich gerannt bin."

"Setz dich einfach und hol deine Sache heraus." Ein brummiger Ton war in die Stimme des Lehrers gefahren, so dass sich die Schülerin sofort auf ihren Platz setzte.
 

Watarus gute Laune war einigermaßen wiederhergestellt, als er sich nett mit dem Mädchen unterhielt, allerdings nur so lange, bis Shina ins Klassenzimmer kam. In seinem Herzen kam ein derartiger Schmerz auf, dass es ihm fast unmöglich war, zu atmen.

Wie sollte er diesen Tag nur überstehen?

Unwillkürlich rutschte er näher an Yumikô heran und flüsterte ihr etwas sanft ins Ohr, als Shina genau an ihm vorbei ging. "Siehst du, so ist der wirklich, er meckert und meckert, was das Zeug hält und manchmal brüllt er, wenn wir was falsch machen. Aber keine Angst, der tut nur so böse, er will uns allen Angst machen, geh einfach nicht drauf ein." Es hatte sein müssen, dass er mit dem Mädchen flirtete, um Shina etwas eifersüchtig zu machen, er konnte ja nicht wissen, dass er Shina damit verletzen würde.
 

Das hellbraunhaarige Mädchen musste eine eiserne Beherrschung aufbringen, um nicht stehen zu bleiben, sie ging einfach weiter und setzte sich hinter Wataru. Sie starrte einen Moment ziemlich deprimiert vor sich, jedoch fasste sie sich dann wieder, auch wenn es tief in ihrem Herzen schmerzte, dass Wataru mit dem Mädchen so ungezwungen plauderte. Sie schienen sich gut zu verstehen, also hatte sie kein Recht darauf, Neid zu empfinden, er hatte es verdient, sie durfte ihm deswegen nicht böse sein. Wenn er glücklich war, dann war sie es auch, also nahm sie es einfach hin, selbst wenn sie das Gefühl hatte, als wolle er, dass dieses Mädchen sie ersetze. Seine neue beste Freundin, weil es zwischen ihnen gekracht hatte. So schnell gab er also auf? Das war die Sache, die sie so verletzen konnte, dass er nicht einmal mit ihr redete und sie links liegen ließ, als hätte er sie nie gekannt. Konnte seine Liebe alles da gewesene zerstören? Wenn dem so war, dann wollte sie seine Liebe gar nicht erst haben, weil es früher oder später dann sowieso Probleme gegeben hätte, nur dass es dann womöglich noch mehr wehgetan hätte.
 

***
 

Die Schulglocke erklang. Die Neue hatte bewiesen, dass sie einiges auf dem Kasten hatte und schaffte es sogar, Wataru etwas zu beeindrucken. Er ließ sie keinen Moment mehr aus den Augen und klebte förmlich an ihr. Dass er Shina damit verdammt hart traf, merkte er nicht. Er hing mit ihr zusammen, als würden sie sich schon ewig kennen, auch wenn das nur einige Stunden der Fall war.

Nachdem jetzt also die Schule aus war, machte er ihr das Angebot sie nach Hause zu bringen.

Shina fühlte sich alleine, Ryo war heute auch nicht da, wieso wusste sie nicht einmal. Er schien ein Geheimnis vor allen zu haben, aber Shina setzte sich zum Ziel, dieses Geheimnis zu lüften, sie wollte schließlich wissen, was ihr neuer Freund zu verbergen hatte.

Sie packte ihre Schulsachen ordentlich zusammen und verließ das Klassenzimmer als letzte, da sie etwas getrödelt hatte. Als sie nach draußen ging, stand Akemi an die Wand gelehnt neben der Tür und erschreckte Shina fast ein wenig, als sie sich von der Wand löste und dann vor ihr stand. "Shina, ich muss dringend mal mit dir reden, du warst heute so still, das kenne ich gar nicht an dir", fing Akemi an und merkte schon wie ihre Freundin den Kopf senkte, was nichts gutes zu verheißen hatte, man sah ja regelrecht wie es dem Mädchen jetzt ging. "Na komm, lass uns woanders hingehen, hier könnte man uns belauschen." Sie nahm ihre Freundin am Handgelenk und zog sie etwas hinter sich her, bis sie bei einem Park ankamen und eine Stelle suchten, an der nichts los war.

