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Chasing Fire

Nami x Ace
von

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Eins

Space Talk
 

Mr. Crocodile war besiegt.

Das Land war frei.

Das Fest, welches König Kobra Ruffy zu Ehren gab war unübertroffen, Sake, Bier und Köstlichkeiten so weit das Auge reichte. Doch Nami war an einem ganz anderen Leckerbissen interessiert…

Schon seitdem sie Ruffys Bruder Ace das allererste Mal getroffen hatten war die junge Frau hin und weg von ihm. Einige Tage zuvor, in der Wüste Yuba als die Strohhüte ein Lager vor den Toren der Stadt aufgeschlagen hatten, sahen sie sich zum ersten Mal bewusst in die Augen. Im Nachhinein, erinnerte sich Nami, war dies der Moment, in dem er sich in ihr Herz geschlichen hatte.

Es war still geworden in jener Nacht, die Ruhe vor dem Sturm. Alle Mitglieder der Strohhutbande waren bereits ins Land der Träume entglitten – lediglich Nami bereiteten die bevorstehenden Ereignisse ein Unbehagen, welches sie vom Schlafen abhielt. Zusätzlich trug die Kälte, welche sich nachts in der Wüste niederließ, nicht gerade fördernd zu einem erholsamen Schlaf bei. So entschied sich die Navigatorin, sich in ihrer Decke eingehüllt an den Überresten des Lagerfeuers zu wärmen. Lediglich einige beinahe vollständig abgebrannte Holzscheite glühten noch und hin und wieder knackte das Brandgut, um tausende von funken in den kühlen Nachthimmel zu schicken.

Nami nahm neben der durch einige, wenige Steine umringten Feuerstelle Platz und hüllte sich noch tiefer in ihre Decke ein. Sie fror immer noch und erst jetzt bemerkte sie, dass all ihre Freunde näher zum Feuer gerückt waren, vermutlich eben aus demselben Grund wie Nami. Sie zog die Beine an ihren Körper um umschlang diesen mit ihren Armen, um die Stirn an ihrem Kinn abzustützen. In diesem Moment bemerkte sie, dass sich jemand neben ihr niederließ.

„Kalt?“

Sie blickte ihn mit verschlafenen Augen an.

Er strahlte stets so eine Freude aus, auch jetzt, in der Umarmung der kühlen Dunkelheit, glänzten seine Augen und ein Lächeln zierte sein Gesicht. Da traf es Nami – unvorbereitet und unerwartet.

„Uh-hu.“, war ihre kurze Antwort, da ihre Kehle sich plötzlich trocken anfühlte.

„Dann schlafe ich neben dir.“

Mit diesen Worten legte sich Ace neben sie – ohne noch etwas Weiteres zu sagen.

Verunsichert blieb Nami noch einige Sekunden sitzen, wagte kaum eine Bewegung. Als wäre plötzlich ein zweites Lagerfeuer errichtet worden, drang eine Wärme von Aces Richtung zu Nami. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie den schlafenden Mann, der sein Gesicht mit seinem Hut verdeckt hatte. Sein Körper schien zu lodern, er selbst jedoch schlief ruhig, das konnte Nami an seiner gleichmäßigen, flachen Atmung erkennen.
 

Dies war die Nacht, in der Nami den Bruder ihres Kapitäns mit anderen Augen sah und sich auch andere Details bemerkbar machten – unter anderem die ständigen Blicke, die sich die beiden schüchtern zuwarfen.

Doch heute sollte es nicht nur bei schüchternen Blicken bleiben, das nahm sich die junge Frau fest vor. Mutig durch die Unmengen an Alkohol, der ihren Körper von innen wärmte wie es Ace in jener Nacht tat.

Ace saß auf der anderen Seite des Tisches, als sie zu ihm herübersah war dieser gerade mit Lysop und Chopper ins Gespräch vertieft. Sein Hut baumelte an einer Schnur um seinen Hals an seinem Rücken herab. Seine langen, schwarzen Haare hingen ihm verrucht ins Gesicht und Nami wollte unbedingt wissen wie es sich wohl anfühlen würde, ihm diese kleine, freche Strähne aus dem Gesicht zu streichen.

In ihren Tagträumen vertieft bemerkte Nami erst zu spät, dass sie von einem Paar strahlenden Augen beobachtet wurde. Erst, als Ace ihren Blick durch ein Zwinkern auffangen konnte, wurde Nami aufmerksam und errötete. Sie hatte ihn so auffällig angestarrt und dabei gar nicht mitbekommen, dass er ihren Blick schon längst erwiderte. Als Nami sich wieder ihrer Sitznachbarin Vivi widmen wollte, stand Ace plötzlich auf und mit einer Kopfbewegung bedeutete er ihr, dasselbe zu tun und ihm zu folgen.
 

Als er sie hinter der nächsten Häuserecke an der Hand nahm, dachte Nami einen Vulkanausbruch in ihrem Magen verspürt zu haben. Er lächelte ihr fröhlich zu und sagte: „Komm mit, ich zeig‘ dir etwas!“

Noch ehe Nami etwas erwidern konnte – die Aufregung schnürte ihr die Kehle zu – wurde sie von Ace an der Hand mitgezogen. Er stoppte an einem der vielen Häuser und schlüpfte mit Nami an der Hand von der Hauptstraße in eine kleine Seitengasse, welche in einer Sackgasse endete. Nami befürchtete schon das Schlimmste – Ace sah nicht aus wie der ungehobelte, unromantische Rüpel, der ein Mädchen einfach in der Seitengasse vernaschte.

Doch dann ließ er Namis Hand los und deutete auf eine Metallleiter, welche aufs Dach des Gebäudes führte. Nami sah ihn zweifelnd an.
 

„Ich fang dich schon auf, wenn du fällst!“

Diese Worte und sein Lächeln genügten, um sie von der Idee zu überzeugen. Sie erklomm die Leiter, Ace hinter ihr, und fand sich auf dem flachen Dach des Hauses wieder, welches viele der anderen Häuser überragte und somit einen märchenhaften Ausblick über die Wüstenstadt bot. Die Lichter des Festes, welche die Straßen erhellten auf der einen Seite, ein verlassener, dunkler Wohnbezirk auf der anderen.

„Alle sind beim großen Fest.“, bemerkte Ace, als konnte er ihre Gedanken lesen. Nami nickte stumm und als sie sich wieder Ace zuwandte, legte dieser seine Hände auf ihre Wangen und küsste sie sanft auf die Lippen.

Nami selbst hatte so ein Gefühl noch nie erlebt. Es war ein sanfter, gefühlvoller Kuss, welcher dazu diente, seine Grenzen auszuloten, als Nami beschloss, dass jegliche Grenzen für Ace heute entfallen sollten.

Nach einer schier unendlich langen Minute ließ Ace von ihren Lippen ab und legte seine Stirn auf ihre, ihre Wangen immer noch mit seinen großen Händen umschließend. Nami legte ihre Hände auf seine, eine Geste, die die beiden auch in Zukunft beibehalten würden, und stupste seine Nase mit der ihren an. Ein tiefes, rasselndes Seufzen verriet ihr, dass Ace versuchte, sich zurückzuhalten. Doch dazu gab es nun keinen Grund mehr. Sein Griff um ihre Wangen wurde fester, seine Muskeln spannten sich an und sein Köper drückte sich fester an ihren.

Der zweite Kuss war deutlich fordernder, er wusste nun, dass Nami es auch wollte. Er ließ ihr Gesicht los und hob Namis Po an. Sie schlang ihre Beine um seinen Körper.

In dieser Nacht verwöhnte er Nami nach allen Regeln der Kunst und als er letztendlich in ihr kam, fühlte es sich für Nami wie ein Feuerwerk an. Lichtblitze tanzten vor ihren verschlossenen Augen und aus zwei Körper schien einer zu werden. Noch nie hatte die junge Frau so ein Gefühl verspürt. Ein Gefühl voller Wärme und Nähe.

Eng aneinander gekuschelt nickte Nami neben Ace ein, während dieser weiter das Treiben am Horizont beobachtete.

