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New Beginning

Wie das Leben so spielt
von

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Walk thru fire


 

Talk to me

Spill the secrets you’ve been keeping

Life cuts deep

Let me help pick up the pieces

You’re not alone, I’m by your side

Don’t you know, don’t you know

I’ll walk through fire with you

I’ll walk through fire

No matter what, I’ll make it Right
 

Zwei Wochen waren seit jenem Abend vergangen, von dem an ich mich von Sora mehr als nur verraten fühle. Wie konnte sie mir das antun? Ich dachte immer, dass wir Freundinnen sind und sagt man nicht, dass zwischen Freundinnen aktuelle Partner, Expartner, Exgeliebte oder was auch immer tabu sind? Und selbst wenn nicht, wieso hat sie es mit keinem Wort erwähnt? Wir haben in all der Zeit in der sie und Yamato nun schon zusammen sind geskypt, uns WhatsApp-Nachrichten geschickt und ab und zu auch Briefe mit kleinen Aufmerksamkeiten. War es ihr da nicht einmal der Mühe wert, etwas zu sagen oder auch nur ansatzweise anzudeuten?

Wütend schmeiße ich mein Kissen durch das Zimmer und stoße dabei einen erstickenden Schrei aus, bevor mir erneut dicke Tränen über die Wangen laufen. Ich dachte, dass ich mich zumindest auf meine Freunde aus Kindheitstagen verlassen kann und uns eine so ehrliche und tiefe Freundschaft verbindet, dass man einander nicht verrät und nicht hinter dem Rücken anderer miteinander schläft. Ja und ich dachte sogar, dass diese Freundschaft die Trennung durch einen Ozean überstehen kann, aber anscheinend habe ich mich geirrt… Als ich das gefühlt hundertste Taschentuch dieses Tages aus der Tempobox ziehe klopft es an meiner Tür. „Was ist?“ rufe ich dem Besucher aufgebracht entgegen und verkrieche mich dabei wieder weinend in mein Bett. Seit jenem Abend habe ich fast niemanden in meine Nähe gelassen bzw. habe ich mich außer zu Vorlesungen kaum aus meinem Zimmer gewagt. Mein Handy habe ich rigoros blockiert und sämtliche Anrufe von Sora sofort weggedrückt – sie ist wirklich der letzte Mensch auf dieser Welt, mit dem ich mich in diesem Moment unterhalten möchte und Gnade ihr Gott, wenn sie es ist, die gerade vor meiner Tür steht.

„Mein Gott, wie sieht es denn hier schon wieder aus? Mimi, du kannst nicht auf deiner eigenen kleinen Müllhalde leben, das hatten wir doch schon!“ kommt es schockiert von Taichi, als dieser mein Zimmer betritt und die Tür hinter sich schließt. Mit einem Seufzen macht er sich daran Gläser, Teller und leere Schokoladeverpackungen wegzuräumen. „Was willst du hier?“ – „Nach dir sehen, so wie des Öfteren in letzter Zeit. Sieh dich doch an, du igelst dich ein, wie wenn du vor dem Altar stehen gelassen worden wärst!“ wirft er mit entgegen, wobei er vor meinem Hochbett stehen bleibt, die Hände auf dem Geländer verschränkt mich unvermittelt ansieht.

„Halt die Klappe Yagami. Du hast keine Ahnung davon, wie es mir geht und du hast auch keine Ahnung wie sich Verrat durch deine beste Freundin anfühlt!“

„Denkst du ernsthaft, du bist die Erste, der in ihrem Leben weh getan wurde und die schlechte Erfahrungen mit anderen Leuten gemacht hat?“ bei diesen Worten zieht er skeptisch eine Augenbraun hoch und legt sein Kinn auf seine verschränkten Arme. „Ernsthaft Mimi, hör auf dich wegen dem fertig zu machen und weiter herum zu spinnen. Ja, Sora hat dir nichts von ihrer Beziehung mit Matt erzählt, und? Ich dachte du empfindest nichts mehr für Matt, wieso gönnst du deiner ach so besten Freundin also nicht ihr Glück?“

