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All Hellows Eve

Ein zu perfektes Opfer
von

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Ein Psychopath, ein Perverser und ein besitzergreifender Freak

Als Hikari die Augen aufschlug, erschrak sie beinahe zu Tode. Sie blickte direkt in ein paar große, lila Augen die sie ausdruckslos ansahen.

"Kanato-san", kroch sie direkt etwas nach hinten,

"W...wo ist Ayato-kun? Und wieso bist du..."

Erst jetzt wurde sie sich bewußt, dass sie sich in ihrem eigenen Zimmer befand und nicht mehr in dem des rothaarigen Vampirs.

Kanato kniete vor ihr auf dem Bett und von Ayato keine Spur. Was war passiert? Sie war doch bei ihm gewesen.

"Schau Teddy", riss Kanato´s Stimme sie aus ihren Gedanken,

"Sie spricht kein Wort. Ist stumm wie eine Puppe. Vielleicht möchte sie eine sein..."

Seine Stimme klang irgendwie gefährlich und jagte Hikari einen gehörigen Schauer über den Rücken.

Als er dann auch noch auf sie zu kroch, wich sie wieder nach hinten, bis das Kopfteil des Bettes sie aufhielt.

»Warum hab ich solche Angst vor ihm?« fragte sie sich,

»Er ist noch ein halbes Kind. Wenn ich mich gegen einen von ihnen wehren kannst, dann gegen ihn!«

"Kanato-san, ich...", fing sie an, wurde jedoch von ihm unterbrochen, als hätte er ihre Worte gar nicht wahrgenommen.

"Möchtest du eine Puppe werden?" fragte er sie,

"Zwischen all den anderen stehen? Du wärst die schönste von ihnen und ich würde dich jede Nacht mit Teddy besuchen kommen..."

Er hatte sie erreicht, kniete direkt über ihr und war ihrem Gesicht so schrecklich nahe.

"Augen wie Bernsteine...", murmelte er,

"Eine wie dich habe ich noch nicht..."

»Der Kleine is völlig irre«, dachte Hikari,

»Dann doch lieber die anderen!«

"Ich muß leider gehen", brachte sie daher schnell hervor,

"Ayato-kun..."

"Du sollst nicht an einen anderen denken, wenn ich bei dir bin!" schrie Kanato sie da plötzlich zornig an und sie fuhr ängstlich zusammen,

"Wofür hälst du dich, du wertloser Mensch?"

"Ich...ich...", stammelte sie geschockt.

"Du riechst so gut...", klang seine Stimme plötzlich wieder ganz sanft,

"Nicht wahr Teddy? Ihr Blut duftet stärker, als Subaru-kuns Rosen. Ob es auch so gut schmeckt, wie es riecht?"

Starr vor Angst hatte Hikari sein Gespräch mit dem Teddybären verfolgt und zuckte merklich zusammen, als Kanato sie wieder ansah.

"Gib es uns", grinste er breit,

"Teddy will wissen, wonach dein Blut schmeckt!"

Er öffnete den Mund und näherte sich ihrem Hals.

"Bitte nicht!" presste sie ängstlich hervor und drückte sich fest an das Kopfteil des Bettes in ihrem Rücken.

"Hast du etwa Angst vor mir?" fragte der Vampir unschuldig,

"Aber das musst du doch nicht. Ich liebe nur dich, weißt du?"

Hikari riss geschockt die Augen auf, doch in diesem Moment stand plötzlich Raito direkt bei ihnen am Bett.

"Oi Kanato-kun", erklang seine melodische Stimme,

"Mach mal Platz! Bitch-chan wartet schon sehnsüchtig auf mich."

Er schubste seinen Bruder beiseite und Hikari war frei.

"Was soll das Raito-kun?" fuhr der kleinere Bruder den Größeren giftig an,

"Sie gehört uns allen!"

Hikari nutzte den Moment, um schnell aus dem Bett zu springen und zur Zimmertür zu laufen.

"Ich glaube, Reiji will mich sehen!" rief sie den beiden verdutzten Brüdern noch zu und verschwand aus dem Zimmer.

