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Playtime

~ oder wenn Reita den Mund mal wieder zu voll nimmt ~
von

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01.11.2017 - Reitas Morgen danach

Das schummrige Tageslicht, das sich durch die zugezogenen Vorhänge in den Raum mogelte, zeichnete diffuse Schatten auf das große Bett mit den zerwühlten Laken, auf welchem sich eine einsame Gestalt gerade unter der Decke hervor kämpfte. Mit einem Murren richtete sie sich auf und blieb dann minutenlang reglos sitzen. Ihre Gesichtszüge versteckten sich im Halbdunkel und dennoch schien eine gewisse resignierte Traurigkeit von ihr auszugehen, die das plötzliche, lang gezogene Seufzen nur noch zu unterstreichen wusste.

 

 Reita fuhr sich durch seine wild vom Kopf abstehenden Haare und ließ die Hand mit einem dumpfen Laut zurück auf seinen Schoß fallen. Seit über fünf Minuten saß er nun schon wach in einem Bett, das eindeutig nicht seines war, und versuchte, seinen Verstand dazu zu bewegen, endlich begreifen zu wollen, dass der wirklich heiße Traum von letzter Nacht keiner gewesen war.

 

„Ich glaub das einfach nicht“, wisperte er mit noch immer rauer Stimme, aber keineswegs zum ersten Mal innerhalb der letzten Minuten in die Stille des Raumes, den er längst als Aois Schlafzimmer identifiziert hatte und in dem sich außer ihm niemand befand. Ein Umstand, der ihn nicht minder zu verunsichern wusste, wie die Tatsache, dass er nackt im Bett seines Bandkollegen aufgewacht war. Mal ganz davon abgesehen, dass sich sein Hintern gut benutzt anfühlte und an seinem Körper noch die Überreste diverser eingetrockneter Flüssigkeiten hafteten.

„Verdammter Mist.“ Wieder fand seine Hand den Weg in sein Haar, diesmal aber, um unwirsch an den kurzen Strähnen zu ziehen. Wo bitte war ein Filmriss, wenn man einen brauchte? Hätte er den Abend zuvor nur mehr getrunken, dann hätte er nun wenigstens eine Ausrede für das, was sich Stunden zuvor ereignet hatte. Und ganz so, als hätten die Geschehnisse der vergangenen Nacht nur darauf gewartet, dass er sie sich endlich eingestand, tanzten sie als bunte Bilder vor seinem geistigen Auge herum und ließen ihn geschlagen stöhnend das Gesicht in beiden Händen vergraben.

 

Was hatte er sich nur dabei gedacht?

Dämliche Frage. Er hatte gar nicht gedacht. Er hatte nur genommen, was die beiden Männer ihm so freimütig gegeben hatten und keinen einzigen Gedanken an mögliche Konsequenzen verschwendet.

„Gut gemacht, wirklich hervorragend.“ So fühlte sich also die Reue am Morgen danach an, kaum war er Sechsunddreißig Jahre alt, hatte er auch diese Erfahrung machen dürfen. Wunderbar.

 

Kopfschüttelnd richtete er sich auf, schwang die Beine aus dem Bett und ging hinüber zum Fenster, um die Vorhänge aufzuziehen. Draußen war es trüb und grau, eben genau so, wie man sich einen typischen Novembermorgen vorstellte. Allerdings vermutete er, dass es schon eher auf die Mittagsstunde zuging, so hell, wie es trotz der tief hängenden Wolken bereits war.

Mit einem dumpfen Geräusch lehnte er seine Stirn gegen die angenehm kalte Fensterscheibe und spürte beinahe körperlich, wie seine Laune noch ein ganzes Stück tiefer in den Keller sank.