Sprachlos sehe ich Taichi an und bevor ich noch weiter darüber nachdenken kann, hole ich aus um ihn eine zu verpassen. „Was bildest du dir ein, so mit mir zu reden?“ rufe ich wütend, aufgebracht und gleichzeitig auch verletzt, da seine ehrlichen Worte einen Stich in meinem Herzen auslösen. Doch bevor meine Hand seine Wange treffen kann, umfasst der Braunhaarige liebevoll mein Handgelenk und zieht mich mit einem Ruck in seine Arme. „Mimi bitte…hör auf wegen dieser Sache so wütend zu sein, das passt nicht zu dir und das ist das Ganze auch nicht wert. Glaub mir bitte, dass Sora damals lange mit sich gehadert hat und sich zu Beginn gar nicht mit Matt treffen wollte, da sie dir gegenüber ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte, obwohl du bereits vier Jahre nicht mehr da warst. Irgendwann gab sie sich dann doch einen Ruck und so wurde aus den beiden ein Paar. Das hat nichts mit dir zu tun, niemand wollte dich verletzen und mein Gott, Mimi du warst ja nicht einmal da! Das Leben ging auch für uns weiter und jeder von uns musste damit klarkommen, dass du nicht mehr da bist. Für den einen hieß das Abschied von jemanden nehmen, den man gerade begonnen hatte gern zu haben und für den anderen bedeutete es den Verlust der besten Freundin.“ Kommt es leise von Tai, wobei er sein Gesicht in meinem Haar vergräbt und mich sanft in seinen Armen hält. Ich spüre seinen warmen Atem in meinem Nacken und seufze tief. Irgendwie schafft er es auch dieses Mal, dass ich mich beruhige und meine Tränen trocknen – so wie er es die letzten zwei Wochen oft geschafft hatte, wenn er mich besuchte um gemeinsam einen Film zu sehen oder um einfach nur still nebeneinander zu lernen.

„Aber Tai…“ – „Nein Prinzessin, kein aber dieses Mal. Wir haben dieses Thema die letzten zwei Wochen immer und immer wieder besprochen. Ich mag es nicht zum fünfzigsten Mal diskutieren, da es vor allem doch nichts ändert, solange du dich weigerst mit Sora zu sprechen und dir ihre Sicht der Dinge anzuhören! Schauen wir lieber, dass wir dich gewaschen und angezogen bekommen.“ Damit zieht mich Tai sanft aus dem Hochbett und trägt mich kurzzeitig tatsächlich wie eine Prinzessin in seinen starken Armen. Als mir das bewusst wird, werde ich leicht rot um meine Nasenspitze und sehe schüchtern zur Seite, was Tai wohl Gott sei Dank nicht nur Kenntnis nimmt, da er mich vorsichtig zu Boden lässt und mich aufmuntern angrinst: „Geht doch und jetzt ab unter die Dusche während ich hier lüfte!“ – „Was hast du vor Tai? Wieso muss ich duschen und was soll ich im Anschluss anziehen?“ – „Wir gehen heute aus und frag mich jetzt nicht wohin! Das ist eine Überraschung, aber ein kurzes Kleid mit schicken hohen Schuhen würde mich nicht stören, im Gegenteil.“ Vorsichtig berührt Tai während diesen Worten mein Kinn und hebt meinen Kopf leicht an, so dass ich unvermittelt in seine schokobraunen Augen sehe, in denen ich beinahe zu ertrinken drohe. Was ist nur los mit mir? Taichi schafft es tatsächlich, dass es mir jedes Mal besser geht, wenn er in meiner Nähe ist. Er sorgt dafür, dass mir ganz warm ums Herz wird und er schafft es nach all den Jahren als Einziger, dass er mich mit seinen Handlungen und Worten derart verunsichert, dass ich mich als kleines, hilfloses Mädchen fühle. Langsam und vorsichtig kommt er meinem Gesicht näher und sieht dabei auch mir tief in die Augen – wie wenn es in diesem Moment nur ihn und mich in dem ganzen Universum geben würde. Ich spüre wie mein Herz laut und voller Aufregung gegen meine Brust schlägt und als ich meine Augen schließe, vernehme ich ein leises Kichern von meinem Gegenüber.