Als Nami fröstelte und von ihrem kurzen Schlummer erwachte, saß Ace nicht mehr an ihrer Seite, sondern stand am Rande des Daches und blickte in die Ferne. Nami musste einige Male blinzeln, bevor sie wieder klar sehen konnte. Nichts weiter, als ein dünner, roter Faden über dem Wüstensand kündigte die aufgehende Sonne an.

Sie beobachtete, wie Ace etwas vom Boden des Daches aufhob, einige Sekunden in der Hand behielt und dann mit voller Kraft und im hohen Bogen gen Himmel warf. Zuerst flackerte es rot auf, dann weiß und letztendlich war der Gegenstand in der Ferne verschwunden, hinterließ lediglich einen kurzen Funkenschweif. Es sah aus, als hätte sich eine Sternschnuppe auf diese Seite der Atmosphäre verirrt.

Nami rieb sich die Augen, beobachtete sein Tun erneut, bevor sie aufstand und neben ihn schritt.

„Was tust du da?“, fragte Nami ehrlich interessiert und unterdrückte ihr Bedürfnis, ihn von hinten umarmen zu wollen. Sie wusste noch nicht, wie Ace über ihre Nacht dachte und wollte es vermeiden sich in einer Fehlinterpretation zu verlieren.

Er sah sie liebevoll an und bückte sich dann erneut – dieses Mal konnte Nami sehen was er in den Händen hielt – nach einem Stein. Er hielt ihn wieder einige Sekunden in der geschlossenen Faust und Nami konnte beobachten, wie es in Aces Faust aufleuchtete. Er erhitzte den Stein, bis er glühte, um ihn danach wieder mit voller Wucht Richtung Himmel zu katapultieren.

Beide sahen dem Schauspiel zu – erst rot, dann weiß, dann ein glitzernder Funkenschweif.

„Ich mag den Gedanken, dass jemand diesen Stein für eine Sternschnuppe hält und sich etwas wünscht.“, er lachte leise, „Ist das so kitschig wie es klingt?“

„Auf jeden Fall.“, beide lachten, dann fuhr Nami fort, „Ich würde sie aber nicht Sternschnuppen nennen… Wie wäre es mit Feuerschnuppe?“

„Oder Steinschnuppe?“

Nami lachte, sah ihn dann direkt an, hob einen Stein auf und drückte ihn Ace in die leere Faust.

„Ich möchte mir etwas wünschen.“

Ace sah ihr einen Moment in ihre wundervollen, braunen Augen, dann nickte er und wiederholte den Vorgang. Als die Steinschnuppe bereits verglüht war sahen sich die beiden erneut in die Augen und Nami sprach in Gedanken ihren Wunsch aus.
 

Tiger Teeth
 

Einen Tag nach dem Aufbruch von Alabasta war die Stimmung auf dem Schiff auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Jeder vermisste Vivi. Es war deutlich ruhiger an Bord geworden. Lediglich die Tatsache, dass Ace mit von der Partie war durchbrach die Melancholie, die die Strohhüte umgab. Seine Frohnatur heiterte – wenn auch nur vorübergehend – die Crew ein wenig auf. Er wollte seinen Bruder noch ein Stück weit begleiten, bevor er wieder seinem eigenen Pfad folgte.

Seit dem Abend auf den Dächern von Alabasta hatte Ace keinen Annäherungsversuch mehr gestartet und auch Nami hielt sich zurück. Sie hatte aber auch mit ganz anderen Gefühlen zu kämpfen. Es war schön eine zweite Frau an Bord gehabt zu haben. Vor allem war Vivi zu ihrer besten Freundin geworden – ähnliche Gefühle, die sie bisher nur ihrer Schwester Nojiko gegenüber empfinden konnte. Sie fühlte sich mit einem Mal zurückgelassen. Klar – sie hatte ihre Freunde. Jedoch war die Freundschaft zwischen Mann und Frau eine andere, als die zwischen zwei Frauen.

Nami stützte sich mit den Ellbogen an der Reling der Flying Lamb ab und ließ ihren Blick in die Ferne der See schweifen. Was Vivi wohl gerade tat?

Sie stützte ihren Kopf in ihre rechte Hand und sah hinüber zu ihrem Neuzugang. Nico Robin. Nami war ihr gegenüber misstrauisch. Sie konnte sich nicht dazu durchringen ihr zu vertrauen. Wieso hatten sie die Frau überhaupt mitgenommen? Sie waren Feinde, kämpften vor wenigen Tagen noch an verschiedenen Fronten. Wie naiv war Ruffy eigentlich?
 

„Hey!“

Nami wurde aus ihren Überlegungen gerissen und blickte sich um, als sie Ace auf seinem surfbrettähnlichen Boot erblickte und fragte sich gleichzeitig, ob er denn keine Angst vor dem Ertrinken habe.

„Ganz schön gefährlich für einen Teufelsfruchtbenutzer.“, sie deutete auf den Striker, „Was, wenn ein Sturm aufzieht?“

Ace, dessen Füße er in einen Feuerball verwandelte hat, um die Turbinen seines Bootes in Bewegung zu versetzen, verzog eine Augenbraue und grinste.

„Das ist das sicherste Gefährt auf allen vier Weltmeeren – hier kann mir nichts passieren!“

Nun war Nami diejenige, die eine Braue verzog und deutete mit einem Finger auf den Striker.

„Diese Nussschale? Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass Sie vom großen Fest noch benebelt sind, Mr. Portgas!“

Ace lachte herzhaft. „Na, dann kommen Sie doch herunter, Miss Nami, und ich beweise Ihnen, wie sicher dieses Baby ist!“

Seufzend blickte Nami zur Seite. Sanji war dabei, ihren Neuzugang mit Häppchen und Cocktails zu verwöhnen, Lysopp, Chopper und Ruffy waren mit einem Spiel beschäftigt und Zorro war nicht auszumachen.

Sie widmete sich wieder Ace, der sein Geschwindigkeit dem der Flying Lamb angepasst hatte. Plötzlich drehte sich Nami um und ging davon, sodass Ace schon dachte, sie hatte seinen Vorschlag somit abgetan. Nur einige Momente später kam Nami jedoch wieder und hielt eine Strickleiter in den Händen, welche sie mit geschickten Handbewegungen an der Reling anknüpfte und dann hinabrollen ließ.

„Wehe du verlierst mich!“
 

Als Nami den Striker betrat, schaukelte das kleine Schiff dermaßen, dass Ace sie festhalten musste, um nicht über Bord zu gehen.

„Wie elegant!“

Nami verzog das Gesicht, bemühte sich dann jedoch mehr ihr Gleichgewicht in Griff zu bekommen.

„Stell dich vor mich! Genau!“, Nami tat, wie ihr befohlen und zwängte sich vorsichtig an Ace vorbei. Als sie vor ihm stand, legte er vorsichtig einen Arm um ihre Hüften und als sie ihn über die Schulter ansah, grinste er sie frech an.

„Ich soll dich doch nicht verlieren!“

Wie damals in Alabasta überrollte Nami eine Gänsehaut am gesamten Körper.

„Bereit?“

„Bereiter kann ich hierfür wohl kaum werden!“

„Und los geht’s!“

Als Aces Füße sich in Feuer verwandelten um das kleine Schiff anzutreiben wurde es Nami kurz heiß. Die Kraft, mit welcher der Striker davonsauste, war überwältigend und sie verlor abermals das Gleichgewicht, wurde fest an Aces Körper gepresst, der seinen Griff um ihre Hüften verstärkte. An ein Lagsamerwerden dachte er aber mit keiner Sekunde und Nami kniff vor Angst die Augen fest zusammen.

„ACE!“

Ihre mahnenden Schreie wurden gekonnt vom Kommandanten der zweiten Division überhört, stattdessen beschleunigte Ace den Antrieb auch noch und Nami schlug ihre Hände vors Gesicht.

„Du musst es genießen!“, rief Ace durch das Rauschen der Wellen und den Gegenwind und Nami lugte mit einem Auge durch ihre Finger. Sie spürte Aces festen Griff, der sie vor dem Kentern bewahrte und vorsichtig nahm sie die Hände vom Gesicht. Als sie über ihre Schulter blickte, konnte sie in der Ferne die Flying Lamb erkennen.

„Wow!“, staunte die junge Frau und zu mehr war sie in dem Moment nicht in der Lage.

