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Hin und her gerissen

zwischen Liebe und Freundschaft
von
Koautoren:  Jevi  Meitantei

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1. September - Kôjis erstes Treffen in der kriminellen Szene...

sohooo, nach langer Zeit X''''''''''''''D der Teil fängt SEHR gemach an und endet in einem DESASTER XDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDDD Mehr gibtz eigentlich nich zu sagen, lasst euch überraschen. Und vergesst das Denken nich, denn in dem Teil iz das sauwichtig %DDDD

Geht in dem Teil sehr um Kôji ^-^v

Bis danne erst mal XDDDDDDDDD Bis in wie viel Monaten? -.- Tut mich echt Leid, dasses so arg lange gedauert hat ^^;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;;


 


 


 

Der Ernst des Lebens würde wieder beginnen. Es war kurz vor sieben Uhr, Kôji drehte sich um, blickte in Akemis friedliches Gesicht und strich ihr über die Wange. Er erhob sich vorsichtig, um sie nicht zu wecken, da er sich vor Schulbeginn noch einmal um seine Mutter kümmern musste. Der 17-jährige öffnete die Schlafzimmertür und schmunzelte leicht, als er seine Mutter sah, die zum ersten mal seit langem glücklich und zufrieden aussah, als sie schlief. Er ging leise zu den Vorhängen hinüber und öffnete sie, was ihm ein Brummen seiner Mutter hören ließ. "Schon Morgen?" fragte sie ihren Sohn, der nachdenklich vor dem Fenster stand und die Straße beobachtete, aber von seiner Mutter in die Wirklichkeit zurückgeholt wurde, da er oft einfach aus dem Fenster schaute, um zu träumen. Das war ihr kleiner Träumer, sie fragte sich manchmal, wovon er träumte. "Ja, es ist schon Morgen. Heute beginnt die Schule wieder, was heißt, dass ich schon früher hier bin." Er ging zu ihr hin und half ihr dabei sich aufzusetzen. "Ist der Druck nicht manchmal zu groß, Kôji? Du solltest dich mehr amüsieren, statt dich um mich zu kümmern."

"Ach was, ich amüsiere mich mehr als genug." Sie sollte nicht immer versuchen Rücksicht zu nehmen, immerhin war sie auf ihn angewiesen, seit ihr Mann sich verpisst hatte. Kôji seufzte leise. "Du sollst nicht für seine Feigheit büßen..."

"Tja, ich muss dir da was erzählen."

"Mhm...?"

"Rede nicht so über deinen Vater, er ist bestimmt nicht weg, weil er Angst vor der Verantwortung meiner Krankheit hatte. Er ist wegen seinen Problemen davon gelaufen."

"Hat er Spielschulden?" fragte der Junge in einem gehässigen Ton, da er diese Verantwortungslosigkeit bereits von seinem Vater kannte.

"Nein, das denke ich nicht, aber eines Abends kam ein finsterer Mann zu uns und befahl ihm, mitzukommen. Ich habe leider sein Gesicht nicht gesehen, weil ich mich da schon ziemlich schwach fühlte und früh im Bett war. Jedenfalls drang er in das Haus ein und schlug meinen Mann nieder. Am nächsten Tag packte er seine Sachen und machte sich aus dem Staub. Ich denke, es hat mit ihnen zu tun..."

"Wer sind denn die?" Sie schlug eine Hand vor das Gesicht und keuchte ziemlich ängstlich, als er seine Frage stellte, was ihm Sorgen bereitete. "Nur nicht aufregen, Mutter..."

"Nein, ich will dass du auf dich Acht gibst. Diese Leute sind böse... Es sind die Leute mit denen dein Cousin, der von den Sugiyamas adoptiert wurde, zusammenhängt. Masahiko war es, der damals die Verwandten tötete. Erinnerst du dich noch an den Tag, als es in der Zeitung stand, dass die Sugiyamas ausgerottet wurden. Es war der Sohn... Er hat sie allesamt qualvoll getötet."

"Mutter, was redest du da? Man redet von einem Raubmord. Sie waren alle an Weihnachten da und wurden ausgeraubt..."

"Er hat darauf gewartet, dass sie alle beisammen sein würden, um zuschlagen zu können. Ich weiß nicht, was aus Masahiko geworden ist, aber ich denke, er ist ein Killer, der für Geld Menschen tötet. Kazuya hat da mal etwas erzählt, dass ich dich vor ihm warnen soll, wenn du alt genug bist. Diese Leute sollen auf der Suche nach neuen Killern sein. Und meistens bevorzugen sie Jungs im Alter von 17 Jahren..."

"Ach komm schon, Mutter, mich würden die nicht nehmen, ich bin als Killer ungeeignet."

"Komm trotzdem zeitig nach Hause und treib dich nicht sonst wo rum... ich hab doch nur noch dich..." Sie schien fast zu weinen, was ihn schlucken ließ und er sie umarmte. "Keine Sorge, mir wird schon nichts passieren, ich bin immer vorsichtig."
 

Akemi war nun auch aufgewacht, bemerkte, dass es hell war und stand auf, um ins Bad zu gehen. Sie ahnte schon, wo Kôji steckte, er würde wohl bei seiner Mutter sein, also machte sie sich keinerlei Gedanken darum, wo er wohl hingegangen war. Sie und Kôji liefen sich auf dem Gang über den Weg, als er gerade dabei war, ein Tablett mit einem Frühstück für seine Mutter zu tragen, und es ihm beinahe runtergefallen wäre. "Du solltest hier nicht rennen, das geht schnell ins Auge, weil es hier so eng ist. Tja, wir können uns ja keine größere Wohnung leisten", motzte er ein wenig, so dass ihr klar wurde, dass er wohl mit dem falschen Fuß zuerst aufgestanden war und sie ihn besser in Ruhe ließ. Ein Morgenmuffel war er jedenfalls nie gewesen...

Kôji war in Wirklichkeit nicht wütend, weil die Wohnung zu klein war, ihm war das Gespräch nicht bekommen, da es um seinen Vater gegangen war, wenn auch nicht ausschließlich.
 

