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Tour de Japan

Zwei Hundebrüder, drei Schutzherren und jede Menge Zoff
von

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Drachen


 

H

iro, seines Zeichens einer der stärksten Drachenkämpfer, starrte den Halbdämonen vor sich mit seinen beiden Gesichtern etwas überrascht an, ehe er – ebenfalls zwei Mal – ein unmenschliches Grinsen zeigte. „Gut gebellt, kleiner Halbhund. Dann lass uns mal sehen, was du drauf hast. Denn über eines solltest du dir im Klaren sein: bei Drachen zählt nur die Stärke. Verneige dich vor mir oder stirb.“

„Ach du je.“ Inu Yasha hob Tessaiga ein wenig. „Wenn ich jedes Mal, wenn ich diese Ansage gehört habe, einen goldenen Ryu verdient hätte, wäre ich inzwischen vermutlich der reichste Mann Japans. Dummerweise betrachten sich eine Menge Leute, die dieser Meinung waren, inzwischen die Radieschen von unten.“ Etwas wie ein Schatten ließ instinktiv seine Augen für einen Augenblick von seinem Gegner abgleiten, ehe er beschloss, sich von dem riesigen Schemen des Drachenkönigs auf der Seite nicht ablenken zu lassen und eilig wieder zu Hiro blickte. Naja, für den armen Hund, äh, Drachen, war es wohl wirklich unmöglich sich noch leibhaftig fortzubewegen, da nutzte der eben Magie. Genug davon sollte er als Schutzherr ja wohl drauf haben. Auch so eine Sache. Er selbst hatte es nun absolut nicht mit Zauberkraft und so. Wieso beharrte Ryujin bloß derart darauf, dass ausgerechnet er dessen Nachfolger werden sollte? Der Halbdämon aus dem Westen? Wollte er damit den Osten und seine Drachen vor so einem Typen wie diesem Hiro schützen? Nun gut, so oder so musste er hier gewinnen, denn dieser Drachenkerl schien weder vom letzten Haken zu sein noch gewillt aufzugeben. Na schön. „Dann testen wir doch mal an, was DU so drauf hast, Hiro. - Windnarbe.“ Natürlich bewegte sich der Drache nicht einmal. Seit seinem Kampf gegen Ryuukossusei wusste er, wie dick deren Schuppen so sein konnten.

„Ach du je, sagtest du? Das sollte wohl ich sagen. Das ist alles? Und dann willst du Krieger des Ostens, ja, Schutzherr werden?“

„Also, von wollen war ja kaum die Rede, oder habe ich was verpasst?“ gab der Halbdämon prompt zurück. Wenn Hiro wie alle Drachen war, würde der als nächstes mit einer dieser Energiekugeln angreifen, die er ja schon gezeigt hatte. Zeit für einen Rückschlag. Na, wer sagte es denn. „Rückschlagwelle.“ Wie nannte Kagome das? Tennis? Ganz großes Tennis, stellte er dann fest, denn Hiro nahm die zurückgeschlagenen Energiekugeln an ohne mit der Wimper zu zucken. Hoppla. Der Kerl hatte mehr drauf als damals Ryuukossusei? Hatte Hiro nicht eben gesagt, dass bei Drachen nur die Stärke zähle? Naja, und für den Schutzherrn die Blutlinie, deswegen war der als der Kronprinz geworden und Hiro nicht. Und, leider, aus eben diesem Grund sollte er dieses Amt bekommen und nicht Hiro. Klar, sein Urgroßvater war schon Schutzherr gewesen, er sollte ja angeblich über das geschuppte Tessaiga die Macht eines Drachenschamanen besitzen … Hm. Was hatte der Idiot jetzt vor? Wieder eine Kugel oder gleich mehrere?

 

Im Nächsten Moment stürzte der Halbdämon krachend zu Boden. Er hatte nicht auf den Schwanz des Reptils vor sich geachtet und war von diesem wie mit einer Peitsche seitlich in den Rippen getroffen worden. Trotz des schützenden Gewandes aus Feuerrattenhaar konnte er förmlich hören, dass eine oder gar mehrere Rippen unter dem Hieb brachen. In Gedanken fluchend, aber zu kampferfahren um liegen zu bleiben, rollte er sich ab und stand wieder.