Ohne nach zu denken lief sie den Gang entlang bis sie die große Treppe zur Eingangshalle erreicht hatte und auch diese gehetzten Schrittes hinter sich brachte. Am Fuß der Treppe sah sie sich kurz hektisch um, bevor sie sich für die rechte Seite entschied. Dort hinten ging es irgendwo in den Garten hinaus und das war alles, was sie in diesem Moment wollte - raus aus diesem Horrorhaus, in dem sadistische Vampire sie ihres Blutes beraubten, sie zum Spaß quälten oder eine Puppe aus ihr machen wollten.

Schnell lief sie wieder los, bog um eine Ecke und landete der Länge nach auf dem Fußboden.

»Was war das, verflucht?«, schoss es ihr, zusammen mit einem stechenden Schmerz im Handgelenk, in den Kopf.

Noch bevor sie sich aufrappeln und umsehen konnte, hatte sie ihre Antwort.

"Warum machst du so fürchterlichen Lärm?", drang Shu´s samtige Stimme genervt an ihre Ohren,

"Sei still und komm her zu mir!"

"Tut mir leid, Shu-kun, keine Zeit", presste Hikari gehetzt hervor während sie sich aufrappelte,

"Ich muss weg. Kanato...Raito...tut mir leid!"

Sie fragte sich gerade, ob es so klug gewesen war, dem ältesten Bruder zu widersprechen, doch da erreichte sie dir Tür zum Garten und lief hinaus in die Nacht. In einer dunklen Ecke blieb sie endlich stehen und schnappte nach Luft. Ihre Augen suchten die Umgebung ab und langsam wurde sie ruhiger.

Shu schien ihr nicht gefolgt zu sein. Wahrscheinlich war es ihm zu viel Aufwand. So langsam hatte Hikari den Eindruck, eine Schildkröte war aktiver als er. Ständig lag er irgendwo herum und döste vor sich hin. Wenn er wirklich immer so gemütlich war, konnte sie zumindest ihm auch auf Dauer entkommen.

Bei den anderen sah das schon anders aus. Die fanden das Katz und Maus Spiel mit ihr sogar noch anregend. Dennoch konnte sie auch von Kanato und Raito nichts entdecken. Alles blieb still. Hikari schien ihnen wirklich entkommen zu sein. Für den Moment zumindest. Dauerhaft würde sie das sicher nicht schaffen, doch jedes mal wenn es ihr gelang, war wertvoll und so genoß sie sogar ein klein wenig ihren augenblicklichen Sieg.

Sie traute sich aus ihrem Versteck und ging vorsichtig voran. Alles war hier so riesig und so verwinkelt. Im Haus ebenso, wie draußen. Am liebsten wäre sie direkt in den Garten gelaufen, so weit weg vom Haus wie nur möglich, aber sie wollte nicht riskieren, entdeckt zu werden. Im Schatten des Hauses fühlte sie sich zumindest ein bißchen sicherer und so schlich sie weiter, bis sie an eine Tür kam. Etwas verwundert sah sie sich um. Hier war die Gebäudemauer völlig mit Efeu überwuchert. Alles war so zugewachsen, dass Hikari nicht einmal sagen konnte, ob dieser Teil hier überhaupt noch zur Villa gehörte oder ob es nicht vielleicht irgendein Nebengebäude war. Sie hielt letzteres für wahrscheinlicher, denn sie endeckte weder ein Fenster, noch eine andere Tür.

Nochmals sah sie sich prüfend um. Nichts regte sich und alles war still. Sie holte einmal tief Luft und griff nach der Klinke. Irgendwo in sich war sie sich sicher, dass die Tür sowieso verschlossen war, doch entgegen ihrer Erwartungen schang sie mit einem leisen Quietschen nach innen. Vorsichtig lugte sie hinein und verdrehte entnervt die Augen.

»Und wieder ewig lange, verwinkelte Gänge«, dachte sie mürrisch,

»Wer hätte das gedacht?«

Vorsichtig betrat sie den Gang.

Er war in ähnlich difuses Licht getaucht, wie auch die langen Flure der Villa. Hell genug um sehen zu können, doch irgendwie unheimlich. Hier noch viel schlimmer als im Haus. Trotzdem wurden ihre Schritte nach einer Weile sicherer und schneller. Als der Flur endlich sein Ende fand, hatte sie wieder die Wahl zwischen Rechts und Links. Dieses Mal entschied sie sich für die linke Seite. Nach einigen Metern kam sie erneut an eine Tür. Diese schwang von selbst zurück, als Hikari gerade nach der Klinke greifen wollte. Erschrocken sprang sie ein Stück nach hinten.