„Das Ding hat einen ganz schönen Affenzahn drauf, nicht wahr?“

Nami sah wieder vor sich und erblickte eine Kulisse, welche sie für alle Zeiten in ihrem Gedächtnis abspeicherte: Vor ihr befand sich nichts, außer der Bug des Strikers und der weite Ozean. Gewiss war sie schon einige Male an Ruffys Platz auf der Flying Lamb gesessen und hatte davon geträumt, über das Meer zu fliegen. Und doch war es anders – sie war so nahe am Wasser, konnte die Gischt in ihrem Gesicht spüren.

Als Ace bemerkte, wie Nami sich langsam entspannte, lockerte er den Griff um ihre Hüften, damit sie den Eindruck noch unbeschwerter genießen konnte. Die junge Frau bemerkte, wie Ace seinen Kopf an ihre rechte Schulter schmiegte und blickte über eben jene Schulter zurück, als sich ihre Nasen berührten. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrem Hals und ihr Magen zog sich zusammen.

„Es ist wie fliegen!“, flüsterte die junge Frau gerade so laut, dass er sie noch verstehen konnte und sah ihm in seine tiefen, schwarzen Augen, die glücklich aufflackerten.

„Nein.“, widersprach Ace und mit einer schnellen Bewegung, welche Nami zum Japsen brachte, hob er sie auf und setzte sie auf seine Schultern.

„ACE!“, protestierte Nami für eine Sekunde, doch als sich die Anspannung abermals legte und sie die vor Schreck zusammengekniffenen Augen öffnete, konnte sie die Freiheit, die ihren Körper durchströmte, kaum fassen. Sie spürte die Gischt in ihrem Gesicht und diesmal schloss sie die Augen, um den Eindruck voll auf sich wirken zu lassen.

„DAS ist wie fliegen!“
 

Nami konnte nicht leugnen, dass sie sich ernsthafte Sorgen machte, das Schiff verloren zu haben. Jedoch bewies Ace, dass er Ruffys Hirnlosigkeit nicht teilte und navigierte den Striker zielsicher zurück zur Flying Lamb. Nami ergriff die Strickleiter, welcher immer noch an Ort und Stelle auf sie wartete, und drehte sich lächelnd zu Ace um.

„Danke für die nette Spritztour!“

Noch bevor Nami sich auf die Leiter hieven konnte ergriff Ace ihr Handgelenk, wodurch die junge Frau innehielt und ihn ansah.

„Ich möchte dich kennenlernen!“

Er starrte sie an, von seinem sonst so obligatorischen Lächeln war keine Spur zu sehen. Es schien Nami, als würde er durch ihre Augen direkt in ihr Innerstes blicken und so standen die beiden für einige Atemzüge da und sahen sich einfach nur an. Nami vergaß zu Atmen und als ihr Körper nach Luft ächzte und sie tief einatmete, lockerte sich der Griff um ihr Handgelenk und das Lächeln kehrte auf Aces Gesicht zurück.

„Wenn du das auch möchtest, versteht sich!“

Nami überdachte ihre Situation in Windeseile. Sollte sie sich wirklich auf den Bruder ihres Kapitäns einlassen, welcher zu allem Überfluss auch noch einer anderen Piratenbande angehörte? Aces Tage auf diesem Schiff sind so gut wie gezählt – was erhoffte er sich aus einem Kennenlernen?

Doch ehe Nami Aces Vorschlag ablehnen konnte reagierte ihr Körper in Eigenregie. Sie ließ die Strickleiter los, lehnte sich hinab zu dem Schwarzhaarigen und küsste ihn so sanft auf die Lippen, wie er es einige Tage zuvor bei ihr tat.

Nami wusste in diesem Moment nicht, wie sehr diese Entscheidung ihr Leben verändern würde.
 

Here’s To Endings
 

Zwei Tage später brach Ace auf. Er ließ Nami mit gemischten Gefühlen zurück. Einerseits waren die letzten beiden Tage die schönsten seit der Befreiung Kokos von Arlong, andererseits wusste Nami schon vorher, dass ihr gemeinsames Erlebnis bald zu Ende war. Mit einem innerlichen Lächeln musste sie sich eingestehen, dass sie in den vergangenen Nächten äußerst wenig geschlafen hatte. Unter „Kennenlernen“ verstand Ace wohl, sie in jeder freien Minute zu vernaschen und ihr den Himmel auf Erden näher zu bringen. Dagegen hatte Nami nun wirklich nichts einzuwenden, dennoch ging ihr der Abschied des jungen Mannes nicht einfach von der Hand.

Ace bedankte sich bei der Crew für deren Gastfreundlichkeit, wobei er nicht umhinkam, Nami unbemerkt zuzuzwinkern. So gerne hätte sie ihn in den Arm genommen und geküsst, jedoch einigten sich die beiden im Stillen, ihre Liaison geheim zu halten und wie es schien war ihnen dies bisher gelungen.

Als Ace auf seinen Striker stieg und seinen Seesack um die Schulter warf, schien Namis Herz ein kleines bisschen zu brechen und als sein Gefährt eine Feuerbrunst hustete und davonzischte, war die junge Schönheit versucht, ihm hinterher zu rufen sie mitzunehmen. Doch sie wusste wo ihr Platz war. Und er musste den seinen einnehmen.
 

Der erneute Abschied eines weiteren geliebten Menschen führte Nami abermals vor Augen, wie sehr sie unter Vivis Abwesenheit litt. So gerne hätte sie jemandem ihr Herz ausgeschüttet, ihr Leid mit einem weiteren Menschen geteilt.

Tage, Wochen und Monate vergingen und Namis Herz schien allmählich zu heilen – was auch den unzähligen Abenteuern mit ihren Freunden und der allmähligen Annäherung zu Nico Robin geschuldet war. Nami fing an, der neuen im Bunde zu vertrauen, wennschon sie Robin ihr größtes Geheimnis wohl nie anvertrauen würde.
 

Nach den Abenteuern in Skypia dachte Nami deutlich seltener an Ace, obgleich ihr Herz bei jedem Gedanken an ihn einen Sprung machte und zeitgleich zu zersplittern schien. Sie hatte schon lange nichts mehr von ihm gehört – ob es dem Kommandanten der zweiten Division wohl gut ging?
 

Nach den Geschehnissen in Skypia entschied die Crew, sich vorerst eine ruhige Insel zu suchen, auf der sie die Flying Lamb, welche schon deutlich bessere Zeiten gesehen hatte, behelfsmäßig reparieren können. Im Zuge der Reparaturen wurde jedoch deutlich, dass der Besuch einer professionellen Werft unumgänglich war.
 

Die Insel, welche die Strohhüte ansteuerte, war auf der nördlichen Küste unbewohnt. In einer einsamen Bucht war die Flying Lamb vor Spähern der Marine geschützt und so beschlossen sie, um unnötigen Anfeindungen aus dem Weg zu gehen, genau dort vor Anker zu gehen. Natürlich wollte es sich Ruffy – trotz diverser Einwände – nicht nehmen lassen, die Insel ausgiebig zu erforschen – immerhin könnte ihm ja ein Abenteuer entgehen. Jedoch war die Crew so weit, ihn davon zu überzeugen, die Nacht erstmal auf dem Schiff zu verbringen, bevor sie sich auf Erkundungstour begaben.
 

Wie so oft versuchte Nami ihren Herzschmerz mit dem Zeichnen von Karten zu verdrängen, weswegen sie, als ihre Freunde schon längst schliefen, in ihrer Kajüte saß und im Schein einer einzelnen Kerze ihre Seekarten auf Fehler inspizierte. Hinter ihr schlief Nico Robin selig und ließ sich durch Namis Arbeit nicht stören. Nami, welche die ihr vorliegende Karte sowieso schon in- und auswendig kannte, seufzte. Immer wieder drifteten ihre Gedanken ab und als sie abermals an dieses charmante Lächeln dachte, musste sie selbst schmunzeln.

