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Für immer beste Freunde

Ich liebe dich wie einen Bruder
von

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„Uzumaki, sag mal…“

„Mmm?“

„Kann es sein, dass Sasuke dir ein Geständnis abgegeben hat?“
 

Scheiße.
 

Warum musste ich mich überhaupt für meine Dummheit entschuldigen?! Warum ist mir überhaupt wichtig, was Sakura über mich denkt?! Sie ist doch eine fremde Person! Gehirn, bitte lass dir was gutes einfallen! Sofort!
 

„Ähm…“, fange ich unentschlossen an. Ein kurzes nervöses Lachen verlässt dabei meine Brust. „Nein! Wie bist du denn darauf überhaupt gekommen? Sowas unsinniges!“
 

Oh man, überhaupt kein guter Anfang! Na klar! Wenn meine dumme Stimme wie ein junges Espenblatt zittert und ich dabei noch so richtig nervös kichere, kann es ja nur schiefgehen! Ich bin wohl der mieseste Schauspieler dieser Welt. Scheiße… jetzt hat sie bestimmt alles gecheckt.
 

„Also doch?“, drückt sie leicht nach. Natürlich hat sie alles mitbekommen… na dann lüg sie nicht weiter an, es macht alles nur noch schlimmer.

„Ja… es war Sasuke, der mir ein Geständnis abgegeben hat“, gebe ich verlegen zu und werde in der nächsten Sekunde herzlich gedrückt. „Oi, Haruno…“

„Ich möchte dir damit helfen.“

„Wieso?“

„Weil du jetzt dringend einen guten Freund brauchst. Sasuke hat dich ja ein wenig verlassen…“

„Aaaa“, murmele ich nachdenklich.

„Und Tatsache tut es mir immer noch leid, dass ich dich damals in der achten Klasse so richtig bloßgestellt habe. Du bist kein schlechter Kerl, Uzumaki. Du verdienst sicher nicht ausgegrenzt zu werden. Trotzdem machte ich da jahrelang mit. Sieh es als vielleicht eine Art Entschuldigung dir gegenüber an. Also, wenn du darüber reden willst, dann nur zu. Keine Angst, ich erzähl‘s niemandem.“

„Ach“, seufze ich. „Ich weiß nichtmal was ich dazu sagen soll… es ist alles so fehl am Platz. Ich wünsche mir, alles wäre wieder beim Alten. Also, bevor diese Liebeserklärung auf mich aus dem heiteren Himmel fiel.“

„Verstehe.“
 

Es ist sehr still geworden. Plötzlich wird mir bewusst, dass ich mein Herz ausschütten möchte. Diese Situation belastet mich richtig hart. Ich hoffe nur, dass es wirklich okay ist, darüber zu reden. Ich hole tief Luft und…
 

„Ich weiß nichtmal selbst, was ich zu ihm fühle. Wenn man so lange befreundet ist, immer zusammen rumhängt und schon gewisse Höhen und Tiefen miteinander überstanden hat, wird die Person einem wirklich nicht egal, und man wünscht eben diesem Menschen alles gute. Wenn es ihm gut geht, dann geht es mir selbst auch gut, und umgekehrt auch, wenn es ihm schlecht geht, dann bin ich ebenfalls down. Kennst du das?“