Alles blieb jedoch still und so traute sie sich, den Raum zu betreten. Direkt an der Tür fand sie sogar einen Schalter und im nächsten Moment erhellte sich alles.

"Was...ist das...?!" entwich es Hikari fassungslos.

Langsam schritt sie voran in das riesige Mausoleum und näherte sich der ersten, menschengroßen Puppe.

"Ist...das Wachs?" murmelte sie und sah sich weiter um.

Hier standen unzählige dieser Puppen. Alles junge Frauen und Mädchen. Alle in edlen Kleidern, wie Bräute her gerichtet. Je weiter sie voran ging und je mehr dieser Figuren sie sich genauer betrachtete, desto mulmiger wurde ihr. Als sie vor der letzten stehen blieb war sie sich sicher, dass mit diesen Puppen etwas nicht stimmte.

"Sie sehen wirklich echt aus", hob Hikari langsam ihre Hand, um die Puppe zu berühren,

"Als ob sie wirklich Menschen wären..."

Millimeter bevor ihre Finger die Frauenfigur vor sich erreicht hatten, hielt sie abrupt inne.

»Willst du eine Puppe werden?«, hallten plötzlich Kanato´s Worte in ihrem Kopf und ihre Augen weiteten sich.

»Hat er etwa wirklich...?«

Sie traute sich nicht einmal, den Gedanken zu Ende zu denken.

Zu schrecklich war diese Vorstellung. Wenn all diese Frauen und Mädchen hier wirklich einmal Menschen waren, dann waren sie der Grund dafür, dass die sechs Brüder so gut auf den längeren Aufenthalt eines Mädchens vorbereitet waren. Sie waren ihre Vorgängerinnen. Blutopfer und Gefangene in diesem Haus.

"Schau Teddy, sie hat ganz allein her gefunden", erklang da Kanato´s Stimme direkt hinter ihr und mit einem erschreckten Aufschrei sprang Hikari herum.

Sie starrte direkt in seine lila Augen, in denen ein unheilvoller Glanz lag.

"Kanato-san", entwich es ihr ängstlich,

"Bitte tu mir nichts!"

"Bitte tu mir nichts", ahmte er sie verhöhnend nach und lachte dann,

"Hast du gehört Teddy? Das Menschenmädchen glaubt, betteln würde ihr helfen..."

Hikari schluckte.

Hilfesuchend sah sie sich um, doch außer den Wachsfiguren, ihr selbst und diesem völlig wahnsinnigen Jungvampir gab es hier Niemanden. Als Kanato nach ihrem Arm griff, wich sie zurück und stolperte. Sofort war er über ihr und saß auf ihrer Hüfte.

"Kanato-kun bitte", versuchte sie ihn weg zu drücken, woraufhin er ihre Handgelenke packte und fest auf den Boden schlug.

Schmerzlich schrie Hikari auf, hatte sie sich ihr Handgelenk doch bei ihrem Zuammenprall mit Shu bereits verletzt.

"Hast du Angst?" hörte sie Kanato´s schrilles Lachen,

"Mehr davon! Mehr! Mehr!"

Seine Hände schlossen sich immer fester und aus ihrem Schmerzschrei wurde ein klägliches Wimmern.

"Ka...nato...kun, bitte..." schluchzte sie flehend.

"Puppen sprechen nicht", funkelte dieser sie jedoch eisig an,

"Also sei schön still, kleines Menschenmädchen."

Er ließ ihre Handgelenke los und strich grob über ihre Arme um seine Finger in den dünnen Stoff ihres Nachthemds zu krallen.

Mit einem unschönen Gräusch gab der feine Stoff der Kraft des Vampirs nach und sofort wurde Hikari rot.

"Wie schön weiss deine Haut ist...", seuselte Kanato fasziniert,

"Du wirst wirklich die schönste Puppe in meiner Sammlung sein..."

Er lehnte sich zu ihr, um ihren Duft einzuatmen.