„Netter Trick,“ gab er zu, während er Tessaiga sich verwandeln ließ. Gegen diesen Hiro half wohl nur das geschuppte Tessaiga. Oder das diamantene? Nein, das Drachen-Tessaiga gegen den Drachen, das klang doch vernünftig, denn noch immer wollte er den Typen eigentlich nicht umbringen. Schließlich müsste er dem Drachenkönig auch noch die Sache mit Ryuukossusei beichten – und das es Ryujin sehr freuen würde, wusste er, dass sein ach so wichtiger, potentieller Nachfolger gleich reihenweise Drachen umbrachte, war kaum anzunehmen. Das wäre wohl nicht sonderlich gut für seine eigene Lebenserwartung. Nun, gleich, beschloss Inu Yasha. Er hatte gar keine, wenn Hiro noch einmal durchkäme. Die Rippen taten ihm schon genug weh. So, wo war nur diese Energiequelle des Drachenkriegers?

 

In der Kammer unter dem Meeresboden konzentrierte sich Sesshoumaru auf die Magielinien, wenngleich er den gewissen Lärm von oben spürte. Inu Yasha kämpfte, wie erwartet. Nur, warum brauchte der so lange? Tändelte der herum oder war dieser Hiro so stark? Beides? Gleich. Das ging ihn nichts an.

Kasuke, der Schamane, warf einen etwas besorgten Blick zur Kammerdecke. Hoffentlich stürzte hier nichts ein. Sie befanden sich zwar in der bestabgesicherten Kammer des gesamten Schlosses, und über ihnen lag immerhin der Übungsplatz, aber er wusste nicht, wie stark dieser neue Thronfolger war. Hiro konnte er nach doch jahrhundertelanger Kenntnis einschätzen. Dennoch schien der Schutzherr des Westens nicht beunruhigt. Er vertraute da anscheinend seinem Bruder. Und der König schätzte diesen ja auch als stark und fähig ein. Vielleicht, vermutete Kasuke in gewisser Selbsterkenntnis, hatte er selber einfach von Kämpfen zu wenig Ahnung und sollte schlicht abwarten, ob und wann der neue „Krieger“ des Ostens hier auftauchen würde.

 

Der Halbdämon hatte beschlossen, dass er Hiro zumindest solange beschäftigen musste, bis er dessen Energiequelle gesehen hatte. Das war gar nicht so einfach, dessen Schwanz und Energiekugeln gleichzeitig im Auge zu behalten, nach der Quelle zu suchen, die sich ja irgendwo um den Drachen befinden musste, und zeitgleich auf der Linie der Windnarbe zuzuschlagen. Sein Gegner hatte zwar bereits bewiesen, dass dieser Angriff nicht durch die dicke Haut kommen würde, aber das war das Beste, was Inu Yasha gerade einfiel, zumal das Atmen doch schwerer fiel mit den gebrochenen Rippen. Bis das verheilt war, würde es eine gewisse Zeit dauern.

 

Hiro steckte die Windnarbe erneut ein, vertraute auf seine dicken Schuppen. Er hatte durchaus erkannt, dass sein Gegner angeschlagen war. Gegen die Energiekugeln mochte sich der Halbmensch noch eine Weile zur Wehr setzen können, diese Rückschlagwelle war nicht von schlechten Eltern, aber einem direkten Angriff war der ausgeliefert. So passte er einen winzigen Moment der Unaufmerksamkeit ab und schlug zu, erneut mit seinem riesigen Schwanz gegen den Brustkorb zielend.