„Schon…“

„Dann kannst du es sicherlich nachvollziehen. Bei mir ist es jedenfalls so, dass ich wirklich gern das Schlechte aus seinem Leben beseitigen würde. Als er plötzlich ohne Eltern da stand, verspürte ich das so richtig. Ich meine, ich kann bei weitem nicht alles. Trotzdem habe ich versucht, ihn in dieser neuen Lebenssituation zu unterstützen, und zwar so gut, wie es nur geht. Diese traurigen Umstände schweißten uns noch fester zusammen… weiß nicht, wie ich es beschreiben soll… ich konnte ihn schon davor nicht aus meinem Leben wegdenken. Jetzt ist überhaupt keine Option. Einfach nein. Er ist mir super wichtig und Punkt. Für ihn kann ich mich so zusammenreißen, wie für niemanden anderen. Nichtmal für mich selbst würde ich das machen, was ich für Sasuke die letzten Monate gemacht hab. Seitdem seine Eltern starben, habe ich auf ihn quasi aufgepasst. Er hatte es aber bitter nötig. Er war ja komplett von der Realität geschieden, hat nichts gegessen, nichts getrunken, vernachlässigte primitivste Körperpflege, schlief sehr schlecht und so. Er grübelte richtig obsessiv, rastete wegen klitzekleinen Sachen aus und war generell sehr reizbar. Was auch verständlich ist, sein Leben wurde komplett in die Stücke gerissen. Seinetwegen habe ich plötzlich meine Vernunft entdeckt. Er wohnte bei mir und ich habe für uns eingekauft, gekocht, Wäsche gewaschen, geputzt, ihn an seine Termine erinnert, mit ihm sogar Ämterrundgänge, Rechtsberatungen und den restlichen langweiligen Verwaltungsscheiß gemacht… denk nicht, dass ich zu seiner Mutter mutierte. Ich beobachtete ihn ständig, um ungefähr abzuschätzen, inwiefern er sich überhaupt beteiligen kann. Sobald ich der Meinung war, dass er etwas auch ohne mich könnte, sah ich zu, dass er sich daran beteiligt. Er machte anfangs wirklich nicht gern mit. Ihn zu etwas zu motivieren war echt nicht einfach. Aber nach und nach erkannte ich ihn wieder. Er fing sogar an, ab und zu zu lächeln. Diese kleinen Momente machten mich unfassbar glücklich. Ich machte noch andere Sachen für ihn, die jetzt nicht so dramatisch angehaucht waren. Vom ganz kleinen, wie Geld leihen bis hin zu leicht abgefahrenem. Einmal sind wir Bungeejumpen gegangen, weil er es unbedingt wollte. Ich hatte Megaschiss, machte aber trotzdem mit. Oder das andere Mal ist er eine Wette eingegangen, dass er an einem Tag 250 Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen kann. Ich war auch dabei. Sowas würde ich zum Beispiel niemals für mich selbst machen, aber für Sasuke — bitte schön. Es war im Endeffekt dann doch richtig witzig. Die ganze Sache war jetzt nicht einseitig. Ich durfte so viel von ihm abschreiben, dass ich es nicht mehr zählen kann. Er erklärte mir so viel Unterrichtsstoff, dass man ihn vermutlich als meinen privaten Nachhilfelehrer bezeichnen könnte. Er kümmerte sich um mich wenn ich krank wurde, deckte mich bei den Lehrern, wenn ich schwänzte, erinnerte mich daran, die Grundordnung meiner Wohnung einzuhalten und half mir sehr oft dabei, besuchte mit mir regelmäßig Manga-Cons, obwohl er eigentlich Manga aus dem tiefsten Herzen verabscheut… Haruno, sag mal, ist es Liebe?“

„Ich weiß es nicht, aber es hört sich sehr schön an. Ich wusste nicht, dass ihr so eine innige Freundschaft habt.“

„Naja, vielleicht sehe nur ich das so. Ich bin halt ohne Familie aufgewachsen. Dadurch hatte ich keinen Ort, an den ich mich gebunden fühlte, und Sasuke gab mir eins. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Vielleicht deswegen halte ich mich an dieser Freundschaft so dermaßen fest. Denn ohne ihn bin ich wieder da, wo ich anfing. Es ist so ein miserabler Ort und ich will nicht dorthin zurück… wow, klingt das egoistisch!“

„Ist es nicht. Ich denke, jeder will dazugehörigen.“

„Wahrscheinlich hast du recht… bloß was mach ich jetzt? Ich will ihn nicht verlieren. Aber will ich auch keine Pärchen-Beziehung mit ihm… boah ist es widerlich! Haruno, sag mir, was soll ich machen, ha?“

„Weiß ich auch nicht… wenn er dich kontaktiert, ignorier ihn nicht.“

„Haha, Fehlanzeige! Seit dem verhängnisvollen Tag kontaktierte er mich gar nicht. Ich bin derjenige, der ignoriert wird.“

„Dann solltest du vielleicht Abstand von ihm nehmen.“

„Nee, dann sind wir auf jeden Fall erledigt.“

„Hmmm… schwer, ne?“

„Ja…“

„Jedenfalls habt ihr eindeutig ein Interessenkonflikt.“

„Oh man… manchmal denke ich mir, es wäre für uns beide einfacher, wenn ich seine Gefühle erwidern könnte. Ich vermisse ihn so sehr. Er fehlt mir so unglaublich doll!“ Ich seufze und senke den Kopf auf die Tischplatte. „Sasuke… sein Name klingt so schön… Sasuke… Sasuke…“

„Du wirkst so, als ob du Liebeskummer hättest. Ist dir das bewusst?“

„Boah! Warum habe ich absolut keine Ahnung, was ich tun soll?!“, beschwere ich mich jämmerlich ins Nichts. In derselben Sekunde wird Sakura angerufen. Sie geht ran und unterhält sich kurz mit dem anderen Ende.