"Ich kann deine Angst riechen", schnurrte er gefährlich,

"Und dein kleines Menschenherz...es schlägt so schnell..."

Sein Tonfall steigerte Hikari´s Angst immer weiter.

Dieser kleine Wahnsinnige würde hier wer weiß was mit ihr anstellen und niemand würde sie hören. Keiner wußte, wohin sie gelaufen war und würde sie finden, bevor Kanato seinen Irrsinn an ihr ausließ. Als er dann plötzlich ein Messer in der Hand hielt, sah sie ihre Überlebenschance schwinden. Mit einem irren Grinsen setzte er das Messer auf ihre Brust und sah ihr dann in die Augen.

"Wie lange dein Herz wohl noch schlägt, wenn ich es dir aus der Brust schneide", war seine Stimme ein einziges Versprechen vom Tod,

"Puppen haben doch kein Herz..."

Er drückte leicht zu und Hikari spürte, wie Blut aus der Wunde rann.

"Bitte...", flehte sie schluchzend, was Kanato wieder sehr zornig machte.

Mit einem markerschütternden Schrei schleuderte er das Messer weg und brachte das Mädchen dazu, stark zusammen zu zucken. Zum einen wegen des unerwarteten Schrei´s und desweiteren hatte er bei seiner Aktion einen großen Schnitt auf ihrem Oberkörper hinterlassen, der sofort zu bluten begann.

"Bitte", wimmerte Hikari,

"Nimm dir doch endlich einfach mein Blut!"

Sie hielt es nicht mehr aus.

Zwar fürchtete sie die Bisse, weil sie nie wußte, wie stark sie Schmerzen würden und was sie am Ende bei ihr auslösten, doch das hier war um Längen schlimmer. Das war nicht einfach nur Qual, das grenzte schon an Folter. Kanato war absolut nicht einzuschätzen. In der einen Sekunde glaubte sie, er würde ihr gleich weinend um den Hals fallen und in der nächsten schlitzte er mit einem Messer an ihr herum und wollte ihr Herz heraus schneiden. Er schürte ihre Angst, mit jedem seiner Worte, mit allem was er tat, mit jeder noch so kleinen Regung. Alles an ihm kippte von einer auf die andere Sekunde und zwar in jede Richtung.

"Puppen bluten nicht...", murmelte Kanato wie hypnotisiert, wodurch Hikari ihn ansah.

Er sah wie gefesselt auf ihren nackten Oberkörper, über welchen sich ihr Blut noch immer in dünnen Bahnen verteilte.

"Es ist zu gut, um es zu verlieren...", wisperte er fasziniert und legte seine Finger zwischen ihre Brüste, wo sich das Blut zu einer kleinen Pfütze gesammelt hatte.

Hikari zuckte unter der Berührung heftig zusammen, doch der Vampir hatte nur Augen für ihr Blut.

Langsam hob er seine Hand und leckte sich das Blut von den Fingerspitzen. Sie konnte sehen, wie sein Ausdruck sich veränderte und der gefährliche Glanz in seinen Augen sich mit dem Wahnsinn vermischte, der ebenfalls in ihnen loderte. Langsam wanderten seine Pupillen in ihre Richtung und als sein Blick sie traf, schüttelte sie ängstlich den Kopf.

"Bitte Kanato-kun", kam es kaum hörbar über ihre Lippen.

Der jedoch kroch böse grinsend wieder komplett über sie und fixierte ihre Handgelenke erneut schmerzhaft neben ihrem Kopf auf den Boden.

"Es gehört nur mir", raunte er gefährlich,

"Ich werde es mir nehmen bis auf den letzten Tropfen!"

Er riss den Mund auf und Hikari sah noch die gefährlichen Zähne aufblitzen, bevor diese sich schmerzhaft in ihren Hals bohrten.

"Ngh...", unterdrückte sie mit aller Gewalt einen Aufschrei.

"So unglaublich", riss der Vampir atemlos den Kopf hoch, wodurch das Blut von seinem Mund auf sie herab tropfte.

Gierig funkelte er sie an und grinste diabolisch.

"Du bist besser viel als eine Puppe!" schnurrte er und leckte über das Blut zwischen ihren Brüsten.

"Hör auf!" schrie sie beinahe und versuchte in einem letzten Kraftakt, sich zu befreien, wodurch sie ihn jedoch nur zum Lachen brachte.