Irritiert öffne ich meine Augen und blinzle ihn ungläubig an, womit ich ihm ein lautes Lachen entlocke ehe er unter kurzen Atempausen hervorbringt: „Mimi, du hast Schokolade an deiner Wange. Vielleicht solltest du auch deswegen mal wieder duschen gehen.“ Und damit fängt er wieder an zu lachen und hält sich den Bauch. Etwas überfordert mit dieser Aussage und gleichzeitig auch wütend mache ich augenblicklich auf dem Absatz kehrt und nehme das Handtuch von der Couch mit. „Was für ein Idiot! Unglaublich und ich hätte ihn fast geküsst, wenn er mir nur ein paar Zentimeter näher gewesen wäre! Mimi, was tust du hier auch, das kann kein gutes Ende nehmen, Tai ist ein Freund und nichts weiter – außerdem musst du dich viel zu sehr über seine Kommentare ärgern und er zieht dich ständig auf, wie damals als ihr noch Kinder wart.“ denke ich aufgebracht und stürme Richtung Badezimmer, wobei ich Tai immer noch lachend zurücklasse…
 

Eine Stunde später betrachte ich mich kritisch im Spiegel und checkte ein letztes Mal mein Make-up. Ich habe mich entschieden, mein frisch gewaschenes Haar offen, mit leichten Wellen zu tragen. Meine Augen habe ich bewusst sehr dezent geschminkt, da der Fokus heute auf meinen kirschroten Lippen liegen soll – wenn Tai mich derart necken kann, dann soll er dafür heute die Retourkutsche erhalten, indem ich ihn etwas zappeln lasse. Nach etlichen Überlegungen habe ich ein enges schwarzes Kleid angezogen, dass mir fast bis zum Hals reicht, dafür aber deutlich über dem Knie endet. Passend zu meinen Lippen trage ich rote Pumps und eine kleine schwarze Clutch. Zufrieden betrachte ich nochmal meine Rückseite, bevor ich die Türe des Badezimmers aufstoße und zurück in mein Zimmer gehe, wo Taichi auf der Couch liegt und das letzte Stück meines selbst gebackenen Kuchens isst.

Als er mich sieht und von oben bis unten mustert, verschluckt er sich an seinem Kuchen und beginnt zu husten, was dieses Mal von meiner Seite mit einem leisen Kichern quittiert wird. „Gut zu wissen, dass man Taichi Yagami auch so leicht aus der Fassung bringen kann.“ geht es mir amüsiert durch den Kopf als ich nach meinem Trenchcoat greife. „Können wir los oder willst du lieber Wurzeln schlagen und mich weiterhin mit deinem Blick durchbohren?“ frage ich ihn, während ich mich an den Türstock lehne und auf ihn warte. Tai hat sich heute für eine schwarze Jean und ein weißes Hemd entschieden, das er sich bereits jetzt bis zu den Ellbogen aufgekrempelt hat, so dass sein Look einen leicht legeren und sportlichen Touch bekommt. Mit einem Grinsen kommt er auf mich zu und bietet mir deinen Arm an. „Bereit für heute Abend?“ – „Bereit wann immer du es bist…“ antworte ich lächelnd und hacke mich bei ihm ein um das Studentenheim zu verlassen.
 