Sie setzten sich auf eine Bank und Akemi nahm Shina leicht in den Arm.

"Ich hab heute morgen mit Wataru geredet", versuchte sie einen Anfang zu finden, wusste aber nicht so recht, wie sie das schaffen sollte. "Er sah genauso aus, wie du jetzt.. ihr solltet noch mal miteinander reden."
 

Das Mädchen funkelte Akemi auf einmal böse an. "So wie der heute herumgegrinst hat, kann es ihm wohl kaum genauso gehen, wie mir. Wenn doch, dann hat er sich auf einmal zu einem Super-Schauspieler entwickelt. Du weißt so gut wie ich, dass er noch nie sonderlich gut darin war, Leuten etwas vorzumachen. Noch dazu kommt, dass er absichtlich mit diesem Mädchen abhängt, um mir zu zeigen, dass ich ja nicht die einzige Person bin, die sich als seine beste Freundin bezeichnen kann. Hast du das heute gesehen, er hat getan, als wenn mich dieses Mädchen ersetzen soll?! Er hat mich ja nicht mal angesehen, er war bloß mit ihr beschäftigt, sonst hat er nichts gesehen. Wenn sie so toll ist und er sich ja so super mit ihr versteht, dann halte ich mich eben zurück. Wenn es ihm dann besser geht, meinetwegen. Er tut ja so, als wenn er mit mir nur gelitten hätte. Wenn das so ist, dann ist es wirklich besser.. wenn.. wir.. nicht mehr befreundet sind.." Sie schaute zur Seite und ihre Augen wirkten glasig. "Es ist doch vollkommen egal, was ich fühle, es ist doch viel wichtiger, dass es ihm gut geht."
 

"Rede doch nicht solchen Mist, als ich ihn heute morgen getroffen hab, hat er eher den Eindruck gemacht, als wenn alles keinen Sinn mehr für ihn macht. Er hat mal wieder davon geredet, dass er sterben will. Es geht ihm überhaupt nicht gut, glaub mir doch. Auch wenn er sich jetzt an dieses Mädchen klammert, tut er das doch nur, weil er sich alleine fühlt und glaubt niemanden mehr zu haben. Wärst du nicht zu spät gekommen, wüsstest du, dass alle auf deiner Seite zu sein scheinen. Was in ihm vorgehen könnte, hat sie doch gar nicht interessiert. Sie sind auf ihn losgegangen und haben ihm Vorwürfe gemacht. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich die Einzige war, die überhaupt noch mit ihm befreundet sein will. Wir haben echt eine bescheuerte Klasse. Kaum ist Kôji mal krank, steht er völlig alleine da. Kannst du dir nicht vorstellen, dass er sich vor den Kopf gestoßen fühlt, wenn sich alle von ihm abwenden, weil du mit ihm Streit hattest? Kôji ist einer der wenigen Jungs, die noch zu ihm halten, sogar Kenji und Toshizo haben ihn heute morgen angemosert und ihn mit Worten verletzt. Du kennst Wataru, der nimmt sich alles zu Herzen."
 

"Oje, das wollte ich nicht, ich will nicht, dass irgendjemand ihm Vorwürfe macht. Er hat sich einfach in die falsche Person verliebt, deswegen können die doch nicht auf ihn losgehen. Ich werde wohl mit den Leuten, die das tun mal ein paar Worte wechseln müssen, dass sie das sein lassen. Ich kann's einfach nicht ertragen, wenn er leiden muss, deswegen finde ich es ja besser, wenn wir nicht mehr befreundet sind, dann kann er darüber hinwegkommen, was passiert ist. Und dieses Mädchen wird ihm sicher dabei helfen, sie scheint ganz in Ordnung zu sein, das perfekte Mädchen für ihn also, egal was mit mir ist." Shina drückte ihren Kopf an Akemis Schulter und sie konnte es nicht mehr verhindern, dass sie nach ihren Worten zu weinen begann. Sie und Wataru kannten sich nun schon so lange Zeit, dass es ihr schwerfiel, einfach loszulassen. Sie wusste, dass ihre beste Freundin ihr dabei helfen konnte. Auch wenn sie jetzt vielleicht leiden musste, es war es im Grunde doch wert.
 