Niemals hätte sie gedacht, sich so sehr in einen anderen Menschen zu verlieben und diese Einsicht schmerzte Nami zusätzlich. Seit ihrem letzten Treffen beschäftigte Nami der Gedanke, worauf sie sich da überhaupt eingelassen hatte. Sie hatten nie die Fronten geklärt – waren sie ein Paar oder suchte Ace einfach jemanden, mit dem er Spaß haben konnte? Sie wusste es nicht und diese Unklarheit brachte Namis Gefühlwelt völlig ins Wanken. Er hatte nie ein Wort über den Verbleib ihrer Beziehung verloren und schon langsam dachte Nami, dass sie sich in etwas hineinsteigerte, was nur auf Zeit existiert hatte.

Sie ermahnte ihre Gedanken wieder ins Hier und Jetzt zurückzukehren.

Direkt vor ihr, über ihrem Schreibtisch, eröffnete das Bullauge ihrer Kajüte den Blick auf das offene Meer, welches den Strohhüten ruhig zu Füßen zu liegen schien. Die See war so unberechenbar und es gab unzählige Facetten – sie musste nur an den Knock-Up Stream denken, welcher sie damals nach Skypia beförderte, um ihrem Magen ein unangenehmes Gefühl in Erinnerung zu rufen. Sie verlor sich weiter in ihre Gedanken, als plötzlich etwas Seltsames den dunklen Himmel erleuchtete.

Zuerst glühte es rot, dann weiß und hinterließ einen glitzernden Funkenschweif.

„Ace!“, wisperte die Navigatorin und sprang aus ihrem Sessel auf, um kurz danach zusammenzuzucken. Vorsichtig lugte sie zu Robin, diese war jedoch in ihrer Decke eingehüllt und gab keinen Ton von sich.

Erleichtert richtete Nami ihren Blick wieder aus dem Bullauge, innerlich verunsichert, sich diesen Hoffnungsschimmer bloß eingebildet zu haben. Sekundenlang passierte nichts – dann erneut!

„Steinschnuppen!“, flüsterte sie so leise, dass nur sie selbst ihre Worte verstand. Kurz glaubte Nami, sich von ihrer Müdigkeit einen Streich spielen zu lassen, dann jedoch ergriff sie ihren Pullover, der hinter ihr über die Lehne ihres Schreibtischsessels geworfen war, und versuchte das Zimmer so leise wie möglich zu verlassen.

Dass Nico Robin schon die ganze Zeit über wach gewesen war, sollte ihr eigenes, kleines Geheimnis bleiben. Sie grinste und setzt sich in ihrem Bett auf, um ebenfalls aus dem Bullauge sehen zu können.

Junge Liebe…
 

Chasing Fire
 

Nami war lautlos wie ein Ninja, als sie das Schiff verließ. Das Schiff lag in der ruhigen Bucht vor Anker, welche von einem gebirgigen Wald gesäumt war. Von dort aus, so konnte Nami erspähen, kamen auch die Steinschnuppe.

Es muss Ace sein, trichterte Namis Herz ihrem Verstand wieder und wieder ein, welcher noch immer nicht glauben wollte, dass er sich nach Monaten des Wartens auf derselben Insel befinden könnte.

Noch eine!

In Gedanken ermahnte sich Nami wie dumm sie gewesen war zwar einen Pullover überzuziehen, jedoch aufgrund ihrer Aufregung vergaß, lediglich in einer kurzen Pyjamahose unterwegs zu sein.

Noch eine!

Nami war fast da. Vor ihr lichtete sich der Wald. Eine Gestalt stand an den Klippen, holte zum Wurf aus und beförderte einen glühenden Stein in den Himmel.

„Ace!“

Nami erkannte ihre zittrige Stimme kaum wieder, hielt weiter auf die Gestalt vor sich zu. Im Mondschein glänzten seine schwarzen Haare beinahe weiß. Er drehte sich um und lächelte.

„Na endlich! Mir fällt schon der Arm a-…“

Nami unterbracht seinen Satz, indem sie auf ihn zulief und seine Lippen mit einem Kuss verschloss. Er schlang seine Arme um ihren zarten Körper und drückte sie fest an sich, wirbelte sie um 180 Grad in der Luft und unterbrach dann den leidenschaftlichen Kuss.

„Ich denke mal, du hast mich vermisst?“, schloss der junge Mann anhand ihrer Reaktion, Nami jedoch vergrub ihren Kopf in seinem Kragen.

Am liebsten hätte sie das Thema, welches sie schon seit so langer Zeit beschäftigt, jetzt sofort angesprochen, um reinen Tisch zu machen. Vorsichtig wand sich Nami aus der Umarmung und sah ihm in die Augen.

Er legte eine Hand auf ihre Wange und streichelte zärtlich mit dem Daumen über ihren Mund.

„ICH habe DICH jedenfalls vermisst. Ich hatte viel zu tun, es tut mir leid, dass ich nicht früher gekommen bin.“, flüsterte Ace, als ob sie jemand hätte hören können, „Verzeihst du mir?“

Er stellte die Frage mit einem unschuldigen Lächeln und am liebsten hätte Nami laut Ja geschrien, doch sie besann sich und sagte in ironischem Ton: „Mal sehen. Wie willst du mich denn besänftigen?“
 

Ace biss sich auf die Unterlippe und grinste dabei teuflisch, was Nami einen Schauer über den Rücken jagte. Sie legte ihre Hand auf seine, welche vorerst noch auf der Wange ruhte, dann jedoch an ihrem Hals entlang strich, was Nami ein wohliges Seufzen entlockte. Ace näherte sich ihren Lippen und streichelte sie sanft mit seinen eigenen, ohne Nami zu küssen.

Ihr Körper schien ihr nicht mehr zu gehorchen. Das Atmen schien ihr als hätte sie es verlernt, ihre Brüste wölbten sich ihm entgegen. Namis Becken drückte gegen das seine, wodurch sie seine Erektion spürte. In seinen Händen kam sich Nami so klein vor, als wäre sie ein Instrument, welches er zu spielen wusste.

„Ich glaube ich finde da eine Lösung.“

Nami spürte, wie ihre Beine weich wurden. Welch Macht er über sie hatte – sie erschauderte innerlich. Ehe sie noch einen Gedanken zu Ende bringen konnte glitt Ace mit seiner Hand unter ihren Pullover. Geschickt öffneten seine Finger den BH unter dem Kleidungsstück und mit seinen langen, warmen Fingern griff er nach ihrem Busen, massierte ihn sanft.

„Wir haben einiges nachzuholen. Ich hoffe du hast dir diese Nacht nichts anderes vorgenommen!“, wisperte er ihr direkt ins Ohr, was sie erschaudern lässt. Kurz kamen Nami die Karten in ihrem Zimmer in den Sinn. Naja, dachte sie, weitaus Besseres bestimmt nicht.

Vorsichtig knabberte Ace an Namis Ohr während diese vergebens versuchte, Macht über ihren Körper zurückzuerlangen doch als dies erneut nicht zu gelingen vermochte, kapitulierte sie innerlich.

„Ich konnte immer nur an dich denken.“, raunte Ace weiter in Namis Ohr, was wie Musik für sie klang. Sie wollte seine Worte erwidern, doch aus ihrem Mund kam nur ein genüssliches Stöhnen.

„Ich kann nicht ohne dich leben.“

Nami wand sich unter seinem Griff, wollte mehr, wollte ihn – und zwar jetzt und in ihr.

„Willst du mich denn nicht langsam ficken?“

Als ob Ace auf dieses Stichwort gewartet hätte zog er sein Shirt über seinen Kopf und hob Nami vorsichtig an den Oberschenkeln auf.

„Das wird eine lange Nacht für dich, Süße.“
 

Ace lehnte gegen einen Baum, zwischen seinen Beinen lag Nami, mit den Rücken an seinen Oberkörper gekuschelt. Sie beobachteten die aufgehende Sonne am Horizont. Es war schon seit längerem still zwischen den beiden, Worte bedarf es keiner. Während Namis Augen schwerer wurden bemerkte sie, dass sie in Aces Nähe niemals fror und Nami rechnete jeden Augenblick damit einzuschlafen.

Namis Körper war am Ende. So viel Sex hatte sie… Nun ja… Eigentlich konnte sich Nami nicht entsinnen, so viel Sex in nur einer Nacht gehabt zu haben und mit einem Lächeln auf den Lippen erinnerte sie sich an die unglaublich intensiven Dinge, die er mit ihr angestellt hatte. Sie wusste, dass sie es noch ein letztes Mal haben konnte, wenn sie nur danach fragte, aber sie war einfach viel zu erschöpft um eine neue Runde zu starten.

