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Indianer Sommer

von

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Federleichte Begrüßung

Am Flughafen angekommen seufzte ich leise. Ich hatte Angst alleine in das fremde Land zu fliegen doch die Neugierde ließ mich einfach nicht anders entscheiden. Niklas hatte mich hergefahren. Zuhause hatte ich mich bereits von Brian und Anne verabschiedet. Es war Tränenreich gewesen und mir war es wirklich schwer gefallen zumal Brian mich angefleht hatte nicht zu gehen. Doch es war meine Vergangenheit und ich musste einfach mehr darüber erfahren. Somit verabschiedete mich auch noch Niklas und dann ging ich.
 

Nach fast 11 Stunden Flug erreichte ich endlich mein Ziel. Zumindest fast. Von Anne hatte ich eine Adresse bekommen zu der mich nun ein Taxi brachte. Es war ein Afroamerikaner. „Warum du wollen in diese Stadt?“ fragte er mich nach einer weile. Ich war heilfroh das ich so gut in Englisch war und ich auch schon mal Ferien in England verbracht hatte. „Ich besuche dort Familie.“ Er grinste breit und nickte. Seine Rastalocken wippten dabei und ich musste lächeln weil es so witzig aussah. Wir mussten noch eine weile fahren. Wir kamen an einem alten Schild an. Wesyhell stand darauf und das Taxi hielt. Ich sah ihn an. „Wir ankommen. Weiter nicht fahren können. Straße zu viel holz.“ stotterte der Mann und betrachtet den Wald um uns herum argwöhnisch. Ich runzelte die Stirn und zahlte. Dann half mir der Mann noch meinen Rucksack auszuladen und winkte zum Abschied ehe er davonfuhr. Und jetzt? Ich zog mein Handy aus der Tasche. In Deutschland hatte ich mir bereits eine Karte für Amerika besorgt sodass ich empfang und Internet hatte. Erleichtert tippte ich die Adresse in GoogleMaps ein und folgte der Route. Ich sollte in den Wald gehen. Skeptisch sah ich auf mein Handy. Es piepte und ich folgte ihm. Meinen Rucksack über den Schultern wanderte ich los. Ich betrat den Wald und spürte eine unsagbare Energie durch mich fließen. Es fühlte sich warm und kräftig an. Es prickelte auf der Haut. Ich war nervöser als ich dachte. Doch der Wald beruhigte mich. Ich war schon immer gerne in der Natur unterwegs und genoss den Duft und die ruhe. Meine Schritte führten mich über Waldboden und vorbei an einem kleinen Fluss. Der Weg ging flach. Nach einer Weile begann er stark anzusteigen. In Deutschland war ich oft Wandern gewesen und somit machte mir der Anstieg nichts aus. Doch was mich erwartete übertraf alles was ich je gesehen hatte. Hinter dem Hügel ging es in ein Tal hinunter. Weite Flächen lagen vor mir. links und Rechts davon lag dichter Wald und dahinter ragte ein Berg hoch. An den Gipfeln von Nebel verhüllt. Es war ein Majestätischer Anblick der sich mir bot. Es war Spätsommer und noch war alles grün. Ich würde im Herbst wieder kommen und diesen Anblick voller bunter Herbstbäume genießen. Weiter hinten sah ich ein kleines Dorf. Es war ungefair noch drei Stunden Fußweg entfernt. Die Häuser, ich hoffte es waren welche da ich nur schwarze kleine Punkte erkennen konnte waren nur eine Handvoll. Ich schloss die Augen und Atmete den Duft des Waldes ein. Ein Vogel flog knapp über meinen Kopf hinweg. Der Wind seiner Flügel streifte mein Gesicht wie eine Begrüßung. Er war wunderschön. Seine Breiten Schwingen waren dunkel und sein Körper hatte wunderschöne Brauntöne die durch die Sonne schimmernd bestrahlt wurden. Er flog eine Schleife und schoss auf mich zu. Wieder flog er haarscharf an mir vorbei. Griff er mich an? Ich wollte seinen kräftigen Schnabel nicht spüren somit marschierte ich schnell Richtung Tal. Ich genoss die Natur und betrachtete die Blumen und die Bäume, die Büsche die so fremd für mich waren und doch etwas so vertrautes ausstrahlten. Plötzlich erfasste mich eine Windböe und eine Melodie erklang. Ich blieb stehen und lauschte. Trommeln erklangen ganz leise und doch spürte ich jeden einzelnen Schlag tief in mir drin. Mein Herz begann zu rasen. Was war das? Eine ruhige, zärtlich Stimme begann leise zu singen. „Hau Kola. Hakamya upo, Mikunksi.“ Die Melodie und der Text wiederholten sich ständig. Plötzlich war der Falke wieder da und schoss an mir vorbei. Es war mir so als würde er wollen das ich schneller ginge. Mutig und verwirrt über die Ereignisse dieses Tages marschierte ich zügig weiter.