***
 

Wataru verabschiedete sich von seiner neuen Kameradin und ging in eine andere Richtung, da er dringend nach Hause musste. So trennten sich ihre Wege, obgleich Yumikô ihm lange hinterher sah und sich schließlich entschloss, ihm zu folgen, auch wenn man das nicht machte. Sie wollte wissen, wo der wundervolle Junge wohnte. So ging sie ihm nach, ohne zu ahnen, was schreckliches passieren würde.....
 

Ein pechschwarzer BMW-Cabrio parkte ganz in der Nähe des Jungen und wartete nur darauf, dass dieser bei ihm ankam. Sein Sohn hatte ein ausgeprägtes Wissen auf dem Gebiet der Technik und er wollte, dass er zu ihm gehörte und für seine Organisation arbeitete. Dass der Junge Polizist werden wollte, interessierte den Mann nicht. Gerade deswegen wollte er Wataru umpolen. Er wollte, dass er das tat, was sein Vater wollte, nicht das was er plante. Polizisten waren niedere Menschen, die es mit ihm nicht aufnehmen konnten, wirkliche Macht hatte nur seine Organisation. Polizisten waren sowieso nur scheingut, er würde niemals vergessen, wie seine Schwester von denen ermordet worden war. So einem Gesindel würde er seinen Sohn nicht überlassen, vorher würde er ihn töten, wenn es sein musste.
 

Wataru blieb stehen, da ihm das Auto sehr bekannt vorkam, dabei beschlich ihn ein mehr als mulmiges Gefühl. Sein Vater liebte seinen schwarzen BMW über alles und der Junge hätte schwören können, dass es das Auto seines Vaters war, das hier stand. Er wollte ihn nicht sehen, weil er ihm viel zu sehr wehgetan hatte. Na ja, sein Leid war nicht von Bedeutung, aber was er der armen Riina angetan hatte, war echt zu viel. Fast zwei Jahre hatte Wataru seinen missratenen Vater nicht mehr gesehen und er wünschte sich, dass er für immer aus seinem Leben verschwunden wäre, aber was wenn er zurück war? Vielleicht wollte dieser Mistkerl sich auch noch dafür rächen, dass man ihn aus dem Haus gejagt hatte. Und Wataru wusste nicht, ob er ihm in seinem seelischen Zustand standhalten würde.

Der Junge entschied sich wegzulaufen.
 

Die Wagentür öffnete sich plötzlich, ein Mann und eine Frau stiegen aus. Ein Kerl mittleren Alters und eine Frau, die etwas jünger als er zu sein schien, aber beide hatten sie etwas geheimnisvolles an sich, da sie eine Sonnenbrille trugen. Wataru wurde geschnappt und in eine Seitengasse verschleppt, was Yumikô aus der Entfernung jedoch gut genug erkennen konnte, um zu wissen, dass man ihm etwas antun wollte.

Sie begann zu rennen, als man den Jungen in die Gasse verschwinden sah, nachdem die beiden Leute ihn mit sich gezerrt hatten.
 

Der Mann in Schwarz warf seinen Sohn zu Boden und zückte seine Waffe. "Mach keinen Mist. Ich warne dich, wenn du auch nur eine falsche Bewegung machst, dann siehst du nie mehr die Sonne, wenn sie aufgeht! Ich hab mich entschlossen, dich bei mir aufzunehmen, du wirst für mich arbeiten, das wird deinen eigentlichen Berufswunsch wohl begraben. Du wirst nämlich gegen das Gesetz arbeiten. Deine technischen Kenntnisse sind bei mir viel besser aufgehoben, bei der Polizei wird nur dein Talent für nichts vergeudet, SOHN!"
 