Nami seufzte wohlig, ermahnte sich dann aber, bald wieder zum Schiff zurückzukehren, bevor Robin noch von ihrer Abwesenheit Wind bekam.

„Wir sollten schön langsam zum Schiff zurückkehren.“, sprach sie ihren Gedanken auch sogleich aus.

Ace küsste sie in den Nacken, „Ich kann nicht mitkommen.“

Nun war Nami hellwach und drehte sich zu dem Mann um, sah ihn voll Unverständnis an.

„Aber ich dachte… Ruffy würde sich auch freuen, dich zu sehen!“

„Ich muss meine Reise fortsetzen, Nami. Das verstehst du doch, oder?“

„Aber es wäre doch nur für ein paar Tage!“, Nami löste sich sachte aus seiner Umklammerung und stand auf.

„Nami… Ich habe in Ziel vor Augen.“

„Ja ich weiß, kann das denn nicht zwei Tage warten?“

Die junge Frau war nun offensichtlich in Rage, versuchte jedoch, weitgehend diplomatisch zu bleiben. Auch Ace hievte sich auf seine Beine und klopfte sich den Staub von der Hose.

„Soll das nun immer so weitergehen, Ace?“, fragte Nami, jedoch war ihre Stimme nur noch ein Flüstern, „Werden wir uns in Zukunft immer nur alle paar Monate für eine Nacht sehen? Sieht es denn so aus?“

Nami ließ den Kopf hängen, starrte aufs Gras, das sich in der Morgenröte seltsam verfärbte.

„Würdest du deine Crew denn für mich verlassen?“

Nami blickte auf und sah ihm in die Augen. Wieso hatten sie nicht schon vorher über dieses Thema nachgedacht?

„Aber darum geht es doch nicht…“

„Genau darum geht es, Nami! Vergiss nicht, dass wir zwei Piratenbanden angehören, die sich für dasselbe Ziel verpflichtet haben: Unsere Captains zu den Königen der Piraten zu machen!“

Nami gefiel die Form, die dieses Gespräch annahm überhaupt nicht.

„Was soll das heißen?“, fragte sie enttäuscht und gereizt.

„Hast du denn nie drüber nachgedacht, was das für uns bedeutet?“

In ihrem Hals wuchs ein Kloß heran, wieso sagte er denn vor einigen Stunden, dass er ohne sie nicht leben konnte, wenn er nun solche Töne spuckte? Gleichzeitig war Nami sauer auf sich selbst. Es stimmte, was er ihr vorwarf. Tatsächlich hatte sie sich keine ernstzunehmenden Gedanken über ihre gemeinsame – oder eben geschiedene – Zukunft gemacht. Zwar hatte sie darüber nachgedacht, konkretisiert hatte sie aber ihre Überlegungen nie. Vermutlich wollte sie nicht zu Ende denken was so offensichtlich unvereinbar war.

„Nami… Ich will Whitebeard zum König der Piraten verhelfen. Du stehst an der Seite eines potentiellen Gegners.“

„Und? Willst du gegen Ruffy kämpfen, wenn es soweit ist? Würdest du das übers Herz bringen?“

Ace schüttelte lächelnd den Kopf, was Nami wahnsinnig machte. Worauf wollte er hinaus?

„Das meine ich doch gar nicht. Wie hoch ist den die tatsächliche Wahrscheinlichkeit, dass es zwischen den beiden zum Kampf kommt… Aber egal – ich wollte dir nur verdeutlichen, dass sich jeder von uns beiden einem Kapitän versprochen hat. Das verkompliziert die Sache zwischen uns natürlich.“

„Wieso kämpfst du denn nicht an Ruffys Seite?“

Nami klang trotzig wie ein kleines Kind, dessen war sie sich bewusst.

„Weil ich mich für Whitebeard entschieden habe.“

„Aber Ruffy ist dein Bruder!“

„Und Whitebeard ist mein Vater!“

Aces Lächeln war nach dem letzten Satz verschwunden und seine Stimme klang rau und erregt. So hatte Nami Ace noch nie erlebt. Er schnaubte kurz und schloss für eine Sekunde die Augen, um die Fassung wiederzuerlangen.

„Es ist… kompliziert.“

Nami drehte ihm den Rücken zu und sah nun die halbkreisförmige Sonne, welche sich langsam den Weg über den Horizont erkämpfte. Sie war fuchsteufelswild und nichts, was er sagte, könnte ihre Laune verbessern.

„Sieh doch, Nami…“, er trat auf sie zu und stand nun direkt hinter ihr, „Ich habe ein Ziel, sowie du. Ich muss Blackbeard finden und ihn für etwas bestrafen, was er unserer Familie angetan hat. Danach werde ich Whitebeard weiter treu zur Seite stehen. Daran führt kein Weg vorbei.“

Nami ballte die Fäuste. Sie war wütend auf sich, wütend auf ihn, wütend darauf, ihn getroffen und sich verliebt zu haben.

„Aber weißt du, woran auch kein Weg vorbeiführt?“

Nami antwortete nicht. Sie war zu enttäuscht über den Verlauf des Gesprächs – wo die Nacht doch so perfekt war.

„An dir, Nami. Egal wie mein Leben verlaufen wird – ich weiß, dass ich an dir nicht vorbeikomme.“

Die Verspannungen der jungen Frau lösten sich, ihre geballte Faust wurde locker, ihr Gesicht entspannte.

Ace bemerkte ihre Reaktion und schlang seine Arme von hinten um ihre Hüften, drückte sie fest an sich.

„Ich denke ich liebe dich.“
 

Arms Open
 

Liebe Nami!

Verdammt, bin ich schlecht im Briefeschreiben. Ich hoffe du kannst mein Gekritzel lesen!

Ich bin gerade auf Caranory Island angekommen und hier ein paar Geschäfte erledigt. Ich habe euer neues Schiff in der Zeitung gesehen, ein wahres Meisterwerk. Nicht so sicher wie mein Striker aber mit einer Navigatorin wie dir mache ich mir keine Sorgen um meinen kleinen Bruder.

Ihr habt also Enies Lobby verlassen. Leider trennt uns eine monatelange Reise, es wird also noch dauern, bis wir uns das nächste Mal sehen.

Ich weiß, ich bin kein Poet und es fällt mir schwer auszudrücken was ich dir gegenüber empfinde. Aber ich denke ständig an dich, ich bin wie so ein kleiner, nerviger, verliebter Schuljunge. Irgendjemand sollte mir endlich dieses Grinsen aus der Fresse schlagen, ich bin sicher unausstehlich – Gott sei Dank reise ich alleine!

In Liebe, Ace
 

Lieber Ace!

Die Tage vergehen wie im Flug und doch vergeht die Zeit mit dir viel schneller!

Unser neues Schiff ist wahrlich eine Augenweide, wobei mir die Gesellschaft auf deinem Striker hie und da lieber wäre.

Wir habe nun einen Zimmermann in unserer Crew – Franky. Ach Ace, es gäbe ja so viel zu erzählen.

Es stimmt, dass wir sehr weit voneinander getrennt sind und mir bricht das Herz bei dem Gedanken, dass ein weiterer Tag vergeht, an dem wir uns nicht sehen. Leider müssen wir uns an diesen Zustand gewöhnen.

Ich kenne dich eigentlich nur mit diesem unausstehlichen Grinsen im Gesicht – außerdem wäre es schade um deine hübsche Fresse!

In Liebe, Nami
 

Liebe Nami!

Heute musste ich an die Nacht mit dir im Ausguck der Flying Lamb denken… Diese schwarze Unterwäsche die du – zugegebener Maßen nicht sehr lange – getragen hast. Ich kann es kaum glauben, dass eine Frau wie du…
 

Lieber Ace!

Der heutige Tag ist eine richtige Katastrophe, es regnet den ganzen Tag und Ruffy ist dabei, durchzudrehen…
 

Liebe Nami!