Wataru, der Langschläfer lag um halb Acht noch im Bett, als habe er versäumt, dass die Schule wieder anfangen würde, also stand um diese Zeit Yûmikô wie bestellt und nicht abgeholt vor der Bushaltestelle und seufzte kurz, bevor sie Watarus Handy anklingeln ließ. Er öffnete benommen die Augen und rieb sich diese erst einmal, bevor er den Klingelton so richtig vernahm und aufschrak. Ein Blick zu seiner Uhr sagte ihm, dass er viel zu spät war und den Bus wohl verpassen würde, der in zehn Minuten abfahren würde. Dennoch rannte er zur Tür, machte sie auf und schlug sie gleich wieder zu, was ziemlichen Krach machte, so dass Riina unten am Frühstückstisch aufhorchte und kurz lachen musste. "Scheint so, als wenn er verschlafen hat...", meinte sie und ihre Mutter schmunzelte. "Jedes Mal dasselbe, er wird es nie lernen."

"Alte Schlafmütze", sagte Riina mit Halbmondaugen und wandte sich weiter ihrer Misosuppe zu, die sie gierig verschlang, wie sie es jeden Morgen tat.

Wataru stolperte oben im Bad hin und her, so dass das Mädchen immer wieder gehässig auflachen musste. "Das hast du davon, wenn du abends erst nach zehn nach Hause kommst..." Er war bis fast halb Elf bei Yûmikô gewesen, da er mit ihr ständig die Zeit vergaß.
 

Der Bus kam und Wataru war noch immer nicht da, dafür kam Sêiichî zur Haltestelle und stellte sich dicht zu Yûmikô, welche kurz zu ihm hinüberblickte. Sie wusste sofort, wie er war, wenn sie ihn ansah. Er sah gut aus, wie sie fand und legte sehr großen Wert auf sein Aussehen. Ein Macho eben, was man sofort bemerkte. "Na, Kleine...?" meinte er und sie schaute ihn kurz böse an. "Was willst du?" fragte die 16-jährige bissig und er setzte einen netten Blick auf. "Hey, ich wollte dich nur begrüßen, deswegen musst du mich nicht so anschauen... Wo ist denn dein kleiner Freund?"

"Mein kleiner Freund hat wohl am ersten Tag verpennt", gab sie frech zurück und drehte den Kopf von ihm weg. Sie hasste Machos, was er gleich zu spüren bekommen würde. "Hey, du bist auf den nicht angewiesen, kannst ja vorerst mit mir vorlieb nehmen." Yûmikôs Blick wurde noch furchteinflössender, so dass sogar dem alten Macho hören und sehen verging. "Okay, anscheinend kapierst du es nicht, aber lass mich ja in Ruhe, du Macho!" Korb Nummer Eins, er seufzte. Die Mädchen in Kyoto waren etwas anders gewesen. Sêiichî stand alleine an einer Haltestelle herum, was ihm gar nicht passte. Ryochi war noch im Krankenhaus und konnte ihm auch niemanden vorstellen, so dass er auf sich alleine gestellt war.

Der Bus fuhr an, Sêiichî ging etwas näher zu einer Mädchengruppe hin, schaute aber nicht um die Ecke und wurde deswegen von einer Rothaarigen sprichwörtlich über den Haufen gerannt, so dass beide am Boden ankamen. "Hey, du Flegel, mach gefälligst die Augen auf!" Ein scharfer Schmerz breitete sich langsam auf seiner Wange aus, denn die aufbrausende Schönheit hatte ihm eine Ohrfeige verpasst. Ihre Augen funkelten gemein, solche Augen fand er ungemein interessant. "Geh mir aus dem Weg..." Sie machte einen Bogen um den am Boden sitzenden Jungen und rannte zum Bus, während ihre Freundin ihr nachrief, dass sie doch warten sollte. Sêiichî traute seinen Augen kaum, denn ihre Freundin hatte ebenfalls rote Haare. Mhm, na ja, vielleicht würde er sich an beide ranschmeißen...
 

"Sag mal, wieso hast du dem denn gleich eine geknallt? Ich hätte mir erst mal von ihm aufhelfen lassen, der sah immerhin nicht schlecht aus. Da lässt man sich gerne mal anrempeln."

"Tze", ihre Freundin gab einen gehässigen Laut von sich. "Ich kenne solche Typen, die baggern hier und da rum und betrügen ihre Freundin, mit so einem will ich nichts zu tun haben!" Sie setzte sich ziemlich weit hinten hin, nur weit weg von diesem Ekel, das sie gerade umgerannt hatte, obwohl eigentlich sie in ihn hineingerannt war und er böse auf sie sein müsste, doch das interessierte sie herzlich wenig. Ihre Freundin setzte sich neben sie und versuchte sie zu beruhigen, doch diese kochte wie ein Nudeleintopf. "Trotzdem..." Sie blickte sich nach dem gutaussehenden Schwarzhaarigen um, der sich direkt hinter sie setzte.

Auch das noch, Riina seufzte kurz. Musste er sich hierhin setzen? Das tat er doch jetzt mit Sicherheit absichtlich. "Morgen laufe ich lieber, auch wenn ich dann eine halbe Stunde früher aufstehen muss", meckerte sie vor sich hin. "Ach was, reg dich doch nicht so auf."

"Ach nur zu ihrer Information, Madam, eine Entschuldigung wäre nicht schlecht", meinte Sêiichî mit einem fiesen Grinsen und beugte sich etwas zu Riina nach vorne, um sie etwas zu ärgern. "Ich bin nicht absichtlich mit dir zusammengestoßen. Eigentlich warst ja du schuld." Wie unverschämt, Riina drehte sich mit einem arroganten Lächeln zu ihm herum. "Ach ja, und du bist ganz der nette Kerl, der keine Hintergedanken hat, alles klar! Als nächstes willst du mich als Entschädigung einladen, tut mir echt Leid, aber kein Bedarf!" Sie wandte sich von ihm ab, in der Hoffnung, er würde sie in Ruhe lassen, ansonsten würde sie Gewalt anwenden müssen.