Er lehnte sich wieder ganz dicht zu ihr und sah sie beinahe unschuldig an.

"Ach ja richtig", seuselte er,

"Ihr Menschenmädchen möchtest zuerst geküsst werden, bevor man euch Vergnügen bereitet..."

Noch ehe Hikari verstand was geschah, hatte er seine Lippen auf ihren Mund gedrückt und zwang ihr einen blutigen Kuss auf.

Es schmeckte metallisch und ihr wurde beinahe übel, so intensiv war der Geschmack. Gerade als sie glaubte, es nicht mehr aus zu halten, verschwand Kanato´s Gewicht plötzlich von ihr und sie hörte Raito´s Stimme.

"Oi, du Zwerg, das reicht!" hielt er den Kleineren am Kragen,

"Bitch-chan wird hier nur von einem geküsst und das bin ich, ist das klar? Außerdem sucht Reiji dich!"

"Immer wenns grad lustig wird", murrte Kanato und packte seinen Teddy.

Dann sah er nochmal zu Hikari, welche sich mittlerweile aufgesetzt hatte und sich schützend den Arm vor ihren nackten Oberkörper hielt.

"Wir machen bald weiter", versprach er grinsend, worauf blankes Entsetzen sich in ihren Augen ausbreitete.

Dann drehte er sich einfach um und ging.

Langsam wanderte Hikari´s Blick zu Raito, welcher sie breit angrinste.

"Da bin ich ja gerade noch rechtzeitig gekommen, Bitch-chan", beugte er sich zu ihr hinab, woraufhin sie direkt ein Stück nach hinten rutschte.

Das entlockte ihm ein kurzes, amüsiertes Lachen.

"Hat man denn Angst vor seinem Retter?" fragte er und es klang wirklich beleidigt,

"Nun komm schon her, ich tu dir nichts!"

Er rückte nach und dieses Mal verharrte Hikari.

Als er die Arme nach ihr ausstreckte fing sie merklich an zu zittern, doch er hob sie nur vom Boden und richtete sich, mit ihr auf den Armen, wieder auf.

"Du musst keine Angst mehr haben", sah er sie an,

"Kanato übertreibt manchmal ein wenig, aber er ist gar nicht so schlimm."

Er grinste nochmal kurz und setzte sich dann in Bewegung.

»Gar nicht so schlimm«, dachte Hikari sarkastisch,

»Der ist total wahnsinnig!«

Ihr Blick wanderte aufwärts und verstohlen sah sie den rothaarigen Vampir mit dem dunklen Hut an.

»Er sieht genauso gut aus, wie Ayato«, kam sie nicht umhin, sich einzugestehen,

»Auch wenn er ein sexistischer Perversling ist...er ist mir immernoch lieber als der Verrückte mit dem Teddy...«

Erschöpft lehnte sie ihren Kopf gegen seine Schulter, woraufhin er sie kurz ansah.

"Du fühlst dich ja richtig wohl in meinen Armen, Bitch-chan", grinste er triumphierend,

"Ich wußte doch, du liebst mich!"

»Wieso reden sie alle immer von Liebe?«, schlich es durch Hikari´s Gedanken,

»Keiner von ihnen erweckt den Eindruck, dass er auch nur annähernd wüßte, was Liebe überhaupt ist...«

Doch sie war zu erschöpft, sich weitere Gedanken zu machen.

Der Schock steckte noch immer in ihren Gliedern und zudem war es beinahe angenehm, so in Raito´s Arm zu liegen. Er roch genauso gut wie Ayato und im Moment fühlte sie sich bei ihm so sicher, das sie sogar ihre Augen schloß und sie erst wieder öffnete, als eine Tür sich hinter ihnen geräuschvoll schloß. Irritiert blinzelte Hikari und sofort wurde ihr wieder mulmig. Das war nicht ihr Zimmer. In diesem Raum überwog die Farbe grün und auch wenn alles sehr geschmackvoll aussah, sie war sich sicher es war nicht gut für sie, hier zu sein. Scheu suchte sie Raito´s Blick und so wohl sie sich auch gerade noch auf seinen Armen gefühlt hatte, so sehr wünschte sie sich nun, Kanato hätte sie vorhin getötet.