Heute hatte ich einen lustigen Traum. Wir beide waren mit Whitebeard auf einem Jahrmarkt und haben zusammen Zuckerwatte gegessen, als…
 

Lieber Ace!

Rate mal, wen wir heute getroffen haben? Ach, was solls – du würdest es ja doch nicht erraten… Es war…
 

Lieber Nami!

Ich habe heute eine Schar von Steinschnuppen in den Himmel geschickt und habe sie so unglaublich fest geworfen – ich hoffe, dass einige bei dir angekommen sind und du dir etwas wünschen konntest…
 

Ace!

Ich kann das alles einfach nicht mehr. Jede Sekunde ohne dich zerreißt mich innerlich! Wir sollten das alles beenden, bevor wir…
 

Lieber Ace!

Die letzte Nachricht tut mir unendlich leid, ich hatte zu viel Wein und war deprimiert. Bitte verzeih mir, ich bereue diese Worte zutiefst!
 

Nami!

Wo seid ihr? Ich komme zu euch! Warte auf dem Schiff auf mich.
 

Nami hielt Aces letzten Brief in ihren zittrigen Händen. Keine Begrüßungsfloskel, keine Verabschiedung. Nur diese wenigen Worte. Sie atmete tief durch und verfluchte den Wein, der sie zu ihrem vorletzten Brief verleitete. Zwar hatte Nami zwei Tage nach ihrem Gefühlsausbruch ihre Entschuldigung geschickt, Aces letzter Brief kam aber zwei Wochen nach ihrem letzten. Er hatte also nicht nur den Brief, wo sie ihre Trennung erklärte, sondern auch jenen, in dem sie sich für ihr Verhalten entschuldigte und trotzdem war seine Antwort kurz und mehr als reserviert. Ob er sehr böse war?

Sofort antwortete sie mit einem weiteren Schreiben, dass er sich keine Gedanken zu machen brauchte, wies erneut auf den übermäßigen Alkoholgenuss hin, entschied sich dann aber doch ihn wissen zu lassen, dass sie in einigen Tagen auf einer Insel nicht weit vom Sabaody Archipel anlegen würden und die entsprechenden Koordinaten.

Sie schickte den Brief mit einer Möwe davon schwor sich, Alkohol in Zeiten der Einsamkeit wohl sein zu lassen. Sie war zwar eine sattelfeste Trinkerin, jedoch wusste sie vorher nie, wie sich ihre Stimmung im Rausch entwickelte – dieses Mal war es eher ungünstig ausgegangen.
 

Sie sah der Möwe noch lange nach, selbst, als sie nur noch ein schwarzer Punkt in der Ferne war, und schlug sich innerlich K.O. für diesen dummen Brief.
 

Sie standen beide an Deck der Sunny, als Ace plötzlich vorausging und vor dem Löwenkopf Halt machte. Er drehte sich zu ihr und ging plötzlich in Flammen auf. Es war etwas so Beeindruckendes, wie es Nami noch nie gesehen hatte. Die Flammen reichten beinahe bis zu ihr und als Nami die Hand ausstreckte, bemerkte sie, dass das Feuer kalte Flammen schlug. Sie betrachtete das Geschehen vor ihr genauer und auf einmal sah sie, wie Ace sich darin krümmte und wand, als ihr klar wurde, dass er nicht selbst das Feuer war, sondern darin verbrannte.
 

Das Schiff kam früher in der neuen Insel an, als Nami berechnet hatte, was an der günstigen Strömung lag. Vom Zeitpunkt des letzten Briefes dauerte es lediglich zweieinhalb Tage. Es war früh am Morgen als die Strohhüte anlegten und Ruffy konnten natürlich keine zehn Pferde halten, die unbekannte Insel sofort zu erforschen. Da Nami bei Ruffys Erkundungstouren meistens die Schiffsicherung übernahm, fiel es auch dieses Mal nicht auf, dass sie zusammen mit Chopper, Robin, Sanji und Franky zurückblieb.

Nami kam der Tag vor wie eine Ewigkeit. Sie wusste nicht, worauf sie achten oder warten sollte oder wann genau Ace hier auftauchen würde. Sie versuchte, das Wetter zu genießen, sie versuchte es mit Sport, sie versuchte es sogar mit einer neuen Karte. Doch als letzteres gründlichst schief ging beschloss sie, sich die Zeit mit unruhigem Auf- und Abgehen zu vertreiben. Ihr Verhalten, zusätzlich zu ihrer – selbst für Namis Verhältnisse – außerordentlichen Reizbarkeit trugen zumindest dazu bei, dass sie von ihren Mitstreitern weitestgehend gemieden wurde und sie sich somit nur auf sich selbst konzentrieren konnte. Wieder und wieder ging sie in Gedanken das Gespräch durch, welches die mit Ace zu führen hatte und sie wappnete sich somit für jede erdenkliche Lage. Sie legte sich sämtliche Antworten parat und studierte sogar einige Gesichtsausdrücke ein, wobei Nami an diesem Punkt merkte, wie unglaublich lächerlich sie sich damit machte.

Sie warf einen Blick auf die Uhr und innerlich kamen ihr die Tränen – es war kurz nach 15 Uhr. Sie seufzte laut und kontrollierte abermals ihr Spiegelbild. Ein unangenehmer Schweißrand zierte ihre Ärmel – dabei war Nami ganz und gar nicht der Typ, der leicht ins Schwitzen geriet. Zumindest war somit eine Ablenkung gefunden und Nami beanspruchte das Bad ohne zeitliche Begrenzung für sich. Dass sie erst jetzt auf die Idee kam sich bei einem heißen Vollbad zu entspannen zeigte neuerlich, wie verrückt sich die junge Frau machte.

Kaum, dass Nami in die riesige, dampfend heiße Wanne glitt und genüsslich ihre Augen schloss, war die Navigatorin auch schon eingeschlafen.

Erst als eine besorgte Nico Robin vorsichtig an die Tür klopfte und einen Spalt öffnete schreckte Nami in der Wanne auf.

„Was zum…“, verwirrt und über den ‚plötzlichen‘ Einbruch der Nacht überrascht blickte Nami um sich, rutschte dabei fast mit dem Po in der Wanne ab, konnte sich jedoch noch mit den Händen am Wannenrand fangen, bevor sie einen Tauchgang einlegte.

Robin lachte leise über ihre Schreckhaftigkeit.

„Ich wollte nur mal nach dir sehen, du sitzt ja schon eine ganze Zeit hier drin.“

Nami sah sie mit weit aufgerissenen Augen an.

„Verdammt… Wie spät ist es?“, wollte die junge Frau wissen.

„Kurz nach Mitternacht. Ruffy und die anderen sind noch nicht zurück, wahrscheinlich wird es aber nicht mehr lange dauern bis wir erfahren, aus welchem Schlamassel wir sie dieses Mal befreien dürfen.“

Das Gedankenkarussell in Namis Kopf nahm volle Fahrt auf. Was, wenn sie ihn verpasst hatte? Wenn er sie nicht finden konnte und dann einfach weitergefahren war? Sie hörte nicht mehr, was ihre Freundin zu ihr sagte, irgendwas mit Ruffy und den anderen. Doch die Navigatorin konnte sich nicht mehr auf ihre Worte konzentrieren.

„NAMI!“, erst als Robin ihre Stimme erhob wurde angesprochene aufmerksam.

„J-Ja?“

Robin lächelte zuckersüß.

„Jetzt komm endlich aus der Wanne raus! Der arme Ace wartet schon seit Stunden im Ausguck auf dich!“

„Was?“

Robin zwinkerte ihrer Freundin zu.

„Ich habe ihn hochgeschickt. Ihr solltet ungestört sein.“

Ohne dass Nami etwas erwidern hätte können schloss ihre beste Freundin die Tür wieder. Erst dann dämmerte ihr, dass dies kein Traum war. Beinahe war sie gestürzt, als sie aus der Badewanne sprang und sich ein Handtuch um den Körper schlang. In Windeseile trocknete sie sich ab und zog sich an. Vorsichtig verließ sie das Badezimmer und kletterte in den Ausguck – jedoch nicht, ohne sich stets dabei umzusehen, immerhin wollte sie nicht von ihren Freunden ertappt werden.
 