 

Inu Yasha flog beiseite und richtete sich mühsam wieder auf. Verflixt. Er konnte spüren, dass das die nächsten Rippen gewesen waren. Blut rann aus seinem Mund. Nur sein Gewand hatte ihn vor weiteren Brüchen geschützt, das waren wohl mehr Prellungen – auch nicht gerade schmerzfrei. Die nächste Energiekugel! Er schlug noch im Knien zu und schickte die Macht des Drachen zusammen mit seiner eigenen, dämonischen, Energie zurück, ehe er aufsprang. Das wurde eng. Dieser Hiro war wirklich ein guter Kämpfer, stark und erfahren. Ihm war klar, dass er das hier jetzt beenden musste, wollte er nicht sich und seinen Halbbruder vor dem Drachenkönig blamieren. Außerdem tat es weh. Es war keine Zeit mehr nett oder schonungsvoll mit dem Kerl umzugehen. Hoffentlich würde Ryujin das auch so sehen. Auf das Abenteuer von Drachen hingerichtet oder auch nur aus dem Schloss in den Ozean befördert zu werden konnte er verzichten.

 

„Schon müde?“ erkundigte sich Hiro. „Man sollte von einem Krieger des Schutzherrn mehr erwarten.“

„Du komische Eidechse, ich mache mich gerade warm,“ gab Inu Yasha verärgert zurück, zumal über die Tatsache, dass sein Widersacher noch immer keinen Kratzer zeigte, und auch noch sonst putzmunter schien. Der riesige Schwanz raste schon wieder seitlich auf ihn zu. Als er beiseite springen wollte, um dem auszuweichen, landete er genau in einer Energiekugel aus dem Maul des Drachen. Jetzt reichte es wirklich! Sein Haar war angeschmort und nur seine Kleidung hatte ihn wiederum geschützt. Irgendwo musste doch diese Energiequelle stecken. Wenn er sie nicht rasch fand und nicht gegrillt werden wollte, müsste er sonst auf das diamantene Tessaiga zurückgreifen – oder doch den Pfad der Dunkelheit beschwören. Naja, schön, wenn man noch Alternativen hatte. Da! Er erkannte die Kugel, die die Energie eines Dämonen oder Drachen produzierte, damit seinen Körper und seine Magie versorgte. Ohne weiter nachzudenken schlug er zu. Damit würde er einen so starken Drachen wie Hiro schon nicht umbringen, nur schwächen.

Die Kugel wurde zweigeteilt, ein Teil verschwand. Hiro stürzte fast unverzüglich zu Boden.

„Das genügt, Inu Yasha,“ sagte Ryujin. „Ich denke, niemand wird dich mehr fordern.“

Der Halbdämon blickte zu dem durchsichtigen Schemen des Drachenkönigs. „Ich will´s hoffen.“ Er schob Tessaiga weg, ehe er ergänzte: „Jedenfalls ist Hiro wohl dein stärkster Krieger. Und besser als Ryuukossusei.“

„Hat dir das dein Vater gesagt, oder, nein, deine Mutter? Dein Vater starb ja am Tag deiner Geburt.“

„Ja, und dein Sohn hat ihn so gut wie umgebracht. Jedenfalls genug geschwächt, damit er ein zweites Duell verlor.“ Das war die Wahrheit, aber er musste sich bremsen, um nicht zu sagen, dass er selbst Ryuukossusei fast hundert Jahre später getötet hatte. „Aber ich bin schon erstaunt, wie gut du dich mit meinem Leben auskennst, ich meine, Ihr auskennt.“ Das war ein König.

„Ich wollte schon wissen, wer mein Nachfolger werden kann. - Hexe, bringe ihn in die Kammer, wo Kasuke und Sesshoumaru sicher sich noch befinden.“ Der Schemen des Schutzherrn des Ostens blickte seiner Hexe und seinem „Krieger“ nach, ehe er sich an Hiro wandte, der sich stöhnend etwas aufrichtete. „Wie geht es dir?“

„Er hat meine Energiequelle ziemlich angegriffen, ich hoffe, Kasuke bekommt das rasch wieder hin. Aber er hat irgendwie nicht ernsthaft gekämpft. Ich hatte dauernd das Gefühl diesem Halbhund wäre es lieber, ich würde mich ergeben. Er redete zu viel für einen, der einen umbringen will.“