Sein Blick sprach Bände und sein Grinsen war von einer solchen Vorfreude gezeichnet, dass Hikari hart schlucken mußte.

"Ein drittes Mal wird uns niemand unterbrechen", schnurrte er und es klang wie ein Versprechen,

"Jetzt gehörst du mir..."

Er ging mit ihr zum Bett und setzte sie dort ab.

Erneut war sie starr vor Angst, saß auf der Bettkante, überkreuzte schützend die Arme vor ihrem blutigen, nackten Oberkörper und ließ ihr Gegenüber nicht eine Sekunde aus den Augen. Als er vor ihr auf die Knie ging, weiteten ihre Augen sich vor lauter Angst, doch bewegen konnte sie sich selbst in dem Moment nicht, in welchem er nach ihren Handgelenken griff. Sie begann heftig zu zittern und starrte Raito flehend an.

"Du wirst mich jetzt für deine Rettung belohnen, nicht wahr Bitch-chan?" war seine melodische Stimme in ein ebenso melodisches Schnurren über gegangen,

"Wir beide werden eine Menge Spaß miteinander haben..."

Mit sanftem Druck wollte er ihre Arme vor ihrem Körper weg ziehen, doch sie hielt dagegen.

Sofort suchte er ihren Blick und allein der Ausdruck in seinen Augen brachte Hikari dazu, locker zu lassen. Raito grinste zufrieden.

"So ist es brav, Bitch-chan", seuselte er schon fast verführerisch.

Ganz langsam öffnete er ihre überkreuzten Arme, wobei sie schon leicht errötete.

Als er dann zufrieden grinsend auf ihren nackten Oberkörper starrte und sich gierig mit der Zunge über einen seiner Eckzähne fuhr, schoss ihr die Scham frontal ins Gesicht.

"Wunderschön...", wisperte er zufrieden, bevor er sich zu ihr vor lehnte.

Mit einem ängstlichen Laut schloß Hikari die Augen, als seine Zunge sich genau zwischen ihren Brüsten mit ihrer nackten Haut traf und langsam genüßlich den langen Schnitt nachfuhr, welchen Kanato´s Messer hinterlassen hatte. Es brannte höllisch und sie versuchte, von ihm weg zu kommen. Bereits bei ihrem ersten, leichten Zerren jedoch, drückte er sie auf´s Bett zurück und hielt ihre Handgelenke stahlhart fest.

"Hast du Angst?" blitzte er sie mit seinen traumhaft grünen Augen an und Hikari brachte nur ein kurzes Nicken zustande.

"Mehr als vor Kanato?" wurde seine Stimme lauernd und wieder bekam er nur ein Nicken und einen Blick, wie von einem verängstigen Reh.

"So muß es sein", wisperte er zufrieden, nachdem er sich so nahe zu ihren Lippen gelehnt hatte, dass seine die ihren schon leicht berührten,

"Bald schon wirst du nichts auf der Welt mehr fürchten, als mich..."

Seine Lippen legten sich entgültig auf ihre und seine Zunge schob sich auffordernd in ihren Mund. Als sie ihre berührte, schossen tausende kleiner Blitze durch Hikari´s Körper und verursachten direkt einen Kurzschluß in ihrem Nervensytem. Mit einem leisen Seufzen schloß sie die Augen und erwiderte zaghaft Raito´s Kuss.

Der grinste merklich und machte den Kuss intensiver. Sie blieb zaghaft, entzog sich seiner Führung jedoch nicht. Ihre Gedanken erschlugen sie beinahe, huschten vorbei wie Schatten, waren kaum mehr klar greifbar für sie. Das alles überstieg einfach ihr Fassungsvermögen. Kurz sah sie sich im Geist an der Klippe stehen, konnte sogar fühlen, wie sie langsam vorn über kippte und dann der Gedanke "ich wollte sterben".

Sie hatte es schon beinahe geschafft. Ihr Fall hatte bereits begonnen und sie wäre gestorben, doch nun war sie hier. In einem Haus voller sadistischer, blutrünstiger, wahnsinniger Vampire und alles nur, weil einer von ihnen ihren Fall verhindert hatte.