Mannoman, die sollte mal locker werden, die war ja ganz verkrampft und zickig, aber solche Frauen zu erobern, machte dem 17-jährigen Spaß. Wenn sie gleich wie die Fliegen auf ihn flogen, war das doch total öde. "Entschuldige, dass ich dich angerempelt habe." Leena blickte ihre Freundin verständnislos an und bettelte geradezu mit ihrem Blick, dass sich die beiden vertrugen. "Spring schon über deinen Schatten, er kann nichts dafür, dass du männerfeindlich bist", flüsterte sie der Älteren zu, doch diese gab nur einen spöttischen Laut von sich. "Niemals..." Sie hasste schon seit eh und je solche Typen, die an jeder rumbaggerten, der Kerl würde sich sicher gleich ihrer Freundin zuwenden, sobald er bemerkte, dass sie auf ihn stand.

"Hey du", sprach Sêiichî dann auch gleich Leena an, was Riina ein wissendes Lächeln ins Gesicht trieb. "Ist die immer so?" Leena seufzte kurz und wandte den Kopf etwas zur Seite, um ihm ins Ohr zu flüstern, Riina brauchte ja nicht alles wissen. "Ja, ständig, sie hat was gegen Kerle, zumindest kommt es vielen so vor, mach dir nichts daraus."

"Und du? Hast du auch..."

"Nein, ich doch nicht..." Riina lauschte sehr genau und bekam Bruchstücke von dem mit, was sie flüsterten, weil der Bus noch nicht losgefahren war, doch das würde sich schnell ändern, weil er in etwa einer Minute losfahren würde, und Wataru war noch nicht da, wie jedes Jahr, sie seufzte. Dieser Macho versuchte es jetzt wirklich bei Leena, wie peinlich. Sie würde ihrer Freundin nicht reinreden, denn wenn sie auf so einen reinfiel, hatte sie wirklich Pech und war selbst schuld.

"Wir können uns ja nach der Schule mal treffen, wenn du Zeit hast... ähm... wie heißt du überhaupt?"

"Ich bin Leena."

"Okay, Leena, treffen wir uns dann nachher?"

"Wieso nicht? Das wird sicher lustig." Riina gab ein sehr lautes Seufzen von sich, das auch Leena mitbekam, was sie aber nicht zu interessieren schien, denn sie war wohl damit beschäftigt dem Macho schöne Augen zu machen und es zu genießen, wie sehr er sie beachtete.
 

Der Motor des Busses startete und er fuhr wenig später davon, genau in dem Moment, in dem Wataru angelaufen kam und dem Busfahrer winkte, was jedoch nichts brachte. "So ein Mist", fluchte er und versuchte erst einmal Luft zu bekommen, nachdem er wie vom Teufel gejagt, gerannt war. Das würde wohl wieder heißen, dass er einen Dauerlauf zur Schule machen würde, wie fast jedes Jahr, in dem er verschlief, da er sich viel zu sehr an die Ferien gewöhnt hatte. Er seufzte kurz und begann dann zu laufen, damit er wenigstens noch in etwa pünktlich sein würde...
 

Kôji hatte es gut, er wohnte ganz in der Nähe der Teitan-Schule und musste nicht mit dem Bus dorthin fahren, so dass dieser zehn vor Acht mit Akemi das Haus verließ und gemächlich auf die Schule zusteuerte. Er schaute kurz auf die Uhr. "Wir haben noch genügend Zeit, wir können also ruhig trödeln...", meinte er mit einem frechen Grinsen und küsste seine Freundin vor der Haustüre noch einmal, bevor er ihre Hand ergriff und sie sich auf den Weg machten. Er würde es heute genießen, zu zeigen, dass sie wieder zusammen waren...

Der Bus war wie immer zeitig bei der Schule angekommen, so dass Kôji Sêiichî sichtete. "Na toll, der kommt doch mit Sicherheit in unsere Klasse, bei unserem Glück. In unserer Klasse sind doch fast nur Idioten...", seufzte Kôji und Akemi ergriff seine Hand fester. "Ach, ignorier den Typen einfach, der braucht uns nicht zu interessieren..." Sie küsste ihn auf die Wange und er warf ihr einen glücklichen Blick zu. Sêiichî bemerkte sie und kam auf sie zu, Kôji fand das alles andere als witzig. "Na super, jetzt kommt der hierher, arg!"

"Na ihr beiden... was sieht mein Auge denn da? Hattest du Angst, man nimmt sie dir weg?" Kôji hätte gerne seine Beherrschung sausen lassen, um ihm eins in die Fresse zu schlagen, für seine Worte, aber da Akemi bei ihm war...

"Sorry, aber bilde dir nicht zuviel ein, du bist nicht der Grund dafür, dass wir wieder zueinander gefunden haben, es gibt Gefühle wie Liebe, falls du das kennst." Er zog Akemi da weg, doch Sêiichî folgte ihnen. "Glückwunsch", sagte Sêiichî in ernsthaften Unterton. Kôji hatte Recht, so etwas wie Liebe war ihm bisher nie begegnet. Er ging genau neben Akemi her, so dass Kôji bemerkte, wie er sie anlächelte und ihr zuzwinkerte. Bei so einem Typen konnte man schon mal so etwas wie Eifersucht verspüren. Er sah eben doch gefährlich gut aus, da musste man sein Auge stets wachend auf die Freundin richten. "Ja, ich kann mich auch glücklich schätzen, so einen Freund wie ihn zu haben", meinte Akemi fröhlich lächelnd, was Sêiichî ihnen verpeilt nachschauen ließ, nachdem er stehen geblieben war. Er beneidete ihn um seine Freundin, Sêiichî selbst war umgezogen und hatte jetzt erst mal nur einen Freund, das musste sich schnell ändern, sonst würde er der Einsamkeit verfallen, vor allem, wenn er keine Mädchen kennen lernte.
 