„Ja, so sehe ich das auch. Darum wollte ich ja dieses Duell. Ein guter Kämpfer ist nicht blindwütig oder blutdürstig, ein guter Herrscher kann auch Gnade walten lassen. Und ich denke, Inu Yasha hat es eben bewiesen. Er kämpft nicht um des Kampfes willen, aber er meidet ihn nicht. Er kennt Mitleid. Und er will nicht Schutzherr werden.“ In der Stimme des uralten Drachenkönigs lag ein Lächeln. „Er ist also, wie übrigens auch sein Bruder, ein idealer Schutzherr, vielleicht sogar mehr als der Hundedämon. Aber der ist noch jung und kommt doch nach seinem Vater. Sie werden zwei Gebiete sicher in die Zukunft führen, auch Yukis Sohn. Das macht Hoffnung. - Kannst du aufstehen, Hiro?“

„Ja, mein König. Ich denke schon. Ich fühle mich nur sehr schwach.“

„Dann geh und ruhe dich aus. Danke für diese Probe.“

„Euer Befehl, mein König.“

 

Ryujin blickte seinem Krieger nicht nach, da er sich wieder in sich selbst zurückzog und die volle Halle betrachtete. So viele Drachen, so viele Unwägbarkeiten der Zukunft. Stimmten die Gerüchte, dass Inu Yasha Ryuukossusei getötet hatte? Er hatte das schon immer bezweifelt. Sein Ältester war mordend durch den Westen gezogen und der Inu no Taishou hatte ihn gestellt. Das war sicher und danach hatte er nie wieder etwas von seinem Sohn gehört. Wenn er etwas über dieses, sein launischstes Kind, wusste, dann dass sich Ryuukossusei, wäre er am Leben gewesen, sicher nicht zurückgehalten hätte. Nein. Der Taishou hatte ihn aus dem Verkehr gezogen, hatte als Schutzherr agiert, seinen Sohn vertreten. Überdies – selbst, wenn der Taishou Ryuukossusei nur versiegelt hätte, mit gewisser Rücksicht auf ihn selbst als Schutzherr des Ostens: wer hätte so närrisch sein sollen diesen Bann zu lösen und sich Ärger mit dem aktuellen Schutzherrn des Westens, sprich, Sesshoumaru aufzuhalsen? Oder eben auch dem aktuellen „Krieger“ des Westens, Inu Yasha? So oder so war der Junge in Ordnung. Und, dass Ryuukossusei den Schutzherrn des Westens oder dessen Krieger auf den Plan gerufen hätte, stand fest. Faul, dumm und hochgradig aggressiv war der gewesen. Aber eben sein Ältester, was hätte er selbst als König und Vater tun sollen. Isamu, in dem er sich einen wirklichen Nachfolger erhofft hatte, war ein begnadeter Schamane gewesen. König und Schamane wiederum ging nicht. Aber jetzt lag Magie und Macht der Drachen ausgerechnet in einem Halbdämonen. Aber, da war sich Ryujin sicher, es gäbe schlechtere. Diese zwei Hundejungs mochten verrückt wirken – diese ganzen Gerüchte, sie würden sich auf Leben und Tod bekämpfen, hatte er, seit der Jüngere in seinem Gebiet wohnte, nie bestätigen können und schon Yuki hatte in der magischen Sitzung der Schutzherren vor drei Tagen gesagt, dass sie ihm gefallen würden und zusammen arbeiteten. Das konnte für zwei Gebiete und deren Einwohner nur nützlich sein, zumal Yukis Krieger und einziger Sohn durchaus Nachsicht kannte.

 

Inu Yasha folgte derweil der Hexe des Ostens den gewendelten Gang hinunter, erkannte dort unten die Drachen. Nicht noch ein Kampf, dachte er, ehe ihm einfiel, dass der Drachenkönig ihn ja hierher geschickt hatte, mit dem Zusatz, niemand würde ihn mehr herausfordern wollen.