»Ayato«, schoss es ihr durch den Kopf und ebenso direkt ein leichtes, elektrisierendes Kribbeln durch ihren Körper.

Es war nichts im Vergelich zu sonst, doch es reichte aus, sie leise in den sinnlichen Kuss stöhnen zu lassen, der immernoch anhielt.

Raito sah dies entweder als Einverständnis oder als Einladung. Er glitt von ihren Lippen auf ihren Hals und weiter abwärts, wobei seine Lippen ihre Haut durchweg leicht streichelten.

»Was...ist nur...los?«, genoß sie seine Berührungen und war sich gleichzeitig bewußt, dass sie es nicht zulassen durfte.

Als seine Lippen den Schnitt erreichten und Unterstützung von seiner Zunge bekamen, spürte Hikari wieder dieses scharfe Brennen und sog zischend Luft ein, bevor sie die Zähne zusammen biss.

Raito lachte leise, ließ seine Zunge genüßlich langsam über die frische Wunde streichen und brachte seine linke Hand federleich direkt unterhalb ihrer rechten Brust zum Ruhen. Hikari zuckte kurz und biss sich auf die Lippe, doch ganz gelang es ihr dadurch nicht, einen wohligen Laut zu unterdrücken. Wieder spürte sie sein Grinsen an ihrer nackten Haut.

"Ich habe euch beobachtet...", schnurrte er unangenehm überheblich und leckte kurz über die Wunde, womit er Hikari erschauern ließ,

"Dich und Ayato-kun... Sag mir, wieso du so auf einen Biss reagierst..."

Sie hörte sein erregtes Wispern, in welches seine Stimme abgesunken war, fühlte wie er anfing, kurze, zarte Küsse auf ihrer Haut zu verteilen und wie eine unglaubliche Hitze sie durchflutete.

Zudem schien er gar keine Antwort zu erwarten, denn zusammen mit seinen Lippen wanderte auch seine Hand ein kleiner Stück nach oben und strich sanft über ihre Brust.

"Raito-kun...", brachte sie endlich wieder Worte über ihre Lippen,

"Bitte nicht..."

Er kicherte leise und lehnte sich ganz dicht an ihr Ohr.

"Was denkst du geschieht, wenn ich jetzt meine Fangzähne in deinen weißen Hals grabe...", schnurrte er und ließ dabei seine Fingerspitze über die höchste Stelle ihrer Brust streichen.

Hikari´s Wangen färbten sich noch dunkler, nachdem ihr wieder ein wohliger Laut entglitt und sie sich seiner Berührung fast unmerklich entgegen bog.

"Du willst es, nicht wahr, Bitch-chan", raunte er lüstern und ließ seinen Atem ihren Hals streicheln, wodurch ihrer sich deutlich beschleunigte,

"Du willst meine Fänge in deinem Fleisch und du willst mich. Sag es!"

Hikari holte hörbar Luft, doch zitterte nur weiter heftig.

"Sag es!" befahl er schnurrend und glitt mit der Zunge gierig über ihren Hals,

"Ich will hören, wie du es sagst, Bitch-chan und dich mir mit Leib und Seele auslieferst..."

"Ich...kann nicht...", brachte das Mädchen bebend hervor,

"Ich..."

Seine intensive Nähe, seine intimen Berührungen, die verheißungsvollen und lockenden Worte gewispert von dieser melodischen Stimme, alles das nahm Hikari derart gefangen, dass es eigentlich keines Bisses mehr bedurfte, sie gefügig zu machen. Raito hatte ihr kleines Libido Problem in Bezug auf einem Biss entdeckt und sie einfach nur Schachmatt gesetzt. Auch ohne selbst zu zu beißen hatte er ihren Körper in Flammen aufgehen lassen, hatte sein Wissen genutzt, sie in eine solch erwartungsvolle Erregung zu treiben, dass sie seinen Biss einfach nur noch ersehnte und kurz davor war, darum zu betteln, damit sie sich endlich vollends vergessen - und diesem unglaublichen Gefühl ergeben konnte.

