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Dystopia

von

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Tag 1

Betrübt starrt Rei in ihren Kaffee vor sich. Er ist genauso schrecklich wie jeden Tag, sie vermasselt es immer die richtige Menge Zucker und Milch für sich zu finden.

Hinter ihrer runden Brille fallen ihr beinahe die Augen zu.

“Wach auf, du musst bald zur Arbeit!” ruft ihr kleiner Heimassistent, ein kleiner blauer Affe.

“Jaja, ich weiß.” winkt sie ab und schiebt die Brille auf der Nase hoch. Heute ist ein weiterer Tag im Büro, aber nicht nur irgend eines. Ihre Aufgabe ist es, mit zu überwachen wo sich neue kriminelle Aktivitäten aufzeichnen und dann dort mit ihrem Inspector das Problem lösen.

Rei packt ihre Tasche, checkt im Spiegel noch mal ihr ausgewähltes Outfit und schließt die Tür hinter sich. Es wird ein langer Tag wie jeder werden, das ist klar.

Das große Gebäude erhebt sich zwischen all den anderen Himmelskratzern kaum. Das Licht wird von den Fenstern reflektiert und ragt so weit in die Höhe, dass man das Ende kaum sieht. Mit dem Fahrstuhl geht es hinauf in ihr Stockwerk, mittendrin liegt ihr Büro mit ihrem Team. Wenigstens ist die Cafeteria nicht weit entfernt, genauso wie die Kaffeemaschine im Büro. Sie würde sich nicht Kaffeeabhängig nennen, aber ohne die Dosis Koffein würde sie niemals den Tag überleben.

“Ohh, guten Morgen!” ruft ihr sogleich Shuusei entgegen. Der orangehaarige Wuschelkopf scheint immer die Dinge positiv zu sehen. Nur dass er genauso wie sie ein Enforcer ist und in Sybils Augen ein Krimineller ist oder war. Die Zahlen sagen es und an diese glaubt man.

“Guten Morgen, Kagari. Ich habe dir deine Schokolade mitgebracht.” Rei zückt eine Tafel schwarzer Schokolade aus ihrer Umhängetasche als sie an seinem Tisch vorbeikommt.

“Woha, du bist ja genial! Wo hast du die her?” begeistert reißt er die Hülle von der Schokolade.

“Meine Oma hat mir wieder was geschickt. Sie wohnt außerhalb der Stadt und haben wenig Verständnis für unser System.” erklärt Rei und wirft ihre Tasche neben den Bürostuhl. Begeistert isst Shuusei sein Stück und genießt es sichtlich.

Hinter dem großen Bildschirm den sie einschaltet ragt ihr Yayois entgegen.

“Morgen, hattest du ein schönes Wochenende?” fragt sie höflich. Ihre Augen sind immer so kühl, sodass man meint sie wäre böse auf einen, meint es aber eigentlich nur gut.

“Alles gut, ich habe eigentlich nur geschlafen.” Sie zuckt mit den Schultern und schnappt sich das Haarband an ihrem Gelenk. Gern flechtet sie ihre langen hellroten Haare altmodisch über ihre Schulter, anstatt ihren Assistenten es einfach für sie machen zu lassen mithilfe der neuen Programme.

Heute sind nicht viele im Büro, es fehlt noch ihr Teamleiter. Er hatte sie damals entdeckt, ist immer wieder vorbeigekommen und schlussendlich die junge Frau im Gefängnis überzeugt, für das System zu arbeiten.

Ginoza Nobuchika, ein dunkelhaariger großgewachsener Mann mit Augen, die irgendwie immer in eine andere Welt zu schauen scheinen. Er trägt wie sie eine Brille, aber es scheint eher dass er sie nicht braucht. Auch Rei könnte sich einfach ihre Augen lasern lassen da ihre Stärke eine wirklich kleine ist. Aber es sieht besser mit in ihrem Gesicht aus, weshalb sie es nicht schon längst getan hat.