Follow Your Fire
 

Als sie die Luke zum höchsten Raum der Sunny öffnete, war Ace gerade dabei, Zorros Hanteln vor Langeweile über dem Kopf zu balancieren, wobei sie in seinen Händen wie Spielzeuggewichte aussahen. Nami musste zugeben, dass ihr der Gedanke gefielt, ihn hier an Bord zu haben und ihn hin und wieder hier oben vom Training abzuhalten…

Als er sich nach ihr umdrehte erhellte sich sein Gesicht schlagartig und Nami war im ersten Moment erleichtert. Mit schnellen Bewegungen schloss sie die Luke und schritt zügig auf ihn zu, um ihn in die Arme zu fallen.

„Na, du Schlafmütze…“

Sie blickte ihn verwirrt an und er beantwortete ihre stumme Frage: „Robin hat es mir erzählt, als sie mich im Wald lungernd aufgegriffen hat. Ich bin wohl kein sehr begabter Spion.“

Nami beschloss, Robin zu späteren Stunde auf ihr Wissen über das Verhältnis mit Ruffys Bruder anzusprechen, aber vorerst zählte nur, dass er hier bei ihr war.

„Ace, es tut mir…“

„Stopp!“, unterbrach er sie und Nami zog eine Braue hoch, „Ich bin nicht hier, um mit dir darüber zu reden.“

Ace betonte das Wort ‚darüber‘ und spielte damit natürlich aufs Namis Brief an.

„Nicht?“, harkte Nami nach.

„Nein…“

Insgeheim versuchte der Schwarzhaarige seine Mimik zu verbergen, doch der jungen Frau entging nicht, dass seine Gesichtszüge ein kleines wenig wehmütig wurden.

„Ich konnte Blackbeard aufspüren.“

Nami blinzelte verwirrt und brauchte eine Sekunde, um den Zusammenhang herzustellen.

„Blackbeard?“, wiederholte sie wie in Trance und in dem Moment dämmerte es ihr: Der Mann, den Ace suchen und zur Strecke bringen wollte. Aber was hatte das nun mit ihr zu tun? Wieso wollte Ace mit ihr deswegen sprechen? Oder… meinte er etwa…?

„Ich werde ihn umbringen.“

Sie starrte ihn entsetzt an, als sie verstand, worum es ging.

„Sagst du Lebwohl?“

Er lächelte nun etwas bemühter.

„Nein, ich wollte…“

„Natürlich! Du sagst mir Lebwohl!“

Nami löste sich aus der Umarmung und starrte ihn verständnislos an.

„Denkst du etwa, dass du verlieren könntest?“

„Natürlich nicht!“, sagte er, in seiner Stimme schwang jedoch Unsicherheit mit.

„Du bist kein sehr guter Lügner…“

„Ich bin nicht gekommen, um mich zu verabschieden.“

Ace lächelte nun noch breiter und langsam entspannte Nami wieder, als sie bemerkte, dass das Lächeln echt war.

„Ich wollte dich nur wissen lassen…“, er lächelte verlegen und sah zur Seite, „Du hast mich doch damals, als wir von Alabasta aufgebrochen sind, eines Nachts gefragt, was ich mit meinem Leben anfangen wollte, sobald ich mein Ziel Blackbeard zu töten erreicht habe und auch Whitebeard mich nicht mehr braucht.“

„Ja. Du sagtest damals, dass du dich vermutlich mit dem Anbau von Steinobst oder der Viehzucht beschäftigen würdest.“, antwortete Nami mit hochgezogenen Augenbrauen und ironischem Unterton.

„Ja, das habe ich gesagt.“, lachte Ace und sah sie nun wieder direkt an, „Aber ich wüsste da noch etwas Besseres. Es wird dich vielleicht schockieren zu hören, dass dies nicht meine eigentlichen Pläne sind.“

„Und wie!“, pflichtete Nami ihm bei, sichtlich erleichtert nun wieder einen scherzhaften Umgang miteinander zu pflegen.

„Sobald ich Blackbeard den Marsch geblasen habe würde ich… Naja… dich gerne heiraten!“

Es vergingen schier unendliche Sekunden und Nami entschloss, dass alle Badewannen dieser Welt nicht genug wären um das eben Gesagte zu verdauen.

„Was?“

Ihre Fingerspitzen waren mit einem Schlag eiskalt.

„Ich weiß, es ist vielleicht – naja – überstürzt. Aber dein Brief hat mich nachdenken lassen.“

„D-du willst…“

„Wir müssen es keinem sagen! Ich will nur, dass wir verbunden sind, auch, wenn wir so weit voneinander entfernt unsere Abenteuer erleben.“

Nami war aschfahl, das war ihr bewusst. Sie bemühte sich zwar, nicht zu überrumpelt zu wirken aber wie sollte man sich auf so eine Nachricht vorbereiten? Mit den Augen suchte sie den Raum nach einer Antwort ab.
 

„Nami, ich habe es immer bereut am Leben zu sein.“

Aces Aussage zwang sie, ihm wieder direkt in die Augen zu sehen und in ihnen schien ein Feuer zu brennen. Das Lächeln war wieder verschwunden, es war ihm wahrlich ernst.

„Ich habe es stets bereut der Sohn dieses Dämons zu sein und ich hatte nie das Gefühl, dass mein Leben einen Sinn macht. Ich habe danach gesucht, glaube mir. Ich dachte, dass Whitebeard Sieg oder Blackbeards Tod dieser Sinn wären – aber es gibt noch mehr als den Kampf um das One Piece und den um Vergeltung - du bist auch einer der Gründe, warum ich am Leben bin! Ach verdammt, ich höre mich ja an wie ein Mädchen.“

Er fuhr sich mit der Handfläche übers Gesicht, als wolle er diesen Moment von sich abschütteln.

„Ich liebe dich! Und ich möchte, dass du meine Frau wirst – wenn auch nicht offiziell, wenn auch im Geheimen!“

Nami sah ihn immer noch entgeistert an. War das nun wirklich ein Antrag? Was geschah, wenn sie nein sagte?

Ace lächelte erneut, dieses mal etwas trauriger. Draußen konnten die beiden hören, wie sich Sanji und Franky zankten und Nico Robins Lachen.

„Solltest du meine Begeisterung nicht teilen können, würde ich das verstehen.“, antwortete er, als hätte Ace ihre Gedanken gelesen, „Ich wäre dir nicht böse. Ich möchte nur, dass du darüber nachdenkst.“

Er zog sie zu sich und hauchte ihr einen sanften Kuss auf die Lippen. Als er wieder von ihr abließ, meinte er: „Ich hätte dich wohl erst später damit überrumpeln sollen! Immerhin bin ich nicht nur zum Reden hier.“

Den letzten Satz hauchte Ace in Namis Ohr, was eine Welle der Gefühle über sie hereinbrechen ließ. Er spielte so unfair, so berechnend. Er wusste, dass sie ihm nicht widerstehen konnte. Er legte eine Hand auf ihre Wange und sie legte ihre auf die seine. Mit seiner Zunge leckte er über ihre leicht geöffneten Lippen, sodass Nami aufstöhnte. Er beherrschte es, ihr einen Schauer über den Rücken zu jagen und ihren Körper willenlos zu machen.

„Ace…“, seufzte sie und es klang wie Musik in seinen Ohren.

Vorsichtig manövrierte er sie zwei Schritte vorwärts, sodass er sich auf Zorros Hantelbank setzen konnte und bugsierte Nami rittlings auf seinem Schoß. Sie spürte durch seine Hose, dass er bereit war und auch Namis Unterleib schien sich auf die bevorstehende Nacht zu freuen.

Aces Hände fuhren an ihrem Hals und ihrem Schlüsselbein herab, zeichneten die Wölbungen ihrer Brüste nach und glitten danach unter ihr Shirt, um ihre Brustwarzen mit den Daumen zu massieren.

„Ich vermisse dich jede Sekunde!“
 

Als Ace seine Kleidungsstücke suchte, beobachtete Nami ihn grinsend dabei. Er sah wirklich verboten gut aus, als er sich sein Shirt über den Kopf streifte, seine Haare vom Sex zerzaust, in seinen Augen konnte Nami aufkeimende Müdigkeit erkennen.