Die kleine Hexe blieb stehen. „Weiter darf niemand, nur ein Schutzherr oder der Krieger. Geht dort hinein, Inu Yasha-sama, Kasuke wird Euch sicher sagen, was Ihr tun sollt.“

Na schön. Zumal die Drachenkrieger nicht mal neugierig guckten, sondern eher die Köpfe neigten. So trat er in die Kammer und musterte fasziniert das leuchtende, eiförmige Gebilde. Sesshoumaru starrte es ja auch an. Erst auf den zweiten Blick bemerkte der Halbdämon, dass sich sein Bruder sehr konzentrierte. Da war etwas wichtig. Genauer, so hatte er den Hundedämon das letzte Mal vor Vaters Grab gesehen – andächtig, fast. So guckte er zu Kasuke, ohne etwas zu sagen. Konzentration bei Magie zu unterbrechen war unter Umständen fatal, das wusste er von Kagome oder Kaede und Miroku. Er hatte doch dazu gelernt in den letzten Jahren. Aber, woher hätte er das vorher auch wissen sollen? Myouga? Onkelchen war nicht gerade der Zauberer der Welt.

 

Der Schamane nahm die schweigende Höflichkeit zur Kenntnis und verneigte sich etwas, ehe er leise meinte: „Nehmt Tessaiga und haltet es an den Drachenstein.“

Na schön, machte man eben, was der Typ sagte, dachte Inu Yasha und zog. Zu seiner Überraschung erschien sofort das geschuppte Tessaiga. Anscheinend hatten die Drachen recht, dass das irgendwie mit ihrer Magie verbunden war. Fast vorsichtig pikste er den leuchtenden Kristall.

Im nächsten Moment spürte er etwas, das er schon bei Leuten wie So´unga gespürt hatte – einen fremden Willen, eine Macht, die sich seines Schwertes und seiner bemächtigen wollte. Fast hätte er seine Klinge weggerissen, aber irgendwie war das doch in Ordnung, erkannte er dann. Zumindest das geschuppte Tessaiga schien sich hier wohl zu fühlen. Naja, kaum verwunderlich, wenn es sich ursprünglich um die Energie eines Drachenschamanen und noch dazu eines Königssohnes gehandelt hatte. Vielleicht sollte er diesem unbekannten Isamu vertrauen. Der war ja schon Teil Tessaigas gewesen und hatte ihn nie gestört. Womöglich gab es eine Lösung aus diesem Problem mit dem Schutzherrn? So schloss der Halbdämon die Augen und überließ sich dem Fühlen dessen, was sein langjähriger Kampfpartner spürte. Tessaiga hatte ihn nie belogen, es war seine, eigene, Klinge.

Im nächsten Moment brach er mit einem Aufstöhnen in die Knie.

 

Sesshoumaru bemerkte es trotz seiner Konzentration. Was sollte das denn? Ein Sohn des Inu no Taishou, ein potentieller Schutzherr, kniete vor niemandem! Er wollte schon eine Bemerkung dazu machen, die kaum brüderlich geworden wäre, als Kasuke nickte, der eine gewisse Besorgnis zu erkennen glaubte.

„Der Drachenstein erkennt die Magie des Schamanen und das Bluterbe des Schutzherrn. Euer Bruder erhält nun die Magielinien des Ostens. Ihr, der Ihr mit Eurer Geburt bereits zum Schutzherrn wurdet, ohne es zu wissen, habt es nie so angesammelt erhalten. Wenn Inu Yasha-sama das übersteht, ist er der wahre Krieger des Ostens und der zukünftige Herr und König aller Drachen.“

Auch das noch, dachte Sesshoumaru unwillkürlich. Inu Yasha plus der Magie des Ostens und hunderte von Drachen im Kreuz? Wie sollte er dem Kerl je wieder die Ohren langziehen? Diese Rundreise wurde immer mieser für ihn. Schön, er wurde als Schutzherr des Westens anerkannt – aber gleichzeitig daran gehindert, diesen Idioten, diesen Bastard, diesen ….seinen Halbbruder umzubringen. Nun ja. Um ehrlich zu sein, das war ihm noch nie gelungen, sonst würde der Halbhund nicht hier vor dem Drachenstein knien, Tessaiga in der Hand, und offenbar zum ersten Mal in seinem Leben Magielinien eines Landes erkennen können. Und der Hundedämon ertappte sich bei dem Wunsch, dass der das überleben würde.