„Taichi, wo fahren wir denn nun hin? Jetzt sitzen wir schon zwanzig Minuten in diesem Taxi und noch immer ist kein Ende in Sicht.“ quengle ich ungeduldig und versuche dabei zu erahnen wo wir gerade sind bzw. eine Idee davon zu bekommen, wo wir den heutigen Abend verbringen werden. „Bist du jetzt still? Wir sind doch gleich da.“ Und tatsächlich sind wir keine fünf Minuten später an unserem Zielort: einer alten Schule, die bis auf ein paar beleuchtete Fenster verlassen scheint. Etwas enttäuscht mustere ich die Gegend und halte nach anderen Studenten Ausschau: Fehlanzeige. „Was machen wir hier? Hier ist doch tote Hose und weit und breit keine Party, kein Alkohol oder etwas dergleichen…“ frustriert werfe ich meine Hände in die Luft und drehe mich selbst im Kreis. Meine Laune sinkt und ich fange an mich zu fragen, wieso ich mich heute überhaupt schick gemacht habe, wenn wir doch auf keine Party gehen. Ungeduldig blicke ich zu Tai und tippe mit dem Schuh auf den Boden. Er ist mir definitiv eine Erklärung hierfür schuldig! „Mimi, möchtest du mich zu der ersten Fotoausstellung meiner Schwester begleiten?“ fragt mich Tai höflich und ignoriert dabei wohl ganz bewusst mein divenhaftes Verhalten von vorhin, stattdessen hält er mir sogar seine Hand entgegen und lächelt mich sanft an.

„Wow…Kari hat hier ihre erste Ausstellung? Das wusste ich nicht…Tai, es tut mir leid. Bitte entschuldige mein furchtbares und absolut unpassendes Verhalten.“ Ich schäme mich in diesem Augenblick und sehe betrübt zu Boden. Was mache ich hier eigentlich? Taichi ist der mit Abstand freundlichste Mensch in meinem Umfeld, der bedingungslos zu mir steht, meine Launen erträgt, für mich einsteht und mich dann auch noch bittet, ihn zu der ersten Ausstellung seiner Schwester zu begleiten. Ein wahrer Freund mit anderen Worten und was tu ich? Ich habe nichts Besseres zu tun als mich darüber zu beschweren, dass hier nichts los ist „Und ja…falls du noch immer möchtest, würde ich dich sehr gerne begleiten“ füge ich mit dünner Stimme hinzu und traue mich noch immer nicht ihn anzublicken. Statt jedoch eine Antwort zu bekommen, spüre ich, wie sich Tai‘s Finger mit meinen verhaken, bevor er mich mit einem Grinsen schwungvoll in das Innere der Schule zieht.
 

In der Aula angekommen, erblicke ich die zierliche Gestalt der jungen Zwanzigjährigen in der Mitte des Raumes, welche sich gerade angeregt mit ein paar Unbekannten unterhält. Ein glückliches Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen: die Kleinste unserer Gruppe ist erwachsen geworden und lebt hier augenscheinlich ihren Traum, da sie bereits mit knappen zehn Jahren Fotografin werden wollte. Und wie hübsch Hikari geworden ist! Ohne darüber nachzudenken, löse ich meine Hand aus Taichi’s und bewege mich auf sie zu. Als auch Kari von mir Notiz nimmt, hellt sich ihre Miene auf und wir schließen einander nach all den Jahren fröhlich wieder in die Arme, ohne dabei zu bemerken, wie der Braunhaarige der Szene folgt und offensichtlich mit sich selbst zufrieden ist, mich auf andere Gedanken gebracht zu haben.

Nach der herzlichen Begrüßung, werden wir höchstpersönlich von der Fotografin durch ihre Ausstellung geführt und sie erzählt uns beinahe zu jedem Bild, was sie damit verbindet und wie es zu der Aufnahme kam. Interessiert lausche ich ihrer zarten Stimme und merke dabei, dass sich Hikari bemühte in vielen Bildern die Kurzlebigkeit des Moments für die Ewigkeit einzufangen. Für mich persönlich wirken jedoch gerade ältere Bilder traurig – wie wenn etwas geschehen wäre, dass auch sie selbst traurig gemacht hätte. Als nach und nach mehr Besucher kommen, ziehen sich Taichi und ich etwas zurück, damit sich Hikari potentiellen Kunden widmen kann. Wir spazieren mit einem Glas Wein in der Hand über den Spielplatz der Schule, ehe wir uns ins Gras auf Taichi’s Jacke setzen.

„Deine Schwester hat ein unglaubliches Talent Stimmungen einzufangen, ist dir das bewusst?“ beginne ich vorsichtig das Gespräch, da wir seit der Ankunft nicht viel miteinander gesprochen haben.