„Vielleicht solltest du doch eher bei Ackerbau und Viehzucht bleiben.“, bemerkte die Frau und lächelte.

Er warf ihr einen fragenden Blick zu und verzog das Gesicht zu einer Grimasse.

„Ach ja? Und wieso, wenn ich fragen darf?“

Sie deutete mit dem Kopf in seine Richtung und meinte: „Na sieh dich doch an, du siehst fertig aus! Ich glaube, du würdest mich auf Dauer nicht überleben.“

Er ging grinsend auf sie zu, hob sie auf und Nami schlang ihre Beine um seine Hüften.

„Also ich finde, ich bin noch top in Schuss!“

„Ja – noch! Aber wer weiß, wie dich der Kampf gegen Blackbeard zurichtet! Vielleicht kommst du ja mit Krückstock und einem ganz wunden Hintern zurück.“

„Um den wunden Hintern müsstest du dich dann kümmern.“

Nami schlang die Arme um seinen Hals.

„Ließe sich einrichten.“

Nami war in diesem Moment so glücklich wie noch nie. Sie drückte Ace einen festen Kuss auf den Mund, bevor sie im ernsteren Tonfall fragte: „Willst du, dass Ruffy von deinem Vorhaben erfährt?“

Ace schüttelte den Kopf.

„Würde doch nichts ändern – außerdem…“, er ließ Nami wieder auf den Boden sinken, „…habt ihr ja eure eigenen Abenteuer zu bestreiten.“

„Das nächste Abenteuer, das ich erleben werde, ist jenes von diesem Krähennest herunter zu kommen. Ace, wir müssen ein bisschen gefühlvoller beim Sex vorgehen.“, Nami deutete auf ihren Schritt, „Es würde mich wundern, wenn ich morgen noch gehen kann!“

Ace lachte laut.

„Naja, wir haben ja lange genug Zeit zu üben, oder?“

Unangenehme Stille folgte, als die beiden begriffen, dass sie ein unangenehmes Thema verdrängt hatten. Nami lächelte verlegen und blickte zu Boden.

„Ach, vergiss was ich gesagt habe – Nami, ich kann warten! Nimm dir für deine Entscheidung Zeit, immerhin möchte ich nicht, dass du sie später einmal bereust.“

Als sie wieder aufblickte, öffnete Ace bereits die Luke.

„Ich werde jetzt erstmal Blackbeard eine reinballern, dann sehen wir weiter – Step by Step. Abgemacht?“

Nami nickte und Ace kam erneut auf sie zu.

„Liebst du mich?“

Sie sah ihn lächelnd an: „Wie bitte?“

„Du hast mir noch nie gesagt, dass du mich liebst. Ich habe es dir schon zwei Mal gestanden – das finde ich unfair!“, protestierte der Schwarzhaarige im übertrieben beleidigten Tonfall.

„Ich habe es doch in den Briefen geschrieben.“

Er verzog nachdenklich die Stirn.

„Nnnnneeeeiiiinnnn, hast du nicht… ‚In Liebe‘ zählt wohl kaum.

Nami lief puterrot an und stemmte ihre Hände gegen seine starke Brust.

„Nun verschwinde endlich.“, lachte sie, sich um die Antwort drückend.

„Ach komm schon Nami.“, stachelte er wie ein kleines Kind, „Sag es, sag es! Ich will es hören!“

„Vielleicht sag ich es, wenn die Hölle zufriert!“, gab sie ebenso überspielt trotzig zurück.

„Du Teufelsweib!“, lachte Ace, als er schon fast an der Luke angekommen war.

„Sieh zu, dass du bald wiederkommst! Und dass dein Hintern so bleibt, wie er ist – sollte ich dich lieben, dann nur seinetwegen!“

Ace streckte ihr die Zunge entgegen und schlüpfte mit einem vielsagenden Grinsen aus der Luke. Nami beschloss, erst kurz nach seinem Verschwinden in ihre Kajüte zurückzugehen und sah so lange aus dem Fenster, bis Ace mit seinem Striker, mit dem er übers Meer rauschte, nur noch ein kleiner, heller Punkt am Horizont war.
 

Monate später…
 

Während Nami in Wetheria das Feld für die Wetterbälle bestellte, musste sie ein Lächeln unterdrücken. Sie dachte daran, als Ace scherzhaft seine Zukunftspläne mit dem Ackerbau erwähnte und so dachte Nami, dass sie ihm diesbezüglich wohl einen Schritt voraus wäre. Sie nahm sich vor, ihn bei ihrem nächsten Treffen damit aufzuziehen und malte sich in Gedanken seine Reaktion aus.

Die Sonne schien erbarmungslos vom Himmel herab und so beschloss Nami, eine kurze Pause im Schatten der Bäume zu machen, als sie den Ruf einer Möwe vernahm.

Sie setzte sich auf den nächsten Stein, um aus einer Flasche Wasser zu trinken und verfluchte dieses dumme Federvieh, die Weatheria in den seltensten Fällen erreichten, was sie vor allem daran bemerkte, dass keiner ihrer Briefe Ace erreichte.

Sie wischte sich die Schweißperlen von der Stirn und massierte ihren angespannten Nacken.

„Ja, Ace, ich will.“, verkündete sie dramaturgisch und lachte über ihre Albernheit.

„Oh ja, Ace, ich will!“, mimte sie nun mit zuckersüßer, viel zu hoher Stimme, dann erneut in einem viel zu rauen Ton, „Na klar will ich, Ace, du alter Lappen!“

Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und lachte laut, kam sich idiotisch vor und beschloss, diesen Unsinn nun sein zu lassen, bevor sie jemand erblickte und für verrückt erklärte. Doch genau das war sie – verrückt nach dem Kommandanten der zweiten Division der Whitebeard Piratenbande.
 


 

Von seinem Tod erfuhr sie nur Augenblicke später, als eine Möwe die Zeitung brachte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  maron288
2019-03-17T21:06:40+00:00 17.03.2019 22:06
Die Idee Ace und Nami hätten sich mehrfach auf der Grandline heimlich getroffen zu romantischen Stelldicheins ist nicht neu - deine Story dazu allerdings schon und sie bietet dem Leser wirklich viel!
Von dem anfänglichen anzüglichen Grinsen, über die geteilte Sehnsucht nach einem Wiedersehen bis hin zu dem Augenblick der romantischen Verzückung, als Ace sagt, er will Sie heiraten...
Wirklich eine grandiose Mischung der Gefühle, die mit dem schmerzhaften Stich der Gewissheit endet, dass Ace ihre Worte nie mehr vernehmen wird...
In der Tat glaube ich, dass der Tod von Ace, trotz der großen Traurigkeit die er mit sich bringt, auch etwas positives hat - nämlich so viele Menschen in einem Gefühl zu einen und allen zu zeigen, dass es dennoch irgendwie weiter geht, auch wenn es scher fällt...
Ich bin also sehr gespannt, wie es mit Nami weiter geht und bin sicher, du wirst noch mehr schöne Momente für sie kreieren. Deine Story ist sehr klasse und mir persönlich gefällt deine Idde lieber lange OS zu schreiben, als mehrere Kapitel lange Storys wo einem am Ende vielleicht Zeit und Lust fehlt. Geht mir nämlich leider häufig genauso...
Die allerliebsten Grüße,
Maron
Von:  Tashgy
2018-06-30T15:35:33+00:00 30.06.2018 17:35
Moin,
Wow ich bin völlig begeistert von der Story, ist ist super geschrieben und liest toll weg.
Ich kann mit Nami mitfühlen und es bricht an einer Stelle ab, an der sich mir das Herz zusammen zieht.
Vllt schreibst du ja mal weiter, würde mich sehr freuen.

Lg Tashgy
Antwort von:  Namina
01.07.2018 22:42
Hallo Tashgy, ich danke dir für dein liebes Kommi!
Ja, ich habe vor dem Schreiben des OS nochmal die Story über Aces Tod angesehen - ich finde es einfach falsch, dass er im OP Universum stirb aber nun ja..... :-(
Ich werde definitiv weiterschreiben - wie gesagt eben mit einer anderen FF und somit einem anderen Pairing aber es freut mich, wenn dir dieser OS gefallen hat!

LG Namina


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