Ja, sie wollte es. Oder etwas in ihr wollte es. Etwas, das schon immer da gewesen war. Klein, unauffällig, schlummernd, aber ein Teil von ihr. Ein Teil der erwacht war, als ihre Augen zum ersten Mal auf Ayato´s getroffen waren, die giftgrünen Augen eines leibhaftigen Vampirs. Ein Teil, der gewachsen war, mit jedem Biss, mit jedem verheißungsvollen Versprechen, mit jeder Minute in welcher sie einem von ihnen zu nahe war. Ein Teil der im Augenblick dabei war, sie komplett zu übernehmen, denn ein letztes "ich muss mich dagegen wehren" huschte durch ihren Kopf, als Raito´s Blick sie traf.

Die Gänsehaut welche sein wölfisches Grinsen brachte, schwemmte diesen letzten klaren Gedanken fort wie eine Welle und Hikari legte ihre Hand in Raito´s Nacken. Mit sanftem Druck zog sie ihn Richtung ihres Halses.

"Bitte...", hauchte sie, noch immer in seinen Augen gefangen,

"Ich will deine Fänge in meinem Fleisch und spüren, wie du deinen Blutdurst an mir stillst..."

Der Vampir grinste zufrieden und ließ seine Augen auf das pulsierende Stück Hals direkt unter seinen Fängen wandern. Hikari´s Hand zog ihn auch das letzte Stück heran und als er begehrlich seine Zähne in ihre Halsbeuge bohrte, entwich ihr direkt ein leises, dafür umso erregteres, Stöhnen. Ihre Finger fuhren in sein Haar, sein Hut rutschte ihm vom Kopf, welchen er gleich darauf ein winziges Stück hob.

"Dein Blut ändert seinen Geschmack noch während es meine Kehle hinabrinnt...", presste er berauscht hervor,

"Als hätte es mich erwählt, dich zu besitzen..."

Seine Zähne gruben sich in ihre Schulter und gleichzeitig kam seine linke Hand wieder in Bewegung, was Hikari erneut aufstöhnen ließ. Dieses mal jedoch lauter und mit einem so deutlichen Entgegendrücken ihres Körpers, dass Raito ebenfalls ein wohliges Seufzen entwich. Seine Hand schloß sich um ihre Brust und massierte sie verlangend, während seine Lippen auf ihre glitten und so ihr, immer häufiger werdendes, Stöhnen dämpften. So verlangend wie es der Kuss war, so verlangend glitten Hikari´s Finger durch das rote Haar, griffen immer wieder leicht hinein und heizten den Vampir weiter an.

Seine Lippen verließen ihre wieder und strichen nun auf der anderen Seite zu ihrem Hals. Sie seufzte wohlig seinen Namen und präsentierte willig was er suchte, um sich mit einem lüsternen Stöhnen auf die Lippe zu beißen, als seine Zähne sich ein weiteres Mal in ihr Fleisch bohrten. Seine Hand verließ ihre Brust und wanderte langsam, aber zielsicher abwärts. Wieder fing ihre Bauchdecke an zu zucken unter den leichten Berührungen der kühlen, schlanken Finger und ihr Stöhnen wurde regelmäßiger, je weiter hinab seine Finger glitten. Als sie sich langsam in ihren Slip schoben, öffnete sie ihre Beine ein Stück in angespannter Erwartung auf seine Berührung.

"Was fällt dir ein? Geh runter von ihr! Sie gehört allein Ore-sama, du perverser Spinner!"

Die Tür war aufgeflogen und wutentbrannt stand Ayato im Zimmer.

Sekundenschnell stand er am Bett und stieß Raito grob zur Seite. Hikari reagierte gar nicht. Völlig benommen blinzelte sie nur verwirrt.

"Bleib locker", gluckste Raito und fuhr sich durch die Haare,

"Ich wollte doch nur bei etwas ihr Erster sein. Du hattest schließlich schon den ersten Biss!"

"All ihre ersten Male gehören mir!" fuhr Ayato ihn an,

"Also fass nie wieder auf solche Weise an, was Ore-sama gehört!"

Er lehnte sich zu Hikari und hob sie auf seine Arme.

Sie seufzte leise und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.

"Ayato-kun", murmelte sie kaum hörbar.

Er sah sie an und noch immer schien sie nicht wirklich bei sich zu sein.

"Ich sagte doch, halt dich von meinen Brüdern fern!" murrte er, während er sie aus Raito´s Zimmer trug und sie in ihr eigenes brachte.



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