Shina war schon mit ein paar anderen Leuten im Klassenzimmer und kümmerte sich darum, dass das Klassenzimmer am ersten Tag sauber war, so dass sie Sêiichî auf einmal bemerkte, der in der Tür stand und wohl ein paar Minuten zu früh war. "Hey, Sêiichî", meinte sie frech grinsend und warf ihm den Schwamm für die Tafel zu. "Du kannst die Tafel putzen." Nicht schlecht, dachte er so bei sich, Selbstvertrauen schien Ryochis Freundin ja zu haben, also wollte er sie nett behandeln und ging ohne zu murren auf die Tafel zu, legte den Schwamm hin und zog sich die Jacke aus, woraufhin er sich darum kümmerte, dass die Tafel nicht verschmiert sein würde. Nicht von jeder hätte er sich das befehlen lassen, aber bei ihr machte er jetzt eine Ausnahme, weil sie ihn mit ihrem Mut beeindruckte. Und er hatte nicht vor an ihr herumzubaggern, sie gehörte immerhin zu seinem besten Freund...

"Und hat er dich schon angegraben", meinte Kôji mit einem Halbmondaugenblick an Shina gewandt, die mit ein paar anderen Mädchen den Boden putzte, als er und Akemi beim Klassenzimmer ankamen. "Nein, hat er nicht, da muss ich dich enttäuschen, er ist so nett und hilft mir, was du im übrigen auch tun kannst, Kôji. Sei doch bitte so nett und geh die Bonsais gießen."

"Okay, meine Kleine", meinte er und holte sich die kleine Gießkanne aus dem Lehrerschrank, da er von Akemi den Schlüssel in die Hand gedrückt bekam, schließlich waren sie und Shina Klassensprecherinnen, die für den Schrank extra einen Schlüssel bekommen hatten.

Sêiichî wunderte sich über den vertrauten Umgang zwischen Shina und Kôji, und über Akemis Verhalten, denn es schien ihr nichts auszumachen, dass Kôji Shina meine Kleine genannt hatte, was er seltsam fand. "Macht es dir denn nichts aus, wenn er Shina "meine Kleine" nennt?" fragte Sêiichî an Akemi gewandt, welche das recht locker sah und immer noch glücklich lächelte. "Nein, wieso? Sie ist immerhin meine beste Freundin und wird ganz sicher nichts mit meinem Freund anfangen."

Shina wurde hellhörig, legte den Putzlappen beiseite und ging mit einem Halbmondaugenblick auf ihre beste Freundin zu. "So, so, wann hattest du vor, mich einzuweihen?" fragte sie beleidigt und stemmte die Hände in die Hüften. "Na ja, wir sind ja erst heute Nacht wieder... zusammen.. gekommen", meinte Akemi kleinlaut und wurde etwas rot. Kôji drehte den Kopf zu den Bonsais, da auch ihn eine leichte Röte beschlichen hatte, man könnte sich ja immerhin bei den Worten "heute Nacht" etwas denken, was ihm ein wenig peinlich war. Es musste ja nicht alles an die Öffentlichkeit dringen.

"Aha", meinte Shina und wandte sich von den beiden ab. "Muss ja 'ne heiße Nacht gewesen sein, dass ihr so gut gelaunt seid", fügte sie noch gehässig hinzu und lachte kurz. "Das muss nicht jeder wissen", Kôji hatte sich jetzt wieder herumgedreht und war in Panik geraten. "Du hast es gehört, Sêiichî, kein Wort zu niemandem..." Shina fand die Sache ja mehr als lächerlich, wofür schämten die sich denn? Dafür, dass sie mit 16 bereits Sex miteinander hatten? Also bitte...

Ein klein wenig Neid hatte sich in Shina breit gemacht, wenn sie daran dachte, was ihre beiden Süßen verband. Sie war in dem Punkt immer vorsichtig gewesen und konnte somit noch nicht so wirklich in diesen Dingen mitreden, auch wenn das keiner glauben würde, und doch war es so. Shina wusste gar nicht, wie Ryochi zu diesen Dingen stand und ob er schon Erfahrung damit hatte, aber wenn er nur ein wenig wie sein bester Freund war, dann hatte er wohl Erfahrung... Sie seufzte leise, denn sie wollte ja keine Vorurteile aufkommen lassen. Trotzdem würde sie das peinliche Thema mal anschneiden müssen, um Bescheid zu wissen. Irgendwie machte ihr das ein bisschen Angst...

"Man, was für ein Kindergarten", meinte Sêiichî mit einem Grinsen im Gesicht, das mal wieder den Macho zum Vorschein kommen ließ.
 

Zu Beginn der ersten Stunde war das Klassenzimmer blitzblank und man erkannte es vom letzten Schultag gar nicht mehr wieder. Die Schüler rannten alle auf die letzte Minute in den Raum hinein und setzten sich schnell hin, um noch pünktlich zu sein, doch Wataru fehlte wie immer. Shina konnte sich einen schnippischen Laut nicht verkneifen, weil es jedes Jahr dasselbe war. Schon seit fünf Jahren kam er am ersten Tag immer zu spät, das würde sich wohl auch nie ändern, wie es schien.
 

Wataru stand vor der Tür und lauschte dem Lehrer, als er es endlich geschafft hatte die Schule zu erreichen. Zu seinem Pech war er ganze zehn Minuten zu spät und die strengste Lehrerin unterrichtete gerade in Japanisch. Das Klassenzimmer glich jetzt der Höhle des Löwen. Vorsichtig drückte er die Türklinke hinab und ging langsam in den Raum hinein. "Entschuldigen sie, ich hab verschlafen", sagte er peinlich berührt und einigen war es eine Wonne zu sehen, wie die Lehrerin ihn mit einem bösen Blick strafte. Ganz besonders die Flegel aus der letzten Reihe, die Wataru auf dem Kieker hatten. "Das ist schon Routine, Frau Matsumoto", sagte Takahashi, weil er sich das einfach nicht verkneifen konnte. "Setz dich auf deinen Platz, hol deine Bücher raus und komm dann an die Tafel", meinte die Lehrerin, die sich die Brille zurecht rückte und dann etwas an die Tafel schrieb. "Du wirst es nie packen, pünktlich zu sein, du Blindschleiche", wurde Wataru von dem Älteren provoziert, was Shina als auch Sêiichî kritisch beäugten. Es war nicht viel Menschenkenntnis von Nöten, um zu erkennen, was Takahashi von Wataru hielt, das sah sogar Sêiichî, der zum ersten Mal hier war. Das war wohl wieder typisch für so einen Typen, sich immer schön an den Schwächeren vergreifen, so etwas konnte Sêiichî noch nie leiden, was hieß, dass er sich in die Sache wahrscheinlich einmischen würde...
 