„Uzumaki, ich muss jetzt los“, verkündet sie schlussendlich.

„Kein Problem“, erwidere ich. Dabei packt sie bereits ihre Sachen zusammen. „Danke dir. Die Unterhaltung hat mir geholfen, obwohl ich immer noch nicht weiß, was ich machen soll. Aber es fühlt sich gut darüber ausgetauscht zu haben.“

„Wie gesagt, wenn du darüber reden möchtest, dann nur zu.“

„Meinst du das jetzt ernst? Ansonsten würde ich dieses Angebot wirklich irgendwann nutzen.“

„Ich meine es ernst, Uzumaki.“

„Okay, dann kommen wir bestimmt darauf zurück.“
 

Sie begibt sich zur Tür. Ich schnappe meine eigene Tasche und tue das gleiche. Sie geht vor. Ich beeile mich. Nur noch das Licht kurz ausmachen und dann…
 

„Warte mal… SASUKE-KUUUN!!!“
 

Sakura rennt weg. Ich habe nur „Sasuke“ verstanden. Ist er jetzt etwa hier? Mein Herz klopft wie verrückt, denn ich könnte ihn tatsächlich wiedersehen. Dummerweise bleibt meine Tasche zwischen dem Türrahmen und der Tür stecken. Ich fluche kurz und reiße mich gewaltsam aus. Irgendwo am Ende des langen Ganges höre ich diese eine Stimme, die mir unglaublich vertraut ist:
 

„Haruno, ich hab jetzt keine Zeit, ich hab einen Termin. Nerv nicht.“
 

Ich beeile mich. Endlich ist das Ende des Ganges erreicht. Da steht er, dieses Arschloch! Er hört mich und dreht sich um. Sein Gesicht drückt nichtmal ein Hauch von Freude aus. Stattdessen scannt er mich flüchtig vom Kopf bis zu den Zehen ab. Sein schätzender Blick mir gegenüber ist komplett gleichgültig. Es scheint, als ob er gerade versucht, mich in eine der Boxen in seinem Kopf zu stecken, damit mein generelles Handeln für ihn in etwa abschätzbar ist. So, als ob wir uns komplett fremd sind. Als ob er mich zum ersten Mal im Leben sieht. Seine Art ist einfach herzzerreißend! Ich möchte gleich auf der Stelle zusammenbrechen. Hat er mich wirklich nur nach drei Monaten aus seinem komplett Leben gestrichen? Das kann doch nicht wahr sein! Das kann es einfach nicht…
 

„Hättest du denn etwas Zeit für mich übrig?“ Meine Stimme klingt auf einmal rau und entschlossen. Das erwartete ich von mir selbst kaum.

„Hn“, haucht er aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  lula-chan
2018-03-02T12:38:57+00:00 02.03.2018 13:38
Ein schönes Kapitel hast du da geschrieben. Es hat mir sehr gefallen.
Reden kann manchmal echt befreiend sein. Sich einfach mal alles von der Seele zu reden. Sakura glaube ich auch, dass sie es nicht weitererzählen wird.
Oho. Die Stimmung ist wirklich eiskalt. Naruto tut mir so leid. Sasuke scheint aber bereit zu reden. Na hoffentlich können die beiden das endlich klären.
Ich bin schon ganz gespannt, wie es weitergeht, und freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Antwort von:  suugakusan
02.03.2018 19:40
Danke! Ich bin froh, dass du so einen schönen Feedback gibst, hilft mir sehr :)

LG
Von:  Onlyknow3
2018-03-01T13:39:58+00:00 01.03.2018 14:39
Es ist Liebe, nur kennt er das nicht. Mir tun hier beide leid. Sasuke weil er denkt Naruto liebt ihn nicht, und Naruto weil der gerade darum kämpfen muss sie sich zu erhalten.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  suugakusan
02.03.2018 19:41
Ja, Leiden halt :D irgendwie verwandelt sich alles, was ich schreibe, in ein Drama. Ich weiß allerdings nicht wieso.

LG
Von:  Scorbion1984
2018-03-01T13:06:05+00:00 01.03.2018 14:06
Werden sie sich jetzt endlich aussprechen!?
Was ist das denn nun was Naruto für ihn empfindet ?

Antwort von:  suugakusan
02.03.2018 19:43
Naruto ist verwirrt und hat keine Ahnung, also mal gucken wie das geht, ne?

LG


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