Die Frau, die bei dem Mann war, blickte schockiert auf den wehrlosen Jungen am Boden. Das war sein Sohn? Sie fasste es nicht. Wie konnte er sein eigenes Fleisch und Blut in seine Machenschaften mit hineinziehen wollen? Sie verstand das nicht, denn sie hatte es immer versucht ihre Tochter aus den Dingen, die sich um die Verbrecherorganisation drehten, rauszuhalten! Aus diesem Grund war sie ermordet worden, weil sie denen nichts nutzte. Unzähmbare Wut kam in der Blondine auf. Er wollte seinen Sohn mutwillig in die Verbrecherwelt, in der sie sich befanden, einbringen. Wie so oft wurde ihr klar, was das für ein Mensch war. Ihm waren alle um ihn herum egal, sogar seine eigenen Kinder, sie hasste diesen Mann, jetzt noch mehr als sonst. "Los, fessele ihn!" befahl man ihr. Ein fieses Grinsen schlich sich in das Gesicht der Frau, als sie es hörte.

"Die privaten Probleme der Organisationsmitglieder haben mich nicht zu interessieren!" sagte sie eiskalt und wandte dem Mann den Rücken zu. Damit wollte sie rein gar nichts zu tun haben. Sie wusste, sein Zorn würde sie deswegen treffen, vielleicht würde man sie auch umbringen, aber sie würde hier definitiv nicht mitspielen. Nicht bei einer Entführung eines Kindes. Ja, ein Junge, der nicht einmal wusste, dass sein Vater ein so gefährlicher Mann war, dass man, wenn man sich gegen ihn stellt, wahrscheinlich eliminiert wurde. Leider hatte sie nicht den Mumm, dem Jungen zu helfen, das wäre ein böser Verrat und sie wollte sich gar nicht erst ausmalen, was der Mann dann mit ihr anstellen würde.

Sie wusste, ihr Boss würde ihr jetzt nicht folgen, damit würde er nur riskieren, dass ihm der Sohn durch die Lappen ging.
 

Yumikô konnte beobachten, wie die blonde Frau, die bis eben noch bei dem schwarzgekleideten Mann war, in einen Porsche stieg, der genauso schwarz war wie das Auto des anderen, und davon fuhr. Sie rannte um die Ecke und beobachtet schockiert, wie man ihren neuen Freund mit einer Waffe bedrohte. Noch lähmte sie die Angst, jedoch holte sie, für den Fall, dass sie ihn gleich attackieren müsste, ihr Tränengas heraus.
 

"Wie erbärmlich..", lästerte der ältere Mann und Wataru rappelte sich leicht auf, worauf man jedoch die Waffe gegen seinen Kopf drückte. "Keine Bewegung, mein Sohn, sonst knallt es im wahrsten Sinne des Wortes."

"Warum lässt du mich nicht einfach in Ruhe, kannst du mir das mal sagen? Und seit wann.. bedrohst du Leute mit einer Waffe? Du bist ja richtig kriminell!" Wataru versuchte aufzustehen.

"Im Grunde kennt mein eigener Sohn mich zu wenig, um zu bemerken, dass ich diesen auch erschießen würde, sonst würde er nicht meine Forderung ignorieren. Ich sagte: Keine Bewegung! Du kommst jetzt mit, wir machen eine Spritztour. Wenn du nicht sterben willst, dann bist du brav, ansonsten bin ich ja gezwungen, dich anzuschießen, genauso wie das deine polizeilichen Helden immer tun, nicht wahr?"
 