Nachdem der Unterricht endlich zuende war und die Schüler das Klassenzimmer wieder verließen, folgte Takahashi unauffällig seinem Objekt der Begierde, wie gut, dass sein Cousin heute nicht da war und somit auch nicht auf seine Freundin aufpassen konnte. Die Hellbraunhaarige hatte schon lange seine Begierde geweckt, so dass er sie unbedingt mal haben wollte und nur darauf wartete, dass sie alleine sein würde. Shina war auf dem Weg ins Lehrerzimmer, weil sie den Klassenzimmerschlüssel vorsichtshalber einschließen wollte, schließlich vertraute ihr die Klassenlehrerin so sehr, dass sie ihr einen Schlüssel für das Schließfach gegeben hatte. Man hatte sie darum gebeten, nie den Schlüssel mit nach Hause zu nehmen, weil er in der Schule sicherer aufbewahrt war, also hielt sie sich daran. Auf dem Rückweg ging sie an der Sporthalle vorbei und bemerkte, dass die Tür von eben dieser offen stand, was seltsam war. Schließlich war es bereits nach vier und sie müsste abgeschlossen sein, denn am ersten Tag gab es noch kein Training. Nachdem sie hineingeschaut hatte, drehte sie sich herum und dann stand Takahashi da, der sich vor ihr aufgebaut hatte. "Ach du Schande, was willst du denn schon wieder?" Er schubste sie und versuchte die Tür abzuschließen, was Shina mit einem Karatekick verhinderte und ihm der Schlüssel abhanden kam. Die 16-jährige hob ihn vom Boden auf und verließ die Turnhalle, wurde aber am Handgelenk festgehalten. Sie schlug dem aufdringlichen Kerl ins Gesicht. "Lass mich los, verdammt!" Nachdem sie dies gesagt hatte, ließ er sie auch los, rannte ihr jedoch nach und beförderte sie gegen eine Wand. "Keine Frau schlägt mich, ohne dass ich das will", meinte er.

"Und kein Mann bedrängt mich, klar?" Noch ehe sie etwas unternehmen konnte, wurde Takahashi von hinten geschnappt. "Wann kapierst du es endlich, du Abschaum? Shina will nichts von dir, also verzieh dich..." Watarus Stimme war zu vernehmen, was dem Angesprochenen ein Knurren entweichen ließ, da dieser Junge ihm bisher oft im Weg gewesen war, deswegen drehte er sich fix um, schlug dem Gleichaltrigen die Faust ins Gesicht und da Wataru schwächer war, ging er zu Boden und hielt sich das Gesicht, was jedoch nicht lange so blieb, denn er stand auf und ging auf den Braunhaarigen los. Eine zweite Person fing an sich einzumischen und stürzte sich auf Wataru, um ihn davon abzuhalten, Takahashi gefährlich zu werden.
 

Sêiichî, der gerade nach Hause gehen wollte, hörte den Krach aus einiger Entfernung und wollte unbedingt nachsehen, was da los war. Als erstes erblickte der 17-jährige Shina, die von einem Typen, der ihm unbekannt war, festgehalten und davon abgehalten wurde, ihrem Freund, den er als Wataru identifizierte, zu helfen. Er stürzte auf die Gruppe zu. "Hey, aufhören!" rief er ihnen zu, zog Takahashi und einen weiteren Jungen von Wataru weg und knallte ihre Köpfe gegeneinander. "Finger weg von meinen Freunden, klar?" meinte er mit grausamer Stimme und schlug die beiden Jungs, die Takahashi mitgebracht hatte, in die Luft. Sie machten sich aus dem Staub, so dass Sêiichî sich um Wataru kümmern konnte und ihm vom Boden aufhalf. "Na, die haben dir ja ganz schön zugesetzt, feige waren die auch noch."

"Wir bringen ihn am besten zur Schulärztin", sagte Shina zu Sêiichî, doch Wataru schüttelte den Kopf. "Ich mag die nicht, mir wäre es lieber, wenn du mich selbst verarztest." Die 16-jährige wusste nicht, was sie dazu sagen sollte und überlegte kurz. "Na ja, ich bin ja quasi schuld, also meinetwegen..."
 

Kôji hatte Akemi nach Hause gebracht, weil er mal wieder Detektiv spielen und etwas über seinen einen Cousin herausfinden wollte, also hatte er seine Großeltern besucht, die ihm da einiges zu erzählen hatten. Und irgendwie war er gar nicht begeistert. Nach dem Tod seiner Adoptiveltern war Masahiko verschwunden und nicht mehr aufgetaucht, wie seine Mutter zuvor erzählt hatte. Was ihm aber viel mehr Sorgen machte, der damalige 19-jährige hatte nicht mal gewusst, dass die Toten nicht seine richtigen Eltern waren, er hatte somit unter vollem Bewusstsein die eigenen Eltern getötet. Kôji wollte ihn finden, doch niemand hatte ihm sagen können, wo er sich zur Zeit aufhielt. Es wurde langsam dunkel, als er von einer seiner Befragungen zurückkam, die ebenso wie die erste bei den Großeltern nicht viel gebracht hatte. Der Kerl war wie vom Erdboden verschluckt. Niemand außer seiner Mutter ahnte, dass der Sohn die Eltern getötet hatte, denn das erste was diese Leute immer gesagt hatten, war: "Dieser arme Junge." Wie konnten die Leute so blind sein, oder war seine Mutter verrückt? Nein, sie war bei Verstand und sagte nichts einfach mal so. Man hatte ihn vor seinem Cousin gewarnt, das machte sie doch nicht einfach mal aus einer Laune heraus. Noch dazu ahnte er, dass sein Cousin und Watarus Vater irgendeine Verbindung hatten, die Schwarze Organisation zum Beispiel. Als seine Mutter von "diesen Leuten" sprach, dachte er schon an diese. Dass sein Cousin wohl gefährlich war, konnte er sich denken, nachdem er angeblich die gesamte Adoptionsfamilie ausgelöscht hatte, er war demnach ein Psychopath.