Seit jenem Tag vor knapp zwei Jahren hatte sie versucht, zu ihm durchzudringen und eine Freundschaft aufzubauen. Nicht jeder wollte etwas mit ihr zu tun haben und irgendwie war es, als ob sie sich besser fühlte wenn sie mit ihm redete. Er war schon immer ein ganz schön kühler Mann, der seinen Job ernster als nötig nimmt.

Seitdem sie hier arbeitet unter seinem Kommando halten sie ihre Freundschaft auf dem “nur Freunde und nichts weiter” Level. Es täte dem Job nicht gut, da waren sie sich einig. Aber manchmal sitzt sie frustriert daheim auf ihrem Bett und wünschte, sie hätte diesem nicht zugestimmt.

Wenn man vom Teufel spricht, die Tür schwingt auf und wie ein kühler Wind schneit Ginoza herein. Sein Blick ist ernst und der Anzug sitzt perfekt. Einfach zu akkurat.

“Guten Morgen, euch alle.” meint er und sein Blick schweift durch den Raum, als ob er jemanden suchen würde. Rei lächelt ihn schmal an, dann wendet sie sich der Datenanalyse zu, die auf ihrem Bildschirm läuft.

Shuusei legt seine Beine auf den Tisch und lehnt sich entspannt zurück. Manchmal wäre sie auch gerne so entspannt im Leben.

“Was gibt es heute in der Kantine?” fragt die junge Frau Yayoi vor sich und lehnt sich über den Tisch.

“Anscheinend etwas mit Fleisch.” ist die Antwort, sie dreht sich nicht einmal zu ihr um und tippt weiter. Rei sieht in Richtung Ginoza, er hat sich gesetzt und sein Blick gilt einzig dem Bildschirm. Verdammt, sie ist echt in einer Sackgasse. In einer wie in typischen Liebesgeschichten, die sie manchmal abends auf ihrem Ebook liest.

Die Hauptperson kennt ihre Flamme schon länger und diese hat sich in eine andere Frau verguckt. Aber Rei gibt nicht auf und bleibt hartnäckig, eines ihrer besten Eigenschaften.

Dort kommt sie, seine Flamme. Die Haare wie immer ordentlich frisiert, die Kleidung fein und die Arme voller Akten. Akane Tsunemori, sie lernt eines Tages Ginoza zu erlösen. Nach ihrer Reaktion eines Abends, als sie gemeinsam aßen, sieht sie Gin nur als einen guten Freund und ist dankbar, dass er auf sie aufpasst.

Frustrierend für beide Seiten.

“Guten Morgen Akane!” Shuusei winkt ihr und Akane lächelt freundlich zurück. Rei dreht sich wieder fort und kümmert sich um ihre Aufgaben, die sie abzuarbeiten hat bis Mittag. Sie muss sich keine Gedanken machen, dass ihr Faktor der eines Kriminellen wird und zum Vollstrecker werden muss.

Kurz darauf kommt auch Shinya, er riecht immer nach Zigaretten die er vor der Arbeit raucht. Es ist nur gegen den Stress, sagt er immer.

Auch heute ist es wieder so, als er die Jacke über seinen Stuhl wirft riecht man den Tabak. Rei hatte sich geschworen, niemals nur eine zu rauchen, egal wie groß der Stress sein wird.

Akane sieht ihn immer so an aus den Augenwinkeln. Vielleicht glaubt sie, keiner sieht sie wie sie Kogami´s Gesichtszüge studiert oder ihm beim Tippen zusieht. Heute ist einer der ruhigen Tage, zumindest im Moment. Da hat auch sie Zeit, andere zu beobachten wie sie ihre liebsten anstarren.

Bis Mittag sind es noch einige Stunden. Entschlossen schiebt sie die runde Brille auf ihrer Nase hoch und arbeitet. Dann wartet ein Mittagessen mit Ginoza auf sie, denn das ist worauf sie sich jeden Tag am meisten freut. Etwas zum festhalten, eine Tradition und wunderbare gemeinsame Zeit.



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