„Und jetzt du Genie?“, fragte er in die Stille des Zimmers, den Blick auf die schwache Reflexion seines Gesichts in der Fensterscheibe gerichtet. „Was soll ich jetzt bitte machen?“

Selbst, wenn diese Nacht für Aoi und Uruha nichts verändert hatte und sie so weitermachen konnten, als hätte es sie nie gegeben, hieß das noch lange nicht, dass er selbst das aushalten konnte. Würde er denn wirklich in der Lage sein, wieder zur Normalität zurückzukehren? Würde er sich Tag ein Tag aus einreden können, sich für die beiden zu freuen, obwohl ihn Neid und Sehnsucht innerlich fast zerrissen? Wie nur sollte er vergessen, was er mit den beiden erlebt hatte? Ihre Küsse und Berührungen, die Nähe, die sie ihn hatten spüren lassen. Wie sollte er in Zukunft nur darauf verzichten können? Er fühlte sich jetzt schon wie ein Süchtiger, der nicht mehr ohne seine tägliche Dosis leben konnte.

 

Er schluckte schwer und wandte sich vom Fenster ab, um in Aois Kleiderschrank nach einer Boxershorts zu fahnden. Er ging davon aus, dass der andere nichts dagegen haben würde, wenn er sich diese auslieh, immerhin war von seinen eigenen Klamotten weit und breit nichts zu sehen. Vor der Schlafzimmertür hielt er noch einmal kurz inne und straffte die Schultern. So lange hatte er seine wahren Gefühle Uruha gegenüber vor allen verbergen können, dann würde er es jetzt auch schaffen, alles, was diese Nacht in ihm aufgewühlt und wieder an die Oberfläche gespült hatte, erneut zu verdrängen. Das musste er, wenn er ihre Freundschaft – oder schlimmer noch die Band – nicht aufs Spiel setzen wollte.

 

Als er am Badezimmer vorbeiging, hörte er das leise Rauschen der Dusche, und verwarf somit die Hoffnung, sich erst einmal frisch machen zu können, bevor er den anderen unter die Augen trat. Seufzend, wie so oft in den letzten Minuten, schlurfte er weiter über den Flur und wollte gerade das Wohnzimmer betreten, als er wie angewurzelt stehen blieb.

 

„Uruha“, formten seine Lippen den Namen seines besten Freundes, ohne jedoch einen Laut nach außen dringen zu lassen. Sein Herz stach, als er ihn dort so friedlich sitzen sah. Er lehnte sich in den Rahmen der Tür, während sich seine Beine anfühlten, als würden sie ihn nicht mehr tragen wollen. Aber trotz seiner trüben Gedanken, trotz der Sorgen und Vorwürfe, die seinen Kopf zum Dröhnen brachten, spürte er, wie sich nach und nach ein kleines Lächeln auf seine Lippen legte, je länger er den anderen beobachtete. Uruha saß auf dem Sofa, die langen Beine angezogen und sein Büchlein gegen sie gelehnt. Gedankenverloren schrieb er Zeile um Zeile, schob sich immer wieder die rutschende Brille mit dem breiten, schwarzen Gestell zurück auf die Nase, während der Kragen seines übergroßen, grauen T-Shirts langsam aber sicher über seine Schulter rutschte. Reita schüttelte den Kopf bei dem Anblick, zuckte dann aber zusammen, als er plötzlich einer Präsenz hinter sich gewahr wurde.

 

„Nicht zu glauben, oder?“ Aois tiefe Stimme schickte ihm eine feine Gänsehaut über den Rücken und der Duft des vertrauten Parfüms, der ihm anhaftete, trug nur dazu bei, dass sich Reita beinahe in seinen Erinnerungen verloren hätte. Wieder schüttelte er den Kopf, um die nun so unerwünschten und unpassenden Gedanken loszuwerden.

 

„Wie?“ Seine Stimme klang noch immer heiser und dünn, ganz anders als man es sonst von ihm gewohnt war, als er sich langsam zu Aoi herumdrehte.

 

„Uruha“, sagte dieser nur halblaut, vermutlich, um seinen Partner noch nicht darauf aufmerksam zu machen, dass sie ihn beobachteten. „Ist doch kaum zu glauben, dass mein süßer Nerd hier der gleiche Mann ist, der uns vor Stunden noch so vollends den Kopf verdreht hat, oder?“ für einen Moment schaute Reita seinem Gegenüber nur stumm ins Gesicht, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder auf Uruha lenkte.