In der dunklen Gegend, in der sich Kôji nun befand, war es weitesgehend ruhig, bis man ein Auto hören konnte, das näher kam und auf einmal stoppte. "Halt die Stellung, Vodka, ich schnapp mir den Verräter!" Ein Mann in schwarzen Sachen stieg aus, er trug einen Hut, der etwas von seinem Gesicht verbarg. Kôji beobachtete ihn, wie er jemanden zu verfolgen begann und entschloss sich, ihm auch nachzugehen, immerhin war er schon seit über einem Jahr ein Detektiv...
 

Gin rannte dem Mann im Alter von etwa 50 bis in die Verbrechergegend nach, verließ diese sogar wieder und kam bei einem Zigarettenautomaten an. Es war weit und breit niemand zu sehen, der Kiosk in der Nähe sah sehr verwahrlost aus, so dass dort niemand auftauchen würde, also zog der Killer seine Waffe, um das Opfer, das noch immer flüchtete, anzuschießen. Er drückte ein paar Mal ab und traf den älteren Mann in den Rücken und auch ins Bein, so dass dieser stürzte.

"Es ist doch ohnehin klar, dass du stirbst, was flüchtest du da überhaupt? Uns entkommt niemand, verstanden?!" Mit einem psychopathischen Lächeln richtete er die Waffe auf den Mann, der sich erhob und von Gin gegen eine Mauer gedrängt wurde. Es gab kein Entrinnen, man sah die Furcht in den Augen des Braunhaarigen auflodern. Alle Menschen, die es mit diesem Killer zu tun bekamen, wurden bewegungsunfähig und verloren ihr gesamtes Selbstvertrauen, so auch der Mann, der normalerweise eine Kampfkunst beherrschte. Man drückte ihm die Waffe an den Kopf, wobei das Organisationsmitglied noch immer lächelte und wenig später zufrieden wirkte, als er die Angst sehen konnte. Er genoss es jedes Mal in vollen Zügen, wenn die Opfer voller Panik in seine Augen schauten. Ein Schuss ertönte, die Waffe war präzise zwischen die Augen gesetzt gewesen, so dass der Mann langsam tot zu Boden ging.

Mit Genugtuung betrachtete Gin sein Werk und steckte die Waffe weg. Spuren hinterließ er keine, jedoch hörte er wenig später sein Handy piepsen. Genervt drückte er auf den Annahmeknopf und die aufgeregte Stimme seines Partners wurde an sein Ohr getragen. "Dir ist jemand gefolgt, du musst ihn finden und erledigen, er hat dich vielleicht beobachtet!" Gin knurrte. "Bist du verrückt? Warum hast du mich nicht eher informiert? Sind denn alle außer Vermouth unfähig geworden? Machst du das noch ein einziges Mal, Vodka, töte ich dich auch ohne die Erlaubnis des Bosses, verstanden?! Wir sind perfekt, jeder, der es nicht ist, wird eliminiert, so sind die Regeln bei uns!" Gin legte auf und schaute sich in der Gegend um. Wenn hier jemand war, würde er diesen finden und beseitigen...

Kôji versteckte sich hinter ein paar Mülltonnen und beobachtete Gin dabei, wie er sich umblickte. Anscheinend suchte er ihn, aber hinter diesen Mülltonnen würde er ihn so schnell nicht ausmachen können. Der Junge verkalkulierte sich, denn Gin gab Schüsse gegen die Mülltonnen ab, so dass diese umfielen und man Kôji sehen konnte. Der Angstschweiß breitete sich im Gesicht des Jungen aus, er wusste, dass der Mann ein Killer aus der Organisation war und sein Partner Vodka hieß, wie er dem Telefongespräch entnehmen hatte können. Normalerweise hätte er da schon verschwinden sollen, doch jetzt war es zu spät...

Kôji blickte zu einer Seitengasse, er würde dorthin laufen und erst mal aus dem Blickwinkel des Mannes verschwinden. Er erhob sich, die Entfernung betrug nicht mehr als zehn Meter, was für einen geübten Schützen so gut wie nichts war. Er konnte jetzt von Glück reden, wenn er hier lebend wieder rauskam. Wie konnte er auch so dumm sein, dem Kerl zu folgen?

Gin blickte den Jungen lange an und erinnerte sich an ein Gespräch, das er erst gestern mit Chardonnay gehabt hatte. Das war das Glück des jungen Mannes, wie er fand, denn normalerweise besaß Gin so etwas wie ein fotographisches Gedächtnis nicht, er erinnerte sich nie auf die Dauer an Gesichter. Der Kerl konnte sich glücklich schätzen, dass die Sache noch nicht allzu lange her war, denn nur deswegen erinnerte er sich. Kôji rannte los, er versuchte die Straße zu erreichen, aber da Gin es liebte, Menschen Schmerzen zuzufügen, schoss er ihm ins Bein, so dass er hinfiel und knapp an der Ecke liegen blieb. "Der Boss will zwar nicht, dass du stirbst, dafür aber kann ich dich nicht gehen lassen, du weißt zuviel, mein Kleiner." Mit einem spitzen, aber auch etwas belustigten Ton in der Stimme sprach Gin Kôji an, hielt seine Waffe auf ihn gerichtet, weil er befürchtete, dass sein Gefangener noch einmal versuchen könnte zu türmen und wartete darauf, ihm in die Augen zu sehen. In den Augen des Jungen kam etwas undefinierbares auf. Er wirkte geschockt, aber auch zugleich überrascht. Was verwunderte ihn so? Gin forschte in den rotbraunen Augen des 17-jährigen. Normalerweise war er es gewohnt, dass die Pupillen kleiner wurden, wenn man Menschen mit Waffe bedrohte, aber irgendwie... Der Junge schaute Gin seltsam an, so dass auch er mehr als erstaunt war. "Du kommst mit, du wirst uns nie wieder verlassen", meinte Gin gehässig und ein gefährliches Glänzen erschien in seinen Augen.