Yumikô war noch mehr schockiert, das hier war also sein Vater und er wollte auf ihn schießen. Ihr perfektes Bild von Wataru war zerrissen. Sein Vater war ein Verbrecher, wofür der Junge jedoch nichts konnte. Sie wollte noch eine Reaktion haben, bevor sie eingreifen würde. Wataru erhob sich und hauchte mit einem bösen Unterton: "Leck mich, du verdammter Psychopath, ich will lieber sterben, als für dich arbeiten, jetzt kannst du mich ja erschießen, oder bist du dazu zu schwach, Mistkerl!?" Sie hatte gehofft, dass der Junge auf die Art reagieren würde, mehr wollte sie nicht, sie sah, wie der Mann seine Waffe lud und bereit war abzudrücken, sie zögerte keine Sekunde mehr, riss seinen Arm nach hinten, so dass er nicht in Watarus Richtung abdrücken konnte und hielt ihm das Tränengas direkt vors Gesicht. Er bekam eine Menge davon ab und schrie erst mal auf, weil das Zeug in seinen Augen brannte.
 

Wataru sah Yumikôs Gesicht hinter dem seines Vaters, er wollte nicht, dass sie da mit hinein gezogen wurde und versuchte seinem Vater die Waffe zu entwenden, jedoch schaffte er es einmal abzudrücken. Der Junge wurde am Bein getroffen und ging zu Boden. Als Sein Vater sich zu Yumikô herumdrehte, ein Auge zukniff, erstarrte sie und gab einen laut wiederhallenden Schrei von sich. Sie sah die Waffe vor sich und bekam Panik. Würde er sie jetzt erschießen?

Doch plötzlich tauchte hinter dem Mann eine weitere Person auf.
 

Jemand drückte dem Gangsterboss eine Automatikwaffe gegen den Rücken. "Keine Bewegung! So sagt man das doch bei euch, nicht wahr?" Eine beißend sarkastische Stimme war zu hören. Chardonnay knurrte, weil er es hasste, von hinten bedroht zu werden und er wagte es nicht, sich umzudrehen. Jetzt wäre es ihm lieber gewesen, sein Schätzchen wäre hier, sie könnte ihm helfen, aber dieses Miststück hatte sich einfach verdünnisiert. Nun stand er alleine da.
 

Man bedrohte einen Menschen mit einer gefährlichen Waffe, würde die Person abdrücken, wäre sein Vater tot. Das wollte er nicht, sein Ziel war es in erster Linie, den Mann ins Gefängnis zu bringen. "Hör auf, Ryochi, du weißt ja nicht, was du da tust!" Mit den Worten hatte Wataru die Hand von Ryo nach unten gedrückt und versuchte ihm nun die Pistole wegzunehmen.
 

Das Mädchen wusste, was Wataru meinte und damit sein Vater es nicht doch noch schaffen würde, jemanden zu verletzen, kickte sie ihm die Waffe aus der Hand, die in hohem Bogen über die Köpfe der Beteiligten hinweg flog. Jedoch griff Chardonnay in dem Moment das Mädchen an und sie flog gegen die Wand, so dass der Verbrecher aus der Gasse floh und in sein Auto steigen konnte. Zwar rannte Ryo dem Mann noch nach, bis das Auto davon flitzte, jedoch schaffte es nicht ihn aufzuhalten. Er griff zu seinem Handy, wählte eine Nummer und rief seinen Vater an, damit dieser eine Spezialeinheit zusammenzustellen lassen konnte, die den Kerl verfolgen sollte, immerhin kam es nicht alle Tage vor, dass dieser Mann ihnen allen so nahe war. Meistens versteckte er sich in seinem Loch und kam nur bei sehr wichtigen Aufträgen aus seinem Versteck, das wäre also die Chance ihn zu fassen.

Als er seinen Anruf getätigt hatte, drehte er sich zu den Anwesenden um. "Bist du von Sinnen, Wataru Takagi? Dieser Mann hätte nicht fliehen dürfen! Der Kerl ist ein Serienmörder, Vergewaltiger, Erpresser und Drogendealer und du hilfst ihm zu entkommen?" regte sich Ryo auf, versuchte jedoch ruhig zu klingen.
 