 

„Ja … kaum zu glauben“, erwiderte er lahm und wünschte sich gerade weit, weit weg. Ein Wunsch, der sich noch verstärkte, als sich Aois Hand sanft und dennoch nachdrücklich auf seine Schulter legte.

 

„Uruha hat wirklich recht, du denkst eindeutig zu viel nach.“ In den dunklen Augen lag beinahe so etwas wie nachsichtige Belustigung, als Reita sich dem Älteren wieder zudrehte, was ihn schwer schlucken ließ.

 

„Wohl nicht genug …“ Die vielsagenden Worte schienen für einen langen Moment zwischen ihnen zu schweben, bevor Aoi mit einem leisen Schnauben den Kopf schüttelte, seine Schulter erneut drückte und dann wieder von ihm abließ.

 

„Reita, ich mach dir einen Vorschlag, okay?“ Er nickte, auch wenn er sich wie im falschen Film fühlte. Gut, er hatte nun nicht ernsthaft damit gerechnet, dass er postwendend aus der Wohnung geworfen werden würde, immerhin hatte er gestern nichts getan, was die beiden nicht von ihm gewollt hatten. Dennoch verunsicherte ihn Aois ruhiges, beinahe abgeklärtes Auftreten maßlos. „Du hast zwei Möglichkeiten, wie das hier nun enden kann.“ Reitas Augenbraue wanderte ohne sein bewusstes Zutun ein Stück nach oben und Aoi lächelte ihn breit an, wie als wäre seine Reaktion auf diese Worte genau die gewesen, mit der er gerechnet hatte. „Wenn du jetzt gehst, hat es die Nacht nie gegeben. Wir werden sie nie wieder erwähnen und es wird sich zwischen uns rein gar nichts ändern.“

 

„Aber …“ Er hatte schon gesprochen, noch bevor er überhaupt darüber hätte nachdenken können, was er sagen wollte.

 

„Schsch, lass mich ausreden.“ Reita schloss seinen Mund wieder und nickte abgehakt. „Die zweite Möglichkeit wäre die, dass du zum Frühstücken bleibst …“ Aois Lächeln wurde breiter und nahm beinahe vorfreudige Züge an, als er weitersprach. „Ich bin mir sicher, dass wir dann ein … Arrangement finden werden, dass uns allen zusagen wird.“ Der Zeigefinger des Älteren fuhr sanft über seine Wange und Reita beschlich das Gefühl, er würde ihm immer näher kommen, ihn küssen wollen … Dann aber richtete sich Aoi auf und schüttelte, wie als wäre er von seiner eigenen Reaktion überrascht, den Kopf. „Veränderungen müssen nicht immer schlecht sein, Reita.“

 

„Du klingst wie Morpheus.“ Reita verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte, so dem Gefühl der Nacktheit Einhalt zu gebieten, das sich gerade in ihm ausbreiten wollte.

 

„Der aus Matrix?“

 

„Mhmh.“

 

„Stimmt, soweit hergeholt ist der Vergleich gar nicht. Schließlich biete ich dir gerade auch eine Eintrittskarte in den Kaninchenbau an.“ Aois beharrliches Lächeln wurde zu einem verschmitzten Grinsen, bevor er ihm durch die zerzausten Haare strich. „Überleg es dir. Welche Kapsel soll es sein, Reita? Rot oder blau?“ Mit diesen Worten ging der andere endgültig an ihm vorbei und betrat das Wohnzimmer. Er sah noch, wie Uruha den Kopf hob und wie sich auf die Lippen seines besten Freundes ein verliebtes Lächeln legte, bevor er sich abwendete und mit schnellen Schritten im Bad verschwand.

 

Warme, feuchte Luft schlug ihm entgegen, als er das hell geflieste Bad betrat und obwohl Aoi das kleine Fenster gekippt hatte, blieb ihm gerade fast die Luft weg. Allerdings lag dies eher daran, dass sich der Duft von Duschgel und Parfüm, der Aoi und Uruha immer anhaftete, hier zu einem Potpourri vermischt hatte, welches ihn regelrecht von allen Seiten einzuhüllen vermochte. Einige Sekunden schloss er die Augen, ließ die Eindrücke nur auf sich wirken und schalt sich innerlich einen Idioten.