Diese hatten Kôjis erfasst, er sah lange in diese kalten Augen und betrachtete sich sein Gesicht genaustens. Ja, er war es... Kôji war sicher, auf den Bildern hatte er zwar etwas anders ausgesehen als jetzt, aber seine Gesichtsform war dieselbe, ebenso seine Augen, auch wenn noch eine Portion Kälte zu der in den Augen wohnenden hinzugekommen war.
 

Es gab jemanden, der Gin als auch Kôji beobachtet hatte, wobei die Sache mit Gin Zufall war, ganz anders als die mit dem Jungen. Der Beobachter gab sich nun zu erkennen und stellte sich zwischen die Ecke und die umgefallenen Mülltonnen. "Finger weg von dem Jungen, klar? Ansonsten wirst du schon sehen, was du davon hast."

Ein Mann mit schwarzen langen Haaren, einem dunkelblauen Hemd und einer Lederjacke darüber, der in seiner Linken eine Waffe hielt, war aufgetaucht und veranlasste Kôji dazu, dass er ihn sich genau anschaute. Er hatte dieselben Augen wie der Killer von gerade eben, doch im Gegensatz zu ihm, hatte er ein Gefühl des Vertrauens bei ihm, und auf Kôjis Gefühl war Verlass. Der Mann schien gekommen zu sein, um die Dummheit, die der Junge begangen hatte, wieder gut zu machen.

Gin gab ein gehässiges Lachen von sich. "Wer sagt, dass du dazu in der Lage bist, mir Ärger zu machen? Was, wenn du schneller stirbst, als du schauen kannst?" Der Killer hatte die Brust des Mannes anvisiert und gleich darauf abgedrückt, was Shuichi Akai als erfahrener Ermittler schon geahnt hatte und etwas zur Seite wich, so dass die Kugel lediglich an seinem Arm vorbeischnellte und ihm nicht mal einen Kratzer beibrachte. "Ha, so schnell tötet man mich nicht!" Shuichi hasste Killer, die sich an schwächeren, unschuldigen Leuten vergriffen und ließ gerne seine Wut an ihnen aus, das plante er nun auch mit Gin, doch ihn zu quälen würde sich als schwierig erweisen, da dieser Mann so gut wie kein Schmerzempfinden mehr besaß. Er war buchstäblich abgehärtet, was sich sogleich herausstellen würde...

Shuichi Akai drückte ab, woraufhin Gin eine Kugel mitten in die Magengegend traf, was diesen nicht einmal dazu brachte, zusammenzuzucken. Etwas verwundert blickte der Agent den Killer an, der böse zu lächeln begann. Der würde doch nicht...

Und schon traf Shuichi eine Kugel in die rechte Schulter. Der Kerl war wahnsinnig, das zu wagen... Shuichi schoss zurück, worauf ein Schusswechsel entbrannte, wobei auf beiden Seiten Blutverlust das Resultat war...

Schockiert beobachtete Kôji die beiden Männer, die dabei waren, sich gegenseitig umzubringen und das seinetwegen, wegen seiner verdammten naiven Dummheit. Ja, er war schuld daran, dass der Schwarzhaarige jetzt verletzt wurde, weil man ihn retten musste. Kôji schaute mit einem pikierten Blick, weil er sich im Moment dafür hasste, was hier geschah, zu Boden. Er war verletzt darüber, zu erkennen, wie wehrlos er gegen den Killer gewesen wäre. Kôji beobachtete nun eher Shuichis Füße, wie er sich während der Schießerei bewegte, anscheinend wusste der Kerl genau, was er tat. Jetzt blieb ihm nur zu hoffen, dass er nicht sterben würde, denn so weit Kôji das beurteilen konnte, waren beide gleich schnell und wussten beide gleich gut, wo sie hinzuschießen hatten. Obwohl sie beide bereits jede Menge Kugeln hatten einstecken müssen, hörten sie nicht auf, zu schießen und sich gegenseitig Schmerzen zuzufügen.

Der Kerl war nicht Vermouth, der war ihm ebenbürtig, Shuichi musste aufpassen, dass er nicht den kürzeren ziehen würde. Anscheinend war der Kerl auch nicht so leicht klein zu kriegen. "Los, steh auf, Kôji!"

Huh? Er kannte seinen Namen? Wer zum Teufel war der Mann denn überhaupt? Ach ja, er sollte aufstehen, also tat der 17-jährige das auch unter einem heftigen Schmerz, der ihn dazu veranlasste, seine Hand auf sein Bein zu pressen. "Lauf um die Ecke, mach schon!" Shuichi ging langsam auf die Ecke zu, während er noch immer auf Gin schoss und selbst Kugeln einsteckte, dann drehte er sich herum und floh mit Kôji in die kleine Gasse hinein. "Beeil dich!" rief er ihm zu, so dass beide Seite an Seite durch die Gasse rannten und um eine Ecke bogen. Gin folgte ihnen, aber da Shuichi seinen Wagen genau um die Ecke geparkt hatte, konnten sie diesen sofort für die Flucht nutzen. Noch, bevor Gin die Ecke erreichte, fuhr der Pick-up los und es war ihm nur möglich auf die Reifen des Autos zu schießen, allerdings schien der Mann auch das gewohnt zu sein, denn er fuhr eine Schlangenlinie, um seinen Schüssen auszuweichen...

Gin hatte das erste Mal in seinem Leben versagt...
 

"Bist du bescheuert, Kôji?" fauchte der Mann den Jüngeren an und dieser fuhr zusammen. "Gomene... Ich... Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist, als ich den Kerl verfolgt habe... Vor allem.. ach vergiss es."

"Dir ist klar, dass du beinahe umgebracht worden wärst, oder? Wenn du das nächste Mal in die Nähe eines Killers kommst, dann habe eine Waffe bei dir, mit der du dich verteidigen kannst, ansonsten bist du in der Verbrecherwelt verloren."

