Verwundert darüber, schnappte sie sich einen Schürhaken vom Kamin und lief nach oben.
„Ist hier jemand? Los zeig dich gefälligst.“
Vorsichtig schaute sie sich in jedem Zimmer um, als plötzlich die Tür zum Kinderzimmer zuknallte. Erschrocken schrie sie auf, lief jedoch in das Zimmer. Innerlich hoffte sie, dass nur das Fenster offen stand und durch den Windzug die Tür zuknallte, jedoch war dieses verschlossen. Auch war niemand zu sehen und nur das Donnern des Gewitters war zu hören. Gerade wollte sie wieder raus gehen, als sie im Spiegel eine Gestalt auf den Flur sah und sich Ruckartig umdrehte. Ihr Herz hämmerte erbarmungslos gegen ihre Brust und sie hatte bereits Probleme richtig Luft zu holen. Schnell rannte sie in den Gang, jedoch war nirgends jemand zu sehen. Sollte sie sich das alles nur eingebildet haben? Kurz schaute sie nach Anton, welcher immer noch auf der Couch lag, mit einer Decke drüber.
Da es schon spät war, beschloss sie ins Bett zu gehen, hoffend das ihre Fantasie ihr nur einen Streich spielte.
Die nächsten Tage waren ohne besondere Vorkommnisse, ganz zur Freude der Halbchinesin. Anton lag noch immer unter der Decke und Marinette langweilte sich nach wie vor.
Sie hätte nicht einmal herausgehen können, da es seit Tagen draußen stürmte. So saß sie auch dieses Mal wieder in ihrem Bett und telefonierte mit Alya. Wenigstens funktionierte das Telefon, so, dass sie wenigstens etwas Kontakt zu andern hatte. Alya freute sich schon, wenn beide zusammen nach New York gingen. Zurzeit jobbt die Brünette in einem Café, um das Geld zusammen zubekommen. Am liebsten hätte Marinette ihrer Freundin von den unheimlichen Vorkommnissen hier erzählt, jedoch wollte sie nicht, das sich Alya Sorgen macht. Daher unterhielten sich beide gerade über die vielen Sehenswürdigkeiten, welche New York zu bieten hatte. Als Marinette jedoch ein Poltern hörte, welches von unten kam, wimmelte sie ihre Freundin schnell ab.
Schnell schnappte sie sich den Schürhaken, welchen sie immer bei sich trug und lief nach unten. Als sie jedoch in das Wohnzimmer ging, lies sie vor Schreck ihre Waffe fallen. Anton saß auf der Couch und die Decke, lag vor ihm am Boden. Vorsichtig tippte sie mit ihrem Finger gegen das Gesicht der Puppe, als hinter ihr das Telefon anfing mit klingeln. Schreiend drehte sie sich um, ging zum Telefon und nahm ab.
„Ha…hallo? Alya bist du das?“
Ein Rauschen war das einzige, was Marinette hörte, als die Verbindung abbrach.
„Okay Mari, ganz ruhig. Du machst dir jetzt einen Tee und gehst ins Zimmer.“
Bevor sie in die Küche ging, legte Mari noch die Decke über Anton, welche ihr immer noch unheimlich erschien.
Erschrocken wachte Marinette auf, als sie ein leises Wimmern hörte. Es klang fast so, als würde ein Kind weinen und ständig nach seiner Mama rufen. Verwundert darüber, ging sie den Flur entlang und blieb bei dem Gemälde der Familie stehen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das dieses Wimmern von hier stammte. Sie ging näher an das Bild heran, schaute sich das Gesicht des Kindes genau an, als plötzlich eine Hand nach ihr griff.