„Das stimmt. Hikari war schon als Kind sehr feinfühlig und hat die Gefühle von ihren Mitmenschen sehr gut einschätzen können.“

„Denkst du nicht, dass sie auch versucht mit ihren Aufnahmen ihre eigenen Gefühle zu verarbeiten? Manche Bilder in der Aula wirken so unglaublich traurig, obwohl es beispielsweise nur Bilder des Strandes sind. Oder ist das jetzt ein Klischee, dass ich über Künstler habe?“ frage ich ihn offen und schaue dabei in sein Gesicht, welches im Mondschein geheimnisvoll wirkt und seine Gedanken kaum verrät.

„Bevor wir dieses Gespräch weiterführen, habe ich einen Vorschlag für dich Mimi: jeder von uns beiden darf dem anderen drei Fragen stellen, die ehrlich beantwortet werden müssen, okay? Aber keine einzige mehr und alles was du darüber hinaus noch wissen magst bleibt für heute ungeklärt.“

„Einverstanden. Gab es eine Zeit in Hikaris Leben, wo sie tatsächlich so traurig war, wie es diese Bilder erahnen lassen?“

„Ja die gab es und das ist auch noch gar nicht so lange her. Ein dreiviertel Jahr vielleicht. Hikari und Takeru waren lange Zeit ein Paar und von einem Tag auf den anderen hat sich dieser Arsch von ihr getrennt, ohne ihr auch nur einmal zu sagen wieso! Für meine kleine Schwester war das die bisher schwerste Zeit ihres Lebens, da sie unsterblich in ihn verliebt war oder noch immer ist. Es tut mir weh sie so leiden zu sehen.“ Aufmerksam höre ich ihm zu und weiß dabei im ersten Moment gar nicht, was ich sagen soll, da mich diese Geschichte sprachlos macht. Auf der einen Seite macht es mich traurig, dass die sensible Kari so etwas durchmachen musste, da ich selbst weiß, wie weh der Verlust eines Seelenpartners tut und auf der anderen Seite macht es mich auch unglaublich wütend, da ich Takeru niemals für einen solchen Idioten gehalten hätte!

„Wie ging es dir in dieser Zeit? Hikari ist doch deine kleine Schwester und du hast sie doch immer schon wie ein Löwe beschützt.“ – „Ich schätze, dass uns diese furchtbare Erfahrung als Geschwister trotz allem noch enger zusammengeschweißt hat. Wir haben beinahe jeden Tag miteinander verbracht, wir waren sogar für zwei Wochen in Europa, damit ich sie nur irgendwie auf andere Gedanken bekomme. Ihre Tränen habe mir jedoch jedes Mal tief in meinem Inneren weh getan. Sie so leiden zu sehen und doch genau zu wissen, dass man nichts dagegen tun kann…das war wohl auch für mich eine der schlimmsten Erfahrungen. Du kannst mir glauben, der nächste Typ der ihr nahe sein möchte, muss zuvor einen Abend mit mir überleben!“ während seiner Erzählung sehe ich, wie sich deine Hände zu Fäusten ballen und mir wird bewusst, wie sehr sich die beiden eigentlich brauchen. Sanft lege ich meine Hand auf seine um ihm zu zeigen, dass ich für ihn da bin und ich ihn verstehe. „Danke, dass du mich heute mitgenommen hast. Ich weiß jetzt, wie viel es dir bedeutet und dass du wahnsinnig stolz auf Hikari bist, dass sie trotz dieser schlimmen Erfahrung ihren Weg geht.“ Taichi lächelt mich müde an und streicht mir mit einer freien Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Danke, dass du mich begleitet hast. Aber jetzt bin ich dran, nachdem du bereits zwei deiner drei Fragen aufgebraucht hast.“ Bei diesen Worten kehrt der freche Blick in seinen Augen zurück und er überlegt gespielt anstrengend, was er mich nun im Gegenzug fragen könnte.