"Was genau meinst du damit? Dass ich nur überleben kann, indem ich andere Menschen verletze?" Shuichi gab jetzt ein mehr als verhasstes Lachen von sich. "Du hast noch viel zu lernen, Kôji, denn ob du es glaubst oder nicht, Killer sind genauso, nur dass sie nicht nur aus einem guten Grund töten, sie tun es auch aus Spaß daran, die Angst zu sehen. Na ja, ich bin auch so. Ich genieße es diesen Schweinen Angst zu machen, mehr verdienen sie nicht, man muss ihnen das zurückzahlen, was sie anderen antun." In den Augen des Mannes kam ein gefährlicher Glanz auf, man sah ihm den Hass auf Killer an.

"Damit verstößt man gegen jegliches Menschenrecht. Auch Killer sind Menschen und nun sag mir, wer du bist und weswegen du mich gerettet hast." Ein leises Lachen war zu hören. "Du kennst mich nicht? Soll das ein Scherz sein? Dann hättest du abhauen sollen! Man geht nicht zu Fremden ins Auto, das solltest du dir für die Zukunft merken."

"Du hast mich nicht vor dem Killer gerettet, um mir was anzutun, das hätte ich gespürt, ich spüre oft die Gefahr, weiß auch nicht, weswegen das so ist."

"Schön für dich, trotzdem ist so was Dummheit, oder in deinem Fall Naivität. Es wäre ja immerhin möglich, dass ich dich selbst benutzen wollte. Du wirst in deinem Leben noch öfter Menschen begegnen, die eine Marionette in dir sehen. Sei dir dem stets bewusst." Er selbst hatte auch bei einer Frau als Marionette dienen sollen, doch dagegen hatte er sich zu wehren gewusst, dafür hatte sie ihn dann verlassen, weil er ihr nicht helfen wollte. Jetzt hatte sie ihn zum Feind, daran war sie doch nun wirklich selbst schuld.

"Sag endlich wer du bist und rede nicht drum herum."

"Sagt dir der Name Shuichi Akai etwas?" Der Angesprochene war blass geworden. "Eh? Das würde ja heißen du bist mein..." Das Grinsen im Gesicht des anderen sprach Bände, er wusste, was der Junge sagen wollte. "Ich wusste nicht, dass du mein Cousin bist." Deprimiert schaute der Dunkelhaarige zum Fenster heraus. "Danke, dass du mich gerettet hast." Lange Zeit hatte er diesen Mann verabscheut, weil er nicht gerecht mit anderen verfuhr, doch das änderte sich heute, im Moment empfand er nur noch Mitleid. Wenn er wüsste, mit wem er sich da eben ein Gefecht geliefert hatte...

Shuichi steckte sich eine Zigarette an und Kôji starrte ihn danach an, da er das Geräusch des Feuerzeuges gehört hatte. "Hast du noch eine für mich übrig?" fragte er.

"Du rauchst auch schon? Lass das ja nicht deine Mutter erfahren, die erleidet einen Herzinfarkt." Er gab ihm eine und reichte ihm das Feuerzeug, ohne ihn dabei anzusehen, da er sich auf die Straße konzentrieren musste. Kazuya Miura hatte Kôjis Cousin darum gebeten, ein Auge auf seinen Sohn zu werfen, nur deswegen hatte Shuichi ihn beschattet, es war immer jemand da, der den Jungen im Auge behielt, besonders seit ein paar fiese Gestalten hier herumliefen, die gerne Kinder zu Killern machten. Als Keichiro ihn anschoss, war er allerdings nicht da gewesen, weil Kazuya und Keichiro befreundet waren. Wenn Shuichi gewusst hätte, dass Keichiro Kazuyas Sohn verletzen würde, hätte er sich eingemischt, aber man dachte, Keichiro würde netter zu Kôji sein, was ein fataler Irrtum gewesen war...

Nie wieder würde Shuichi dem Mistkerl trauen, wäre er nicht ein Freund von Kazuya und James, hätte ihn der Typ auch einen Scheiß interessiert, man konnte ihm nicht trauen, das war ihm jetzt klargeworden...

"Man hat mir vom Tod deiner Eltern erzählt, mein Beileid..."

"Ach was, man kommt damit klar. Ich habe mich daran gewöhnt, ich war damals ja noch ein Kind. Du solltest auf deine Mutter aufpassen, sie ist in einem nicht besonders gutem Zustand und wäre gewissen Leuten ausgeliefert." Seine Augen glichen jetzt eher Schlitzen, als er das sagte und Kôji zog an seiner Zigarette und blies den Rauch ins Auto, bevor er wieder etwas sagte. "Meinst du die Kerle, mit denen mein Vater Ärger hatte?"

"Ja, leider weiß ich noch nicht so genau, was das für Leute sind, aber ich denke, es sind 'ne Menge... Der von vorhin gehört auch zu ihnen..."

Jetzt war Kôji schlauer, sein Vater hatte also tatsächlich wegen der Schwarzen Organisation die Stadt verlassen...

"Man sagt, sie hassen Kriminalisten wie die Pest und radieren jeden aus, der ihnen nicht passt. Egal, ob sie schuld sind am Verschwinden deines Vaters, leg dich nicht mit ihnen an, du bist noch zu jung dafür, sie würden dich schnell ausradieren, das will ich auf keinen Fall..." Komisch, dass der Kerl so etwas sagte, wo er ihn doch kaum kannte, Kôji und Shuichi waren sich vorhin ja auch das erste Mal begegnet. Es war irgendwie seltsam, wenn man seine eigenen Leute nicht kannte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-09-09T22:55:31+00:00 10.09.2004 00:55
GEIL! °°
ich mag die FF immer noch. koji gefällt mir. ich kann mir vorstellen, dass akemi so einen freund hatte. ich kann mir vorstellen wie der junge sich fühlt >.< Er hat 2 ganz tolle cousins. nicht böse sein, aber shuichi der ist mir unsympathisch ~.~ Und gin *drop* kein kommentar. der hat seine freundin doch später erschossen ;__; wie kann der sein cousin sein? ><

Tschau, dein kentaro d^^b


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