Der zweite Junge zuckte zusammen, allerdings spürte er wahnsinnige Wut auf den Kerl in sich drinnen. "Nein, nicht ich bin von Sinnen, sondern du, schließlich hast du gerade unerlaubterweise mit einer Waffe hantiert. Das ist Menschenrechtsmissachtung. Ich habe ja quasi meinen Vater vor dir gerettet!"
 

"Dein..? Vater???" Entrüstet starrte Ryo den Jungen an und seine Abneigung gegen ihn wuchs noch ein Stückchen mehr. "Jetzt ist mir alles klar, deswegen. Du steckst mit dem unter einer Decke! Außerdem habe ich die Erlaubnis meines Vaters. Ich darf also mit Waffen HANTIEREN!" konterte Ryochi.
 

"Ich glaube so langsam überspannst du den Bogen, Ryochi Akaja!" hörte man eine Stimme sagen, es war Kôji, der ebenfalls das Auto von Watarus Vater gesehen hatte und dachte, dass er ihn lieber mal im Auge behielt. Jedoch war es plötzlich verschwunden und er suchte nach dem Besagtem. Schließlich hatte er es ausfindig gemacht, allerdings wusste er nicht, was geschehen war. "Mag ja sein, dass du Wataru nicht besonders gut leiden kannst, aber mache ihn nicht für die Taten seines Vaters verantwortlich. Dazu hast du nicht das Recht. Er ist nicht wie sein Vater, ich kenne mich da aus, ich kenne ihn immerhin *etwas* länger als du."
 

"Manchmal täuscht man sich sogar in seinen Freunden, Kôji Miura!" erwiderte Ryochi ruhig. "Fakt ist ja erst mal, dass Wataru ohne mich gerade gekidnapped worden wäre und er sich eher bedanken sollte, statt mich so anzubluffen. Und du, du solltest aufpassen was du sagst, ich bin zufälligerweise der Sohn des Polizeipräsidenten! Ihr steht also quasi alle unter mir, das sage ich, ohne eingebildet klingen zu wollen. Es ist nun einmal die Wahrheit."
 

"Du wagst es so über meinen Freund zu reden? Das ist ja, als wenn du ihn als Verbrecher abstempelst, pass auf, ich sag dir jetzt mal was. Das ist Rufmord, sei vorsichtig damit, was du sagst, denn sonst hast du schnell eine Klage am Hals, dann bringt es dir gar nichts, wer dein Vater ist. Du hältst dich wohl jetzt für etwas ganz tolles, weil du dich ihm überlegen fühlst. Er hat sich zufälligerweise seinen Vater nicht ausgesucht, genauso wenig wie du, also lass diesen Mist, sonst bekommst du gewaltigen Ärger. Ich wäre da nämlich mal etwas vorsichtig, Shina und ich wissen mehr als du und solltest du es wagen, Wataru bei Shina schlecht zu machen, wirst du eine Menge Stress mit deiner neuen Freundin haben. Sie kennt seinen Vater nämlich zufälligerweise mehr als gut. Sie hatte schon mal das Vergnügen mit ihm, sie hat erlebt, was für ein Leben Wataru hatte, als sein Vater noch bei seiner Familie gewohnt hat. Frag sie doch mal, damit du wenigstens Bescheid weißt, bevor du deinen Mund so weit aufreißt."
 