„Wieso hast du dich in all den Jahren, in denen du in den USA warst, nicht bei mir gemeldet? Abgesehen von der obligatorischen Alles-Gute-zum-Geburtstag Nachricht.“ Wenn ich mit vielem gerechnet hatte, jedoch nicht mit dieser Frage, wodurch ich im ersten Moment nicht weiß, was ich ihm darauf antworten soll. „Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht…vielleicht hing es damit zusammen, dass wir als Kinder so oft gestritten haben oder so oft anderer Meinung waren, dass ich vermutete, dass du mich nicht besonders magst.“ – „Hast du mich denn auch nur ein klein wenig vermisst, während du weg warst?“ – „Ich habe euch alle vermisst Tai. Jeden einzelnen, das kannst du mir glauben. Auch dich mit all unseren Zankereien habe ich vermisst. Immerhin wäre ich sonst nicht zurück nach Japan gekommen.“ antworte ich ihm aufrichtig und suche dabei den Blickkontakt, damit ich ihm zeigen kann, dass es sich dabei nicht um eine x-beliebige Aussage handelt, sondern dass ich das Gesagte zu 100% ernst meine.

„Okay – bereit für deine letzte Frage Tachikawa?“

„Hmmm, nur mehr eine ist also übrig…heute Nachmittag in meinem Zimmer, wolltest du mich da küssen?“

Taichi legt während meiner Frage seine Hand liebevoll an meine Wange, während ich mich unbewusst an diese schmiege und ihm tief in seine Augen sehe. „Ja und ich möchte noch immer nichts lieber als das…“ haucht er leise, während er mir immer näherkommt, bis sich unsere Lippen unter dem Sternenhimmel, hier auf seiner Jacke im feuchten Gras zu einem zaghaften, vorsichtigen Kuss treffen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hallostern2014
2019-05-17T21:13:07+00:00 17.05.2019 23:13
Huhu.

Ein wunderschönes Kapitel hat du gezaubert.

Ich kann Mimi verstehe, dass sie enttäuscht ist. Aber sie sollte mit Sora reden wieso, weshalb und warum sie nichts gesagt hat. Nur so kann sie Abschließen..
Trotzdem gebe ich Mimi recht der Ex ist normalerweise Tapu. Aber auch Tai hat recht Liebe hat seine eigene Regel. Das Date war ja mal Klasse. Kari tut mir Wahnsinnig leid. Ich kann sie verstehen und bis jetzt ist T.K. wirklich ein Arsch. Dennoch Frage ich mich was der Grund für ihn.

Zum Glück hat Tai nicht aufgegeben und stand ihr zur Seite. Die Idee mit den Fragen stellen war Genial. Und Tai's Fragen zeigen mir, dass er wohl damals mehr von Mimi wollte, aber seinen besten Freund nicht im Weg stehen wollte. Jetzt braucht er aber kein Rücksicht nehmen und die Chance nutzt er mit dem Kuss auch.

Bin jetzt gespannt gespannt wie es weiter geht. Ich freue mich sehr aufs nächste Kapitel.

Gsnz liebe Grüße und ein schönes Wochenende.


Antwort von:  Schmetterling1
18.05.2019 15:35
Hallo erstmal :-)

Im nächsten Kapitel wird es wohl noch zu keiner Aussprache zwischen Mimi und Sora kommen - aber so viel sei verraten: es wird etwas passieren, dass die Ansicht bzw. die Enttäuschung von Mimi ändern wird, wodurch sie bereit ist einen Schritt auf Sora zuzugehen.

Das mit dem Kuss kam mir dann spontan am Ende und ich fands an der Stelle einfach süß und passend. Bis sich die beiden aber ganz eingestehen was sie füreinander empfinden und bis die beiden wirklich sagen "ja, lass uns unseren Weg gemeinsam gehen" wird es noch etwas dauern ;)

Liebe Grüße
Von:  Ruby_Photography
2019-05-11T21:29:08+00:00 11.05.2019 23:29
Hallöchen :3

Also erstmal: aaaaaaw omg ich wäre fast geschmolzen <3 so ein schönes Kapitel <3

Ich liebe deinen Schreibstil so sehr, hör niemals damit auf <3 ganz viel liebe für dich <3

Liebe Grüße, Ruby~
Antwort von:  Schmetterling1
12.05.2019 10:10
Danke für deine lieben Worte und freut mich, dass dir das Kapitel gefallen hat 😊


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