Warum nur schaffte es heute wirklich jede Kleinigkeit, ihn aus der Fassung zu bringen?

Na, vermutlich deswegen, weil er seine Fassung irgendwo in Aois Bett verloren und nicht wiedergefunden hatte.

 

„Argh!“ Wieder zog er an seinen Haaren, bevor er sich energisch die Shorts von den Hüften streifte, um sich unter die Dusche zu stellen. Mittlerweile regte er sich wirklich selbst auf. Er hasste es, wenn er nicht zu denken aufhören konnte, und würde sich jetzt am liebsten auf seine Maschine schwingen. Der kalte Wind, der an seiner Lederkluft zerren und sich irgendwann durch die Schichten an Kleidung mogeln würde, bis er sich bis auf die Knochen eingefroren fühlte, würde ihm jetzt bestimmt mehr helfen, als sich ständig sinnlose Fragen zu stellen, auf die er sowieso keine Antwort finden konnte. Natürlich könnte er mit Uruha und Aoi reden, ihre Meinung zu dem Ganzen hier erfragen, so wie Aoi es ihm eben vorgeschlagen hatte, aber das wäre viel zu einfach, nicht wahr? Energisch schüttelte er erneut den Kopf, versuchte seine rasenden Gedanken nicht weiter zu beachten, und drehte das Wasser auf. Beinahe hätte er laut aufgeschrien, als ihn sogleich ein eiskalter Schwall mitten ins Gesicht traf und ihn für eine Sekunde regelrecht geschockt zurückließ.

 

„Super, echt super“, murrte er mit klappernden Zähnen, während er so lange an den Reglern herumdrehte, bis er nicht mehr drohte, dem Erfrierungstod zu erliegen. Fix und fertig mit sich und der Welt lehnte er sich gegen die Kabinenwand und schloss die Augen. Er wollte nach Hause, weit weg von hier und am liebsten ohne jegliche Erinnerungen an letzte Nacht. Aber das war ihm nicht vergönnt, wie ihm Aois Worte, die sich unauslöschlich in seine Hirnwindungen eingebrannt hatten, nur zu deutlich klar machten.

 

‚Welche Kapsel soll es sein, Reita? Rot oder blau?‘

 

Rot oder Blau?

Bleiben oder gehen?

Veränderung oder das Altbekannte?

Die Möglichkeit, sich seine sehnlichsten Wünsche zu erfüllen oder die Sicherheit, weder seinen besten Freund noch Aoi zu verlieren?

 

Er fühlte sich wie ein Feigling, als er eine halbe Stunde später frisch geduscht und angezogen die Badtür leise hinter sich schloss und ebenso lautlos über den Flur ging. Einer der beiden war so nett gewesen, ihm seine Klamotten ins Bad zu legen, und er war demjenigen unendlich dankbar, dass er somit nicht noch einmal halb nackt durch Aois Wohnung laufen musste. An der Garderobe schlüpfte er in seine Jacke und die Schuhe und hielt dann erneut inne. Er fühlte sich nicht nur wie ein Feigling, er war eindeutig einer. Aus der Küche hörte er leise Musik und Uruhas Lachen, welches ihm erneut einen Stich ins Herz versetzte. Verflucht, er hatte Angst seinen besten Freund zu verlieren, war ihm das denn zu verdenken? Aoi hatte gemeint, es würde sich nichts an ihrem Verhältnis ändern, würde er nun gehen, und obwohl Reita nicht wusste, wie er selbst das durchstehen sollte, war es eindeutig das Beste für alle Beteiligten. Energisch legte er die Hand auf die Klinke, drückte sie herunter und war kurz davor die Haustür aufzuziehen, da fiel sein Blick auf einen quadratischen, gelben Zettel, der am Türblatt direkt auf Augenhöhe klebte.