 

Inu Yasha fühlte sich überrumpelt. Alles, was er noch wahrnahm, war der vertraute Griff Tessaigas in seiner Hand – und ein ungeheurer Schmerz, der so ganz anders als jeder andere war, denn er je in einem Kampf erlebt hatte. Er wollte dagegen ankämpfen, wollte ….Aber etwas in ihm sagte, dass es gut so war, er es zulassen sollte. So versuchte er sich lockerer zu machen. Vielleicht war es anders. Manchmal wurde ein Schmerz erträglicher, wenn man sich nicht dagegen wehrte, sondern bei Kagome ankuschelte. Hier war sie zwar nicht, aber doch immerhin Tessaiga. SEIN Schwert, die Klinge, die ihn anerkannt hatte und erst mit seinem Tod sich einen neuen Herrn suchen würde.

Und tatsächlich, als er auch nur versuchte sich zu entspannen, nahm er anderes wahr. Wasser, Wellen, die über ihn brandeten, Luftströme, die Nachrichten zu ihm brachten, die er zunächst nicht deuten konnte, ihn förmlich überschütteten. Drachen, überall Drachen! Nein, nicht überall. Aber er wusste nun, wo jeder einzelne dieses Volkes sich befand – zumindest im Osten. Ja, das mussten die östlichen Länder sein, das Gebiet des Schutzherrn. Das Gebiet, das Ryujin schüttze – und das zukünftig auch er beschützen sollte. Das da war Yukis Bereich, der Norden. Wieso erkannte er auch dort Magie, wenngleich deutlich unsicherer? Weil er dort gewesen war und die Anerkennung erhalten hatte, genau. Der Westen, ja, den kannte er wie seine Westentasche, sozusagen. Wieso fiel ihm denn gerade jetzt ein Wort aus Kagomes Zeit ein?

Da war ein starker Dämon. Ungefährlich für ihn, aber auch wohl für alle anderen. Im Notfall würde man mal ein paar Drachenkrieger vorbeischicken - naja, einfach mal selbst hingehen.

Er sah die Länder des Ostens unter sich, als ob er über sie fliegen würde, er hörte sie, spürte sie.

Das war zu viel!

Das Letzte, was er bewusst mitbekam, war ein nur zu vertrautes Grollen, das aus seiner Kehle drang, ehe sein menschliches Denken nur noch in Schwarz-Weiß kippte, er nichts mehr weiteres sah.

 

Sesshoumaru bemerkte, dass der Schamane zu der zusammen gesunkenen Gestalt wollte. „Beweg dich nicht.“

„Ja, aber, wir müssen ihm doch helfen, Sesshoumaru-sama. Er war wohl von der Magie überfordert ...“ stammelte der so Angesprochene, der seinem König nicht unbedingt erklären wollte, dass sein designierter Nachfolger tot war.

„Er hat sich in einen Volldämon verwandelt.“ Die Augen rot, die Fänge und Krallen lang und vollkommen durchgedreht, ja. „Er wird jetzt alles töten, was sich in seinem Umfeld bewegt.“
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das könnte spannend werden... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  00schnepel8
2019-04-14T09:53:25+00:00 14.04.2019 11:53
Oh gut, unter Wasser, mit zusaetzlicher Kraft und direkt neben dem groessten Schatz der Drachen, das ist ja mal wieder ganz ideales Timing :D
Nur gut das wenigstens Sesshomaru direkt daneben steht...
Antwort von:  Hotepneith
14.04.2019 12:25
Danke - die armen HUnde haben es einfach nicht leicht.
ZUm Glück hat wenigstens einer Glück:)


hotep


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