Ich öffnete die Wasserflasche und trank einen Schluck. Der Falke landete auf einem Ast direkt neben mir. Er sah mich von oben herab an. Stolz drehte er den Kopf in alle Richtungen um jeglichen Feind auszuschließen. Aber wieso sah er mich nicht als Feind? Solche Tiere waren normalerweise nicht so zutraulich. Vor allem aber nicht so aufdringlich. Ich betrachtete den Vogel. Seine Augen waren schwarze Knöpfe und beobachteten mich aufmerksam. Schnell zog ich meinen Block aus Fach am Rucksack und ging in die Hocke. Mit geübten Händen zeichnete ich den Umriss. Eine weile konnte ich ungestört sitzen dann aber flog der Vogel vor mich auf die Wieso. „Na mein Kleiner.“ flüsterte ich und senkte langsam den Block. Der gezeichnete Vogel in grau sah dem Orginal ziemlich ähnlich. Darauf war ich stolz. Neugierig hüpfte der Vogel vor mich hin. Ich wagte kaum zu Atmen. Er musterte das Blatt Papier und krächzte. Ich lächelte. Der Vogel flatterte und stieg wieder in die Luft. Ich verstand ihn. Es wurde bald dunkel und wir sollten weiter. Ich liebte diese Landschaft jetzt schon. Hier waren die Tiere noch zutraulich. Trotzdem war es mir noch nicht bekannt das Vogel so ein seltsames verhalten an den Tag legten. Ich lief den Pfad entlang und nach der Langen Einsamkeit sah ich endlich in der Ferne ein paar Häuser. Laut GPS war das genau das Dorf wo meine Tante lebte. Eine Windböe fegte über uns. Neugierig lauschte ich doch diesmal war alles still. Hatte ich mir das vorhin nur eingebildet? Das musste es sein. Ich seufzte und da sah ich ihn. Einen Reiter auf einem braunen Pferd. Seine Haare waren schwarz, noch dunkler als meine und Glänzten in der untergehenden Sonne. Seine Haut war braun gebrannt und glänzte ebenfalls. Er ritt ohne Sattel und hielt sich allein in der Mähne des wunderschönen Pferdes. Der Reiter trug kein Oberteil und ich musste auf seinen Muskulösen Oberkörper starren. Der Reiter ritt ungebremst auf mich zu. Ich wollte etwas rufen doch ich kam nicht mehr dazu. Sein Pferd scheute vor mir und stieg. Dabei kippte ich nach hinten um und knallte mit dem Hinterkopf hart auf den Boden. Weißes Licht breitete sich in meinem Sichtfeld aus und ich verlor das Bewusstsein.
 

Ich spürte harte warme Haut an meiner Seite. „Shht…beweg dich nicht.“ hörte ich eine tiefe angenehme Stimme. Ich wollte mich etwas aufrichten doch ein Starker Schmerz fuhr mir durch die Schläfen und ich sank bewusstlos zurück.



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