 

‚Rei, komm frühstücken‘, stand dort, in Uruhas ordentlicher Handschrift geschrieben, und ein weiteres Mal an diesem Tag hatte Reita das Gefühl, seine Beine würden ihn einfach nicht mehr tragen wollen. Er drückte die Tür wieder ins Schloss und ließ die Klinke los, löste stattdessen den kleinen Zettel, faltete ihn und steckte ihn in seine Hosentasche. Eine ganze Weile rührte er sich nicht vom Fleck, debattierte mit sich, während er seinen Blick fast schon Hilfe suchend auf das helle Holz der Tür gerichtet hatte. Ganz so, als könnte sie ihm die Entscheidung abnehmen. Aber eigentlich, wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er sich längst entschieden. Wann hatte er Uruha jemals einen Wunsch abschlagen können?

 

„Du bist grausam, Ducky. Grausam und berechnend“, murmelte er, aber trotz seiner harschen Worte zupfte ein kleines Lächeln an seinen Mundwinkeln. Uruha kannte ihn viel zu gut und wusste ganz genau, dass er ihm so eine kleine Bitte nie würde abschlagen können. Seufzend hängte er seine Jacke zurück an den Haken, stellte die Schuhe ordentlich darunter und atmete noch einmal tief durch, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte.

 

Im Türrahmen stehend hielt er inne, lehnte sich haltsuchend gegen das Holz und biss sich auf die Innenseite seiner Unterlippe. Und was nun? Was sollte er sagen? Was konnte er tun? Er hatte den Eindruck, sich noch nie in seinem Leben so derart verunsichert gefühlt zu haben, was seinen innerlichen Wunsch, endlich diese Wohnung verlassen zu dürfen, zu einem fast unerträglichen Drang anwachsen ließ. Dennoch öffnete er in einem Anflug plötzlichen Muts den Mund, um auf sich aufmerksam zu machen, aber kein Laut kam ihm über die Lippen. Also schloss er ihn wieder und beobachtete stattdessen für einige lange Momente das friedliche Bild, welches die beiden Männer im Inneren des gemütlichen Raums abgaben. Aoi war gerade aufgestanden, um sich eine weitere Tasse Kaffee einzugießen, während Uruha eine Salzpflaume aus seiner Schüssel mit Reis fischte und sie sich so genüsslich in den Mund schob, als wäre sie eine süße Erdbeere.

 

„Ich werde wirklich nie verstehen können, wie du die Dinger essen kannst.“ Aoi schüttelte sich mit deutlichem Ekel im Gesicht und Reita konnte ihm da nur zustimmen. An Umeboshi schieden sich wahrlich die Geister, wobei Uruha schon seit Jahren vehement behauptete, dass er, Reita, einfach ein Banause sei und nicht wüsste, was gut schmeckte. Komisch nur, dass Aoi ganz offensichtlich seine Meinung teilte. Trotz seines Dilemmas amüsierte ihn die Unterredung der beiden Männer und er schüttelte mit einem seichten Grinsen auf den Lippen den Kopf. Bevor er allerdings weiter über die zahlreichen Macken seines besten Freundes nachdenken konnte, hatte ihn eben jener entdeckt. Mit einem Mal brach Uruha seinen Vortrag über die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile des Verzehrs von Umeboshi ab, mit dem er Aoi sicherlich nicht zum ersten Mal von seinen kulinarischen Vorlieben hatte überzeugen wollen, und bedachte ihn nun mit einem unglaublich niedlichen Lächeln. Und so als hätte dieses nicht schon ausgereicht, sämtliche Gedanken an Flucht aus Reitas Kopf zu tilgen, nahmen ihm der liebevolle Glanz in den schönen Augen und die nicht minder erfreuten Worte endgültig den Wind aus den Segeln.

 

„Guten Morgen Rei. Willst du auch Kaffee?“

 

Er war verloren, ein Ertrinkender inmitten eines Sturms, ohne Aussicht auf Rettung. Aber wenn er schon untergehen musste, dann doch mit einem Lächeln auf dem Gesicht, weil er wusste, dass er diese beiden wundervollen Männer an seiner Seite haben würde, wenn er sie nur ließe.

 

„Kaffee hört sich wunderbar an“, hörte er sich sagen, bevor er sich vom Türrahmen abstieß und in den Tiefen des Kaninchenbaus verschwand.



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