"Bist du jetzt fertig?" fragte Ryo gelangweilt. "Dann sag ich dir mal was. Ich bin Detektiv und ich halte mich auch nicht für etwas besseres. Ich kann auch nichts dafür, dass mein Vater Polizeipräsident ist. Vielleicht hab ich den Bogen überspannt, als ich sagte, dass Wataru mit seinem Vater gemeinsame Sache macht. Aber was würdest du denken, wenn du als neuer Schüler hierher kommst und dann herausbekommst, dass einer deiner Mitschüler einen kriminellen Vater hat, dem er dann zufällig zur Flucht verhilft? Sag's mir bitte." Ryochi fühlte sich mies, er wollte niemanden verurteilen, aber für ihn sah es nun mal so aus, als wäre Wataru auf seines Vaters Seite. Die konnten ihm nicht das Gegenteil beweisen, also sollten sie mal ganz ruhig sein. "Nicht, dass du mich jetzt gleich zerfetzt, aber hast du noch nie daran gedacht, dass Wataru euch allen etwas vorspielen könnte? Ich kenne viele Leute, die es schaffen, die ganze Welt hinters Licht zu führen, ich nenne aber keine Namen, da ihr diese wahrscheinlich eh nicht kennen würdet. Es sei denn ihr habt euch näher mit der schwarzen Organisation auseinander gesetzt, in welcher sein Vater wahrscheinlich drin steckt. Jedenfalls ist der Mann gefährlich und Wataru hat dafür gesorgt, dass er fliehen konnte. Also lasst mich denken, was ich will. Fakt ist doch, dass ihr genauso wenig Beweise dafür habt, dass Wataru keine gemeinsame Sache mit seinem Vater macht!"
 

Wataru war deprimiert geworden, er stand auf und ging einfach weg. Yumikô glaubte nichts von dem ganzen Zeug. Nein, er war viel zu gut, um ein Verbrecher zu sein. "Wisst ihr, was ich persönlich denke? Dass Wataru nur einem Menschen versuchte das Leben zu retten, mal daran gedacht? Sein Vater hat ihn beinahe erschossen, weil er sagte, dass er lieber sterben will, als für ihn zu arbeiten, vielleicht hilft dir das, Ryochi Akaja, zu einem Ergebnis zu kommen." Yumikô mochte keine Detektive, weil diese oft mit ihren Tätern Katz und Maus spielten und sie meistens verletzten, aber wieso sie das wusste, blieb erst mal ihr Geheimnis.

"Hey, Wataru, warte doch.." Sie hielt ihn am Handgelenk fest und er riss sich sofort los.
 

"Lasst mich doch alle in Ruhe! Ihr habt doch gehört, was Ryochi gesagt hat, ich bin schlecht für euch, haltet euch von mir fern!" Er ging einfach weiter, ohne das Mädchen oder einen von den anderen noch einmal anzusehen. Er war ein schlechter Mensch, hatte er es doch immer gewusst, er hatte es nicht mal verdient zu leben.
 

Jemanden zu verletzen war Ryochi zuwider, dass er Wataru jetzt womöglich wehgetan hatte, tat ihm zutiefst leid, aber er war ein Detektiv und vertraute in erster Linie nur seinesgleichen und sich selbst. Aber die Wahrheit würde sich bestimmt noch herausstellen und sollte Wataru wirklich nichts mit seinem Vater zu tun haben, was in die Richtung eines Verbrechens ging, dann würde er sich angemessen bei dem Jungen entschuldigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2004-04-15T00:30:30+00:00 15.04.2004 02:30
Also ich find den Teil echt Supi Melora-chan^^
Akemi is voll lieb und nett zu Wataru...und Yumiko is sowiso waii XD
Und Ryochi is BÄH, so jetzt weist du's!XD
Bin schon gespannt wies mit Takagi und Yumiko weiter geht, kann kaum den nächsten Teil erwarten =)
Von: abgemeldet
2004-04-14T14:34:29+00:00 14.04.2004 16:34
Habs auch geschafft ^^
Ryochi hat doch recht. Ich mache dem Kerl keinen Vorwurf. Er verlässt sich nur auf sein Urteilsvermögen. Was anderes ist ihm nicht möglich, nachdem was er gesehen hat. Ich würde an seiner Stelle wohl auch denken, dass Wataru mit seinem Vater zusammen arbeitet. Aber was mit Wataru los war... û.û Der tut mir leid...

|~Deine Miwako-chan~|
Von: abgemeldet
2004-04-14T08:13:27+00:00 14.04.2004 10:13
Menno, Ryochi is so fies -_____- Der scheint sich ja für sonst wen zu halten. Der kennt Wata gerade mal 'n paar Tage und fängt direkt an ihn runter zu machen weil er ihn mit seinem kriminellen Vater gesehen hat... Sowas hab ich gern XDDD


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